-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein tragbares Bühnenpodestelement
mit einem Rahmen, bodenseitigen Stützen und einer vom Rahmen gehaltenen
Podestplatte.
-
Ein
gattungsgemäßes Bühnenpodest
ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster 299 15 417
U1 bekannt. Die vorbekannten Bühnenpodestelemente
sind so gestaltet, daß sie
schnell auf- und abbaubar sind. Auf diese Weise können die Bühnenpodestelemente
für einzelne
Veranstaltungen vermietet und intensiv genutzt werden. Um eine leichte
Auf- und Abbaubarkeit zu gewährleisten, müssen die
Bühnenpodestelemente
so aufgebaut sein, daß sie
von einer oder maximal zwei Personen getragen werden können.
-
Die
Bühnenpodestelemente
müssen
jedoch auch so gestaltet sein, daß sie hohe Traglasten aufzunehmen
vermögen.
Auf einer aus mehreren Bühnenpodestelementen
zusammengestellten Bühne bewegen
sich unter Umständen
eine Vielzahl von Personen. Außerdem
können
die Bühnen
mit weiteren Aufbauten, wie Dekora tionen, Musikinstrumenten, Verstärkeranlagen
und dergleichen belastet sein. Um den üblichen Anforderungen im Bühnenbereich
standhalten zu können,
müssen
die Podestplatten im Normalfall Flächenlasten von mindestens 500 kg/m2, besser noch 750 kg/m2 aufzunehmen
vermögen.
Die vorbekannten Podestplatten sind aus einem Holzwerkstoff hergestellt.
-
Mit
einer aus einem Holzwerkstoff hergestellten Podestplatte wiegt ein
vorbekanntes Bühnenpodestelement
mit einer maximalen Traglast von 750 kg/m2 einschließlich des
Rahmens bei einer Podestfläche
von 2 m2 etwa 51 kg. Ein solches Gewicht
ist jedoch von einer Person nur noch mit Mühe zu handhaben. Soll aus den
Bühnenpodestelementen
eine große
Bühnenfläche hergestellt
werden, wird der Untergrund, auf dem die Bühnenpodestelemente aufgestellt
werden, mit einem erheblichen Gewicht belastet. In Bauwerken können die
zulässigen
Belastungsgrenzen für
die Tragfähigkeit
der Böden
bereits alleine durch die Bühnenpodestelemente überschritten werden.
Auch für
den LKW-Transport ist das hohe Gewicht der Bühnenpodestelemente nachteilig.
Um eine größere Bühne zügig auf-
oder abbauen zu können,
werden inzwischen aufwendige Maschinen eingesetzt, wodurch sich
die Kosten entsprechender Bühnen
erhöhen.
-
Demgemäß ist es
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein tragbares Bühnenpodestelement zu
schaffen, das ein verringertes Eigengewicht aufweist und dadurch
insgesamt einfacher nutzbar ist.
-
Die
Aufgabe wird für
ein gattungsgemäßes Bühnenpodestelement
gelöst,
in dem die Bühnenpodestplatte
aus einem Kunststoff oder metallischem Werkstoff hergestellt ist
und einen vielzellig untergliederten Hohlraumanteil von zumindest
40 % ihres Raumvolumens aufweist.
-
Bei
der Verwendung eines Kunststoffes oder metallischen Werkstoffes
anstelle des Holzwerkstoffes ergibt sich bei einem Hohlraumanteil
von zumindest 40 % eine deutliche Verringerung des Eigengewichtes
der Podestplatte gegenüber
aus einem Holzwerkstoff hergestellten Podestplatten. Die Zellwände der
vielzellig untergliederten Hohlräume
sind geeignet, hohe Flächenbelastungen
der Podestplatte in die Podestplatte einzuleiten und über ihre
Fläche
zu verteilen. Entsprechend gestaltete Podestplatten weisen deshalb
eine Tragfähigkeit
auf, die mit der Tragfähigkeit
von Podestplatten aus einem Holzwerkstoff zumindest vergleichbar
ist. Es ist möglich, erfindungsgemäße Podestplatten
mit einem Eigengewicht von 21 kg einschließlich Rahmen bei einer Fläche von
2 m2 und einer Traglast von 750 kg/m2 herzustellen, wobei die Bezugskosten für entsprechende
Podestplatten um etwa 50 % unter denen von aus einem Holzwerkstoff
hergestellten Podestplatten liegen können.
-
Durch
die vielzellige Struktur des Hohlraumanteils kann die Podestplatte
sehr hohe Punktbelastungen aufnehmen. So sind erfindungsgemäße Podestplatten
durchstoßsicher
herstellbar. Das Brandrisiko der erfindungsgemäßen Podestplatten kann deutlich
niedriger liegen als bei den herkömmlichen Podestplatten.
-
Weitere
Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche, der nachfolgenden gegenständlichen
Beschreibung und den Zeichnungen.
-
Die
Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
-
Es
zeigen:
-
1 :
eine Querschnittsansicht durch ein tragbares Bühnenpodestelement,
-
2:
eine Ansicht auf eine Podestplatte mit vielzellig untergliederten
Hohlräumen.
-
In 1 ist
eine Querschnittsansicht durch ein Bühnenpodestelement 2 dargestellt,
das im wesentlichen aus dem Rahmen 4 und der Podestplatte 6 besteht.
Die bodenseitigen Stützen
sind aus Vereinfachungsgründen
ausgeblendet. Die Podestplatte 6 besteht aus einer Oberfläche 8 und
einem Hohlraumanteil 10.
-
Der
Hohlraumanteil 10 weist eine Vielzahl von einzelnen Zellen
auf, deren Wandungen aus einem Kunststoff oder einem metallischen
Werkstoff hergestellt sind. Die Zellwände 22 der Zellen
bzw. des Hohlraumanteils 10 sollten eine Dicke von 3 mm nicht überschreiten,
da ansonsten das Gewicht der Podestplatte 6 zu hoch wird.
Die Zellen des Hohlraumanteils können
symmetrisch oder asymmetrisch gestaltet sein. Der Hohlraumanteil
kann aus einem geschäumten
Kunststoff oder Metall bestehen, oder der Hohlraumanteil 10 der
Podestplatte 6 weist eine Wabenstruktur 14 auf,
die in 2 näher
dargestellt ist.
-
Der
Hohlraumanteil 10 der Podestplatte 6 sollte einen
Anteil am gesamten Raumvolumen der Podestplatte 6 von mindestens
40 % aufweisen, um entsprechende Gewichtsvorteile gegenüber der
vorbekannten Podestplatte aus einem Holzwerkstoff realisieren zu
können.
Je größer der
Hohlraumanteil ausfällt,
um so leichter ist die Podestplatte bei gleicher Fläche. Eine
leichte Podestplatte 6 ergibt sich, wenn die Zellwände beispielsweise
aus einem Polypropylen-Kunststoff gefertigt sind, die eine Dicke
von weniger als 2 mm aufweisen, und der Hohlraumanteil am Gesamtvolumen
der Podestplatte 6 bei über
60 % liegt.
-
In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Hohlraumanteil 10 nach
oben hin durch eine geschlossene Oberfläche 8 abgedeckt. Durch
die geschlossene Oberfläche 8 wird
sichergestellt, daß kein
Schmutz oder Fremdkörper
in den Hohlraumanteil 10 vordringen kann. Durch die geschlossene
Oberfläche 8 entsteht
eine gut begehbare und nutzbare Fläche, die leicht sauber gehalten werden
kann. Die Oberfläche 8 kann
mit einer rutschhemmenden Beschichtung versehen sein. Die Podestplatte 6 kann
auch eine feuerhemmende Beschichtung aufweisen, und/oder die Hohlräume der Zellen
können
ganz oder teilweise mit einer feuerhemmenden Chemikalie befällt sein,
die im Brandfall aufschäumt
oder die Flammen zu ersticken vermag.
-
Im
Hinblick auf die mechanische Belastbarkeit der Podestplatte 6 ist
es vorteilhaft, wenn die Struktur der Oberfläche 8 mit den Zellwänden des Hohlraumanteils 10 stofflich
verbunden sind. Eine stoffliche Verbindung kann beispielsweise durch
Kleben, Schmelzen, Aufkaschieren und dergleichen hergestellt werden.
Durch die stoffliche Verbindung werden Belastungskräfte, die
auf die Oberfläche 8 der Podestplatte 6 einwirken,
quer zur Belastungsrichtung auf die benachbarte Fläche der
Podestplatte 6 verteilt und über die jeweiligen stofflichen
Verbindungen in eine Mehrzahl von Zellwänden des Hohlraumanteils 10 eingeleitet.
Die Oberfläche 8 der
Podestplatte 6 bewirkt also eine über die reine Kontaktzone der
einwirkenden Kraft hinausgehende Flächenverteilung der einwirkenden
statischen Kräfte
in die Podestplatte 6.
-
Die
Podestplatte 6 kann zusätzlich
verstärkt werden,
wenn eine Oberfläche 8,
die mit dem Hohlraumanteil 10 stofflich verbunden ist,
nicht nur auf der Oberseite der Podestplatte 6, sondern
auch auf deren Unterseite angebracht ist. Des weiteren kann die Oberfläche 8 mehrschichtig
oder mit unterschiedlichen Materialien einer Schicht aufgebaut sein.
So ist aus 2 erkennbar, daß die nach
oben weisende Oberfläche 8 eine
Faserverstärkung 16 als
untere Schicht sowie eine aufliegende Deckschicht 18 als obere
Schicht aufweist. Die Faserverstärkung 16 kann
beispielsweise aus einer Glasfasermatte oder aus einem Carbonfasergewebe
bestehen. Durch eine solche Faserverstärkung wird die Flächenverteilung
von einwirkenden Lasten in günstiger
Weise unterstützt.
Durch eine Erhitzung der Deckschicht 18 kann das Material
der Deckschicht 18 durch das Gewebe der Faserverstärkung 16 hindurchfließen und sich
mit den oberen Kanten der Zellwände 22 der Wabenstruk tur 14 verbinden.
Beim Abkühlen
des Materials der Deckschicht 18 ist die Faserverstärkung 16 fest
in die Materialmatrix der Oberfläche 8 eingebunden,
und durch die stoffliche Verbindung des Materials der Deckschicht 18 mit
den Zellwänden 22 entsteht
eine tragfähige
feste Struktur. Indem die Faserverstärkung 16 als Bestandteil
der Deckschicht 18 und die Deckschicht 18 selbst
im wesentlichen quer zur Belastungsrichtung 20 verlaufen,
werden die statischen Kräfte
nicht nur auf die in der Kontaktzone der einwirkenden Kraft befindlichen
Zellwände 22 eingeleitet,
sondern quer über
eine Vielzahl von Zellwänden 22 verteilt.
-
Eine ähnliche
Kraftverteilung wie vorstehend beschrieben ergibt sich, wenn der
Hohlraumanteil durch eine Schaumstruktur gebildet ist. Die Zellwände der
einzelnen Blasen, wie sie beispielsweise bei einem PU- oder Aluminiumschaum
entstehen, sind in der Lage, die einwirkenden Kräfte auch in Querrichtung zu
verteilen. Eine hohe Tragkraft ergibt sich, wenn der durch die Schaumstruktur
dargestellte Hohlraumanteil auf der nach oben und/oder nach unten
weisenden Oberfläche
durch eine solide Außenschicht
abgedeckt wird, die keine Hohlraumanteile aufweist.
-
Die
erfindungsgemäße Podestplatte 6 kann auf
passende Vorsprünge 12 des
Rahmens 4 aufgelegt werden. Die Podestplatte 6 kann
in ihrer Einbaulage durch ein Verkleben, Klemmen, Nageln, Nieten, Verschrauben,
Verschweißen
und dergleichen im Rahmen lagefixiert sein.
-
Eine
erfindungsgemäße Podestplatte
ist im Falle von Beschädigungen
auf einfache Art und Weise zu reparieren. An einer Stelle, an der
die Oberfläche
der Podestplatte eine Beschädigung
aufweist, genügt
es, einen großflächigen Flicken
von Reparaturmaterial aufzusetzen und anzuschmelzen bzw. zu kleben.
Durch die stoffliche Verbindung der Anbindungszonen ist der Kraftschluß in der
Reparaturzone wieder voll hergestellt.