DE102021105409A1

DE102021105409A1 - Brandfeste Sandwichstruktur

Info

Publication number: DE102021105409A1
Application number: DE102021105409.5A
Authority: DE
Inventors: Albrecht Dunkel; Jano Nitz
Original assignee: Elbe Flugzeugwerke GmbH
Current assignee: Elbe Flugzeugwerke GmbH
Priority date: 2021-03-05
Filing date: 2021-03-05
Publication date: 2022-09-08

Abstract

Es wird eine brandfeste Sandwichstruktur für die Verwendung in Fahrzeugen wie Luftfahrzeugen, Schienenfahrzeugen oder Bussen offenbart. Die brandfeste Sandwichstruktur (100) weist ein Sandwich-Element (10) mit einer ersten Deckschicht (12), einer zweiten Deckschicht (13) und einer dazwischen angeordneten Kernschicht (11) auf. Zudem weist die brandfeste Sandwichstruktur (100) eine feuerfeste Membran (20) mit einer Verbindungsschicht (21) und einer feuerfesten Schutzschicht (22) auf. Die Verbindungsschicht (21) ist zwischen der feuerfesten Schutzschicht (22) und der ersten Deckschicht (12) angeordnet und verbindet die feuerfeste Schutzschicht (22) mit der ersten Deckschicht (12). Die feuerfeste Schutzschicht (22) verhindert ein Austreten von flüchtigen Stoffen im Brandfall. Zudem wird ein Fahrzeug mit einer solchen feuerfesten Sandwichstruktur als Bodenpaneel oder Wandpaneel offenbart.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf Sandwichstrukturen, insbesondere auf Sandwichstrukturen mit verbessertem Brandschutz, die als Boden- oder Wandpaneele für Fahrzeuge, beispielsweise Luftfahrzeuge, Wasserfahrzeuge, oder Landfahrzeuge, wie beispielsweise Schienenfahrzeuge, geeignet sind.
TECHNISCHER HINTERGRUND
Die Böden und Wände von Transportmitteln wie Flugzeugen, Schienenfahrzeugen und Bussen sind häufig mit Paneelen in Leichtbauweise, beispielsweise mit Sandwich-Paneelen mit Schaumstoff- oder Wabenkernen, ausgekleidet. Um die vorgeschriebenen Brandschutzanforderungen zu erfüllen, können auf solche Paneele beispielsweise Brandschutzlacke aufgebracht werden, welche zwar den Brandschutz im Verbund erhöhen, jedoch kostenintensiv sind und aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften nur eingeschränkt zum Verkleben geeignet sind. Zudem erfordert das Aufbringen solcher Brandschutzlacke meist einen hohen zeitlichen Aufwand. Anorganische Materialien sind kaum bzw. nicht brennbar und eignen sich deshalb grundsätzlich als Brandschutzmaterialien. Jedoch weisen solche Materialien ein hohes spezifisches Gewicht auf und führen damit zu einer Zunahme des Gewichts des Fahrzeugs. Organische Materialien weisen zwar vorteilhafte spezifische Eigenschaften auf, sind jedoch in der Regel brennbar und deshalb nur eingeschränkt als Brandschutzmaterialien geeignet.
BESCHREIBUNG
Es kann als Aufgabe der Erfindung angesehen werden, den Brandschutz von Leichtbaupaneelen zu verbessern, ohne zu einer großen Gewichtserhöhung zu führen.
Diese Aufgabe wird durch eine brandfeste Sandwichstruktur gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung.
Gemäß einem ersten Aspekt weist eine brandfeste Sandwichstruktur ein Sandwich-Element und eine erste feuerfeste Membran auf. Das Sandwich-Element umfasst eine erste Deckschicht, eine zweite Deckschicht und eine zwischen der ersten Deckschicht und der zweiten Deckschicht angeordnete Kernschicht. Die erste feuerfeste Membran umfasst eine erste Verbindungsschicht und eine erste feuerfeste Schutzschicht. Die erste Verbindungsschicht ist zwischen der ersten Deckschicht und der ersten feuerfesten Schutzschicht angeordnet und verbindet die erste feuerfeste Schutzschicht mit der ersten Deckschicht.
Bei dem Sandwich-Element handelt es sich um ein Wand- oder Bodenpaneel in Leichtbauweise. Die Kernschicht kann dabei ein Element sein, das bezogen auf die Deckschichten eine niedrigere Massendichte, d.h. ein niedrigeres Gewicht pro Volumen, aufweist und das aus jedem geeigneten Material gefertigt sein kann.
Beispielsweise kann die Kernschicht ein Wabenkern, ein Schaumstoffkern oder ein Kern aus anderen geeigneten Leichtbaustoffen, wie beispielsweise Kork, sein. Ein Schaumstoffkern kann beispielsweise aus PVC-Schaumstoff (Polyvinylchlorid-Schaumstoff), aus PET-Schaumstoff (Polyethylenterephthalat-Schaumstoff) oder aus jedem anderen geeigneten Material gefertigt sein.
Die Deckschichten hingegen sind aus Materialien mit höherer Massendichte und höheren Elastizitätsmodulen gebildet. Dazu kann jedes geeignet Material wie beispielsweise Holz, Kunststoffe oder verschiedene Laminate verwendet werden. Die Deckschichten könnten beispielsweise aus glas- oder kohlenstofffaserverstärktem Phenol - oder Epoxidharz gefertigt sein. Diese Aufzählung ist jedoch nur beispielhaft und andere Materialien sind ebenfalls denkbar.
Die erste feuerfeste Membran dient dem Brandschutz des Sandwich-Elements und ist auf eine der Oberflächen des Sandwich-Elements aufgebracht. In Schienenfahrzeugen beispielsweise werden Fahrzeuge in eine von drei Gefährdungsstufen (Hazard-Level 1 bis 3) eingestuft, welche die Anforderungen / Grenzwerte darstellt, die eine Komponente erfüllen muss, um das Risiko, welches von dieser Komponente ausgeht, auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Die Membran dient dazu, die jeweilige Gefährdungsstufe zu erfüllen und ist als diffusionsdichte Schicht ausgeführt, welche flüchtige und brennbare Stoffe vom Austreten aus dem Sandwich-Element abhält. Dadurch wird verhindert, dass diese flüchtigen Stoffe im Brandfall aus dem Sandwich-Element austreten und sich entzünden können. Wenn eine brandfeste Sandwichstruktur gemäß der vorliegenden Offenbarung beispielsweise als Bodenplatte in einem Schienenfahrzeug verwendet wird, trägt die Bodenplatte so nicht dazu bei, ein Feuer, dass in der Kabine auftritt, zu beschleunigen. Die Bodenplatte zersetzt sich lediglich aufgrund der Hitze, trägt aber nicht aktiv zu dem Feuer bei.
Die feuerfeste Membran wird dabei über die Verbindungsschicht mit der jeweiligen Oberfläche bzw. mit der jeweiligen Deckschicht des Sandwich-Elements verbunden. Die Verbindungsschicht kann jede geeignete Schicht sein, die eine Haftung zwischen der feuerfesten Schutzschicht und der jeweiligen Deckschicht vermittelt. Beispielsweise kann die Verbindungsschicht jede geeignete Klebeschicht oder Verbundschicht sein, die geeignet ist, die mechanischen Anforderungen zu erfüllen und die Schutzschicht auf dem Sandwich-Element zu fixieren, wie weiter unten mit Bezug zu verschiedenen Ausführungsformen näher beschrieben wird. Insbesondere kann die Verbindungsschicht aus jedem geeigneten Material gebildet sein, das eine stoffschlüssige/formschlüssige Anbindung der feuerfesten Schutzschicht auf der Deckschicht ermöglicht. Die Verbindungsschicht kann die Schutzschicht dabei flächig über die gesamte Oberfläche der Deckschicht als homogene Schicht oder lediglich punktuell mit der Deckschicht des Sandwich-Elements verbinden.
Die feuerfeste Schutzschicht entspricht der Schicht, die den eigentlichen Brandschutz bereitstellt, d.h. die die Diffusion von flüchtigen Stoffen aus dem Sandwich-Element verhindert. Die Schutzschicht ist dabei selbst nicht brennbar. Beispielsweise kann die feuerfeste Schutzschicht aus Aluminium, Kupfer, Edelstahl oder geeigneten Legierungen gefertigt sein. Diese Aufzählung ist jedoch nicht abschließend und weitere Materialien sind denkbar.
Insbesondere kann die feuerfeste Schutzschicht einer Wärmeleistung von etwa 50 KW/m² standhalten, was einer Temperatur von etwa 705 °C entspricht.
Gemäß einer Ausführungsform weist die brandfeste Sandwichstruktur ferner eine zweite feuerfeste Membran auf. Die zweite feuerfeste Membran umfasst eine zweite Verbindungsschicht und eine zweite feuerfeste Schutzschicht. Die zweite Verbindungsschicht ist zwischen der zweiten Deckschicht und der zweiten feuerfesten Schutzschicht angeordnet und verbindet die zweite feuerfeste Schutzschicht mit der zweiten Deckschicht.
Die zweite feuerfeste Membran kann dabei ähnlich oder gleich wie die erste feuerfeste Membran aufgebaut sein und ist auf der Seite des Sandwich-Elements angebracht, die der ersten feuerfesten Membran gegenüberliegt. Die verwendeten Materialien für die zweite Schutzschicht und die zweite Verbindungsschicht können jedoch je nach Anwendungsanforderungen auch von denen der ersten Schutzschicht und der ersten Verbindungsschicht abweichen, ohne dass sich der grundsätzliche Aufbau der zweiten feuerfesten Membran ändert. Insbesondere kann die zweite feuerfeste Membran bzw. die zweite Verbindungsschicht und die zweite feuerfeste Schutzschicht gemäß jeder der nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen für die erste feuerfeste Membran ausgeführt sein. Eine zweite feuerfeste Membran kann beispielsweise in Kabinentrennwänden nötig oder sinnvoll sein, bei denen beide Oberflächen Kontakt zu dem Luftraum der Kabine und damit potentiell auch Kontakt zu einem entstehenden Feuer haben können.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erste feuerfeste Schutzschicht Aluminium auf.
Die Schutzschicht kann dabei aus reinem Aluminium oder aus verschiedenen geeigneten Aluminium-Legierungen gebildet sein, die die jeweiligen Brandschutzanforderungen erfüllen. Eine solche Schutzschicht kann dünn ausgeführt sein und erhöht das Gewicht der brandfesten Sandwichstruktur nur geringfügig.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste Verbindungsschicht eine Verbundschicht aus einem Glasfasergelege und einem thermoplastischen Polymer.
Aluminium oder andere feuerfeste Schutzschichten lassen sich beispielsweise mit Phenolharz, und damit mit den Deckschichten des Sandwich-Elementes, schlecht verkleben. Das Glasfasergelege kann während des Herstellungsprozesses fest mit dem Aluminium verbunden werden. Das thermoplastische Polymer fungiert dann als Haftvermittler zwischen dem Glasfasergelege, und damit auch dem Aluminium, und der Deckschicht des Sandwich-Elements. Dabei bilden das Glasfasergelege und das thermoplastische Polymer eine gemeinsame Schicht. Die feuerfeste Membran kann dann bei der Herstellung des Sandwich-Elements vor dem Heißpressen des Sandwich-Elements auf die Deckschicht des Sandwich-Elements mit der Verbindungsschicht aufgelegt werden. Während des nachfolgenden Heißpressens entsteht so eine stoffschlüssige/formschlüssige Verbindung zwischen der Schutzschicht und der Deckschicht, die durch das thermoplastische Polymer und das Glasgelege vermittelt wird. Das thermoplastische Polymer kann beispielsweise Polyethylen sein, ohne darauf beschränkt zu sein. Da die feuerfeste Membran gleichzeitig während des Heißpressens des Sandwich-Elements auf die Deckschicht aufgebracht werden kann, ist kein zusätzlicher Fertigungsschritt notwendig, wodurch Zeit und Produktionskosten gespart werden können.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das thermoplastische Polymer Polyethylen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Verbindungsschicht eine Klebstoffschicht.
Die Klebstoffschicht kann jeder Kleber sein, der geeignet ist, den Belastungen auf die feuerfeste Sandwichstruktur standzuhalten und die feuerfeste Schutzschicht dauerhaft mit der Deckschicht des Sandwich-Elements zu verbinden. Der Klebstoff muss dabei im Wesentlichen Schubbelastungen und Schälbelastungen standhalten.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Klebstoffschicht eine Schicht aus einem zweikomponentigen Epoxidharzklebstoff oder aus thermoplastischen Polyurethan.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste feuerfeste Schutzschicht an einem seitlichen Ende des Sandwich-Elements in Richtung der Kernschicht umgeschlagen, wodurch im Brandfall ein Ablösen der feuerfesten Schutzschicht verhindert wird.
Obwohl die feuerfeste Schutzschicht den Hitzebelastungen im Brandfall standhält, so gilt dies in der Regel nicht für die Verbindungsschicht und das Sandwich-Element. Diese können sich im Brandfall zersetzen. Um ein Ablösen der feuerfesten Schutzschicht und dadurch ein Ausdampfen von flüchtigen Stoffen zu verhindern, kann die feuerfeste Membran an den seitlichen Enden bzw. Rändern des Sandwich-Elements in Richtung der Kernschicht des Sandwich-Elements umgeschlagen sein, so dass ein Teil der Membran an den Seiten des Sandwich-Elements verläuft und anliegt. Wenn die feuerfeste Sandwichstruktur beispielsweise in eine metallische Trägerstruktur bzw. einen um die seitlichen Flächen oder Kanten verlaufenden Rahmen eingespannt ist, wird die feuerfeste Schutzschicht dadurch an dem Sandwich-Element gehalten, auch wenn dieses sich zersetzt. Bei einer Verwendung als Bodenpaneel eines Fahrzeugs wird die Sandwichstruktur beispielsweise durch die Wände der Kabine eingespannt. Bei der Verwendung als Wandpaneel kann eine entsprechende Haltestruktur den gleichen Zweck erfüllen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform überschreitet die erste feuerfeste Membran mindestens abschnittsweise eine Dicke von 0,2 mm nicht.
Bevorzugt überschreitet die feuerfeste Membran eine Dicke von 0,2 mm nicht. Weiter bevorzugt wird eine Dicke von 0,15 mm nicht überschritten. Am meisten bevorzugt überschreitet die feuerfeste Membran eine Dicke von 0,1 mm nicht. Aufgrund der guten Widerstandsfähigkeit der Schutzschicht, beispielsweise aus Aluminium oder Aluminium-Legierungen, gegen Hitze, kann die feuerfeste Membran relativ dünn ausgestaltet sein. Zusammen mit dem vorteilhaften spezifischen Gewicht der Membran wird so ein effektiver Brandschutz bei gleichzeitig lediglich geringer Gewichtserhöhung erreicht.
Gemäß einem weiteren Aspekt weist ein Fahrzeug eine Kabine und eine brandfeste Sandwichstruktur auf. Die brandfeste Sandwichstruktur ist als Bodenpaneel in der Kabine des Fahrzeugs montiert.
Die brandfeste Sandwichstruktur kann dabei gemäß jeder der vorstehenden Ausführungsformen aufgebaut sein. Die Verwendung einer solchen brandfesten Sandwichstruktur kann dabei die Leichtbaueigenschaften des Fahrzeugs fördern, ohne die Brandgefahr durch die Verwendung eines solchen Leichtbaupaneels zu erhöhen. Die brandfeste Sandwichstruktur kann auch als Wandpaneel oder an jeder anderen geeigneten Stelle in dem Fahrzeug verwendet werden.
Zusammenfassend können durch die erfindungsgemäße feuerfeste Sandwichstruktur also die erforderlichen Brandschutzklassen für Boden- und Wandpaneele in Fahrzeugen wie Luftfahrzeugen, Schienenfahrzeugen oder Bussen erreicht werden, ohne größere Nachteile in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften und die Leichtbauanforderungen hinnehmen zu müssen. Insbesondere lassen sich solche Sandwichstrukturen in wirtschaftlicher Weise fertigen und sind problemlos in die Fahrzeuge integrierbar. Im Brandfall wird ein Austreten von brennbaren und flüchtigen Stoffen aus der Sandwichstruktur in den Bereichen des Feuers verhindert, wodurch ein zusätzlicher Energieeintrag durch diese Stoffe vermieden wird.
Figurenliste
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele eingegangen. Die Darstellungen sind schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen beziehen sich auf gleiche oder ähnliche Elemente. Es zeigen:

1 Eine schematische Querschnittsansicht einer brandfesten Sandwichstruktur gemäß einer Ausführungsform.
2 Eine schematische Querschnittsansicht einer brandfesten Sandwichstruktur gemäß einer weiteren Ausführungsform.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
1 zeigt eine beispielhafte brandfeste Sandwichstruktur 100 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform. Die Sandwichstruktur 100 weist eine zentrale Kernschicht 11 auf, die zwischen einer ersten Deckschicht 12 und einer zweiten Deckschicht 13 angeordnet ist. Die Kernschicht 11 und die Deckschichten 12, 13 bilden zusammen ein Sandwich-Element 10, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Ein solches Sandwich-Element 10 kann, wie vorhergehend beschrieben, beispielsweise eine Kernschicht 11 aus Schaumstoff oder als Wabenkern aufweisen. Die Deckschichten können beispielsweise aus glasfaserverstärktem Phenolharz gebildet sein.
An der Oberseite des Sandwich-Elements 10 ist eine erste feuerfeste Membran 20 angebracht, die aus einer ersten Verbindungsschicht 21 und einer feuerfesten Schutzschicht 22 besteht. Eine zweite feuerfeste Membran 30 mit einer zweiten Verbindungsschicht 31 und einer zweiten feuerfesten Schutzschicht 32 ist an der Unterseite des Sandwich-Elements 10 angeordnet.
Die Verbindungsschichten 21, 31 verbinden die Schutzschichten 22, 32 stoffschlüssig/formschlüssig mit der jeweiligen Deckschicht 12, 13. Die Verbindungsschichten 21, 31 können beispielsweise eine Klebstoffschicht wie ein zweikomponentiger Epoxidklebstoff oder jeder andere geeignete Klebstoff sein. Die Verbindungsschichten 21, 31 können jedoch auch eine Verbundschicht aus einem Glasfasergelege und einem thermoplastischen Polymer wie Polyethylen sein. Dabei sind die Glasfasern in eine Matrix aus thermoplastischem Polymer eingebettet und die Glasfasern sind fest mit den Schutzschichten 22, 32 verbunden. Beim Heißpressen der feuerfesten Sandwichstruktur 100 können die Verbindungsschichten 21, 31 so eine stoffschlüssige/formschlüssige Verbindung mit der jeweiligen Deckschicht 12, 13 bereitstellen.
Die Schutzschichten 22, 32 können beispielsweise aus einer Aluminium-Legierung gebildet sein. Es ist jedoch auch jedes andere geeignete Material möglich, insbesondere die weiter oben beschriebenen Materialien. Solche Schutzschichten 22, 32 zersetzen sich bei einem Feuer nicht und halten flüchtige Stoffe aus dem Sandwich-Element 10 davon ab, auszutreten, womit das Risiko, dass sich der Brand ausbreitet oder verstärkt, reduziert wird.
Die erste feuerfeste Membran 20 und die zweite feuerfeste Membran können gemäß jeder der hierin beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet sein. Die Membranen 20, 30 können sowohl identisch als auch voneinander abweichend, je nach Anwendungsanforderung für die jeweiligen Oberflächen des Sandwich-Elements 10, ausgelegt sein.
2 zeigt eine weitere beispielhafte brandfeste Sandwichstruktur 100 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform. Die Sandwichstruktur 100 aus 2 entspricht im Wesentlichen der mit Bezug zu 1 beschriebenen Sandwichstruktur 100, weicht von dieser aber dadurch ab, dass die feuerfesten Membranen 20, 30, d.h. die Verbindungsschichten 21, 31 zusammen mit der jeweiligen feuerfesten Schutzschicht 22, 32, eine größere flächige Ausdehnung als die Deckschichten 12, 13 aufweisen und an den seitlichen Enden des Sandwich-Elements 10 über die seitlichen Enden hinausragen und jeweils in Richtung der Kernschicht 11 umgeschlagen sind. Die Membranen 20, 30 verlaufen also abschnittsweise entlang der Seiten des Sandwich-Elements 10 und überlappen sich. Die Membranen 20, 30, können umlaufend entlang der gesamten Länge der Kanten des Sandwich-Elements 10 über dessen Kanten hinausragen, so dass beim Umklappen der Membranen in Richtung der Seitenfläche des Sandwich-Elements die Seitenflächen von der ersten und/oder der zweiten Membran 20, 30, abgedeckt sind. Wenn die Sandwichstruktur 100 in Umfangsrichtung von einem Rahmen umfasst wird, dann kann auch dieser Rahmen einen Feuerschutz darstellen und es mag nicht zwingend nötig sein, dass die Membranen 20, 30, die Gesamtheit der Seitenflächen abdecken. Wenn der Rahmen jedoch nur einen Teil der Seitenflächen des Sandwich-Elements 10 abdeckt, dann ist vorteilhaft der nicht von dem Rahmen abgedeckte Teil der Seitenflächen mit mindestens einer Membran 20, 30 abgedeckt. Die feuerfeste Sandwichstruktur 100 kann seitlich in eine entsprechende Haltestruktur eingespannt werden. Dadurch werden die Membranen 20, 30 auch dann an dem Sandwich-Element 10 gehalten, wenn das Sandwich-Element 10 und die Verbindungsschichten 21, 31 sich aufgrund von Hitze zersetzen. So wird ein Austreten von flüchtigen und brennbaren Stoffen verhindert.
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ oder „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste

10: Sandwich-Element
11: Kernschicht
12: erste Deckschicht
13: zweite Deckschicht
20: erste feuerfeste Membran
21: erste Verbindungsschicht
22: erste feuerfeste Schutzschicht
30: zweite feuerfeste Membran
31: zweite Verbindungsschicht
32: zweite feuerfeste Schutzschicht
100: Brandfeste Sandwichstruktur

Claims

Brandfeste Sandwichstruktur (100), aufweisen: ein Sandwich-Element (10); und eine erste feuerfeste Membran (20); wobei das Sandwich-Element (10) umfasst: eine erste Deckschicht (12); eine zweite Deckschicht (13); und eine zwischen der ersten Deckschicht (12) und der zweiten Deckschicht (13) angeordnete Kernschicht (11); wobei die erste feuerfeste Membran (20) umfasst: eine erste Verbindungsschicht (21); und eine erste feuerfeste Schutzschicht (22); wobei die erste Verbindungsschicht (21) zwischen der ersten Deckschicht (12) und der ersten feuerfesten Schutzschicht (22) angeordnet ist und die erste feuerfeste Schutzschicht (22) mit der ersten Deckschicht (12) verbindet.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach Anspruch 1, ferner aufweisend eine zweite feuerfeste Membran (30); wobei die zweite feuerfeste Membran (30) eine zweite Verbindungsschicht (31) und eine zweite feuerfeste Schutzschicht (32) umfasst; wobei die zweite Verbindungsschicht (31) zwischen der zweiten Deckschicht (13) und der zweiten feuerfesten Schutzschicht (32) angeordnet ist und die zweite feuerfeste Schutzschicht (32) mit der zweiten Deckschicht (13) verbindet.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste feuerfeste Schutzschicht (22) Aluminium aufweist.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Verbindungsschicht (21) eine Verbundschicht aus einem Glasgelege und einem thermoplastischen Polymer ist.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach Anspruch 4, wobei das thermoplastische Polymer Polyethylen ist.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die erste Verbindungsschicht (21) eine Klebstoffschicht ist.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach Anspruch 6, wobei die Klebstoffschicht eine Schicht aus einem zweikomponentigen Epoxidharzklebstoff oder aus thermoplastischem Polyurethan ist.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste feuerfeste Schutzschicht (22) an einem seitlichen Ende des Sandwich-Elements (10) in Richtung der Kernschicht (11) umgeschlagen ist, wodurch im Brandfall ein Ablösen der feuerfesten Schutzschicht (22) verhindert wird.
Brandfeste Sandwichstruktur (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste feuerfeste Membran (20) mindestens abschnittsweise eine Dicke von 0,2 mm nicht überschreitet.
Fahrzeug, aufweisend: eine Kabine; und eine brandfesten Sandwichstruktur (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9; wobei die brandfeste Sandwichstruktur (100) als Bodenpaneel oder Wandpaneel in der Kabine des Fahrzeugs montiert ist.