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Die
Erfindung betrifft ein Fassadensystem zur horizontalen, diagonalen
oder vertikalen Verkleidung von Bauten in Pfosten-Riegel-Bauweise,
bestehend aus Pfostenprofilen bzw. Riegelprofilen, deren Rahmenfelder
zumindest teilweise durch Füllelemente,
insbesondere Verglasungen, abdeckbar sind, wobei die Pfostenprofile
bzw. die Riegelprofile aus einem polymeren Profilelement, einem
metallischen Verstärkungselement
sowie Befestigungselementen gebildet sind.
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Fassadensysteme
sind beispielsweise aus der
DE 196 06 906 C2 bekannt. Derartige Fassadensysteme
zur vertikalen, diagonalen und horizontalen Verkleidungen von Bauten
bestehen aus aus metallischen Hohlprofilen hergestellten Pfosten
und damit über
Riegelhalter lösbar
verbundenen Riegeln, aus Füllelementen,
insbesondere Verbundglasscheiben, die in aus Pfosten und Riegeln
gebildeten Rahmen angeordnet sind.
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Derartige
Fassadensysteme sind recht aufwendig in der Herstellung und weisen
durch die Verwendung von metallischen Werkstoffen ein sehr hohes
Eigengewicht auf. Neben den vorteilhaften Stabilitäts- und
Festigkeitswerten derartiger metallischer Fassadensysteme ist jedoch
ein entscheidender Nachteil darin zu sehen, dass diese Systeme im
Allgemeinen recht korrosionsanfällig
sind und somit bereits in der Herstellung aufwendig zu schützen und auch
im Einsatz aufwendig zu pflegen sind.
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Um
diesen Nachteil zu umgehen, ist man dazu übergegangen, zumindest Teile
der Fassadensysteme durch Hohlprofile aus polymeren Werkstoffen
zu ersetzen und falls es durch Festigkeits- und Stabilitätserfordernisse
notwendig ist, in diese Hohlprofile zusätzlich Verstärkungselemente
einzubringen.
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Dabei
werden die Hohlprofile bzw. Profilelemente so dimensioniert, dass
sie über
die Befestigung mit den Halteelementen des Fassadensystems kraftschlüssig verbunden
sind.
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Dies
hat den Nachteil, dass bei montierten Fassadensystemen im Innenbereich
die Riegel bzw. Pfosten Beschädigungen
aus der Montage aufweisen können,
welche nicht mehr reparabel sind.
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Weiterhin
ist aus der
DE 38 43
737 A1 eine Fassadenkonstruktion in Form eines Pfosten-Riegel-Systems bekannt,
bei der die Konstruktion aus Hohlprofilen mit einer pfostenseitigen
Anschlagfläche besteht,
wobei ein Passstück
vorgesehen ist, das ein Halteelement und mindestens zwei fest mit
dem Passstück
verankerte Steckbolzen aufweist. Um insbesondere die kostengünstige Herstellung
des Riegelhalters zu ermöglichen,
wird vorgeschlagen, dass das Halteelement als langgestreckte Führungsschiene
ausgebildet ist, deren Endbereich die Gewindebohrungen aufweist, über die
das Passstück
hinauskragen und dass die Arretierung des Riegelhalters am Pfosten
ein durch die Gewindebohrung der Führungsschiene führendes
Sicherungselement erfolgt, das mit seinem konischen Ende in die
Nut des Pfostens eingreift, wobei der Riegel in einem vorgegebenen
Abstand zur Pfostenwand mittels einer Schraube festgelegt wird.
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Ein
Nachteil dieser Fassadensysteme wird darin gesehen, dass bei der
nachträglichen
Installation von beispielsweise Versorgungsleitungen diese nicht
mehr unsichtbar im Fassadensystem verlegt werden können. Um
dies zu realisieren, sind in den Profilelementen aufwendige Klinkschnitte
einzubringen, welche sehr zeit- und montageaufwendig sind und welche
die Statik des Fassadensystems beeinträchtigen. Dies ist ebenso nachteilig
bei der Pflege und Wartung derartiger Fassadensysteme, insbesondere
bei der zyklischen Kontrolle auf Festsitz der entsprechenden Befestigungsverbindungen.
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In
der
DE 100 50 075
A1 wird ein thermisch isolierendes Fassadensystem zur Verkleidung
eines Gebäudes
offenbart, das aus aufrechten Pfosten und/oder querverlaufenden
Riegeln aus Metallprofilen besteht, woran Füllelemente über Befestigungsmittel angebracht
sind und wobei zwischen den Füllelementen
und dem Pfosten bzw. Riegel ein stangenförmiges Isolationselement aus
einem aufgeschäumten
Werkstoff vorgesehen ist, wobei das stangenförmige Isolationselement an
beiden, vom Gebäudeinneren
her frei zugänglichen,
Flankenseiten mit je einem mechanisch widerstandsfähigen Abdeckelement
zur Vermeidung einer Beschädigung
der Flankenseiten des Isolationselements versehen ist, wobei ferner
die Befestigung der Abdeckelemente am Isolationselement durch eine
stoff- und formschlüssige unlösbare Verbindung
erfolgt.
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Gemäß einer
weiteren, die Erfindung verbessernden Maßnahme ist mindestens ein im
Inneren des stangenförmigen
Isolationselementes längs
verlaufendes Rohrelement als Führungskanal
vorgesehen. Innerhalb des Führungskanals
können
beispielsweise elektrische Leitungen zur Energieversorgung für eine Fassadenbeheizungseinrichtung
oder andere Versorgungsmittel bzw. Energieträgermittel verlaufen. Deren
Installation oder Unterbringung wird durch das Rohrelement erheblich
vereinfacht, da elektrische Leitungen für die Fassadenbeheizungseinrichtung
beispielsweise bislang innerhalb einer separaten Nut zwischen dem
Isolationselement und dem Pfosten bzw. dem Riegel untergebracht
werden mussten, was eine recht komplizierte Montage verursachte.
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Das
Rohrelement kann vorteilhafter Weise direkt mit mindestens einem
der Abdeckelemente verbunden sein, um bei der Herstellung des Isolationskörpers in
einem einzigen Herstellungsschritt zusammen mit den beiden Abdeckelementen
hierin eingegossen bzw. angegossen zu werden. Diese feste Verbindung
zwischen dem Rohrelement und dem Abdeckelement erleichtert die relative
Positionierung und Lagesicherung der Bauteile beim Aufschäumen. Das
Rohrelement kann mit den Abdeckelementen einstückig ausgebildet sein. Daneben
ist es auch möglich,
dass die Verbindung zwischen dem Rohrelement und dem Abdeckelement
nach Art einer Clip-Verbindung ausgebildet ist. Mindestens eine
an der Außenoberfläche des
Rohrelementes ausgebildete Anformung wirkt dabei mit einer oder
mehreren Anformungen zusammen.
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Zwar
sind hier Rohrelemente für
den Einzug elektrischer Leitungen in das stangenförmige Isolierelement
vorgesehen, ein nachträgliches
Einziehen von elektrischen Kabeln ist sehr aufwendig sowie das Einsetzen
von Schalter, Steckdosen usw. ist hier nicht möglich.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile
des bekannten Standes der Technik zu vermeiden und ein Fassadensystem
anzugeben, bei dem es möglich
ist, nachträglich
eine Kabelführung
zur Versorgung oder Ansteuerung von Einbaugeräten wie zum Beispiel Jalousienschalter, Sensor
für Windmesser,
Bewegungsmeldung für Überwachung
oder Lichtzuschaltung, Steckdosen, EDV-Schnittstelen oder ähnliches
vorzunehmen.
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Erfindungsgemäß wird dies
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Fassadensystem zur
horizontalen, diagonalen und/oder vertikalen Verkleidung von Bauten
in Pfosten-Riegel-Bauweise – bestehend
aus Pfostenprofilen bzw. Riegelprofilen, deren Rahmenfelder zumindest
teilweise durch Füllelemente,
insbesondere Verglasungen abgedeckt werden, wobei die Pfostenprofile
bzw. die Riegelprofile aus einem polymeren Profilelement und einem metallischen
Verstärkungselement
gebildet werden, ist dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement das
Verstärkungselement
auf drei Seiten umfasst, wobei dieses annähernd U-förmig ausgebildet ist, an seinen
beiden Schenkelenden Rastelemente aufweist und auf diese ein mit
einer Abdeckung versehenes Kanalelement aufbringbar ist.
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Das
Kanalelement ist dabei vorteilhafterweise etwa H-förmig ausgebildet.
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Auf
die hakenförmigen
Rastelemente des Profilelementes sind Geräteträger zur Aufnahme von Einbaugeräten aufrastbar.
Es besteht aber auch die Möglichkeit,
auf die H-förmig
ausgebildeten Kanalelemente Geräteträger aufzurasten.
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An
den Knotenpunkten von Pfosten- und Riegelprofilen sind kreuz-, T-
oder winkelförmig
ausgebildete Kanalelemente mit etwa H-förmigem Querschnitt auf die
hakenförmigen
Rastelemente der Profilelemente aufrastbar.
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Weiterhin
vorteilhaft wird gesehen, dass an den Knotenbereichen von Pfosten-
und Riegelprofilen auf die etwa H-förmig ausgebildeten Kanalelemente
kreuz-, T- oder winkelförmige
Abdeckungen aufrastbar sind.
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Die
Abdeckungen in den Knotenbereichen können gleichzeitig als Geräteträger ausgebildet sein.
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Die
Geräteträger sind
derart ausgebildet sind, dass diese ein oder mehrere Einbaugeräte aufnehmen
und die Endbereiche der aufrastbaren Abdeckung überdecken.
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Des
Weiteren können
die Geräteträger zum Kanalelement
hin gekapselt ausgeführt
sein und mit ausbrechbaren Öffnungen
für eine
Kabelzu- und -abführung
versehen sein.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen darin, dass alle elektrischen Baugruppen
im Fassadensystem integrierbar sind. Damit ergeben sich kurze Leitungswege,
bzw. Zugriffe sind ohne aufwendige Suche möglich. Das Installationssystem
ist sicher in dem Fassadensystem verlegt, wobei nachträgliche Änderungen
und zu ändernde
Positionen für
Einbaugeräte kostengünstig und
auf einfache Art und Weise realisiert werden können.
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Anhand
eines Ausführungsbeispieles
soll die Erfindung näher
beschrieben werden.
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Es
zeigen
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1 – Schnitt
durch einen Pfosten des Fassadensystems
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2 – Schnittdarstellung
eines aufrastbaren Geräteträgers mit
Einbaugerät
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In 1 ist
der Schnitt durch einen Pfosten 1 einer Vertikalfassade
nach der Endmontage dargestellt. Die wesentlichen Elemente des Fassadensystems
sind der Pfosten 1 und die damit verbindbaren ebenfalls
den gleichen Aufbau aufweisenden Riegel, welche in dieser Abbildung
nicht dargestellt sind. In dem sich durch den Pfosten 1 und
den Riegel bildenden Metallrahmen sind Füllelemente 2, hier
in diesem Ausführungsbeispiel
ein aus zwei Scheiben bestehendes Verbundglasscheibenelement, angeordnet. Den äußeren Abschluss
des Fassadensystems bilden Abdeckprofile 3, welche auf
Halteelemente 4 aufbringbar sind, die durch Dichtelemente 5 von
den Füllelementen 2 beabstandet
sind.
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An
der Innenseite des Fassadensystems ist der Pfosten 1 dargestellt,
der aus einem Profilelement 6 und einem Verstärkungselement 7 aufgebaut ist.
Das Profilelement 6 ist über das Befestigungselement 8 und
das Halteelement 4 mit dem Fassadensystem kraftschlüssig verbunden.
Das Profilelement 6 ist annähernd U-förmig ausgebildet, wobei die Schenkel 61, 62 rechtwinklig
von der Grundseite 63 des Profilelementes 6 wegragen.
Die Höhe
der U-förmigen
Schenkel 61, 62 des Profilelementes 6 entspricht
der des Verstärkungselementes 7 des
Pfostens 1. An den freien Enden der U-förmigen Schenkel 61, 62 sind
die Rastelemente 64 ausgebildet, welche mit den Rastelementen 91 des
Kanalelementes 9 kommunizieren. Das Profilelement 6 weist
an seiner Grundseite 63 Öffnungen 65 auf, in
die Dichtungselemente 10 einbringbar sind, so dass die
Füllelemente 2 vom
Profilelement 6 beabstandet sind. Auf den die Öffnung 65 umgebenden
Steg 66 ist ein Isolationselement 11 aufgebracht,
welches das Befestigungselement 8 vor korrosiver Beanspruchung
schützt
und eine abdichtende Wirkung gegen möglicherweise eindringende Flüssigkeiten
aufweist.
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In
einer weiteren Ausführung
der Erfindung ist das Befestigungselement 8 so dimensioniert,
dass es sowohl die Öffnung 67 des
Profilelementes 6 als auch das Verstärkungselement 7 durchdringt
und so zu einer noch besseren kraftschlüssigen bzw. stoffschlüssigen Verbindung
führt.
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Die
die Pfosten 1 und die Riegel umgreifenden Profilelemente 6 sind
derart ausgebildet, dass sie die Verstärkungselemente 7 nicht
vollständig
umgreifen.
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Auf
die freien Enden der Schenkelseiten 61, 62 des
Profilelementes 6 werden in dem Fall, wo eine Installation
im Fassadensystem vorgesehen ist, die mit einem etwa H-förmigen Querschnitt
ausgebildeten Kanalelemente 9 aufgerastet. Das etwa H-förmige Kanalelement 9 weist
zwei einander parallel gegenüberliegende
Seitenwände 92 auf,
die durch einen Zwischenboden 93 voneinander beabstandet sind.
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An
den freien Enden der Seitenwände 92 sind
die Rastelemente 91 angeordnet, die mit dem Rastelementen 64 des
Profilelementes 6 kommunizieren. Durch die Seitenwände 92 und
den Zwischenboden 93 wird das Lumen 94 des Kanalelementes 9 gebildet,
in dem bspw. Leitungen für
die Übertragung elektrischer
bzw. optischer Signale einbringbar sind sowie Geräteträger 13 mit
möglichen
Einbaugeräten 14,
wobei das Kanalelement 9 durch die Abdeckung 12 verschließbar ist.
In den übrigen
Bereichen, wo keine Installation vorgesehen ist, werden auf die
Enden der Schenkelseiten 61 und 62 nur flachere
Abdeckelemente angeordnet, die hier nicht dargestellt sind. Um einen
entsprechenden ansehnlichen optischen Übergang zu erreichen, werden
zwischen Kanalelement 9 und den Abdeckelementen Übergangselemente,
vorzugsweise mit abgeschrägter
Oberfläche,
eingesetzt.
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Eine
nachträgliche
Installation im Fassadensystem kann auf einfache Art und Weise vorgenommen
werden. Zuerst werden die Abdeckelemente entfernt und danach in
diesen Bereichen ein Kanalelement 9 aufgerastet. In dieses
können
dann die Leitungen verlegt, sowie Geräteträger 13 und Einbaugeräte 14 installiert
werden. Ebenso ist auf einfache Art und Weise eine Entfernung der
Installation im Fassadensystem möglich,
indem die Kanalelemente 9 und Geräteträger 13 nach dem Entfernen
durch die flachen Abdeckelemente ersetzt werden.
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In 2 ist
eine Schnittdarstellung eines aufrastbaren Geräteträgers 13 mit einem
Einbaugerät 14 dargestellt.
Das Kanalelement 9, welches hier ohne das Fassadensystem
dargestellt ist, ist zumindest teilweise durch die Abdeckung 12 verschlossen, welche
an den Seitenwänden 92 des
Kanalelementes 9 einrastbar ist. In die Abdeckung 12 des
Kanalelementes 9 wurde eine Öffnung eingebracht, in die der
Geräteträger 13 einbringbar
ist. Dieser Geräteträger 13 weist
an seinen freien Enden Rastelemente 131 auf, die die Abdeckung 12 des
Kanalelementes 9 kraftschlüssig umgreifen und den Geräteträger 13 fixieren.
In die Öffnung
des Geräteträgers 13 können nun
die für
die Installation erforderlichen Einbaugeräte 14 eingebracht
und mit den im Inneren des Kanalelementes 9 verlegten Kabeln 15 verbunden
werden.
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An
den in dieser Abbildung nicht dargestellten Stirnseiten des Geräteträgers 13 sind
zusätzliche Abdeckungen 12 angebracht,
die dem Fassadensystem und insbesondere dem Pfosten 1 das
gewünschte
optische Aussehen verleihen. Es liegt jedoch auch im Rahmen der
Erfindung, dass der Geräteträger 13 so
dimensioniert ist, dass die Rastelemente 131 mit den Rastelementen
der Seitenwände 92 des
Kanalelementes 9 kommunizieren, so dass der Geräteträger 13 an
dieser Stelle befestigbar ist.