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Die
Erfindung betrifft eine Profilleiste zum Herstellen eines Übergangs
zwischen einem Bauteil, insbesondere einem Rahmenteil, beispielsweise
eines Fensters, und einer angrenzenden Fläche eines Gebäudes nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
gattungsgemäße Profilleiste
wird beispielsweise in der
DE
100 23 697 A1 und der
EP 1 285 143 B1 beschrieben. Bei den dort
offenbarten Profilleisten wird zur Überdeckung der Fuge zwischen
Profilleiste und Bauteil eine Dichtlippe an die Profilleiste angeformt.
Der Körper
der Profilleiste selbst besteht dabei aus einem relativ harten Kunststoffmaterial,
beispielsweise Hart-PVC, wohingegen die Dichtlippe aus einem weicheren
Material als der Rest der Profilleiste besteht, beispielsweise einem Elastomer.
Zur Anformung der Dichtlippe an die Profilleiste kann das Elastomermaterial
beispielsweise zu dem Hart-PVC der Profilleiste koextrudiert werden.
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Nachteilig
an diesen Profilleisten ist es, dass die maximal überdeckbare
Fugenbreite zwischen Rahmenteil und Profilleiste durch die Breite
und Elastizität
der Dichtlippe begrenzt ist. Außerdem
erfordert die Herstellung solcher Profilleisten mit weicher Dichtlippe
ab einer gewissen Breite komplizierte Herstellungsverfahren, wodurch
die Produktionskosten signifikant erhöht werden. Weiter Nachteilig
ist die relativ geringe Witterungsbeständigkeit von weichen Dichtlippen
und die Gefährdung
von Beschädigungen,
beispielsweise durch spitze Gegenstände oder scharfe Werkzeuge.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine neue Profilleiste vorzuschlagen, mit der auch breitere Fugen
zwischen Bauteil und Profilleiste überdeckt werden können, wobei
die Profilleiste zugleich kostengünstig herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Profilleiste nach der Lehre des Anspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Profilleiste
beruht auf dem Grundgedanken, die Überdeckung der Fuge zwischen
Profilleiste und Bauteil nicht durch die elastische Verformung einer
Dichtlippe zu realisieren, sondern durch eine Abdeckleiste, die
beweglich, insbesondere schwenkbar, an der Profilleiste befestigt ist.
Durch die Beweglichkeit der Abdeckleiste relativ zur Profilleiste
wird es ermöglicht,
dass die Abdeckleiste in Abhängigkeit
vom Abstand zwischen Profilleiste und Bauteil in unterschiedlichen
Stellungen mit ihrem freien Ende an der Außenseite des Bauteils zur Anlage
kommen kann. Im Ergebnis wird somit die maximal überdeckbare Fugenbreite nur
noch durch die Grenzen des Stellweges der Abdeckleiste, beispielsweise
den beiden maximalen Schwenkwinkeln, begrenzt, so dass je nach Gestaltung
der Abdeckleiste, insbesondere je nach Länge der Abdeckleiste, auch
sehr breite Fugen überdeckbar
sind.
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Grundsätzlich ist
es denkbar, dass die Abdeckleiste als separates Bauteil gefertigt
und erst nachträglich
an der Profilleiste befestigt wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Abdeckleiste aber einstückig
an die Profilleiste angeformt, wodurch sich eine signifikante Senkung
der Produktionskosten und eine Vereinfachung der Handhabung ergibt.
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In
welcher Konstruktionsweise die gelenkige Befestigung der Abdeckleiste
an der Profilleiste realisiert wird, ist grundsätzlich beliebig. Besonders
einfach und kostengünstig
kann das Gelenk zwischen Profilleiste und Abdeckleiste durch ein
Filmscharnier realisiert werden. Wird die Profilleiste beispielsweise durch
Extrusion eines Kunststoffes hergestellt, kann die Profilleiste
und die Abdeckleiste und das dazwischen liegende Filmscharnier in
sehr einfacher Weise durch entsprechende Gestaltung der Extrusionsmatrize
hergestellt werden.
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Besonders
große
Vorteile hinsichtlich der vereinfachten Produktion ergeben sich,
wenn Abdeckleiste und Profilleiste aus dem gleichen Material hergestellt
sind, da dann insbesondere bei einstückiger Anformung der Abdeckleiste
an die Profilleiste das gesamte Bauteil in sehr einfacher Weise
in einem Stück,
beispielsweise durch Extrusion, herstellbar ist.
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Besonders
geeignet zur Herstellung der erfindungsgemäßen Profilleiste sind Kunststoffe
und dabei insbesondere Hart-PVC. Diese Materialien lassen sich sehr
einfach und kostengünstig
durch Extrusion verarbeiten.
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Die
Befestigung der erfindungsgemäßen Profilleiste
am Bauteil kann auf verschiedenste Weise erfolgen. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn zur Befestigung der Profilleiste ein Dichtband mit
beidseitiger Klebeschicht vorgesehen ist. Die eine Klebeschicht
kommt dabei auf der Profilleiste selbst zur Anlage und fixiert dadurch
das Dichtband an der Profilleiste. Bei der Montage der Profilleiste
am Bauteil gelangt die zweite Klebeschicht an der Oberfläche des Bauteils
zur Anlage und fixiert dadurch die Profilleiste in der gewünschten
Lage am Bauteil.
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Die
Klebeschichten zur Fixierung des Dichtbands an der Profilleiste
bzw. an dem Bauteil können nach
einer bevorzugten Ausführungsform
jeweils von einem Klebevlies gebildet werden. Derartiges Klebevliesmaterial
gewährleistet
eine sehr hohe Klebkraft bei guter Verarbeitbarkeit.
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Um
eine gute Abdichtung der Fuge zwischen Bauteil und Baukörper zu
gewährleisten,
beispielsweise um eine hohe Wärmedämmung beim
Einbau von Fenstern in ein Mauerwerk zu realisieren, sollte das
Dichtband nach einer bevorzugten Ausführungsform im Wesentlichen
luftdicht und/oder wasserdicht ausgebildet sein. Diese Dichtigkeit
kann insbesondere dadurch realisiert werden, dass das Dichtband eine
geschlossenzellige Porenstruktur oder Schaumstruktur aufweist. Alternativ
dazu sind aber auch Dichtbänder
aus einem insbesondere elastischem Vollmaterial, beispielsweise
einem Elastomermaterial, denkbar.
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Ergänzend zur
Anbringung einer Abdeckleiste an der Profilleiste kann auch ein
Positionsstabilisator an der Profilleiste vorgesehen sein. Dieser
Positionsstabilisator wird vorzugsweise ebenfalls einstückig angeformt
und aus dem gleichen Material wie die Profilleiste, beispielsweise
Hart-PVC, hergestellt. Der
Positionsstabilisator ist derart ausgerichtet, dass er mit seinem
freien Ende an der Außenseite
des Bauteils zur Anlage kommen kann und entsprechend seiner eigenen
Länge einen
bestimmten Mindestabstand zwischen der Klebefläche an der Profilleiste und
der Klebefläche
am Bauteil sichert.
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Die
Länge des
Positionsstabilisators ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass
das unbelastete Dichtband mit seiner zum Bauteil gerichteten Seite zumindest
geringfügig über das
Ende des Positionsstabilisators über
steht, so dass die zum Bauteil gerichtete Klebeschicht problemlos
am Bauteil zur Anlage bringbar ist. Durch den Positionsstabilisator
werden insbesondere unerwünschte
Ablösungen
der Klebefläche
bei Verformung des Bauteils aufgrund von ungleichmäßigen Wärmeausdehnungen
verringert bzw. gänzlich
ausgeschlossen.
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Weiterhin
kann neben der Abdeckleiste an der Profilleiste auch eine Anschlagleiste
vorgesehen sein, die der lagerichtigen Ausrichtung der Profilleiste relativ
zum Bauteil dient. Dazu wird bei Montage der Profilleiste die Anschlagleiste
an der Außenseite
des Bauteils zur Anlage gebracht, wobei sich durch die Form und
Gestaltung der Anschlagleiste ohne Weiteres die lagerichtige Ausrichtung
der Profilleiste am Bauteil ergibt.
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Zwischen
der eigentlichen Profilleiste und der Anschlagleiste sollte vorzugsweise
eine Materialschwächung
vorgesehen sein, um die Anschlagleiste bei Bedarf in einfacher Weise
abtrennen zu können. Dies
ist insbesondere immer dann von Vorteil, wenn aufgrund eines kleinen
zur Verfügung
stehenden Bauraums die Ausrichtung der Profilleiste mit Hilfe der
Anschlagleiste gar nicht oder nur sehr schwer realisiert werden
kann. In diesen Fällen
wird die Anschlagleiste dann kurz vor bzw. bei der Montage abgetrennt
und die Ausrichtung der Profilleiste von Hand vorgenommen.
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Eine
besonders exakte Ausrichtung der Profilleiste ergibt sich, wenn
die Anschlagleiste eine Ecke des Bauteils umgreift, da dadurch die
Ausrichtung der Profilleiste in zwei Ebenen gewährleistet wird.
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Die
Form und Gestaltung der Anschlagleiste ist grundsätzlich beliebig.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
wird durch die Anschlagleiste aber eine Rinne zur Abführung von
Feuchtigkeit gebildet. Bei Umgreifen einer Ecke des Bauteils kann
dies beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Anschlagleiste
das Bauteil in einem bestimmten Abstand umgreift und beispielsweise
nur mit ihrem freien Ende an der Oberfläche des Bauteils zur Anlage kommt.
Durch die Führung
der Anschlagleiste im Abstand zur Oberfläche des Bauteils wird dann
ohne Weiteres die Rinne zur Abführung
von Feuchtigkeit gebildet.
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Weiterhin
ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zusätzlich
zur Abdeckleiste zumindest ein Einputzschenkel an der Profil leiste vorgesehen,
mit dem die Profilleiste in einer Putzschicht verankert werden kann.
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Am
Einputzschenkel sollte dabei bevorzugt eine Fliesenkante vorgesehen
sein, an der beim Verfliesen des von der Profilleiste gebildeten Übergangsbereichs
das Fliesenmaterial zur Anlage kommen kann. Durch die Anlage der
Fliesen an der Fliesenkante wird ohne Weiteres die lagerichtige
Ausrichtung des Fliesenmaterials relativ zur Profilleiste gewährleistet,
so dass die Fliesarbeiten erheblich vereinfacht werden.
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Weiterhin
ist es besonders vorteilhaft, wenn an der Profilleiste zusätzlich zur
Abdeckleiste eine Schutzlasche vorgesehen ist, an der ein Abdeckmaterial,
insbesondere Abdeckfolie, befestigbar ist. Beim Verputzen des Übergangsbereichs
zwischen Bauteil und Gebäude
kann dann die Sichtfläche
des Bauteils in einfacher Weise dadurch geschützt werden, dass das Abdeckmaterial
an der Schutzlasche entsprechend befestigt wird und das Bauteil
zumindest teilweise überdeckt.
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Um
die Schutzlasche nach dem Verputzen einfach entfernen zu können, sollte
zwischen Schutzlasche und Profilleiste eine Materialschwächung vorgesehen
sein. Entlang dieser Materialschwächung kann die Schutzlasche
dann in einfacher Weise abgetrennt werden.
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Zur
Befestigung des Abdeckmaterials an der Schutzlasche kann auf der
Schutzlasche ein zweiseitig klebendes Klebeband vorgesehen sein.
Mit der einen Klebeschicht wird das Klebeband an der Schutzlasche
fixiert. Die zweite Klebefläche
dient dann bei Anbringung des Abdeckmaterials zu dessen Befestigung.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
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Es
zeigen:
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1 die Einbausituation bei
Einbau eines Bauteils in ein Gebäude
unter Verwendung einer Profilleiste im Querschnitt;
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2 die Profilleiste gemäß 1 im vergrößerten Querschnitt.
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In 1 ist die Einbausituation
bei Einbau eines Bauteils 01, nämlich eines Fensterrahmens,
in ein von einem Mauerwerk 02 gebildetes Gebäude 03 unter
Verwendung einer Profilleiste 04 im Querschnitt dargestellt.
Zur Befestigung des Bauteils 01 im Mauerwerk 02 dient
eine Schicht 05 aus Montageschaum. Nach Aushärtung des
Montageschaums 05 wird die Innenseite des Mauerwerks 02 mit
einer Putzschicht 06 verputzt. Der Übergangsbereich zwischen dem
Bauteil 01 und der Putzschicht 06 wird von der
Profilleiste 04 gebildet, die vor Anbringung der Putzschicht 06 am
Bauteil 01 fixiert worden ist.
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Die
zwischen der Profilleiste 04 und dem Bauteil 01 gebildete
Fuge 07 wird von einer Abdeckleiste 08 übergriffen
und dadurch nach außen
hin abgedeckt. Neben der Abdeckleiste 08 ist eine Schutzlasche 09 an
die Profilleiste 04 angeformt, die an ihrer Außenseite
ein Klebeband 10 trägt.
An diesem Klebeband 10 kann eine Abdeckfolie während des Verputzens
fixiert werden, um die Außenseite
des Bauteils 01 vor einer Verschmutzung zu schützen. Nach
dem Verputzen wird die Schutzlasche 09 entlang einer Materialschwächung 11 abgetrennt.
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Auf
der gegenüberliegenden
Seite der Profilleiste 04 ist eine Anschlagleiste 12 einstückig an
die Profilleiste 04 angeformt. Die Anschlagleiste 12 umgreift
die Ecke des Bauteils 01 und kommt mit ihrem freien Ende
am Bauteil 01 zur Anlage. Durch die Gestaltung der Anschlagleiste 12 ist
eine lagerichtige Ausrichtung der Profilleiste 04 ohne
Weiteres und mit einfachen Mitteln möglich. Zwischen der Anschlagleiste 12 und
der Profilleiste 04 ist eine Materialschwächung 13 vorgesehen,
die ein einfaches Abtrennen der Anschlagleiste 12 in Fällen ermöglicht,
in denen die Anschlagleiste beispielsweise aufgrund des geringen
zur Verfügung
stehenden Bauraums nicht eingesetzt werden kann. Aufgrund der V- förmigen Formgestaltung der Anschlagleiste 12 wird
zwischen dem Bauteil 01 und der Anschlagleiste 12 eine Rinne 14 gebildet,
durch die Feuchtigkeit abgeführt werden
kann.
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Neben
der Abdeckleiste 08, der Schutzlasche 09 und der
Anschlagleiste 12 sind auch noch zwei Einputzschenkel 15 und 16 an
die Profilleiste 04 angeformt, die der Verankerung der
Profilleiste 04 in der Putzschicht 06 dienen.
Der Putzschenkel 15 weist dabei eine Fliesenkante 17 (siehe 2) auf, an der das Fliesenmaterial
beim Verfliesen des Übergangsbereichs
zwischen Bauteil 01 und Gebäude 03 ausgerichtet
werden kann. In diesen Anwendungsfällen darf die Fliesenkante 17 nicht
vom Putz der Putzschicht 06 überdeckt werden.
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Zur
Befestigung der Profilleiste 04 am Bauteil 01 dient
ein beidseitig mit einer Klebeschicht versehenes Dichtband 18.
Aufbau und Funktion der verschiedenen Teile der Profilleiste 04 werden
nachfolgend an Hand des vergrößerten Querschnitts
in 2 näher erläutert.
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Wie
im Querschnitt der Profilleiste 04 in 2 erkennbar, ist die Abdeckleiste 08 einstückig an
die Profilleiste 04 angeformt und besteht aus dem gleichen
Material wie die Profilleiste 04, beispielsweise Hart-PVC.
Um die Abdeckleiste 08 relativ zur Profilleiste 04 bewegen,
nämlich
verschwenken zu können,
ist zwischen der Profilleiste 04 und der Abdeckleiste 08 ein
Filmscharnier 19 vorgesehen. Bei Befestigung der Profilleiste 04 an
dem in 2 strichliniert angedeuteten
Bauteil 01 kann die Abdeckleiste 08 durch elastische
Verformung des Filmscharniers 19 seitlich verschwenkt werden,
so dass das freie Ende der Abdeckleiste 08 an der Außenseite
des Bauteils 01 zur Anlage kommt und die Abdeckleiste 08 dabei einen
entsprechenden Schwenkwinkel einnimmt.
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Seitlich
der Abdeckleiste 08 ist ein Positionsstabilisator 20 an
die Profilleiste 04 angeformt, der mit seinem freien Ende
an der Außenseite
des Bauteils 01 zur Anlage kommen kann. Entsprechend seiner
Länge sichert
der Positionsstabilisator 20 einen bestimmten Mindestabstand
zwischen der Klebeschicht 21 an der Profilleiste 04 und
der Klebeschicht 22 am Bauteil 01. Im unbelasteten
Zustand steht dabei das Dichtband 18 zumindest geringfügig über den Positionsstabilisator 20 über, um
dadurch die Möglichkeit
zur Anbringung der Klebeschicht 22 am Bauteil 01 zu
gewährleisten.
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Die
Klebeschichten 21 und 22 werden jeweils durch
ein Klebevlies 23 und 24 realisiert. Das Dichtband 18 weist
eine geschlossenzellige Porenstruktur auf, so dass die Fuge 07 zwischen
dem Bauteil 01 und der Profilleiste 04 luftdicht
abgedichtet ist und ein Gasaustausch durch die Fuge 07 im
Wesentlichen ausgeschlossen wird.