AT504235B1 - Laibungsanschlussprofil - Google Patents
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Description
österreichisches Patentamt AT504 235B1 2010-01-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein einteiliges Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile, insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel, welcher bauteilseitig ein Dichtungsband mit einem Haftmittel zur Befestigung am Bauteil aufweist.
[0002] Dichtungsbänder, bzw. selbstklebende Dichtungsmassen, mit welchen Laibungsanschlussprofile an Fenster- oder Türstöcken befestigt werden, haben den Nachteil, dass Relativbewegungen zwischen dem angrenzenden Einbauteil und der Fassade nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können. Üblicherweise liegt die Dehnungsfähigkeit des Dichtbandes bei ca. 10% der Dichtbandstärke. Ein Dichtungsband mit 4 mm kann so zum Beispiel Bewegungen der Fassade weg vom Fenster- oder Türstock lediglich im Ausmaß von ca. 0,4 mm aufnehmen. Bei größeren Relativbewegungen wird das Dichtungsband vom angrenzenden Bauteil abgelöst, wodurch unansehnliche Fugen und Spalten entstehen, in welche Feuchte eindringen kann.
[0003] In der DE 200 11 013 U1 wird beispielsweise ein Laibungsanschlussprofil beschrieben, welches mit einem selbstklebenden Dichtungsband mit einem Bauteil verbunden wird. Um das Dichtungsband gegen Witterungseinflüsse zu schützen, ist eine elastische Dichtungslippe vorgelagert, wobei aber ein Ablösen des Dichtungsbandes bei Relativbewegungen nicht verhindert wird.
[0004] Aus der AT 6 819 U1 ist ein zweiteiliges Laibungsanschlussprofil bekannt, welches einen Dichtungsschenkel und einen elastisch damit verbundenen Außenschenkel aufweist. Bei einer Ablösebewegung des Profils vom Bauteil sind hier zwei Klebebänder betroffen, nämlich ein erstes Klebeband bzw. Dichtungsband zwischen dem Dichtungsschenkel und dem Bauteil, sowie ein zweites Klebeband zwischen dem Dichtungsschenkel und dem Außenschenkel. Die Klebekraft der beiden Klebebänder muss derart aufeinander abgestimmt sein, dass die Klebekraft des zweiten Klebebandes geringer ist, als jene des ersten.
[0005] Aus der DE 201 14 499 U1 ist bei einer Putzanschlussleiste mit einem als Federelement ausgebildeten Dichtelement eine Anordnung von Dichtlippen bekannt, welche einen sich bei Ablösebewegungen der Putzleiste öffnenden Spalt zum Bauteil überbrücken kann.
[0006] Ein Laibungsanschlussprofil, welches auch eine Vertikalbewegung, bzw. Zugbelastung in eine vom angrenzenden Bauteil wegführende Richtung in ausreichendem Ausmaß zulässt, wird in der EP 1 479 848 A1 beschrieben. Dieses Profil weist einen Dichtungsschenkel auf, welcher bauteilseitig mit einem Dichtungsband ausgestattet und in einer U-förmigen Anordnung mit einem Außenschenkel verbunden ist. Eine Relativbewegung zwischen Dichtungsschenkel und Außenschenkel wird durch eine flexible Lasche aufgenommen, welche den Dichtungsschenkel mit dem Außenschenkel verbindet. Der Außenschenkel weist einen im Wesentlichen senkrecht dazu abgewinkelten Einputzsteg auf, sowie ein Putzarmierungsgewebe. Der Außenschenkel weist weiters eine in Richtung Bauteil ragende Deckleiste auf, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel und Außenschenkel überragt. Zu beiden Seiten des Dichtungsbandes sind in Richtung Bauteil ragende Dichtlippen aus einem Weich- oder Hartkunststoff angeordnet. Nachteilig ist lediglich der große Aufwand zur Herstellung eines derartigen Profils.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein einteiliges Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile vorzuschlagen, welches geeignet ist, Vertikalbewegungen, bzw. Zugbelastungen weg vom angrenzenden Bauteil auszugleichen, wobei jedoch die Herstellung und die Handhabung des Profils vereinfacht werden soll.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an einer Kontaktfläche des Dichtungsbandes zum Dichtungsschenkel Haft- oder Haltemittel angeordnet sind, deren Haltekraft kleiner ist als jene des Haftmittels zum Bauteil, wobei zur Verminderung der Haftkraft zwischen dem Dichtungsschenkel und dem Dichtungsband zumindest eine der einander zugekehrten Kontaktflächen strukturiert ist, sowie dass der Dichtungsschenkel in bekannter Weise zumindest eine in Richtung Bauteil ragende Dichtlippe und/oder zumindest einen Dichtsteg 1/6 österreichisches Patentamt AT504 235B1 2010-01-15 aufweist, welche(r) einen sich öffnenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel und Dichtungsband überbrückt. Beispielsweise kann zumindest eine der einander zugekehrten Kontaktflächen mit Nuten oder Rillen ausgestattet sein.
[0009] Das erfindungsgemäße Profil ist sehr einfach aufgebaut und ist durch die aufeinander abgestimmten Haft- und Haltekräfte an den beiden Seiten des Dichtungsbandes geeignet, Relativbewegungen aufzunehmen, ohne unansehnliche Spalten zwischen Fassade und Bauteilen entstehen zu lassen. Bei einer Bewegung weg vom Bauteil löst sich das Dichtungsband vom Dichtungsschenkel, wobei der sich ausbildende Spalt durch Dichtlippen oder Dichtstege überbrückt bzw. abgedeckt wird.
[0010] Erfindungsgemäß kann der Dichtungsschenkel beiderseits des Dichtungsbandes in Richtung Bauteil ragende Dichtstege oder Dichtlippen aufweisen, wobei diese an gegenüberliegenden Schmalseiten des Dichtungsbandes gleitend anliegen. Es bildet sich dadurch eine geschlossene Luftkammer, durch welche die Dämmwerte des Anschlussprofils im Wesentlichen beibehalten werden und das Eindringen von Feuchte verhindert wird.
[0011] Zumindest eine der Dichtlippen, beispielsweise die an der Sichtseite, kann einstückig mit dem Dichtungsschenkel als kurzer Dichtungssteg ausgebildet sein.
[0012] Die beiden Dichtlippen können auch im Vergleich zum Dichtungsschenkel aus einem weicheren Kunststoffmaterial bestehen und vorzugsweise durch Koextrusion hergestellt werden.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass der zumindest eine in Richtung Dichtungsschenkel ragenden Steg in eine entsprechende Ausnehmung im Dichtungsband ragt und einen sich bildenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel und Dichtungsband abdichtet.
[0014] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
[0015] Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäßes einteiliges Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile in einer ersten Ausführungsvariante in einer Schnittdarstellen, Fig. 2 das Anschlussprofil gemäß Fig. 1 in einer Zugbeanspruchung weg vom Bauteil, Fig. 3 zum Vergleich ein Anschlussprofil gemäß Stand der Technik, sowie die Fig. 4 und 5 weitere Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Laibungsanschlussprofils jeweils in einer Schnittdarstellung.
[0016] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte einteilige Laibungsanschlussprofil 1 für an Putz angrenzende Bauteile 20 weist einen Dichtungsschenkel 2 auf, welcher unter Zwischenlage eines Dichtungsbandes 3 mit einem Haftmittel 4, beispielsweise ein Doppelklebeband, am Bauteil 20 befestigt wird. Am Dichtungsschenkel 2 sind beiderseits des Dichtungsbandes 3 in Richtung Bauteil 20 ragende Dichtlippen 5 und 6 angeordnet, die an gegenüberliegenden Schmalseiten 7, 8 des Dichtungsbandes 3 gleitend anliegen. An der Kontaktfläche 9 des Dichtungsbandes 3 zum Dichtungsschenkel 2 sind Haft- oder Haltemittel 10 vorgesehen, deren Haftkraft kleiner ist als jene des Haftmittels 4 zum Bauteil 20.
[0017] Im Fall einer Relativbewegung gemäß Pfeil 11 (siehe Fig. 2) bleibt nun das Dichtungsband 3 am Bauteil 20 kleben und es bildet sich ein Spalt s von ca. 2 bis 3 mm (je nach Dicke des Dichtungsbandes) zwischen der Kontaktfläche 9 des Dichtungsbandes 3 und der Unterseite des Dichtungsschenkels 2, welcher allerdings durch die gleitend an den Schmalseiten 7, 8 des Dichtungsbandes 3 anliegenden Dichtlippen 5, 6 geschlossen bleibt. Es entsteht ein geschlossener Raum 12, welcher die Wämnedämmfunktion des Anschlussprofils in diesem Bereich übernimmt.
[0018] Gemäß einer einfacheren Ausführungsvariante kann zumindest eine der Dichtlippen 5, 6 einstückig mit dem Dichtungsschenkel 2 als Dichtungssteg ausgebildet sein.
[0019] Bei einer Ausführungsvariante gemäß Stand der Technik entsteht im Gegensatz dazu bei einer Relativbewegung gemäß Pfeil 11 ein offener Spalt s zwischen Dichtungsband 3 und Bauteil 20 (bzw. ein offener Spalt zwischen Dichtungsband 3 und Dichtungsschenkel 2). 2/6
Claims (8)
- österreichisches Patentamt AT504 235B1 2010-01-15 [0020] Zur Verminderung der Haftkraft zwischen dem Dichtungsschenkel 2 und dem Dichtungsband 3 ist zumindest eine der einander zugekehrten Kontaktflächen strukturiert ausgeführt. Im dargestellten Beispiel weist die dem Dichtungsband 3 zugekehrte Unterseite des Dichtungsschenkels 2 Nuten oder Rillen 13 auf, die zur Kleberschicht 14 an der oberen Kontaktfläche 9 des Dichtungsbandes eine geringere Haftkraft aufweist, als jene an der glatten Oberfläche des Bauteils 20. Das Haltemittel 10 zwischen Dichtungsschenkel 2 und Dichtungsband 3 besteht somit bevorzugt aus einer Kleberschicht 14 in welche eine Rillen- oder Nutenstruktur 13 nur zum Teil eintaucht. Das Haltemittel 10 könnte auch nur durch einen Kleber mit geringer Haltekraft realisiert werden. [0021] Der Dichtungsschenkel 2 weist in bekannter Weise einen in einem Winkel α von beispielsweise 45° in Richtung Bauteil 20 ragende Deckleiste 15 auf, welche zusammen mit einem Einputzsteg 16, welcher vom Dichtungsschenkel 2 senkrecht absteht, einen Putzaufnahmeraum bildet. Am Einputzsteg 16 kann ein Armierungsgewebe 17 befestigt sein. [0022] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsvariante weist der Dichtungsschenkel 2 zumindest einen in Richtung Dichtungsband 3 ragenden Dichtsteg 18 auf, welcher in eine entsprechende Ausnehmung 19 im Dichtungsband 3 ragt. Der Steg 18 bildet somit eine weitere Dichtungsebene und unterteilt den sich bei einer Zugbewegung ausbildenden Zwischenraum in eine Kammer 12' und eine Kammer 12". [0023] Es ist auch möglich eine oder beide Dichtlippen 5, 6 wegzulassen und nur einen oder mehrere Dichtstege 18 vorzusehen, um eine sich ausbildenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel 2 und Dichtungsband 3 zu überbrücken bzw. abzudichten. [0024] Die Deckleiste 15, an deren Basis die vordere Dichtlippe 5 angeformt sein kann, weist in bekannter Weise einen abtrennbaren Schutzschenkel 21 zur Aufnahme einer (nicht dargestellten) Abdeckfolie auf, welcher beispielsweise über eine Sollbruchstelle 22 an der Deckleiste 15 befestigt sein kann. [0025] Schließlich zeigt Fig. 5 eine Ausführungsvariante, bei welcher die Deckleiste 15 in Form einer Putzabzugsleiste parallel zum Bauteil 20 ausgeführt ist und einen abtrennbaren Schutzschenkel 21 aufweist. Patentansprüche 1. Einteiliges Laibungsanschlussprofil (1) für an Putz angrenzende Bauteile (20), insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel (2), welcher bauteilseitig ein Dichtungsband (3) mit einem Haftmittel (4) zur Befestigung am Bauteil (20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Kontaktfläche (9) des Dichtungsbandes (3) zum Dichtungsschenkel (2) Haft- oder Haltemittel (10) angeordnet sind, deren Haltekraft kleiner ist als jene des Haftmittels (4) zum Bauteil (20), wobei zur Verminderung der Haftkraft zwischen dem Dichtungsschenkel (2) und dem Dichtungsband (3) zumindest eine der einander zugekehrten Kontaktflächen strukturiert ist, sowie dass der Dichtungsschenkel (2) in bekannter Weise zumindest eine in Richtung Bauteil (20) ragende Dichtlippe (5, 6) und/oder zumindest einen Dichtsteg (18) aufweist, welche(r) einen sich öffnenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel (2) und Dichtungsband (3) überbrückt.
- 2. Laibungsanschlussprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (10) zwischen Dichtungsschenkel (2) und Dichtungsband (3) aus einer Kleberschicht (14) besteht in welche eine Rillen- oder Nutenstruktur (13) nur zum Teil eintaucht.
- 3. Laibungsanschlussprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsschenkel (2) beiderseits des Dichtungsbandes (3) in Richtung Bauteil (20) ragende Dichtstege oder Dichtlippen (5, 6) aufweist, sowie dass die Dichtstege oder Dichtlippen (5, 6) an gegenüberliegenden Schmalseiten (7, 8) des Dichtungsbandes (3) gleitend anliegen. 3/6 österreichisches Patentamt AT504 235B1 2010-01-15
- 4. Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Dichtlippen (5, 6) einstückig mit dem Dichtungsschenkel (2) als Dichtungssteg ausgebildet ist.
- 5. Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Dichtlippen (5, 6) im Vergleich zum Dichtungsschenkel (2) aus einem weicheren Kunststoffmaterial bestehen und vorzugsweise durch Koextrusion hergestellt sind.
- 6. Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine in Richtung Dichtungsschenkel (2) ragenden Steg (18) in eine entsprechende Ausnehmung (19) im Dichtungsband (3) ragt.
- 7. Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsschenkel (2) in bekannter Weise eine in einem Winkel α von beispielsweise 45° in Richtung Bauteil (20) ragende Deckleiste (15) aufweist, welche zusammen mit einem Einputzsteg (16), welcher vom Dichtungsschenkel (2) senkrecht absteht, einen Putzaufnahmeraum bildet.
- 8. Laibungsanschlussprofil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckleiste (15) in bekannter Weise einen abtrennbaren Schutzschenkel (21) zur Aufnahme einer Abdeckfolie aufweist, welcher beispielsweise über eine Sollbruchstelle (22) an der Deckleiste (15) befestigt ist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 4/6
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