DE102007046051A1 - Laibungsanschlussprofil - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein einteiliges Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile, insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel, welcher bauteilseitig ein Dichtungsband mit einem Haftmittel zur Befestigung am Bauteil aufweist.
- Dichtungsbänder, bzw. selbstklebende Dichtungsmassen, mit welchen Laibungsanschlussprofile an Fenster- oder Türstöcken befestigt werden, haben den Nachteil, dass Relativbewegungen zwischen dem angrenzenden Einbauteil und der Fassade nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können. Üblicherweise liegt die Dehnungsfähigkeit des Dichtbandes bei ca. 10% der Dichtbandstärke. Ein Dichtungsband mit 4 mm kann so zum Beispiel Bewegungen der Fassade weg vom Fenster- oder Türstock lediglich im Ausmaß von ca. 0,4 mm aufnehmen. Bei größeren Relativbewegungen wird das Dichtungsband vom angrenzenden Bauteil abgelöst, wodurch unansehnliche Fugen und Spalten entstehen, in welche Feuchte eindringen kann.
- In der
DE 200 11 013 U1 wird beispielsweise ein Laibungsanschlussprofil beschrieben, welches mit einem selbstklebenden Dichtungsband mit einem Bauteil verbunden wird. Um das Dichtungsband gegen Witterungseinflüsse zu schützen, ist eine elastische Dichtungslippe vorgelagert, wobei aber ein Ablösen des Dichtungsbandes bei Relativbewegungen nicht verhindert wird. - Ein Laibungsanschlussprofil, welches auch eine Vertikalbewegung, bzw. Zugbelastung in eine vom angrenzenden Bauteil wegführende Richtung in ausreichendem Ausmaß zulässt, wird in der
EP 1 479 848 A1 beschrieben. Dieses Profil weist einen Dichtungsschenkel auf, welcher bauteilseitig mit einem Dichtungsband ausgestattet und in einer U-förmigen Anordnung mit einem Außenschenkel verbunden ist. Eine Relativbewegung zwischen Dichtungsschenkel und Außenschenkel wird durch eine flexible Lasche aufgenommen, welche den Dichtungsschenkel mit dem Außenschenkel verbindet. Der Außenschenkel weist einen im Wesentlichen senkrecht dazu abgewinkelten Einputzsteg auf, sowie ein Putzarmierungsgewebe. Der Außenschenkel weist weiters eine in Richtung Bauteil ragende Deckleiste auf, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel und Außen schenkel überragt. Zu beiden Seiten des Dichtungsbandes sind in Richtung Bauteil ragende Dichtlippen aus einem Weich- oder Hartkunststoff angeordnet. Nachteilig ist lediglich der große Aufwand zur Herstellung eines derartigen Profils. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein einteiliges Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile vorzuschlagen, welches geeignet ist, Vertikalbewegungen, bzw. Zugbelastungen weg vom angrenzenden Bauteil auszugleichen, wobei jedoch die Herstellung und die Handhabung des Profils vereinfacht werden soll.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an einer Kontaktfläche des Dichtungsbandes zum Dichtungsschenkel Haft- oder Haltemittel angeordnet sind, deren Haltekraft kleiner ist als jene des Haftmittels zum Bauteil, sowie dass der Dichtungsschenkel zumindest eine in Richtung Bauteil ragende Dichtlippe und/oder zumindest einen Dichtsteg aufweist, welche(r) einen sich öffnenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel und Dichtungsband überbrückt.
- Das erfindungsgemäße Profil ist sehr einfach aufgebaut und ist durch die aufeinander abgestimmten Haft- und Haltekräfte an den beiden Seiten des Dichtungsbandes geeignet, Relativbewegungen aufzunehmen, ohne unansehnliche Spalten zwischen Fassade und Bauteilen entstehen zu lassen. Bei einer Bewegung weg vom Bauteil löst sich das Dichtungsband vom Dichtungsschenkel, wobei der sich ausbildende Spalt durch Dichtlippen oder Dichtstege überbrückt bzw. abgedeckt wird.
- Erfindungsgemäß kann der Dichtungsschenkel beiderseits des Dichtungsbandes in Richtung Bauteil ragende Dichtstege oder Dichtlippen aufweisen, wobei diese an gegenüberliegenden Schmalseiten des Dichtungsbandes gleitend anliegen. Es bildet sich dadurch eine geschlossene Luftkammer, durch welche die Dämmwerte des Anschlussprofils im Wesentlichen beibehalten werden und das Eindringen von Feuchte verhindert wird.
- Zumindest eine der Dichtlippen, beispielsweise die an der Sichtseite, kann einstückig mit dem Dichtungsschenkel als kurzer Dichtungssteg ausgebildet sein.
- Die beiden Dichtlippen können auch im Vergleich zum Dichtungsschenkel aus einem weicheren Kunststoffmaterial bestehen und vorzugsweise durch Koextrusion hergestellt werden.
- Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Verminderung der Haftkraft zwischen dem Dichtungsschenkel und dem Dichtungsband zumindest eine der einander zugekehrten Kontaktflächen strukturiert ist und vorzugsweise mit Nuten oder Rillen ausgestattet ist.
- Eine bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass der zumindest eine in Richtung Dichtungsschenkel ragenden Steg in eine entsprechende Ausnehmung im Dichtungsband ragt und einen sich bildenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel und Dichtungsband abdichtet.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäßes einteiliges Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile in einer ersten Ausführungsvariante in einer Schnittdarstellen; -
2 das Anschlussprofil gemäß1 in einer Zugbeanspruchung weg vom Bauteil; -
3 zum Vergleich ein Anschlussprofil gemäß Stand der Technik; sowie -
4 und5 weitere Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Laibungsanschlussprofils jeweils in einer Schnittdarstellung. - Das in den
1 und2 dargestellte einteilige Laibungsanschlussprofil1 für an Putz angrenzende Bauteile20 weist einen Dichtungsschenkel2 auf, welcher unter Zwischenlage eines Dichtungsbandes3 mit einem Haftmittel4 , beispielsweise ein Doppelklebeband, am Bauteil20 befestigt wird. Am Dichtungsschenkel2 sind beiderseits des Dichtungsbandes3 in Richtung Bauteil20 ragende Dichtlippen5 und6 angeordnet, die an gegenüberliegenden Schmalseiten7 ,8 des Dichtungsbandes3 gleitend anliegen. An der Kontaktfläche9 des Dichtungsbandes3 zum Dichtungsschenkel2 sind Haft- oder Haltemittel10 vorgesehen, deren Haftkraft kleiner ist als jene des Haftmittels4 zum Bauteil20 . - Im Fall einer Relativbewegung gemäß Pfeil
11 (siehe2 ) bleibt nun das Dichtungsband3 am Bauteil20 kleben und es bildet sich ein Spalt s von ca. 2 mm bis 3 mm (je nach Dicke des Dichtungsbandes) zwischen der Kontaktfläche9 des Dichtungsbandes3 und der Unterseite des Dichtungsschenkels2 , welcher allerdings durch die gleitend an den Schmalseiten7 ,8 des Dichtungsbandes3 anliegenden Dichtlippen5 ,6 geschlossen bleibt. Es entsteht ein geschlossener Raum12 , welcher die Wärmedämmfunktion des Anschlussprofils in diesem Bereich übernimmt. - Gemäß einer einfacheren Ausführungsvariante kann zumindest eine der Dichtlippen
5 ,6 einstückig mit dem Dichtungsschenkel2 als Dichtungssteg ausgebildet sein. - Bei einer Ausführungsvariante gemäß Stand der Technik entsteht im Gegensatz dazu bei einer Relativbewegung gemäß Pfeil
11 ein offener Spalt s zwischen Dichtungsband3 und Bauteil20 (bzw. ein offener Spalt zwischen Dichtungsband3 und Dichtungsschenkel2 ). - Zur Verminderung der Haftkraft zwischen dem Dichtungsschenkel
2 und dem Dichtungsband3 ist zumindest eine der einander zugekehrten Kontaktflächen strukturiert ausgeführt. Im dargestellten Beispiel weist die dem Dichtungsband3 zugekehrte Unterseite des Dichtungsschenkels2 Nuten oder Rillen13 auf, die zur Kleberschicht14 an der oberen Kontaktfläche9 des Dichtungsbandes eine geringere Haftkraft aufweist, als jene an der glatten Oberfläche des Bauteils20 . Das Haltemittel10 zwischen Dichtungsschenkel2 und Dichtungsband3 besteht somit bevorzugt aus einer Kleberschicht14 in welche eine Rillen- oder Nutenstruktur13 nur zum Teil eintaucht. Das Haltemittel10 könnte auch nur durch einen Kleber mit geringer Haltekraft realisiert werden. - Der Dichtungsschenkel
2 weist in bekannter Weise einen in einem Winkel α von beispielsweise 45° in Richtung Bauteil20 ragende Deckleiste15 auf, welche zusammen mit einem Einputzsteg16 , welcher vom Dichtungsschenkel2 senkrecht absteht, einen Putzaufnahmeraum bildet. Am Einputzsteg16 kann ein Armierungsgewebe17 befestigt sein. - Bei der in
4 dargestellten Ausführungsvariante weist der Dichtungsschenkel2 zumindest einen in Richtung Dichtungsband3 ragenden Dichtsteg18 auf, welcher in eine entsprechende Ausnehmung19 im Dichtungsband3 ragt. Der Steg18 bildet somit eine weitere Dichtungsebene und unterteilt den sich bei einer Zugbewegung ausbildenden Zwischenraum in eine Kammer12' und eine Kammer12'' . - Es ist auch möglich eine oder beide Dichtlippen
5 ,6 wegzulassen und nur einen oder mehrere Dichtstege18 vorzusehen, um eine sich ausbildenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel2 und Dichtungsband3 zu überbrücken bzw. abzudichten. - Die Deckleiste
15 , an deren Basis die vordere Dichtlippe5 angeformt sein kann, weist in bekannter Weise einen abtrennbaren Schutzschenkel21 zur Aufnahme einer (nicht dargestellten) Abdeckfolie auf, welcher beispielsweise über eine Sollbruchstelle22 an der Deckleiste15 befestigt sein kann. - Schließlich zeigt
5 eine Ausführungsvariante, bei welcher die Deckleiste15 in Form einer Putzabzugsleiste parallel zum Bauteil20 ausgeführt ist und einen abtrennbaren Schutzschenkel21 aufweist.
Claims (9)
- Einteiliges Laibungsanschlussprofil (
1 ) für an Putz angrenzende Bauteile (20 ), insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel (2 ), welcher bauteilseitig ein Dichtungsband (3 ) mit einem Haftmittel (4 ) zur Befestigung am Bauteil (20 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Kontaktfläche (9 ) des Dichtungsbandes (3 ) zum Dichtungsschenkel (2 ) Haft- oder Haltemittel (10 ) angeordnet sind, deren Haltekraft kleiner ist als jene des Haftmittels (4 ) zum Bauteil (20 ), sowie dass der Dichtungsschenkel (2 ) zumindest eine in Richtung Bauteil (20 ) ragende Dichtlippe (5 ,6 ) und/oder zumindest einen Dichtsteg (18 ) aufweist, welche(r) einen sich öffnenden Spalt zwischen Dichtungsschenkel (2 ) und Dichtungsband (3 ) überbrückt. - Laibungsanschlussprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verminderung der Haftkraft zwischen dem Dichtungsschenkel (
2 ) und dem Dichtungsband (3 ) zumindest eine der einander zugekehrten Kontaktflächen strukturiert ist und vorzugsweise mit Nuten oder Rillen (13 ) ausgestattet ist. - Laibungsanschlussprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (
10 ) zwischen Dichtungsschenkel (2 ) und Dichtungsband (3 ) aus einer Kleberschicht (14 ) besteht in welche eine Rillen- oder Nutenstruktur nur zum Teil eintaucht. - Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsschenkel (
2 ) beiderseits des Dichtungsbandes (3 ) in Richtung Bauteil (20 ) ragende Dichtstege oder Dichtlippen (5 ,6 ) aufweist, sowie dass die Dichtstege oder Dichtlippen (5 ,6 ) an gegenüberliegenden Schmalseiten (7 ,8 ) des Dichtungsbandes (3 ) gleitend anliegen. - Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Dichtlippen (
5 ,6 ) einstückig mit dem Dichtungsschenkel (2 ) als Dichtungssteg ausgebildet ist. - Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Dichtlippen (
5 ,6 ) im Vergleich zum Dichtungsschenkel (2 ) aus einem weicheren Kunststoffmaterial bestehen und vorzugsweise durch Koextrusion hergestellt sind. - Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine in Richtung Dichtungsschenkel (
2 ) ragenden Steg (18 ) in eine entsprechende Ausnehmung (19 ) im Dichtungsband (3 ) ragt. - Laibungsanschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsschenkel (
2 ) in bekannter Weise eine in einem Winkel α von beispielsweise 45° in Richtung Bauteil (20 ) ragende Deckleiste (15 ) aufweist, welche zusammen mit einem Einputzsteg (16 ), welcher vom Dichtungsschenkel (2 ) senkrecht absteht, einen Putzaufnahmeraum bildet. - Laibungsanschlussprofil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckleiste (
15 ) in bekannter Weise einen abtrennbaren Schutzschenkel (21 ) zur Aufnahme einer Abdeckfolie aufweist, welcher beispielsweise über eine Sollbruchstelle (22 ) an der Deckleiste (15 ) befestigt ist.
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