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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein zum Abgeben und/oder Verdunsten
eines Parfüms
od.dgl. Duftstoffes und von einem Benutzer tragbar ausgebildetes
Schmuckstück
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Seit
einiger Zeit werden von Benutzern getragene Schmuckstücke, also
etwa Ketten, Broschen, Anhänger
oder Ringe, benutzt, um neben dem dekorativen Effekt zusätzlich gewünschte Duftstoffe
wie etwa Parfüms
oder desodorierende Mittel abzugeben. Dies geschieht nicht nur vor
dem Hintergrund, dass ein (teurer) Parfümduft gleichermaßen prestigeträchtig neben
dem optisch hervortretenden Schmuckstück wirkt, auch steht mit dem
Schmuckstück
selbst ein physikalischer Träger
zum Beaufschlagen mit dem Duftstoff und zum sukzessiven Abgeben
desselben zur Verfügung.
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Dabei
sind aus dem Stand der Technik bislang zwei Vorgehensweisen bekannt.
Zum einen existieren Schmuckstückkörper, welche
als Träger für gängige Klein-Fläschchen
bzw. Flakons von Parfüm
od.dgl. ausgebildet sind. Entsprechend hat der Benutzer stets das
von ihm gewünschte
Parfüm
in diesem Behältnis
verfügbar,
allerdings eignet sich eine derartige, bekannte Vorrichtung nur
begrenzt für eine
zuverlässige,
kontinuierliche Abgabe, da der Duftstoff in der Regel in flüssiger Form
nach wie vor in einem (allerdings kleinen) Glasbehältnis vorhanden
ist und lediglich von dem Schmuckstück geeignet getragen wird.
Damit ist insbesondere eine gewünschte
kontinuierliche und homogene Abgabe problematisch.
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Zum
anderen sind Vorgehensweisen bekannt, ein poröses Trägermaterial, z.B. aus Keramik gefertigt,
als Schmuckstückkörper einzusetzen,
geeignet dekorativ auszugestalten und/oder auf andere Weise den
gewünschten
Schmuckeffekt herbeizuführen,
und zusätzlich
das poröse
Material mit dem abzugebenden Duftstoff zu tränken.
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Hierdurch
kann der Duftstoff kontinuierlich austreten, wobei jedoch eine derartige
Lösung,
neben einer prinzipbedingt inhomogenen Abgaberate, zwei weitere
Nachteile besitzt: Das mit dem Duftstoff getränkte poröse Schmuckstück liegt
unmittelbar auf einer Körper-
oder Bekleidungsoberfläche
des Benutzers auf, so dass ein (typischerweise öliger) Duftstoff zu nachteiligen
Verschmutzungen bzw. anderen Problemen durch unerwünschten
Kontakt führt.
Zusätzlich
beschränkt
die Notwendigkeit, einen entsprechend porösen Duftstoffträger zu verwenden und
daraus ein Schmuckstück
zu gestalten, die kreativen und ästhetischen
Möglichkeiten,
so dass wenige ästhetische
Varianten für
die Schmuckgestaltung verbleiben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes, zum
Abgeben und/oder Verdunsten eines Parfüms od.dgl. Duftstoffes ausgebildetes
Schmuckstück
im Hinblick auf seine Gebrauchseigenschaften, insbesondere eine
einfache, gleichmäßige, kontinuierliche
und verschmutzungsfreie Abgabe des Duftstoffes, zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruches
gelöst;
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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In
erfindungsgemäß vorteilhafter
Weise besteht dabei das erfindungsgemäße Schmuckstück aus einem
Schmuckstückkörper, welcher
typischerweise in der für
den Schmuckzweck beabsichtigten Weise ästhetisch wirksam ausgebildet
ist und, neben der Vorgabe, erfindungsgemäß den Duftstoffträger aufzunehmen
und für
diesen einen Auslass anzubieten, keinen weiteren, kreative Möglichkeiten
eines Schmuckgestalters begrenzenden Randbedingungen unterliegt.
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Vielmehr
erfüllt
der erfindungsgemäße Schmuckstückkörper den
zusätzlichen,
vorteilhaften Zweck, den separaten, im Schmuckstückkörper aufgenommenen Duftstoffträger wirksam
von einer unmittelbaren Kontaktfläche (etwa Haut oder Kleidungsoberfläche des
Benutzers) abzuschirmen, so dass nachteiliges Auslecken des Duftstoffes,
unerwünschte
Verschmutzungen od.dgl. wirksam vermieden werden können.
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Dabei
hat es sich erfindungsgemäß als besonders
geeignet herausgestellt, ein Kunststoff-Trägermaterial zu benutzen, um
dort den Duftstoff einzubetten.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist zudem der Duftstoffträger so ausgebildet,
dass er in Abhängigkeit
von der Füllmenge
mit dem Duftstoff volumenveränderlich
ist und entsprechend entlang mindestens einer Außenabmessung füllzustandsabhängig variiert.
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Hierdurch
ist es dann möglich,
diese Außenabmessung
als Maßstab
für den
aktuellen Füllzustand
des Duftstoffträgers
mit dem Parfüm
od.dgl. Duftstoff zu verwenden, so dass, bei Erreichen einer kritischen
Außenabmessung
- z.B. Durchmesser einer Kugel als Duftstoffträger - auf einen verbrauchten (geleerten)
Füllzustand
geschlossen und entsprechend der Duftstoffträger rechtzeitig ersetzt werden kann.
Ergänzend
oder alternativ ist es im Rahmen der Erfindung vorgesehen, die Außenabmessung mechanisch
auszuwerten bzw. abzutasten, etwa dadurch, dass bei Unterschreiten
eines kritischen Durchmessers der Duftstoffträger mit seiner Außendurchmessung
aus einer (z.B. als Auslass realisierten) Öffnung aus dem Schmuckstückkörper herausfällt und
damit unmittelbar den entleerten Zustand anzeigt.
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Hinsichtlich
einer technischen Realisierung des in Abhängigkeit von der Menge des
Duftstoffes volumenveränderlichen
Duftstoffträgers
wird auf den Offenbarungsgehalt der deutschen Gebrauchsmusteranmeldung
20 2004 009 361 sowie der deutschen Patentanmeldung 10 2004 030
879 der Anmelderin Bezug genommen; der die konkrete Ausformung, materialmäßige Ausgestaltung
und chemische Realisierung des Duftstoffträgers als Trägerelement betreffende Inhalt
soll als zur Erfindung gehörig
in die vorliegende Offenbarung einbezogen gelten.
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Je
nach ästhetischem
Anspruch und Typ des Schmuckstücks
ist es möglich,
den erfindungsgemäßen Auslass
des Schmuckstückkörpers verschieden auszugestalten.
Da der Duftstoff typischerweise in Gasform den Schmuckstückkörper verlässt, sollte daher
der Auslass zunächst
für den
gasförmigen Duftstoff
durchlässig
sein; wie vorstehend diskutiert, sollte er zudem bei Verwendung
eines Duftstoffträgers
aus volumenveränderlichem
Material zumindest die Beobachtung desselben zur Feststellung einer tatsächlichen
Größe od.dgl.
ermöglichen.
Entsprechend kann der Auslass aus einem (einfachen) Durchbruch bestehen,
aber auch netz- oder gitterartig realisiert sein.
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Zum
Einbringen bzw. Auswechseln des Duftstoffträgers hat es sich dabei als
bevorzugt herausgestellt, den Schmuckstoffkörper so auszugestalten, dass
er zum Zugriff auf die Aufnahme für den Duftstoffträger geeignet
geöffnet
bzw. nachfolgend wieder geschlossen werden kann, weiter bevorzugt
mittels eines Klappmechanismus od.dgl.
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Prinzipiell
ist die vorliegende Erfindung nicht auf einen spezifischen Schmuckstücktyp beschränkt. Neben
einer Verwendung als Anhänger
od.dgl. an einer Kette kommen daher sowohl Ringe, Broschen, Ohrringe
od.dgl. in Betracht, wie auch modernere Schmuckformen für das Piercing
oder im Intimbereich.
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Es
ermöglicht
die vorliegende Erfindung, in überraschend
einfacher Weise weitgehende dekorative Freiheiten des Schmuckstückgestalters
mit verbesserten praktischen Gebrauchs- und Abgabeeigenschaften
für den
Duftstoff zu kombinieren.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in
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1: eine schematische Ansicht
des zum Abgeben und/oder Verdunsten eines Parfüms od.dgl. Duftstoffs und von
einem Benutzer tragbar ausgebildeten Schmuckstücks gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung als Kettenanhänger.
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Wie
in der 1 gezeigt, weist
der Kettenanhänger
an einer Schmucköse 10 als
Befestigungsmittel befestigt einen Schmuckstückkörper 12 auf, welcher,
angedeutet durch einen Verschluss 14 bzw. ein Paar von
Scharnieren 16, aufklappbar zum Freilegen einer Aufnahme
im Inneren des Körpers 12 ausgebildet
ist.
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Diese
Aufnahme ist zum Aufnehmen eines im beschriebenen Ausführungsbeispiel
kugelförmig gestalteten
Duftstoffträgers 18 aus
einem in Abhängigkeit
von einem Parfüm-Füllungsgrad
volumenveränderlichen
Kunststoff realisiert. So zeigt die 1 durch
die gestrichelten Linien den kugelförmigen Duftstoffträger aus
Kunststoff in einem vollständig
mit dem Parfüm
befüllten
Zustand, und die gepunktete Linie 20 verdeutlicht den kugelförmigen Duftstoffträger, nachdem
dieser bereits (teil-) geleert ist und insoweit das Volumen abgenommen
hat. Sichtbar durch mehrere zur Aufnahme im Schmuckstückkörper 12 offene
Schlitze, ist der Durchmesser der Kugel 18 (20)
damit ein Indikator für
einen aktuellen Füllzustand
mit dem Parfüm
und zeigt dem Benutzer entsprechend an, wann der Duftstoffträger 18 (20)
auszutauschen bzw. neu zu befüllen
ist.
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Im
Gebrauch wird ein vollständig
gefüllter Duftstoffträger 18 durch Öffnen des
Verschlusses in das Gehäuse 12 eingelegt,
wo er zum einen mechanisch sicher gehalten ist, zum anderen durch
die schlitzförmigen Öffnungen 22 aus
dem Körper 18 gasförmig entweichendes
Parfüm
in die Umgebung ausströmen
kann. Gleichzeitig sorgt das nach hinten (d. h. zur Trägerseite)
geschlossene (alternativ ebenfalls hilfsweise oder punktuell geöffnete)
Gehäuse
für eine Übertragung
von Körperwärme auf
das Gehäuse
und damit auf den Duftstoffträger 18,
so dass in der gewünschten
Weise das Parfüm
als Duftstoff entweichen kann, verhindert wird jedoch, dass der
getränkte
Duftstoffträger 18 mit
Haut (oder Textilmaterial) des Benutzers in Berührung kommt, so dass insoweit
Verschmutzungen verhindert werden können.
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Im
kontinuierlichen Gebrauch, insbesondere bei Erwärmung, verdunstet der Duftstoff
auf dem Träger 18,
bei der gezeigten Ausführungsform
nimmt dabei der Durchmesser des Duftstoffträgers durch die Schlitze 22 sichtbar
ab. Bei Erreichen einer kritischen Untergrenze könnte dann der Benutzer geeignet
den Duftstoffkörper
durch Öffnen
des Gehäuses 12 austauschen.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die beschriebene Ausführungsform
beschränkt,
so sind andere Schmucktypen, Gehäusearten, Öffnungen od.dgl.
denkbar, und wärend
prinzipiell der Duftstoffträger
auch aus einem nicht-volumenveränderlichen Material
(abhängig
vom Duftstoff-Füllstand)
gebildet sein kann, ist dies jedoch eine bevorzugte Variante.
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In
erfindungsgemäßer Weiterbildung
ist zudem denkbar, dass Gehäuseelemente,
etwa ein bodenseitiger Durchbruch od.dgl., derartig gestaltet werden
können,
dass bei Unterschreiten eines kritischen Durchmessers der Duftstoffkörper dann
(entsprechend geleert) aus dem Gehäuse automatisch herausfällt, so
dass insoweit eine Abtast- bzw. Indikatorwirkung für den Füllzustand
mit dem Duftstoff über ein
reines Betrachten hinaus möglich
ist (wobei in diesem Fall dann auch keine Schlitze od.dgl. Maßnahmen
für ein
visuelles Betrachten nötig
wären).