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Die Erfindung betrifft einen Beschlag
für ein ausfahrbares
Möbelelement,
beispielsweise eine ausfahrbare Fußstütze an einem Sitzmöbel oder
eine ausfahrbare Liegeflächenverbreiterung
an einem Sitz- oder Liegemöbel,
wobei das Möbelelement
im eingefahrenen Zustand unter der Sitz- bzw. Liegefläche des
Möbels
angeordnet ist.
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Durch die in den Ansprüchen 1 und
7 angegebene Ausgestaltung ergibt sich ein einfacher Aufbau des
Beschlags für
ein ausfahrbares Möbelelement,
das nach dem Ausfahren angehoben und vor dem Einfahren abgesenkt
wird.
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Die Erfindung wird beispielsweise
anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 schematisch
eine Seitenansicht des Beschlags im eingefahrenen Zustand des Möbelelementes,
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2 die
Stellung des Beschlags bei ausgefahrenem Möbelelement,
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3 eine
schematische, perspektivische Darstellung des Beschlags mit ausgefahrenem
Möbelelement,
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4 mit
angehobenem Möbelelement,
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5 eine
vereinfachte Ausführungsform des
Beschlags in einer Seitenansicht, und
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6 eine
abgewandelte Ausführungsform des
in 5 wiedergegebenen
Beschlags.
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In 1 ist
in einer Seitenansicht ein Sitzmöbel
mit einer Sitz- bzw. Liegefläche
S und einer Rückenlehne
L auf einem Rahmen R angedeutet. Unter der Sitz- oder Liegefläche S ist
ein ausfahrbares Möbelelement 3 in
einem Hohlraum des Rahmens R oder unter dem Sitz angeordnet, das
zur Verlängerung
der Sitzfläche
S in Form einer Fußstütze oder zur
Verbreiterung der Liegefläche
ausgefahren werden kann, wenn die Sitzfläche S auch als Liegefläche benutzt
wird. 2 zeigt die ausgefahrene
Stellung, in der das allgemein etwa plattenförmige Element 3 die
Sitzfläche
S verlängert
bzw. verbreitert.
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Am Rahmen R ist über dem ausfahrbaren Element 3 bzw. über dem
das ausfahrbare Element 3 aufnehmenden Hohlraum im Rahmen
R eine Führung 10 angebracht,
die bei dem Ausführungsbeispiel
in 3 in der Form von
Laufschienen ausgebildet ist, die auf beiden Seiten des Elementes 3 am Rahmen
angebracht sind. In diesen Laufschienen 10 ist eine Schubplatte 8 vorzugsweise
mittels nicht dargestellter Laufrollen verschiebbar geführt, an
deren Enden in einem Abstand voneinander bei 6 und 7 jeweils
zwei Schwenkarme 1 und 2 angelenkt sind, die bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
bogenförmig
gestaltet sind. Die gegenüberliegenden
Enden dieser beiden Schwenkarme 1 und 2 sind bei 4 und 5 am
innen liegenden Bereich des ausfahrbaren Elementes 3 angelenkt.
Eine beispielsweise plattenförmige
Quertraverse 9 verbindet die Schwenkarme 1 und 2 auf
den beiden Beschlagseiten etwa im Mittelbereich derart, dass zwischen
dieser Quertraverse 9 und der Schubplatte 8 sowie
den beiden Abschnitten 1a und 2a der Schwenkarme 1 und 2 ein
Parallelogramm auf jeder Beschlagseite gebildet wird. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist die Quertraverse 9 am Schwenkarm 1 bei 9a vor
der Biegung des Schwenkarms 1 und in der gleichen Weise
bei 9b am Schwenkarm 2 angelenkt. Von den unteren
Gelenkpunkten 9a und 9b dieses Parallelogramms
erstrecken sich in einem Winkel die Abschnitte 1b und 2b der
Schwenkarme 1 und 2 schräg nach oben zu den Anlenkstellen 4 und 5 an
dem ausfahrbaren Element 3.
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Mit 11 ist ein am Rahmen
R befestigter Elektromotor bezeichnet, der eine Gewindespindel 12 in Drehung
versetzt, mit der ein mit einem Innengewinde versehenes Lagerteil 13 in
Eingriff steht, das über einen
Hebel 14 gelenkig mit dem Mittelbereich der Quertraverse 9 verbunden
ist, die die ausgeübten Antriebskräfte auf
die beiden Beschlagseiten gleichmäßig verteilt.
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In der eingefahrenen Stellung des
ausfahrbaren Elementes 3 in 1 befindet
sich die Schubplatte 8 in der hinteren Stellung in der
Führung 10 entsprechend
der eingefahrenen Stellung des Lagerteils 13 auf der Gewindespindel 12,
die im Rahmen R gelagert bzw. gehalten ist. Das Lagerteil 13 ist
durch den Hebel 14 gegen Verdrehung relativ zur Gewindespindel 12 gesichert.
Es kann aber auch eine andere Längsführung des
Lagerteils 13 vorgesehen werden, durch die das Lagerteil 13 längs der
Spindelachse verschiebbar, aber nicht verdrehbar ist.
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Zum Ausfahren des Elementes 3 aus
der Stellung in 1 in
die Stellung der 2 wird
durch die Drehbewegung der Gewindespindel 12 das Lagerteil 13 nach
links verschoben, so dass die Quertraverse 9 das Parallelogramm
mit der Schubplatte 8 längs
der Laufschienen 10 nach links verschiebt. Sobald das Element 3 mit
dem hinteren Ende unter dem Sitz S freikommt, wird die Schubplatte 8 durch
einen nicht dargestellten Anschlag angehalten, so dass durch die
weiter angreifende Schubkraft des Lagerteils 13 an der
Quertraverse 9 das Parallelogramm derart verformt wird,
dass mit der Quertraverse 9 die beiden Abschnitte 1b und 2b der
Schwenkarme 1 und 2 das Element 3 nach
oben in die ausgefahrene Betriebsstellung gedrückt werden, wie 2 zeigt, in der die Oberseite
des Elementes 3 im Wesentlichen mit der Oberseite des Sitzes
S fluchtet. Es kann am Parallelogramm selbst oder auch am Rahmen
R ein Anschlag vorgesehen sein, der eine weitere Verformung des
Parallelogramms begrenzt, bei der die Quertraverse 9 relativ
zur Schubplatte 8 angehoben wird.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
zur Abstützung
des ausgefahrenen Elementes 3 an dessen äußerem Rand
wenigstens ein Schwenkfuß 16 angesenkt,
der über
eine Schubstange 15 gelenkig mit der Quertraverse 9 oder
z. B. mit dem Schwenkarm 1 verbunden ist. Die Schubstange 15 ist in
einem Abstand von der Anlenkstelle 16a des Schwenkfußes 16 an
diesem angelenkt, wie 2 zeigt.
Beim Ausfahren des Beschlags aus der Stellung in 1 wird der Schwenkfuß 16 zunächst mit dem
Element 3 in der hochgeklappten Stellung bewegt, worauf
beim Einsetzen der Hubbewegung des Schwenkarms 1 in die
in 2 wiedergegebene
Stellung der Schwenkfuß 16 durch
die Schubstange 15 nach unten in die Stützstellung geklappt wird.
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Zum Einfahren des Elementes 3 wird
die Drehrichtung des Motors 11 umgekehrt, so dass das Lagerteil 13 zunächst die
Quertraverse 9 nach unten zieht, wobei die spitzen Winkel
des Parallelogramms vergrößert werden.
Hierbei wird der Schwenkfuß 16 über die
Schubstange 15 aus seiner Stützstellung in 2 entgegen dem Uhrzeigersinn zurück geklappt. Zugleich
wird durch die Absenkbewegung der beiden Schwenkarme 1 und 2 das
Element 3 relativ zum Sitz S abgesenkt. Bei diesem Vorgang
bleibt die Schubplatte 8 in der in 2 wiedergegebenen vorgeschobenen Stellung.
Dadurch, dass nach Einklappen des oder der Schwenkfüße das Gewicht
des Elementes 3 die Schwenkarme 1 und 2 nach
unten drückt,
bedarf es für
die Halterung der Schubplatte 8 in der Stellung in 2 keiner besonderen Vorrichtung.
Durch die Entlastung des Spindelantriebs durch das Gewicht des Elementes 3 wird
die Schubplatte 8 allein durch Reibung und die am Parallelogramm
angreifenden Kräfte
in ihrer Stellung gehalten, bis eine Zugkraft an der Quertraverse
nach hinten angreift.
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Der Hebel 14 befindet sich
in der Ausgangsstellung in 2 in
einer Schräglage
zwischen Anlenkstelle bei 9b in 2 und dem Lagerteil 13. Sobald
sich dieses nach rechts bewegt, drückt das Gewicht des Elementes 3 die
Quertraverse 9 nach unten, wobei der Hebel 14 eine
gestreckte Stellung einnimmt, in der die Zugkraft der Gewindespindel
dann an der Quertraverse angreift.
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Sobald das Element 3 soweit
abgesenkt ist, dass es unter den Sitz S eingeschoben werden kann, wirkt
an dem Parallelogramm über
die Quertraverse 9 eine Zugkraft, so dass sich die Schubplatte 8 in
den Laufschienen 10 nach hinten bewegt, wobei das Element 3 wieder
in die in 1 wiedergegebene
Stellung eingefahren wird.
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3 und 4 zeigen schematisch in perspektivischer
Ansicht die Anbringungen des beschriebenen Beschlags an einem Sessel,
wobei lediglich die Quertraverse 9 angedeutet ist, nicht
aber die Schubplatte 8, die sich wie die Quertraverse 9 zwischen den
beiden Laufschienen erstreckt.
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Durch die beschriebene Mechanik des
Beschlags mit einem längs
der Laufschienen 10 geführten
Parallelogramm mit abstehenden Schwenkarmabschnitten 1b und 2b wird
eine Hub- und Senkbewegung
des Elementes 3 ermöglicht,
indem die Schubplatte 8 angehalten und der untere Teil
des Parallelogramms vor- oder zurückgeschoben wird. Ein derartiger
Beschlag kann auch für
andere Möbelteile eingesetzt
werden, bei denen am Ende einer Verschiebebewegung eine Hub- bzw.
Senkbewegung erforderlich ist. Hierbei kann je nach Art des Möbelteils
auch nur eine Beschlagseite verwendet werden, so dass die Schubplatte 8 und
die Quertraverse 9 jeweils einen Lenker bilden können. Der
Antrieb kann bei einer derartigen vereinfachten bzw. einseitigen
Ausführungsform
des Beschlags auch am Abschnitt 2a des Parallelogramms
angreifen.
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Es sind verschiedene Abwandlungen
der beschriebenen Bauform möglich.
So können
die Schwenkarme auch abgewinkelt ausgebildet sein oder eine andere
Form haben.
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Anstelle des Elektromotors 11 könnte auch ein
Handantrieb für
die Gewindespindel 12 vorgesehen sein, insbesondere wenn
nur ein einseitiger Beschlag verwendet wird.
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Vorzugsweise werden die beiden Laufschienen 10 derart
in einem nicht dargestellten Chassis montiert, dass der gesamte
Beschlag als einheitliches Bauelement in den Hohlraum eines Möbels eingesetzt
werden kann. Hierbei können
die beiden Laufschienen 10 beispielsweise über Streben
oder durch eine Chassisplatte miteinander verbunden sein, so dass
nur das Chassis, das auch den Antriebsmotor 11 mit der
Gewindespindel 12 trägt,
am Möbelrahmen
R montiert zu werden braucht.
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5 zeigt
eine vereinfachte Ausführungsform
des Beschlags in einer Seitenansicht entsprechend 1 und 2,
wobei die in gegenüberliegenden Laufschienen 10 geführte Schubplatte 8 über zwei gekrümmte Schwenkarme 10 und 20 gelenkig
mit dem ausfahrbaren Element 3 verbunden ist. 5a zeigt die vorgeschobene
Stellung des Elements 3 und 5b das
in der ausgefahrenen Stellung angehobene Element 3. Die
beiden gekrümmten
Schwenkarme 10 und 20 sind jeweils in einem Abstand
voneinander derart an der Schubplatte 8 und am Element 3 angelenkt,
dass sich ein Gelenkviereck mit den Anlenkstellen 6 und 7 an
der Schubplatte 8 und den Anlenkstellen 4' und 5' am Element 3 ergibt.
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Bei der dargestellten Ausführungsform
in 5 ist der untere
Schwenkarm 10 über
eine nicht dargestellte Quertraverse mit dem Schwenkarm 10 auf
der gegenüberliegenden
Seite verbunden, wobei die Quertraverse beispielsweise als zwischen
den gegenüberliegenden
Schwenkarmen 10 verlaufende Stange 9 ausgebildet
sein kann, wie sie in den 3 und 4 angedeutet ist. An dieser
Quertraverse 9 greift wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform ein
Lagerteil 13 über
einen Hebel 14 an, wobei das Lagerteil über eine in 5 nicht wiedergegebene Gewindespindel 12 von
dem Motor 11 angetrieben wird.
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Bei der in 5 wiedergegebenen Ausführungsform
ist der die Last aufnehmende untere Schwenkarm 10 verstärkt ausgebildet,
während
der obere als Führungslenker
dienende Schwenkarm 20 schwächer dimensioniert sein kann.
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Im Gegensatz zu der Ausführungsform
nach den 1 und 2 bilden die beiden Schwenkarme 10 und 20 mit
der Schubplatte 8 und dem Element 3 kein Parallelogramm
mit von zwei Parallelogrammelementen abstehenden Armen 1b und 2b,
sondern ein Gelenkviereck, dessen Winkel an den Anlenkstellen 6 und 7 sowie 4' und 5' verändert werden.
In der Darstellung der 5a kann
das Element 3 durch Zugkraft an der die Schwenkarme 10 verbindenden Quertraverse 9 eingefahren
werden oder durch Angreifen einer Schubkraft an der Quertraverse
in die in 5b wiedergegebene
Stellung angehoben werden. Wie bei der Ausführungsform nach den 1 und 2 wird die Schubplatte 8 beim
Ausfahren des Elementes 3 durch einen nicht dargestellten
Anschlag in der in 5 wiedergegebenen
Stellung gehalten, während
beim Einziehen des Elementes 3 aus der Stellung in 5a zunächst das Gewicht des Elementes 3 in
Richtung des auf der Spindel 12 nach rechts bewegten Lagerteile 13 wirkt,
so dass beim Absenken des Elementes 3 aus der Stellung
in 5b in die Stellung
in 5a die Schubplatte 8 in
ihrer Stellung verbleibt, worauf durch Angreifen einer Zugkraft
an der Quertraverse 9 in 5a nach
rechts das Element 3 unter den Sitz S eingefahren und die
Schubplatte 8 nach rechts bewegt wird.
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Zur Versteifung des Beschlags kann
es zweckmäßig sein,
auch die beiden einander gegenüberliegenden
Schwenkhebel 20 durch eine nicht dargestellte Quertraverse
miteinander zu verbinden.
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6a und b zeigen eine abgewandelte Ausführungsform
entsprechend der Darstellung in 5a und b, bei der die beiden übereinander
liegenden Schwenkhebel 10 und 20 über einen
Lenker 30 miteinander gelenkig verbunden sind, der die
Stabilität
des Beschlags in den verschiedenen Stellungen erhöht indem
er die beiden Schwenkarme 10 und 20 relativ zueinander
führt.