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Die
Erfindung betrifft eine Tabakhülse
aus einem abbrennbaren Blattmaterial zum nachträglichen Befüllen mit losem, geschnittenen,
fermentierten Tabak oder mit einem Tabakeinsatz.
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Eine
Tabakhülse
der eingangs genannten Art ist bekannt. Die bekannte Tabakhülse ist
aus abbrennbarem Zigarettenpapier gefertigt, welches zur Bildung
der Hülse
rohrförmig
umgelegt und an seinen überlappenden
Längskanten
zur Bildung der Hülse miteinander
verklebt ist. Gegebenenfalls ist an einem Ende der Hülse zusätzlich ein
gleichfalls vom dem Zigarettenpapier ummantelter Filtereinsatz vorgesehen,
welcher als Mundstück
für die
Tabakhülse
dient. Der Benutzer hat die Möglichkeit,
entsprechend seinen geschmacklichen Vorlieben die Tabakhülse mit losem,
geschnittenen Tabak zu füllen.
Gegebenenfalls kann er auch einen bereits vorbereiteten Tabakeinsatz
aus gerolltem Tabak in die Tabakhülse einführen. Das Befüllen der
Tabakhülse
erfolgt üblicherweise
unmittelbar vor dem Rauchen, so dass der Raucher jeweils unmittelbar
vor dem Rauchgenuss die Tabakhülse
mit Tabak der gewünschten
Geschmacksrichtung befüllen
kann.
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Die
bisher bekannten Tabakhülsen,
die aus weißem
oder eingefärbtem
Zigarettenpapier gefertigt sind, werden üblicherweise von Rauchern verwendet,
die aus Kostengründen
die Tabakhülse
und den Tabak getrennt voneinander erwerben. Für Genussraucher waren die bisher
bekannten Tabakhülsen insbesondere
aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes
völlig
inakzeptabel. Ferner steht für
diese Käuferschicht
nicht der Preis, sondern vielmehr der Rauchgenuss im Vordergrund,
der bei den bekannten Tabakhülsen
aus Zigarettenpapier durch die beim Abbrennen des Zigarettenpapiers
entstehenden Geschmacks- und Geruchsstoffe beeinträchtigt ist.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Tabakhülse anzugeben, bei deren Abbrand
verglichen mit den bekannten Takabhülsen aus Zigarettenpapier eine
deutliche Geschmacks- und Geruchsverbesserung für den Raucher gegeben ist.
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Die
Erfindung löst
die Aufgabe durch eine Tabakhülse
mit den Merkmalen nach Anspruch 1, und insbesondere dadurch, dass
das abbrennbare Blattmaterial zumindest anteilig aus Tabak besteht.
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Bei
der erfindungsgemäßen Tabakhülse wird,
entgegen der bisher üblichen
Vorgehensweise, die Tabakhülse
aus Zigarettenpapier zu fertigen, als abbrennbares Blattmaterial
ein Material verwendet, das zumindest anteilig aus Tabak gefertigt
ist. Hierdurch entstehen insbesondere beim Abbrand der Tabakhülse keine
den Rauchgenuss beeinträchtigenden
Geschmacks- oder Geruchsstoffe, wie sie bei herkömmlichen aus Zigarettenpapier
gefertigten Tabakhülsen
auftreten. Vielmehr kann die Geschmacks- und Geruchsentwicklung
beim Abbrand der erfindungsgemäßen Tabakhülse durch
die Wahl des tabakhaltigen Blattmaterials bei der Herstellung der
Tabakhülse
gezielt positiv beeinflußt
werden. Ferner wird durch den Tabakanteil im Blattmaterial die Steifigkeit
des Blattmaterials erhöht,
wodurch, verglichen mit den bekannten Tabakhülsen, wiederum die Steifigkeit
der erfindungsgemäßen Tabakhülse insgesamt
erhöht
ist, wodurch wiederum das Befüllen
der Tabakhülse
erleichtert ist. Darüber
hinaus erhält
die erfindungsgemäße Tabakhülse durch
den Tabakanteil im Blattmaterial ein dunkles und damit elegantes
Erscheinungsbild. Die erfindungsgemäße Tabakhülse hat eine runde oder ovale
Querschnittsform, kann jedoch im Querschnitt auch mehreckig, beispielsweise
quadratisch, ausgebildet sein.
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Weitere
Vorteile der erfindungsgemäßen Tabakhülse ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung sowie den
Unteransprüchen.
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So
wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tabakhülse vorgeschlagen,
die Tabakhülse
durch Wickeln des Blattmaterials um sich selbst zu bilden. Hierdurch
erhält
die Tabakhülse
zum einen eine verglichen mit herkömmlichen Tabakhülsen deutlich
höhere
Steifigkeit, da sich das Blattmaterial in sich selbst abstützt. Andererseits
kann der Tabakhülse
hierdurch ein besonders gefälliges äußeres Erscheinungsbild
gegeben werden, das sich an dem Erscheinungsbild einer Zigarre oder
eines Zigarillos orientiert.
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Die
Trockenmasse des Blattmaterials besteht vorzugsweise aus mindestens
75% Tabakpflanzenteilen, so dass die gewünschte positive geschmackliche
Beeinflussung des Tabakrauches sichergestellt ist.
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Als
Blattmaterial wird besonders bevorzugt ein herkömmliches Tabakblatt verwendet,
welches, ähnliche
dem Deckblatt einer Zigarre, vorzugsweise um sich selbst gewickelt
und zur Bildung der Tabakhülse
mit herkömmlichem
Tabakleim verklebt ist.
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Alternativ
ist es auch möglich,
als Blattmaterial eine Tabakfolie zu verwenden. Hierbei handelt
es sich um ein Blattmaterial aus gepreßten Tabakpflanzenteilen, das
entweder durch Vermengen der Tabakpflanzenteile mit Bindemitteln
aus Zellulose-Derivaten oder durch Auftragen von Tabakpflanzenteilen auf
ein mit abbindenden Mitteln beschichtetes Trägermaterial aus faseriger Zellulose
gebildet ist. Die Verwendung von Tabakfolie hat insbesondere den Vorteil,
dass der Tabakhülse
ein besonders einheitliches äußeres Erscheinungsbild
gegeben werden kann. Des Weiteren ist die Tabakfolie mit gleichbleibend
hoher Qualität
herstellbar, wodurch eine Fertigung der erfindungsgemäßen Tabakhülse in großen Stückzahlen
vereinfacht ist.
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Um
den Zugwiderstand der mit losem Tabak zu befüllenden Tabakhülse beeinflussen
zu können, und
um während
des Rauchgenusses Frischluft in die Tabakhülse einsaugen zu können, wird
ferner vorgeschlagen, das Blattmaterial zumindest abschnittsweise
mit einer vorgegebenen Anzahl definierter Öffnungen zu versehen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist eines der Enden der Tabakhülse
durch ein Mundstück
verschlossen. Das Mundstück
ist dabei so gestaltet, dass der Raucher einen ausreichend hohen
Zugwiderstand beim Rauchen erfährt.
Gleichzeitig kann das Mundstück
als Wickelkern beim anfänglichen
Wickeln des Blattmaterials bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Tabakhülse verwendet
werden.
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Das
Mundstück
weist vorzugsweise einen Filtereinsatz auf, welcher zumindest abschnittsweise von
dem Blattmaterial umwickelt ist. Dabei wird als Filtereinsatz bevorzugt
ein um sich selbst gewickelter Palmblattabschnitt verwendet, so
dass die erfindungsgemäße Tabakhülse, insbesondere,
wenn das Blattmaterial aus einem Tabakblatt besteht, ausschließlich aus
natürlichen
Rohstoffen gefertigt ist. Die Verwendung eines Palmblattes hat sich
dabei als besonders vorteilhaft herausgestellt, da das Palmblatt
aufgrund seiner Oberflächenstruktur
im aufgewickelten Zustand in eine definierte Richtung parallel zueinander
verlaufende Strömungskanäle ausbildet.
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Statt
eines Palmblattes kann als Filtereinsatz auch eine Filterhülse verwendet
werden, die an ihren beiden Enden durch mit Strömungsöffnungen versehene Endstücke verschlossen
ist. Die Filterhülse
ist dabei so in die Tabakhülse
eingesetzt, dass die Strömungsöffnungen
der Endstücke
etwa parallel zur Zugrichtung des Rauches durch die Tabakhülse verlaufen.
Die Filterhülse
kann gegebenenfalls keinerlei Filterstoffe enthalten, so dass der
Rauch sich in der Filterhülse
abkühlt
und lediglich durch sein Abkühlen
im Rauch enthaltene Partikel in der Filterhülse verbleiben. Gegebenenfalls
kann die Filterhülse
jedoch auch mit losen Filterpartikeln, wie mit Kieselgelpartikeln,
Aktivkohlepartikeln oder ähnlichen
losen Filtermaterialien, gefüllt
sein.
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Alternativ
ist es jedoch auch möglich,
den Filtereinsatz aus einem herkömmlichen
Filtertow zu fertigen, wodurch eine besonders gute Filterwirkung
erzielt werden kann.
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Um
dem beim Abbrand der Tabakhülse
entstehenden Rauch eine angenehme Geruchsnote zu geben, ist das
Blattmaterial vorzugsweise aromatisiert. Des Weiteren kann das Blattmaterial
auch in bekannter Weise vorbehandelt sein, um einen gleichmäßigeren
Abbrand des Blattmaterials mit definierter Rauchentwicklung zu erreichen.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
dient das Blattmaterial als Deckblatt, das um eine Innenhülse aus
rauchbarem Blattmaterial gewickelt ist. Durch Vorsehen der Innenhülse ist insbesondere
das Befüllen
der Tabakhülse
durch den Benutzer deutlich vereinfacht. Ferner können entsprechende
Einsätze
aus Tabak auf einfache Weise in die Innenhülse eingeführt werden. Die Innenhülse besteht
vorteilhafterweise gleichfalls aus einem tabakhaltigen Blattmaterial,
beispielsweise Tabakfolie, und ist besonders bevorzugt aus demselben
Blattmaterial gefertigt wie das Deckblatt.
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Die
Tabakhülse
ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise in Richtung des vom Benutzer
in den Mund zu nehmenden Endes hin verjüngt, wodurch die Tabakhülse eine
höhere
Steifigkeit erhält.
Der Öffnungswinkel
des sich verjüngenden
Längenabschnitts
der Tabakhülse
liegt dabei in einem Bereich von 2 – 4°. Bei einer bevorzugten Weiterbildung
dieser Ausführungsform
weist die Tabakhülse
einen im Wesentlichen zylindrischen Längenabschnitt auf, welcher
in den sich verjüngenden
Längenabschnitt übergeht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigt:
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1 eine Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Tabakhülse,
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2 eine geschnittene Seitenansicht
der Tabakhülse
nach 1,
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3 eine Seitenansicht einer
alternativen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Tabakhülse und
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4 eine geschnittene Seitenansicht
der Tabakhülse
nach 3.
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Die
in den 1 und 2 gezeigte erfindungsgemäße Tabakhülse 10 ist
aus einem um sich selbst gewickelten Deckblatt 12 gefertigt.
Bei dem verwendeten Deckblatt 12 handelt es sich um ein
herkömmliches
Tabakblatt, wie es beispielsweise bei der Herstellung von hochwertigen
Zigarren und Zigarillos Verwendung findet. Durch entsprechende Auswahl des
für das
Deckblatt 12 verwendeten Tabaks, beispielsweise heller
Sumatra-Tabak oder dunkler Brasil-Tabak, kann einerseits das äußere Erscheinungsbild
der erfindungsgemäßen Tabakhülse 10 vorgegeben
werden. Andererseits kann durch entsprechende Auswahl besonders
hochwertigen Tabaks für
das Deckblatt 12 gezielt der Geschmack beim Abbrand der
Tabakhülse 10 beeinflußt werden.
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Das
Deckblatt 12 ist, wie 2 zeigt,
um sich selbst gewickelt, wobei die jeweils aufeinander liegenden
Abschnitte 14 des Deckblattes durch entsprechenden Tabakleim
derart miteinander verklebt sind, dass die Tabakhülse 10 in
sich selbst stabil ist.
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An
dem in 2 rechts dargestellten
Ende, das als Mundstück 16 für die Tabakhülse 10 dienen soll,
ist ferner ein Filtereinsatz 18 vorgesehen, der gleichzeitig
als Wickelkern zu Beginn des Wickelns der Tabakhülse 10 diente, um
den das Deckblatt 12 gewickelt worden. Der Filtereinsatz 18 ist
aus einem um sich selbst gewickelten Palmblattabschnitt gefertigt.
Der Palmblattabschnitt wird dabei so auf sich selbst aufgewickelt,
dass die an der Palmblattoberfläche
ausgebildete, gerippte Struktur zumindest annähernd parallel zueinander verlaufende
Strömungskanäle 20 ausgebildet,
welche in Zugrichtung des Filtereinsatzes 18 gerichtet
sind.
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Wie 2 weiter zeigt, ist das
Deckblatt 12 der erfindungsgemäßen Tabakhülse 10 so gewickelt, dass
sich die Tabakhülse 10 ausgehend
vom Mundstück 16 zum
anderen Ende hin konisch erweitert, wobei der Öffnungswinkel α bei etwa
2° liegt.
Durch den konischen Verlauf der erfindungsgemäßen Tabakhülse 10 wird einerseits
die Steifigkeit der Tabakhülse 10 verbessert
und andererseits das Befüllen der
Tabakhülse 10 mit
Tabak erleichtert.
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In
den 3 und 4 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Tabakhülse 30 gezeigt.
Die Tabakhülse 30 zeichnet
sich insbesondere dadurch aus, dass sie einen hohlzylindrischen
Längenabschnitt 32 aufweist,
welcher in einen sich konisch verjüngenden Längenabschnitt 34 übergeht,
an welchem das Mundstück 36 vorgesehen
ist. Auch hier ist die erfindungsgemäße Tabakhülse 30 aus einem Deckblatt 38 gebildet,
welches um sich selbst gewickelt ist. Das Deckblatt 38 besteht gleichfalls
aus einem herkömmlichen
Tabakblatt, kann jedoch alternativ auch aus Tabakfolie gefertigt sein.
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Wie 4 zeigt, in der ein Längsschnitt durch
die Tabakhülse 30 dargestellt
ist, ist im hohlzylindrischen Längenabschnitt 32 der
erfindungsgemäßen Tabakhülse 30 eine
Innenhülse 40 aufgenommen,
welche gleichfalls aus einem abbrennbaren Material, wie einer Tabakfolie
oder einem Tabakblatt, gefertigt ist, und um die das Deckblatt 38 gewickelt und
mit dieser verleimt ist. Das Mundstück 36 wird auch bei
diesem weiteren Ausführungsbeispiel
durch einen Filtereinsatz 42 gebildet, welcher beabstandet zur
Innenhülse 40 gleichfalls
vom Deckblatt 38 umwickelt ist.
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Durch
die erfindungsgemäßen Tabakhülsen 10 und 30 ist
es möglich,
der Tabakhülse 10 bzw. 30 einerseits
ein gefälliges äußeres Erscheinungsbild
zu geben, das an eine Zigarre oder ein Zigarillo angelehnt ist.
Andererseits wird durch die verwendeten Materialien für das Deckblatt 12 bzw. 38 sowie
die gegebenenfalls vorgesehene Innenhülse 40 erreicht, dass
die Tabakhülse 10 bzw. 30 ohne
lästige
Geruchsentwicklung gleichmäßig abbrennt,
wodurch der Rauchgenuss für
den Raucher deutlich verbessert wird. Des Weiteren ist es möglich, das
Deckblatt 12 bzw. 38 der Tabakhülse 10 bzw. 30 zusätzlich mit geeigneten
Substanzen vor dem Wickeln zu aromatisieren, so dass die fertige
Tabakhülse 10 bzw. 30 beispielsweise
ein Honig-, ein Blaubeer-, ein Konjak-, ein Vanille- oder ein Kirscharoma
bekommt. Ferner kann das Deckblatt 12 bzw. 38 zur
Förderung
der Glimmfähigkeit
zusätzlich
in bekannter Weise behandelt sein.
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- 10
- Tabakhülse
- 12
- Deckblatt
- 14
- Abschnitte
- 16
- Mundstück
- 18
- Filtereinsatz
- 20
- Strömungskanäle
- 30
- Tabakhülse
- 32
- hohlzylindrischer
Längenabschnitt
- 34
- konischer
Längenabschnitt
- 36
- Mundstück
- 38
- Deckblatt
- 40
- Innenhülse
- 42
- Filtereinsatz