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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Beschichten von auf Maß vorgefertigten Platten mit
Furnieren.
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Furnierte Platten werden vorzugsweise
zur Herstellung von Möbeln
und Möbelteilen
verwendet. Sie bestehen überwiegend
aus Holzwerkstoffen. Zu ihrer Herstellung ist es erforderlich, die
Platten nach einem Reinigungsvorgang ein- oder beidseitig mit Leim
zu versehen und nachfolgend mit Furnier zu belegen. Es versteht
sich, dass unter Furnier sowohl Holzfurniere als auch Dekorfolien
oder Gegenzugpapiere verstanden werden. Nach dem Stand der Technik
werden die Furnierblätter
dabei manuell aufgelegt und ausgerichtet.
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Diese Vorgehensweise hat eine Reihe
von Nachteilen. Zum einen erfordert sie einen hohen Personalaufwand.
Allein zum Belegen der Furniere auf ein 2,6 m breites Beschickungsband
sind mindestens zwei Personen erforderlich.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin,
dass nur zwei Furniere pro Reihe effektiv belegt werden können, da
sich die Personen, die die Furniere auslegen sich sonst weit über das
Beschickungsband beugen müssen.
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Aus gesundheitlichen Aspekten ist
das manuelle Auflegen der Furniere nachteilig durch den monotonen
Arbeitsablauf sowie die Notwendigkeit, sich über das Beschickungsband zu
beugen. Außerdem
können
durch den Hautkontakt mit Leim gesundheitliche Probleme verursacht
werden.
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Außerdem kann beim manuellen
Auflegen nicht ausgeschlossen werden, dass Leim an die Furnieroberfläche gelangt,
was zeitaufwändige
Nacharbeiten an den furnierten Platten notwendig macht.
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Schließlich ist beim manuellen Auflegen
eine präzise
Ausrichtung der Furniere auf den beleimten Platten, insbesondere
bei großen
Plattenabmessungen, nicht gewährleistet.
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Letzteres führt dazu, dass die Furniere
deutlich größer als
die jeweiligen Platten dimensioniert werden müssen, um eine komplette Abdeckung
zu gewährleisten.
Dadurch ergibt sich ein signifikanter Mehrbedarf an Furnier.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum vollautomatischen
Beschichten von Platten mit Furnieren zu schaffen, die sich durch
ein hohes Maß an
Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die
Merkmalskombination des Anspruches 1 gelöst, die Unteransprüche 2 bis 9 zeigen
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Furnierbeschichtungsvorrichtung
zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Insbesondere
vorteilhaft ist die durch die vollautomatische Arbeitsweise der
Anlage erzielte Personaleinsparung, sowie die im Vergleich zum manuellen
Belegen höhere
Stückleistung.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass die zu beschichtenden Platten durch die Plattenauflegevorrichtung
seitlich gegriffen werden, wodurch eine Verschmutzung der Vorrichtung
durch Leim ausgeschlossen werden kann.
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Es ist vorteilhaft, die Furniermagazine
derart zu gestalten, dass sie schnell ausgewechselt werden können. Während eine
Charge Platten beschichtet wird, können dann in separaten Furniermagazinen die
Furniere für
die jeweils folgende Charge vorbereitet werden. Die jeweils nicht
in der Furnierbeschichtungsvorrichtung befindlichen Furniermagazine
können
auf sich auf einem fahrbaren Gestell befinden, und zwar in gleicher
Höhe wie
die Furniermagazine, die sich gerade in der Furnierbeschichtungsvorrichtung
befinden. Dadurch ist ein schnelles Auswechseln der Furniermagazine
möglich.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass das Umstellen einer solchen Furnierbeschichtungsvorrichtung
auf verschiedene Plattenabmessungen sehr einfach und schnell möglich ist,
so dass kostengünstig
und effektiv kleine Chargen bearbeitet werden können.
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Die Furnierauflegevorrichtung ist
vorzugsweise mit einem Vielfachsauger ausgestattet, der jeweils
eine komplette Furnierreihe aufnimmt und auf dem Beschickungsband
ablegt. Um Unebenheiten der Furnieroberfläche oder unterschiedliche Stapelhöhen auszugleichen,
können
die einzelnen Sauger in der Höhe
verschiebbar angebracht werden. Weiterhin können die Einzelnen Sauger mit
Unterdruckschaltern versehen werden, um das korrekte Ansaugen der
Furniere zu kontrollieren.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Furnierbeschichtungsvorrichtung
ergibt sich daraus, dass die beleimten Platten in der Plattenauflegevorrichtung
ausgerichtet werden, während
sie zum Beschickungsband transportiert werden. Dadurch entsteht
durch das Ausrichten der Platten kein Zeitverlust und die Platten
müssen
zum Ausrichten nicht mehr abgelegt werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass gleichzeitig Furniere verschiedener Breite verarbeitet werden
können.
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Weitere Vorteile der erfindungsmäßigen Vorrichtungen
ergeben sich aus der beigefügten
Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungsformen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es
zeigen:
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1 eine
schematisierte Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Furnierbeschichtungsvorrichtung;
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2 eine
schematisierte Ansicht der erfindungsgemäßen Plattenauflegevorrichtung,
der Furnierauflegevorrichtung sowie der Furniermagazine;
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3 eine
schematisierte Ansicht der erfindungsgemäßen Plattenauflegevorrichtung.
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1 zeigt
in schematisierter Darstellung eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Furnierbeschichtungsvorrichtung.
Derartige Vorrichtungen kommen überwiegend
in der Möbelindustrie
zum Einsatz. Da die Chargen, d.h. die Anzahl gleichartiger Teile,
die nacheinander verarbeitet werden, immer kleiner werden, ist es
wichtig, dass die Einrichtzeiten für solche Vorrichtungen möglichst
gering gehalten werden.
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Die Vorrichtung zum Beschichten von
Platten mit Furnier umfasst einen Plattenumsetzer (10), eine
Bürstmaschine
(12), eine Leimauftragmaschine (14), eine Plattenauflegevorrichtung
(16), eine Furnierauflegevorrichtung (18), eine
Presse (20) und einen Stapler (22).
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Die Platten (34) werden
vom Plattenumsetzer (10) einem Vorrat entnommen und auf
dem Rollentransport (24) abgelegt. Es werden, je nach Plattenbreite,
eine oder mehrere Platten (34) zugleich aufgelegt. Werden
zwei oder mehr Platten (34) gleichzeitig aufgelegt, sollten
diese zweckmäßigerweise
dicht an dicht angeordnet sein, um ein Verdrehen der einzelnen Platten
(34) in der Bürstmaschine (12)
oder der Leimauftragmaschine (14) zu verhindern.
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Die Platten (34) durchlaufen
nun auf dem Rollentransport (24) die Bürstmaschine (12) und
die Leimauftragmaschine (14), wo sie gereinigt und ein- oder
beidseitig mit einer Leimschicht versehen werden. Die beleimten
Platten (34) werden nun auf einer Scheibentransportbahn
(26) bis zu einem schaltbaren Anschlag (38) transportiert.
Die Platten (34) werden sodann von einem Querschieber (40)
an den seitlichen Anschlag (42) geschoben. Das Anordnen der
Platten (34) vor dem seitlichen Anschlag (42) kann
gegebenenfalls auch durch eine Schrägstellung der Transportscheiben
(44) der Scheibentransportbahn (26) erreicht werden.
Die Platten befinden sich nun in einer definierten Anordnung vor
dem schaltbaren Anschlag (38) und dem seitlichen Anschlag
(42). Der schaltbare Anschlag (38) wird nun nach
unten geschaltet, damit die Platten (34) von der Plattenauflegevorrichtung
(16) gegriffen werden können.
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Die Furniere (36) befinden
sich in zwei Furniermagazinen (50), (50*), wobei
jeweils ein Magazin den Furnieren der Unterseite sowie den Furnieren der
Oberseite zugeordnet ist. Die Furniermagazine (50), (50*)
sind mit herausnehmbaren Anschlägen ausgestattet,
die eine Ausrichtung der Furniere (36) in den Magazinen
gestattet. Die Furniere (36) werden in den Furniermagazinen
(50), (50*) so angeordnet, wie sie später auf
das Beschickungstransportband (28) aufgelegt werden.
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Die Furniere (36) werden
durch die Furnierauflegevorrichtung (18) mittels Vielfachsauger
(52) ergriffen, zu einem Ablegeplatz (29) auf
dem Beschickungstransportband (28) transportiert und dort
abgelegt. Zunächst
wird das Furnier (36) der Unterseite gegriffen und abgelegt.
Vorzugsweise ist das Beschickungstransportband (28) luftdurchlässig und
im Bereich des Ablegeplatzes (29) wird es mit Unterdruck beaufschlagt.
Dadurch wird verhindert, dass bereits abgelegte Furniere (36)
sich durch Luftbewegungen verschieben können. Nachdem die Plattenauflegevorrichtung
(16) die beleimten Platten (34) auf den Furnieren
(36) abgelegt hat, werden die Furniere (36) der
Oberseite auf den Platten (34) abgelegt.
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Nachdem die Furniere (36)
und Platten (34) am Ablegeplatz (29) übereinander
abgelegt wurden, fährt
das Beschickungstransportband (28) an und transportiert
die beschichteten Platten zum Belegerband (30). Das Belegerband
(30) hat die Aufgabe, die beschichteten Platten zu sammeln.
Dort werden nach und nach so viele Platten angeordnet, wie gleichzeitig
in der Presse (20) unter Temperatur- und Druckeinwirkung
gepresst werden. Wenn das Belegerband (30) komplett mit
Platten belegt ist, und die Presse (20) Platten aufnahmebereit
ist, werden alle Platten vom Belegerband (30) in die Presse
(20) transportiert. Die fertig gepressten Platten werden dann über ein
Pressenauslaufband (32) zu einem Stapler (54)
transportiert und dort abgestapelt.
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2 zeigt
eine schematisierte Ansicht der Plattenauflegevorrichtung (16),
der Furnierauflegevomchtung (18) sowie der Furniermagazine
(50), (50*). Die Plattenauflegevorrichtung (16)
enthält
eine definierte Anzahl von Schlitten (46), entsprechend der
maximalen Plattenanzahl, die vom Plattenumsetzer (10) gleichzeitig
aufgelegt werden. Die Schlitten (46) sind mit federnden
Greifblechen (48) ausgestattet, mit denen die Platten (34)
seitlich gegriffen werden können.
Die Schlitten (46) können
unabhängig voneinander
quer zur Fahrtrichtung der Plattenauflegevorrichtung (16)
bewegt werden. Bevor die Platten gegriffen werden, fahren die Schlitten
(46) in eine Position, die ein Greifen der Platten (34)
ermöglicht. Breitere
Platten (34), die nicht von einem Schlitten (46)
gegriffen werden können,
werden von zwei oder mehreren Schlitten (46) gegriffen.
Werden beispielsweise zwei Schlitten (46) zum Greifen einer
Platte (34) zum Einsatz gebracht, so werden die beiden Schlitten
(46) vor dem Greifen so verfahren, dass jeder Schlitten
(46) ein Plattenende greifen kann. Die Plattenauflegevorrichtung
(16) senkt sich von oben über die Platten (34)
und ergreift diese seitlich. Nun wird die Plattenauflegevorrichtung
(16) wieder angehoben und über die bereits abgelegten
Furniere (36) der Unterseite gefahren. Währenddessen
werden die gegriffenen Platten (34) durch die Schlitten
(46) quer zur Bewegungsrichtung der Plattenauflegevorrichtung
(16) ausgerichtet, und zwar entsprechend der Anordnung
der Furniere (36) in den Furniermagazinen (50, 50*).
Wenn mehrere Schlitten (46) eine Platte (34) gegriffen
haben, bewegen sich diese Schlitten (46) genau synchron
zueinander. Wenn sich die Plattenauflegevorrichtung (16)
genau über
den bereits abgelegten Furnieren (36) am Ablegeplatz (29)
befindet, bewegt sich die Plattenauflegevorrichtung (16) nach
unten und legt die Platten (34) auf den Furnieren ab.
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3 zeigt
eine schematisierte Ansicht der Plattenauflegevorrichtung (16)
mit den Schlitten (46). Die Schlitten (46) bestehen
aus zwei Hälften,
die mit einer Profilwelle zum Übertragen
der Antriebskräfte verbunden
sind. Die Schlittenhälften
sind über
eine Linearführung
mit der Plattenauflegevorrichtung (16) verbunden. Diese
Konstruktion erlaubt, dass der Abstand zwischen beiden Schlittenhälften aller
Schlitten (46) mit nur einem Antrieb variiert werden kann,
während
alle Schlitten (46) unabhängig voneinander fahren können.
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Sollen mit der Plattenauflegevorrichtung
(16) auch sehr dünne,
großformatige
Platten (34) transportiert werden, so ist es vorteilhaft,
neben den federnden Greifblechen (48) zusätzlich nicht
federnde Greifleisten (49) anzubringen, die nach unten
etwas über
die Greifbleche (48) hinaus stehen. Beim seitlichen Greifen
der Platten (34) wölben
sich diese nach oben. Durch diese Wölbung wird erreicht, dass der Anpressdruck
der Greifleisten (49) an die Platten (34) beim
Transport erhalten bleibt.
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- 10
- Plattenumsetzer
- 12
- Bürstmaschine
- 14
- Leimauftragmaschine
- 16
- Plattenauflegevorrichtung
- 18
- Furnierauflegevorrichtung
- 20
- Presse
- 22
- Stapler
- 24
- Rollentransport
- 26
- Scheibentransportbahn
- 28
- Beschickungstransportband
- 29
- Ablegeplatz
- 30
- Belegerband
- 32
- Pressenauslaufband
- 34
- Platten
- 36
- Furniere
- 38
- Schaltbarer
Anschlag
- 40
- Querschieber
- 42
- Seitlicher
Anschlag
- 44
- Transportscheiben
- 46
- Schlitten
- 48
- Greifblech
- 49
- Greifleiste
- 50
- Furniermagazin
- 50*
- Furniermagazin
- 52
- Vielfachsauger
- 53
- Sauger
- 54
- Stapler
- 56
- fahrbares
Gestell