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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Transportgut,
insbesondere einen Transportbehälter,
als Stoßschutz
oder als Kälte-
bzw. Wärmeschutz.
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Die heutigen Konsumgewohnheiten und
Veränderungen
von Marktstrukturen machen ein hohes Transportvolumen erforderlich.
Hierbei müssen
eine Vielzahl diverser Güter,
insbesondere auch empfindliche oder sensible Güter zu verschiedenen Standorten
transportiert werden.
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Jedes Transportgut ist beim Versand
Transportbeanspruchungen ausgesetzt. Bei plötzlich auftretenden stoßartigen
Bewegungen wird kinetische Energie frei, die unter Verwendung herkömmlicher Sicherungsmethoden
oft nicht abgebaut, sondern auf das Transportgut übertragen
wird. Dadurch werden häufig
Transportschäden
verursacht, die bis zu einer Deformation des Transportgutes führen können.
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Für
den Stoßschutz
von Transportgebinden werden häufig
Schüttmaterialien
in einer Umverpackung verwendet. Bis zu einer Grenzgröße von mehreren
Litern werden auch formgeschäumte
Behältnisse
verwendet. Solche Packhilfsmittel sind überwiegend Einwegmaterialien.
Für formgeschäumte Behältnisse
gibt es zwar Rücknahme-
und Wiederverwertungssysteme, diese sind jedoch nur bei ausreichender
Rücklieferungsmenge
wirtschaftlich.
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Weiterhin kommt hinzu, dass formgeschäumte Schutzbehältnisse üblicherweise
nur in großen
Stückzahlen
wirtschaftlich gefertigt werden können, weil sich sonst die Formen
nicht rentabel nutzen. Je größer jedoch
der zu schützende
Transportbehälter
ist, desto aufwendiger werden Formenbau und -fertigung. So sind
für größere Transportbehälter, wie
Hobocks oder Fässer
umschließende Schutzbehältnisse
nicht marktgängig.
Häufig
werden daher lediglich plattenförmige
Schutzmaterialien und ähnliches
zwischen die einzelnen Transportgebinde bzw. Transportbehälter gestellt.
Auch hierbei handelt es sich im Regelfall nicht um wieder verwertbare Mehrwegprodukte.
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Auch Witterungseinflüsse sind
beim Transport von Bedeutung, insbesondere bei temperaturempfindlichen
Gütern
und mehrtägigen
Transportzeiten. Hierzu müssen
oft Spezialbehälter
oder Spezialtransporter zum Einsatz gelangen.
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Der Erfindung liegt daher ausgehend
vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung
für Transportgüter zu schaffen, welche
flexibel und praktisch in der Anwendung ist, für unterschiedliche Transportgüter konfigurierbar und
sowohl für
den Einsatz als Stoßschutz
als auch als Kälte- bzw. Wärmeschutz
einsetzbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht
nach der Erfindung in einer Schutzvorrichtung gemäß den Merkmalen
in Anspruch 1.
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Kernpunkt der Erfindung bildet die
Maßnahme,
dass die Schutzvorrichtung aus um ein Transportgut, beispielsweise
einen Transportbehälter,
legbaren, untereinander gelenkig verbundenen Segmentprofilen aus
Schaumkunststoff gebildet ist. Je nach Konfiguration kann die Schutzvorrichtung
zum Stoßschutz
oder zum Kälte-
bzw. Wärmeschutz
dienen. In der Praxis kann die Schutzvorrichtung beispielsweise
als eine mehrteilige Hülle
aus verbundenen Segmentprofilen oder aus einer durch regelmäßige Einschnitte
flexibilisierten Platte gebildet sein. Bei den Segmentprofilen kann
es sich auch um schaumisolierte Hohlprofile handeln.
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Die Vorrichtung kann als Einwegartikel
ausgelegt sein. Insbesondere ist jedoch an eine Auslegung als Mehrwegartikel
gedacht. Bei Mehrwegartikeln ergibt sich der besondere Vorteil,
dass die Schutzvorrichtung nach dem Gebrauch geöffnet und flachgelegt werden
kann. So ermöglicht
sie, im Gegensatz zu voluminösen
schützenden
Hohlkörpern einen
rationellen Rücktransport
für die
Wiederverwendung.
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Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung
der Schutzvorrichtung als Mehrwegartikel ist, dass die Segmentprofile
leicht ausgewechselt werden können.
Dies ermöglicht
einen unkomplizierten Austausch beschädigter Segmentprofile.
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Nach den Merkmalen von Anspruch 2
sind die Segmentprofile über
einen flexiblen Träger
zu einer Manschette verbunden, welche durch ein Verbindungselement
in sich schließbar
ist.
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Als Träger können beispielsweise flexible Materialien
wie Folien, Gewebelagen, Vliese oder Bänder zur Anwendung gelangen,
auf denen die Segmentprofile fixiert bzw. über welche die Segmentprofile
verbunden sind. Ebenso können
die Segmentprofile durch aufgesprühte oder gegossene thermoplastische
Elastomere oder Sprühkleber
verbunden sind, welche die Funktion des Trägers übernehmen. Der Träger kann
auch in Form eines homogenen oder porösen Elastomerfilms aufgetragen
sein. Der Träger
gibt der Schutzvorrichtung eine größere Haltbarkeit und ermöglicht,
Befestigungselemente, beispielsweise Verschlüsse oder Klettbänder, zu
integrieren. Die Verbindung der Segmentprofile kann auch durch aneinander
gehakte Profilverbinder oder mittels Keder und Kederschiene erfolgen.
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Praktische Verbindungselemente sind
beispielsweise Klett- oder Reißverschlüsse, Zurrbänder und
Zurrschnallen. Auch doppelseitige Klebebänder ebenso wie filmbildende
Klebstoffe sind grundsätzlich
als Verbindungselement geeignet.
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Erfindungsgemäß können geschlossene Umhüllungen
für Isolierzwecke
oder Stoßschutzanordnungen
bereitgestellt werden, die gleichermaßen für eckige oder runde Transportbehälter verwendbar sind.
Auch teiloffene Schutzvorrichtungen sind je nach Verwendungsfall
insbesondere für
den Stoßschutz
möglich.
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Zweckmäßigerweise besitzen die Segmentprofile
auf ihrer, einem Transportgut zugewandten Seite eine auf die äußere Kontur
des jeweiligen Transportgutes angepasste Oberflächenform (Anspruch 3). Dies
ermöglicht,
dass die Schutzvorrichtung pass- bzw. formgenau an ein Transportgut,
beispielsweise einen Transportbehälter, angelegt werden kann,
so dass eine optimale Schutzfunktion sichergestellt ist.
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Gemäß den Merkmalen von Anspruch
4 sind die Segmentprofile leistenförmig ausgebildet und erstrecken
sich über
die gesamte Höhe
eines Transportguts. Auf diese Weise wird eine Hülle geschaffen, die den gesamten
Umfang eines Transportguts abdeckt.
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In diesem Zusammenhang ist es ferner
vorteilhaft, wenn stirnseitig der Segmentprofile Abdeckplatten vorgesehen
sind, wie dies Anspruch 5 vorsieht. Die Abdeckplatten bilden den
Boden und den Deckel der Schutzvorrichtung, so dass das darin aufgenommene
Transportgut allseitig geschützt
und isoliert ist. Vorteilhafterweise sind in den Abdeckplatten auf
die Stirnseiten eines Transportguts angepasste Aufnahmen oder Formschlusskörper vorgesehen.
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Eine weitere Ausführungsform sieht gemäß Anspruch
6 vor, dass zwischen den Segmentprofile Abstandshalter eingegliedert
sind. Diese Ausführungsform
kommt insbesondere als Stoßschutz
zur Anwendung, wo keine geschlossenen Schutzmäntel erforderlich sind. Über die
geeignete Konfiguration und Platzierung der Segmentprofile und die
dazwischen eingegliederten Abstandshalter kann ein zweckentsprechender
partieller Schutz verwirklicht werden.
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Vorzugsweise bestehen die Segmentprofile gemäß Anspruch
7 aus einem Fluorchlorkohlenwasserstoff freien, rein Kohlendioxid
getriebenen Polyurethanschaum. Bei dem Polyurethanschaum handelt es
sich um ein stoßabsorbierendes,
halbhartes und zähelastisches
Kunststoffsystem, welches auch gute Eigenschaften als Dämmstoff
und somit zum Kälte- bzw.
Wärmeschutz
besitzt. Ein solcher Polyurethanschaum ist umweltfreundlich und
kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen hinsichtlich des
sogenannten Polsterfaktors eingestellt werden. Weiterhin vorteilhaft
ist das geringe Eigengewicht des Polyurethanschaums.
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Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung ermöglicht ein
schnelles und unkompliziertes Sichern von Transportgut bzw. Transportbehältern. Sie
ermöglicht
eine leichte Handhabung durch ihr geringes Eigengewicht und ist
mehrfach verwendbar. Die Schutzvorrichtung kann durch den Polsterfaktor
der Segmentprofile kinetische Energie aufnehmen und dämpft Stöße, so dass
Beschädigungen
des Transportgutes vermeiden werden. Zudem kann sie in Form einer
geschlossenen Hülle
als Wärme-
bzw. Kälteisolierende
Schutzvorrichtung ausgelegt werden.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 technisch
vereinfacht, eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung
in der Seitenansicht;
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2 die
Darstellung gemäß der 1 in der Draufsicht;
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3 in
der Seitenansicht die Manschette der Schutzvorrichtung in abgewickelter
Form zusammen mit der Darstellung von Abdeckplatten;
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4 in
der Seitenansicht die Darstellung einer zweiten Ausführungsform
einer Schutzvorrichtung und
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5 ebenfalls
in der Seitenansicht eine weitere Ausführungsform einer Schutzvorrichtung.
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In den 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung 1 für ein Transportgut
in Form eines Transportbehälters 2 dargestellt.
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Die Schutzvorrichtung 1 weist
um den Transportbehälter 2 legbare,
untereinander gelenkig verbundene Segmentprofile 3 aus
Schaumkunststoff auf. Als Schaumkunststoff kommt ein FCKW-freier, rein
CO2 getriebener Polyurethanschaum zur Anwendung.
Hierbei handelt es sich um ein stoßabsorbierendes, halbhartes
und zähelastisches
Schaumstoffsystem von geringem Raumgewicht, hoher Rückprallelastizität und gutem
Rückstellvermögen sowie
sehr guter Dämmeigenschaften.
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Die Segmentprofile 3 sind über einen
mantelartigen, flexiblen äußeren Träger 4 zu
einer Manschette 5 verbunden. Bei dem Träger 4 kann
es sich beispielsweise um eine flexible Folie oder eine Gewebelage
handeln. Die Manschette 5 kann aber auch durch eine Platte
aus Schaumkunststoff hergestellt sein, die durch regelmäßige Einschnitte
flexibel und gelenkig gestaltet wird.
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Auf ihrer dem Transportbehälter 2 zugewandten
Seite 6 weisen die Segmentprofile 3 eine auf die äußere Kontur
des Transportbehälters 2 angepasst
Oberflächenform 7 auf.
Bei dem hier dargestellten runden Transportbehälter 2 ist die Oberflächenform 7 der
Segmentprofile 3 entsprechend gerundet bzw. konkav gestaltet.
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Zum Schutz des Transportbehälters 2 wird die
Manschette 5 um den Transportbehälter 2 gelegt und
durch ein Verbindungselement 8 in sich geschlossen. Bei
der hier dargestellten Ausführungsform
kommt als Verbindungselement 8 ein Klebeband oder ein Klettband
zur Anwendung. Man erkennt, dass die Segmentprofile 3 leistenförmig ausgebildet
sind und sich über
die Höhe
H des Transportbehälters 2 erstrecken.
Sie bilden so eine den Umfang des Transportbehälters 2 vollständig abdeckende
Hülle.
Komplettiert wird die Schutzvorrichtung 1 durch stirnseitig
der Segmentprofile 3 vorgesehene Abdeckplatten 9 und 10,
so dass der Transportbehälter 2 vollständig eingekapselt
ist. Auf diese Weise ist der Transportbehälter 2 sowohl gegen
Stöße geschützt als
auch gegenüber
Kälte-
oder Wärmeeinflüssen gedämmt.
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Nach dem Einsatz der Schutzvorrichtung 1 kann
die Manschette 5 geöffnet
und kann für
den Rücktransport
flachgelegt werden, wie dies 3 zeigt.
So ist ein platzsparender, rationelle Rücktransport für eine Wiederverwendung
möglich.
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In der 4 ist
eine Schutzvorrichtung 11 für einen partiellen Stoßschutz
eines Transportbehälters 12 dargestellt.
Hierbei kommen einzelne Segmentprofile 13 aus Schaumkunststoff
zum Einsatz, die durch Abstandshalter 14 untereinander
verbunden sind. Auch die Abstandhalter 14 bestehen zweckmäßigerweise
aus Schaumkunststoff. Die Verbindung zwischen den Segmentprofilen 13 und
den Abstandshaltern 14 kann lösbar oder unlösbar ausgeführt sein,
beispielsweise durch einen Verbinder 15 in Form von eines
flexiblen Trägers
aus einem Vliesmaterial oder durch Klettband.
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Eine Schutzvorrichtung 16 mit
einer ringförmigen
Manschette 17 ist in 5 dargestellt.
Die Manschette 17 besteht aus einzelnen untereinander gelenkig über Verbinder 18 gekoppelten
Segmentprofilen 19 aus Schaumkunststoff. Sie wird um einen Transportbehälter 20 gelegt
und durch ein Verbindungselement 21 geschlossen. Selbstverständlich können die
Segmentprofile 19 auch durch einen flexiblen Träger untereinander
zur Manschette 17 verbunden sein.
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- 1
- Schutzvorrichtung
- 2
- Transportbehälter
- 3
- Segmentprofil
- 4
- Träger
- 5
- Manschette
- 6
- Seite
- 7
- Oberflächenform
- 8
- Verbindungselement
- 9
- Abdeckplatte
- 10
- Abdeckplatte
- 11
- schutzvorrichtung
- 12
- Transportbehälter
- 13
- Segmentprofil
- 14
- Abstandshalter
- 15
- Verbinder
- 16
- Schutzvorrichtung
- 17
- Manschette
- 18
- Verbinder
- 19
- Segmentprofil
- 20
- Transportbehälter
- 21
- Verbindungselement