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Die
Erfindung betrifft eine Kabeltragvorrichtung mit einem die Längserstreckung
der zu tragenden Kabel bestimmenden Kabelbett.
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Derartige
Kabeltragvorrichtungen werden zur stationären Verlegung von Kabeln, Schläuchen, Rohrleitungen
oder dergleichen eingesetzt. Die Kabeltragvorrichtungen bestehen
aus jeweils zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden
Holmen, den sogenannten Seitenholmen. Die Seitenholme umfassen einen
vertikalen Steg, an dessen Unterseite ein Tragschenkel zum Unterstützen und
Tragen der Bodeneinheit abgekantet ist. Die Bodeneinheit kann durch
ein Bodenblech oder auch durch mit Abstand zueinander in Längserstreckung
der Kabeltragvorrichtung angeordnete Sprossen gebildet sein. Durch
die Holme und die Bodeneinheit ist sodann ein nach oben offener
Kabelkanal gebildet. Die beiden Seitenholme weisen am oberen Ende
des vertikalen Steges eine weitere, unter Umständen auch U-förmig ausgeführte Abkantung
auf, die zum einen der Formstabilisierung der Holme dient und zum
anderen eine Möglichkeit
bietet, die Kabeltragvorrichtung aufzuhängen. Derartige Kabeltragvorrichtungen
werden u. a. im Hallenbau eingesetzt, wobei eine Anbindung oder
Befestigung der Kabeltragvorrichtung immer nur im Abstand der Deckenstützen bzw.
-träger
erfolgen kann. Dieser Abstand kann 6 m, 12 m oder auch eine größere Anzahl
an Metern betragen. Dies bedeutet, dass zwischen den Anbindungsstellen
die Kabeltragvorrichtung frei hängt.
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Zur
Reduzierung des Transportvolumens derartiger Kabeltragvorrichtungen
ist man bei solchen Kabeltragvorrichtungen, die als Bodeneinheit Sprossen
aufweisen und daher als Kabelleiter angesprochen werden können, dazu übergegangen,
die Sprossen gelenkig an dem Tragschenkel der Holme dergestalt anzubringen,
dass diese in der Ebene der Bodeneinheit gegenüber den Holmen verschwenkt werden
können.
Eine solche Kabeltragvorrichtung kann zur Reduzierung des Transportvolumens
durch Bewegen der Holme in entgegengesetzte Richtungen in Längserstreckung
der Kabeltragvorrichtung scherenartig zusammengelegt werden. Bekannt
ist eine solche Kabeltragvorrichtung aus
DE 83 31 211 U1 . Eine Reduzierung
des Transportvolumens erfolgt bei diesen vorbekannten Kabeltragvorrichtungen durch
Reduzieren der zwischen den Holmen befindlichen Breite der Kabelaufnahme
beim Zusammenlegen der Vorrichtung.
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Nachteilig
ist bei einer solchen Ausgestaltung, dass die beschriebene Reduzierung
des Transportvolumens nur möglich
ist, wenn als Bodeneinheit Sprossen vorgesehen sind. Bei Kabeltragvorrichtungen
mit einem Bodenblech als Bodeneinheit werden zur Reduzierung des
Transportvolumens die Holme als jeweils eigene gegenständliche
Einheiten zusammen mit der Bodeneinheit geliefert. Ein Zusammenbau
der Kabeltragvorrichtung ist somit erst vor Ort möglich. Zur
Vereinfachung eines solchen Zusammenbaus kann ein Nagelsystem eingesetzt
werden, gemäß dem die
Seitenholme mit Spezialstiften an der Bodeneinheit befestigt werden.
Dieses ist jedoch aufwendig und erhöht die zur Montage notwendige
Zeit.
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Ausgehend
von dem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Kabeltragvorrichtung
dergestalt weiterzubilden, dass diese zur Reduzierung des notwendigen
Transportvolumens zusammenlegbar und ohne weiteres aufbau- und montierbar
ist.
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Dieser
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
eingangs genannte, gattungsgemäße Kabeltragvorrichtung
gelöst,
bei der das Kabelbett eine solche Flexibilität aufweist, dass dieses in
Längsrichtung
und/oder in Querrichtung zusammengerollt oder in eine Ebene ausgebreitet
werden kann, und dass die Kabeltragvorrichtung ferner über zumindest
einen Trageholm verfügt,
an dem das Kabelbett mit seinen der Längserstreckung folgenden Abschlüssen angehängt ist.
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Das
Kabelbett dieser Kabeltragvorrichtung ist flexibel konzipiert, so
dass eine Lagerung und ein Transport des Kabelbettes zusammengefaltet,
aufgerollt oder auch in einer Ebene ausgebreitet vorgenommen werden
kann. Dieses Kabelbett wird zu seiner bestimmungsgemäßen Verwendung
mit seinen beiden der Längserstreckung
folgenden Abschlüssen
in einer aufgehängten
Anordnung gehalten. Zu diesem Zweck ist zumindest ein Trageholm
der Kabeltragvorrichtung zugeordnet, an dem das Kabelbett angehängt ist.
Bei Vorsehen eines einzigen Trageholms ist das Kabelbett geschlossen.
Bei einer solchen Konzeption ist zweckmäßig, den einen der Längserstreckung
folgenden seitlichen Abschluss des Kabelbettes unverlierbar an dem
Trageholm zu befestigen, während
die andere Längsseite
lösbar
an diesem befestigt ist, beispielsweise durch Schlaufen, die an
dem Trageholm angeordneten Haken eingehängt sind. Bevorzugt wird zumeist
eine Ausgestaltung, bei der zwei Trageholme vorgesehen sind, wobei
an jedem Trageholm das Kabelbett mit einer seiner Längsseiten
angeschlossen ist. Bei einer solchen Ausgestaltung ist das Kabelbett
nach oben hin geöffnet,
da die beiden Tragholme parallel und mit Abstand voneinander angeordnet
sind.
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Um
die vorbeschriebene Flexibilität
des Kabelbettes zu erreichen kann vorgesehen sein, das Kabelbett
aus einem Netz oder einem netzähnlichen Gebilde,
beispielsweise aus Seilen oder Gurten zusammengestellt, zu konzipieren.
Gleichfalls ist es möglich,
als Kabelbett eine Folie, eine Plane oder dergleichen vorzusehen,
die bei einer gewünschten Belüftung der
im Kabelbett angeordneten Kabel gelocht bzw. perforiert sein kann.
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Zum
Anschließen
des Kabelbettes an beispielsweise zwei Trageholme kann vorgesehen
sein, dass die Kabelholme in das Netz bzw. das netzartige Gebilde
eingefädelt
sind. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Kabelbett als seitlichen
Abschluss Schlaufen aufweist, durch die ein Trageholm hindurchgeführt ist.
Ferner kann vorgesehen sein, die der Längserstreckung folgenden Ränder des
Kabelbettes, insbesondere wenn dieses aus einer Folie oder einer
Plane gebildet ist, mit einem Kederrand auszustatten, die in jeweils
einer Kederöffnung
eines Trageholmes eingreifen. Die Trageholme sind dann als Kederschienen
konzipiert.
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Derartige
Kabelbetten können
in vorkonfektionierten Längen
gelagert, transportiert und geliefert werden. Bei diesen Kabelbetten
besteht auch die Möglichkeit,
diese in größeren Längen auf
einer Rolle zu bevorraten, von der dann die jeweils benötigte Kabelbettlänge abgetrennt
wird, so dass sich auch größere Kabelbettlängen realisieren
lassen, ohne mehrere einzelne Kabelbettsegmente miteinander verbinden
zu müssen.
Auch eine Verbindung einzelner Kabelbettsegmente ist unproblematisch,
da beispielsweise bei einem Netz oder einem netzartigen Gebilde Quetschklammern
oder andere Verbinder eingesetzt werden können, um zwei Kabelbettsegmente
an ihren Querstößen miteinander
zu verbinden.
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Von
besonderem Vorteil der vorbeschriebenen flexiblen Kabelbetten ist,
dass die bei vorbekannten Kabeltragvorrichtungen infolge einer Verwindung der
Seitenholme bei einer Belastung begründeten statischen Probleme
bei den beschriebenen flexiblen Kabelbetten nicht gegeben sind.
Begründet
liegt dies darin, dass das Kabelbett an einem oder mehreren Trageholmen
aufgehängt
ist und eine Längs-
und Querdurchbiegung des Kabelbettes nicht zu einer Schwächung desselben
führt.
Daher können
mit einem solchen Kabelbett auch große Spannweiten überbrückt werden,
wobei eine Längsdurchbiegung nicht
nachteilig ist. Aus diesem Grunde können als Trageholme nicht nur
steife Körper,
wie Rohre, Stäbe,
Schienen oder dergleichen eingesetzt werden, sondern ebenfalls Seile,
insbesondere gespannte Drahtseile, bei denen eine gewisse Längsdurchbiegung
unvermeidbar ist.
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Bei
den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen
wurde jeweils ein Kabelbett eingesetzt, das insgesamt flexible Eigenschaften
aufweist. Realisiert wird die Erfindung jedoch auch mit solchen
Kabelbetten, die starre steife Körper,
wie etwa Sprossen aufweisen und diese Elemente durch flexible Elemente, beispielsweise
Seile miteinander verbunden sind. Der untere Abschluss eines solchen
Kabelbettes ist sodann durch ein strickleiterähnliches Gebilde realisiert,
das seitlich an dem oder an den Trageholmen angeschlossen ist. In
diesen seitlichen Anschluss können
ebenfalls starre, steife Elemente integriert sein, um ein seitliches
Ausbeulen des Kabelbettes zu verhindern.
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Die
im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erfindung beschriebenen
Ausführungsbeispiele
stellen für
die Erfindung keine Limitierung dar, da sich auch andere Ausführungsbeispiele
unter die Erfindung lesen lassen. Ferner ist die benutzte Terminologie
lediglich zum Zwecke der Beschreibung verwendet worden, nicht jedoch
zu einer Beschränkung. Dieses
betrifft insbesondere den verwendeten Begriff "Kabeltragvorrichtung" und "Kabelbett". Die beanspruchte und beschriebene
Vorrichtung ist gleichermaßen
zum Tragen von Rohren, Schläuchen
und anderen lang gestreckten Gegenständen vorgesehen.
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Nachfolgend
ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1a, 1b eine
schematisierte Drauf- und Querschnittsansicht einer Kabeltragvorrichtung gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung,
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2a, 2b eine
schematisierte Drauf- und Querschnittsansicht einer Kabeltragvorrichtung gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung und
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3a, 3b eine
schematisierte Drauf- und Querschnittsansicht einer Kabeltragvorrichtung gemäß noch einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung.
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Eine
Kabeltragvorrichtung 1 dient zum Verlegen von elektrischen
Kabeln, Rohren, Schläuchen oder
dergleichen. Die Kabeltragvorrichtung 1 des in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels
umfasst zwei der Längserstreckung
der Kabeltragvorrichtung 1 folgende Trageholme 2, 2'. Die Trageholme 2, 2' des in den 1a, 1b dargestellten
Ausführungsbeispiels
sind als Rohre konzipiert und in nicht näher dargestellter Art und Weise
in einer hängenden Anordnung
gehalten. An die Trageholme 2, 2' ist ein als Kabelbett dienendes
Netz 3 angeschlossen. Zu diesem Zweck verfügt das Netz 3 an
seinen der Längserstreckung
der Kabeltragvorrichtung 1 folgenden Abschlüssen über einzelne
Schlaufen 4, durch die die Tragholme 2 bzw. 2' hindurchgeführt sind,
wie dieses insbesondere aus der Querschnittsdarstellung der 1b erkennbar
ist. Die beiden Trage holme 2, 2' sind mit Abstand zueinander angeordnet,
so dass das durch das Netz 3 gebildete Kabelbett oberseitig
offen ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung kann die Kabeltragvorrichtung 1 auch
als Netzrinne angesprochen werden.
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Das
Netz 3 ist aus Seilen, Schnüren, Faserbündeln oder dergleichen hergestellt.
Die Netzknoten können
als tatsächliche
Knoten im eigentlichen Sinne oder durch Einbringen von entsprechenden
Verbindern bereitgestellt werden.
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Eine
weitere Kabeltragvorrichtung 5 entsprechend derjenigen
der Kabeltragvorrichtung 1 ist in den 2a, 2b dargestellt.
Die in diesen Figuren dargestellte Kabeltragvorrichtung 5 weist
ebenfalls ein netzartiges Kabelbett auf, das durch mehrere parallel
und mit Abstand zueinander verlaufende Längsgurte L und mehrere parallel
zueinander mit Abstand zueinander verlaufende Quergurte Q gebildet
ist. Die Quergurte Q weisen an ihren Abschlüssen jeweils eine Schlaufe
auf, durch die die Trageholme 6, 6' hindurchgeführt sind. Die Gurte L, Q sind
an ihren Kreuzungsstellen miteinander verschweißt. Durch das durch die Gurte
L, Q gebildete Kabelbett ist gemäß der in 2a, 2b gezeigten
Aufhängung
ebenfalls eine Kabelrinne gebildet.
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Als
Gurte L, Q können
textile Gurte oder auch solche aus Planenstoff geschnitten eingesetzt werden.
Im letzteren Fall empfiehlt es sich, einen faserverstärkten Planenstoff
einzusetzen.
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Die
Ausbildung des Kabelbettes als Netz oder durch Gurte gibt die Möglichkeit,
der Kabeltragvorrichtung durch Auswahl unterschiedlicher Farben designerische
Akzente zu setzen oder um durch eine bestimmte Farbgebung eine Kennzeichnung
beispielsweise im Hinblick auf die in der Kabeltragvorrichtung verlegten
Kabel zu nutzen.
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Noch
eine weitere Kabeltragvorrichtung 7 ist in den 3a, 3b gezeigt.
Bei dieser Kabeltragvorrichtung 7 sind an dem Tragholmen 8, 8' mit Abstand
zueinander einzelne Sprossen 9 angeordnet. Die Sprossen 9 sind
an die Trageholme 8, 8' angehängt, wie dieses deutlich in
der Darstellung der 3b erkennbar ist. Die Sprossen 9 sind
in Längserstreckung
der Kabeltragvorrichtung 7 durch Seile 10 verbunden.
Durch die Seile 10 ist gewährleistet, dass der Abstand
zweier Sprossen 9 zueinander ein vorgesehenes Maximum nicht überschreitet.
Zusätzlich
zu den Sprossen 9 verfügt
die Kabeltragvorrichtung 7 über Seitenteile 11, 11', die jeweils
im Bereich einer Sprosse 9 angeordnet ist. Letztendlich
stellen die Seitenteile 11, 11' eine Fortsetzung der Sprossen 9 dar,
die durch die zum Aufhängen
der Sprossen 9 verwendeten Seile 12 gelenkig mit
den Sprossen 9 verbunden sind. Die Breite der Seitenteile 11, 11' entspricht
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der
Breite der Sprossen 9.
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Die
vorbeschriebenen Kabeltragvorrichtungen 1, 5, 7 können in
vorgegebenen Längen
als flachliegende Elemente gelagert, transportiert und geliefert
werden. Ebenfalls ist es zumindest bei den Kabeltragvorrichtungen 1 und 5 möglich, das
jeweilige Kabelbett ohne die Trageholme 2, 2' bzw. 6, 6' aufgerollt
zu lagern, zu transportierten und zu liefern, wobei dann eine letztendliche
Konfektion hinsichtlich der Länge
vor Ort bei der Montage der Kabeltragvorrichtungen 1, 5 vorgenommen
wird.
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Der
Einsatz einer Kabeltragvorrichtung entsprechend derjenigen der 3a, 3b mit
Sprossen zum Unterstützen
der Kabel hat gegenüber
der Kabeltragvorrichtung 1 der 1a, 1b den
Vorteil, dass die Anlagefläche
an den zu haltenden Kabeln durch die Sprossen 9 größer ist.
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Als
Trageholme können
je nach gewünschter Ausgestaltung
Rohre, Stege, Profile oder auch Seile, insbesondere Drahtseile dienen.
Zur Verbindung von Seilen können
Hülsen,
Quetschhülsen,
Klammern oder dergleichen dienen. Profile, Stäbe oder Rohre können ebenfalls
durch Hülsen,
Quetschhülsen
oder auch Klipse miteinander verbunden werden. Es ist somit ohne
weiteres möglich,
die Trageholme vor Ort miteinander zu verbinden, um die jeweilig
benötigte Länge darstellen
zu können.
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- 1
- Kabeltragvorrichtung
- 2,2'
- Trageholm
- 3
- Netz
- 4
- Schlaufe
- 5
- Kabeltragvorrichtung
- 6,6'
- Trageholm
- L
- Längsgurt
- Q
- Quergut
- 7
- Kabeltragvorrichtung
- 8,8'
- Trageholm
- 9
- Sprosse
- 10
- Seil
- 11,11'
- Seitenteil
- 12
- Seil