DE2017128A1 - Galvanische Zelle - Google Patents
Galvanische ZelleInfo
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- H01M6/18—Cells with non-aqueous electrolyte with solid electrolyte
- H01M6/182—Cells with non-aqueous electrolyte with solid electrolyte with halogenide as solid electrolyte
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Description
386-44, 15/70 8. April 1970
ASO/mfr
201712g
BATTELLE-INSTITUT E.Vo, Frankfurt/Main
GALVANISCHE ZELLE
Die Erfindung betrifft eine galvanische Zelle zur wechselseitigen
Umwandlung von chemischer in elektrische Energie und zur Speicherung von elektrischer Energie in Form von
chemischer Energie, im folgenden kurz Batterie genannt, die vollständig aus Feststoffen besteht und die ein hohes
Verhältnis von verfügbarer elektrischer Energie zu Gewicht besitzt.
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Eine Batterie besteht grundsätzlich aus einem ionenleitenden Elektrolyten und zwei Elektroden, genannt Kathode und Anode,
welche elektrochemisch aktive Substanzen enthalten und elektronisch leitend sein müssen« Um diese beiden Eigenschaften
und andere, z.B„ mechanische Anforderungen, zu erfüllen,
können die Elektroden auch aus mehr als einer Substanz bestehen.
Es ist eine Anzahl von Substanzen bekannt, die im festen Aggregatzustand elektrische Leitfähigkeit zufolge des
Transports von Ionen aufweisen und daher als Festelektrolyte in elektrochemischen Brennstoffzellen und in Batterien Verwendung
finden» Im einzelnen handelt es sich um die folgenden Festelektrolyte (vgl» z.B. R0T. Foley, J0 electrochemo
Soc. .116., 13 C (1969)):
a) Oxidische Elektrolyte vom Typ des stabilisierten Zirkonoxids mit Sauerstoffionenleitfähigkeit. Die
technische Anwendung in den sogenannten Hochtemperaturbrennstoffzellen sieht vor, daß an der
Kathode der Brennstoffzelle elementarer Sauerstoff aus einem Gasstrom aufgenommen und in Ionenform
durch den Festelektrolyten zur Anode transportiert wird (z.B. H. Binder et al«, Electrochimica Acta 8^,
781 (1963)). Brennstoffzellen unterscheiden sich von
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Batterien u.a. dadurch, daß sie keine Umwandlung von
elektrischer in chemische Energie und dadurch Speicherung von elektrischer Energie vorsehen»
b) Festelektrolyte vom Typ des beta-Aluminiumoxids mit
Natriumionenleitfähigkeit ο Die technische Anwendung in der sogenannten Natrium-Schwefel-Batterie sieht
vor, daß an der Anode der Batterie elementares Natrium aus einem Vorrat geschmolzenen Natriums aufgenommen
und in Ionenform durch den Festelektrolyten
zur Kathode transportiert wird (zcB= N» Weber und
J. To Kummer, Proc Anne Power Sources Confo 2_1, 226
(1969))o
c) Festelektrolyte vom Typ des Rubidiumsilberjodids mit
Silberionenleitfähigkeit ο Die technische Anwendung in einer Batterie sieht vor, daß an der Anode der
Batterie elementares Silber aus einem Vorrat von festem Silber aufgenommen und in Ionenform durch den
Festelektrolyten zur Kathode transportiert wird (G.R. Argue et al„, Power Sources Symposium,
Brighton, 24.-26.9.1968; Chemie-Ing.-ltehn« 41,
226 (1969)).
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d) Festelektrolyte vom Typ des Lithiumjodids mit Lithiumionenleitfähigkeit ο Die technische Anwendung
in einer Batterie sieht vor, daß an der Anode der Batterie elementares Lithium aus einem Vorrat von
festem Lithium aufgenommen und in Ionenform durch den Festelektrolyten zur Kathode transportiert wird
(CC« Liang und P. Bro, J.electrochemo Soc. 116,
1322 (1969)).
Calciumfluorid, das mit Fluoriden I- oder III-wertiger Metalle, wie mit Natriumfluorid bzw. rttriumfluorid,
dotiert ist, besitzt elektrische Leitfähigkeit für Fluorionen (vgl. z.B. R0W. Ure, Jr., J.ChenicPhySc 2(5, 1363
(1957)). Die technische Verwertung dieser Eigenschaft in elektrochemischen Brennstoffzellen oder Batterien, die
analog zu den bekannten Brennstoffzellen bzw» Batterien mit Festelektrolyt aufgebaut sind, scheiterte bisher an
der chemischen Aggressivität des elementaren Fluors.
Es sind Batterien mit immobilisiertem, flüssigem Elektrolyten bekannt, wie die sogenannten Trockenbatterien mit Zink und
Braunstein-Luft als Elektroden. Der Elektrolyt besteht hier aus einer wässerigen Lösung verschiedener Salze, wobei diese
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Lösung durch Aufsaugen in einer Trägermasse gebunden und dadurch gegen Stöße oder Verschütten gesichert ist» Diese
Batterien besitzen die Nachteile, daß nur eine einmalige Entladung, d.h. Umwandlung von chemischer in elektrische
Energie, möglich ist, ferner daß das Verhältnis von verfügbarer elektrischer Energie zu Gewicht niedrig ist und
daß nach vollständiger Entladung der Batterie der wässerige Elektrolyt und die Produkte der elektrochemischen Reaktion
nach außen gelangen und zu Korrosion der Umgebung führen können. Konstruktive Schutzmaßnahmen zur Vermeidung letzteren
Nachteils verteuern die Batterie„
Die bisher bekannten Batterien mit Elektrolyten im festen Aggregatzüstand besitzen andere Nachteile: Die Natrium-Schwefel-Batterie
benötigt geschmolzenes Natrium als Anode, das sich bei einem etwaigen Bruch des Festelektrolyten in
einer heftigen Reaktion mit der Kathode vereinigen kann. Geschmolzenes Natrium kann beim Bruch des Festelektrolyten
oder des Gehäuses außerdem eine Gefährdung der Umgebung
bewirken.
bewirken.
Die Batterie mit Rubidiumsilberjodid als Festelektrolyt
besitzt diesen Nachteil nicht, da sich alle Teile der
besitzt diesen Nachteil nicht, da sich alle Teile der
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Batterie im festen Aggregatzustand befinde: Sie weist jedoch
als andere Nachteile den hohen Preis «es Elektrolyten und das hohe Aequivalentgewicht von Silber und Jod auf;
letzteres führt zu einem niedrigen Verhältnis von verfügbarer elektrischer Energie zu Gewicht«
Die Batterie mit Lithiumiodid als Festelektrolyt besitzt
den Nachteil, daß Lithiumjodid bei der Betriebstemperatur
der Batterie einen spezifischen Widerstand von 10 Ohm.cm aufweist, was nur geringe Stromdichten zu entnehmen erlaubt;
außerdem ist nur eine einmalige Entladung der Batterie möglich.
In der Technik besteht daher Bedarf nach einer sicheren, d.h. vollständig aus Feststoffen bestehenden, Batterie,
die ein hohes Verhältnis von verfügbarer elektrischer Energie aufweist, einen billigen und gut leitfähigen
Elektrolyten besitzt und viele Entlade-Lade-Zyklen zuläßt»
Es wurde gefunden, daß eine vollständig aus Feststoffen bestehende Batterie mit dotiertem Calciumfluorid als
Festelektrolyt aufgebaut werden kann, wenn man als elektrochemisch aktive Substanz für die Kathode die Fluoride von
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Chrom, Mangan, Bisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Silber
und/oder Cadmium und als elektrochemisch aktive Substanz für die Anode metallisches Calcium, Magnesium und/oder
Beryllium benützt.
Eine solche Batterie besitzt einerseits den Vorteil eines hohen Verhältnisses von verfügbarer elektrischer Leistung
zu Gewicht und andererseits den Vorteil eines billigen und bei Temperaturen von 400-5000C gut leitfähigen Elektrolyten;
nach R.tf. Ure, Jr., (Joe. cit.) beträgt sein spezifischer
Widerstand bei 500 C nur 500 0hm»cm. Die Temperatur hält
sich im Betrieb der Batterie durch die im Elektrolyten entwickelte Joule'sehe ./arme und durch die in der Elektrodenreaktion
entwickelte Wärme von selbst aufrecht« Die Batterie
kann vielen Lade-Entlade-Zyklen unterworfen werden» Bei einem
zufälligen Bruch im Elektrolyten kommen die beiden Reaktionspartner nicht in unmittelbaren Kontakt, da sich beide im
festen Aggregatzustand befinden, so daß keine Gefahr einer
heftigen Reaktion besteht. Bei einem zufälligen Bruch im Gehäuse der Batterie können keine flüssigen oder gasförmigen
Substanzen entweichen.
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ORIGINAL INSPECTED
Nach einer Ausführung der Erfindung können die Elektroden weitere Substanzen in dispergierter Verteilung oder in Form
eines Gerüstes enthalten, die in der elektrochemischen Reaktion nicht umgesetzt werden» Eine dieser Substanzen
kann z.B. der Elektrolyt selbst ein« Weiters können die
Elektroden Metalle enthalten, die weder durch die elektrochemisch aktiven Substanzen noch durch den Vorgang des
Entladens oder Ladens der Batterie in Fluoride überführt virerden ο
Für eine derartige Ausführungsform der Erfindung ist auf der Kathodenseite beispielsweise ein Verbundwerkstoff geeignet,
der aus einem Skelett, aus metallischem Kupfer besteht, das seinerseits im geladenen Zustand der Batterie
mit Nickelfluorid gefüllt ist ο Das Nickelfluorid kann außerdem
noch Körnchen des Festelektrolyten, beispielweise in
Volumanteilen von 30 bis 70 VoI.-% (freier Raum des Kupferskeletts
= 100 VoI<,-%), enthalten» Weder das Metallskelett
noch der Festelektrolyt werden beim Entladen oder Laden der Batterie verändert» Als Beispiel für die Anodenseite
kann ein Verbundwerkstoff aus Magnesium und Nickel genannt werden; während der Entladung der Batterie wird selektiv
das Magnesium in Magnesiumfluorid überführt, während des
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Ladens wird das Magnesiumfluorid wieder zum Metall reduziert,
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das
elektrochemisch aktive Anodenmetall mit einem I- oder Ill-wertigen Metall dotiert sein» Insbesondere kann bei
Verwendung von Calcium als Anode das gleiche Atomverhältnis von Calcium zu Dotierungsmetall eingestellt werden, wie es
im Festelektrolyten vorliegt.
Allen Ausführungsformen liegt ein geschichteter Aufbau
zugrunde, dessen kleinste bautechnische Einheit - die sogenannte Zelle - aus einer Schicht des erfindungsgemäßen
Anodenmaterials, einer darauffolgenden Schicht des Festelektrolyten
und einer darauffolgenden Schicht des erfindungsgemäßen Kathodenmaterials besteht. Deckplatten
oder Folien aus nichtangreifbarem Metall, wie Kupfer, können die Zellen an der Oberfläche der Kathoden- bzw« Anodenschicht
abschließen«, Der geschichtete Aufbau kann eine ebene oder eine zylindrische Geometrie besitzen; auch jede
andere sinnvolle Geometrie ist möglich»
Ein Zusammenschluß mehrerer Zellen kann durch elektrische Serien- oder Parallelschaltung erfolgen. Insbesondere ist
die Serienkombination durch eine einfache Erweiterung
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des geschichteten Aufbaus möglich, indem die metallischen Deckplatten oder Abschlußfolien den Kontakt zwischen Anode
und Kathode zweier aufeinanderfolgender Zellen bewerkstelligen. Es können beliebig viele Zellen in Serie geschaltet
werden, so daß auch Hochspannungs-Einheiten mit ■der erfindungsgemäßen Batterie hergestellt werden können.
Liegt einer aus mehreren Zellen bestehenden Batterie eine ebene Geometrie der Einzelzellen zugrunde, so entsteht
durch die Serienschaltung ein stapeiförmiger Aufbau» Liegt der Batterie eine zylindrische Geometrie der Einzelzelle
zugrunde, so entsteht durch die Serieschaltung ein konzentrischer Aufbau,,
Die zylindrische Geometrie einer Einzelzelle kann erweitert
werden, indem ein geschichteter Aufbau aus Anode, Festelektrolyt , Kathode und metallischer Abschlußfolie um
einen Kern aufgerollt wird; der Kern kann nach Beendigung des Fabrikationsvorgangs wieder entfernt werden.
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Claims (8)
- Patentansprüche\ 1, Galvanische Zelle, vollständig aus Feststoffen bestehend^ und mit dotiertem Calciumfluorid als Festelektrolyt, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrochemisch aktive Substanz der Kathode aus den Fluoriden von Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Silber und/oder Cadmium besteht und daß die elektrochemisch aktive Substanz der Anode aus metallischem Calcium, Magnesium und/oder Beryllium besteht.
- 2. Galvanische Zelle gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode und/oder die Anode außer der elektrochemisch aktiven Substanz noch den Festelektrolyten in dispergierter Verteilung oder in Form eines Gerüstes enthält.
- 3. Galvanische Zelle gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kathode und/oder die Anode außer der elektrochemisch aktiven Substanz noch ein Metall in dispergierter Verteilung oder in Form eines Gerüstes enthält, wobei das Metall weder durch die elektrochemisch109843/0923aktiven Substanzen noch durch den Vorgang des Entladens oder Ladens der galvanischen Zelle in Fluoride überführt wird.
- 4. Galvanische Zelle gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in- der Kathode befindliche, nichtangreifbare Metall Kupfer ist.
- 5. Galvanische Zelle gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Anode befindliche nichtangreifbare Metall Nickel ist.
- 6. Galvanische Zelle gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrochemisch aktive Substanz der Anode mit einem I- oder III-wertigen Metall dotiert istο
- 7. Galvanische Zelle gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die mit einem Dotierungsmetall versehene, elektrochemisch aktive Substanz der Anode Calcium ist.
- 8. Galvanische Zelle gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Atomverhältnis zwischen Calcium und Dotierungsmetall das gleiche wie im Festelektrolyten ist.109843/0923
Priority Applications (5)
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GB1296803D GB1296803A (de) | 1970-04-10 | 1971-04-19 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE2017128B2 DE2017128B2 (de) | 1977-04-07 |
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ID=
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GB1296803A (de) | 1972-11-22 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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