DE2015824B - Vorrichtung zum Gießen von Feststoff-Treibladungen für Raketenmotoren - Google Patents

Vorrichtung zum Gießen von Feststoff-Treibladungen für Raketenmotoren

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DE2015824B
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Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Stuart Cleobury Mortimer Shropshire; Evans Geoffrey Ian Bewdley; Cunliffe Alwyn Kidderminster Worcestershire; Gordon (Großbritannien)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Metal Industries Kynoch Ltd
Original Assignee
Imperial Metal Industries Kynoch Ltd

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Description

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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Gießen von Feststoff-Treibladungen für Raketenmotoren mit einem langgestreckten Behälter, dessen Formraum von zumindest einem Ende her mit Hilfe eines Druckstempels veränderbar ist und an wenigstens einem Behälterende mit Zulauf- bzw. Ablaufleitungen für Gase und Flüssigkeiten versehen ist, mit deren Hilfe ein in dem Formraum enthaltenes Gießpulver komprimierbar bzw. von Gaseinschlüssen biifreibar ist, wobei der Druckstempel mit konstantem Druck beaufschlagbar ist.
Es ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, bei der für jede einzelne Treibladung ein gesonderter Behälter als Formraum vorgesehen ist, wobei für das gleichzeitige Herstellen mehrerer Feststoff-Treibladungen z. B. sechs solche Behälter vorgesehen werden, die jeweils unabhängig voneinander sind. Dies bedeutet für das gleichzeitige Herstellen mehreier Feststoff-Treibladungen einen erheblichen apparativen Aufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, mit der gleichzeitig mehrere Feststoff-Treibladungen in einem einzigen Gießvorgang hergestellt werden kön-Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß der Formraum des Behälters eine einer Mehrzahl von Treibladuagseinheiten entsprechende Länge hat und mittels querverlaufender Trennwände unterteilbar ist, die unabhängig voneinander im Behälter gleitend verschiebbar und für den Gas- bzw. Flüssigkeitsdurchtritt durchfocht sind. Bei einer solchen Vorrichtung werden die einzelnen Gießpulvermengen nacheinander in den Fonnraum eingefüllt und jeweils durch eine Trennwand voneinander getrennt, so daß man mit einer einzigen Fülleinrichtung und einem einzigen Druckstempel sowie einer einzigen Einrichtung für den Zulauf bzw. Ablauf von Gasen und Flüssigkeiten auskommt. Nach dem. Aushärten der einzelnen Treibladungseinheiten braucht nach dem Entformen die Reihe von Einheiten lediglich von den Trennwänden gelöst zu werden.
Vorteilhaft ist für das Entformen der Behälter in Längsrichtung geteilt, so daß einfache Entnahme gewährleistet ist.
Zweckmäßig ist jede Trennwand auf ihrer den Gießpulvermengen zugewandten Oberflächen mit einer das Ankleben der festen Treibladungen verhindernden Trennschicht versehen, so daß das nachfolgende Zerlegen der einzelnen Einheiten erleichtert wird.
Die Erfindung wird an Hand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 zeigt in einem teilweise geschnittenen Aufriß eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen beschickten Formsatzes für die Vorrichtung zum Gießen mehrerer Feststoff-Teibladungen;
F i g. 2 ist ein der F i g. 1 entsprechender Aufriß einer zweiten Ausführungsform;
Fig.2A ist eine Vergrößerung des Teils »X« in Fig. 2.
Gemäß F i g. 1 besitzt ein Behälter 1 zwei Hälften 2,3, die entlang einer Längsebene des Behälters 1 getrennt sind. Die Hälften 2,3 werden durch Bolzen 4 miteinander verbunden, die sich durch Bolzenlöcher 5 erstrecken, die in zwei Flanschen 6 vorgesehen sind, wobei sich jeder Flansch von einer entsprechenden Hälfte 2,3 wegerstreckt.
Der Behälter 1 besitzt eine Basisplatte 7, an die die Hälften 2,3 bei 8 angebolzt sind. Die Basisplatte 7 ist mit einem ringförmigen Drainagekanal 9 versehen, der über Kanäle 10, 11 zu einem Auslaßnippel 12 für Gießflüssigkeit führt. Der Behälter 1 besitzt ferner eine Kopfeinheit 13, die einen Druckstempel 14 aufweist, der aus einem Kolben 15 (gezeigt in seiner untersten Stellung) aufweist, von dem ein Vorsprung 16 ausgeht, dessen oberes Ende mit einem Luftzuführungsnippel 17 versehen ist, sowie aus einer Kolbenstange 18. Der Luftzuführungsnippel 17 ist über Kanäle 20 an einen Luftzylinder 19 angeschlossen, in dem der Kolben 15 hin- und herbewegbar ist. Der Luftzylinder 19 ist ferner mit einer Entlüftungsöffnung 21 versehen, die auf der Seite in den Zylinder
19 öffnet, die durch den Kolben 15 von den Kanälen
20 getrennt ist.
Die Kolbenstange 18 ist durch ein Anschlußstück 22 an eine Kopfplatte 23 angeschlossen, die die untere Begrenzung der Gießflüssigkeitskammer 24 bildet. Die Kopfplatte 23 ist mit einer Anzahl (z. B. 32) Löchern 37 versehen, die einen typischen Durchmesser von 1,19 mm haben. Die Gießflüssigkeitsspeisekammer 24 wird durch die Kopfplatte 23, die benachbarten Innenwände der Hälften 2,3 und durch
eire Platte 25 begrenzt, durch die die Kolbenstange 18 geht. Die Kolbenstange 18 ist mit geeigneten Dichtungsringen 26 versehen; ferner sind Dichtungsringe 27, 28 zwischen dem Vorsprung ί6 und einer Cberplatte 29 bzw. zwischen der Oberplatte 29 und der Wand des Luf tzylinders 19 angeordnet.
Die Gießflüssigkeitsspeisekammer 24 ist mit einem Gießflüssigkeitseinlaß 30 ausgerüstet, der über Kanäle 31 an einem Gießflüssigkeitszuführungsnippel 32 angeschlossen ist.
Die Gießflüssigkeitskammer 24 ist ferner mit einem Einlaß 34 versehen, der von der Platte 25 vorsteht und durch einen Kanal 35 an die Außenseite der Kopfeinheit 13 angeschlossen ist. Der Kanal 25 ist mit einem Gaseinlaßnippel 36 ausgerüstet, wodurch Gas unter Druck in die Kammer 24 eingeleitet werden kann.
Die Kopfeinheit 13 ist gemäß Darstellung bei 33 an die oberen Enden der Hälften 2,3 angebolzt.
Die Hälften 2,3 begrenzen einen Formraum 40 (der gemäß Darstellung in F i g. 1 später zu beschreibende Treibladungen enthält), dessen Enden durch die Kopfplatte 23 und die Basisplatte 7 bestimmt werden. Zwischen diesen Enden ist der Formraum 40 ein einfacher gerader Zylinder. In dem Formraum 40 ist eine Mehrzahl von Trennwänden 41 angeordnet, die eine später zu beschreibende Aufgabe haben und von denen jedes eine profilierte Oberseite 12 und eine ebene Unterseite 43 hat, die durch eine Anzahl (z. B. 32) Löcher 44 miteinander verbunden sind, die jeweils einen typischen Durchmesser von 1,19 mm haben. Jede Trennwand 41 ist unmittelbar neben der Seite oder Oberfläche 43 mit einer Trennmembran 45 versehen, die bei diesem Beispiel die Form einer einfachen Scheibe hat, wobei jedoch die Unterseite oder untere Oberfläche dieser Scheibe geformt oder profiliert sein kann. Jede Membran 45 ist mit Löchern 46 versehen, die den Löchern 44 der Trennwand 41 entsprechen und mit diesen fluchten. Jede Trennwand 41 und ihre zugehörige Trennmembran 45 sind zweckmäßig aus verträglichen Kunststoffmaterialien geformt, z. B. aus Polyäthylenterephthalat, Polypropylen, Polyacetatharz, Polcarbonatharz, Polyamidharze oder Polytetrafluorethylen. Das gewählte Material muß ein solches Material sein, das nicht an der Treibladung anklebt, mit der zusammen es verwendet wird. Alternativ können jede Trennwand 41 und jede Trennmembran 45 aus geeigneten Metallen hergestellt werden, sofern sie Oberflächenbeschichtungen aus geeigneten Trennmitteln aufweisen. Die Ränder der einander gegenüberliegenden Stirnflächen der Trennwände 41 und Membranen sind zur Bildung einer Ringkerbe 49 abgeschrägt oder abgefast.
Der Formraum 40 besitzt (obwohl nicht notwendig) einen rohrförmigen Belag (nicht gezeigt) aus einem geeigneten verbrennungshemmenden Material, z. B. aus Zelluloseacetat, das transparent ist, oder aus einer verbrennungshemmenden elastomeren Verbindung.
Bei der Verwendung wird der Behälter 1 dadurch zusammengestellt, daß die Hälften 2,3 miteinander verbolzt und auf die Basisplatte 7 gesetzt werden. Der Formraum 40 ist nach Bedarf mit einem rohrförmigen Belag aus verbrennnungshemmendem Material versehen, wobei an dem unteren Ende des Formraums 40 eine der Trennwände 41 mit seiner zugehörigen Trennmembran 45 angeordnet ist. In diesem Zustand ist die Kopfeinheit 13 nicht an dem oberen Ende des Behälters befestigt.
Es wird dann in den Formraum 40 die erste Gießpulvermenge eingefüllt, die in diesem Beispiel von geschnitzelten, extradierten Strängen aus vorzugsweise Nitrozellulose besteht, wobei die resultierenden Körner einen Durchmesser und eine Länge von etwa 0,76 bis 1,27 mm haben. Die erste Menge wird dann auf Höhe abgestimmt und dann mit einem Handwerkzeug leicht zusammengedrückt.
Dann wird vom oberen Ende in den Formraum 40 die nächste Trennwand 41 mit Trennmembran 45 eingeführt und gegen das untere Ende geschoben, so daß diese Teile auf der Oberseite der ersten Gießpulvermenge ruhen.
Dann wird eine zweite Menge aus Gießpulver, die normalerweise, jedoch nicht notwendig, aus demselben Pulver besteht, wie es für die erste Menge verwendet wurde, in den Formraum 40 eingeführt, abgeglichen und von der Oberseite der zweiten Trennwand 41 zusammengedrückt.
Dieser Vorgang wird wiederholt, bis der Formraum 40 mit einer Reihe von Gießpulvermengen angenähert gefüllt ist, von denen jede von der benachbarten Menge durch eine entsprechende Trennwand mit Trennmembran getrennt ist.
Es sei festgestellt, daß es nicht wichtig ist, daß in jeder Menge dasselbe Gießpulver verwendet wird, vorausgesetzt, daß das Gießen für alle Mengen unter Verwendung derselben Gießflüssigkeit, derselben Drücke, Temperaturen und Härtzeiten durchgeführt werden kann. Darüber hinaus müssen die verschiedenen Mengen nicht gleiche Abmessung haben. Darüber hinaus kann irgendeine oder jede Gießpulvermenge eine Reihe von Bruchteilen unterschiedlicher Massen aufweisen, um eine Reihe unterschiedlicher Treibniveaus an der entsprechenden endgültigen fertigen Ladung zu erhalten.
Ist die Beschickung des Formraums 40 beendet, so befindet sich die Anordnung in einem Zustand, daß das Niveau der obersten Gießpulvermenge sehr nahe dem oberen Ende des Formraums 40 liegt und sich der Kolben 15 in seiner obersten Stellung befindet, so daß sich die an dem Kolben befestigte Kopfplatte 23 in ihrer höchsten Stellung befindet; die Kopfeinueit 13 wird dann an die oberen Enden der Hälften 2,3 mit Hilfe der Bolzen 33 angebolzt.
Das Gießpulver wird dann komprimiert, und zwar durch Zufuhr komprimierter Luft durch den Luftzufuhrnippel 13 in den Luftzylinder 19, so daß der Kolben 15 und damit die Kopfplatte 23 abwärts gedrückt und die Gießmaterialkörner mit einem Druck im Bereich von 0,7 bis 70 kg/cm2, üblicherweise 3,5 bis 10,5 kg/cm2, beansprucht werden. Dieser Druck wirkt auf die oberste Gießpulvermenge, wobei durch dieses Pulver und die oberste Trennwand 41 und die Trennmembran 45 der Druck auf die nächste Gießpulvermenge usw. auf die ganze Reihe der Gicßpulvermengen übertragen wird. Dies führt zu einer Ver-Schiebung aller Trennwände 41 mit zugehörigen Membranen 45; die Querabmessungen sind so ausgelegt, daß diese Teile in dem rohrförmigen Hemmbelag ohne Schwierigkeit gleiten können. Die Größe der Körner des Gießpulvers ist so, daß sie nicht ohne weiteres durch die Löcher 44, 46 gehen und daß sie unter dem aufgebrachten Druck unbeweglich werden.
Es wird dann die Gießflüssigkeitskammer 24 über
5 6
den Zuführungsnippel 32, den Kanal 31 und den sierten Nitroglycerin durch das Pulver auf, wobei Einlaß 30 mit desensibilisiertem Nitroglycerin in der durch die Kopfplatte 23 ausgeübte Druck durch einer derartigen Menge versorgt, daß sich auf der kontinuierliche Zufuhr von Luft durch den Luftzu-Oberseite der Kopfplatte 23 eine ausreichende führungsnippel 17 entsprechend dem Fortschreiten Menge an desensibilisiertem Nitroglycerin ergibt. 5 der Schrumpfung aufrechterhalten wird. Quellen des Dies wird in bekannter Weise dadurch erreicht, daß Pulvers ergibt sich eventuell infolge der physikaliman Stickstoff zur Oberseite des desensibilisierten sehen Wirkung zwischen dem Pulver und der Flüs-Nitroglycerinspeichers zuführt, der an den Nippel 32 sigkeit, so daß die Kopfplatte 23 zum Rückzug geangeschlossen ist. Der Stickstoff befindet sich auf zwungen wird, wobei durch den Nippel 17 unter einem über atmosphärischem Druck liegenden io Aufrechterhaltung des gewählten Drucks Luft geDruck, der im Bereich von 0,35 bis 7 kg/cm2 und drückt wird. Während des Quellens (Gelierens) des vorzugsweise 1,05 bis 3,5 kg/cm2 liegt. Dieser Druck Pulvers neigen die Körner zum Koaleszieren. Gleichdrückt das Nitroglycerin durch die Löcher 37 in die zeitig wird eine Bindung zwischen der gelierten oberste Gießpulvermenge. Durch den komprimierten Masse und jeglichem Inhibitormaterial gebildet. Das Zustand der Gießpulverkörner wandert das Nitrogly- 15 Härten wird durch Erhitzen der Treibmasse auf eine cenn durch diese Menge mit einem nahezu vollstän- Temperatur zwischen 38 bis 71° C, üblicherweise dig horizontalen Horizont und drückt alle Luft aus 65° C für eine Zeitspanne von 144 bis 24 Stunden, dem Zwischenraum zwischen den Körnern heraus. üblicherweise 96 Stunden, bewirkt, wobei thermische Während sich dies vollzieht, gewährleistet die Zufuhr Ausdehnung und anschließende Komprimierung und von Nitroglycerin zu der Kammer 24, daß die obere ao Konsolidation mit nachfolgender Kühlung und ZuOberfläche oder die Oberseite der Kopfplatte 23 sammenziehung verursacht wird, was durch Bewestets mit Nitroglycerin überdeckt ist. Dies verhindert gung der Druckplatte aufgefangen wird. Luftdruck jeglichen Gasdurchgang mit dem Glycerin aus der und Stickstoffdruck werden während der Härtung Kammer 24 in das Gießpulver. mit der erwünschten Druckhöhe aufrechterhalten.
Erreicht der Horizont des desensibilisierten Nitro- 25 Nach dem Härten wird die Kopfeinheit 13 entfernt glycerins die oberste Trennwand 41, wobei es alles und werden die Behälterhälften 2,3 von der Basis-Zwischenraumgas aus der obersten Gießpulvermenge platte 7 abgenommen und voneinander getrennt, herausgedrückt hat, so wandert die Flüssigkeit durch Hierdurch werden die erhaltenen gegossenen, festen die Löcher 44, 46 in die nächste Gießpulvermenge Treibladungen frei, die sich noch in einer Reihe mit und bildet erneut einen nahezu vollständig horizonta- 30 den Trennwänden 41 und Trennmembranen 45 zwilen Horizont, der dann durch diese Gießpulvermenge sehen den einzelnen Treibladungen befinden, wobei wandert. sich alle diese Teile in dem gemeinsamen schlauch-
Das Nitroglycerin wandert auf diese Weise durch oder rohrförmigen Belag aus Hemmaterial oder Inhi-
alle Gießpulvermengen, bis es an der untersten bitormaterial befinden. Der rohrförmige Hemmbelag
Trennwand 41 mit Membran 45 ankommt, worauf- 35 wird dann an der Kerbe 49 zwischen jeder Ladung
hin es in den Ringkanal 9 und von hier durch Kanäle durchtrennt, wonach die Laaunger. von den zwi-
10 und 11 zu dem Austrittsnippel 12 gelangt. Tritt schenliegenden Trennwänden und Trennmembranen
dieser Zustand ein, beobachtet die Bedienungsper- 45 getrennt werden. Das verbrennungshemmende
son, daß lediglich eine kleine Menge an überschuss!- Material kann nach der Fertigstellung jeder festen
gern Nitroglycerin durch den Nippel 12 austritt, wo- 40 Treibladung genauer bearbeitet werden, wobei die
bei das Ausbleiben jeglichen Anzeichens von Gasbla- Inhibierung der Ladungsenden, die notwendig wird,
sen bedeutet, daß durch die Gießflüssigkeit alles anschließend bewirkt werden kann. Bei Abwandlun-
Zwischenraumgas herausgedrückt worden ist. Der gen dieses Beispiels ist es nicht notwendig, daß der
Austrittsnippel 12 wird dann nach irgendeinem be- Formraum 40 das verbrennungshemmende Material
kannten Verfahren verschlossen und es wird die Zu- 45 enthält; es können die Treibladungen ohne jegliches
fuhr an Nitroglycerin zur Kammer 24 beendet, wobei Inhibitormaterial oder Hemmaierial gegossen wer-
auf der Oberseite der Kopfplatte 23 eine ständige den, wobei nach Bedarf das Inhibitormaterial durcn
Menge an Nitroglycerin beibehalten wird. Es beginnt an sich bekannte Verfahren nachträglich aufgebracht
dann durch den Nippel 36 eine S^ckstoffzufuhr, und werden kann.
zwar auf derselben Höhe, wie sie an den Nitroglyce- 50 Außerdem ist es möglich, die Behälter 2,3 durch
rinspeicher angelegt wurde, wobei der durch die ein komplettes Rohrstück zu ersetzen; in diesem Fall
Kopfplatte 23 ausgeübte Druck durch fortlaufende wird der Gießsatz aus Ladungen, Trennwänden und
Druckluftzufuhr in den Zylinder 19 mit der erf order- Trennmembranen 41, 45 von einem Ende der ausein-
lichen Druckhöhe aufrechterhalten wird. andergenommenen Form herausgedrückt
Bei Verwendung von desensibilisiertem Nitrogly- 55 Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, nicht nur
cerin und Nitrozellulose können von der gegenseiti- von einem Ende gemäß Vorbeschreibung, sondern
gen Berührung 30 bis 40 Minuten vergehen, bevor von beiden Enden des Formraums 40 Preßdruck auf
der Durchgang von Nitroglycerin durch das Quellen die Gießpulvennengen auszuüben,
der Nitrozellulosekörner behindert wird, so daß die Außerdem kann die Zufuhr der Gießflüssigkeit in
Länge des Formraums und der an das Nitroglycerin 60 der Richtung umgekehrt werden, wobei dann Flüs-
angelegte Druck durch die Notwendigkeit bestimmt sigkeit durch den Nippel 12 zugeführt und durch den
werden, die Zufuhr an Nitroglycerin in dieser Zeit zu Nippei 32 abgeführt wird.
beenden. In der Praxis können Formräume von 3 bis Die F i g. 2 und 2 A zeigen ein zweites Beispiel der
6 m Länge ohne Schwierigkeit vorgesehen werden. Erfindung, das sich insoweit von der ersten Ausfüh-
wobei dae Hauptbeschränkung durch Gesichtspunkte 65 rungsform unterscheidet, daß der Formraum 40
der praktischen Handhabung gegeben wird. einen Kernstift 60 enthält, wobei einander entspre-
Die Kontraktion der Nitrozellulosegießpulver- chende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen
masse tritt während der Absorption des desensibili- worden sind.
Der Kernstift 60 ist an seinem unteren Ende mit einem Vorsprung 61 versehen, der bei 62 Gewinde besitzt und der mit einer Mutter 63 an eine Bodenplatte 24 angeklemmt ist. Die Bodenplatte 24 sitzt am Boden des Formraums 40 und ist typisch mit 32 Löchern versehen, deren Enden in zwei Ringkanäle 65 öffnen, die sich an jeder Stirnseite der Bodenplatte 64 befinden. Die Kanäle 65 an der Unterseite der Bodenplatte 64 sind mit den Gießflüssigkeitsabzugskanälen oder Drainagekanälen 10, 11 verbunden.
Von der Bodenplatte 64 aus ist der Kemstift 60 zylindiisch und erstreckt sich koaxial zum Formraum 40 bis zum oberen Ende 66 des Kernstifts 60. Das Ende 66 sitzt verschiebbar in einem Druckglied 67, das sich an der Kopfplatte 23 abstützt, die in diesem Fall ringförmig ist und den Kemstift 60 umgibt. Das Druckglied 67 wird über das Verbindungsstück 22 durch den Kolben 18 getragen.
Mit Rücksicht auf den Kemstift 60 ist jede Trennwand 41 ebenfalls ringförmig, wobei in diesem Beispiel obere und untere Trennmembranen 45 vorgesehen sind. Die durch die Trennwände 41 gehenden Löcher 44 sind ebenfalls mit Ringkanälen 68 versehen, in die die Löcher in den Membranen 45 öffnen. Die Kerben 49 sind durch Umf angsnuten 69 in der
Trennwand 41 ersetzt. Die Trennwände 41 bestehen zweckmäßig aus Polypropylen, während für die
Membran 45 relativ biegsames Polythen verwendet wird.
Diese Ausführungsform wird verwendet, um eine
ίο Mehrzahl von festen Treibladungen in derselben Weise zu gießen, wie es an Hand der Fig. 1 erläutert wurde, mit der Ausnahme, daß vor dem Einsetzen der ersten Trennwand und seinen zugehörigen Membranen 45 der Kemstift 60 mit angebrachter Boden-
platte 64 in dem Formraum 40 angeordnet werden. Im übrigen werden selbstverständlich rohrförmige Ladungen erzeugt.
Der Kemstift muß nicht Kreisquerschnitt haben, sondern kann jeglichen ballistisch vorteilhaften
ao Querschnitt besitzen, beispielsweise ovalen odei sternförmigen Querschnitt mit jeder erforderliche! Anzahl von Sternspitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Pa ientanspriiche:
1. Vorrichtung zum Gießen von Feststoff-Treibladungen für Raketenmotoren mit einem langgestreckten Behälter, dessen Fonnraum von zumindest einem Ende her mit Hilfe eines Druckstempels veränderbar ist und an wenigstens einem Behälterende mit Zulauf- bzw. Ablaurleitungen für Gase und Flüssigkeiten versehen ist, mit deren Hilfe ein in dem Formraum enthaltenes Gießpulver komprimierbar bzw. von Gaseinschlüssen befreibar ist, wobei der Druckstempel mit konstantem Druck beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Formraum des Behälters (2) eine einer Mehrzahl von Treibladungseinheiten (40) entsprechende Länge hat und mittels querverlaufender Trennwände (41) unterteilbar ist, die unabhängig voneinander im Behälter gleitend verschiebbar und für den Gas- bzw. Flüssigkeitsdurchtritt durchlocht sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) in Längsrichtung geteilt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da- »5 durch gekennzeichnet, daß der Formraum mit einem Belag aus verbrennungshemmenden Material ausgekleidet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß »o jede Trennwand (41) auf seinen den Gießpulvermengen zugewandten Oberflächen mit einer das Ankleben der festen Treibladungen verhindernden Trennschicht versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Trennwand (41) aus einem Kunststoffmaterial besteht, welches das Ankleben der festen Treibladungen verhindert.

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