DE2014222B2 - Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffölen durch Hydrocracken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffölen durch HydrocrackenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffölen durch Hydrocracken an
einem Katalysator, der als Metallkomponenten Nickel und Wolfram, als Träger Aluminiumoxid mit einem
Gehalt von weniger als 5 Gewichtsprozent Siliciumdioxid sowie mehr als 6 bis 10 Gewichtsprozent Fluor,
bezogen auf den gesamten Katalysator, aufweist. Durch Verwendung eines speziellen Kohlenwasserstoffeinsatzmaterials
und die Art seiner Behandlung ist es erfindungsgemäß möglich, als Endprodukt entweder ein
Schwerbenzin mit einem hohen Gehalt an cyclischen Verbindungen und/oder ein als Düsenkraftstoff geeignetes
Kerosin zu erhalten.
Verfahren zum Hydrocracken von Kohlenwasserstoffölen, die als Verfahrensprodukte Kohlenwasserstofföle
mit einem niedrigeren Molekulargewicht und einem niedrigeren Siedepunkt, wie Benzine und/oder
Mitteldestillate, z. B. Kerosine oder Gasöle, liefern, sind bekannt.
Gemäß der bekannten Arbeitsweise nach FR-PS 91785, Zusatz zu FR-PS 14 75 462 werden als
Beschickung hochsiedende Produkte, wie Destillate aus einer Entspannungsdestillation mit einem Siedepunkt
oberhalb 3500C, eingesetzt, wobei in der ersten Verfahrensstufe mit einem bifunktionellen Katalysator
der vorstehend genannten Art (Ni und W auf einem fluorhaltigen Aluminiumoxid-Trägermaterial) gearbeitet
werden kann, während in der zweiten Verfahrensstufe typische Hydrocrackkatalysatoren verwendet werden,
die für die Benzinherstellung mittels Hydrocracken bekannt sind. Als Beschickung für diese zweite
Verfahrensstufe wird daher auch mindestens eine Fraktion desjenigen flüssigen Produktes eingesetzt, das
aus der ersten Verfahrensstufe stammt. Als Endprodukte werden im wesentlichen nur Mitteldestillate erhalten.
Im Zuge der Entwicklung der Luftfahrt besteht jedoch ein zunehmender Bedarf an Kerosin hoher Qualität, das den Anforderungen eines Düsentreibstoffes entspricht, insbesondere im Hinblick auf die thermische Beständigkeit und den Rußpunkt (dieser soll gemäß der ASTM-Norm D-1322 über 23 mm liegen).
Im Zuge der Entwicklung der Luftfahrt besteht jedoch ein zunehmender Bedarf an Kerosin hoher Qualität, das den Anforderungen eines Düsentreibstoffes entspricht, insbesondere im Hinblick auf die thermische Beständigkeit und den Rußpunkt (dieser soll gemäß der ASTM-Norm D-1322 über 23 mm liegen).
■r, Der Bedarf an einem solchen hochwertigen Kerosin
kann nicht mehr durch aus Rohölen gewonnene Direktdestillate gedeckt werden.
Weiterhin hat sich eine ständig steigende Nachfrage nach Schwerbenzin ergeben, das sich infolge eines
w hohen Gehaltes an cyclischen Verbindungen sowohl als
Ausgangsmaterial, für die Petrochemie, z. B. zur Herstellung von Äthylen durch thermische Crackung
oder zur Herstellung von Aromaten, als auch als Motorenkraftstoff eignet.
ν-, Es wäre daher sehr erwünscht, ein variables
Verfahren zur Verfügung zu haben, mittels dessen in einfach durchführbarer einstufiger Arbeitsweise als
Endprodukt je nach Verfahrensführung als Hauptfraktion ein Schwerbenzin der vorstehend beschriebenen
w) Art oder ein qualitativ hochwertiges Kerosin erhalten
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst. Der Lösungsweg beruht auf der nicht vorhersehbaren
Möglichkeit, aus Gasölen mittels der vorstehend
hr> genannten bifunktionellen Katalysatoren unter bestimmten
Bedingungen durch Hydrocracken solche Endprodukte zu erzeugen, die nicht mehr in den
erforderlichen Mengen aus Rohöl gewinnbar sind.
Von besonderer Bedeutung ist es, daß bei diesem erfindungsgemäßen Lösungsweg der Katalysator nicht
ausgewechselt zu werden braucht, so daß eine einzige Hydrocrackanlage sowohl zur Herstellung von Kerosin
als auch zur Herstellung von Schwerbenzin als Hauptprodukt einsetzbar ist Die Eignung der stark
fluorhaltigen bifunktionellen Katalysatoren für ein solches Einstufenverfahren unter Verwendung einer
Beschickung, die einen Siedebereich oberhalb der gewünschten Endprodukte, aber unterhalb der sonst
üblichen Destillate aus einer Entspannungsdestillation aufweist, ist auch deshalb überraschend, weil der
Katalysator für die Bildung von Schwerbenzin selektiv bleibt, ohne daß ein deutlicher Anstieg in der
Gasbildung oder der Bildung leichterer Kohlenwasserstoffe zu beobachten ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffölen darch Hydrocrackrn
eines Kohlenwasserstofieinsatzmaterials an einem sulfidierten Katalysator, der als Metallkomponenten
7 bis 12,5 Gewichtsprozent Nickel und Wolfram sowie mehr als 6 bis 10 Gewichtsprozent Fluor, jeweils
bezogen auf den gesamten Katalysator, und als Träger Aluminiumoxid mit einem Gehalt von weniger als 5
Gewichtsprozent Siliciumdioxid enthält, bei 390 bis 4500C, Drücken von 75 bis 125 kg/cm2 und mit
Wasserstoffbeschickungsverhältnissen von 250 bis 2500 Normalliter Wasserstoff/Liter Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial
in einer Einstufen-Umwandlungszone unter Zugabe mindestens einer Fluorverbindung und
Rückführung höhersiedender Anteile des Hydrocrackprodukts, dadurch gekennzeichnet, daß man zur
Herstellung von Schwerbenzin mit einem hohen Gehalt an cyclischen Verbindungen und/oder einem als
Düsenkraftstoff geeigneten Kerosin ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial mit einem Siedebereich oberhalb
oder im wesentlichen oberhalb jenes von Kerosin, von dem höchstens 20 Volumprozent bei Temperaturen
oberhalb 350° C sieden, verwendet, daß der bei oberhalb 180° C siedende Anteil des flüssigen Hydrocrackprodukts
bis zu seinem gänzlichen Verbrauch in die Umwandlungszone zurückgeführt wird und daß man
gegebenenfalls das erhaltene, als Düsenkraftstoff geeignete Kerosin anschließend unter Drücken von 40
bis 150 kg/cm2, bei Temperaturen von 200 bis 425° C, mit
Raumströmun^seschwindigkeiten von 0,5 bis 5 Liter
Beschickung/Liter Katalysator pro Stunde und mit Wasserstoffbeschickungsverhältnissen von 100 bis 5000
Normalliter/Liter Kerosin an einem Hydrierkatalysator hydriert.
Das Verfahren der Erfindung gewährleistet eine flexible Durchführung, so daß nach Bedarf sowohl
gemeinsam Düsenkraftstoff und hochwertiges Schwerbenzin als auch nur hochwertiges Schwerbenzin
hergestellt werden können. Ferner wird in allen Fällen eine hochwertige Leichtbenzin-Fraktion erhalten.
Der Ausdruck »Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial mit einem Siedebereich oberhalb oder im wesentlichen
oberhalb jenes von Kerosin« bezieht sich hier auf ein Kohlenwasserstofföl mit iinem Siedebeginn von mindestens
250° C und einem Siedeende von höchstens 450° C. Beispiele für solche Kohlenwasserstofföle sind
die durch direkte Destillation aus Rohöl herstellbaren Gasöle. Unter »Kerosin« wird ein Kohlenwasserstofföl
mit einem Siedebeginn von mindestens 150° C und einem Siedeende von höchstens 29O0C verstanden.
»Schwerbenzin« ist ein Kohlenwasserstofföl mit einem Siedebeginn von mindestens 65°C und einem Siedeende
von höchstens 1800C, während »Leichtbenzin« ein im
Temperaturbereich von 30 bis 65° C siedendes Kohlenwasserstofföl ist Mit Ausnahme des Siedeendes von
Schwerbenzin, welches auf der Destillation nach ASTM beruht, sind diese Temperaturen Schnittemperaturen.
Das als Beschickung für das erfindungsgemäße
Hydrocrackverfahren verwendete Kohlenwasserstoflöl ist vorzugsweise ein schweres Gasöl mit einem
Siedebereich von 250 bis 400°C das durch Destillation
ίο eines Rohöls erhalten wird. Besonders bevorzugt
eingesetzt wird ein Kohlenwasserstofföl, von dem nicht mehr als 20 VoL-% oberhalb 3500C sieden. Anstelle
eines durch Destillation eines Rohöls erhaltenen Gasöls können im Verfahren der Erfindung auch durch
is thermisches oder katalytisches Cracken erhaltene
Kohlenwasserstoffölfraktionen, die innerhalb des vorgenannten Temperaturbereichs sieden, verwendet werden.
Solche öle werde.', bei der Raffination in großen
Mengen bei relativ niedrigen Kosten erhalten.
Aufgrund der spezifisch sauren Natur des eingesetzten Katalysators kann die Beschickung im Verfahren
der Erfindung Schwefel- und/oder Stickstoffverbindungen enthalten. Die Schwefel- und Stickstoffverbindungen
werden während der Umwandlung fast vollständig entfernt, so daß die gewünschten Produkte im
wesentlichen frei von Schwefel und/oder Stickstoff sind.
Schwefelgehalte bis 4,5 Gew.-% und ein Stickstoffgehalt bis 0,15 Gew.-% sind uneingeschränkt zulässig. Gegebenenfalls
wird die Beschickung einer Vorbehandlung
jo unterworfen, zur ausschließlichen Entfernung des Schwefel- und/oder Stickstoffgehalts ist dies jedoch auf
keinen Fall notwendig.
Das Verfahren der Erfindung gestattet einen einfachen Übergang von der Herstellung von Schwer-
J5 benzin und Kerosin zur ausschließlichen Herstellung
von Schwerbenzin, ohne daß ein Austausch des Katalysators und/oder eine weitere Behandlung des
umzuwandelnden Kohlenwasserstofföls erforderlich ist.
Zur Herstellung von Schwerbenzin und Kerosin wird das aus der Einstufen-Umwandlungszone gewonnene
flüssige Hydrocrackprodukt durch Destillation in eine Leichtbenzin-, Schwerbenzin- und Kerosinfraktion
aufgetrennt. Der oberhalb des Siedepunkts der Kerosinfraktion siedende Anteil des Hydrocrackprodukts wird
4r> in die Umwandlungszone zurückgeführt. Es wurde
festgestellt, daß diese Rückführung jenes Anteils auch die Qualität des isolierten Kerosinkraftstoffs günstig
beeinflußt.
Gemäß den Beispielen wird eine Fraktion mit
r)0 Schnittemperaturen von 150 bis 250° C isoliert und der
oberhalb 250°C siedende Anteil des Hydrocrackprodukts wird in die Umwandlungszone zurückgeführt. Die
Arbeitsbedingungen können auch gemildert, und es kann eine Fraktion mit einem Siedeende bei Temperatu-
Y) ren von 250 bis 2900C als Kerosin isoliert werden, wobei
lediglich der oberhalb jenes Temperaturbereichs siedende Anteil in den Reaktor zurückgeführt wird.
Wenn es gemäß der Marktlage zweckmäßig ist, als Hauptprodukt lediglich Schwerbenzin abzuziehen, wird
w) der oberhalb des Siedeendes der Schwerbenzinfraktion
siedende Anteil des flüssigen Hydrocrackprodukts in die Umwandlungszone zurückgeführt. Im letzteren Falle
liegt das Siedeende des Schwerbenzins vorzugsweise unterhalb 180°C. Wenn das Schwerbenzin ausschließ-
hr) lieh zur Herstellung von Cb-s-Aromaten, wie Benzol,
Toluol oder Xylole, eingesetzt werden soll, wird vorzugsweise der oberhalb 125°C siedende Anteil des
Hydrocrackprodukts in die Umwandlungszone zurück-
geführt In allen anderen Fällen beträgt das Siedeende der Schwerbenzinfraktion 125 bis 1800C.
In der Einstufen-Umwandlungszone wird bei einem herrschenden Druck von 75 bis 125 kg/cm2 im
allgemeinen eine solche Hydrocracktemperatur einge- '>
stellt, daß der GesamtumwEcdlungsgrad des Kohlenwasserstofföls
zu Schwerbenzin und/oder Kerosin und niedersiedenden Produkten pro Durchgang fiber den
Katalysator mindestens 40%, vorzugsweise 50 bis 65% beii-ägt ίο
Vorzugsweise werden Temperaturen von 400 bis 440° C, Drücke von 90 bis 110 kg/cm2 und Wasserstoffgas-Beschickungsverhältnisse
von 750 bis 1500 Normalliter Wasserstoff/Liter öl angewendet Die Raumströmungsgeschwindigkeit
beträgt im allgemeinen 0,5 bis 3 Liter Kohlenwasserstofföl/Liter Katalysator · Stunde.
Zur Aufrechterhaltung des vorgenannten Umwandlungsgrads
beim Obergang von einer kombinierten Herstellung von Schwerbenzin und Kerosin zur
ausschließlichen Herstellung von Schwerbenzin wird entweder die Raumströmungsgeschwindigkeit verringert
oder die Temperatur wird etwas erhöht
Einstufen-Umwandlungsvorrichtungen sind bekannt Entsprechende Umwandlungszonen bestehen im allgemeinen
aus mindestens einem Ofen, einem Hochdruck- 2 > reaktor, einem Wärmeaustauscher, einer Kühlvorrichtung,
einer Hochdrucktrennvorrichtung und einem Kompressor für die Gasrückführung mit den dazugehörigen
Rohrleitungen. Im allgemeinen sind auch Einrichtungen zum Abstreifen des rückgeführten Wasserstoff- jo
gases und zur Abtrennung der Stickstoff- und/oder Schwefelverbindungen daraus vorhanden. Im allgemeinen
reicht zur Befreiung des Rückführgases von Ammoniak eine einfache Wasserwäsche aus.
Die Umwandlung des Kohlenwasserstofföls kann in der Dampfphase, in flüssiger Phase oder teilweise in der
Dampfphase und in flüssiger Phase durchgeführt werden. Obwohl man den Katalysator im allgemeinen
auch in fluidisierter Form bzw. als Wirbelschicht einsetzen kann, wird im Verfahren der Erfindung
vorzugsweise ein Katalysatorfestbett verwendet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
der Erfindung wird das vollständig oder zum Teil in flüssiger Phase vorliegende Kohlenwasserstofföl auf das
feste Katalysatorbett aufgeträufelt (sogenanntes Träufelverfahren).
Anstelle eines einzigen Katalysatorfestbetts können auch zwei oder mehrere Betten, in einem Reaktor oder
einem einzigen Hochdruckreaktor angewendet werden. Alle diese Verfahrensabwandlungen sind bekannt.
Die im Verfahren der Erfindung eingesetzten Katalysatoren weisen eine stark saure Natur auf, da sie
mehr als 6 bis 10 Gewichtsprozent Fluor, insbesondere von 6,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den gesamten
Katalysator enthalten. Zur Verhinderung einer Abnah- « me der Wirksamkeit des Katalysators durch einen
Verlust von Fluor während des Hydrocrackens wird der benötigte Wert des Fluorgehalts des Katalysators durch
entweder kontinuierliche oder diskontinuierliche Zugabe mindestens einer Fluorverbindung zur Beschickung bo
der Umwandlungszone aufrechterhalten. Bei kontinuierlicher Zugabe reichen 0,0001 bis 0,005 Gew.-%,
vorzugsweise 0,0002 bis 0,002 Gew.-% Fluor, bezogen auf die umzuwandelnde Beschickung (frische Beschikkung
+ rückgeführtes Produkt) aus. Bei diskontinuierli- b?
eher Zugabe ist im allgemeinen eine etwas größere Menge Fluor erforderlich. Die im jeweiligen Fall
zuzusetzende Fluormenge kann bestimmt werden,
4
50 indem man dem Reaktor von Zeit zu Zeit geringfügige
Anteile des Katalysators entnimmt
Die zur Aufrechterhaltung des Fluorgehalts des Katalysators geeigneten Fluorverbindungen sind sowohl
anorganische Verbindungen, wie Fluorwasserstoff, als auch organische Verbindungen, wie Fluorbenzol,
Fluortoluol oder Difluoräthan. Die Einführung der Fluorverbindungen in die Umwandlungszone erfolgt
zweckmäßig dadurch, daß man sie dem in diese Zone zurückgeführten Anteil des Hydrocrackpi-odukts einverleibt
Der im Verfahren der Erfindung verwendete Katalysator enthält gemeinsam 7 bis 12,5 Gew.-%,
vorzugsweise 8 bis 12 Gew.-% Wolfram und Nickel, bezogen auf den gesamten Katalysator. Zur Erzielung
optimaler Ergebnisse liegt das Atomgewichtsverhältnis der beiden Metalle innerhalb enger Grenzen. Das
Atomgewichtsverhältnis Nickel/Wolfram liegt vorzugsweise im Bereich von 1 :4 bis 3:4, insbesondere bei
1 :2.
Der im Verfahren der Erfindung eingesetzte Katalysator
enthält als Träger Aluminiumoxid mit einem Gehalt von weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise von
weniger als 1 Gew.-%, Siliciumdioxid. Als Träger bevorzugt eingesetzt wird Aluminiumoxid, das über die
Pseudoboehmitform erhalten wurde.
Der Katalysator wird im Verfahren der Erfindung in sulfidierter Form eingesetzt. Zur Aufrechterhaltung
dieser sulfidierten Form des Katalysators ist es ratsam, der Beschickung Schwefelverbindungen einzuverleiben,
wenn das umzuwandelnde Kohlenwasserstofföl, das oberhalb oder im wesentlichen oberhalb des Siedebereichs
von Kerosin siedet, entsprechend seiner Art keinen Schwefel enthält. In diesem Falle reicht im
allgemeinen ein Schwefelzusatz von 0,2 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das umzuwandelnde Kohlenwasserstofföl
aus. Wenn man jedoch, wie nachstehend erläutert wird, eine Hochtemperatursulfidierung durchführt, soll der
Schwefelgehalt mehr als 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 1,5 Gew.-%, betragen.
Der Katalysator wird vorzugsweise bei hohen Temperaturen sulfidiert. Darunter ist ein Sulfidierungsverfahren
zu verstehen, bei dem die Temperatur bis zu einem Endwert von mindestens 5000C erhöht wird. Die
Sulfidierung wird anschließend mindestens eine Stunde lang fortgesetzt; sie ist im allgemeinen beendet, wenn
mindestens 1 Gew.-°/o Schwefel auf dem Katalysator abgelagert wurde. Diese Hochtemperatursulfidierung
soll vorzugsweise unter trockenen Bedingungen durchgeführt werden. Bei Verwendung von Rückführwasserstoffgas
während der Sulfidierung ist es daher ratsam, dieses Gas zu trocknen. Als Schwefelverbindungen
können die herkömmlichen Verbindungen eingesetzt werden. Vorzugsweise wird jedoch ein Gemisch von
Wasserstoff und Schwefelwasserstoff in einem Mengenverhältnis von 10:1 eingesetzt.
Das Verfahren der Erfindung liefert hochwertige Produkte. Die Octanzahl der Leichtbenzinfraktion im
verbleiten Zustand beträgt mindestens 95, der Gehalt der Schwerbenzinfraktion an cyclischen Verbindungen
mindestens 40 Gew.-%.
Der Aromatengehalt der Schwerbenzinfraktion kann durch katalytische Reformierung, bei der die Naphthene
zu Aromaten dehydriert werden, weiter erhöht werden. Anschließend besitzt die vorgenannte Fraktion eine
sehr gute Eignung als Motorkraftstoff oder als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Aromaten
durch Extraktion oder extraktive Destillation.
Die im Verfahren der Erfindung erhaltene Kerosinfraktion liefert ein geeignetes Ausgangsmaterial für die
Herstellung von Mach-2-und Mach-3-Düsenkraftstoff. Um der Normvorschrift zu genügen, wird die Kerosinfraktion vorzugsweise zur Umwandlung der in der
Fraktion enthaltenen Aromaten in gesättigte Verbindungen katalytisch hydriert Wenn als Kohlenwasserstofföl mit einem Siedebereich oberhalb oder im
wesentlichen oberhalb jenem von Kerosin ein öl mit einem hohen Naphthengehalt verwendet wird, erhält ι ο
man bei der Hydrierung der Kerosinfraktion im allgemeinen einen Düsenkraftstoff, der wegen seines
hohen Gehalts an cyclischen Verbindungen zwar der Normvorschrift für Mach-2-Düsenkraftstoffe, nicht aber
jener für Mach-3-Düsenkraftstoffe, genügt
Zur Hydrierung der Kerosinfraktion können die im Handel erhältlichen Hydrierkatalysatoren eingesetzt
werden. Beispiele für solche Katalysatoren sind jene, die Nickel oder ein Metall der Platingruppe als Komponente mit Hydrierwirkung aufweisen. Spezielle Beispiele für
solche Katalysatoren sind ein aus Nickel und Kieselgur bestehender Katalysator mit einem Nickelgehalt von 40
bis 65 Gew.-%, ein 0,5 Gew.-% Rhodium auf Aluminiumoxid als Träger enthaltender Katalysator und
ein 0,1 bis 0,2 Gew.-% Platin auf Aluminiumoxid als Träger enthaltender Katalysator. Die Hydrierung der
Aromaten wird im allgemeinen bei Temperaturen von 200 bis 425° C unter Drücken von 40 bis 150 kg/cm2 mit
Raumströmungsgeschwindigkeiten von 04 bis 5 Liter Beschickung/Liter Katalysator - Stunde und mit einem jo
Wasserstoffbeschickungsverhältnis von 100 bis 5000 Normalliter/Liter durchgeführt
Weitere geeignete Hydrierkatalysatoren sind die sulfidischen Katalysatoren, die mindestens ein Metall
der Gruppen VIa und/oder VIIa des periodischen Systems und mindestens ein Metall der Eisengruppe
(Gruppe VIII des periodischen Systems) enthalten. Diese Katalysatoren können als solche oder mit
geeigneten Trägermaterialien eingesetzt werden. Spezielle Beispiele für solche Katalysatoren sind die
Kombinationen von Nickel- und/oder Kobaltsulfid mit Wolfram- und/oder Molybdänsulfid. Beispiele für
geeignete Träger sind inerte Oxide, wie Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Bortrioxid oder entsprechende Gemische. Eine sehr gute Eignung besitzt
ein Träger aus Siliciumdioxid und Magnesiumoxid, der 10 bis 35 Gew.-% Magnesiumoxid enthält. Der
Metallgehalt jener Katalysatoren, die Träger aufweisen, beträgt vorzugsweise insgesamt 15 bis 30 Gew.-%.
Die thermische Beständigkeit der Kerosinkraftstoffe wird nach der thermischen Beständigkeitsprüfung für
Düsenkraftstoffe (Fuel Coker Test; ASTM-Norm 1660) bestimmt Bei diesem Prüfverfahren wird der zu
testende Kraftstoff solchen Temperaturen und Bedingungen unterworfen, die bei Flugzeugmotoren auftreten
können. Der Kraftstoff wird zur Prüfung mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit durch einen Vorerhitzer und anschließend durch ein erhitztes Filter gepumpt
Als Maßstab für die thermische Beständigkeit wird die als Druckabfall über den Filter gemessene Menge an
Kohlenstoff und anderen Ablagerungen gemeinsam mit einer visuellen Begutachtung der Ablagerungen und der
Verfärbung des Vorerhitzers herangezogen. Die thermische Beständigkeit eines Kerosinkraftstoffes wird im
allgemeinen bei Temperaturen des Vorerhitzers von 149°C bzw. des Filters von 2040C innerhalb von 300
Minuten bestimmt Der Druckabfall über dem Filter soll bei einer Kraftstofffließgeschwindigkeit von 2,7 kg/h
nicht mehr als 76,2 Torr und die Bewertung des Rohrs (z. B. Ablagerungen auf dem Vorerhitzer) soll nicht
mehr als 3 betragen. Die Prüfung kann noch verschärft werden, indem außerdem gefordert wird, daß der
Kraftstoff aus einem vorerhitzten Lagerbehälter abgezogen werden muß, und/oder daß höhere Temperaturen
für den Vorerhitzer und das Filter eingestellt werden. In diesem Fall ist der maximal zulässige Druckabfall über
dem Filter ein wichtiges Prüfmerkmal.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein durch direkte Destillation eines Nahostrohöls erhaltenes schweres Gasöl wird in einer Stufe über
einem fluorierten Wolfram und Nickel enthaltenden Katalysator nachstehender Zusammensetzung hydrierend gecrackt:
1,4 Gew.-teile Nickel, 8,8 Gew.-teile Wolfram, 8
Gew.-teile Fluor und 100 Gew.-teile Aluminiumoxid.
Dichte (ch>n)
0,8514
Aromatengehalt Gew.-% 26
Schwefelgehalt, Gew.-% 1,6
10 VoL-% erhalten bei ° C 270
30 Vol.-% erhalten bei 0C 283
50 Vol.-% erhalten bei ° C 302
70 VoL-% erhalten bei ° C 327
90 Vol.-% erhalten bei ° C 362
Siedeende 379
Der Katalysator wird zuerst bei 350° C mittels eines Gemisches aus Wasserstoff und Schwefelwasserstoff
sulfidiert Anschließend wird Wasserstoff hindurchgeleitet und es wird ein Druck von 100 kg/cm2 eingestellt.
Es werden zwei Versuchsreihen durchgeführt, wobei
bei einer mit und bei der anderen ohne Rückführung einer schweren Fraktion des Hydrocrackprodukts in die
Umwandlungszone gearbeitet wird.
Die Umwandlungszone besteht aus einem 5-Liter-Reaktor, der mit 4,4 Liter eines über 4 Betten verteilten
Katalysators beschickt ist Die Raumströmungsgeschwindigkeit beträgt bei beiden Versuchsserien 2,0
Liter Beschickung/Liter Katalysator · Stunde, während die Temperaturen so eingestellt werden, daß bei
Rückführung der schweren Fraktion ein Gesamtumwandlungsgrad von etwa 50%, ohne Rückführung von
etwa 60% erzielt wird. Das wasserstoffhaltige Gas wird
mittels einer Hochdrucktrennvorrichtung vom Hydrocrackprodukt abgetrennt und nach einer Wasserwäsche
in einem Anteil von 1000 Normalliter/kg Beschickung zurückgeführt Jener WasserstoffanteiL der während des
Hydrocrackverfahrens verbraucht wird, wird zugesetzt
Das flüssige Hydrocrackprodukt wird abgetrennt und fraktioniert, und die oberhalb 2500C siedende Fraktion
wird bei einer Versuchsserie als schwere Fraktion in die Umwandlungszone zurückgeführt Während beider
Versuchsserien werden jeweils 0,001 Gew.-% Fluor kontinuierlich in Form von Difluoräthan der Beschikkung zugesetzt
Ohne Rückführung
des Produkts
Mit Rückrührung der Fraktion >250°C
Verfahrensbedingungen
Druck, kg/cm2 100
Durchschnittstemperatur, "C 424 Umwandlungsgrad (bezogen auf die Gesamt- 65,2
beschickung), Gew.-%
Produktzusammensetzung
(Gew.-%, bezogen auf die Beschickung)
Leichte Gase (H2S; C1 + C2) 2,3
C3 + Q-Kohlenwasserstoffe 5,2
Fraktion C5-800C 8,4
Fraktion 80-150C 15,6
Fraktion 150-250'C 33,7
Fraktion >250°C 36,3
100
416
50,7
50,7
2,6
7,8
13,2
21,1
57,2
Eigenschaften des Produkts
Fraktion C5-80C
Dichte {d2m)
Octanzahl (F-I-3)
Paraffine, Gew.-%
Naphthene, Gew.-%
Aromaten, Gew.-%
Octanzahl (F-I-3)
Paraffine, Gew.-%
Naphthene, Gew.-%
Aromaten, Gew.-%
Fraktion 80 - 150' C
Dichte (d2m)
Dichte (d2m)
ι αιαιίιιιν, \j^yy.-/u
Naphthene, Gew.-%
Aromaten, Gew.-%
Aromaten, Gew.-%
Fraktion 150 - 250' C
Dichte (d2m)
Dichte (d2m)
ASTM-Siedebereich, C
Siedebeginn
10 Vol.-% bei
50 Vol.-% bei
90 Vol.-% bei
Siedeende
Aromaten, Gew.-%
Stickstoff, Gew.-%
Rußpunkt, mm
Siedebeginn
10 Vol.-% bei
50 Vol.-% bei
90 Vol.-% bei
Siedeende
Aromaten, Gew.-%
Stickstoff, Gew.-%
Rußpunkt, mm
*) Paraffine sind hier Paraffinkohlenwasserstofle.
0,657 | 0,652 |
91,2 | 91,8 |
86 | 89 |
U | 9 |
3 | 2 |
0,746 | 0,735 |
52 | 57 |
30 | 32 |
18 | 11 |
0,803
0,790
174 | 162 |
182 | 180 |
201 | 208 |
227 | 236 |
234 | 242 |
24 | 15 |
<0,00005 | <0,000O5 |
21 | 27 |
Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß durch die Rückführung des oberhalb 250° C siedenden Anteils des
Hydrocrackprodukts eine bedeutende Verbesserung des Rußpunkts der im Temperaturbereich von 150 bis
250° C siedenden Kerosinfraktion erzielt wird. Ferner wird im Falle der Rückführung eine befriedigende
Ausbeute an einer hochwertigen Leichtber—infraktion
(die Cs-80°C-Fraktion enthält 75,5% einer C5-65°C-Fraktion mit einer F-l-3-Octanzahl von 95,0) und einer
Schwerbenzinfraktion erzielt
65
Die erhaltene, an sich bereits hervorragende Eigenschäften aufweisende Kerosinfraktion besitzt eine
befriedigende Eignung als Ausgangsmaterial für einen Mach-3-Düsenkraftstoff. Durch Hydrierung dieser
Fraktion über einem aus Platin und Aluminiumoxid als Träger bestehenden Katalysator (03 Gew.-% Pt) bei
einer Temperatur von 300°C und unter einem Druck von 100 kg/cm2 wird ein hydriertes Kerosin mit
nachstehenden Eigenschaften erhalten:
Bestimmung
gemäß Norm
Gemäß
Beispiel 2
ASTM D 1298-55
ASTM D 1319
ASTM D 1322
IP 2/61
IP 16/66T
IP 10/65
ASTM 1660
0,844-0,787 | 0,786 | 0,79 |
25 (max.) 5 (max.) |
100 | 100 |
204 (min)
288 (max.) |
162
190 208 230 242 |
167
190 198 230 242 |
19 (min.)**) | 41 | 33 |
- |
74,8
96 |
69,6
80 |
Dichte
gesättigte Verbindungen, Vol.-%
Siedebeginn i0 Vol.-% bei 50 Vol.-% bei 90 Vol.-% bei
Siedeende
Anilinpunkt, "C Luminometerzahl
Verbrennungsprüfung Kohlenstoffbildung, mg/kg Art des Kohlenstoffs
Ablagerung am Flammrohr
thermische Beständigkeit
Zeit, Min.
*) Für einen IP-KraftstofT (MIL-J-5624 G) gemäß Techn. Memorandum Misc. 10001-66 (Juni 1966 der Petroleum Chemicals
**) Für einen A-1-Düsenkraftstorf (ASTM D 1655-67) tür die Zivilluftfahrt werden ein minimaler Rußpunkt von 25 mm und
ein Erstarrungspunkt von ~48' C gefordert.
-50
<-60
— | 1,5-2,0 | 224 | 1-1,5 |
- | sehr weich | 274 | sehr weich |
— | schwach | 2,7 | hellgrau |
hellgrau | 300 | ||
149 | 190,5 | 7,6 | 190,5 |
102 | 218,5 | <3 | 218,5 |
2,7 | 2,7 | (13 mal) | 2,7 |
300 | 300 | 300 | |
76,2 | 18,3 | 8,6 | |
3 (max.) | 1 | 1 | |
(3 mal) | (13 mal) | ||
Die für das nach dem Verfahren der Erfindung hydrierte Kerosin bestimmten Meßwerte zeigen, daß
das erhaltene Produkt die für einen JP-5-Düsenkraftstoff geltende Normvorschrift ausreichend erfüllt Die
gemäß der ASTM-Destillation bestimmte Flüchtigkeit des als Produkt erhaltenen Kerosins kann auch durch
höhere Wahl des Anfangsschnittpunkts der im Temperaturbereich von 150 bis 250° C siedenden Fraktion so
etwas verringert werden. Bemerkenswert sind der sehr hohe Rußpunkt des Produkts und seine hervorragende
thermische Beständigkeit bei erhöhten Temperaturen des Vorerhitzers und Filters. Die Norm schreibt eine
Bestimmung der thermischen Beständigkeit bei 149° C/ 204° C vor, da die Anforderungen von Kraftstoff normen
an die thermische Beständigkeit jedoch Änderungen unterworfen sind und da andere Düsenkraftstoffnormen
eine Temperaturkombination von 218,5oC/274,0°C
(JP-6-Kraftstbff) vorschreiben, wird die thermische <,o
Beständigkeit des nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Produkts auch bei höheren Temperaturen
bestimmt Zur Bestimmung der Einsatzfähigkeit des erhaltenen Produkts werden zwei Temperaturkombinationen verwendet, von denen eine niedriger als die
vorgenannte Kombination für einen JP-6-Kraftstoff ist und die andere dieser Kombination ungefähr gleichkommt Bei der letzteren Temperaturkombination wird
die Prüfung außerdem verschärft, indem das Produkt aus einem vorerhitzten Lagerbehälter angeliefert wird.
Das Produkt erfüllt auch die Norm für einen für die Zivilluftfahrt bestimmten Düsenkraftstoff Jet-A-1.
Der sulfidierte Katalysator von | Beispiel 1 wird bei der | afrikanischen Rohöls | 0,8627 |
Herstellung von Kerosin und Schwerbenzin aus einem | erhaltenen schweren Gasöls eingesetzt Dieses Gasöl | 30 | |
durch direkte Destillation eines | weist nachstehende Eigenschaften auf: | 0,24 | |
Dichte ^y20M) | 0,0136 | ||
Aromatengehalt Gew.-% | -1 | ||
Schwefelgehalt Gew.-% | |||
Stickstoffgehalt Gew.-% | 293 | ||
Trübungspunkt, 0C | 304 | ||
ASTM-Siedebereich, ° C | 306 | ||
Siedebeginn | 308 | ||
10VoL-1K) bei | 311 | ||
30VoL-%bei | 323 | ||
50VoL-%bei | 338 | ||
70VoL-%bei | |||
90VoL-%bei | |||
Siedeende |
Der oberhalb 2500C siedende Anteil des flüssigen
Produkts wird bis zum völligen Verbrauch in die Umwandlungszone zurückgeführt. Es wird unter einem
Druck von 100 kg/cm* gearbeitet und eine solche Temperatur eingestellt, daß ein Umwandlungsgrad von
etwa 55% erzielt wird. Der Beschickung werden 0,001 Gew.-°/o Fluor sowie 0,3 Gew.-% Schwefel in Form von
Schwefelkohlenstoff einverleibt. Die anderen Verfahrensbedingungen entsprechen jenen von Beispiel
Tabelle III zeigt die Ergebnisse.
Versuchsparameter
Mit Rückführung der Fraktion >250C
10 zeigt sogar bei einer höheren Temperaturkombination
eine sehr gute thermische Beständigkeit
Während der Durchführung des Versuchs von Beispiel 2 soll bei Aufrechterhaltung des Gesamtumwandlungsgrads
ein Übergang zu einer ausschließlichen Herstellung von Schwerbenzin vorgenommen werden.
Zu diesem Zweck wird der oberhalb 1800C siedende Anteil des flüssigen Hydrocrackprodukts in die Umwandlungszone
zurückgeführt, und die Raumströmungsgeschwindigkeit wird auf 1 Liter/Liter · Stunde
erniedrigt Die anderen Verfahrensbedingungen werden unverändert beibehalten. Tabelle IV zeigt die Ergebnis-
15 se.
Verfahrensbedingungen
Druck, kg/cm2 100
Durchschnittstemperatur, C 428
Umwandlungsgrad (bezogen auf die 54,4 Gesamtbeschickung, Gew.-%)
Produktzusammensetzung (Gew.-%, bezogen auf die Beschickung)
Leichte Gase (H2S; C1 + C2) 1,8
C3--I-C4-Kohlenwasserstoffe 9,6
Fraktion C5 -8O0C 15,3
Fraktion 80°-150 C 24,9
Fraktion 150°-250 C 50,6
Fraktion >250C
Eigenschaften des Produkts
Fraktion C5-80C ^
Dichte (rf20/4) 0,655
Octanzahl (F-l-3) 93,1
Paraffine*), Gew.-% 86
Naphthene, Gew.-% 12
Aromaten, Gew.-% 2
Fraktion 80°-150 C
Dichte (d20M) 0,742
Paraffine, Gew.-% 53
Naphthene, Gew.-% 33
Aromaten, Gew.-% 14
Fraktion 150-250 C
Dichte (i/20/4) 0,806
Dichte (i/20/4) 0,806
ASTM-Siedebereich, C
Siedebeginn 167
10 Vol.-% bei 190
50 Vol.-% bei 198
90 Vol.-% bei 230
Siedeende 242
Aromaten, Vol.-% 28
Stickstoff, Gew.-% <0,00005
Rußpunkt, mm 18
60
*) Paraffine sind hier Paraffinkohlenwasserstoffe.
Die im Temperaturbereich von 150 bis 250° C siedende Kerosin-Fraktion wird hydriert, wie im
Beispiel 1 für die entsprechende Fraktion (150—2500C)
beschrieben wurde. Die Eigenschaften des erhaltenen Düsenkraftstoffs sind aus Tabelle II ersichtlich. Auch
dieser Kraftstoff erfüllt die Mindestanforderung und Versuchsparameter
Mit Rückführung der Fraktion > 180 C
40
45
50 Verfahrensbedingungen
Druck, kg/cm2 100
Durchschnittstemperatur, C 430
Umwandlungsgrad (bezogen auf die 51,4
Gesamtbeschickung, Gew.-%)
Gesamtbeschickung, Gew.-%)
Produktzusammensetzung
(Gew.-%, bezogen auf die Beschickung)
Leichte Gase (H2S; Ci + C2) 2,6
Leichte Gase (H2S; Ci + C2) 2,6
C3 + C4-Kohlenwasser;-toffe 15,7
Fraktion C5-65X 17,2
Fraktion 65-180 C 67,8
Fraktion > 180 C
Eigenschaften des Produkts
Fraktion C5 -65 C
Dichte (dlm)
Dichte (dlm)
Octanzahl (F-l-3) 95,9
Paraffine*), Gew.-% 97
Naphthene, Gew.-% 2
Aromaten, Gew.-% 1
Fraktion 65-180 C
Dichte (</20/4) 0,745
Paraffine, Gew.-% 51
Naphthene, Gew.-% 35
Aromaten, Gew.-% 14
*) Paraffine sind hier Paraffinkohlenwasserstoffe.
Die Fraktion Cs-65°C besitzt eine hohe Octanzahl im verbleiten Zustand und ist ein hochwertiger Motoikraftstoffbestandteil,
während eine Schwerbenzinfraktion (65—1800C) mit einem hohen Gehalt an cyclischen
Verbindungen (49%) mit guter Ausbeute erhalten wird. Diese Fraktion weist eine befriedigende Eignung als
Ausgangsmaterial für die katalytisch^ Reformierung auf.
Die besondere Eignung des Wolfram und Nickel enthaltenden sowie einen hohen Fluorgehalt aufweisenden
Katalysators für ein Einstufenhydrocrackverfahren zur Herstellung eines hochwertigen Düsenkraftstoffs
aus einem schweren Gasöl ist aus nachstehendem Vergleichsbeispiel ersichtlich.
Das schwere Gasöl von Beispiel 1 wird in einem Durchgang über dem Katalysator hydrierend gecrackt
Die Versuche werden unter einem Druck von 100 kg/cm2, mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von
2 Liter Gasöl/Liter Katalysator · Stunde und mit einem Wasserstoff-Beschickungsverhältnis von 1000 Normalliter/kg Beschickung durchgeführt Bei den ersten beiden
Versuchen wird die Temperatur so eingestellt, daß der Gesamtumwandlungsgrad zu Kerosin und niedriger
siedenden Produkten 50 Gew.-% beträgt Beim dritten to Versuch wird aus Gründen der Beständigkeit auf die
Erzielung eines Umwandlungsgrads von 40% eingestellt Der nach dem Verfahren der Erfindung
eingesetzte, einen hohen Fluorgehalt aufweisende Katalysator wird mit 2 Hydrocrackkatalysatoren auf
Zeolithbasis verglichen. Der erste Katalysator ist ein im Handel erhältlicher Katalysator, der Palladium und als
Träger Zeolith Y (0,5 Gew.-% Pd) enthält und dessen als
Oxid ausgedrückter Natriumgehalt 2,0 Gew.-% beträgt Der zweite Katalysator ist ein Versuchskatalysator, der
Wolfram und Nickel als Metallkomponenten und als Träger einen Zeolith Y enthält Der letztere Katalysator
wird hergestellt, indem man zuerst einen im Handel erhältlichen pulverförmigen Zeolith Y (Molverhältnis
SiO2/Al2O3=4,7) durch mehrmaliges Kochen mit einer
NHiNOs-Lösung und Calcinieren des durch Ammoniumionen ausgetauschten Produkts bis zur Verringeruni
des Natriumgehalts des Zeoliths auf einen Wer unterhalb 0,4 Gew.-% Na2O vorbehandelt, anschließen«
die Metallkomponenten Wolfram und Nickel durcl Imprägnieren des pulverförmigen, einen niedrige!
Natriumgehalt aufweisenden Zeoliths aufbringt, danacl den imprägnierten pulverförmigen Zeolith Y mi
Ammoniuinbentonit als Bindemittel zu 3 mm langet Stücken extrudiert und schließlich diese extrudiertei
Stücke 3 Stunden lang bei 500° C calciniert Der hiei verwendete Versuchskatalysator enthält 3 Gew.-teih
Wolfram und 3 Gew.-teile Nickel pro 100 Gew.-teih Zeolith Y. Der Anteil des als Bindemittel eingesetzter
Ammoniumbentonits beträgt etwa 20 Gew.-%.
Der Palladium enthaltende Katalysator wird ir reduzierter Form eingesetzt, während der Versuchska·
talysator auf dieselbe Weise wie der einen hoher Fluorgehalt aufweisende Katalysator der vorangehenden Beispiele sulfidiert wird
Tabelle V zeigt die Ergebnisse, aus denen die Überlegenheit des fluorierten W/N1/AI2O3-Katalysators
bei der Herstellung eines hochwertigen Kerosins (wie aus dem Rußpunkt hervorgeht) bei Aufrechterhaltung
einer guten Selektivität (Ausbeute der im Temperaturbereich von 150 bis 250° C siedenden Fraktion)
ersichtlich ist
Tabelle V | W/Ni/F/AI2O3 | Pd-Zeolith Y | W/Ni/Zeolith Y |
Katalysator | |||
Verfahrensbedingungen | 100 | 100 | 100 |
Druck, kg/cm2 | 406 | 397 | 385 |
Durchschnittstemperatur, C | 52,8 | 50,4 | 39,3 |
Umwandlungsgrad, Gew.-% | |||
Produktzusammensetzung | |||
(Gew.-%, bezogen auf die Beschickung) | 2,5 | 1,8 | 1,5 |
Leichte Gase (H2S; C, + C2) | 2,2 | 8,2 | 4,4 |
C3 + Q-Kohlenwasserstoffe | 6,1 | 12,3 | 6,3 |
Fraktion C5-8OC | 14,3 | 13,6 | 10,1 |
Fraktion 80-150'C | 27,8 | 14,5 | 17,0 |
Fraktion 150-250C | 48,0 | 50,8 | 61,7 |
Fraktion >250"C | |||
Fraktion 80-150 C | 48 | 42 | 36 |
Paraffine*), Gew.-% | 39 | 35 | 35 |
Naphthene, Gew.-% | 13 | 23 | 29 |
Aromaten, Gew.-% | |||
Fraktion 150-250 C | 20 | 43 | 45 |
Aromaten, Gew.-% | 22 | 14 | 12 |
Rußpunkt, mm | *) Paraffine sind hier Paraffinkohlenwasserstoffe. | ||
nsn 107/35
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffölen durch Hydrocracken eines Kohlenwasser- s
Stoffeinsatzmaterials an einem sulfidierten Katalysator, der als Metallkomponenten 7 bis 12^ Gewichtsprozent
Nickel und Wolfram sowie mehr als 6 bis 10 Gewichtsprozent Fluor, jeweils bezogen auf den
gesamten Katalysator, und als Träger Aluminium- ι ο oxid mit einem Gehalt von weniger als 5
Gewichtsprozent Siliciumdioxid enthält, bei 390 bis 4500C, Drücken von 75 bis 125 kg/cm2 und mit
Wasserstoffbeschickungsverhältnissen von 250 bis 2500 Normalliter Wasserstoff/Liter Kohlenwasser-Stoffeinsatzmaterial
in einer Einstufen-Umwandlungszone unter Zugabe mindestens einer Fluorverbindung
und Rückführung höhersiedender Anteile des Hydrocrackprodukts, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Herstellung von Schwerbenzin mit einem hohen Gehalt an cyclischen Verbindungen und/oder einem als Düsenkraftstoff
geeigneten Kerosin ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial mit einem Siedebereich oberhalb oder im
wesentlichen oberhalb jenes von Kerosin, von dem höchstens 20 Volumprozent bei Temperaturen
oberhalb 3500C sieden, verwendet, daß der bei oberhalb 180" C siedende Anteil des flüssigen
Hydrocrackprodukts bis zu seinem gänzlichen Verbrauch in die Umwandlungszone zurückgeführt
wird und daß man gegebenenfalls das erhaltene, als Düsenkraftstoff geeignete Kerosin anschließend
unter Drücken von 40 bis 150 kg/cm2, bei Temperaturen von 200 bis 425° C, mit Raumströmungsgeschwindigkeiten von 0,5 bis 5 Liter Beschikkung/Liter
Katalysator pro Stunde und mit Wasserstoffbeschickungsverhältnissen von 100 bis 5000
Normalliter/L'ter Kerosin an einem Hydrierkatalysator
hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der bei Temperaturen oberhalb 2500C siedende Anteil des flüssigen Hydrocrackprodukts in
die Umwandlungszone zurückgeführt wird
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Hydrocrackstufe bei
Temperaturen von 400 bis 440° C, unter Drücken von 90 bis ί 10 kg/cm2 und mit einem Wasserstoffbeschikkungsverhältnis
von 750 bis 1500 Normalliter Wasserstoffgas/Liter öl gearbeitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 0,0001 bis 0,005 Gewichtsprozent
Fluor, bezogen auf das eingesetzte Kohlenwasserstofföl, in Form mindestens einer Fluorverbindung
kontinuierlich der Beschickung zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluorverbindungen) jenem
Anteil des Hydrocrackprodukts zugesetzt wird (werden), der in die Umwandlungszone zurückgeführt
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL6904626A NL161805C (nl) | 1969-03-26 | 1969-03-26 | Werkwijze voor het hydrogenerend kraken van koolwaterstofolien. |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2014222A1 DE2014222A1 (de) | 1970-10-08 |
DE2014222B2 true DE2014222B2 (de) | 1980-02-14 |
DE2014222C3 DE2014222C3 (de) | 1980-10-09 |
Family
ID=19806530
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702014222 Expired DE2014222C3 (de) | 1969-03-26 | 1970-03-24 | Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffölen durch Hydrocracken |
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GB (1) | GB1288838A (de) |
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NL6702572A (de) * | 1967-02-21 | 1968-08-22 |
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- 1969-03-26 NL NL6904626A patent/NL161805C/xx not_active IP Right Cessation
-
1970
- 1970-01-28 CA CA073,356A patent/CA940860A/en not_active Expired
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- 1970-03-24 GB GB1288838D patent/GB1288838A/en not_active Expired
- 1970-03-24 JP JP2439170A patent/JPS5022564B1/ja active Pending
- 1970-03-24 DE DE19702014222 patent/DE2014222C3/de not_active Expired
Also Published As
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---|---|
NL161805C (nl) | 1980-03-17 |
DE2014222C3 (de) | 1980-10-09 |
FR2035898A1 (de) | 1970-12-24 |
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NL161805B (nl) | 1979-10-15 |
CA940860A (en) | 1974-01-29 |
DE2014222A1 (de) | 1970-10-08 |
GB1288838A (de) | 1972-09-13 |
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FR2035898B1 (de) | 1973-03-16 |
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