DE2011508C3 - Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verformbaren Polyurethanelastomeren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verformbaren Polyurethanelastomeren

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DE2011508C3 DE19702011508 DE2011508A DE2011508C3 DE 2011508 C3 DE2011508 C3 DE 2011508C3 DE 19702011508 DE19702011508 DE 19702011508 DE 2011508 A DE2011508 A DE 2011508A DE 2011508 C3 DE2011508 C3 DE 2011508C3
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in welcher Q gleiche oder verschiedene C2- bis CJ0-Alkylengruppen oder C5- oder C6-Cycloalkylengruppen, die auch durch C1- bis C5-Alkylreste sul stituiert sein können, bedeutet und Q' für gleicl e oder verschiedene, gegebenenfalls durch C1- bis C5-Alkyl- oder C1- bis C5-Alkyloxyreste ao substituierte C6- bis C14-Arylen- oder C4- bis Q-Alkylengruppen, Diphenylen- oder Naphthylengruppierungen oder Diarylalkylengruppen steht, R Wasserstoff oder C1- bis C22-Alkylreste bedeutet und η für ganze Zahlen von 10 bis 100 steht, in an sich bekannter Weise thermoplastisch verformt.
Die Herstellung thermoplastischer Polyurethanelnstomerer durch Umsetzung von hauptsächlich linearen Polyestern oder Polyäthern mit Molekulargewichten über 800 mit Diisocyanaten und Glykolen (Molekulargewicht < IJOO) in einstufiger Reaktion bei Temperaturen zwisch:n 80 und 1800C ist bekannt. Ebenso ist bekannt, daß diese Reaktion auch in zwei Stufen durchgeführt werden kann, indem man zunächst das Diisocyanat mit dem Polyester in einer ersten Reaktionsstufe umsetzt und dieses Voraddukt in einer zweiten Reaktionsstufe mit dem Giykol zur Reaktion bringt. Die bekannten thermoplastischen Polyurethanelastomeren zeichnen sich durch hervorragende mechanische Festigkeiten aus. Durch Variation der Mengenverhältnisse zwischen dem höhermolekularen Polyesterdiol und dem niedrigmolekularen Giykol lassen sich Produkte der Shore-Härte zwischen 60 A und 75 D einstellen.
Während Produkte mit niedriger Shore-Härte im allgemeinen hinsichtlich ihrer Flexibilität und Schlagfestigkeit auch bei niedriger Temperatur befriedigen, ist hingegen die Flexibilität harter Produkte, insbesondere solcher mit Shore-Härten über 90 A, für viele Anwendungen nicht mehr ausreichend; das Dämpfungsmaximum, gemessen im Torsionsversuch nach DIN 53 445, liegt bei Produkten mit Härten um 85 Shore A meist bei —20 bis —50" C, bei 92 Shore-A-harten Produkten auf —7 bis +70C und liegt bei noch härteren Produkten meist oberhalb O0C. Produkte mit Shore-Härte über 90 A werden daher beim Abkühlen sehr rasch hart, verlieren die Flexibilität und neigen bei tieferer Temperatur zum Verspröden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Polyurethanelastomeren mit verbesserter Kälteflexibilität. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß weiche thermoplastische PoIy-
urethanelastomere mit Shore-A-Härte unter 90 als »Grundkomponente« in harte thermoplastische Polyurethanelastomere übergeführt werden, wenn man diese »Grundkomponente« mii »Hartkomponenten diese »Grundkomponente« mit »Hartkomponenten« besonderer Struktur vermischt oder verknetet und diese Mischung der Formgebung unterwirft. Die auf diese Weise hergestellten Polyurethane zeigen in überraschender Weise das günstige Kälteverhalten (Flexibilität, Elastizität, Dehnbarkeit) der weichen Grundkomponente, wie dieb an Hand des Torsionsversuches gemäß DIN 53 445 gezeigt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verformbaren Polyurethanelastomeren mit Shore-Härten über 90 A aus weicheren thermoplastischen Polyurethanelastoineren der Shore Härte A unter 90, dadurch gekennzeichnet, daß man die weicheren Polyurethanelastomeren (Grundkomponenten) mit 5 bis 50% von Füllstoffen (Hartkomponenten) der allgemeinen Formel I a, Ib oder Ic
R—(O—CO—NH-Q'~-NH-CO-O—Q—)„—O—CO—NH-Q' —NH-CO-O—R (Ia)
OCN- (Q'- NH- CO-O- Q—O—CO—NH)n- Q'— NCO (Ib)
R—NH-CO—NH-(Q'-NH-CO-O—Q—O—CO—NH)n-Q'—NH-CO—NH-R (Ic)
in welcher Q gleiche oder verschiedene C2- bis C10-Al- 65 gebenenfalls durch C1- bis C5-Alkyl- oder C1- bis
kylengruppen, C6- oder Q-Cycloalkylengruppen, die auch durch C1- bis C6-Alkylrestc substituiert sein können, bedeutet und Q' gleiche oder verschiedene, ge-C6-Alkyloxyreste substituierte C8- bis C^-Arylen- odei C4- bis C(,-Alkylengruppen, für Diphenylen- odei Naphthylengruppierungen, Diarylalkylengruppen, vor·
zugsweise die Diphenylmethangruppierung, und R Wasserstoff oder C1- bis C^-Alkylreste bedeutet und η für ganze Zahlen von 10 bis 100 steht, in an sich bekannter Weise thermoplastisch verformt.
Hartkomponenten gemäß Formel sind technisch leicht zugänglich, indem man niedrigmolekulare Glykole mit Molekulargewichten zwischen 62 und 400 oder deren Mischungen mit 75 bis 125 %, bevorzugt 95 bis 105%, der theoretischen Menge eines Diisocyanates der Formel
OCN-Q' —NCO
in der Q' die bereits genannte Bedeutung hat, oder eines Gemisches aus Diisocyanaten dieser Formel umsetzt. Diese Umsetzung kann vorteilhaft auch in Lösungsmitteln erfolgen, da man so meist pulverige Produkte erhält. Selbstverständlich sind auch Gemische aus verschiedenen Polyuirethan-Hartkomponenten anwendbar. Solche Gemische sind dann besonders vorteilhaft, wenn das Schmelzverhalten der Grundkomponente und der Hartkomponenten aufeinander abgestimmt werden soll.
Gut geeignet ist ferner eine Ausführungsform des Verfahrens, nach dem die vorstehend definierten Hartkomponenten in zerkleinerter oder geschmolzener Form schon während der Herstellung der meisten Thermoplasten den reagierenden Gemischen oder den Ausgangsstoffen zugesetzt werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es unwesentlich, ob die zugesetzten Hartkomponenten, d. h. Polyurethane gemäß Formel Ia bis Ic, selbst elastische Eigenschaften oder hohe mechanische Festigkeiten aufweisen. Der Schmelzbereich des Zusatzstoffes soll gleich oder ähnlich der Verarbeitungstemperatur der Grundkomponente sein und die > NCOO-Gruppierung in Konzentrationen von über 25% (bevorzugt 30 bis 50%) enthalten.
Erfindungsgemäß sind als Füllstoffe (Hartkomponenten) alle der genannten allgemeinen Formeln verwendbar, z. B. Polyurethane, welche z. B. durch Umsetzung von 1 Mol Glykol, z. B. Äthandiol, Propandiol-1,2, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4, Butandiol-1,3, Butandiol-1,2, Pentandiol, Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, Tri-, Tetra-, Propylenglykol, Hexandiol, Heptandiol, Cyclopentandiol, Cyclohexandiol, Methylcyclohexandiol, Bis-hydroxymethylcyclohexan oder Bis-hydroxyäthylhydrochinonäther, mit z. B. 0,95 bis 1,1 Mol eines Diisocyanates entstehen. Geeignet sind beliebige Diisocyanate, z. B. aliphatische Diisocyanate, besonders Hexamethylendiisocyanat, Butylendiisocyanat, 2,4-Dimethylbutylenhexylmethan, sowie auch cycloaliphatische, araliphatische oder aromatische Diisocyanate. Typische aromatische Diisocyanate sind: m- bzw. p-Phenylendiisocyanat, Toluylendiisocyanate, 4,4'-Dibenzyldiisocyanat, 4,4'-Diphenyldiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat oder Dimethoxydiisocyanatodiphenyl. Im allgemeinen liegen die Schmelzintervalle der hieraus erhaltenen Produkte im gewünschten Bereich. Zusätzlich kann durch geeignete Auswahl von Gemischen aus verschiedenen Glykolen und verschiedenen Diisocyanaten eine besondere Variation der Schmelzintervalle erfolgen. Ebenso kann durch die Wahl des NCO/OH-Verhältnisses der Schmelzbereich, das Molekulargewicht der Zusatzstoffe und deren Löslichkeit und Verarbeitbarkeit im weichen Polyurethanelasiomeren beeinflußt werden. Eine Erhöhung des Schmelzpunktes kann gegebenenfalls durch Zusatz von Mono- oder Diaminen zu den Glykolen erzielt werden. Monofunktionelle Amine oder Alkohole mit Alkylresten mit mehr als 8 C-Atomen bewirken zusätzlich eine verbesserte Verarbeitbarkeit der Produkte, da sie als Gleitmittel wirken. Im gleichen Sinne wirken auch Zusätze von langkettigen (C > 8) Alkylmonoisocyanaten zu den Diisocyanaten, wenn der Zusatz zum Diisocyanat nicht mehr als 25 Molprozent beträgt.
ίο Als erfindungsgemäß zu verwendende weiche Polyurethanelastomere (Grundkomponenten) kommen solche der bekannten Art mit Shore-A-Härten unter 90 in Frage, z. B. die Umsetzungsprodukte aus 1 Mol Polyester oder Poiyäther oder deren Mischungen (durchschnittliches Molekulargewicht zwischen 1000 und 3000), 1,5 bis 3,5 Mol niedrigmolekularen Glykolen (Molekulargewicht unter 500), sowie 97 bis 110% der theoretischen Menge an Diisocyanaten, wie sie in ein- oder zweistufiger Reaktion hergestellt werden können. Sehr gut geeignet sind Produkte aus 1 Mol Polyester des Molekulargewichts 1750 bis 2500, 1,6 bis 2,8 Mol eines Glykols (Molekulargewicht zwischen 62 und 200) und 97 bis 110% der Theorie eines Diisocyanates. Die Herstellung solcher Polyurethane ist z. B. in der deutschen Auslegeschrift 11 65 852 und im britischen Patent 10 25 970 beschrieben.
Die herkömmliche Methode zur Herstellung von thermoplastischen Polyurethanelastomeren in Shore-Härten über 92 A erfolgte bisher, indem man 1 Mol Polyester oder Poiyäther mit endständigen OH-Gruppen (Molekulargewicht zwischen 800 und 3000) oder deren Mischungen sowie 3,5 bis 12 Mol von Glykolen mit Molekulargewichten unter 500, bevorzugt solche Glykole mit Molekulargewichten zwischen 62 und 200, mit 97 bis 110% der Theorie eines Diisocyanates umsetzte. Produkte mit höheren Glykol- und Diisocyanatanteilen sind jeweils härter als solche mit niedrigeren Glykol- und Isocysnatgehalten.
Gegenüber den herkömmlichen harten thermoplastischen Polyireihanelastomeren weisen die verfahrensgemäßen Produkte folgende Vorteile auf:
1. Die Verfahrensprodukte zeigen eine wesentlich verbesserte Flexibilität in der Kälte.
2. Bei normalen Temperaturen ist die Bruchdehnung, die Weiterreißfestigkeit, die Elastizität und die bleibende Dehnung wesentlich günstiger.
3. Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte sind sehr wirtschaftlich herstellbar. Man kann aus einem weichen Elastomeren die Produkte durch Zusätze in weiten Härtebereichen einstellen und den Werkstoff den jeweiligen speziellen Erfordernissen anpassen.
4. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung härterer Polyurethanelastomerer ist ferner der, daß die Verfahrensprodukte besonders verbilligt werden können, da man die meist aus hochwertigen und teuren Rohstoffen bestehenden thermoplastischen Polyurethanelastomeren durch Zusatz von aus billigen Rohstoffen hergestellten Hartsegmenten in sehr hochwertige Produkte überführen kann.
5. Gegenüber herkömmlichen Füllstoffen (amorphe Kieselsäure, Glasfasern, Kohlenstoff u. dgl.) weisen die erfindungsgemäßen Zusatzstoffe eine bessere Verträglichkeit mit den Polyurethanen der Grundkomponente auf. Sie sind daher in größeren Mengenanteilen und sehr einfach anzu-
wenden. Infolge der Wechselwirkung der Urethangruppierungen der Weichkomponente mit denen der Hartkomponente ν Wasserstoff-Brückenbindungen) erfolgt eine besonders innige Bindung des Füllstoffes, der wie die elektronenmikroskopische Untersuchung der Polyurethanelastomcren .reigt, in der Grundkomponente äußerst fein verteilt ist.
Die erfindiingsgemäß hergestellten Chemiewerkstoffe sind besonders geeignet zur Herstellung von (Winter-)Sportartikeln und technischen Ausrüstungen.
Beispiel 1
1 a) Herstellung eines thermoplastischen Polyurethanelastomeren der Shore-Härte A = 86
(Grundkomponente)
1000 Gewichtsteile eines Polyesters aus Adipinsäure und Butandiol-1,4 (OH-Zahl = 52, Säurezahl = 0,7) wurden mit 95 Gewichtsteilen Butandiol-1,4 *->ei 130° C gemischt und mit 103 % der Theorie 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan während 35 Sekunden intensiv verrührt. Das reagierende Gemisch wurde auf 110 bis 1200C heiße Platten gegossen. Nach etwa 10 Minuten ist die Masse erstarrt und kann abgehoben werden. Nach dem Erkalten wurde granuliert. Ein Teil des Granulates wurde durch Spritzguß zu Prüfkörpern verarbeitet.
Ib) Herkömmliche Herstellung eines thermoplastischen
Polyurethanelastomeren der Shore-Härte A = 96
zum Vergleich
Es wurde wie im Beispiel 1 a verfahren, jedoch 1000 Gewichtsteile des Folyesters mit 220 Gewichtsteilen Butandiol-1,4 vermischt und 103 % der Theorie der hierauf berechneten Menge des Diphenylmethandiisocyanates angewandt.
Ic) Herstellung der Hartkomponente
In einer Rührapparatur wurden 250 Gewichtsteile 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan in 450 Gewichtsteilen Chlorbenzol gelöst und 90 Gewichtsteile Butandiol zugetropft. Die Temperatur des Gemisches wurde zwischen 80 und 1000C gehalten. Der entstehende Niederschlag wurde nach dem Erkalten abgesaugt und mit Chlorbenzol gewaschen. Ausbeute: 330 Gewichtsteile, Schmelzpunkt 220 bis 2240C.
Erfindungsgemäße Arbeitsweise:
Id) Herstellung eines thermoplastischen Polyurethans der Shore-Härte A = 96 durch Zusatz
der Hartkomponente zur Grundkomponente
100 Gewichtsteile des Granulates aus Beispiel 1 a wurden mit 35 Gewichtsteilen der Hartkomponente aus Beispiel Ic vermengt. Das durch Extrusion homogenisierte Gemisch wurde regranuliert und auf einer Spritzgußmaschine zu Prüfkörpern verarbeitet.
Prüfwerte aus Versuchen 1 a bis 1 c
la
Ib Ic
Id
Ie
Zugfestigkeit (kp/cm2) 410 445
Bruchdehnung (%) 450 315
Modul 300% (kp/cm2) 170 425
Weiterreißfestigkeit (kp/cm) 80 109
Shore-Härte (A/D) 86/33 96/50
Elastizität (%) 43 32
Dämpfungsmaximum (° C) -27 + 1
c. 99
Ic: Prüfkörper zu spröde; Bestimmung der mechanischen Festigkeit nach herkömmlicher Methode nicht möglich.
445 430
420 432
212 317
116 114
96/52 96/51
44 42
-24 -23
Ie) Herstellung eines thermoplastischen
Polyurethans der Shore-Härte 96 A
(Zusatz der Hartkomponente vor der Reaktion)
100 Gewichtsteile eines Polyesters (wie im Beispiel la) wurden mit 9,5 Gewichtsteilen Butandiol-1,4 und 48 Gewichtsteilen des gepulverten Hartsegmentes aus Beispiel Ic bei 13O0C innig verrührfund mit 103 % der Theorie 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan während 30 Sekunden verrührt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 110 bis 1200C heiße Platten gegossen. Die erstarrende Masse konnte nach 4 Minuten abgehoben werden. Nach dem Erkalten wurde granuliert und zu Prüfkörpern verspritzt. Die Prüfwerte sind in vorstehender Tabelle zusammengefaßt.
If und Ig) Herstellung eines thermoplastischen
Polyurethans der Shore-Härte A = 96 durch Zusatz von herkömmlichen Füllstoffen (zum Vergleich mit Id)
If) 100 Gewichtsteile des Granulates gemäß 1 a wurden in einem Kneter mit 35 Gewichtsteilcn eines HAF-Rußes vermischt. Das Gemisch wurde granuliert und auf einer Spritzgußmaschine zu Prüfkörpern verarbeitet.
1 g) Der Versuch 1 f wurde wiederholt, jedoch der
Aktiv-Ruß durch Kieselgel (Diatomeenerde) ersetzt.
Die Prüfwerte an den Prüfkörpern aus If und Ig
liegen ungünstiger als bei den Prüfkörpern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (Id und Ie):
If Ig Id
60
Zugfestigkeit (kp/cm2)
265 199 445
Bruchdehnung (%) 290 194 420
Modul —300% 212
- Weiterreißfestigkeit 109 89 116
(kp/cm)
Shore Härte (A/D) 96/51 96/51 96/52
Elastizität (0Z.) 36 38 44
Beispiel 2' 2 a) Herstellung der Hartkomponenten
In einer Rührapparatur wurde 1 Mol des Diisocyanates in 450 ml Chlorbenzol gelöst und η-Mol des Glykol oder Glykolgemisches unter Rühren zugetropft. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wurde zwischen 80 und 1000C gehalten. Nach dem Erknlten wurde abgesaugt und das Krisfcillisat getrocknet.
Vers. Mr. Diiso- Glykol bzw. Glykoigemisch η Ausbeute Schmelzte mperatur
cyanat a)
(Mol) (%) (0C)
2a 1 MDI (Butandiol-1,4) (0,8) 95 210 bis 219
(Diäthylenglykol) (0,2)
2a 2 MDI ButandioM,4 0,8 94 210 bis 240
2a 3 MDI Butandiol-1,4 1,1 95 220 bis 233
2a4 MDI Hydrochinon-bis-hydroxyäthyläther 1 98 245 bis 250
2a 5 TDI Butandiol-1,4 1 92 140 bis L50
2a 6 MDI Äthandiol 1 98 235 bis 290
a) MDI = Diphenylmethandiisocyanat; TDI — Toluylendiisocyanat-2,4.
2b) Ein Polyurethanelastomeres (Grundkompo- üblicher Weise hergestellt war, wurde mit den Hart-
nente) aus 1000 Gewichtsteilen eines Polyesters, der komponentenfüllstoffen. gemäß Beispiel 2a in einem
aus Adipinsäure und einem Gemisch aus Äthandiol 25 Kneter vermischt und dann zu Prüfkörpern verarbeitet,
und Butandiol hergestellt war und die OH-Zahl 56 auf- Die Prüfwerte sind in nachfolgender Tabelle ange-
wies und aus 75 Gewichtsteilen Butandiol-1,4 und geben. 355 Gewichtsteilen 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat in
Zusatzstoff Konzentration Zugfestigkeit Bruchdehnung Härte Shore Elastizität Dämpfungs
per 100 Gewichts A maximum
teile Grund
komponente
(kp/cm«) Γ/ο) (0C)
Kein Zusatz
Kontrolle
25
50
35
35
25
43,5
10
30
0
402 412 498 402 362 450 369 410 340 359
630 430 422 382 530 390 582 582 650 310 93
97
96
96
97
90
92
95
75
96
42
43
43
43
42
42
42
39
43
38
-24
-20
-24
-23
-25
-27
-27
-27
-28
±0
Kontrollversuch: (herkömmliches Verfahren zur Herstellung von Polyurethanelastomeren einer Shore-A-Härte 96) 100 Gewichtsteile _des Polyesters aus Adipinsäure, Butandiol-1,4 und Äthandiol (OH-Zahl 56, Säurezahl = 0,4) wurden mit 22,5 Gewichtsteilen Butandiol-1,4 und 80 Gewichtsteilen Dipheaylmethandiisocyanat (vgL Beispiel la und Ib) umgesetzt und nach der Granulation auf einer Spritzgußmaschine zu Prüfkörpern verarbeitet
Beispiel 3 3 a) Herstellung der Hartkomponente
In einem kleinen Rührkessel wurde mittels Zahnradpumpen Hexamethylendiisocyanat-1,6 und ein Gemisch von Butandiol-1,4 zu Diäthylenglykol (molares Verhältnis 1:1) eingetragen. Pro Zeiteinheit wurden 0,9 Mol des Diisocyanates und 1 Mol des Glykolgemisches dosiert. Die Reaktion verläuft sehr stark exotherm; durch äußere Wärmeregelung wird die Temperatur des Kesselinhaltes auf 200 bis 2200C gehalten. Die Schmelze wurde mittels Stickstoff aus dem Kessel in gekühlte Blechwannen gedrückt, wo sie rasch erstarrt. Das zähe, harte Reaktionsprodukt wurde mittels Schneidmühlen granuliert. Die Schmelztemperatur des Produktes lag zwischen 189 und 195° C.
3 b) Herstellung einer Grtmdkomponente
1000 Gewichtsteile eines Polyesters aus Adipinsäure, Hexandiol-1,6 und NeopentylgMcol der OH-Zahl 56 und der Säurezahl 0,9 wurden mit 9,5 Gewichtsteilen Butandiol-1,4 versetzt und auf 1400C erwärmt. Dieses Diolgemisch wurde πώ. der äquivalenten Menge Hexamethylendiisocyanat umgesetzt, nach 2 Minuten auf Trockenbleche gegossen und noch 1 Stunde bei 1100C gelagert Nach dem Abkühlen
609 638/126
55
60
20 11 1308
ίο
wurde granuliert und auf Spritzgußmaschinen zu Prüfkörpern verarbeitet. Die Hauplmenge des Granulates wurde für Beispiel 3 c verwendet.
3 c) ErfindungsgemäGes Verfahren
100 Gewichtsteile der Grundkomponento gemäß Beispiel 3 b wurden mit 17,5 Gewichtsteilen iler Hartkomponente gemäß Beispiel 3 a vermischt und auf einer Spritzgußmaschine zu Prüfkörpern verarbeitet.
3b 3c 3d 3e
Shore Härte A 87 92 96 97
Zugfestigkeit (kp/cm2) 340 387 402 416
Bruchdehnung (%) 550 539 489 428
Elastizität 55 55 52 40
Weiterreißfestigkeit 60 68 72 112
(kp/cm)
Abriebfestigkeit (mrn3) 45 46 43 39
3d) 100 Gewichtsteile der Grundkompoiiente gemäß Beispiel 3 b wurden mit 45 Gewichtsteilen der Hartkomponente (3a) verarbeitet.
3e) 100 Gewichtsteile der Grundkompoiiente gemäß Beispiel 1 a wurden mit 35 Gewichtsteilen der Hartkomponente (3 a) verarbeitet.
Beispiel 4
4a) Die Herstellung der Hartkomponente wurde gemäß Beispiel 3a durchgeführt, jedoch 1 Mol Hexamethylendiisocyanat mit einem. Gemisch aus 0,45 Mol Butandiol-1,4, 0,45 Mol Diäthylenglykol und 0,2 Mol Octadecytamin umgesetzt.
4b) 100 Gewichtsteile der Grundkomponente gemäß Beispiel 3 b wurden mit 25 Gewichtsteilen der Hartkomponente gemäß Beispiel 4a vermischt und verarbeitet. Die Prüfkörper zeigten eine stark verminderte Haftung an der Form. Die Prüfergebnisse sind in der Tabelle angeführt:
ίο Shore Härte A 95
Zugfestigkeit (kp/cm2) 389
Bruchdehnung (%) 506
Elastizität 54
Weiterreißfestigkeit (kp/cm) 71
Abriebfestigkeit (mm3) 33
Beispiel 5
5a) Die Hartkomponente wurde gemäß Beispiel 4a hergestellt, jedoch anstatt von 0,2 Mol Octadecylamin wurden 0.25 Mol Octadecanol-1,8 eingesetzt. Die granulierte Substanz schmilzt im Bereich zwischen 165 und 197° C.
5 b) 100 Gewichtsteile der Grundkomponente gemäß Beispiel 3 b wurden mit 25 Gewichtsteilen der Hartkomponente gemäß Beispiel 4a vermischt und durch Spritzguß zu Prüfkörpern verarbeitet. Die Prüfergebnisse sind in der Tabelle angeführt:
Shore Härte A 95
Zugfestigkeit (kp/cm2) 391
Bruchdehnung (%) 489
Elastizität 52
Weiterreißfestigkeit (kp/cm) 70
Abriebfestigkeit (mm3) 41

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verformbaren Polyurethanelastomeren mit Shore-Härten A über 90 aus weicheren thermoplastischen Polyurethan-Elastomeren der Shore-Härte A unter 90, dadurch gekennzeichnet, daß man die weicheren Polyurethan-Elastomeren (Grundkomponenten) mit 5 bis 50% an Füllstoffen (Hartkomponenten) der allgemeinen Formel Ia, Ib oder Ic
    R-(O- CO— NH- Q'— NH-CO-O-Q-)»—O—CO-NH- Q'—NH- CO- O—R (Ia) OCN-(Q'-NH-CO-O—Q—O—CO—NH)n-Q'—NCO (Ib)
    R—NH-CO—NH-(Q'-NH-CO-O—Q-O-CO—NH)n-Q'—NH-CO—NH-R (Ic)
DE19702011508 1970-03-11 1970-03-11 Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verformbaren Polyurethanelastomeren Expired DE2011508C3 (de)

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