DE1926661A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-KunststoffenInfo
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- C08G18/6775—Low-molecular-weight compounds containing heteroatoms other than oxygen and the nitrogen of primary or secondary amino groups containing halogen
Description
Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen
In der deutschen Patentschrift 1 096 032 ist ein Verfahren beschrieben,
welches insbesondere die Herstellung von vernetzten Polyurethankunststoffen mit hoher Härte und hoher Elasti-'
zität ermöglicht. Es besteht darin, daß man höhermolekulare Hydroxyverbindungen mit einem Polyisocyanatüberschuß von 300-900
Mol-# bezogen auf die Hydroxygruppen der Polyhydroxyverbindungen umsetzt und diese Prepolymere unter Formgebung mit
weniger als der stöchiometrischen Menge eines gesättigten, sekundäre
Hydroxygruppen enthaltenden Glykole umsetzt.
Prepolymere, die einen Polyisocyanatüberschuß von 300-900 $>
enthalten, reagieren mit Glykolen mit primären Hydroxygruppen sehr rasch unter Verfestigung. Die vom Einrühren des Glykols
bis zur Verfestigung der Schmelze zu rechnende Gießzeit des Reaktionsgemisches ist umso kürzer, je größer der Diisocyanatüberschuß
ist. Der große Diisocyanatüberschuß ist erforderlich um Produkte mit hoher Härte und hoher Elastizität zu erhalten.
Die Herstellung derartiger Kunststoffe scheiterte daher bei
Verwendung von Glykolen mit primären Hydroxygruppen an den ungenügenden Verarbeitungsbedingungen und konnte erst durch die
Verwendung von gesättigten Glykolen mit sekundären Hydroxygruppen befriedigend gelöst werden..
Von den gesättigten, sekundäre Hydroxygruppen enthaltenden Glykolen hat sich in der Praxis insbesondere das 2,3-Butandiol,
das aus einem Gemisch von 80 i» Meeo- und 20 # D,L- Bu-
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tandiol-2,3 besteht, bewährt.
Wie nun überraschend festgestellt wurde, gestattet die Verwendung von 2,3-Dibrombuten-2-diol-(i,4) als Kettenverlängerungs-■
mittel die Herstellung von Polyurethangießharzen, die die Vorteile einer langen Gießzeit bei einer verhältnismäßig kurzen
Aushärtungsdauer aufweisen, obwohl es sich bei diesem Kettenverlängerungsmittel um eine Verbindung mit primären Hydroxylgruppen
handelte Ein weiterer Vorteil des Dibrombutendiols liegt in dem verbesserten Flammverhalten der damit hergestellten
Kunststoffe.
W Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren
zur Herstellung von Polyurethankunststoffen aus Hydroxylgruppen aufweisenden organischen Verbindungen mit einem Molekulargewicht
von 800 - 3000, Diisocyanates und einem Kettenverlängerungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kettenverlängerung smit.tel 2,3-Dibrombuten~2-diol-(1,4) eingesetzt wird.
Die Durchführung des vorliegenden Verfahrens kann in der Weise
erfolgen, daß die entwässerte höhermolekulare Hydroxyverbindung
mit einem Überschuß eines Diisocyanates zur Reaktion gebracht wird. Sodann setzt man der flüssigen Schmelze eine geringere Menge Dibrombutendiol zu als sich auf die freien NCO-
^ Gruppen berechnet und gießt unter Formgebung.
Eine Variante dieses Verfahrens besteht darin, daß man eine dem Diisocyanatüberschuß äquivalente oder nahezu äquivalente Menge
Dibrombutendiol zusetzt und auf diese Weise Polyadditionsprodukte erhält, die in organischen Lösungsmitteln wie 'beispielsweise
Dimethylformamid oder MethyläthyIketon u.a. gelöst und
vergossen oder versponnen werden können.
In einer weiteren Ausführungsform setzt man das Prepolymer mit
einer größeren Menge an Dibrombutendiol um als sich auf die '
freien NGO-Gruppen berechnet. Man erhält auf diese Weise lager-
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fähige walzbare Polyadditionsprodukte, die nach Zugabe von Peroxyden
oder Diisocyanaten wie beispielsweise dem dimeren ToluylendÜ3ocyanat
unter Formgebung in den vernetzten Zustand übergeführt werden können·
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich auch thermoplastisch
verarbeitbare Produkte, die als Granulat in einer Spritzgußmaschine verformt werden können, herstellen.
Zur Variation des Eigenschaftsbildes oder der Verarbeitungsbedingungen
können selbstverständlich auch Mischungen von Dibrombutendiol mit anderen Glykolen wie beispielsweise 2,3-Butandiol
angewandt werden.
Ausgangskomponenten für die Produkte gemäß Erfindung sind mindestens
zwei Hydroxygruppen enthaltende Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 800 bis 5000. Als Beispiele seien vor
allem Polyester, wie beispielsweise Äthylenglykol-Adipinsäure-PoIyester,
Butandiol-1^-Adipinsäure-Polyester, Hexandiol-1,6-Adipinsäure-Polyester,
Hexandiol-Neopentylglykol-Adipinsäure-Mischpolyester, Hydroxygruppen enthaltende Polyester aus Caprolacton
oder Hexandiol-1,6-polycarbonat oder Mischpolycarbonate
genannt. Ebenso sind auch Hydroxylgruppen enthaltende Polyäther der an sich bekannten Art, z.B. Polytetrahydrofurane, bevorzugt
von einem Molekulargewicht zwischen 800 bis 3000>ΐ4 geeignet. Auch Hydroxylgruppen enthaltende Polypropylenäther sind
besonders geeignet. Selbstverständlich können auch Mischungen der verschiedenen höhermolekularen Hydroxyverbindungen angewandt
werden.
Als erfindungsgemäß zu verwendende Isocyanate kommen die an sich bekannten aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen
und aromatischen Diisocyanate in Frage, z.B. 1,4-Butandiisocyanat,
1,6-Hexamethylen-diisocyanat, Oyclohexan-1,4-diis.ocyanat,
i-Methyl-cyclohexan-2,4- bzw. -2,6-diisocyanat und
ihre Isomerengemische, Isophoron-diisocyanat, m-, und p-Xylylendiisocyanat,
Toluylen-2,4- und -2,6-diisocyanat bzw. belie-
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bige Gemische dieser Isomeren. Bevorzugt sind vor allem 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
p-Phenylendiisocyanat sowie auch 4,4'-Diphenylätherdiisocyanat, 4,4'-Diphenyläthandiisocyanat
und 1,5-Naphthylendiisocyanat.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können sowohl hochelastische Gießharze als auch thermoplastisch verarbeitbare Polyurethankunststoffe
hergestellt werden, die sich zur Herstellung von Formteilen der verschiedensten Art eignen, und die sich
gegenüber dem bislang bekannten Polyurethanelastomeren durch eine erhöhte Schwerbrennbarkeit auszeichnen.
200 g eines Äthylenglykol-Adipinsäure-Polyesters vom mittleren
Molekulargewicht 2000 (OH-Zahl: 56) werden bei 13O°/12 Torr
entwässert. Anschließend rührt man bei der gleichen Temperatur 36 g Naphthylen-1,5-diisocyanat ein und läßt 30 Min. im Vakuum
reagieren. Dann werden 10,9 g 2,3-Dibrombuten-2-diol-1,4 eingetragen.
Nach einer Rührzeit von 3 Minuten gießt man das Gemisch in eine gewachste, vorgewärmte Form und heizt noch 24
Stunden bei 100° nach.
Der erhaltene Formkörper hat folgende Eigenschaften:
Shore-Härte At 81 ψ Zugfestigkeit« 326 kg/cm2
Bruchdehnung: 585 # Bleibende Dehnung: 9 # Strukturfestigkeit: 34 kg/cm
Elastizität: 50
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CD
CD
CNJ
Beispiel Analog Beispiel 1 wurden hergestellt Nr. Rezeptur
Shore*-A Zug- Bruch- Blei- Struk- EIafestig- dehnung bende turfe- sti-
keit
kg/cm*
Dehnung
stigkeit
kg/cm
zität
200 g Polyester aus Beispiel 1
60 ß 1,5—Naphthylendiisocyanat
38.2 g Dihrombutendiol
200 g Polyester aus Beispiel 1
80 g 1,5-Naphthylendiisocyanat-63 g Dibrombutendiol
200 g Polyester aus Beispiel 1
80 g 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
46.7 g Dibrombutendiol
Ver- 200 g Polyester aus Beispiel 1 gleiche- 36 g 1,5-Naphthylendiisocyanat
Beispiel 4 g Butandiol-2,3
200 g 1,6-Hexandiolpolycarbonat
(MG 2000, OHZ 56)
58.8 g Hexamethylendiisocyanat
55.3 g Dibrombutendiol
97
84
70
187
204
243
240
167
342
355
420
650
420
24
59
12
15
47
58
31
43
18
40
46
28
46
40
CVi CVJ
Bei- Eezeptur spiel Nr.
Shore- Zug- Bruch- Blei- Struk-A festig- den- bende tur-
keit 2 nung Den- festigkg/cm
i> nung keit
kg/cm
Elastizität
200 g Mischpolyester aus Adipin
säure und Hexandiol-1,6-
Neopentylglykol im Molver- 76 182 282 10 18 26
hältnis 12s11 (MG 1700,
OHZ 66) .
g 4,4'-Diphenylmethandiiso-
cyanat g Dibrombutendiol
200g 1,4-Butylen-Polyäther
(MG 2200, OHZ 5.1) 81 153 392 17 20 45
g 4,4'-Diphenylmethandiiso-
cyanat 51,7 g Dibrombutendiol
200 g Polyester aus Beispiel 1
125 g 4,4t-Diphenylmethandiiso- 94 193 320 26 55 48
cyanat
46,2 g Dibrombutendiol 16,9 g 2,3-Butandiol
I oo
Claims (5)
1) Verfahren zur Herstellung von Polyurethankunststoffe'n aus
Hydroxylgruppen aufweisenden organischen Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 800 - 3000, Diisoeyanaten und einem Kettenverlängerungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kettenverlängerungsmittel 2,3-Dibrombuten-2-diol-(i,4) eingesetzt
wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kettenverlängerungsmittel ein Gemisch aus 2,3-Dibrombuten-2-diol-(i,4)
mit primären oder sekundären oder tertiären Hydroxylgruppen
aufweisenden Glykolen verwendet wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydroxylgruppen aufweisende organische Verbindung
mit einem Überschuß an Diisocyanat von 300 - 900 #, bezogen
auf die Hydroxylgruppen, umsetzt und das so entstandene Prepolymer mit einer geringeren als der den Diisocyanatgruppen *
äquivalenten Menge an Kettenverlängerungsmittel zur Reaktion bringt.
4·) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydroxylgruppen aufweisende organische Verbindung mit einem Überschuß an Diisocyanat von 300 - 900 #, bezogen
auf die Hydroxylgruppen, umsetzt und das so entstandene Prepolymer mit einer den Diisocyanatgruppen äquivalenten Menge
an Kettenverlängerungsmittel zur Reaktion bringt.
5) Verfahren nach Anspruch,1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydroxylgruppen aufweisende organische Verbindung mit einem Überschuß an Diisocyanat von 300 - 900 #, bezogen
auf die Hydroxylgruppen, umsetzt und das so entstandene Prepolymer mit einer größeren als der den Diisocyanatgruppen
äquivalenten Menge an Kettenverlängerungsmittel zur Reaktion bringt.
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00984 8/1919
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