DE2009498A1 - Lichtempfindliches fotografisches Material - Google Patents
Lichtempfindliches fotografisches MaterialInfo
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Description
AGFA-GEVAERTAG
Leverkusen 27. FEB. 1970
Lichtempfindliches fotografisches Material
Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches fotografisches
Material mit mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht, das mindestens eine entfärbbare Lichthofschutz- oder Filterschicht
enthält, in der saure Farbstoffe mit basischen Polymeren festgelegt sind.
Gefärbte Schichten, die während der Entwicklung entfärbt werden
können, finden häufig Verwendung in fotografischen Materialien. So ist es üblich, die Rückseite von Roll- und Planfilmen mit
gefärbten Gelatineschichten zu versehen. Diese Schichten sollen nicht nur die Rolltendenz des Filmes vermindern, sondern auch
die von den Emulsionsschichten bei der Belichtung nicht absorbierte Strahlung möglichst vollkommen absorbieren, um
so die Entstehung eines Reflektionslichthofs zu verhindern.
Eine Verbesserung läßt sich noch dadurch erreichen, daß man die gefärbte Schicht nicht auf der Rückseite des Trägers, sondern
unmittelbar unter der untersten Emulsionsschicht anordnet, sodaß auch an der Filmunterlage keine Rückstreuung ©intreten kann.
In manchen Fällen ist es auch erforderlich, die Emulsionsschicht mit einer Farbstoffschicht zu überziehen, um auf diese Weise
unerwünschte Strahlung von der Emulsion fernzuhalten.
Besondere Bedeutung besitzen Filterschichten in farbfotografischen
Mehrschichtenmaterialien, z.B. als gelbe Filterschicht unter einer blauempfindlichen Schicht, um die darunterliegenden
Schichten, die zwar für grünes bzw. rotes Licht sensibilisiert
sind, jedoch eine Eigenempfindlichkeit fUr blaues Licht besitzen,
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vor blauem Licht zu schützen. Ebenso ist es bekannt, die
Schärfe und die Grünwiedergabe im Bereich starker Belichtung zu verbessern, indem man zwischen einer grünsensibilisierten
und einer darunterliegenden rotsensibilisierten Schicht eine PiIterschicht anordnet, die einen grünes Licht absorbierenden
Farbstoff enthält.
Die in Lichthofschutz- oder Filterschichten verwendeten Farbstoffe müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen.
Sie sollen z.B. gute Absorptionseigenschaften besitzen und in den üblichen fotografischen Bädern vollkommen und irreversibel
ausbleichbar sein. Sie sollen ferner gut löslich oder dispergierbar sein, damit sie in genügender Konzentration in die
Schichten eingebracht werden können, müssen aber in der jeweiligen Schicht so festgelegt sein, daß sie nicht in benachbarte
Emulsionsschichten diffundieren können. Die Diffusionsfestigkeit wird auch für die Farbstoffe in der auf der
Rückseite das Trägers angeordneten Schicht gefordert, da diese Schicht ebenfalls in engen Kontakt mit der Emulsionsschicht
kommen kann, z.B. bei aufgerollten Filmen oder bei übereinanderliegenden Planfilmen. Die Diffusionsfestigkeit der
Farbstoffe muß auch unter extremen Bedingungen, wie erhöhter Temperatur und Feuchtigkeit, gewährleistet sein.
Um geeignete Farbstoffe diffusionsfeet in die Schicht einzubringen,
wurde schon vorgeschlagen den Gelatinelösungen der Farbstoffe Guanidine, aminogruppenhaltige Polymere und
ähnliche basische Verbindungen zuzusetzen oder die Farbstoffe durch Einführung längerer Fettreste in das Farbstoffmolekül
festzulegen. Durch derartige Methoden wird jedoch meist die Löslichkeit der Farbstoffe verringert und dadurch ihre
Einbringung in die Schichten erschwert, oder die Entfärbbarkeit der Schichten wird stark verschlechert oder es wird,
z.B. bei der Verwendung langkettiger quaternärer Ammoniumsalze als Beizen für saure Farbstoffe, in den benachbarten
Emulsionsschichten ein untragbarer Schleier erzeugt.
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-3 2 OO 9 &
In der amerikanischen Patentschrift 2 882 156 sind Kondensationsprodukte aus Polyvinylalkylketon mit
Aminoguanidin als polymere Beizmittel für saure Farbstoffe
beschrieben. Diese polymeren Beizmittel genügen jedoch nicht in jeder Hinsicht den an sie gestellten
Forderungen, wobei als besonders nachteilig die hohe Viskosität der Mischungen mit wäßrigen Gelatinelösungen
sowie die relativ starke Eigenfarbe der wäßrigen Lösung zu erwähnen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Beizen für
grafische Schichten zu entwickeln, die die obigen Nachteile
nicht besitzen, und damit gefärbte Schichten, die in Bezug
auf Diffusionsfestigkeit, Auswaschbarkeit und Beeinflussung
benachbarter Schichten den Anforderungen der fotografischen
Es wurde nun gefunden, daß man durch Umsetzung von Aminoguanidin
mit ketogruppenhaltigen polymeren Styrolderivaten basische polymere Verbindungen erhält, die sich in ausgezeichneter
Weise als Beizen für saure Farbstoffe in fotografischen Schichten eignen.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein lichtempfindliches d
fotografisches Material mit mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht und mindestens einer wasserdurchlässigen
hydrophilen Kolloidschicht, die einen sauren Farbstoff
und eine basische Beize für den Farbstoff enthält. Das Material ist dadurch gekennzeichnet, daß als Beize ein
Kondensationsprodukt aus Aminoguanidin und einen Homo- oder Copolymerisat ketogruppenhaltiger Styrolderivate, wie
Viny!acetophenon, Vinylpropiophenon oder Vinylbutyrophenon
verwendet wird. Die Benzolringe der Styrolderivate können
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weiter substituiert sein, z.B. durch Alkylgruppen mit vorzugsweise
bis zu 5 C-Atomen, beispielsweise Methyl, Äthyl, Propyl oder Isopropyl, oder Halogenatome wie Chlor oder Brom.
Das mit Aminoguanidin umzusetzende Polymerisat kann außer
den ketogruppenhaltigen Styrolderivaten bis zu 50 MoI-^
Comonomere enthalten, z.B. Styrol, Methylstyrol, Vinylacetat, Butadien, Isobutylen, Vinylpyridin oder Vinylpyrrolidon.
Die erfindungsgemäßen basischen polymeren Verbindungen sind gekennzeichnet durch wiederkehrende Struktureinheiten der
Formel I:
(■
CH2 - CH
NH5
7 X C=N-NH-C ^n
R NH
worin bedeuten:
R = ein Alkylrest mit vorzugsweise bis zu 3 C-Atomen,
beispielsweise Methyl, Äthyl, Propyl oder Isopropyl; und
X^ = das Anion einer Säure, vorzugsweise einer organischen
Säure, z.B. einer aliphatischen Carbonsäure oder Sulfonsäure mit bis zu 4 C-Atomen, wie Ameisensäure,
Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Glykolsäure oder Milchsäure.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen basischen polymeren Verbindungen setzt man zunächst Styrol- Homo- oder Copolymerisate mit einem Mol-Gew. «wischen 10 000 und 200 000 in Gegenwart von wasserfreiem Alumminiumchlorid mit den entsprechenden
Carbonsäureanhydriden oder Carbonsäurechloriden um. Diese
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Reaktion wurde bereits in der Literatur beschrieben (J.A.
Blancette, J.D. Cotman, J. Org. Chem. 23, 111-7 (1958); W.O.
Kenyon, G.P. Wangh, J. polymer. Sei. 2?.» 8^ (1958) ). Bei
dieser Reaktion erhält man die entsprechenden polymeren
Verbindungen mit wiederkehrenden Struktureinheiten der Formel II:
(-■ CH2 -CH-)
I
II
II
worin R die oben angebene Bedeutung hat.
Diese Acylderivate werden anschließend mit der 1-bis 5-fachen
Menge Aminoguanidinsalz, vorzugsweise Aminoguanidinhydrogencarbonat
in Gegenwart von Essigsäure und einem weiteren organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Dioxan, Chloroform oder Dimethylformamid
zu den Guanylhydrazonen umgesetzt. Die Reaktionstemperatur kann dabei in weiten Grenzen, vorzugsweise
zwischen 50 und 1200C variiert werden. Sie richtet sich
auch nach dem jeweiligen Lösungsmittelgemisch. J
Diese Kondensationsrekation verläuft in allgemeinen, auch
wenn das Aminoguanidinsalz im Überschuß verwendet wird, nicht quantitativ. Die erfindungsgemäßen basischen polymeren
Verbindungen enthalten daher außer den wiederkehrenden Struktureinheiten der Formel I noch solche der Formel II.
Die basischen polymeren Verbindungen sind in Wasser mit organischen
Säuren löslich, zeigen in den meisten Fällen in wässriger Lösung bei Konzentrationen um 4 Ί» eine reversible Sol-Gel-
Umwandlung und lassen eich leicht mit Gelatine vermischen.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten stets niedermolekulare
Anteile, die durch Dialyse nicht vollständig entfernt werden können. Potografiach einwandfreie Beizen erhält
man, wenn man die Reaktionsprodukte mit Gelatine mischt und nach der Erstarrung der Mischung 8-10 Stunden mit Wasser
digeriert.
Im' folgenden sei die Herstellung einiger der erfindungsgemäßen
polymeren Verbindungen im einzelnen beschrieben.
Polymere Verbindung 1
a) Polyviny!acetophenon
26 g Polystyrol Mol-Gew. 180 000 werden in 900 ml wasserfreiem
Tetrachloräthan gelöst und vorsichtig mit 140 g wasserfreiem Aluminiumchlorid versetzt. Unter gutem Rühren
läßt man dann innerhalb von 10 Hinuten eine Lösung von 51 g Essigsäureanhydrid in 200 ml Tetrachloräthan zutropfen.
Die Mischung wird anschließend unter Wasserausschluß 24 Stunden bei Raumtemperatur (ca. 200C) gerührt.
Man trägt sie auf Eis aus und trennt die hydrophobe Schicht ab. Sie wird im Vakuum bis auf 150 ml eingeengt und die
Verbindung durch Zugabe von Methanol ausgefällt. Man löst den Niederschlag in Chloroform, filtriert die Lösung und
fällt mit Alkohol erneut aus. Nach Verreiben mit frischem Äthanol und Trocknung erhält man 18 g Polyvinylacetophenon
(a) mit einem Sauerstoffgehalt von 10,1 #.
b) Umsetzung mit Aminoguanidin zum Guanylhydrazon
14,6 g Verbindung a werden in 112 ml Dioxan und 48 ml
Eisessig gelöst. Unter gutem Rühren werden bei 90 - 1000C
auf dem Dampfbad 32 g Aminoguanidinhydrogencarbonat eingetragen.
Der Ansatz wird 15 Minuten bei 9O°C nachgerührt
und anschließend nach Zusatz von 54 ml Wasser und 53 ml
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Eisessig mit Zinkgranalien behandelt. Man erhitzt den Ansatz danach noch 11/2 Stunden auf dem Dampfbad und filtriert
die Mischung., Das Guanylhydrazon (polymere Verbindung 1)
wird durch Eingießen in eine wässrige Natronlauge ausgefällt und anschließend abgesaugt. Man löst es in mit
Essigsäure angesäuertem Wasser, mischt mit Gelatine und digeriert das zerkleinerte Gel 4 bis 8 Stunden mit destillier
tem Wasser. Ausbeute (vor dem Vermischen mit Gelatine): 19 g; Stickstoffgehalt 16,4 #.
Für das Guanylhydrazon ist auf Grund des Stickstoffwertes
die folgende Formel (Zusammensetzung) anzunehmen:
■\0Ro r CH -λ (- CH9 - CH / -
COCH, C=N-NH-C' * CH2-COO
IX CH, NH2
Polymere Verbindung 2
a) Polyvinylacetophenon wird wie unter 1 beschrieben hergestellt, wobei in diesem Fall ein Polystyrol mit dem
Molgewicht 10 000 verwendet wird. . ä
b) Mit Aminoguanidinhydrogencarbonat erhält man bei der unter
1b beschriebenen Arbeitsweise ein Guanylhydrazon mit einem Stickstoffgehalt von 17 1>.
Wahrscheinliche ' | A-G 610 | j] | 1 | ■ ( | CH2 | -Wz | 1 | NH„ |
Zusammensetzung: | Φ | VJ CVI | ||||||
(CH2 - CH) | I . | |||||||
3OCH3 |
C=N-NH-C
I X CH3 |
|||||||
- 7 | — ■ | |||||||
C | 37/ | |||||||
1098 |
COO
Polymere Verbindung 3 (Guanylhydrazon von Polyvinylpropiophenon)
a) Polyvinylpropiophenon wird ähnlich wie Verbindung 1a hergestellt,
nur setzt man anstelle des Acetanhydrids 65 g Propionsäureanhydrid ein.
Ausbeute: 29,5 g, Sauerstoffgehalt:·10 #
b) Umsetzung mit Aminoguanidin
16 g Verbindung 3a werden in 112 ml Dioxan und 48 ml Eisessig
gelöst. Unter Rühren werden 32,8 g Aminoguanidinhydrogencarbonat zugesetzt. Die Temperatur wird auf 90 - 1000C
erhöht. Man läßt die Mischung 15 Minuten nachrühren und filtriert sie. Die klare Lösung wird dann in Wasser mit
einem Überschuß an Natronlauge ausgefällt. Man isoliert und wäscht das Umsetzungsprodukt, löst es wieder in einer
Mischung aus Wasser und Alkohol unter Zusatz von Essigsäure und dialysiert die Lösung gegen destilliertes Wasser 48
Stunden.
Ausbeute: 17,2 g, Stickstoffgehalt: 13,3 i».
Nach der Analyse ist die folgende Zusammensetzung anzunehmen:
- CH)i — (CH2 -
NH, ^ C=N-NH-C CH, COO
' S. J
NH2
Polymere Verbindung 4 (Guanylhyirazon von Polyvinylbutyrophenon)
In ähnliche:' Weise wird Polyvinylbutyrophenon hergestellt und
mit Aminoguaiiidinhydrogencarbonat umgesetzt,
i-iti oka-l ο ffpchal t: b, 6#.
Wahrscheinliche Zusammensetzung:
- (-GH2 - CH -)5 - (cH2 -
GH3 -COO^ g
Polymere Verbindung 5
Durch Acylierung eines Mischpolymerisates aus 9 Gewichtsteilen
Styrol und 1 Gewichtsteil 2-Methy!styrol (Molgewicht 10 000)
wird wie bei Verbindung 1 beschrieben das entsprechende Methylketon
hergestellt, dem auf Grund der Sauerstoffanalyse die folgende Zusammensetzung zugeschrieben werden kann:
-[CH2 - CH -]
C0CH3 COCH,
Durch Umsetzung mit Aminoguanidin wird ein Guanylhydrazon mit 17,3 i>
Stickstoff erhalten. Die Reaktion ist nicht vollständig.
Die Formel läßt sich auch nicht näherungsweise angeben, da die Reaktionsgeschwindigkeiten der beiden Vinylacetophenone nicht
bekannt sind.
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Polymere Verbindung 6
Durch Mischpolymerisation wird ein Copolymerisat der folgenden Formel hergestellt:
- (CH2 - CH)20 - (CH2 - CH)1 -
0-CO-CH3
Sauerstoffgehalt: 1,2 $
das durch Acylierung wie in Beispiel 1 beschrieben in die
folgende Verbindung überführt wird:
folgende Verbindung überführt wird:
(CH2 - CH)20 (CH2 - CH)
1 OCO-CH,
r" il
I- Jj Sauerstoffgehalt: 10,5 %
COCH3
Nach der Umsetzung mit Aminoguanidin wird ein Guanylhydrazon mit einem Stickstoffgehalt von 12,3 # isoliert.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Beizen können Farbstoffe
verschiedenster Konstitutionen, die eine oder mehrere saure Gruppen, wie Sulfonsäure- oder Carboxylgruppen, enthalten,
diffusionsfest in hydrophile Bindemittelschichten eingelagert werden. Infrage kommen vor allem Farbstoffe aus den Klassen der Oxonole, der Styrylfarbstoffe, der Triphenylmethanfarbstoffe, der Merocyanine, der Azofarbstoffe usw. Geeignet
sind beispielsweise die folgenden Farbstoffe:
verschiedenster Konstitutionen, die eine oder mehrere saure Gruppen, wie Sulfonsäure- oder Carboxylgruppen, enthalten,
diffusionsfest in hydrophile Bindemittelschichten eingelagert werden. Infrage kommen vor allem Farbstoffe aus den Klassen der Oxonole, der Styrylfarbstoffe, der Triphenylmethanfarbstoffe, der Merocyanine, der Azofarbstoffe usw. Geeignet
sind beispielsweise die folgenden Farbstoffe:
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I 0 9 8 3 7 / U 1 1
Färbstoff-Nr.
HOOC - , -C -N=N-
N I
SO, H
if L
SO5H
N I
HO
SO5H
SO3H
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- 11 -
8 3-7/ U 1 1
Farbstoff-Nr.
HOOO-, , =CH-CH=CH-, , -COOII
N / ^ 0 HO
HOOC-
!Γ
=CH-(CH=CH)2-)
HO"
-COOH
SO,H
SO3H
7Χ
'/~Λ-Ϊ
λ3
-CH,
COOH
A-G 610
=CH-CH=, , -CH
CH,
11
Π ^ ^ N
- 12 0 9 8 3 7 / 1 A 1 1
Farbstoff-Nr.
10
11
HOOC-
N I CH
=CH-CH=CH-C&
S0,H
If
=CH-//
SO,H
Θ
-N (C2H5)
-N (C2H5)
CH2-SO3H
-N=N- Jl \\-S0,H
S0,H
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Farbstoff-Nr.
SO3Na
Bei der Mischung der kationischen Beizen mit säuregruppenhaltigen
Farbstoffen in wässriger Lösung entsteht im allgemeinen ein bei allen pH-Werten unlöslicher Komplex.
Nur durch Anwendung bestimmter Verfahrensschritte ist eine homogene Mischung ohne Flockung zu erreichen. Man kann
beispielsweise nach einer der folgenden Methoden verfahren:
1.) Man vergießt die Beize in einer Gelatineschicht und setzt den Farbstoff in einer in Nachbarschaft hierzu befindlichen
Schicht ein. Beim Begießvorgang diffundiert der Farbstoff in die Beizenschicht und wird dort festgelegt.
Dieses Verfahren ist an sich bekannt und bereits in der US-Patentschrift 1 954 294 beschrieben. Dort wird allerdings
eine niedermolekulare Beize verwendet.
2.) Die Beize wird in einer Gelatinelösung gelöst, die Mischung erstarrt und genudelt. Die Gelatinenudeln werden mit einer
wässrigen Lösung des Farbstoffs überschichtet und kurz gerührt. Das Aufschmelzen der Gelatinenudeln erfolgt unter
Zusatz von Alkoholen.
Eine besondere Ausführungsform dieser Erfindung wird wie folgt
beschrieben: Man löst den wasserlöslichen Farbstoff in einer 10 ^igen wässrigen Gelatinelösung und fügt ca. 10 ^ Äthanol
(bezogen auf die Lösung) zu. In die Mischung gießt man unter
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Rühren eine Lösung der Beize in einem-Gemisch aus 1 Volumenteil
Wasser und 1 Volumenteil Alkohol. Die homogene Mischung wird erstarrt, genudelt und 4 Stunden gewässert. Danach lassen
sich die Gelatinenudeln ohne Blockung aufschmelzen und ergeben eine einwandfreie Schicht nach dem Beguß.
Die in der erfindungsgemäßen Weise gefärbte Schichten können als Lichthofschutz- bzw. Filterschichten für alle konventionellen
fotografischen Materialien, die eine oder mehrere lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten enthalten,
Verwendung finden. Die gefärbten Schichten können sowohl auf der Rückseite des Trägers als auch zwischen Träger M
und einer lichtempfindlichen Schicht oder auch zwischen zwei Emulsionsschichten angeordnet sein. Die erfindungsgemäßen
Beizen können auch bei Farbstoffdiffusionsübertragungsverfahren verwendet werden, um die aus den lichtempfindlichen Schichten
herausdiffundierenden Farbstoffe in der Bildempfangsschicht festzulegen
.
Als Trägermaterial für die gefärbten Schichten kommen die üblichen, vorzugsweise transparenten Unterlagen in Frage wie
z.B. Folien aus Celluloseestern, Polycarbonaten, insbesondere
solchen auf der Basis von Bishydroxyphenylalkanen, Polyestern
insbesondere Polyäthylenterephthalat und andere. Sofern die Beizen in Bildempfangsschichten verwendet werden, kann das ä
Trägermaterial auch nicht transparent sein, beispielsweise aus Papier bestehen.
Als Bindemittel für die gefärbten Schichten ist vorzugsweise Gelatine geeignet, die jedoch ganz oder teilweise durch andere
hydrophile Bindemittel wie Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose,
Cellulosederivate überhaupt, Alginsäure oder deren Derivate und andere ersetzt werden kann.
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Die Lichthofschutz- und Filterschichten können in der üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Formaldehyd oder
halogensubßtituierten Aldehyden, die eine Carboxylgruppe tragen wie Mucochlorsäure, Mketonen, Methansulfonsäureestern, Dialdehyden
und dergleichen.
Die Lichthofschutz- und Filterschichten werden wie üblich durch Vergießen der Gelatinelösung des Farbstoffs und der Beize auf
ein fotografisches Material hergestellt. Zum gleichmäßigeren Vergießen kann ein Netauittel wie Saponin zugefügt werden. Der
pH-Wert der Gießlösung wird nach üblichen Methoden auf einen Wert, der dem der verwendeten Emulsion vergleichbar ist, eingestellt.
Das Mengenverhältnis zwischen Farbstoff, Beize, Bindemittel, Härtungsmittel und Netzmittel kann innerhalb weiter
Grenaen variiert werden und hängt von dem speziellen Verwendungszweck
ab. Die Methoden zur optimalen Bestimmung des Verhältnisses sind dem Fachmann wohl bekannt und bedürfen
hier keiner näheren Erläuterung.
Als Emulsionen für die lichtempfindlichen Schichten des erfindungsgemäßen
Materials eignen sich Emulsionen von Silberhalogeniden wie Silberchlorid, Silberbromid oder Gemische
davon, evtl. mit einem geringen Gehalt an Silberjodid bis zu 10 Mol-fo in einem der üblicherweise verwendeten Bindemittel
wie Protein, insbesondere Gelatine, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Cellulosederivate, wie Carboxyalkylcellulosen,
insbesondere Carboxymethylcellulose oder Derivaten der Alginsäure.
Diese Emulsionen können gegen bestimmte Teilbereiche des Spektrums
sensibilisiert sein. Als spektrale Sensibilisatoren sind z.B. geeignet die üblichen Mono- oder Polymethinfarbstoffe, wie
Cyanine, Hemicyanine, Streptocyanine, Merocyanine, Hemioxonole, Oxonole, Azacyanine, Styrylfarbstoffe und andere, auch drei-
und mehrkernige Methinfarbstoffe wie Rhodacyanine, Neocyanine
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Ft-
usw. Derartige Sensibilisatoren sind in dem Werk von
P.M. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds" (Interscience
Publishers, 1964) beschrieben. . '
Sofern es sich bei den erfindungsgemäßen Materialien, um solche
zur Herstellung farbiger Bilder handelt, können die Emulsionsschichten
außerdem Farbstoffe oder andere farbstoffbildende Substanzen enthalten, z.B. Farbkuppler, die mit dem bildmäßig
entstehenden Oxydationsprodukt von Farbentwicklern unter Farbstoffbildung
reagieren (eine zusammenfassende Übersicht) findet man beispielsweise in dem Artikel "Farbkuppler" von
W. Pelz in den Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der —
Agfa Leverkusen - München, Band III, Seite 111), ferner aus- ™
bleichbare Farbstoffe, beispielsweise Azofarbstoffe oder deren Vorprodukte, z.B. solche wie sie in der britischen Patentschrift
1 173 295 beschrieben sind, oder Farbstoffe für das Farbstoffdiffusionsübertragsverfahren, wie sie beispielsweise
in den deutschen Patentschriften 1 196 075, "1 095 115,
(P 19 30 215.9) oder in der niederländischen Patentschrift 68, 10480 beschrieben sind.
Die Herstellung fotografischer Materialien mit in der erfindungsgemäßen
Weise gefärbten Lichthofschutz- bzw. Filter- ■ schichten ist in den folgenden Beispielen erläutert.
• i
Eine wäßrige Lösung vom pH-Wert 6,5 , die in 100 ml 4,0 g Gelatine,
0,15 g Saponin, 0,3 g Farbstoff 6 und 0,9 g der polymeren Verbindung 1 enthält, wurde auf eine Filmunterlage aus Triacetylcellulose
in einer Schichtdicke von 2,5/U aufgebracht (Probe A). Als Vergleichsprobe wurde die gleiche Lösung jedoch
ohne den Gehalt an Polymeren hergestellt und in gleicher Weise vergossen (Probe B). Beide Proben wurden mit einer unsensibilisierten
Bromjodsilberemulsion iiberzogen und mit einem Entwiokler
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It
der folgenden Zusammensetaung behandelt:
p-Methylaminophenol 5 g
Hydrochinon 6 g
Natriumsulfit sicc. 40 g
Kaliumcarbonat 40 g
Kaliumbromid 2 g
Wasser auf 1000 ml
Nach dem Fixieren werden die beiden Proben gewässert. In
beiden Fällen sind die Farbstoffschichten vollständig und irreversibel entfärbt.
Eine mikroskopische Prüfung des Querschnitts der obigen Materialien zeigte, daß bei Probe A der Farbstoff vollständig
in der Filterschicht zurückgehalten wurde, während er bei Probe B stark in die benachbarte Emulsionsschicht
eindrang.
Eine wäßrige Lösung vom pH-Wert 6,5, die in 100 ml 4,0 g
Gelatine, 0,15 g Saponin, 0,3 g Farbstoff 9, 0,2 g Farbstoff 10, 0,2 g Farbstoff 12 und 1,3 g der polymeren Verbindung
enthielt, wurde auf zwei Proben einer mit einer Haftschicht versehenen Triacetylcellulosefolie in einer Schichtdicke von
3/U aufgetragen. Auf beide Proben wurde nun eine panchromatisch
sensibilisierte Silberbromid.jodidemu3si.on aufgebracht, und zwar
in dem einen Fall auf die schichtfreie Seite, wobei die Farbstoffschicht als Lichthofschutzschicht diente (Probe A). Bei
der zweiten Probe wurde die lichtempfindliche Schicht auf die Farbstoffschicht aufgetragen; die Farbstoffschicht war in
diesem Falle also zwischen Unterlage und Emulsionsschicht angeordnet (Probe B).
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Die beiden. Proben wurden wie in Beispiel 1 beschrieben
entwickelt, fixiert und gewässert, wobei in beiden Fällen die gefärbten Schichten ohne Schwierigkeit entfärbt wurden.
Ein sensitometrischer Vergleich zeigte, daß in beiden Fällen die gleiche Empfindlichkeit erzielt wurde; die Farbstoffe
waren also auch bei Probe B nicht in die Emulsionsschicht
diffundiert.
Auf eine mit einer Haftschicht versehene Triacetylcellulosefolie
wurde eine 5 $ige wäßrige Gelatinelösung, die pro
kg 7 g Farbstoff 1 enthielt, in einer Schichtdicke von 2,5/U
aufgetragen. Auf diese Schicht wurde eine 4 $ige wäßrige Gelatinelösung,
die pro kg 13 g der polymeren Verbindung 1 enthielt, in einer Schichtdicke von 3/U aufgetragen. Die Schichten
wurden überzogen mit einer Silberbromidjodid-Emulsion, die
pro kg 45 g Silberbromid, 5g Silberjodid, 95 g Gelatine sowie
10 g eines Gelbkupplers der folgenden Formel enthielt:
Nach einer üblichen Colorentwicklung war die Gelbfilterschicht
völlig entfärbt, das fotografische Verhalten der Emulsionsschicht wurde durch die Gelbfilterschicht nicht
beeinträchtigt.
A-G 610 - 19 -
109837/U11
Claims (1)
- Pa tentansprücheLichtempfindliches fotografisches Material mit mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht und mindestens einer wasserdurchlässigen, hydrophilen Kolloidschicht, die einen sauren Farbstoff und eine basische Beize für den Farbstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß als Beize ein Kondensationsprodukt aus Aminoguanidin und einem Homo- oder Copolymerisat ketogruppenhaltiger Styrolderivate verwendet wird.Lichtempfindliches fotografisches Material mit mindester'a einer Silberhalogenidemulsionsschicht und mindestens einer wasserdurchlässigen, hydrophilen Kolloidschicht, die einen sauren Farbstoff und eine basische Beize für den Farbstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß als Beize eine polymere Verbindung mit wiederkehrenden Struktureinheiten der folgenden Formel verwendet wird:- CH - )C=N-NH-Cworin bedeuten:R = ein Alkylrest mit bis zu 3 C-Atomen; undX^= das Anion einer Säure.A-G 610 - 20 -109837/U1 13. Bildempfangsschicht für das Färbstoffdiffusionsübertragungsverfahren, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer polymeren Verbindung mit wiederkehrenden Struktureinheiten der folgenden Formel- CH - )wdrin bedeuten:R = ein Alkylrest mit bis zu 3 C-Atomen; und X^= das Anion einer Säure.A-G 610 - 21 -109837/1411
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