DE2007734A1 - Antibiotisehes Largomycin und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Antibiotisehes Largomycin und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- Y10S435/886—Streptomyces
Description
" Antibiotisches Largomycin und Verfahren zu seiner Herstellung "
Priorität* 19. Februar 1969, .Japan, Nr. 12 351/1969
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein wertvolles Antibiotikum,
das als "Largomycin" bezeichnet wird,und insbesondere
auf seine Gewinnung mittels Fermentation, auf Verfahren zu seiner Gewinnung und Konzentrierung aus Rohlösungen, wie beispielsweise
Fermentationsbrühen, und auf Verfahren zu seiner Reinigung. Die Erfindung umfasst innerhalb seines Umfangs das Antibiotikum
in verdünnten Formen, beispielsweise Rohkonzentraten, und in reinen Formen. Die neuen Erzeugnisse sind besonders nützlich bei
der Bekämpfung pathogener Mikroorganismen und. maligner Tumorzellen.
Bei der Erforschung neuer Antibiotika fand man, dass eine Streptorayces-Spezies, die als MCRL O367 in der Sammlung des
Microbial Chemistry Research Laboratory der Firma Tanabe Seiyaku Co., Ltd., Osaka, Japan, bezeichnet war und beim Agricultural
Research Service Culture Collection of the United States Department of Agriculture, Illinois, U.S.A., unter der Einrei-
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Ci'iunganun.nier :;iiHL 3679 hinterlegt werden war, wenigstens ein
Antioiotikuni erzeugt«
3treptcr4yees KHSL 3679 zeigt dia folgenden mikrobiologischen
^ .:rph elegische Eigenschaften
AuX" natürlichen und synthetischen Medien zeigt der Stamm ein gu-
ZQ3 V.'aühütum unter Bildung eines MyceisubstratSo Auf syntnetischem
Medium bildet sich ein au Büscheln verzweigtes luit- ■.
r.'.ycel, ICs bilden sich keine Spiralen oaer Quirle. An den Enden
des Luftraycels bilden sich cylindrische Sporen in etwaiger Grösse
vcn 0,4 bis 0,6yi χ 0,9 bis 1,4 u. Unter dem Slektronen-
:aikroskop_ beobachtet r.an eine ebene und glatte Oberfläche der
Sporen.
Die Zahlen in Klaranern gebsn aen Parbton nach derr. "Color Index"
an, der vor. Japan Color He se ar cn Laboratory veröi'ientlicht wurde,
(1) Sucroae-Kitrat-Agarplättchen nach Czapek (bei 271O):
?arbioses Wachstum; Bildung eines blassolivfarbenen (8-16-2)
bis gelblich-grauen (7-19-1) staubartigen Lui"t;:iyce.ii;; Erzeugung
eines blasspurpurfarbenen (20-17-3) löslichen Pigments.
(2) Giycerin-^itx'at-Agarpiättchtjn (bei 27 0):
Gräulich-rotbraunem (2-14-3) Wachstum mit bräunli.c:;--'urpurrarboner
(24-12-3) !iüeküeixe; Bildung eines blajüro^a ^2-16-2)
ütaubartigen Lui't.'nyeels; Erzeugung eines rotl.ichbrai.nun 1/3-14-4}
lüulichon Pigmtintij.
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(3)'r Glueose-Kitrat-Agarplättchen (bei'270C):
Hellgelblich-oranges (5-18-5) Wachstum mit" hellbrauner ,4-15-4) Rückseix-e ; Bildung, eines bräunli chwei ssen (6-19-1).
Luitmyeels; Erzeugung eines gelblich-crangen (6-18-6) löslichen
Pigments. ~ .
(4) Asparagin-Giucose-Agarplättchen nach Krainsky (bei 27°C):
Biassgelbbraunes (7-18-3) Wachstum mit hellgelblichbrauner
(0-18-3)" Rückseite; Bildung eines bräunlichweissen (6-19-1)
sxaubar-cigen luftmycelsj Erzeugung eines hellgelben (8-19-2)..
löslichen Pigments. ' ".
(5) Äpfeisaures Caicium-Agarplättchen (bei 27°C):
Rütlichschv.'arzes (2-11-1) V/achstum mit-dunkelbraun-purpurfarbener
(1-11-4) Rückseite; Bildung eines hellgelben (8-19-2) bis
blassorangefarbenen (5-19-2) staübartigen Luftmycels; Erzeugung
eines braunen (4-14-5) löslichen Pigments.
(6) Stärke-Agarpläxtchen (bei 27^C):
Heilrötiichgelbes (7-19-5) Wachstum mit röflicngelber (7-18-6)
Fcückseite.; Bildung eines bräunli chwei ssen (6-19-1)- s.taubartigen
Luftmycels-; Erzeugung eines gelborangenen (5-17-6) löslichen
Pigments.
(7) Tyrosin-Agarplättchen.(bei 27°C):'
Geiblichbraunes (6-16-3) V/achstum mit hellgelblich-orangefarbener
(6-19-3) Rückseite; Bildung eines hellorangefarbenen (5-19-2).Luftmycels; Erzeugung einea hellgeiolichbraunen
(7-17-3) 1ö ε1ichen iägmenta.
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(δ) C-iucose-Xitrat-Lösung nach Czapek (bei 27°C):
Wachstum in gelblichbraunen (6-16-3) Käutchen, keine Bildung eines Luftmycels; Erzeugung eines hellgelben (7-19-4) löslichen
Pigments.
(9) Cellulosemedium (bei 27GC):
Kärgliches Wachstum; keine Bildung eines Luftmycels; keine Erzeugung eines löslichen Pigments.
(IC) Schrägagar nach-Bennett (bei 27°C):
Farbloses Wachstum mit brauner (4-13-5) Rückseite; Bildung eines hellorangefarbenen (5-19-2) staubartigen Luftmycels; Erzeugung
eines rötlichbraunen (3-12-5) löslichen Pigments.
(11) Nährschrägagar (bei 37 C):
Farbloses bis cremefarbenes (7-19-3) Wachstum mit hellgelber (7-19-4) Rückseite; keine Bildung eines Luftmycels; keine Bildung
eines löslichen Pigments.
(12) Glucose-Nährschrägagar (bei 37°C):
Lunkelorangefarbenes (5-17-4) Wachstum mit rötlichgelber (7-18-6) Rückseite; keine Bildung eines Luftmycels; keine Bildung
eines löslichen Pigments.
(13) Pepton-Glucose-Agarplättchen (bei 37 C): Lunkelorangefarbenes (5-17-4) Wachstum mit rötlichgelber
(7-18-6) Rückseite; geringfügige Bildung eines weis sen Luftmycels; keine Erzeugung eines löslichen Pigments.
BAD
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Auf dem Basalmedium nach Pridham-Gottlieb zeigt der Stamm die
folgende Ausnutzung von Kohlenstoffquellen:
Gute Ausnutzungί Arabinose, Glucose» Glycerin» Maltol t
Mannitol» Mannose, Shamnose» Xylose und
Stärke·
Ausnutzung: Fructose, Lactose und Saccharose«
Ausnutzung: Fructose, Lactose und Saccharose«
Zweifelhafte Salicin.
Ausnutzungί
Ausnutzungί
Keine Ausnutzung: Inosit und fiaffinose '
Der Stamm ist positiv bezüglich, der Calciummalat-Löslichkeit,
der Nitratreduktion, der Stärkehydrolyse, der hämalytisehen
Eigenschaft, der Gelatineverflüssigung, der Serumverflüssigung, der Milchkoagulierung und der Milchpeptonisierung, und negativ
bezüglich, der Cellulasereaktion, der Tyrosinasereaktion und der
Melanin-Bildung.
Temperatur und ρ,τ-Wert für das Wachstum
Der Stamm zeigt ein gutes Wachstum bei 27°C bei einem p„~Bereich
von 6 bis 9. Bei 10 und 300C kann er bei einem p^-Wert von 7,0
und 8,0, jedoch nicht bei einem Pjj-Wert von 4,0 und 5,0 wachsen.
Unabhängig vom p^-Wert konnte kein Wachstum bei 60°C gesehen
werden. Der Stamm ist aerob. !
Auf Grund der vorstehend genannten Eigenschaften ist der Stamm NRRL 3679 als ein Streptomyces vom nicht-*.chromogenen Typ, von der
roten Serie und der Rectus-flexibilis-Familie zu definieren.
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Gemäss dem von Waksraan vorgeschlagenen Klassifikationssystem
ZJ. BactV, 56, 107 tas"ll4( 1948)7 kann der Stamm KRRL 3679 in die
Familie- A-l-6 eingeordnet werden, zu der ein Streptomyces ge- .
hört, der keine Quirle, kein melanoides Pigment bildet und''gelblichbraune
bis rötlichbräune lösliche Pigmente erzeugt. Unter Streptomyceten dieser Familie zeigt Streptomyces pluricolorescens
Okami et Umezawa /Waksmän "The Actinomycetes", Bd. 2^~Seite 259
(1961); J. Antibiotics, Ser. A, 9, 75 bis 81 (1956)7 eine Ähnlichkeit
der Eigenschaft zum Stamm KRRL1 3679. Jedoch'ist der
frühere Stamm vom Stamm NRRL 3.679 in folgenden Eigenschaften verschieden.
In einem Gelatineansatz wächst'Streptomyces· '
pluricolorescens unter Bildung eines farblosen bis" beigefarbenen
Luftmycels und erzeugt ein schwachgelblichbraunes lösliches Pigment.
Trotz dieser oben beschriebenen geringen Unterschiede sind Streptomyces pluricolorescens und Streptomyces NRRL 3679 in anderen
Eigenschaften, einschliesslich der morphologischen und
physiologischen Eigenschaften und der Ausnutzungsproben von Kohlenstoffquelo.en
ziemlich ähnlich. Deshalb wird der Largomycinerzeugende Stamm NRRL..3679 als ein Stamm yön"Streptomyces
pluricolorescens" identifiziert.
Es ist klar,, dass für die- Erzeugung von Largomycin die vorliegende
Erfindung nicht auf die:Verwendung von Streptomyces
pluricolorescens NRRL 3679 beschränkt, ist. Es ist besonders erwünscht und beabsichtigt, die Verwendung von darains erzeugten
natürlichen oder künstlichen Mutanten oder Varianten einzu— schliessen. Die künstliche Erzeugung'von'Mutanten 'oder Variantenkann
durch übliche Artreitaw'eisenv beispielsweise durch .Röntgen-
oder Ultraviolettbestrahlung und Stickstoffsenf, durchge-
führt werden. Es ist*weiterhin erwünscht und beabsichtigt, die
Verwendung vcn Largomycin erzeugenden Stämmen einzuschliessen,
die sich den gleichen Species des oben genannten Stamms anpassen.
Gemäss einer Ausführungsform Vorliegender Erfindung wird das
neue Antibiotikum Largomycin während der Kultivierung dös Mikroorganismus,
d.h. eines Largomycin erzeugenden Stammes vcn Streptomyces pluricolorescens, in einem wässrigen Nährmedium bei
einer Temperatur von ungefähr 25 bis ungefähr 5O°C~, vorzugsweise
bei 27 bis 280C, unter aeroben Bedingungen erzeugt. Die Zusam-·
mensetzung des Nährmediums kann über einen weiten Bereich
variiert werden. Als wesentlich wird angesehen einieKchlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle und Spuren anorganischer Elemente.
Beispiele für geeignete Kohlenstoffquellen sind Glucose, Lactose,
Maltose, Stärke und Glycerin. Geeignete Stickstoffquellen
für den Fermentationsprozess umfassen Pepton, Fleischextrakt, Hefe, Maisquellwasser, Sojabohnenmehl, Erdnußmehl, Eiweißhydrolysat
, anorganische Nitrate und Ammoniumsulfat. Beispiele für geeignete Quellen anorganischer Elemente sind Natriumchlorid,
Calciumchlorid, Magnesiumsulfat, Calciumcarbonat, Phosphate und Salze von Schwermetallen, wie beispielsweise Eisen, Zink1, Kupfer
und Mangan. Das Nährmedium braucht oder braucht nicht vor der Beimpfung mit dem Mikroorganismus auf einen p„-Wert von ungefähr
6 bis 8 eingestellt zu werden. Der pH-Wert neigt dazu, während
der Fermentati or- ziemlich konstant zu bleiben, doch kann
aen Medium, wenn Veränderungen eintreten, eine Puffersubstanz,
wie beispielsweise Calciumcarbonat, zugefügt werden. Wenn ausgedehntes
Schäumer; auftritt, kann man Antischaummittel, wie bei-
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spielsweise pflanzliche Öle, Schmalzöl und Siliconöle zum Fermentationsmedium.
vor oder im Verlaufe der Fermentation, zufügen. Die höchste Ausbeute an dem Antibiotikum Largomycin kann man bei
einer ungefähr 70 bis ungefähr 100 stündigen Fermentation unter optimalen Bedingungen von Temperatur und Belüftung erhalten.
Wach dem Wachstum des Mikroorganismus wird das Mycel aus der Fermentationsbrühe
unter Verwendung üblicher Ausrüstungen, wie Filterpressen und Zentrifugen, entfernt, und dann das Antibiotikum
Largomycin aus dem Filtrat mittels einer Anzahl üblicher Abtrennverfahren, wie beispielsweise einem Ausfällun-gsverfahren
oder einem Adsorptionsverfahren, gewonnen. Hiervon werden besonders
bevorzugt die folgenden Verfahren: Zugabe einer bestimmten
Menge Ammoniumsulfat oder Natriumsulfat zum Filtrat" der Fermentationsbrühe mit oder ohne vorheriger Konzentrierung, derart,
dass das Antibiotikum ausgefällt wird, Einstellen des Filtrats auf einen'geeigneten p^-Wert (beispielsweise 3,5 bis 5,0) der- ■
art, dass das·Antibiotikum ausfällt, Zugabe eines mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittels (beispielsweise Methanol, Äthanol, Aceton) zum Filtrat derart, dass .das Antibiotikum ausfällt
usw.
Das derart erhaltene Antibiotikum im rohen Zustand enthält zahlreiche
proteinhaltige Materialien, unter denen die Anwesenheit drei aktiver Bestandteile, die Aktivitäten gegen Mikroben und
Tumore zeigen, besonders bemerkenswert ist. Beispielsweise liefert
die Gelfiltration des rohen Antibiotikums an Dextrangel,
dessen Wasserzurüclchaltung ungefähr 10,0 g/g beträgt und das
von der Firma Pharmacia, Uppsala, Schweden, unter dem Warenzeichen
"Sephadex G-IOO" hergeateilt wird, das Elutionsbild, v/ie 88
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BAD ORlGSNAL
in Figur 8 der beigefügten Zeichnungen gezeigt ist und aus dem man ein Verhältnis der aktiven, als 11F I"» 11F II" und "F ill" bezeichneten
Komponenten zu annähernd 1,2 : 1 : 4 berechnet. Bas Muster wurde nach den folgenden Verfahren aufgewogen:
Lösen von 500 mg Antibiotikum in einer 0,01 molaren Phosphatpufferlösung
bei p., 7,0, Aufgiessen der Lösung auf eine 011t "Sephadex (J-IOO" beschickten Säule (1 Liter im nassen Zustand),
Eluieren der Säule mit einer 0,0.1 molaren Phosphatpufferlösung
von Pu 7,0, Auffangen des Eluats au jeweils 10 bis 15 ml in
einem Fraktionssammler, Messen der Eiweißmenge in jeder Fraktion als Funktion der optischen Dichte bei 280 mu und Aufzeichnung
der Beziehung zwischen dem Volumen des Eluats und der Menge des eluierten Eiweißes.
Die Abtrennung einer oder mehrerer aktiven Bestandteile aus diesem
Antibiotikum in rohem Zustand kann man mittels Aramoniumsulfatfraktionierung
und/oder p^-Fraktionierung durchführe η v
Dem^emäss wird das rohe Antibiotikum einer Fraktionierung durch
Extraktion mit einer ^iLs nr igen Lösung von AmmoniumsulfaC einer
Sättigung von nicht weniger als 0,5 (Sättigung nach Hofmeister) unterworfen, wodurch man die Fraktion der aktiven Komponente
F I, die in dieser Lösung unlöslich ist, und die Fraktion der
aktiven Komponenten F 11 und F III trennt, welche in dieser
Lösung löslich, sind. V.ü-iugvweise führt man die oüen genannte
i'Y.'xk*,i .>nier'u i·.; in J. Jt .; .1U durch, Beispielsweise üohandeit mau das
roiiu Antibiotikum nut ciiiier wässrigen Lösung von Ammoniumsulfut
oint;r άύ 11 ί,^ϋ JU-; /on <',(, um störende pro te inhalt L je Verunreinigungen
zu extrahieren, und dann den Iiüokatand mit einer wässrigen
Lösung von Ammüniumaulfat einer Sättigung von 0,5 bis 0,6, um die
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Lösung in den unlöslichen Anteil der aktiven Komponente F I und in den löslichen Anteil der aktiven Komponenten F 11 und F 111
zu trennen, wobei beide Teile nur mit einer geringen Menge eiweißhaltiger
Verunreinigungen verunreinigt sind. Die Verwendung einer wässrigen Lösung von Ammoniumsulfat einer Sättigung von
0,53 bis 0,56 wird zur wirksamen Extraktion der aktiven Bestandteile F II und F III besonders bevorzugt. Die aktiven Komponenten F II und F III, die in dem Teil der aktiven Komponente F I
als Verunreinigungen vorliegen, kann man zum Teil durch Behändlung
mit einer wässrigen Lösung von Ammoniumsulfat· einer Sätti·*·
gung von 0,3 bis 0,4 gewinnen. Die Zugabe von Ammoniumsulfat im Überschuss zu dem die aktiven Komponenten E II und F III -enthaltenden
Extrakt ruft Niederschläge hervor, in denen die Menge der aktiven Komponente F III als ungefähr 2,5 mal gegenüber derjenigen
der aktiven Komponente F II berechnet wird und in der die
Menge der.aktiven Komponente F I nicht mehr als 1/10 derjenigen
der aktiven Komponente F II ist. Der grösste Teil der proteinhaltigen
Verunreinigungen, die in dem Antibiotikum in rohem Zustand vorhanden sind,sind aus dem oben genannten Produkt entfernt.
'
Zur Trennung des die aktiven Komponenten FII und F III enthaltenden
Produkts in jede Einzelkomponente wird das Produkt einer pjj-Fraktionierung unterworfen. Demnach wird das Produkt mit einer
wässrigen Salzlösung vom pH 3 bis 5, vorzugsweise tdih ,p„ 3,5 bis
4,3, gewaschen, wodurch der lösliche Teil der aktiven Komponente F III und der unlösliche Teil der aktiven Komponente F II voneinander
getrennt werden. Die Zugabe von Ammoniumsulfat zu diesem «
löslichen Teil liefert Niederschläge, die auf einem üblichen Wege,
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filtration oder Zeiitrifugierung, gesammelt werden, um die aktive
Komponente ? Ill in Iieher Reinheit zu erhalten. Dieses Produkt
enthält weniger als 5 Gew.-J-j der aktiven Komponente F I
und keine erkennbare Menge aer aktiven Komponente JT II. Der
oben abgetrennte, die aktive Komponente ? II enthaltende, unlösiicne
Anteil kann mit einer geringen Menge von proteinhaltigen Verunreinigungen verunreinigt sein und wird deshalb einer 3ehanalung
ir.it einer wässrigen Lösung eines Salzes von ungefähr p.; D,C zur Entfernung der unlöslichen Verunreinigungen unterworfen«
Lie erhaltene Lösung wird dann mit Ammoniumsulfat zur
Bildung von Ausfällungen gesättigt. In diesen Niederschlagen ist die aktive Komponente P II in einer Menge von mehr als
70 Gew.->i vorhanden, die ausserordentlich höher als ein Gehalt
von 16 GeWo-^ in dem zuerst im rohen Zustand erhaltenem Antibiotikum
ist.
Die für diese p~-praktionierung geeignete Salzlösung kann beispielsweise
ein Essigsäure-Katriumacetat-Puffer sein. Zur Erhöhung
des Effekts wird vorteilhaft Ammoniumsulfat in den Puffer
zur Steuerung des Sättigungsgrades um ungefähr 0,5 herum eingebracht.
Obwohl die Fraktionierung mit Ammoniumsulfat zuers't ausgeführt
wird und dann die pu-Praktionierung gemäss der obigen Veranscnaulichung
erfolgt, kann man auch umgedreht arbeiten.
Jedt. der oben erhaltenen aktiven Komponenten PI, P II una
? Ill können mittels geeigneter Arbeitsweisen, wie Aussalzen,
stufenweise Extraktion, Fällung beim isoelektrischen Punkt, Gelfiltration,
Säulenchromatographie, Elektrophorese, Dialyse mit-
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tels semiporr.ieabler Kenbrar: und dergleichen, weiterhin gereinigt
werden. Beispielsweise wird eine die aktive Komponente
F II enthaltende Lösung unter Verwendung von "Sephadex G-IOO""
einer Gelfiltration unterworfen und die Eluate aufgefangen, die
die aktive Komponente F II enthalten. Die aufgefangenen Fraktionen
v/erden dialysiert und die innenlösung nach der ^Dialyse
wird iyopnilisiert,. wobei man ein Pulver erhält. Das Pulver besteht aus der aktiven Komponente- F II in hoher Reinheit, doch
kann man manchmal die Anwesenheit von'Verunreinigungen in Spu-.
ren mittels ScheiDeneiektrophorese an Acrylamidgel" entdecken·'..
In diesem Falle unterwirft man das Pulver einer Chromatographie an einem Ionenaustauscher, wie' beispielsweise AE-Cellulose
oder vorbereitete Scheibenelektrophorese an Acrylamidgel, rr.it anschiiessender Gelfiltration und Dialyse, mittels semipermeabler
Membran, wobei man die aktive Komponente F II erhält, bei welcher keine Verunreinigung mit'anderen Produkten mittels
ültrazentrifugie-rung, Elektrophorese am isoelektrischen Punkt,
Scheibenelektropnorese und Elektrophorese nach liselius, bestätigt
wird. '
Las nach obigem Verfahren isolierte Antibiotikum largomycin'.
F I ist ein saures, hellgelbes, amorpJries Pulver, das keinen
definierten Schmelzpunkt oder Zersetzungspunkt zeigt4 Ss wird
mit 50 i^-iger AmmoniumsulfatIosung, 50 ^-iger Magnesiumaulfatlösung,
50 $^-iger Zinkchloridlösung und 20 ^-iger Trichloret!-
sigsäure ausgefällt. Der isoelektrisch^ Punkt liegt bei
pH 4,2» Die durchschnittlichen analytischen Werte dieses Antibiotikums sind wie folgf; C 47,93 $>,"& 7,46 #, M 6,50■ l/>,
S 0,82 ^ und Asche 12,30 σ/°. Das durch die Gelfiltrationametho-
009838/2253 '■ bad owoinäl ,
κ.* Ο ^vIj j- ...».* o w *'*O-.»- *.;.;*, ^t-*. ciX*^, ti '»V-_ Cl- υ lic.* 3 ^χΓϊΐ i DIG ü^itUITiü IGX ÜCi"i G j? £*--£>
>O COO. las llltraviolef-t-iibairptionsspektruir. in 0,i-ri Ghiorwasserci
eof fsävire ^eigx ein charakterisxisches I-iaxiir.UKi bei 270 z.u
(c *'J„„ -lIO) (gc-;:.ä3 3 ?igur 1 aer beigefügten Zeichnungen). Las
In r'rarOu-Aboorpxionsspeicxrun; r;it einem Kaliusibro
zeigt aie lOl^eiicen yr-jjuenicii: 34-00 - 3330 (breit), 292C,
louG, Ip^O una IGu^ bid 1040 (breit) ca * (vergleiche ?i^ur 4
Cur bei^efügton Zeich^iui^eii). Es sei^t pcsitivu Xinhydrin-,
üiuret-, Xanthjprotein-, Sakaguchi-, Molidh-, AntLron-,
Pnenoi-Scnweieloäure- "und ^olin-Iiöaktioneri. In alkalischer Lösung
wird es violet ζ. iij zei^t eine negative Sleon-llorgan-Kea^xion,
Eei der Aiiiinosäureanalyse stelle inan icigende Aminosäuren
raut: lysin, Arginin, Histidin, Asparaginsäure, Oluta-I1;
wiüäui'c, Threonin, Surin, Pr.:-li ., Glycin, Alanin, Valin,
Leucin, iiioieuc i.u, vryo o„;l;^n, 'Zy ro sin, ?hanylaxanin unvi
i->-;UnL'.>;iin. Cystv:i.n wL.:.-u ui-jhx f estgesxeli c. Jer I^uclcergenalt,
der nach aer Phen^i-S:;:^vr;iV;iGäu:.'-;-liethude /.Anal, Chein. , 1 α,
i>>;'' bis ;>;3ύ (,19V') i/ -j ;j « l ;.:::-. c v;lr-:i, ertrage :io _+ ·*· /-,^d die
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go tr:'.ung-.-;üunuC ha C j iui v/i ;.\i i:ii t '-'J >-igoi' AiXi ο η A l;:üo"u1 I'a οίο sling ,
50 /i-igur KagnoL;iiuiu-:u.i ;li.tiü^ung, 5C* ^-iger Zinkohlcrldlü^ung
und 20 %-iger Iriculoruijsigjäare gefüllt, Der isoeieK:triuene
PuriKt liegt; beim p„ 4,2» Die, durchöciinittlichen AnaiysenwerLe
diüiios Antibi-üt i. tiuniü sind: C 47|Ö3 /j, H β, ;5ι) yo, H 13,o3 ><'>
009836/22 51 BA0 original
S 0,25'■ ?ό und keine Asche. Das Molekulargewicht des. Antibiotikums F 11 beträgt nach der Archibald-Methode 25 000. Das Ultravioletfe-Absorptions-spelctrum"
in 0^1-η Chlorwasserstoff säure und
0,1 η KatriumhydroxydlÖsung"zeigt charakteristische Maxima bei
278 rau ( ;- i; J- 19,4) bzw. bei 540 mu (£ i * 4,0) (vergl.
Figur 2 der beigefügten Zeichnungen). Das Infrarot-Absorptionsspektrum
am Kaliumbromidkristall zeigt die folgenden Frequenzen
3400, 2940, 1660," 1530» 1460, 1400, 1230 und 1070 cm"1
(vergl. Figur 5 der beigefügten Zeichnungen). Das Infrarot-Absorptionsspektrum, gemessen in Wu j öl, zeigt die folgenden 1'
Frequenzen: 3300 - 3280, 2980 - 2880 (Nuj öl), I66O, 1550, 1470
(liujdl) und 1390 (Eu3*öl) cm~ (vergl. Figur 6 der beigefügten
Zeichnungen). Ss liefert dieselben Farbreaktionen wie F'I. Bei
der Aminosäureanalyse findet man die folgenden Aminosäuren:
lysin, Arginin, Histidin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Threonin, Serin, Prolin, Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin,
Tryptophan, Tyrosin, Phenylalanin-und Methionin. Der
Zuckergehalt nach der Phenol-Schwefelsäure—Methode beträgt
3 +, 1 i° und die· Papierchromatographie beim Hydrolysat mit
0,24-n Chlorwasserstoffsäure bei 100 C während 18 Stunden zeigt
die Anwesenheit von Glucose0 . ,
Das.Antibiotikum Largomycin F III ist ein braunes, amorphes
Pulver., das keinen definierten Schmelzpunkt oder Zersetzungs- :
punkt zeigt. Es wird mit 50 fo-iger Ammoniumsulfatlösung-,
50 ^-ige.r Magnesiumsulf atlösung, 50 $-iger Zinkchloridlösung
und 20 $-iger TriChloressigsäure &ιϊ'ά11±. Die durchschnittlicnen
Analysenwerte des Antibiotikum η sin-α wie folgt: C 46,79 ^,
K 6,57 &r M 8»64 °/o, S 1,08 36 und Asche 13,40 ;». Das Molekular-
0 0 9 8 3 S /2253
gewicht des Antibiotikums wird mittels der Gelfiltrationsmethode zu 10 000 bis 20 000 bestimmt. Das Ultraviolett-Absorptionsspektrum
in 0,1-η Chlorwasserstoffsäure und 0,1-n Natriumhydroxydlösung
zeigt zwei charakteristische Maxima bei 275 mu ^l cm 30'0) und 425 Ψ (t Jem 4'0) (^S1· piSur 5 der beigefügten Zeichnungen). Das Infrarot-Absorptionsspektrum am Kalium-
bromidkristall zeigt die folgenden Frequenzen: 3400, 2980, 1660, 1540 (Schulter), 1470, 1400 und 1090 (breit) cm"1 (vergl.
Figur 7 der beigefügten Zeichnungen). Die Farbreaktionen des Antibiotikums F III sind ganz ähnlich denjenigen von F I. Bei,
der Aminosäureanalyse findet man die gleichen Aminosäuren wie bei F I. Der nach der Phenol-Schwefelsäure-Methode bestimmte
Zuckergehalt beträgt 22+1 $,und die Papierchromatographie beim Hydrolysat mit 0,24-n Chlorwasserstoffsäure bei 1000C während
18 Stunden zeigt die Anwesenheit von Glucose.
Die Antibiotika largomycin FI, F II und F III, zeigen gegen
eine Vielzahl vQn Mikroorganismen Aktivität. Die mikrobiciden,
in-vitro-Aktivitäten der Antibiotika, die nach der Aufstreich-Impfung
auf Agar bestimmt wurden, zeigt die nachstehende Tabelle.
0 0 98 36/225 3
(Pest Organismus Medium
3^
inhibierende -
. Konzentration (mg/ml
P I
PII
P III;
..Staphylococcus aureus. PLA-2O9P
.Staphylococcus aureus lerashimaj
StreptOCOecus faecalis üq» 3 '
• Sareina lutea PCI-IOOl Bacillus subtilus Pei-219
Bacillus mycoides
Escheriehia coli UIHJ Shigella flexneri 2b
Sailmonella typhi Proteus yulgaris
Pseudocianas aeruginosa
Corynebacterium x.erosis lactobacillus breyis
:Hycooaeterium AiCC 607
XantiiOBionas oryzae iCandida aibieans 92
Asperglllu.s·. niger MIH ■'
ι ;
.1
i·
ι
ι
•J
. I
'
I.
II
III
IV
IV
I?
'
I.
II
III
IV
IV
I?
100 100 1Ö0
50 100 .'§0 100 100 100 100
100
50 100 100 100 100 100
100 100
! ioo
100
•12,5 100 -. 100; 100. 100 100-
6,25 100 100
12,5 100 100
• 100" 100 100
12,5 100
12,5
■- ioo
100
I 100 ',
i ioo -
1 ·. loo
ioo ■
IOO 100. 100
ioo
:Kycoplasma pneumoniae Mac - '.
■Mycoplasma pulmonis mA
,Mycoplasina gallisepticüm PG-31
12,5
2:5
0,7 0,7 0,25
1,5 . 12,5
Bemerkungen: 1) Medium I
II
III
IV
Währagar;
Tomatensaftagar; 1 °/ο Glycerin-Währagar; Agar nach Sabouraud Difco 1S PPLO-Agar
Tomatensaftagar; 1 °/ο Glycerin-Währagar; Agar nach Sabouraud Difco 1S PPLO-Agar
2) Die Anti-mycoplasma-Aktivität wurde nach der
Agarblättchen-Diffusionsversuchs-Methode
/A-rai et al. in J9 Antibiotics, Ser, A, 19,
118 bis 120 (1960)7 bestimmt.
098 38/2213
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, dass die Antibiotika
"in charakteristischer Weise gegen eine begrenzte Anzahl von
Mikroorganismen, wie Sarcina lutea, Bacillus mycoides und
Corynebacteriura xerosis, wirksam sind«, Es ist ebenfalls aus der Tabelle zu ersehen, dass sie in bezeichnender Weise gegen My coplasma
aktiv sind. ' "^1"
Lie akute Toxizität (LDj-^-Wert) von Largomycin 1 II beträgt bei
intraperitonealer Verabreichung bei der Maus' 35,5 mg/kg.
Die Ergebnisse beim Cytotoxizitätstest bei Säugetierzellkulturen
sind in der nachstehenden Tabelle angegeben:
Zellen | - | Kleinste (mc |
er | Degenerationsdosis /ml) |
; 1 | III · |
P I | i | F II | 0 | ,25 | ||
HeLa S-3 | menschlichen Embryo | 5,0 | 0,1 | ! 100 | ,5 | |
L | Kalb | 1,0 | I | 0,25 | ! 20 | |
liiere vom | 100 | j i |
20 | |||
Niere vom | 100 | I | 10 | |||
Aus uer vorstehenden Tabelle ersieht man, dass die kleinste cy to toxische Dosis der Antibiotika, gegen kultivierte .Normalzellen,
wie vom Kalb und menschlichen Embryo, sehr viol höher
liegen als jene gegenüber HeLa 3~'j- und L-Zellen, Daher besitzen
die Antibiotika eine soLektive l'oxizität -gegenüber Krebszeilen,
Die intraperitonoale Injektion a er AntibiotLka, inr/besohdere*der
aktiven Komponente F II, mit täglichen Dosen von C,4-'bi"s *
y ,2 mg/kg in 7 aufeinaiiuorfolgendon Tilgen inhibiert in bouerkenswertur
Wuise den Anstieg der Bauehwaöserflüsisigkeit una vor-
0 0 9836/2253 ^ .,,,,..
längert die tfberlebensdauer von Mäusen mit Bauchwassersucht auf
Grund des Ehrlich'schai Bauchwassersucht-Carcinons, des
Sarcoms—180 und SN-36, wenn die Behandlung 24 Stunden nach der
Tumor zellen- Transplantation beginnt. Die Anzahl der Ehrlich 'adhm
Bauchwassersucht-Carcinomzellen in der Bauchwasserflüssigkeit ' nimmt sofort nach der Behandlung mit den Antibiotika ab,.* Die
Anzahl" der, mitodischen Zellen wird in bemerkenswerter Weise
herabgesetzt; Gleichzeitig werden in bemerkenswerter Weise
mltodische Störungen undChromosomen-Abnormalitäten, wie ein
Zusammenwachsen oder eine Aggregation in einzelnen Fällen, insbesondere
bei Zellen in der Prophase und Metaphase beobachtet. Andererseits ist die Wirkung gegen die feste Form des
Ehrlich 'sehen Bauehwassersucht-Carcinoms nicht auffallend. Daher
ist die Aktivität der Antibiotika stärker gegen die Bauchwassersuchtformen
als gegen die feste Form des gleichen"Tumors.
Wie aus der obigen Beschreibung zu entnehmen ist, sind die
Antibiotika Largomycin F I, F II und F III als Mittel zur Inhibierung
des Wachstums von pathogenen Mikroorganismen und Tumor-* zellen brauchbar. Sie sind auch zur Erhaltung von Eeinkulturen
einzelner Mikroorganismen wertvoll, wodurch ein empfindlicher Mikroorganismus, wie beispielsweise Bacillus mycoides, von
einem widerstandsfähigen, beispielsweise Bacillus subtilis, getrennt
werden kann. -
Eine praktische und gegenwärtig bevorzugte Ausführungsform vorliegender
Erfindung wird in dem nachstehenden Beispiel gezeigt, in dem Teile Gewichtsteile sind.
O0W38/225
Der nachstehend verwendete Ausdruck "kleinste wirksame Dosis" bedeutet die kleinste Dosis der Testverbindung, bei der sich
ein vollständiges Verschwinden der Bauchwasserflüssigkeitretention
ergibt, wenn eine bestimmte Menge der Testverbindung I-Iäusen, denen 'das Ehrlich'sche Bauchwassersucht-Carcinom
transplantiert v/orden ist, 24 Stunden nach der Transplantation 5 aufeinanderfolgende Tage lang intraperitoneal verabreicht und
die Beobachtung am 3. Tage nach der Unterbrechung der Verabreichung
durchgeführt wird. ■
Ein 2000 Liter fassendes Fermentationsgefäss beschickt man mit
1200 Liter eines Nährmediums vom pp 7,0, das folgende Bestandteile
enthält:
Glycerin 2
Stärke 2
Pepton - 0,5
Fleischextrakt · 0,5
Natriumchlorid.. " 0,5
Calciumcarbonat 0,5
Nach 30 minütigem Sterilisieren bei 120 C wird das Medium mit
150 1 einer Saatkultur von Streptomyces pluricolorescens NHRL 3679 beimpft, das man durch 48 stündiges Kultivieren in
einem Nährmedium der gleichen Zusammensetzung wie oben erhalten hat. Die Kultivierung wird bei 27°C unter Belüftung mit
0000 Liter/Minute unter Kühren mit I40 bis 180 Umdrehungen/
Minute durchgeführt, währenddessen der Innendruck auf 0,5 kg/cm'' aufrechterhalten wird. \\'onxi merkliches Schäumen auftritt, fügt
wan dem Medium eine geeignete Nenge eines Antiüchauininittels :;u.
009836/2253 BAD On,ölNAL
2Ö07734
- Üach 90 Stunden wird die Kultivierungunterbrochen. Die
mentätiansbrühe, die das Wachstum des Ehrlich'sQhen Bauchwas-•sersueat-C&rcinoms·
bei Hausen sogar bei einer ungefähr 5QO-fa-;
chen Verdünnung inhibiert, wird, mit Hilfe von Diatömeenerde
filtriert. Man wäscht den Mycelkuchenmit Wasser und vereinigt -das
Waschwasser mit dem Filtrat, Zu der erhaltenen' Losung'
(1100 Liter) gibt man unter Rühren anteilsweise; 9 kg Diatomeenerde
und danach 750 kg Ammoniumsulfat. Nach Stehenlassen bei
10 C über Nacht sammelt man den Niederschlag durch Filtrieren
und erhält 47,5 kg antibiotisches Material als ein feuchtes '{
•Produkt.
Ein Teil des antibiotischen Materials wird mit Wasser-extrahiert. Der Extrakt wird gegen Zellglasfilm dialysiert und die ■
■Flüssigkeit innerhalb des Films lyophilisiert. Das derart er-r
haltene Pulver zeigt eine kleinste wirksame Dosis von'1,6 mg/kg/
Tag gegenüber dem Ehrlich1sehen Bauchwassersucht-Carcinom bei
Mäusen. Das derart erhaltene lyophilisierte !Pulver (500 mg)
kann man an "Sephadex.. Gr-IOO" fraktionieren und erhält die Fraktionen F I, F II und F III in einem Verhältnis von
1,2 : 1,0 : 4,0 (vergl. das Elutionsmuster in Figur 8 der beigefügten Zeichnungen). Bei der Acrylamid-Gel-Scheibenelektrophorese
bei p^ 8,5 wird die Anwesenheit von zahlreichen proteinähnlichen.Substanzen in diesem lyophilisierten Pulver
bestätigt. .
Das oben erhaltene, feuchte antibiotische Material (1 kg) wird
mit einer wässrigen Lösung von Ammoniumsulfat (4 Liter) einer Sättigung von 0,7 gewaschen und der unlösliche Rückstand mit
4 Liter einer wässrigen Lösung von Ammoniumsulfat einer Sätti-
009836/2253
~ 22 -
gung von 0,5 extrahiert» wodurch die Komponente P I im unlöslichen Material verbleibt, während die Komponenten P II und
F III in den Extrakt gehen. Zum Extrakt fügt man nacheinander 50 g Diatomeenerde und 1 kg Ammoniumsulfat und lässt die erhaltene
Mischung über Nacht im Kühlschrank stehen« Der Niederschlag wird durch Filtration gesammelt, um die Komponenten P II
und P III zu erhalten. Die Mischung wird mit 3 LitBr einer wässrigen
Lösung von Ammoniumsulfat einer Sättigung von 0,7 zur
Entfernung löslichen Materials gewaschen. Der Rückstand-, von
dem man findet, dass er nur eine geringe Menge proteinartigen Materials enthält, wie man durch Scheibenelektrophorese bei
diesem antibiotischem Material sehen kann, wird mit 2 Litern
einer wässrigen Lösung von Ammoniumsulfat einer Sättigung von 0,5 extrahiert. Zum Extrakt fügt man 50 g Diatomeenerde und
500 g Ammoniumsulfat und lässt die erhaltene Mischung über Nacht im Kühlschrank stehen. Der Niederschlag wird durch Filtration
gesammelt, und man erhält ein Produkt, das,reich an den Komponenten P II und P III ist. Ein Teil des Produkts' wird mit
Wasser extrahiert und gegen einen Zellglasfilm dialysiert. Die innerhalb des Films erhaltene Flüssigkeit wird lyophilisiert
und ergibt ein Pulver, dessen kleinste wirksame Dosis gegenüber dem Ehrlich'sehen Bauchwassersucht-Carcinom bei Mäusen '
Of4 mg/kg/Iag beträgt. Wie aus Figur 9 der beigefügten Zeichnungen
ersichtlich ist, zeigt die Gelfiltration des Pulvers mit 11 Sephadex G-IOO", dass das Verhältnis der Komponenten FI,
F II und F III in diesem Pulver 0,1 : 1,0 : 2,5 beträgt. Das unlösliche, die im Verlauf der vorgenannten Arbeitsweise erhaltene
Komponente F I enthaltende Material wird einer Salzentfernung in der gleichen Weise wie oben unterworfen und ergibt
009836/2253
ein Pulver, dessen kleinste wirksame Dosis gegenüber dem
'.""'. * sucht
Ehrlich'sehen BauchwasserAGarcinom bei Mäusen 10,0 mg/kg/Tag beträgt.
■'.-.".■ .
Das entsprechend den obigen Angaben im feuchten Zustand erhaltene,
die Komponenten F II und F III enthaltende Produkt wird mit 2 Litern einer 0,05 molaren Essigsäure-Natriumacetat-Pufferlösung
vom p„ 4,0 mit einem Gehalt von Ammoniumsulfat in einer Sättigung von 0,5 extrahiert. Zu dem Extrakt (2 Liter) fügt man
500 g Ammoniumsulfat hinzu und lässt.die erhaltene'Mischung ......
über Nacht im Kühlschrank stehen. Der Niederschlag"wird durch ·
Zentrifugieren gesammelt, in einer kleinen Menge destillierten Wassers gelöst und durch eine semipermeable Membran dialysiert.
Die innerhalb der Membran zurückbleibende Flüssigkeit wird lyophilisiert und ergibt 1 g eines braunen Pulvers, das die Komponente
F III enthält, deren kleinste wirksame Dosis gegen das
sucht .
Ehrlich1sehe Bauchwasser/Oarcinom bei Mäusen 0,8 mg/kg/Tag beträgt. Wenn man das Pulver (500 mg) einer Gelfiltration mit
"Sephadex G-IOO" unterwirft, erhält man eine Elutionsprobe gemäss Figur 10 der beigefügten Zeichnungen. Aus der Probe erkennt
man, dass die Menge der Komponente F I, die das Pulver ver-' unreinigt, lediglich ungefähr 5 $>
der Hauptkomponente F III ausmacht, ·
Das nach der obigen Arbeitsweise mit einer 0,05 molaren Essigsäure-Natriumacetat-Pufferlösung
nicht extrahierte·, unlösliche Material wird mit 3 Liter einer 0,05 molaren Essigsäure-Natriumacetat-Pufferlösung
vom Pu 6,0 extrahiert, die Ammoniumsulfat in
einer Sättigung von 0,5 und von einem p„-Wert 6,0 enthält. In
dem Extrakt löst man 750 g Ammoniumsulfat und lässt die erhalte-
009836/2253 .
ne Lösung über Nacht im Kühlschrank stehen. Der Niederschlag wird
durch Zentrifugieren gesammelt, in einer geringen Menge destillierten Wassers gelöst und durch eine semipermeable Membran
über Nacht dialysiert. Die im inneren verbleibende Flüssigkeit wird lyophilisiert und ergibt 1,5 g eines hellbraunen Pulvers,
das die Komponente F II enthält, deren geringste wirksame Dosis
sucht
gegen das Ehrlich'sehe Bauchwasse^Carcinom bei Mäusen 0,2 bis
0,4 mg/kg/Tag beträgt. Die Elutionsprobe nach Gelfiltration des Pulvers (500 mg) an "Sephadex G-IOO" ist in Figur 11 der beigefügten
Zeichnungen gezeigt, aus der ersichtlich ist, dass das Verhältnis der Komponenten FI, F II und F III 0,1 : 1,0 : 0,5
beträgt.
Das oben erhaltene Pulver (500 mg) unterwirft man einer Gelfiltration
"Sephadex G-IOO". Das Eluat wird in Fraktionsgefasse von
jeweils 10 ml gesammelt. Die Menge Protein in jeder Fraktion wird durch Absorption bei einer Wellenlänge von 28Ό mu bestimmt.
Die die Komponente F II enthaltenden Fraktionen werden miteinander vereinigt und durch einen Zellglasfilm gegen Wasser dialysiert.
Die nach der Dialyse im Inneren befindliche Flüssigkeit wird lyophilisiert und ergibt 150 mg eines gelben Pulvers, dessen
geringste wirksame Dosis gegen das Ehrlich1schö
sucht
BauchwasserZ-Carcinom bei Mäusen 0,2 mg/kg/Tag beträgt. Nach der Gelfiltration des Pulvers (50 rag) mit "Sephadex G-IOO" erhält man eine Elutionsprobe· gemäss Figur 12 der beigefügten Zeichnungen. Nach dieser Probe erscheint das Produkt im wesentlichen rein. Jedoch mittels Scheibenelektrophorese findet man Spuren von Verunreinigungen.
BauchwasserZ-Carcinom bei Mäusen 0,2 mg/kg/Tag beträgt. Nach der Gelfiltration des Pulvers (50 rag) mit "Sephadex G-IOO" erhält man eine Elutionsprobe· gemäss Figur 12 der beigefügten Zeichnungen. Nach dieser Probe erscheint das Produkt im wesentlichen rein. Jedoch mittels Scheibenelektrophorese findet man Spuren von Verunreinigungen.
009836/2253
100 mg des oben erhaltenen Pulvers löst man in einem Tris-Glycin-Puffer
vom p„ 8,5 und unterwirft die Lösung 6 Stunden lang einer präparativen Elektrophorese unter Verwendung einer
Säule mit 20 ml Polyacrylamidgel bei einer' Spannung vpn 600 V
und einem elektrischen Strong von 10 mA. Die die Komponente F II
enthaltende Polyacrylamidschicht Wird herausgeschnitte<n, zerkleinert
und mit Wasser extrahiert. Der Extrakt wird d-er Gelfiltration
mit "Sephadex G-IOO" (200 ml im feuchten' Zustand)
unterworfen. Das Eluat wird in einem Fraktionssammler von jeweils
5 ml gesammelt. Die die Komponente F II enthaltenden '
Fraktionen werden vereinigt und mittels einer semipermeablen Membran dialysiert. Die innerhalb der Membran'verbleibende
Flüssigkeit wird lyophilisiert unu ergibt 10 mg eines hellgelben'.
Pulvers, von dem durch verschiedene physikalische Untersuchungen
bestätigt wird, dass es die Komponente F II in hoher Reinheit
ist. ■
Anstelle der oben genannten präparativen Scheibenelektrophorese kann man das Pulver, von dem man mittels Gelfiltration bestä-
es
tigt findet, dassAediglich aus der Komponente F II besteht,
auch mittels Säulenchromatographie mit AE-Cellulose erhalten. Man löst nämlich 20 mg des Pulvers in 2.ml destilliertem Wassers
und giesst die Lösung auf eine Säule von AE-Cellulose
(0,9 cm χ 22 cm), die mit einer 0,01 molaren Phosphätpufferlösung
vom Pu 7,0 behandelt worden ist. Nach gutem Waschen mit
der Pufferlösung wird die Säule nacheinander mit einer Reihe
yon Phosphatpufferlösungen verschiedener molarer Konzentrationen eluiert, die von 0,01 bis 0,2 molar (pH 7,0) reicht. Die Eluate
1 009*36/2253
mit Phosphatpufferlösung von 0,05 bis 0,09 molaren Konzentrationen,
welche die Komponente P II wirksam eluieren können, werden vereinigt und durch eine semipermeable Membran dialY-siert.
Die innerhalb der Membran verbleibende Flüssigkeit wird lyophilisiert und in einer geringen Menge Wasser gelöst. Die
wässrige Lösung giesst man auf eine Säule von "Sephadex G-IOO"
(25 ml) und unterwirft sie einer Gelfiltration unter Verwendung von destilliertem Wasser als Entwicklungsflüssigkeit. Die die
Komponente P II enthaltenden Eluate werden vereinigt, lyophilisiert
und ergeben 3,5 mg der Komponente F II, j
009838/2253
Claims (10)
1. Antibiotikum Largomycin, das wenigstens aus den drei Komponenten
PI, F II und P III besteht.
2. Antibiotikum largomycin P II als saures, hellgelbes, amorphes Pulver ohne definierten Schmelzpunkt oder.Zersetzungspunkt, das mit 50 $-iger Ammoniumsulfatlösung", 50 $-iger
Magnesiumsulfatlösung, 50 $-iger Zinkchloridlösung oder ·
20 $-iger Trichloressigsäure fällbar ist, einen isoelektrischen
Punkt vom pH 4,2 zeigt, die Elemente Kohlenstoff, V/asserstoff,
Stickstoff und Schwefel in im wesentlichen folgenden Gewichtsanteilen enthält:
Kohlenstoff . 47,8$
Wasserstoff ' · 8,3 fi
Stickstoff 13,6 <f0 ■
Schwefel . 0,25$,
Ultraviolett-Äbsorptionsspektren und ein Infrarot-Absorptionsspektrum
gemäss den Figuren 2 und 5 der beigefügten Zeichnungen zeigt, in alkalischer Lösung eine violette Farbe annimmt, eine
positive Ninhydrin-, Biuret-, Xanthοprotein-, Sakäguchi-,
Molish-, Anthron-, Phenol-Schwefelsäure und Polin-Reaktion und
eine negative Elson-Morgan-Reaktion gibt und als Aminosäuren ·.
Lysin, Arginin, Histidin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Threonin, Serin, Prolin, Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin,
Tryptophan,· Tyrosin, Phenylalanin und Methionin enthält. '.'.-·■
3. Verfahren zur Gewinnung eines Antibiotikums nach den Ansprüchen
1 oder 2,. d a d u r c h g e k e η η ζ e i ohne t,
dass man einen Largomycin erzeugenden Stamm von Streptomyces
009836/2253
pluricolorescens NREL 3679 in einem wässrigen Mhrmedium unter
aeroben Bedingungen kultiviert und das gebildete Antibiotikum aus der Permentationsbrühe gewinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch'gekennze
ichnet, dass man die Kultivierung unter submersen,
aeroben Bedingungen durchführt.
•5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 4»· dadurch ge
gekennzeichnet, dass man die Kultivierung bei " einer Temperatur von ungefähr 25 bis ungefähr "30 G durchführt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, ♦ dadurch gekennzeichnet, dass man die Kultivierung
während einer Dauer von ungefähr 70 bis ungefähr 100 Stunden durchführt.
70 Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Gewinnung des Antibiotikums aus der Fermentationsbrühe
durch Filtrieren der Fermentationsbrühe, Sättigung des Filtrats mit Ammoniumsulfat und Sammeln des Niederschlags durchführt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn.zeichnet, dass man
das gewonnene Antibiotikum einer Fraktionierung mi't wässriger Ammoniumsulfatlösung von nicht weniger als einer Sättigung von
0,5 unterwirft und es in eine unlösliche aktive Komponente und
in eine lösliche aktive Komponente trennt.
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9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch g e k e η η -
ζ e i c h η e t, dass man die lösliche aktive Komponente einer
Fraktionierung mit einer wässrigen Salzlösung vom Pg 3 - 5
unterwirft und sie in eine unlösliche aktjLve Komponente und in eine lösliche aktive Komponente trennt.
10. Verwendung des Antibiotikums nach den Anßprüche.n 1 "bis 9.
zur .Wachstumshemmung von Mikroorganismen und !Tumoren. . · ,
009836/2253
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