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Akkorde onkonst ruktion Die Diskant- und Baßgehäuse bekannter Akkordeonkonstruktionen,
wie sie für Musikinstrumente dieser Art benutzt werden, sind aus Holz oder Metall
hergestellt, welche mit Kunststoff-Folien überzogen bezw. lackiert werden. Die Stimmstöcke
und Mechanikteile tragenden, dem Diskantteil und dem Baßteil zugehörigen Füllungen
sind fest in diese Gehäuse eingesetzt.
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Da überziehen dieser Gehause mit Folien, vorzugsweise Zelluloid, sind
schwierig zu beherrschende und durch die Verwendung von Weichmachern und Klebstoffen
den Arbeiter beltLetigende Arbeiten; außerdem verlangt die Oberflächenbearbeitung
dieser Folien umfangreiche, besonderte Geschicklichkeit erfordernde Nachar beiten
und Polierarbeiten, um eine einem marktgängigen Musikinstrument entsprechende Oberflächengüte
zu erreichen.
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Erhebliche, nachteilige Arbeiten dieser Art müssen auch fiir die hochwertige
Lackierung von Metallgehäusen bei der marktmäßig verlangten Oberflächengüte ausgeführt
werden Die Füllungen sind üblicherweise au Holz oder Metall hergestellt und durch
Verwendung von Rahmen, Leisten, Nuten und bekannten Befestigungsmitteln, die an
den Füllungsrändern angesetzt werden, mit den Gehäusen fest verbunden. Es besteht
die Gefahr, daß die Füllungen dadurch nicht eben liegen und auf ihnen aufgesetzte
Stimmstöcke oder Ventilklappen nicht mit der wünschenswerten Dichtigkeit und Innigkeit
auf der Füllung aufsitzen.
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Die Füllungen dienen auch zur Aufnahme bekannter Mechanikteile des
Akkordeons und von Mechanismen für die Spielhilfen. Die Anbringung dierer mechanischen
Teile führt oft zu Verwerfungen und damit ebenfalls zur Unebenheit der Füllungen.
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Au irgendwelchen Gründen beschädigte oder unebene Füllungen können
nach erfolgtem Einbau nicht durch andere Füllungen aungetauscht werden, sodaß in
der Regel das Gehäuse unbrauchbar wird.
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Bei Spielzeugakkordeons werden aus Folie gezogene Diskantgehäuse,
die sich bis zum Baigrahmen eratrecken, haubenartig aufgesetzt. wobei die Füllung
und mit ihr verbundene Fortsätze die Klaviatur trägt und die Dichtigkeit gegenüber
dem Balg herstellt; solche Hauben haben keine Aussparungen für das Verdeck, sodaß
die Zugänglichkeit zum Diskantmechanismus nur durch Abnehmen der gesamten Haube
möglich ist. Die Oberflächengüte und Formgebung dieser gezogenen Hauben Ist für
Akkordeons, die als Musikinstrument dienen, ungeeignet, Die vorliegende Erfindung
vermeidet diese Nachteile bei Akkordeons mit durch den Balg verbundenen Gehäuseteilen
für den Diskant und Baß, zugehörigen Füllungen, zugehörigen Stimmstöcken und Mechanikteilen,
dadurch, daß das in bekannter Art die Klaviatur tragende und eine Aussparung für
das Verdeck aufweisende Diskantgehäuse und seine zugeordnete, lösbar mit ihm verbundene
Füllung, sowie das Baßgehäuse und dessen zugeordnete, lösbar mit ihm verbundene
Füllung je für sich aus Thermoplasten hergestellte Teile sind und die Diskantfüllung
formschlüssig in das Diskantgehäuse und die Baßfüllung formschlüssig in das Baßgehäuse
eingesetzt sind.
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Die Herstellung der Gehäuse in Thermoplasten nach bekannten Verfahren
erspart eine besondere Oberflächenbehandlung, da sich die erforderliche Oberflächengüte
und Formhaltigkeit bei Verwendung von bekannten, die erforderlichen Eigenschaften
aufweisenden Thermoplasten schon bei Entnahme aus der entsprechenden Form ergibt
und die neuartige konstruktive Akkordeonkonstruktion die zweckentsprechende Herstellung
der Gehäuse und deren formgerechte Ausgestaltung in der Art ermöglicht, daß die
in den Gehäuse liegenden Bauteile. welche vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff
bestehen, auch die klangliche Qualität des Instrumente unterstützend, ohne Nacharbeit
eingebaut werden können.
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Dies wird vor allem dadurch erreicht, daß die Füllung für das Diskantgehause
und die Füllung für das Baßgehäuse lösbar und unter Beachtung einschlägiger Toleranzen
leicht und ohne Spannung in die Gehäuse eingefügt und mit diesen verbunden werden.
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Die aus Kunststoff gefertigten Gehäuae- und Bauteile lassen sich nach
bekannten
Herstellungsverfahren mit verhältnis mäßig engen Maßtole ranzen herstellen, was
den Zusammenbau in qualitativer Hinsicht fördert und den Aufwand an Arbeitszeit
gegenüber bekannten Akkordeonkonstruktionen vermindert.
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Die Montage solcher Bauteile kann bei lösbarer Verbindung von Teilen
formschlüsslg erfolgen, wodurch die gegenseitige Abstützung und Verstrebung von
Bauteilen erreicht wird, was einerseits eine das Inotrumentengewicht herabsetzende
leichtere Ausführung von Gehuse- und Bauteilen erlaubt, andererseits eine Versteifung
des Instrumentenaufbaues mit ich bringt, was die Klangeigenschaften in vorteilhafter
Weise beeinflußt.
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Um bekannte Konstruktionevorteile zu benützen, wird das Distantgehäuse
so eingerichtet. daß es die Klaviatur trägt und die für die Klaviatur vorgesehene
Aussparung sich auf die Aussparung für das Verdeck erstreckt, welches abnehmbar
die Verdeckaussparung überdeckt. Die Abnehmbarkeit des Verdeckes erlaubt die exakte
Montage der Klaviatur im Dickarkgehäuse und das dichte Aufsetzen der Ventilklappen
auf die Füllung.
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Nacharbeiten an diesen Teilen sind durch Abnahme des Verdecken leicht
möglich.
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Besonders vorteilhaft ist bei der beschriebenen Bauart, die Füllungen
mit versteifenden Rippen zu versehen, wobei diese Rippen als Teile für sich zu beiden
Seiten der Füllung, vorzugsweise senkrecht auf ihr stehend, mindestens im Bereich
der Stimmstöcke ausgebildet, durchlaufen können, wie z.B. bei der in Figur Z dargestellten
Baßfüllung, wobei diese Rippen noch als Anschläge für die Stimmstöcke dienen. Die
Versteifungsrippen können gleichzeitig Stimmplatten tragende, liegende Kanzellen
bilden, wie dies beispielsweise bei der in Figur 1 dargestellten Diskantfüllung
der Fall ist, oder sind Teile von in bekannter Weise auf der Füllung stehenden Stimmstöcken,
die writ der Füllung aus einem Stück bestehen, sodaß Stimmstockwände gleichzeitig
als Versteifungsrippen dienen.
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Um die Zugänglichkeit der Stimmplatten vor allem zum Zwecke deren
BeP festigung auf dem Stimmstock oder deren Auswechslung zu erleichtern, ist es
vorteilhaft, daß nur die einem Chor zugeordneten Stimmstöcke mit
der
Diskantfüllung ein Stück bilden und die für zusätzliche Chöre vorge-@ehenen Stimmotöcke
in bekannter Weise lösbar mit der Füllung rerbunden sind, um durch deren Lösen die
Zugänglichkeit zu den Stimmplatten der mit der Füllung einstückigen Stimmstöcke
zu erleichtern.
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In derer Beziehung ist es günstig, daß ein in der Längsrichtung des
Instrumentes und twar vorzugsweise der etwa in der Füllungemitte liegende Stimmstock
beispielsweise mit der Baßfüllung ein Stück bildet und die benachbart dierem Stim@
stock liegenden Stimmstöcke lösbar mit der Baßfüllung verbunden sind und aus anderem
Material, vorzugsweise au Holz, hergestellt sein können. Es ist vorteilhaft, die
für einen Chor vorgesehenen Stimmptatten auf Stimmstöcke au gleichem Material zu
legen, da das Material, aus welchem die Stimmstöcke bestehen, die Klangfarbe beeinfluesen
kann.
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Sind auf der Füllung stehende Stimmstöcke, deren Stimmstockwände Versteifungsrippen
bilden, in Cuerrichtung des Instrumente angeordnet, so werden auch hier vorteilhaft
die mit der Füllung einstückigen Stimmstöcke in solchen Abständen voneinander angeordnet,
daß in den Zwischenräumen eine leichte Zugänglichkeit zu den Stimmplatten gewährleistet
ist und weitere von der Füllung lösbare Stimmstöcke in diere Zwischenräume eingefügt
werden Ein Beispiel eine zweichörigen Instruments, wobei der einen zweiten Chor
tragende in bekannter Weise lösbare Stimmstock ebenfalls au Kunststoff hergestellt
ist, zeigt der in Figur 1 abgebildete Diskantteil. Gestrichelt ist in dieser Figur
eingezeichnet ein in Längsrichtung des Instrucenter aufrecht stehender Stimmstock,
welcher beispielsweise in üblicher Ausführung auch aus Holz bestehen kann und wie
üblich auf die Füllung lösbar aufgesetzt ist.
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Die Füllung für den Bauteil weist vorteilhafterweise auf beiden @uersciten
der Baßmechanik Je eine mit ihr einstückige Traversenwand auf, wobei diese beiden
Traversenwände die Baßfüllung gegen das Baßgehäuse abstützen und das Baßgehäuse
in bekannter Weise lösbar an diesen Traversenwänden befestigt ist. Diese Traversenwände
ergeben gleichseitig eine günstige Versteifung der Baßfüllung, welche such die Baßmechanik
trägt und crlauben durch diese Vcrstrebungen zwischen Baßfüllung und Baßgehlluse
auch
eine gewichtsmäßig leichtere Ausführung des Baßgehäuses.
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Die Baßftllung weist vorteilhaft an ihren Kanten eine umlaufende Zarge
auf, welche den Formschluß mit dem Baßgehause herstellt und dieses verstrebt; ferner
gibt diese Zarge der Füllung eine gute Steifigkeit und einen dichten Anschluß an
den Balgrahmen.
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Die aus Kunststoffen hergestellten Bauteile weisen günstigerweise
Paßflächen und für bekannte Verbindungsmittel eingerichtete Fortsätze auf, um Mechanikteile
und Teile für Spielhilfen in exaktem Sitz zu befestigen.
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Die Abbildungen zeigen Cuerschnitte durch einen Diskantteil (Figur
1) und einen Baßteil (Figur 2) der beschriebenen Akkordeonkonstruktion.
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In Figur 1 bedeutet 1 der Balg mit dem Balgrahmen 2. 3 ist der Diskantteil
mit seiner Füllung 4 und den in Cuerrichtung des Instrumentes liegenden Kanzellen
5 mit den Stimmplatten 6 und mit den Mechanikteilen 7. 8 sind lösbare Befestigungsmittel,
um die Füllung mit dem Gehäuse zu verbinden. 9 ist ein lösbarer Stimmstock mit Stimmplatten
10, an dessen Stelle auch ein Stimmstock 11, wie er gestrichelt gezeichnet iot,
auf die Füllung aufgesetzt werden kann.
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25 ist die in das Diskantgehäuse eingebaute Klaviatur, 26 die Ausgarung
für das Verdeck.
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In Figur 2 bedeutet 12 der Balg mit dem Balgrahmen 13, 14 die Füllung
mit der Zarge 15, 16 das Baßgehäùse, 17 Stimmstöcke mit dem gestrichelt gezeichneten
mit der Füllung einstückigen Stimmstock 18 und der mit der Füllung einstückigen
strichpunktiert einige zeichneten Traversenwand 19, mit den lösbaren Befestigungsmitteln
20 und den Vergteifungerippen 21, 23, 24. 22 ist die Baßmechanik.