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"Bub- und Transportvorrichtung" Die Erfindung betrifit eine Vorrichtung
zum Einheben einer behinderten Person über den Rand einer Badewanne.
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Bekannte Vorrichtungen dieser Art sind kompliziert, beschwerlich zu
handhaben, schwierig herzustellen und teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe sugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art so auszubilden, daß sie bei einfachen Aufbau auch durch einen
teilweise behinderten Patienten leicht gehandhabt werden kann.
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Dies wird bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art gemäß
der Erfindung dadurch erreicht, daß zwei im Abstand benachbarte, miteinander durch
mindestens ein endseitiges Quersttlck verbundene lotrechte Säulen vorgesehen sind,
von denen die erste einen mit einer Antriebsvorrichtung lotrecht bewegbaren und
um eine etwa lotrechte Achse drehbaren Halter für ein Sitzteil und die zweite ein
Befestigungsorgan zur Befestißung benachbart zur Badewanne aufweist. Beispielsweise
kann beim Gebrauch dieser Vorrichtung der Patient entweder aus dem Stand
oder
mit Hilfe einer Hubvorrichtung für Patienten in den Sitz gesetzt werden, wonach
der Patient mit der ertindungsgemäßen Vorrichtung angehoben wird, bis der Sits oberhalb
der Badewanne liegt, wonach er mit dem Patienten um 1800 in eine Stellung über der
Wanne geschwenkt wird. Danach wird der Sitz auf den Boden der Wanne abgesenkt. Um
den Patienten aus der Wanne zu heben, wird dieser Vorgang umgekehrt.
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Der Sitz der Vorrichtung ist an der ersten vertikalen Säule gelagert,
die selbst wiederum durch die zweite su ihr paral lele Säule durch eine geschlossene
mechanische Auebildung getragen wird, wobei die zuletzt genannte Säule lösbar an
der Seite der Badewanne oder dauernd auf dem Boden des Badezimmers angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht es, daß die Vorrichtung eine geringe
Bauhöhe und trotzdem eine große Festigkeit hat, so daß Verbiegungen auf ein Minimum
reduziert sind. Das Anheben und Absenken des Sitzes wird durch eine kugelgelagerte
und über eine Kurbel zu betätigende Schraube erreicht.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorteilhaft geeignet, den Patienten
auf den Boden der Badewanne zu atmen und ihn leicht nach oben aus der Badewanne
in eine Stellung su bringen, daß er nach außen weg von der Wanne geschwenkt werden
kann. Die Höhe des Sitzes iet bei Jeder Wlnkelstellung durch die Vorrichtung veränderbar.
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Durch die erfindungsgemäße Befestigung der Vorrichtung kann sie leicht
an der Seite der Badewanne angebracht oder von dieser entfernt werden, wobei sie
von der linken zur rechten Seite auswechselbar ist. Durch die Vorrichtung wird,
wie dargelegt, eine volle Stützung des Patienten erreicht. Sie ist stabil, suverlässig
im Betrieb, sie hält lange und sie ist leicht zu reinigen.
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Die erfindungsgemäße, verhältnis:näßig niedrige und eine hohe Festigkeit
aufweisende Vorrichtung ist ac ausgebildet, daß das Auftreten großer Biegemomente
verhindert ist.
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Beispielsweise weist die Vorrichtung ein Paar aufrechter rohrförmiger
Stützen auf, die in enger paralleler Anordnung zu einer mechanischen Struktur verbunden
sind. Die Säulen können aus Stahl mit Chrom-oder Kadmium-Oberfläche bestehen. Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung werden nur verhältnismäßig kleine bzw. kurze Rohre
benötigt. Der Sitz kann aus verstärktem Kunststoff, beispielsweise Fiberglas, bestehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eingebaute Gewichtsausgleichsmittel und eine
automatische Sicherheitskupplung auf, so daß sie auch dann völlig sicher ist, wenn
sie von dem Patienten selbst betätigt wird.
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Beim Erfindungegeeastand sind die Xasten- bzw. Säulenteile der Vorrichtung
lösbar,um den Versand und den Transport su erleichtern. Es ist auch denkbar, die
Vorrichtung in Verbindung mit irgendeiner geeigneten Hydraulik oder einem elektrischen
Antrieb zu verwenden.
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Die Erfindung wird im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert;
die Zeichnungen geben zwei Ausführungsbeispiele mit den für die Erfindung wesentlichen
Teilen annähernd maßstabgerecht wieder. Diese Teile werden, soweit sie den Zeichnungen
nicht ohne weiteres zu entnehmen sind, anhand der Zeichnungen erläutert. Es sind
dargestellt in: Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in Vorderansicht in einem
Vertikaischnitt durch die Badewanne;
Fig. 2 eine perspektivische
Daretellung der Vorrichtung gemäß Fig. 1; Fig. 3 ein Ausschnitt der Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung; Fig. 4 ein Ausschnitt der Fig. 1 in teilweise geschnittener vergrößerter
Darstellung; Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnittes der Fig. 1,
teilweise im Axialschnitt; Fig. 6 eine schematische Darstellung verschiedener Teile
der Vorrichtung; Fig. 7 ein Schnitt nach der Linie Vil-Vil in Fig. 5; Fig. 8 eine
weitere Ausführungsform in einer etwas schematischen Darstellung.
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Wie insbesondere die Fig. 1, 5 und 6 zeigen, weist die erfindungegemäße
Vorrichtung ein röhrenförmiges Element 10 auf, das als Mast bzw. Stütze fUr die
Vorrichtung dient und das aus Stahl oder einem anderen geeignet festen Material
hergestellt sein kann. Um die Stütze zu verstärken und um zu ermöglichen, daß sie
ein relativ geringes Gewicht hat, ist ein zweiter Mast bzw. eine zweite Stütze 12
vorgesehen, die sich parallel zur Stütze 10 erstreckt.
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Die Stütze 12 ist un dem Mast 10 durch einen oberen Abschnitt 14 befestigt,
der an das obere Ende des Elementes iO geschweißt oder in anderer Weise befeotigt
ist. Um die Krümmung bzw. den shmen zu schließen und um die Biegsamkeit
auf
ein Minimum zu reduzieren, ist ein Brückenelement 16 vorgesehen. Dieses Brückenelement
ist abnehmbar, damit verschiedene auf der Stütze vorgesehene Teile zum Zwecke des
Versandes und des Transportes abgenommen werden können.
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Es ist mit einer Schraube 18 befestigt, die durch ein Loch am einen
Ende der Brücke geführt und in das untere Ende des rohrförmigen Elementes 10 geschraubt
ist, wie insbesondere Fig. 4 zeigt. Das andere Ende der Brücke 16 kann ein Lochpaar
aufweisen, das Stifte 20, 22 aufnimmt, die über das untere Ende des rohrförmigen
Elementes 12 vorstehen.
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Die Konstruktion und Anordnung der beschriebenen Brücke ist am besten
in Fig. 4 sichtbar. Die Schraube 1 kann mit einem Knopf 24 versehen sein, 80 daß
sie von Hand ohne Jedes Werkzeug eingesetzt und entfernt werden kann.
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Eine rohrförmige Manschette 26 ist koaxial auf der Säule 10 angeordnet
und beispielsweise durch einen noch zu beschreibenden Kurbelmechanismus an der Säule
auf- und abbewegbar. Eine weitere Manschette 28 ist koaxial auf dem rohrförmigen
Element 12 angeordnet, wobei diese letztere Manschette Teil eines Sattels ist, der
über das Seitenteil der Badewanne paßt.
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Dieser Sattel weist eine zweite Manschette 30 auf, die an der ersten
Manschette durch ein Paar horizontaler rohrförmiger Elemente 32, 34 befestigt ist,
welche an die Elemente 28, 30 angeschweißt sind. Die Manschette 30 wird im Abstand
von und parallel tu der Manschette 28 gehalten, wobei sie mit der Manschette 28
vertauscht werden kann, sofern es erwünscht ist, die Vorrichtung linksseitig statt
rechteseitig anzuordnen. Der Sattel weist ferner ein Paar l-förmiger rohrartiger
Elemente 36, 38 auf, die sich über die Oberkante der Badewanne 40 und nach unten
benachbart zur inneren Oberfläche erstrecken, wenn der Sattel, wie in den Pig. 1
und
2 dargestellt ist, an der Badewanne angeordnet ist.
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Der Sattel bildet einen Rahmen.
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An dem Sattel ist eine erste Gruppe von Klemmknöpfen 42 vorgesehen,
die Klemmelemente aufweisen, welche durch die rohrförmigen Elemente 32, 34 geschraubt
sind. Mit diesen fluchtend sind Klemmelemente 44 an den rohrförmigen Elementen 36,
38 vorgesehen. An den Klemmelementen sind geeignete Klemmpolster 42a vorgesehen
(Fig. 3), die beispielsweise eine Oberfläche aus Gummi aufweisen, um einen festen
Halt an der Badewanne sicherzustellen und Kratzer zu vermeiden. Der Sattel und die
Stützenanordnung können an der Badewanne in einfacher Weise dadurch angebracht werden,
daß die Vorrichtung in die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Stellung gebracht und
die Klemmen 42 angezogen werden.
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Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungaform ist die Stütze an
einem Pfosten 45 befestigt, der beispielsweise durch Schweißung oder anders an einer
Basisplatte 45a befertigt ist. Die Grundplatte ihrerseits kann auf dem Boden des
Badezimmere mit Flügelachrauben 45b lösbar oder, wenn erwünscht, unlösbar an dem
Boden befestigt sein.
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Die Vorrichtung weist einen Stuhl 46 auf, der aus geeignetem Kunststoff,
beispielsweise Fiberglas, hergestellt sein kann. Der Stuhl 46 wird von einem rohrförmigen
Element 47 getragen, das an einem weiteren rohrförmigen Element 48 gehalten iet,
welch letzteres an eine Seite der Manschette 26 geschweißt ist. Der Sitze kann in
Jede Stellung durch einen innerhalb der Rohrstütze 10 vorgesehenen Kurbelmechanismus
angehoben oder abgesenkt werden; der Kurbel -mechanismus, der beispielsweise durch
eine handkurbel 49 betätigt wird, wird im Folgenden beschrieben.
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In dem rohrförmigen Element 10 ist ein Schlitz 119 vorgesehen, in
welchem ein Stift 120 verschiebbar ist. Der Stift 120 ist in einem Auge 122 der
Manschette 26 angeordnet und in dem Auge durch sein Gewinde und seinen Kopf gehalten.
Der Stift ist in einer inneren Manschette 125 befestigt, durch welche eine kugelgelagerte
Leitspindel 127 geführt ist. Das untere Ende der Ieitspindel 127 weist einen auf
dieser angeordneten Anschlagkragen 128 auf, der mit einer Schraube 129 festgehalten
ist. Der Anschlagbund 12£4 dreht sich mit der Leitspindel 127 und ver-Mindert einen
zu großen Bewegungsweg der Konstruktion.
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Durch Drehung der Leitspindel 127 wird die Manschette 125 angehoben
oder abgesenkt, wobei die Manschette durch den in den schlitz 119 des Rohres 1C
eingreifenden Stift 120 am Drehen gehindert ist. Das Anheben und Absenken der Manschette
125 bewirkt durch den Stift 120, daß auch die äußere Manschette 26 nach oben und
unten bewegt wird, wobei dies wiederum bewirkt, daß der Sitz 46 nach oben und unten
bewegt wird. Eine quadratische Mutter der Leitspindelanordnung ist bei 138 dargestellt.
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Die Spindel 127 wird durch einen Kurbelarm 69 angetrieben, der einen
drehbaren Kugelhandgriff aufweist. Der Kurbelarm ist auf das obere, mit einem Gewinde
versehene Ende 147 der Spindel 127 geschraubt und wird durch eine Mutter 14. festgehalten.
Der Kurbelarm sitzt auf mehreren rieibscheiben 150a, 150b, 150c auf. »ie Scheiben
150 b und 150c können aus Sinterbronze hergestellt sein, während die mittlere Scheibe
15Oa beispielsweise aus Stahl hergestellt sein kann. Die Stahlscheibe 150a hat einen
vorbestimmten Durchmesser und eine vorbestimmte Oberflächengüte, derart, daß die
gewanschte Gegenreibung erreicht wird, wenn der zeitz abgesenkt oder in einer bestimmten
Höhe gehalten wird.
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Die Scheiben sind lose auf einem gewindefreien Abschnitt 127a der
Leitspindei 127 angeordnet. Die Scheiben 150 a,
150 b und 150 c
bilden Bremsscheibe, wobei sie über einem Bremszylinder 151 ungeordnet dind. Der
Bremszylinder ist segmentartig ausgespart. Durch das rohrförmige Element lo ist
eine Gruppe von Stiften 152 geführt. Auf einem Stift 154 ist in einem schlitz des
Bremszylinders eine Klaue 155 angeordnet, die nach außen durch eine Feder 146 federbelastet
ist (vergl. Fig. 7). Wenn der Kurbelarm 49 in der Richtung gedreht wird, bei welcher
die Manschette 26 auf dem rohrföruiigen Element 10 nach oben bewegt wird, bewegt
sich mit diesem die ganze Einheit, die sich aus dem Bremszylinder 151, dem Stift
154, der Klaue 155 und der Feder 156 zusammensetzt, da die Klaue 155 an den Enden
der jtifte 152 vorbeigefuhrt werden kann. Dies ist der Fall, wenn die Einheit im
Uhrzeigersinn gedreht wird. Wenn der Kurbelarm 49 Jedoch zum Absenken des oitzes
46 entgegengeeetzt gedreht wird, schlägt die Klaue 155 an einem der Stifte 152 an,
so daß der Zylinder 151 festgehalten wird; die Heibung zwischen dem Zylinder 151
und den Reibscheiben 150 a, 150 b, 150 c reicht aus, um ein langsames Absenken der
auf dem sitz 46 sitzenden Person zu ermöglichen. Die höhe der auftretenden Reibung
ist proportional zum Gewicht der Person, so daß diese, unabhängig von ihrem Gewicht,
langsam abgesenkt werden kann.
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Die Säule 12 ist in der Manschette 28 des sattels um deren lotrechte
IIittelachse dreh- bzw. schwenkbar gelagert, wobei sich die säule 12 an der oberen
;;tirnseite der Manschette 28 mit einem durch eine Hülse gebildeten Kragen 50 abstützt,
so daß also der Kragen 50 und die Manschette 28 ein Axial-Gleitlager bilden. Der
Kragen So ist mit einer Klemmschraube
51 gegenüber der Säule 12
festgestellt, so daX der Kragen 50 in Längsrichtung gegenüber der Säule 12 verstellt
werden kann wodurch es möglich ist,die Höhe der Vorrichtung den Jeweiligen Gegebenheiten
anzupassen. Durch die schwenkbare Lagerung der Säule 12 und damit des sitzes 46
in der Manschette 28 braucht die Manschette 26 auf der Säule lo nicht schwenkbar
angeordnet sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist verhältnismäßig einfach im Aufbau
und sicher im Betrieb. Ein Vorteil der Vorrichtung liegt darin, daß sie durch den
Patienten selbst bedient werden kann und das sie völlig narrensicher ist.