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Die Erfindung bezieht sich auf Kassetten zur Verwendung bei der parallaktischen
Stereofotografie. Bekanntlich wird dabei stets eine Anzahl von Aufnahmen, die den
Aufnahmegegenstand unter etwas verschiedenen Blickwinkeln zeigen, linienmäßig ineinander
geschachtelt. Zur Betrachung des Bildes wird ein Zylinderlinsenraster darüber montiert7
das bewirkt, daß jedes Auge des Betrachters eine andere zusammengehörige Liniengruppe
aus dem Bild sieht, wodurch der räumliche Eindruck entsteht.
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Für das Ineinanderschachteln der Bilder. muß über dem lichtempfindlichen
Material ein entsprechender Zylinderlinsenraster angeordnet sein. Dieses Ineinanderschachteln
kann bei der Aufnahme orfolgen oder beim Vergrößern. Für beide Fälle sind mit verschiedenen
Geräteanordnungen arbeitende Verfahren bekannt (z. B. deutsche Patentschrift 1 139
731, französische Patentschrift 1 528 397). Bei einigen von ihnen ist es erforderlich,
zwischen zwei Teilbelichtungen. den Raster gegenüber dem lichtempfindlichen Material
un einn von der Gesamtzahl der Teilbilder abhängenden Bruchteil eines Rastereementes
zu verschieben.-Entsprechend muß bei kontinuierlicher Belichtung der Raster kontinuierlich
gegenüber dem Film bewegt werden. Speziell für diese Art von Aufnahmen ist die erfindungsgemäße
Kassette bestimmt.
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Sie muß hauptsächlich drei Anforderungen erfüllen. Das lichtempfindliche
Material, muß iri einer genau definierten Ebene gut plan gehalten werden; es muß
während der Belichtung in innigem Kontakt mit dem Raster liegen; trotzdem muß das
lichtempfindliche Material gegenüber dem Raster oder umgekehrt um genau definierte
Beträge parallel zu sich selbst verschoben werden können, ohne daß der ruhende Teil
ebenfalls verschoben wird.
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Bisher mußten Aufnahmematerial und Raster entweder in einem endlichen
kleinen Abstand gehalten werden, was zu Unterstrahlungen führte, oder sie mußten
für die Zeit der relativen Verschiebung voneinander abgehoben werden. Letzteres
ist aufwendig und führt zu Bewegungsdifferenzen. Diese Nachteile werden in einfacher
Weise gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß eine Saugeinrichtung einen Un-Unterdruck
zwischen dem Raster und dem lichtempfindlichen Material erzeugt. Dabei ist der Unterdruck
so einstellbar, daß eine Relativverschiebung zwischen dem lichtempfindlichen Material
und dem angesaugten Raster ermöglicht wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das lichtempfindliche Material durch Unterdruck an eine Andruckplatte
angedrückt. Dieser Unterdruck ist etwa doppelt so groß wie der Unterdruck zwischen
dem Raster und dem lichtempfindlichem Material. In Ausgestaltung der Erfindung kann
der Raster in der Kassette unverschieblich befestigt sein, während der Film auf
einem Verschiebeschlitten aufliegt.
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In der Zeichnung' sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung im
Schnitt gezeigt. In Fig. 1 ist der Raster start in der Kassette befestigt, der Filmträger
ist verschichbar, in F i'g. -2 ist es umgekehrt.
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Mit 1 ist das Gehäuse einer Kasette bezeichnet, das auf einer Seite
ein durch einen Schieber 2 lichtdicht verschließbares Bildfenster 3 aufweist. Die
entgegengesetzte Rückwand 4 ist mit Löchern 5 versehen. Zum Einlegen, oder Herausnehmen
des lichtempfindlichen Materials ist an einer der beiden in der Zeichnung nicht
sichtbarei! -SeiteRffächen des Gehäuses l in bekannter
Weise eine Klappe angeordnet,
durch die das Filmmaterial eingeschlosen werden kann.
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Im Inneren des Gehäuses 1 ist eine Saugplatte 6 angeordnet. Sie ist
innen hohl und mindestens an der dem Bildfenster 3 zugewandten Seite gut plan. Auf
ihr liegt das lichtempfindliche Material 7 auf. In dem von diesem überdecken Teil
ist sit mit kleinen, zum Innenraum durchgehenden Löchern 8 und eventuell an der
Oberfläche mit diese Löcher verbindenden Saugkanälen versehen. An einer Seitenwand
der Saugp,latte 6 ist ein Rohrstutzen eingesetzt, auf dem ein durch die benachbarte
Wand des Gehauses 1 nach außen geführter flexibler Schlauch 9 aufgesteckt ist.
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Wird er an eine geeignete Saugpumpe angeschlossen, so erzeugt diese
.im Inneren der Saugplatte 6 einen Unterdruck, durch den der Film 7 an die- Saugplatte
angesaugt wird.
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Über dem lichtempfindlichen Material 7 ist ein das ganze Bildfenster
3 abdeckender optischer Linienraster 10 bekannter Form luftdicht mit dem Gehäuse
1 verbunden. Der um den Saugeinsatz 6 herum in Inneren des Gehäuses 1 vorhandene
Hohlraum wird durch ein rund um den Saugeinsatz 6 herunlaufendes elastisches Profilteil
'oder eine elastische Schnur 11 in einen oberen Hohiraum 12- und einen unteren Hohlraum
3 luftdicht gegeneinander geteilt. In dem un--teren Hohlraum 13 herrscht Wegen der
Löcher 5 Atmosphärendruck. An seiner dem Bildfenster 3 zugewandten Seite ist der
Saugeinsatz 6 in dem nicht vom lichtempfindlichen Material 7 abgedeckten Bereich
mit weiteren Sauglöchern 14 versehen, die einen kleineren Durchmesser als die Löcher
8 haben. Deshalb kann eine Saugpumpe in dem oberen Hohlraum 12 gegenüber dem unteren
Hohlraum 13 einen Unterdruck erzeugen. Durch geeignete Wahl des Verhältnisses zwischen
den Durchmessern der Sauglöcher 8 und 14 kann so erreicht werden, daß das lichtempfindliche
Material 7 mit einem bestimmten Druck an die Saugplatte 6 angesaugt wird und gleichzeitig
die Saugplatte 6 zusammen mit dem lichtempfindlichen Mate,ria'l' 7-mit einem geringeren,
vorzugsweise halb so großen Druck gegen den Raster 10 gedrückt wird.
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Eine Feder 15 drückt die Saugplatte 6 auch-ohne Anschluß einer Saugpumpe
mit wesentlich geringerem Druck gegen den Raster und gewährleistet damit einerseits
günstige Verhältnisse für den Beginn des Sãugvorganges und verhindert andererseits
ein Klappern der Teile mit der Gefahr der Beschädigung oder des Verrutschens des
lichtempfindlichen Materials.
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An einer Seite des Rahmens 1 ist eine Mikrometerschraube 16 angeordnet,
deren Ende bei der Ausführung gemäß Fig. 1 an der Saugplatte 6 und bei der Ausführung
nach Fig. 2 mittelbar oder unmittelbar an der Rasterplatte 10 anliegt oder in sie
eingreift, die in diesem Fall zwar lufticht, aber in einer Richtung um den erforderlichen
geringen Betrag verschiebbar mit dem Rahmen verbunden ist. Die Mikrometerschraube
16 wird entweder von Hand oder über ein Getriebe durch einen Motor betätigt.
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Letzterer kann mit dem Motor für die Bewegung der Kamera oder des
Objektträgers gekuppelt sein.
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Mit Hilfe des Mikrometerschraube 16 ist es möglich, die Saugplatte
6 mit dem daran angesaugten lichtempfindlichen Material gegenüber dem Raster 10
oder umgekehrt in Stufen (=Breite eines Rasterelementes geteilt durch Zahl der Aufnahmen)
oder kontinuierlich zu verschieben. Wegen der speziellen Art der doppelten Ansaugung
brauchten dabei die
Teile nicht voneinander abgehoben zu werden,
und es ist trotzdem eine genaue Filmlage und die Verschiebung um exakte Beträge
gewährleistet.