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Schaltungsanordnung für eine Gegen- oder Wechseisprechanlage mit an
eine Selbstwählvermittlung und an eine Linienwählanlage angeschlossenen Teilnehmerstellen
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für eine Gegen-oder Wechselaprechanlage
mit über Teilnehmerleitungen an eine Selbstwählvermittlung angeschlossenen Teilnehmerstellen,
bei der bevorrechtigte Teilnehmerstellen zusätzlich häufig benutzte Verbindungswege
untereinander mittels tastengesteuert er Linienwahl unter Umgehung der Vermittlung
durchschalten können.
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In großen Gegen- oder Wechselsprechanlagen, bei denen jede Teilnehmerstelle
mit jeder beliebigen anderen in Sprechverkehr treten kann, werden den einzelnen
Teilnehmerstellen mehrstellige Rufnummern zugeordnet und es kann wie bei den bekannten
Fernsprechanlagen
die Wahl der angerufenen Teilnehmerstelle durch Aussendung von Stromstosereihen
oder von unterschiedlichen, den einzelnen Wählziffern zugeordneten Gleichstrompotentialen
oder Wählfrequenzen erfolgen. Während jedoch bei Fernsprech- und Gegensprechanlagen
nach der Durch schaltung einer Verbindung unxittelbar in beiden Richtungen gesprochen
werden kann, ist bei Wechaelsprechanlagen jeweils die Umschaltung der Spreohrichtung
unumgänglich Es kommt bei Wechselsprechanlagen häufig darauf an, in Richtung vom
Anrufenden zur angerufenen Teilnehmerstelle Durchsaugen ohne Verzögerung abzusetzen.
Umständliche Wählverfahren sind in diesen Fällen zu zeitraubend.
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Außerdem richtet sich auch in Gegen- oder Wechaelgprechanlagen die
Zahl der erforderlichen Verbindungssätze der Vermittlung nach der zu erwartenden
Sprechdichte und der Teilnehmerzahl.
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Es nimmt jedoch jeder Teilnehmer vorzugsweise nur in engen Kreis anderer
Teilnehmerstellen häufig Verkehr auf und es werden die Verbindungsmöglichkeiten
zu anderen Teilnehmerstellen nur selten ausgenutzt. Eine wesentliche Einsparung
von Verbindungssätzen innerhalb der Vermittlung ist daher möglich, wenn nur die
selten durchgeschalteten Verbindungen über die Vermittlung abgewickelt werden, während
die häufig benutzten Verbindungen auf unmittelbaren Verbindungewegen abgewickelt
werden.
Es ist beispielsweise in der Auslegeschrift 1 277 933 eine
tasten.
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gesteuerte Lini enwähl er -Wech seisprechanlage beschrieben mit zwischen
den mit Verstärkern ausgerüsteten Sprechstellen verlaufenden zweiadrigen Verbindungsleitungen,
über die die durch eine Linientaste ausgewählte Sprechstelle direkt angesprochen
werden kann.
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Diese Art der Linienwahl hat den Vorteil, daß eine Vermittlungsanlage
für Durchsagen und Wechselgespräche zwischen angeschlossenen Teilnehmerstelien nicht
beansprucht wird. Selbstverständlich verbietet sich die Ausdehnung dieser Linienwahl
auf eine große Anzahl von Teilnehmerstellen wegen der in diesem Fall erforderlichen
großen Zahl der Verbindungsleitungen und der großen Zahl der Linientasten bei jeder
Teilnehmerstelle.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in Gegen- oder Wechselsprechanlagen
mit einer großen Anzahl Teilnehmerstellen die Vermittlungsanlage mit mehrziffriger
Wahl nur für die selten benutzten Verbindungen zwischen allen Teilnehmerstellen
auszunutzen und daneben eine Linienwahlanlage für die häufig benutzte Verbindungswege
zwischen einer bestimmten kleineren Gruppe von Teilnehmerstellen derart vorzusehen,
daß gegenseifige Störungen zwischcn den beiden unterschiedlichen Anlagen vermieden
sind.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jeder bevorrechtigten Teilnehmerstelle
eine Besetztprüfeinrichtung zugeordnet ist, die den Belegungszustand der durch Linienwahl
angerufenen Teilnehmerstelle durch Auswertung des auf der Teilnehmerleitung bestehenden
Potentialzustandes prüft, im Falle einer belegten Teilnehmerstelle die Aufschaltung
der eigenen>Teilnehmerstelle auf den Verbindungsweg verhindert und im Freizustand
der angerufenen Teilnehmerstelle ein, dem von der Vermittlungsstelle im Besetztzustand
an eine Teilnehmerleitung angeschalteten BesetztpoteSial entsprechendes Potential,
das sich gegenüber dem an der Teilnehmerleitung im Frei zustand anliegenden Potential
durchsetzt, sowohl an die Teilnehmerleitung der eigenen Teilnehmerstelle als auch
über die Linienwahl-Verbindungsleitung an die Teilnehmerleitung der angerufenen
Teilnehmerstelle anschaltet und die Sprechadern der eigenen Teilnehmerstelle zur
Linienwahl-Verbindungs leitung durchscahltet.
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Bei einer Ausführungsform einer Gegen- oder Wechselsprechan lage ist
in der Besetztprüfeinrichtung eine, Potentialzustände der Linienwähl-Verbindungsleitung
nach Betätigung der der angerufenen Teilnehmerstelle zugeordneten Linienwähltaste,
prüfende Auswerteeinrichtung vorgesehen, die bei der Feststellung des Fehlens eines
Besetztpotentials an die Kontakte der Linientähltaste einbBesetztpotential unter
gleichzeitiger Durchschaltung zu den Sprechadern der eigenen Teilnehmerstelle anschaltet.
Hierdurch
werden die Vorteile erzielt, daß Blockterungen wichtiger Verbindungen durch eine
überlastete Vermittlung vermieden werden, obgleich die Zahl der in der Vermittlung
vorgesehenen Yerbindungssätze sehr klein sein kann. Gegenseifige Störungen zwischen
der Wählvermittlungsanlage und der Linienwählanlage treten, obgleich die Teilnehmer
der Linienwählanlage auch an die Wählvermittlung angeschlossen sind, deswegen nicht
auf, weil für beide Anlagen das gleiche Besetetkriterium benutzt wird. Es kann außerdem
jede Behinderung wichtiger Durchsagen zusätzlich noch dadurch vermieden werden,
daß den dafür in Frage kommenden Teilnehmerstellen in an sich bekannter Weise ein
Vorrang eingeräumt wird.
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Die Erfindung wird an dem Schaltbild beschrieben.
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Es sind die beiden Teilnehmerstellen A und B dargestellt, die über
ihre Teilnehmerleitungen t und 2 an die Zentrale Wähivermittlungsanlage V angeschlossen
sind. Außerdem haben diese beiden Teilnehmerstellen die Möglichkeit untereinander
und zu weiteren nicht dargestellten TeiTnehmerstellen direkte Verbindungen durch
Betätigen ihrer Linienwähltasten herzustellen.
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Bei der Belegung einer Teilnehmeratolle durch die Vermittlung wird
von dort aus die Teilnehmerleitung mit einem den Besetztzustand kennzeichnenden
Kriterium, das beispielsweise aus
einem bestimmten Potential oder
dem mit umgekehrter Polarität angelegten Speisepotential bestehen kann, beaufschlagt.
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Für die Durchechaltung einer Direktverbindung, beispielweise von der
Teilnehmerstelle A zur Teilnehmerstelle B über die mit der Teilnehmerleitung 2 verbundene
Linienverbindungsleitung 3 ist bei der rufenden Teilnehmerstelle A die Linienwähltaste
T1 zu betätigen, wodurch die Besetztprüfeinrichtung BP an die Verbindungsleitung
3 angeschaltet wird. Die Besetztprüfeinrichtung enthält eine nicht näher beschriebese'
Potentialauswerteeinrichtung. Stellt diese Auswerteeinrichtung das Vorliegen des
Besetztpotentials als Folge eines Besetztzustandes der angerufenen Teilnehmerstelle
B fest, so bewirkt die Besetztprüfeinrichtung keine Durchschaltung der Verbindungsleitung
3 zur anrufenden Teilnehmerstelle A. Ist Jedoch die angerufene Teilnehmerstelle
B als frei festgestellt1 so verbindet die Besetztprüfeinrichtung die Sprechadernkontakte
der Linienwähltaste T1 mit den Sprechadern der anrufenden Teilnehmerstelle A und
schaltet gleichzeitig an diese Verbindung, also an die Leitungen 1, 2 und 3 ein
sich gegenüber deS Freipotential der Vermittlungsstelle V durchsetzendes Besetztpotential.
Es werden dadurch die Teilnehserstellen A und B gegen weitere Belegung durch die
Vermittlung oder durch die Linienwählanlage gesperrt. Die beiden Teilnehmerstellen
sind damit für die Abfertigung einer Durchsage miteinander verbunden. Die Auslösung
dieser Verbindung erfolgt einfach durch Loslassen der betätigten Linienwähltaste
T1.
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Es besteht außerdem in an sich bekannter Weise die Möglichkeit, die
für Linienwahl ausgerüsteten Teilnehmerstellen zusätzlich mit einer Vorrangschaltung
auszustatten. Es kann jede bevorrechtigte und mit Vorrang ausgestattete Teilnehmerstelle
dringende Durch sagt gegenüber bestehenden Uechselgesprächen durchsetzen