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R ü c k e r In Uhren, deren frequenzbestimmendes System aus Spiralfeder
und Unruhe besteht, wird der Gang der Uhr in der Regel dadurch reguliert, daß die
wirksame Länge der Spiralfeder durch Verstellen des Rückers verändert wird.
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Abb. 1 zeigt die übliche Ausführung eines Rückers, wobei 1 die Spiralfeder
bedeutet, die nit ihrem inneren Enüe nn der Sniralrolle 2 befestigt ist, welche
wiederum auf der Unruhwelle 3 sitzt.
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DaJ äußere Ende 4 der Spiralfeder ist am Gehäuse der Uhr befestigt.
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Die für die Schwingung wirksame Länge der Spiralfeder wird durch den
Rücker 5 bestimmt, auf dem die Berührungselemente, z.B. Rückerstifte 6 und 7 angebracht
sind, zwischen denen das Spiralfederband hindurchgeht. Die Rückerstifte sind so
angeordnet, daß die Berührungspunkte mit dem Federband auf einem vom Mittelpunkt
der Feder ausgehenden radial verlaufenden Strahl 8 liegen. Der Abstand der Rückerstifte
ist nur weni:; größer als die Dicke des Federbandes, so daß bei der Schwingung für
die Zeit der Auswärtsdrehung der Spiralfeder das Federband an Stift 7 und während
der Einwärtsdrenung der Feder das Federband an Stift 6 anliegt. t:ur währenci einer
ganz kurzen Zeit in der Nähe der Ruhelage der Feder berührt das Federband keinen
der beiden Stifte, sondern geht frei zwischen diesen hindurch. Während dieser kurzen
Zeit ist die gesamte Länge der Spiralfeder wirksam.
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Um eindeutige Verhältnisse zu haben, ist man bestrebt, den Abstand
der Rückerstifte voneinander, die sog. Schlüsselweite eder das Rückerspiel, so klein
wie möglich zu machen. Ist nämlich das Rückerspiel groß, so hat das einen Isochronismusfehler
des Schwingsystems zur Folge, d.h. die Schwingungsdauer wird von der Amplitude abhängig.
Wie man leicht erkennt, wird die Schwingungsdauer bei kleiner Amplitude größer,
weil dann während einem relativ größeren Teil der ganzen Schwingungsperiode die
Ges@@tlänge der Feder bis zur Befestigungsstelle im Gehäuse wirksam wird.
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R ii c k e r Allgemein kann man sagen, daß bei Verwendung eines üblichen
Rückers der Einfluß derart ist, daß die Uhr bei abnehmender amplitude nachgeht.
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Es ist ferner bekannt, daß auch durch andere Einflüsse, nämlich durch
die exzentrische Entwicklung der Spiralfeder bei entsprechendem Ansteckwinkel (Caspari-Effekt),
sowie durch den Einfluß der Hemmung ein Nachgang bei kleinen Amplituden bewirkt
wird.
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Äus diesem Grund besteht in der Uhren technik allgemein der @unsch
nach Einrichtungen, die einen Vorgang bei kleinen Schwingungsamplituden bewirken,
um damit den aus den angegebenen Gründen geschilderten Nachgang ganz oder teilweise
zu kompensieren.
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Die vorliegende Erfindung gibt eine Ausführung des Rückers an, die
es ermöglicht, einen Vorgang bei klcinen Schwingungsamplituden zu erreichen, Der
erfindungsgemäße Zweck wird durch erreicht, daß der Rücker so ausgebildet ist, daß
die Berührungspunkte mit der Feder nicht auf einem von Mittelpunkt der Feder aus
radial verlaufenden Strahl liegen, sondern gegenseitig versetzt sind und so angeordnet
sind, daß in der ruhelage des Schwingsystems die Feder an demjenigen Rückerteil
anliegt, welcher die kürzere wirksame Federlänge bestimmt.
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In Abb. 2 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform des Rückers dargestellt.
Die Spiralfeder 1 ist innen an der wolle 2 und außen am Uhrgehäuse 4 befestigt.
Sie geht mit ihrer äußersten Windung zwischen den Rückerstiften 6 und 7 hindurch,
wobei diese nicht auf dem von Mittelpunkt aus radial verlaufendem Strahl 8 liegen,
sondern seitlich versetzt sind. Die Feder, die in der Ruhestellung des Schwingsystems
gezeichnet; ist liegt an Stift 6 an, welcher die kürzere wirksame Federlänge bestimmt.
Dies wird dadurch erreicht, daß gegenüber den bisher
R ii c k e
r üblichen Anordnungen die beiden Rückerstifte radial nach außen verschoben sind.
Diese Verschiebung kann so gew@@lt werden, @ z.@. bei einer normalen Schwingungsweite
während etwa 60 % der Schwingungsdauer die Feder an Stift 6 auliegt, während 5 %
frei zwischen beiden Stiften hindurchgeht und während 35 % der Schwingungsdauer
den Stift 7 berührt. Füllt die Amplitude aus irgend einem Grund ab, so wird die
berührungszeit von 6 länger und die von 7 kürzer, so daß eine Verkürzung der Schwingungedauer
erfolgt. Wird die Amplitude größer, so gilt das Umgekehrte.
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Das gleiche Ergebnis kann durch eine Anordnung erzielt werden, v:ie
ie in Abb. 3 dargestellt ist. Eier liegt die Feder bereits in der Ruhelage an Stift
7 an, was dadurch erreicht wurde, daf: die beiden Rückerstifte nach innen, also
zum Zentruln der Feder hin verschoben sind, bezogen auf diu in Abb. 1 dargestellte
übliche Anordnung. Gleichzeitig sind sie gegenüber decr radialen Strahl 8 gegenseitig
versetzt, so daß der stift 7 eine Itirzere und der Stift 6 eine längere wirksame
Federlänge bestimmt.
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Eine Vergrößerung des Abstandes der beider Berührungsstellen mit der
Feder bewirkt eine Vergrößerung des angestrebten Effektes, ebenso wie eine Vergrößerung
der radialen Verschiebung. Letzterer sind jedoch wegen des geringen Windungsabstandes
der Spiralfeder unter Umständen Grenzen gesetzt.
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@an hat es alse in der Hand, den Betrag der Änderung der schwingungsdauer
durch die Geometrie der Anordnung den jeweiligen Erfordernissen anzupassen.
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Es ist ferner grundsätzlich möglich, durch Umkehrung der Anordnung
auch einen Nachgang bei kleinen Schwingungen zu erreichen.