DE2001744A1 - Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen auf Kettenwirk- oder Naehwirkmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen auf Kettenwirk- oder NaehwirkmaschinenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen auf Kettenwirk- oder Nähwirkmaschinen.
Es ist bekannt, aus Folien geschnittene Fäden, sogenannte Flach- oder Filmfäden, zu Geweben und Gewirken zu verarbeiten.
Dazu ist ein gesonderter Schneidprozeß zum Auftrennen der Folie erforderlich.
Außerdem sind diese Flach- oder Filmfäden sehr steif und drahtig und besitzen keine gespinstähnlichen textlien Eigenschaften.
Sie werden daher nur für begrenzte Einsatzgebiete verwendet.
Des weiteren ist bekannt, monoaxial gereckte synthetische Folien aufzuspalten bzw. zu fibrillieren· Das durch das
Aufspalten entstehende netzartige Fläohengebilde hat man bereits bei der Herstellung "ungewebter Textilien* eingesetzt.
Die Verwendung dieser aufgespalteten Folien beschränkte sioh Jedoch bisher insbesondere auf Bindefäden, Seile u· dgl. Zu
diesem zweck werden die monoaxial gereckten Folien in Streifen geschnitten, dann durch zusammendrücken und echarfe Richtungsänderung
fibrilliert und anschließend einer Drehung unterzogen·
Zur Aufspaltung der Folie in Fibrillen 3ind weitere Verfahren
bekannt geworden, wobei verschiedene zerfaserungsapparaturen f benutzt werden. So erzielt man z.B. mittels Bürsten, insbesondere
Metallbürsten, ein Fibrillieren der Folie· Auch wurden bereits akustische und/oder elektrostatische Mittel, gegebenenfalls
zusammen mit einer mechanischen Einwirkung, vorgesehen.
Für die genannten Verfahren ist kennzeichnend, daß zum Fibrillieren
der Folie stets besondere Mittel bzw· Vorrichtungen zusätzlich zu den der Verarbeitung zu Textilerzeugnlesen
dienenden Masohinen und Anlagen erforderlich sind· Auch bieten»
diese Verfahren nooh zu begrenzte Einsatzmöglichkeiten für Splitfäden aus spaltbaren Folien und sie nutzen zu wenig die
diesem Folienraaterial innewohnenden Möglichkeiten rationeller
Verarbeitung.
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Die Erfindung hat den Zweck, die Einsatz- und Verarbeitungsmöglichkeiten für spaltfähige Folien weiter zu verbessern.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren zu schaffen, bei dem eine direkte Verarbeitung der breiten Folie auf
Verarbeitungsmaschinen, wie Kettenwirk- und Nähwirkmaschinen, möglich ist, um Kettengewirke bzw. Nähgewirke unmittelbar
duroh Aufarbeitung der Folie herstellen zu können.
Erfindungsgemäß wird den Wirkwerkzeugen der Kettenwirk- oder
Nähwirkmaschine eine spaltfähige Folie aus synthetischen Polymeren in ihrer Breite zugeführt und mittels der Wirkwerkzeuge
der Maschine, z.B. der spitzen Nadeln, Stifte, Platinen, Lochnadeln od. dgl., aufgespaltet bzw. f!brilliert. Die so
aufbereiteten Folien werden unmittelbar als Kett-, Pol- und bzw. oder Schußmaterial sowie als Nähmaterial verarbeitet.
Als Folien sind solche geeignet, die durch monoaxiales Rekken der fUmbildenden Polymere, wie Polypropylen, Polyäthylen,
polyacrylnitril, Polyamid und Copolymere, fibrillierbar sind. Solche Folien können zusätzlich markiert und/oder angeschnitten
sein. Es sind aber auch Folien aus Polymeren einsetzbar, die nur durch vorheriges Markieren und/oder Anschneiden der
Folie spaltfähig sind, infolge der Einwirkung der Wirkwerkzeuge auf die Folie wird diese gespannt, aufgespaltet und von
den Wirkwerkzeugen als Kett-, Schuß- oder Nähmaterial verarbeitet.
Erfindungsgemäß wird die Folie demzufolge nicht vor ihrer Verarbeitung zu einem textlien Flächengebilde, sondern während
der Verarbeitung unmittelbar durch die Wirkwerkzeuge gespaltet. Fiihrungsorgane, wie sie für Einzelfäden benötigt
werden, sind erfindungsgemäß nicht erforderlich, da eine geschlossene Folie zugeführt wird. Die Folie kann die verschiedenen,
in einem Kettengewirke, insbesondere einem Nähgewirke,
enthaltenen Komponenten bilden. Sie kann z.B. als Kett-, Pol-,
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Schuß- oder Nähmaterial in das Flächengebilde eingehen.
Demzufolge wird die Folie erfindungsgemäß vermascht oder
in gestrecktem zustand als Kette oder Schuß oder auch als zu Polnoppen geformtes Polmaterial verarbeitet.
Der Abstand zwischen dem Punkt, an dem sich die Folie noch in ungetrenntem Zustand befindet, und den Wirkwerkzeugen,
durch die die nunmehr aufgespaltete Folie zu einem textlien Flächengebilde verarbeitet wird, ist so gering, daß von
einer unmittelbaren Umwandlung der Folie in ein textiles Flächengebilde gesprochen werden kann. Trotz einer weitestgehenden
Aufspaltung der Folie in Fibrillen ist es möglich,
daß die Fibrillen auch nach Umwandlung der Folie in ein i
Kettengewirke oder Nähgewirke noch teilweise zusammenhängen.
Die als Schußkomponente dienende Folie wird erfindungsgemäß
der Arbeitsstelle in zickzackform vorgelegt. Durch die Einwirkung der Wirkwerkzeuge wird die Folie in quer zu den Wirkwerkzeugen
verlaufende Folienelemente gespaltet.
Die aufzuspaltenden Folien können zusammen mit einer vorgefertigten
Grundbahn, z.B. einem Gewebe, Gewirke, Vliesstoff, einer Schäumstoffolie oder einem anderen Flächengebilde, verarbeitet
werden.
Eine Grundbahn wird insbesondere benötigt, um plüschartige Fläohengebilde herstellen zu können. Die aus der Folie erhal- Λ
tenen Folienelemente werden dabei zu Polnoppen geformt und
mit der Grundbahn verbunden. Die Polnoppen bildenden Folienelemente werden entweder in die Grundbahn eingezogen oder mittels
gesonderter Nähfäden auf der Grundbahn befestigt.
Die Folie wird mit höherer Geschwindigkeit zugeführt als die Grundbahn. Es wird dadurch eine Verdichtung der Folie bzw.
der Folienelemente nach dem Aufspalten der Folie in Längsrichtung auf der Grundbahn erzielt.
Schließlich kann die Folie vor ihrer erfindungsgemäßen Aufarbeitung
zu textlien Flächengebilden ein- oder beidseitig,
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z.B. auf elektrostatischem Wege, beflockt worden sein· Nach
dem Aufspalten besitzen die einzelnen Folienelemente sodann eine faserige Oberfläche.
In den nachfolgenden Ausfuhrungsbeispielen soll die Erfindung näher erläutert werden, ohne sie dadurch einzuschränken.
Den Nähwirkwerkzeugen einer Fadenlagen-Nähwirkmaschine wird
von einer Rolle eine spaltfähige Folie in Breitform als Kettkomponente zugeführt.
Als Sohußkomponente wird eine etwa 30 cm breite Bahn spaltfähiger
Folie, die sich als Holle auf einem Ablaufgestell befindet, abgezogen und einem Querleger zugeführt, welcher
sich in bei den Fadenlagen-Nähwirkmaschinen bekannter Weise zwischen zwei im wesentlichen parallel in Richtung der Αττ
beitsstelle der Nähwirkmaschine laufende Transport-Ketten
hin- und herbewegt«
Der Querleger ist mit einer Eindrückvorrichtung versehen, die die Folie in die Einhängenadeln der Transportketten eindrückt.
Zwischen den Transportketten wird die zickzackförmig aufeinandergelegte,
zunächst noch ungespaltete Folie in die Arbeitsstelle transportiert, wo sie zusammen mit der die Kettkomponente
bildenden Folie mit Hilfe eines Nähfadens, vorzugsweise in Form einer abgeriegelten Kettenstichnaht (Trikotlegung),
Ubernäht wird.
Beim tibernähen durchstechen die Schiebernadeln der Nähwirkmaschine
die aufeinanderliegender! Folien und spalten sie bändohenformig auf. Es entstehen so eine Vielzahl netzartiger,
in längs- und Querrichtung liegender Folienelemente, die je
nach eingesetzter Folie weiter fibrillieren können.
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Für das Übernähen kann eine weitere Folie vorgesehen werden·
Diese Folie läuft von einer Rolle ab und wird der Arbeitsstelle mit einer Geschwindigkeit zugeführt, die z.B. das
2,8-faohe der Abzugsgeschwindigkeit des gefertigten Nähgewirkes beträgt. Mit Hilfe einer Stopfeinrichtung, die vorzugsweise
aus einer Über die Maschinenbreite verlaufenden, mit dem Nadelspiel zusammenarbeitenden Flachbürste besteht
und Im prinzip aus der DDR-Patentschrift 39 819 bekannt ist,
wird die Folie in die Haken der Sohiebernadeln gedrückt und
dabei gleichzeitig gespaltet. Die Folienelemente werden von den Schiebernadeln zu Kettenstichnähten bzw. Masohenstäbchen verarbeitet.
Von der Stopfeinrichtung werden die Folien bei je- |
dem Arbeitsspiel zwischen den Nadeln um jeweils eine Teilung nach links oder rechts versetzt.
Das hergestellte Nähgewirke eignet sioh vor allem als Dekorati ons- und Spannstoff.
Den Nähwirkwerkzeugen einer Fadenlagen-Nähwirkmaschine wird
eine gemäß Beispiel 1 mittels des Querlegers zwischen die Transportketten eingehängte Folie in Zlokzaokform vorgelegt.
Zwischen diese Folie und eine weitere, in Längsrichtung zugeführte
Folie wird ein Faservlies angeordnet.
Die In Längsriohtung zugeführte Folie wird mittels einer "
Stopfeinrichtung In die Schiebernadeln gedrüokt und dabei
gespaltet. Gleichzeitig wird die in zickzackform zur Arbeitsstelle
gelangende Folie in querliegende Folienelemente getrennt.
Die querliegenden Folienelemente und das Faservlies werden mittels des Nähmaterials, das durch Fibrillieren der
in Längsrichtung vorgelegten Folie entstanden 1st, übernäht.
Das so erzeugte Flächengebilde besitzt Im Innermn eine sohall-
und wärmeisolierende Faserschicht, wozu billiges Fasermaterial verwendet werden kann« Diese Faserschicht ist auf der einen
Seite duroh querliegende Schußelemente, auf der anderen Seite
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durch die Kettenstichnähte bzw. Maschenstäbchen der Nähelemente abgedeckt. Anstelle eines Faservlieses kann auch eine
Schäumstoffolie eingesetzt werden.
Das Flächengebilde eignet sich als dekorative Wandbekleidung.
Einer Polfaden-Nähwirkmaschine wird eine Grundbahn und eine spaltfähige Folie in breiter Flächenform vorgelegt. Die Nähwirkmaschine ist mit der bereits im Beispiel 1 genannten
Stopfeinrichtung gemäß der DDR-Patentschrift 39 819 aUagestattet. Die Folie wird duroh die Stopfeinrichtung erfaßt und in
die Haken der Schiebernadeln gedrückt. Die Schiebernadeln stoßen durch die Folie hindurch und spalten sie in eine Vielzahl von Folienelementen auf. Es werden mindestens soviel
Folienelemente gebildet, wie Nadeln der Maschine vorhanden sind. Duroh die Stopfeinrichtung wird die Folie bei jedem
Arbeitsspiel um eine Nadelteilung nach rechts oder links versetzt und dabei Über zwisohen den Nadeln angeordnete Polplatinen gelegt. Daduroh bilden die Folienelemente der Grundbahn
Polnoppen und auf der Rückseite der Grundbahn, durch die sie gezogen werden, Kettenstiohnähte bzw. Masohenstäbohen.
Es ist aber auch möglich, die Polnoppen bildenden Folienelemente duroh gesonderte Nähfaden an der Grundbahn zu befestigen, indem sie abwechselnd links und reohts in die von Nähfaden gebildeten Kettenstiohnähte bzw. Maschenstäbchen eingebunden werden.
Entsprechend der Spaltfähigkeit der eingesetzten Folie können sich die Folienelemente während der Beanspruchung beim Näbwirken In feilere Fibrillen aufspalten.
Die Rohware kann zur Herstellung einer plUsohartigen Oberfläche einer Behandlung auf einer Rauh-, Bügel-, Scher- und
Klopfmaschine unterzogen werden. Zuvor ist eine rückseitige
Besohiohtumg zweckmäßig.
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Durch Einsatz an sich bekannter Schneideinrichtungen ist es auch möglich, die entstandenen Polnoppen, aufzuschneiden«
Vorzugsweise erhält man Florstoffe, die sich als Bodenbelag
eignen·
Der Arbeitsstelle einer Kettenwirkmaschine werden von zwei Bäumen her je eine spaltfähige Folie zugeführt. Während die
eine Folie Über eine geringere Spaltfähigkeit verfügt, läßt sich die andere Folie bis zu feinen Fibrillen aufspalten.
Zum Zwecke des Anarbeitens werden die Folienenden mit Hilfe eines teilungsgerecht mit Spitzen versehenen Kamms vor dem Einziehen
in die Lochnadeln in einer Länge von ca. 20 cm in einzelne Folienelemente gespaltet und daraufhin mit einem
Einlesekamm in die Lochnadeln eingezogen« Die Folienelemente
der weniger spaltfähigen Folie werden in die hintere Legeschiene, die Folienelemente der stark fibrillierfähigen Folie
in die vordere Legeschiene eingezogen. Hierauf wird in bekannter Weise ängearbeitet. Die weitere Teilung der Folie in
Laufriohtung erfolgt durch die Lochnadeln, die die hierbei entstehenden Folienelemente in die Haken der Zungennadeln einlegen«
Die in der hinteren Legeschiene befindlichen Folienelemente erhalten hierbei eine gewisse Rundung. Die in der
vorderen Legeschiene befindlichen Folienelemente werden in der Lochnadel geführt, durch deren Bewegung mit großer Geschwindig- |
keit bei jedem Stich versetzt und dabei in feine Fibrillen gespaltet«
Die hintere Legeschiene führt eine Trikotlegung aus, die vordere
Legeschiene eine Tuchlegung, so daß die beiden Gewirkeoberflächen aus dem fein f!brillierten Material bestehen und
das Gewirke ein geschlossenes Aussehen erhält·
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Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen auf
Kettenwirk- oder Nähwirkmaschineη, daduroh gekennzeichnet ι daß den Wirkwerkzeugen der Kettenwirk- oder
Nähwirkmaschine eine oder mehrere spaltfähige Folien
aus synthetischen polymeren in breiter Form zugeführt,
mittels der Wirkwerkzeuge der Maeohine, ζ·Β· der spitzen Nadeln, Stifte, Platinen, Loohnadeln od. dgl·, aufgespaltet werden und die erhaltenen Folienelemente als Kett-,
Pol-, Schuß- und bzw· oder masohenbildende Komponente
unmittelbar nach dem Aufspalten verarbeitet werden.
2. verfahren nach Anapruoh 1, daduroh gekennzeichnet, daß
die als Sohußkomponente dienende Folie in ziokzaokform
quergelegt in die Arbeltsstelle geliefert wird·
3· Verfahren naoh Anspruoh 1, daduroh gekennzeichnet, daß
die Folie mit höherer Geschwindigkeit zugeführt wird als die Grundbahn und daduroh eine Verdichtung der Folie
oder deren Folienelemente in Längsriohtung der Grundbahn
erfolgt·
4· Verfahren nach Anspruoh 1, daduroh gekennzeichnet, daß die Folien zusammen mit einer vorgefertigten Grundbahn,
β·Β· einem Gewebe, Gewirke, Vliesstoff, einer Sohaumstoffolie, einem unverfestigten Faservlies oder einem
anderen Fläohengebilde, verarbeitet werden·
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, daduroh gekennzeichnet,
daß aus den durch Aufspalten der Folie entstandenen folienelementen Polnoppen auf der Grundbahn gebildet werden·
6. Verfahren naoh Anspruoh 4, daduroh gekennzeichnet, daß
die die polnoppen bildenden Folienelemente In die Grundbahn eingezogen werden·
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7. Verfahren nach Anspruch 4, daduroh gekennzeichnet,
daß die Folnoppen bildenden Folienelemente mittels gesonderter Nähfäden auf der Grundbahn befestigt werden·
8. Verfahren nach Anspruoh 5 bis 7, daduroh gekennzeioh.net,
daß die Folnoppen einer Behandlung durch Rauhen, BUreten,
Soheren u. dgl* unterworfen werden.
9. Verfahren nach Anspruoh 5 bis 7, daduroh gekennzeichnet,
daß die Folnoppen mittels an sich bekannter Schneidein- . richtungen aufgeschnitten werden.
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