DE2001183C3 - Verfahren zur Unterbrechung und Wiederingangsetzung von Olefinpolymerisationen - Google Patents
Verfahren zur Unterbrechung und Wiederingangsetzung von OlefinpolymerisationenInfo
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Description
Olefine wie Äthylen. Propylen oder Buten-(l) lassen
sich bekanntlich mit sogenannten Ziegler-Katalysatoren
im Niederdruckbereich polymerisieren. Die Ziegler-Katalysatoren bestehen normalerweise aus zwei Komponenten,
nämlich einerseits aus einer aluminiumorganischen
Verbindung, /. B. Äthylaluminiumsesquichlorid.
Diäthylaluminiummonochlorid. Triälhyl- b/w. Triisobulylaluminium
oder Aluminiumalkylhydriden wie Di äthyl- b/w. Dh* 'butylaluminiumhydrid, andererseits aus
einem Schwermetallhalogenid b/w. -alkoxid oder -alkoxyhalogeniJ. wie /. ß. Titantetrachlorid. Titantrichlorid
oder VanadiumoxytrioiIonH b/w. Dialkoxytilandihalogenid.
Vanadiumoxy-irialko\id. Zur Polymerisa
lion weiden die Katalysatoren in einem organischen Lösungsmittel wie Pentan. Hexan, Heptan. Bcn/ol.
Toluol oder auch in unter Druck stehenden Flüssiggasen durch Rühren vermischt und dann das Monomere
gasförmig oder !lüssig zugeführt. In Sonderfällen kann
man auch im flüssigen oder gasformigen Monomeren ohne Lösungsmittel polymerisieren, wenn man daf"r
sorgt, daß Stoff- und Wärmetransport in einem der Reaktion angemessenen Maße gegeben sind. d. h. wenn
die Kon/entrations- und Temperaturführung im Reak lionsraum beherrscht wird.
Die Polymcrisationsreaklion ist exotherm, die Warmctönung
beträgt bei Äthylen etwa 900 kcal/kg (gasförmiges Monomeres). bei Propylen etwa
500 kcal/kg (flüssiges Monomeres). bei Buten (I) etwa 300 kcal/kg (flussiges Monomeres). Die Reaktionstemperaturen
hangen stark von der jeweiligen Re/eptur ab. sie liegen beispielsweise bei Äthylen /wischen 70 und
85 C". bei Propylen /wischen 70 und 80 ( und bei
Buten-(l) /wischen Vi und 100 ( . Die Drucke sind
abhängig von der Monorncrenari und von dem Grad der Sättigung des katalysalorhaltigcn Lösungsmittels
mit dem Monomeren. Normalerweise polymerisiert man bei Drucken, die über dem Atmosphärendruck
liegen, um das Einziehen von Luftsauerstoff durch utidichte Steilen im Rcaktionssyslcm auf jeden Pail zu
vermeiden, Bei Äthylen erzielt ffian besonders große
Umsatzgesctiwiridigkeil bei höheren Drücken (15 bis
50 atü), weil dadurch eine höhere Sättigung des Lösungsmittels mit Äthylen erreicht wird. Propylen und
Bu(Cn-(I) lassen sich vorteilhaft im Bereich des
Sifidedruekcs des Mönortiereti oder Lösungsrtfittel-Mönomeren'Gemisches
polymerisieren. Die Reaktionszeiten liegen im Bereich von wenigen Minuten bis zu 50
Stunden. Sie sind einerseits von der Art des Monomeren, der Aktivität des Katalysatorsystems, der Monomerenkonzentration,
der Temperatur, der Inhibierungswirkung eventuell vorhandener Molekulargewichtsregler
5 oder des Lösungsmittels selbst abhängig und müssen andererseits auf die Wärmeabfuhrkapazität des Reaktionssystetns
abgestimmt sein. Bezüglich der Monomerenart stellt man fest, daß die Reaktionszeil um so
langer wird, je weniger Doppelbindungen pro Kohlen-Stoffatom im Monomeren für die Polymerisationsbildung
zur Verfügung stehen.
Alle Olefinpolymerisationen lassen sich im Prinzip diskontinuierlich, d. h. in Einzelansätzen oder kontinuierlich
in Rührreaktoren oder Kaskaden von Rührreaktoren durchführen. Technisch und ökonomisch besonders
interessant ist die kontinuierliche Polymerisation mit ununterbrochener, gleichmäßiger Zufuhr aller
Re/epturkomponenten. stationären Bedingungen im Reaktionsraum und kontinuierlichem Abzug des polymcrisathaltigcn
Inhalts des Reaktionssystems.
Ein hoher Qualitätsstandard des gebildeten Polymerisats
läßt sich nur bei schärfster Kontrolle der in das Reaktionssystem eingefahrenen Mengen der Re/epturkomponenten
aufrechterhalten. Ebenso müssen die Reaktionstemperatur, die Rührbedingimgen und die
Verweil/eit gleichmäßig sein. Schwankungen, insbesondere
der Katalysatormengen oder des Mengenverhältnisses
Jcr Katalysatorkomponenten oder Mengen
Schwankungen der das Molekulargewicht regelnden Komponente, wirken sich auf das mittlere Molekulargewicht
und die Molekulargewichtsverteilung des Polymerisates aus und damit in starkem Maße auch auf die
mechanischen Eigenschaften des Polymerisats.
Beim Betrieb großtechnischer Polymerisationsanlagen kommt es vor. daß aufgrund von technischen
Störungen am Reaktionssystem oder an den Einrichtungen,
die dem Rcaklionssystcm vor oder nachgcsch.iltcl
sind, die Polymerisalionsreak'ion v& übergehend unter
brochen werden muß. Beispielsweise ist eine Unlerbre
chiing notwendig, wenn die Ausiahrrohrleitung dt s
Reaktionssystems verstopft ist oder wenn die / ir
Polymensjlpulvcrgewinnung üblicherweise eingeset/
ten Zentrifugen außer Betrieb genommen werden müssen. Bei Sti ■ »mausfail oder Ausfall des in der
Aufarbeitung und Trocknung des Pulvers üblicherweise benötigten Dampfes muß die Polymerisation sclbsivcr
sländlich ebenfalls unterbrochen werden. Es existieren
noch eine t»mßc Anzahl weiterer, stark von der
Verfahrenste«.hnologic abhängenden Grunde für die
Unterbrechung der Polymcrisalionsrciiklion. Man kann
nnnehmi-n. daß die Häufigkeit der Reaktionsuntcrbre
chungen bei der Olcfinpolymcnsalion mit Ziegler -Katalysatoren,
je nach Art lies Verfahrens, /wischen
mehrmals am Tage bis einmal 1111 Monat liegt.
Nur bei kleinen Ueaktionssysiemcn. in denen geringe
Mengen an noch nicht umgesetzten Monomeren im Reaktionsraum vorhanden sind, bei denen die Wärmeabfuhrkapa/iiät
sowics >. d. h selbst bei Ausfall des
Rührers, genügend groß fur das Wegführen der Polymerissllionswärmc ist und bei denen das Verwerfen
des gesamten jeweiligen Inhaltes des Rcaktionsratimes
einen nur unerheblichen Verlust bedeutet, ist die
Unterbrechung der Reaktion Unproblematisch.
Bei großtechnischen Reaktoren hingegen entstehen bei der Reaktionsunterbrechung Schwierigkeiten der
folgenden Art:
Nachdem man, rillt dem Ziele der Rcaklionsünterbrechung,
die Einfahrsiröme und den Ausfahrstroni des
Reaktors oder der Reaktoren abgestellt hat, reagiert der Reaktorinhalt weiter, wobei sich das noch im
Reaklionssystem befindliche Monomere umsetzt. Im allgemeinen kann davon ausgegangen werden, daß die
im Reaktionssystem anwesenden Katalysatoren noch eine genügende Aktivität haben, um diese Umsetzung
des Restmonomeren zu bewirken. Unter der Voraussetzung, daß die Reaktorkühlung und die Reaktorrührung
zu dieser Zeit noch voll funktionieren, steigen der Feststoffgehalt und damit die Viskosität des Reaktorinhalts,
bis die Reaktion aus Mangel an Monomeren! abstirbt. Bereits dieser günstige Fall des langsamen
Absterbens der Reaktion wird meist nachteilige Folgen haben, da bei der Nachreaktion nicht ohne weiteres
typgerechtes Polymerisat entsteht. Der Grund für die Abweichung vom Qiialitätsstandard des Polymerisates
liegt darin, daß sich bei der Nachreaktion die stalionären Bedingungen tier Reaklion. die vorher
gegeben waren, stetig andern
Zusätzliche Nachteile und Gefahren erwachsen aber dann, wenn die Kühlung und/oder die Ruh jng eines
Reaktors ausfallt und aus diesem Grunde eint· sofortige Reaktionsunterbrecliung besonders dringend notig ist.
Wird die Reaktion dann nicht innerhalb weniger Minuten unterbrochen, so steigen Druck und Temperatür
unter Umstunden sehr rasch über die Sollwerte an. unter 1 mstanden bis /ur Auslegungsgrenze des
Reaktors. Ist das Sicherheitsventil /upolymensiert. so
kann der Reaktor explodieren. Auch bei Ansprechen des Sicherheitsventils und Abblasen von Kohlenwasserstoffgasen
über Dach entsteht eine gefährliche Situation,
weil die schweren Kohlenwasserstoffgase sich auf die I abrikstraßen absenken und dort entzünden können
/war ist ein Verfahren /um Abstoppen von
Polyolefin-Polymcrisationen bekannt, mit dem die
beschriebene Gefahrensiluation beherrscht werden kann. Fs besteht in der /ufugung einer Menge von 0.5
bis 5%. bezogen auf das Dispergiermittel, eines
aliphatisch! 1. cycloaliphatischen oder aromatischen
Alkohols. /. B. Methanol, /um Reakiionssystem (DE-AS
i0 28 3J9). Man erreicht damit die vollständige Zerset
zung des Katalysators, wenn es noch gelingt, den
Alkohol mil dem Rcaktorinhalt ausreichend /u vermischen.
(Bei Ausfall des Ruhrers rotiert der Reaktorinhult
noch eine /eitlang weiter)
Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß der nut
Alkohol gestoppte Rcaktormhall vollständig ausgetru
gen und der leere Reaktor einer Reinigung und Trocknung unter/ogcn werden muß. bevor man die
Reaktion wieder anlaufen lassen kann, denn der Alkohol wird nur /j einem geringen Teil bei seiner Reaktion mit
dem Katalysator verbraucht. Der größere Teil bleibt übrig. Schon sehr geringe Mengen von Alkohol, die /. B.
an der - meist verschmutzten - Reaktorwand zurückbleiben konnten, wurden das Anspringen der
neuen Reaktion verhindern. Der Arbeitsaufwand für die Knllecrung. Reinigung und Trocknung großer Reaktoren
ist erheblich, die Produkiionsunterbrechung liegt
zwischen einem und mehreren Tagen.
Es besteht also dringender Bedarf an einem Verfahren, das eine sichere Reäklionsunlerbrechung
von Olefinpölynierisatiönen bewirkt und das sofortige Anhalten der Polynierisationsreaklion ohne Überdachehtspartnurig
Und das anschließende Wiederanfahren der Reaktion mit gleichbleibender Produkiqualität ohne
Reakiorcntlcerung und reinigung gestattet, wobei sich der Anwendungsbereich auch auf den Fall des
Vefsagens der Reäklörkühlufig erstrecken muß und, unter Verwendung einer bestimmten technischen
Ausführungsart, sogar auf den Fall des Versagens der Reaktorrührung.
Das hiermit beanspruchte, neue Verfahren gründet sich auf die überraschend gefundene Tatsache, daß die
an Aluminium gebundenen Alkyl- und Hydridgruppen in mischkatalysatorhaltigen Ansätzen der Eingangs beschriebenen
Art sich selektiv und quantitativ unter geeigneten Bedingungen mit Alkoholen oder anderen
als Desaktivator brauchbaren Stoffen umsetzen, bevor die Schwermetallkomponente des MischkataSysators,
z. B. die Titanverbindung, angegriffen wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Unterbrechung und Wiederingangsetzung von Olefinpolymerisationen,
die nach Ziegler in Gegenwart von Mischkatalysatoren aus einem Schwermetallhalogenid
und einer aluminiumorganischen Verbindung ausgeführt werden, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man
in das Reaktionsgemisch einen einwertigen Alkohol oder em Phenol in einer Menge von JO bis 100
Molprozent, bezogen auf die im Reaktionsgemisch
vorhandenen an Aluminium gebundenen Alkyl- oder Hydridgruppen, zur Unterbrechung der Reaktion
einbringt und die Reaktion nachfolgend durch Zugabe der metallorganischen Verbindung wieder in Gang
seizt.
Aus dem Stand der Technik war es bekannt, den
Reaktionsabbruch durch eine vollständige Zersetzung des Kdtalysatorsystems mit einem großen Überschuß an
Alkohol zu bewirken. Der Losung der neu gestellten Aufgabe. Olefinpolymerisationen zn unterbrechen und
anschließend wieder zu starten, stui d entgegen, daß es
nicht vorherzusehen war. daß man in einer Reaktionsmischung aus aluminiumorganischen Verbindungen und
z. B Tüanhalogeniden allem die ersteren mit stochiome
Irischen Mengen an Alkohol desaktivieren kann. Zwar lassen sich der Bf-PS 5 43 259 verschiedene Reaktionsgleichungen
entnehmen, aus denen folgt, daß sich in
Gemischen aus aluminiumorganischen Verbindungen unc1 Schwermetallhalogeniden zahlreiche chemische
Reaktionen abspielen; indessen folgte hieraus, daß auch die Titanhalogenide durch Aufnahme von Alky !resten in
metallorganische Verbindungen übergehe:!, welche bekanntlich alle leicht mit Alkoholen reagieren.
ferner liegt der Katalysator nicht frei reaktionsfähig
vor. sondern ist größtenteils im Polymerisat einge
schlössen. Fs ist daher unerwartet, daß trot/dem die
aluminiumorganische Verbindung nicht nur selektiv, sondern auch leicht desaktiviert wird. Schließlich war es
überraschend, daß man die derart unterbrochene Polymerisation allein durch Zugabe des Organoalumi.i.
umbcstandteils des Katalysatorsystems wieder starten kann, obwohl damit zu rechnen war. daß die Alkohole
das Katalysatorsystem vollständig desaktiviert härten.
Aus diesem Grunde been,trächtig! auch die GB-PS
8 97 474. in der die Aufarbeitung einer Olefindispersion
durch vor der üblichen Alkoholbehandlung erfolgende Zugabe von 0.1 b" 3 Mol Halogenwasserstoff, welcher
mit der Organoaluminiumverbindung reagiert, beschrieben
ist, die Erfindungshöhe nicht.
Als Alkohole eignen sich aliphalische, cycloaliphatische
und aromatische Alkohole, vorzugsweise mit Siedepunkten unter 2000C, wie Methanol, Äthanol, n-,
iso-Propanol, die p/imären, sekundären und tertiären
Butanole, Pentanole, Hexanole, Heptanole und Oktano-Ie,
Cyclohexanol und die isomeren Alkylcyclohexanole oder Benzylalkohol. Als Phenole eignen sich Phenol
sowie o-, m- oder p-Kresol.
Bevorzugt verwendet man aliphatische Alkohole, insbesondere niedere, und hier mit besonderem Vorteil
Methanol, Äthanol bzw. ri- oder iso^Propanol sowie die
Butanole.
Selbstverständlich kann man auch eine Mischung aus mehreren der genannten Dcsaktivatoren einsetzen,
wobei man darauf zu achten hat, daß deren gesamte Molprozehtmerige, bezogen auf die im Reaktionsge*
misch vorhandenen an Aluminium gebundenen Alkyl-
oder Hydridgruppen, innerhalb der anteiligen Höchst- und Mindestmenge liegt.
Man hat also erfindungsgemäß die doppelte Menge Desaktivator einzusetzen, wenn man beispielsweise
anstelle von Monoätliylaluminiutndichlorid die gleiche Molmenge Diäthylaluminiummonochlorid zu desakti- is
vieren wünscht.
Damit eine bessere und raschere Verteilung der entaktivierenden Substanzen im Reaktionsraum erreicht
wird, und damit eine selektive, nur auf die aluminiumorganische Komponente gerichtete Umsetzung
erfolgt, ist es zweckmäßig, den Desaktivator gasförmig oder in starker Verdünnung zuzugeben.
Geeignet sind in den meisten Fällen 0.5- bis IO°/oige
Lösungen in einem sich indifferent verhallenden Lösungsmittel, beispielsweise in Propan, Butan, Pcntan.
Hexan, Cyclohexan. Heptan. Benzol oder Toluol. Auch die flüssigen Monomeren wie Propen oder Buten lassen
sich als Lösungsmittel für den Desaktivator einsetzen. Auch beim Eintragen in der Gasphase kann man für eine
gute Verdünnung durch andere Gase wie Wasserstoff. Stickstoff. Kohlendioxid, die Edelgase Helium bzw.
Argon oder durch das gasförmige Monomere sorgen.
Vorteilhaft ist es, den Desaktivator durch Gasblasenrührung im Reaktionsgemisch schnell und gleichmäßig
zu verteilen.
Da sich die Alkylaluminiumverbindung im Verlauf einer Polymerisation praktisch nicht verbraucht, kann
man leicht aus der Einsatzmenge dieses Stoffes und aus dem Inhalt des Reaktors, in dem man die Polymerisation
zu unterbrechen wünscht, die erforderliche Menge Dssak'.iva'.er genau berecIinpn "nfl bereitstellen. Man
kann die Menge noch wirksamen Aluminiums auch analytisch bestimmen, z. B. durch Titration mit lsochinolin.
'
Zur leichten Kontrolle einer erforderlichen Reaktionsunterbrechung,
ohne die oben geschilderten Nachteile der bekannten Stoppmethode, eignet sich die
Prüfung des Gehaltes an noch aktivem Schwermetallhalogenid im unierbrochenen Ansatz. Dessen chemische
Konstitution da? Γ sich nicht verändert haben, was z. B.
durch Beurteilung der Farbe rascher nachgewiesen werden kann.
Man setzt die Reaktion in einfacher Zugabe der metallorganischen Verbindung wieder in Gang. Die
Reaktion läuft dann mit normaler Geschwindigkeit weiter, sobald die nachgefahrene Menge derjenigen
entspricht, die vorher blockiert wurde.
Als besonders günstige Ausführungsart einer Vorrichtung,
die auch eine Reduktionsunterbrechung bei Ausfall der Rührung garantiert, hat sich die in der
Abbildung dargestellte Einrichtung bewährt Der Reaktor (1) hat an seinem unteren Boden (2) 8 Stutzen
(3), die mit Kolbenventilen (4) verschlossen sind. Die Ventilkolben schließen in geschlossenem Zustand
bündig mit der Kesselinnenwand ab. Von einem Vorratsbehälter (5), in dem sich die genau bemessene
Menge an Desaktivator in der im nachfolgenden Text noch beschriebenen Verdünnung befindet sind Rohrleitungen
(6) zu den 8 Stutzen gelegt, welche so konstruiert sind, daß sie einen ungefähr gleichen Lekungswider^
stand bei Durchslrömung aufweisen. Der Gasfaum des Vorralsbehälters ist verbunden ffiif einer oder mehreren
Sticksioffdfückflaschen (7). Für den Fall der Rcaktions-Untefbrechurig
werden die Kolbenventil gleichzeitig automatisch geöffnet. Aufgrund des Stickstoffüberdrukkes
im Vorratsbehälter strömt der Desaktivator sofort durch die 8 Stutzen in den Reaktor. Der nachfolgende
Stickstoff verursacht durch sein Einströmen in den Reaktor eine Glasblasenrührung, die in kurzer Zeit zur
gleichmäßigen Verteilung des Dcsaktivators führt.
In einer Kaskade von mehreren 8-inJ-Rührauloklavcn
wird n-Buten-(l) zu Polybuten kontinuierlich polymerisiert. In den 1. Autoklav der Reihe werden stündlich
eingefahren
a) 300 kg/h n-Buten-(i)
b) 600 kg/h Hexan
c) 0,6 kg/h Diäthylaluminiumchlorid
d) 0,5 kg/h Titantrichlorid
Der zweite Autoklav wird bei einer Temperatur von 35°C betrieben. Der in ihm erreichte Feststoffgehalt der
Suspen ion beträgt 9%. Das entstehende Polymerisat hat folgende charakteristischen Eigenschaften:
= 5,0 (reduzierte Viscosilät)
= 0.3 (Schmelzindcx)
= 0.3 (Schmelzindcx)
Die Wärmeabfuhr aus dem Autoklav erfolgt durch Wandkühlung. Der Füllstand im Autoklav liegt bei 6 m3.
Wegen einer Störung in der Polymerisattrocknung muß die Reaktion in der Polymerisationsstraße
unterbrochen werden. Am Autoklav 2 geht man folgendermaßen vor:
1) Man schließt die Einfahrleitung.
2) Aus einer Meßvorlage werden mittels Druckstickstoff 12 kg einer 10%igen (Gewichtsprozent)
Mischung von Methanol in Hexan in den Reaktor gedrückt und dort eingerührt.
3) 2 Minuten später werden die Ausfahrleitungen geschlossen, deren Inhalt auf diese Weise ebenfalls
entaktiviert wird. Der Rührer bleibt in Betrieb. Der Kesselinhalt zeigt nun keine Wärmetönung mehr.
Nach einer mehrstündigen Pause, in welcher die Störung in der Polymerisattrocknung beseitigt wurde,
wird die Polymerisation durch folgende Maßn.tHmen
wieder in Gang gesetzt:
1) öffnen der Einfahr- und Ausfahrleitungen
2) Zugabe von 2£ kg Diäthylaluminiumchlorid, verdünnt
in der vierfachen Menge von Hexan
3) Beginn der normalen Einfahrt
Die Reaktion springt sofort an. Das nun gebildete Polymerisat unterscheidet sich nicht in den Eigenschaften
vom Normalprodukt Insbesondere bleiben der ijrcrf-Wert und der ü-Wert unverändert
In der gleichen Autoklavenreihe, welche unter den o.a. Bedingungen betrieben wird, versagt der Rührer
des zweiten Autoklaven. Folgende Maßnahmen werden ergriffen:
1) Man schließt die Einfahrleitung und die Ausfahrleitung.
2) Aus einer Meßvofläge werden niillels Druckstickstoff
24 kg einer Sgewichtsprozentigeri Mischung
Von Methanol in Hexan durch 8 Bodenstutzen, deren Kolbenventile gleichzeitig geöffnet werden,
in den Autoklav gedrückt. Unmittelbar anschlie-Dehd strömt 7 Minuten lang ein Stickstoffstrom von
50 Nm3/h von unten durch die 8 Bodenstützen in (pn Autoklav. Der Druck im Autoklav steigt von
2aiüauf5,5 aiii an.
3) Bei Bedarf kann der Druck im Autoklav durch ein leichtes Entsponnen wieder gescnkl werden. Der
Äüloklavirihalt zeigt keine Wärmetönüng mehr.
Nach cinstündiger Pause, in der der Fehler am Rührwerk beseitigt wurde;setzt man die Polymerisation
wieder in Betrieb, indem man die Einfahr- und Ausfahfleitungen öffnet, 2,5 kg Diälhylaluminiumchlo*
rid, verdünnt in der vierfachen Menge Von Hexan,
zugibt und die Eirifahfpümpen anfährt.
Die Reaktion springt sofort an: Es entsteht wieder
Produkt der normalen Qualität mit
ijred = 5,0 (reduzierte Viskosität)
ij = 0,3 (Schmclzindcx).
ij = 0,3 (Schmclzindcx).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Unterbrechung und Wiederingangsetzung von Olefinpolymerisationen, die nach Ziegler in Gegenwart von Mischkatalysatoren aus einem Schwermetallhalogenid und einer aluminiumorganischen Verbindung ausgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man in das Reaktionsgemisch einen einwertigen Alkohol oder ein Phenol in einer Menge von 30 bis 100 Molprozent, bezogen auf die im Reaktionsgemisch vorhandenen an Aluminium gebundenen Alkyl- oder Hydridgruppen, zur Unterbrechung der Reaktion einbringt und die Reaktion nachfolgend durch Zugabe der metallorganischen Verbindung wieder in Gang setzt.
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