DE2000419C3 - Sichtkuppel für ein überdruckbelüftetes Fahrzeug, insbesondere für Panzerfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sichikuppel für ein überdruckbelüftetes Fahrzeug, insbesondere Panzerfahrzeug, die in einer Lukenölfnung angeordnet und aus dieser in eine herausragende Stellung bewegbar ist und die aus einem durchsichtigen Werkstoff besteht.

Fahrzeuge, insbesondere Panzcrkanipffahrzeuge, werden üblicherweise mit einer Belüftungsanlage verschen, durch die im Fahrzeuginrienraum ein geringer Luftüberdruck gegenüber der umgebenden Luft erzeugt wird. Dabei ist es auch bekannt, die Belüiiungsanlage mit Grob-, Feinstaub- und Gasfiltern auszurüsten, durch die die mittels eines Ventilators angesaugte Umgebungsluft in den Innenraum des Fahrzeugs gedruckt wird. Dadurch wird die Luft von giftigen Beimengungen befreit. Der Übeidruck im Fahrzeuginnenraum verhindert das Eintreten von vergifteter Umgebungsluft durch Undichtigkeiten in den Wandungen des Fahrzeuginnenraumes. Wenn die Fahrzeuge in ein Gelande gelangen, in dem die Gefahr einer vergifteten Umgebungsluft besteht, werden die Luken geschlossen. Zum Ausblick aus dem Fahrzeug dienen sogenannte Winkelspiegel, Rundblickoptiken und Entfernungsmesser. Mittels dieser Geräte ist das Fahren mit dem Fahr· zeug zwar möglich, jedoch behindert. Dies ist auch dann nachteilig, wenn keine Gefahr vorliegt, daß das Fahrzeug unter Beschüß genommen wird.

Vorgeschlagen wurde bereits ein Panzerkampffahrzeug mit einer Sichtkuppel aus durchsichtigem Werkstoff für den Fahrer, die in einer Öffnung der Wanne des Fahrzeugs angeordnet ist und mittels hydraulischer Stellmittel od. dgl. höhenverstellbar am Fahrzeug angelenkt ist. Zwischen der öffnung in der Wanne und der Sichikuppel befindet sich ein Dichtkörper. Daum ist es zwar möglich, auch bei vergifteter Umgebungsluft mit ausgefahrener Sichtkuppel zu fahren, nachteilig ist jedoch, daß die starre Kuppel im eingefahrenen Zustand einen großen Platzbedarf hat, der in einem derartigen Fahrzeug sehr störend ist und außerdem die Aktionsfä- R₅ higkeit stark einengt (deutsche Offenlegungsschrift 1 703 221).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sichtkuppel der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es in giftverseuchter Umgebungsluft ohne die Behinderung durch die genannten Oricntierungsmiitclhilfcn von Winkelspiegel, Rundblickoptiken u.dgl. fahren kann, wenn Beschußgefahr nicht besteht.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Sichtkuppel bzw. -haube eine an der Innenseite der Lukenöffnung befestigte, zusammenfaltbar Folie, wie Kunststoffolie, ist. - Die Erfindung gibt die Möglich keit, den Lukendeckel zu öffnen, wobei die Abdichtung gegenüber der Umgebungsluft sich durch die sich aufblähende Haube ergibt. Diese bildet die Sichtkuppel, in der der Oberkörper einer Person Platz hat. Die betreffende Person karcn frei umhersehen und das Fahrzeug bequem steuern.

Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die Innenseite des Rundes der l.ukenöifnung mit einem Ringwulst /ur Befestigung des Randes der Haube versehen werden. — Dadurch wird die Befestigung der Haube sehr vereinfacht.

Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Haube mit einer vorzugsweise regelbaren Entlüftungsöffnung versehen ist. - Hierdurch wird für eine gute Belüftung des Haubcninneniaumes gesorgi.

Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Austührungsbeispiels ei lau tert, und zwar zeigt

F i g. 1 einen Teil der Seitenansicht eines Panzerfahr zeuges, teilweise im Schnitt bei geschlossener Luke und F i g. 2 die gleiche Ansicht bei geöffneter Luke.

Bei den bekannten Panzerfahrzeugen sind Winkelspiegel 1 in der Fahrzeugwand 2 angeordnet, die diese durchbrechen und durch die sich der Fahrer bei geschlossenem Lukendeckel 3 orientieren kann.

Gemäß der Erfindung ist in der Lukenöffnung 4 eine aus klarer, durchsichtiger Kunststoffolie hergestellte Sichtkuppel bzw. -haube 5 angeordnet, die mit ihrem Rand 6 um einen Ringwulst 7 befestigt ist, der an der Innenseite des Randes der Lukenöffnung4 angeordnet ist. Zusätzlich kann in dem verstärkten Rand 6 der Sichtkuppel bzw. -haube 5 ein nicht dargestelltes Vers~hlußband eingelegt sein, mit dem ein schnelles Befestigen oder Lösen der Haube 5 möglich ist.

Wenn beim Fahren im Gelände die Gefahr einer Luftverseuchung, nicht aber einer Beschußgefahr besteht, wird der Lukendeckel 3 geöffnet, so daß die Haube 5 nach außen treten kann. Da im Wageninnern ein geringer Überdruck herrscht, wölbt sich die Haube 5, wie in F i g. 2 dargestellt, nach außen, so daß der Fahrer mit dem Oberkörper in den Hohlraum der Sichtkuppel bzw. -haube 5 hineinragt und einen freien Rundblick hat.

Die Haube 5 ist mit einer vorzugsweise regelbaren Entlüftungsöffnung 8 versehen, durch die ein Luftstrom am Oberkörper des Fahrers vorbei nach außen tritt. Der Haubenraum ist also belüftet. Zum Einziehen der Haube 5 dient ein vorzugsweise als Schlaufe ausgebildeter Handgriff 9, mit der die Haube 5 vor dem Schließen des Lukendeckels 3 hineingezogen werden kann.

Bei geschlossenem Lukendeckel 3 schmiegt sich die Haube 5 — wie F i g. 2 zeigt — in den Lukendeckel 3 hinein, da dieser meistens nicht völlig gasdicht abschließt, sondern eine Druckdifferenz zwischen dem Raum innerhalb Her I .ukenöffnung 4 und der umgebenden Luft besteht. Das Einstülpen der Haube 5 wird überdies durch die öffnung 8 erleichtert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Sichtkuppel für ein überdruckbeliiftetes Fahrzeug, insbesondere Panzerfahrzeug, die in einer Lukenöffnung angeordnet und aus dieser in eine herausragende Stellung bewegbar ist und uie aus einem durchsichtigen Werkstoff besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Sichtkuppel bzw. -haube (5) eine an der Innenseite der LuKenöffnung (4) befestigte, zusammenfaltbare Folie, insbesondere Kunststoffolie, ist.

2. Sichtkuppel bzw. -haube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inntnseite des Randes der üAenöffnung (4) n,it einem Ringwulst (7) zur Befestigung des Randes (6) der Haube (5) versehen ist.

3. Sichtkuppel bzw. -haube nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (5) mit einer vorzugsweise regelbaren Entlüftungsöffnung ao (8) versehen ist.

4. Sichtkuppel b/w. -haube nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (5) auf ihrer Innenseite mit einem Handgriff (9), wie z. B. einer Schlaufe, versehen ist.