DE19963512C1 - Drehlager für ein Deckenstativ - Google Patents
Drehlager für ein DeckenstativInfo
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Abstract
Ein Drehlager mit einer Bremsvorrichtung für ein Deckenstativ soll derart verbessert werden, dass auf kleinem Einbauraum große Bremskräfte und Momente erzeugt werden können. Zur Lösung der Aufgabe ist eine sandwichartig zwischen zwei Lagerflanschen (5, 8) des Drehlagers aufgenommene Bremsvorrichtung vorgesehen, welche aus zwei gegeneinander verdrehbaren konzentrischen Bremsringen (10, 11) besteht, welche einander zugewandte, entsprechend einer schiefen Ebene geneigte Berührflächen (15) in der Weise besitzen, dass bei Verdrehung der Bremsringe (10, 11) gegeneinander deren Axialabstand vergrößert ist und die Lagerflansche (5, 8) gegeneinander blockiert sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Drehlager
für ein Deckenstativ.
Drehlager mit Bremsvorrichtungen zur Verwendung in Deckenstativen sind in den
unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. Deckenstative dienen bevorzugt
zur Halterung von medizinischen Geräten und müssen üblicherweise große
vertikale und horizontale Kräfte und Momente aufnehmen. Mittels der Dreh
lager sollen einzelne Stativarme des Deckenstativs, an denen sich die
medizinischen Geräte befinden, einerseits leicht verschwenkbar, andererseits aber
auch schnell abbremsbar sein. Aufgrund der abzubremsenden Massen muss ein
hohes Bremsmoment auf einer vergleichsweise kleinen Fläche in der Umgebung
des Drehlagers aufgebracht werden.
Aus der DE 43 06 805 C1 ist ein Drehlager für ein Deckenstativ bekannt, das
einen ersten Lagerflansch, einen zweiten Lagerflansch sowie eine
Bremsvorrichtung aufweist. Die Bremseinrichtung besteht aus einem
druckbeaufschlagten Ringsegment mit einer Membran, die als Bremsfläche dient
und die Drehbewegung der Lagerflansche im Bedarfsfall unterbindet. Die
Bremskraft ist dabei von dem im Ringsegment herrschenden Druck abhängig.
Bei einem aus der DE 31 00 819 A1 bekannten Deckenstativ wird mit einer
innerhalb des Drehlagers angeordneten Schlauchbremse die Drehung eines
Lagerzapfens gegenüber einem Lagerflansch blockiert. Die Schlauchbremse
besteht dabei aus einem mit Druckluft beaufschlagten Profilschlauch, der sich
unter dem Innendruck ausdehnt und sowohl an dem Lagerflansch als auch dem
Lagerzapfen anliegt. Die entstehenden Bremskräfte sind im wesentlichen von dem
im Profilschlauch herrschenden Innendruck, das heißt von dem maximal zur
Verfügung stehenden Versorgungsdruck abhängig der im Krankenhausbereich
etwa 5 bar beträgt.
Nachteilig bei dem bekannten Drehlager ist, dass aufgrund des beschränkten
Systemdruckes, der zudem noch starken Schwankungen unterworfen ist, und der
vergleichsweise kleinen Flächen, auf die die Schlauchbremse wirkt, nur
beschränkte Bremskräfte übertragen werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drehlager mit einer
Bremsvorrichtung derart zu verbessern, dass auf kleinem Einbauraum große
Bremskräfte und Momente erzeugt werden können.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass durch zwei zwischen
zwei Lagerflanschen liegende, konzentrisch angeordnete Bremsringe, die
gegeneinander verdrehbar sind und eine gemeinsame Berührfläche besitzen, die
um einen Winkel α gegenüber den Lagerflanschen geneigt ist, die Lagerflansche
gegeneinander verspannt werden können, wodurch deren Drehung blockiert ist.
Die Wirkung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bremsvorrichtung beruht
darauf, dass beim Verdrehen der Bremsringe gegeneinander, deren axialer
Abstand vergrößert wird, so dass Reibkräfte beziehungsweise Reibmomente
zwischen den Bremsringen und den Lagerflanschen wirksam werden. Bei einer
weiteren Verdrehung der Bremsringe steigen die Reibkräfte so weit an, dass die
Lagerflansche blockiert sind und das Drehgelenk in seiner momentanen Lage
fixiert bleibt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Als Alternative zu einer geneigten, ebenen Berührfläche zwischen den
Bremsringen kann entsprechend Anspruch 2 auch eine Gewindeverbindung zwischen den Bremsringen
gewählt werden, wobei die Gewindesteigung den Neigungswinkel angibt.
Als Vorrichtungen zum Verdrehen der Bremsringe gegeneinander eignen sich entsprechend Anspruch 3
elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigte Antriebe sowie mechanische
Hebelgestänge. Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bremsvorrichtung ist
besonders vorteilhaft, dass bei kleinem Neigungswinkel der Berührfläche,
beziehungsweise bei kleiner Gewindesteigung, mit vergleichsweise kleinen
Verstellkräften für das Verdrehen der Bremsringe hohe Axialkräfte und damit
Reibkräfte zwischen den Bremsringen und den Lagerflanschen erzeugt werden
können. Der Neigungswinkel ist entsprechend Anspruch 4 dabei so bemessen, dass Selbsthemmung an der
Berührfläche zwischen den Bremsringen herrscht, so dass keine zusätzliche
Haltekraft aufgebracht werden muss.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Drehlager mit einer Bremsvorrichtung für ein
Deckenstativ,
Fig. 2 zwei gegeneinander verdrehbare Bremsringe
der Bremsvorrichtung in verschiedenen
Ansichten,
Fig. 3 eine alternative Ausführungsform der
Bremsringe nach der Fig. 2.
Fig. 1 zeigt ausschnittsweise ein Deckenstativ 1, welches zwei Ausleger 2, 3 und
ein die Ausleger 2, 3 verschwenkbar miteinander verbindendes Drehlager 4
umfasst. Das Drehlager 4 besteht aus einem ersten Lagerflansch 5, einem
Lagerzapfen 6, einem Lagerring 7 mit einem zweiten Lagerflansch 8 und einem
Wälzlager 9 zwischen dem Lagerring 7 und dem Lagerzapfen 6. Konzen
trisch zum Lagerzapfen 6 und dem Lagerring 7 sind zwei Bremsringe 10, 11
angeordnet, die sandwichartig zwischen den Lagerflanschen 5, 8 liegen. Der
Lagerzapfen 6 ist über eine Schraubverbindung 12 mit
dem ersten Lagerflansch 5 verbunden und eine entsprechende
Schraubverbindung 13 befindet sich zwischen dem Lagerring 7 und dem zweiten
Lagerflansch 8. In der Fig. 1 ist der rechts von einer Symmetrieachse 14
liegende Teil des Drehlagers 4 der besseren Übersicht wegen als Schnittdar
stellung veranschaulicht.
Die Bremsringe 10, 11 besitzen eine gemeinsame Berührfläche 15, die gegenüber
einer Horizontalebene, die im wesentlichen durch die Lagerflansche 5, 8
beschrieben ist, um den Winkel α geneigt ist. Die Bremsringe 10, 11, die als
zylindrische Hülsen den Lagerzapfen 6 und den Lagerring 7 umgreifen, können
mittels eines hydraulischen Antriebes 16 gegeneinander verdreht werden. Der
hydraulische Antrieb 16 ist in der Figur nur schematisch dargestellt, wobei eine
mögliche Drehrichtung der Bremsringe 10, 11 durch Pfeile 17 veranschaulicht ist.
Bei der Verdrehung der Bremsringe 10, 11 längs der Pfeile 17 vergrößert sich
deren axialer Abstand A, und zwar aufgrund der Neigung der gemeinsamen
Berührfläche 15, wodurch die Lagerflansche 5, 8 gegeneinander verspannt und
damit blockiert werden. Ein Verschwenken der Ausleger 2, 3 ist dann nicht mehr
möglich. Der Neigungswinkel α der Berührfläche 15 ist mit zwei Grad so
bemessen, dass im blockierten Zustand der Bremsringe 10, 11 keine zusätzliche
Haltekraft durch den hydraulischen Antrieb 16 aufgebracht werden muss.
Aufgrund des Neigungswinkels von 2 Grad können bei vergleichsweise geringen
Kräften für das Verdrehen der Bremsringe 10, 11 gegeneinander, hohe Axialkräfte
beziehungsweise Reibkräfte zwischen dem ersten Lagerflansch 5 und dem
Bremsring 10 sowie zwischen dem zweiten Lagerflansch 8 und dem Bremsring 11
übertragen werden. Durch eine entsprechende Materialpaarung zwischen den
Lagerflanschen 5, 8 und den Bremsringen 10, 11 können die Reibkräfte zusätzlich
beeinflusst, das heißt erhöht werden.
Fig. 2 zeigt die Bremsringe 10, 11, in drei verschiedenen Ansichten. Die obere
Ansicht der Fig. 2 entspricht der Darstellung mit Blick auf die Fig. 1, während
demgegenüber die mittlere Ansicht die Rückansicht auf die Bremsringe 10, 11
wiedergibt. Die Bremsringe 10, 11 sind an ihrer Berührfläche 15 in Form eines
eingängigen Gewindes abgeschrägt mit einem Absatz 22 zum Ausgleich des
Höhenversatzes. Der Absatz 22 dient gleichzeitig als Anschlag für die Drehung
der Bremsringe 10, 11 gegeneinander. Die untere Ansicht zeigt die Bremsringe
10, 11, der besseren Übersicht wegen, als separate, an der Berührfläche 15
getrennte Komponenten. Bei einer Verdrehung der Bremsringe 10, 11 längs der
Pfeile 17 verändert sich der axiale Abstand A der Bremsringe 10, 11 längs der
Pfeile 18.
Fig. 3 veranschaulicht als Alternative zur Fig. 2 zwei Bremsringe 19, 20, bei
denen die geneigte Berührfläche als Gewindeverbindung 21 ausgeführt ist. Die
Gewindesteigung entspricht dem Neigungswinkel α der Ausführung nach der
Fig. 2.
Claims (6)
1. Drehlager für ein Deckenstativ mit
einem ersten Lagerflansch (5),
einem zweiten Lagerflansch (8),
einem die Lagerflansche (5, 8) miteinander verbindenden Drehge lenk (6, 7, 9) und mit
einer sandwichartig zwischen den Lagerflanschen (5, 8) aufgenommenen Bremsvorrichtung, welche aus zumindestens zwei gegeneinander verdrehbaren, konzentrischen Bremsringen (10, 11, 19, 20) besteht, wobei die Bremsringe (10, 11) einander zugewandte, entsprechend einer schiefen Ebene geneigte Berührflächen (15) in der Weise besitzen, dass bei Verdrehung der Bremsringe (10, 11, 19, 20) gegeneinander deren Axialabstand (A) vergrößert ist, wodurch die Lagerflansche (5, 8) gegeneinander blockiert sind.
einem ersten Lagerflansch (5),
einem zweiten Lagerflansch (8),
einem die Lagerflansche (5, 8) miteinander verbindenden Drehge lenk (6, 7, 9) und mit
einer sandwichartig zwischen den Lagerflanschen (5, 8) aufgenommenen Bremsvorrichtung, welche aus zumindestens zwei gegeneinander verdrehbaren, konzentrischen Bremsringen (10, 11, 19, 20) besteht, wobei die Bremsringe (10, 11) einander zugewandte, entsprechend einer schiefen Ebene geneigte Berührflächen (15) in der Weise besitzen, dass bei Verdrehung der Bremsringe (10, 11, 19, 20) gegeneinander deren Axialabstand (A) vergrößert ist, wodurch die Lagerflansche (5, 8) gegeneinander blockiert sind.
2. Drehlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührflächen (15)
als Gewindeverbindung (21) zwischen den Bremsringen (19, 20) ausgebildet
sind.
3. Drehlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Verdrehung der Bremsringe (10, 11, 19, 20) ein elektrisch oder hydraulisch
betätigter Antrieb (16) vorgesehen ist.
4. Drehlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Neigungswinkel α der Berührflächen (15, 21) derart bemessen ist, dass
die Bremsringe (10, 11, 19, 20) im blockierten Zustand unter Selbsthemmung
zusammengehalten werden.
5. Drehlager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Neigungswinkel α kleiner als 3 Grad ist.
6. Verwendung eines Drehlagers nach einem der Ansprüche 1 bis 5 an
verschwenkbaren Auslegern, die zur Halterung von medizinischen Geräten
ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19963512A DE19963512C1 (de) | 1999-12-28 | 1999-12-28 | Drehlager für ein Deckenstativ |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family
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DE19963512A Expired - Fee Related DE19963512C1 (de) | 1999-12-28 | 1999-12-28 | Drehlager für ein Deckenstativ |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19963512C1 (de) |
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