DE19960927C2 - Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung, insbesondere von Werkstücken aus Stahl - Google Patents
Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung, insbesondere von Werkstücken aus StahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung,
insbesondere von Werkstücken aus Stahl, wobei das Werkzeug als rotie
rendes Werkzeug ausgebildet, einen in eine Maschine oder eine Maschi
nenspindel einspannbaren Schaft aufweist, dessen freies Ende mit
einem Werkzeugkopf versehen ist, wobei an den Schaft ein Zapfen ange
formt ist, und der Messerkopf eine Bohrung als Zapfenaufnahme auf
weist, wobei die Zapfenaufnahme mit einer engen Passung auf den Zap
fen aufsetzbar und auf den Zapfen durch Kraftschluss festsetzbar ist.
Zerspanend arbeitende Werkzeuge sind Fräser, Bohrer, Drehstähle u. dgl.
Diese Werkzeuge besitzen Schneidkanten die oftmals von einge
setzten Schneidplatten gebildet sind. Mit diesen Werkzeugen kann mehr
oder weniger tief in ein Werkstück eingedrungen werden, wobei die
Tiefe von der Steifigkeit und der Standfestigkeit des Werkzeugs ab
hängt. Bekannt ist, Messerkopf und Schaft mit einer Gewindeverbindung
zusammenzufügen, wobei in aller Regel der Schaft mit einem Gewindean
satz und der Messerkopf mit einer korrespondierenden Gewindebohrung
versehen ist. Miteinander verschraubt bilden sie das Werkzeug, das in
eine Maschine bzw. in eine Maschinenspindel eingeschraubt, in das Ma
terial des Werkstücks eindringt. Solche Schäfte werden in aller Regel
aus Werkzeugstahl hergestellt, um den Gewindezapfen wirtschaftlich
fertigen zu können.
Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Verbin
dungen bekannt (vgl.: Schreyer: Werkzeugspanner für OSA-Frässpindelköpfe. In:
Z-Werkstattstechnik u. Maschinenbau, 40. Jg., Heft 1, Jan. 1950,
s. 10-16), wobei an dem Schaft ein Zapfen angeformt ist, wobei
der Messerkopf eine Bohrung als Zapfenaufnahme aufweist, und die Zap
fenaufnahme mit enger Passung auf den Zapfen aufsetzbar und auf den
Zapfen mit Kraftschluss festsetzbar ist. Insbesondere diese Verbin
dungen zwischen Schaft und Werkzeugkopf haben sich soweit bewährt.
Jedoch kann bei solchen Verbindungen ein genauer Rundlauf nicht si
chergestellt werden. Auch wird der Schaft bei einem tiefen Eindringen
des Werkzeugs in das Werkstück stark beansprucht, so dass sich der
stählerne Schaft bei Zwischenfallen verbiegt, was zu Unwuchten führt,
die besonders bei den üblichen, hohen Umdrehungszahlen Probleme be
reitet und die zur Zerstörung der Maschine bzw. der Maschinenspindel
führen kann.
Somit hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein gattungsgemä
ßes Werkzeug zur spanabhebenden Bearbeitung vorzuschlagen, bei dem
diese Nachteile vermieden werden, wobei insbesondere eine Verbindung
zwischen Werkzeugkopf und Schaft geschaffen werden soll, die eine
verbesserte Standzeit des Werkzeugs in bzw. an einer Maschinenspindel
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Zapfen
des Schaftes und korrespondierend dazu die Bohrung des Messerkopfes
zur Herstellung einer Formschluss- und einer Kraftschlussverbindung
jeweils einen Gewindebereich und einen Presspassungsbereich aufwei
sen, und der Presspassungsbereich des Schaftes mit einer Überbestim
mung zum thermischen Aufschrumpfen des Presspassungsbereichs des
Messerkopfes versehen ist. In Folge der Kombination von zwei seriell
angeordneten Verbindungsarten zwischen dem Werkzeugschaft und dem
Messerkopf wird eine Verbindung geschaffen, die insbesondere den
Beanspruchungsarten des Messerkopfes in dem zu schneidenden Material
am besten gerecht wird. Denn in Folge der einerseits vorgesehenen
Gewindeverbindung ergibt sich zwischen Zapfen und Messerkopf ein
Formschluss, der bei ausgeübtem Druck in Axial- und Radialrichtung
des Werkzeuges die hinreichende Stabilität gewährleistet, wobei
andererseits die Reibschlussverbindung, hergestellt durch thermisches
Aufschrumpfen, den Gewindebereich gegen Selbstlösen sichert. Diese in
sich abgestimmte Verbindungskombination verhindert einerseits das
Selbstlösen des Messerkopfes von dem Schaft, wobei andererseits der
Messerkopf aufgrund der Presspassung in der Achse des Schaftes zen
trisch gehalten wird. Ein Unwuchtlaufen, wie es bei gewöhnlichen
Gewindeverbindungen der Fall war, wird dadurch ausgeschlossen. Die
Kombination in der Verbindung zwischen Schaft und Messerkopf führt
somit zu wesentlich höheren Standzeiten des Werkzeugs. Die Press
passungsbereiche selbst können dabei entweder zylindrisch oder
konisch ausgebildet sein.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Schaft einschließlich
des Zapfens einstückig aus Hartmetall und/oder Schwermetall und der
Messerkopf aus Stahl, Titan o. dgl. gefertigt. Um die erfindungsgemäße
Verbindung herzustellen, ist die Verbindung mittels eines thermischen
Verfahrens herstellbar und wieder lösbar. Hierbei wird zunächst der
Messerkopf auf den Schaft derart aufgesetzt, wobei das Gewinde erst
in Eingriff gelangt, wenn der Messerkopf unter thermischer Beeinflus
sung steht, wobei der Messerkopf auf ein Maß erwärmt wird, so dass er
dann auf den Bereich der Presspassung, die mit einem Überstimmungsbe
reich versehen ist, aufgeschraubt werden kann. In Folge der unter
schiedlichen Ausdehungskoeffizienten ergibt sich im Rahmen des ther
mischen Verfahrens eine einfach herzustellende Verbindung. Die, so
fern dies gewünscht wird, auch entsprechende unter thermischer Beein
flussung wieder leicht gelöst werden kann, so dass insbesondere der
Schaft einer Wiederverwendung zugeführt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachstehend
einzigen Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt in der Seitenansicht ein Werkzeug 1 mit teilweise ge
schnittenem Messerkopf 5, welches zur zerspanenden Bearbeitung, ins
besondere von Werkstücken aus Stahl, bestimmt ist. Dabei ist das
Werkzeug 1 als rotierendes Werkzeug ausgebildet. Das Werkzeug 1 weist
dabei einen in eine Maschine oder eine Maschinenspindel einspannbaren
Schaft 2 auf, dessen freies Ende mit einem Werkzeugkopf 3 versehen
ist. An dem Schaft 2 ist ein Zapfen 4 angeformt, wobei der Messerkopf
5 eine Bohrung 6 als Zapfenaufnahme aufweist. Die Zapfenaufnahme ist
mit enger Passung auf den Zapfen 4 aufsetzbar und auf den Zapfen 4
durch Kraftschluss festsetzbar. Erfindungsgemäß wird dabei vorge
schlagen, dass der Zapfen 4 des Schaftes 2 und korrespondierend dazu
die Bohrung 6 des Messerkopfes 5 zur Herstellung einer Formschluss-
und einer Kraftschlussverbindung in Kombination jeweils einen Gewin
debereich 7 und einen Presspassungsbereich 8 aufweisen, und der Press
passungsbereich 8 des Zapfens 4 mit einer Überbestimmung 9 zum Auf
schrumpfen des Presspassungsbereichs 8 des Messerkopfes 5 versehen
ist. Die Presspassungsbereiche 8 selbst können dabei entweder zylin
drisch oder konisch ausgebildet sein.
Der Schaft 2 einschließlich des Zapfens 4 ist dabei einstückig aus
Hartmetall und/oder Schwermetall und der Messerkopf 5 aus Stahl, Ti
tan o. dgl. gefertigt. Die erfindungsgemäße Verbindung ist dabei mit
tels eines thermischen Verfahrens herstellbar und wieder lösbar. Da
bei wird im Bereich der Verbindung der Messerkopf 6 derart erwärmt,
dass er im erwärmten Zustand über den Presspassungsbereich 8 des Zap
fens 4 mit seiner Überbestimmung 9 derart verschraubt werden kann,
dass die Gewindegänge von Zapfen 4 und Messerkopf 5 in Eingriff ge
langen. Wird die Verbindung abgekühlt, so ergibt sich für den Über
gang von dem Schaft 2 zu dem Messerkopf 5 eine Kombinationsverbin
dung, die einerseits aus einer Formschluss- und einer Kraftschluss
verbindung gebildet wird.
Claims (4)
1. Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung insbesondere von
Werkstücken aus Stahl, wobei das Werkzeug als rotierendes
Werkzeug ausgebildet, einen in eine Maschine oder eine Ma
schinenspindel einspannbaren Schaft aufweist, dessen freies
Ende mit einem Messerkopf versehen ist, wobei an den Schaft
ein Zapfen angeformt ist, und der Messerkopf eine Bohrung
als Zapfenaufnahme aufweist, wobei die Zapfenaufnahme mit
enger Passung auf den Zapfen aufsetzbar und auf den Zapfen
durch Kraftschluß festsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (2) einschließlich des Zapfens (4) einstüc
kig ausgebildet ist, wobei der Zapfen (4) des Schaftes (2)
und korresspondierend dazu die Bohrung (6) des Messerkopfes
(3) zur Herstellung einer Formschluss- und einer Kraft
schlussverbindung einen Gewindebereich (7) und einen Pres
spassungsbereich (8) aufweisen, wobei der Presspassungsbe
reich (8) des Schaftes (2) mit einer Überbestimmung (9) zum
thermischen Aufschrumpfen des Presspassungsbereichs (8) des
Messerkopfes (3) versehen ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Presspassungsbereiche (8) entweder zylindrisch oder konisch
ausgebildet sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schaft (2) einschließlich des Zapfens (4) aus Hartmetall
und/oder Schwermetall und der Messerkopf (3) aus Stahl, Ti
tan o. dgl. gefertigt ist.
4. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, dass die Verbindung mittels eines thermischen Verfah
rens herstellbar und wieder lösbar ist.
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