DE19960927A1 - Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung, insbesondere von Werkstücken aus Stahl - Google Patents
Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung, insbesondere von Werkstücken aus StahlInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung insbesondere von Werkstücken aus Stahl, wobei das Werkzeug als rotierendes Werkzeug ausgebildet, einen in eine Maschine oder eine Maschinenspindel einspannbaren Schaft aufweist, dessen freies Ende mit einem Werkzeugkopf versehen ist, wobei an den Schaft ein Zapfen angeformt ist, und der Messerkopf eine Bohrung als Zapfenaufnahme aufweist, wobei die Zapfenaufnahme mit enger Passung auf den Zapfen aufsetzbar und auf den Zapfen durch Kraftschluß festsetzbar ist. Zur Verbesserung der Standzeit des Werkzeuges weisen der Zapfen (4) des Schaftes (2) und korrespondierend dazu die Bohrung (6) des Messerkopfes (3) zur Herstellung einer Formschluss- und einer Kraftschlussverbindung jeweils einen Gewindebereich (7) und einen Presspassungsbereich (8) auf, wobei der Presspassungsbereich (8) des Schaftes (2) mit einer Übereinstimmung (9) zum Aufschrumpfen des Presspassungsbereichs (8) des Messerkopfes (3) versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung,
insbesondere von Werkstücken aus Stahl, wobei das Werkzeug als rotie
rendes Werkzeug ausgebildet, einen in eine Maschine oder eine Maschi
nenspindel einspannbaren Schaft aufweist, dessen freies Ende mit
einem Werkzeugkopf versehen ist, wobei an den Schaft ein Zapfen ange
formt ist, und der Messerkopf eine Bohrung als Zapfenaufnahme auf
weist, wobei die Zapfenaufnahme mit einer engen Passung auf den Zap
fen aufsetzbar und auf den Zapfen durch Kraftschluss festsetzbar ist.
Zerspanend arbeitende Werkzeuge sind Fräser. Bohrer. Drehstähle u. dgl.
Diese Werkzeuge besitzen Schneidkanten die oftmals von einge
setzten Schneidplatten gebildet sind. Mit diesen Werkzeugen kann mehr
oder weniger tief in ein Werkstück eingedrungen werden, wobei die
Tiefe von der Steifigkeit und der Standfestigkeit des Werkzeugs ab
hängt. Bekannt ist, Messerkopf und Schaft mit einer Gewindeverbindung
zusammenzufügen, wobei in aller Regel der Schaft mit einem Gewindean
satz und der Messerkopf mit einer korrespondierenden Gewindebohrung
versehen ist. Miteinander verschraubt bilden sie das Werkzeug, das in
eine Maschine bzw. in eine Maschinenspindel eingeschraubt, in das Ma
terial des Werkstücks eindringt. Solche Schäfte werden in aller Regel
aus Werkzeugstahl hergestellt, um den Gewindezapfen wirtschaftlich
fertigen zu können. Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Verbin
dungen bekannt, wobei an dem Schaft ein Zapfen angeformt ist, wobei
der Messerkopf eine Bohrung als Zapfenaufnahme aufweist, und die Zap
fenaufnahme mit enger Passung auf den Zapfen aufsetzbar und auf den
Zapfen mit Kraftschluss festsetzbar ist. Insbesondere diese Verbin
dungen zwischen Schaft und Werkzeugkopf haben sich soweit bewährt.
Jedoch kann bei solchen Verbindungen ein genauer Rundlauf nicht si
chergestellt werden. Auch wird der Schaft bei einem tiefen Eindringen
des Werkzeugs in das Werkstück stark beansprucht, so dass sich der
stählerne Schaft bei Zwischenfällen verbiegt, was zu Unwuchten führt,
die besonders bei den üblichen, hohen Umdrehungszahlen Probleme be
reitet und die zur Zerstörung der Maschine bzw. der Maschinenspindel
führen kann.
Somit hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein gattungsgemä
ßes Werkzeug zur spanabhebenden Bearbeitung vorzuschlagen, bei dem
diese Nachteile vermieden werden, wobei insbesondere eine Verbindung
zwischen Werkzeugkopf und Schaft geschaffen werden soll, die eine
verbesserte Standzeit des Werkzeugs in bzw. an einer Maschinenspindel
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Zapfen
des Schaftes und korrespondierend dazu die Bohrung des Messerkopfes
zur Herstellung einer Formschluss- und einer Kraftschlussverbindung
jeweils einen Gewindebereich und einen Presspassungsbereich aufwei
sen, und der Presspassungsbereich des Schaftes mit einer Überbestim
mung zum Aufschrumpfen des Presspassungsbereichs des Messerkopfes
versehen ist. In Folge der Kombination von zwei seriell angeordneten
Verbindungsarten zwischen dem Werkzeugschaft und dem Messerkopf wird
eine Verbindung geschaffen, die insbesondere den Beanspruchungsarten
des Messerkopfes in dem zu schneidenden Material am besten gerecht
wird. Denn in Folge der einerseits vorgesehenen Gewindeverbindung er
gibt sich zwischen Zapfen und Messerkopf ein Formschluss, der bei
ausgeübtem Druck in Axial- und Radialrichtung des Werkzeuges die hin
reichende Stabilität gewährleistet, wobei andererseits die Reib
schlussverbindung, hergestellt durch Aufschrumpfen, den Gewindebe
reich gegen Selbstlösen sichert. Diese in sich abgestimmte Verbin
dungskombination verhindert einerseits das Selbstlösen des Messerkop
fes von dem Schaft, wobei andererseits der Messerkopf aufgrund der
Presspassung an dem Schaft axzentrisch gehalten wird. Ein Unwuchtlau
fen, wie es bei gewöhnlichen Gewindeverbindungen der Fall war, wird
dadurch ausgeschlossen. Die Kombination in der Verbindung zwischen
Schaft und Messerkopf führt somit zu wesentlich höheren Standzeiten
des Werkzeugs. Die Presspassungsbereiche selbst können dabei entweder
zylindrisch oder konisch ausgebildet sein.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Schaft einschließlich
des Zapfens einstückig aus Hartmetall und/oder Schwermetall und der
Messerkopf aus Stahl, Titan o. dgl. gefertigt. Um die erfindungsgemäße
Verbindung herzustellen, ist die Verbindung mittels eines thermischen
Verfahrens herstellbar und wieder lösbar. Hierbei wird zunächst der
Messerkopf auf den Schaft derart aufgesetzt, wobei das Gewinde erst
in Eingriff gelangt, wenn der Messerkopf unter thermischer Beeinflus
sung steht, wobei der Messerkopf auf ein Maß erwärmt wird, so dass er
dann auf den Bereich der Presspassung, die mit einem Überstimmungsbe
reich versehen ist, aufgeschraubt werden kann. In Folge der unter
schiedlichen Ausdehungskoeffizienten ergibt sich im Rahmen des ther
mischen Verfahrens eine einfach herzustellende Verbindung. Die, so
fern dies gewünscht wird, auch entsprechende unter thermischer Beein
flussung wieder leicht gelöst werden kann, so dass insbesondere der
Schaft einer Wiederverwendung zugeführt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachstehend
einzigen Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt in der Seitenansicht ein Werkzeug 1 mit teilweise ge
schnittenem Messerkopf 5, welches zur zerspanenden Bearbeitung, ins
besondere von Werkstücken aus Stahl, bestimmt ist. Dabei ist das
Werkzeug 1 als rotierendes Werkzeug ausgebildet. Das Werkzeug 1 weist
dabei einen in eine Maschine oder eine Maschinenspindel einspannbaren
Schaft 2 auf, dessen freies Ende mit einem Werkzeugkopf 3 versehen
ist. An dem Schaft 2 ist ein Zapfen 4 angeformt, wobei der Messerkopf
5 eine Bohrung 6 als Zapfenaufnahme aufweist. Die Zapfenaufnahme ist
mit enger Passung auf den Zapfen 4 aufsetzbar und auf den Zapfen 4
durch Kraftschluss festsetzbar. Erfindungsgemäß wird dabei vorge
schlagen, dass der Zapfen 4 des Schaftes 2 und korrespondierend dazu
die Bohrung 6 des Messerkopfes 5 zur Herstellung einer Formschluss-
und einer Kraftschlussverbindung in Kombination jeweils einen Gewin
debereich 7 und einen Presspassungsbereich 8 aufweisen, und der Press
passungsbereich 8 des Zapfens 4 mit einer Überbestimmung 9 zum Auf
schrumpfen des Presspassungsbereichs 8 des Messerkopfes 5 versehen
ist. Die Presspassungsbereiche 8 selbst können dabei entweder zylin
drisch oder konisch ausgebildet sein.
Der Schaft 2 einschließlich des Zapfens 4 ist dabei einstückig aus
Hartmetall und/oder Schwermetall und der Messerkopf 5 aus Stahl. Ti
tan o. dgl. gefertigt. Die erfindungsgemäße Verbindung ist dabei mit
tels eines thermischen Verfahrens herstellbar und wieder lösbar. Da
bei wird im Bereich der Verbindung der Messerkopf 6 derart erwärmt,
dass er im erwärmten Zustand über den Presspassungsbereich 8 des Za
pfens 4 mit seiner Überbestimmung 9 derart verschraubt werden kann,
dass die Gewindegänge von Zapfen 4 und Messerkopf 5 in Eingriff
gelangen. Wird die Verbindung abgekühlt, so ergibt sich für den
Übergang von dem Schaft 2 zu dem Messerkopf 5 eine Kombinations
verbindung, die einerseits aus einer Formschluss- und einer Kraft
schlussverbindung gebildet wird.
Claims (4)
1. Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung insbesondere von
Werkstücken aus Stahl, wobei das Werkzeug als rotierendes
Werkzeug ausgebildet, einen in eine Maschine oder eine Ma
schinenspindel einspannbaren Schaft aufweist, dessen freies
Ende mit einem Werkzeugkopf versehen ist, wobei an den
Schaft ein Zapfen angeformt ist, und der Messerkopf eine
Bohrung als Zapfenaufnahme aufweist, wobei die Zapfenauf
nahme mit enger Passung auf den Zapfen aufsetzbar und auf
den Zapfen durch Kraftschluß festsetzbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Zapfen (4) des Schaftes (2) und
korrespondierend dazu die Bohrung (6) des Messerkopfes (3)
zur Herstellung einer Formschluss- und einer Kraftschluss
verbindung jeweils einen Gewindebereich (7) und einen Press
passungsbereich (8) aufweisen, und der Presspassungsbereich
(8) des Schaftes (2) mit einer Überbestimmung (9) zum Auf
schrumpfen des Presspassungsbereichs (8) des Messerkopfes
(3) versehen ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Presspassungsbereiche (8) entweder zylindrisch oder konisch
ausgebildet sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schaft (2) einschließlich des Zapfens (4) einstückig aus
Hartmetall und/oder Schwermetall und der Messerkopf (3) aus
Stahl, Titan o. dgl. gefertigt ist.
4. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, dass die Verbindung mittels eines thermischen Verfah
rens herstellbar und wieder lösbar ist.
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