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Die Erfindung betrifft ein Hydrodehnspannfutter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Hydrodehnspannfutter ist beispielsweise aus der
WO 2017/093280 A1 bekannt und hat einen sich entlang einer Dreh- oder Längsmittelachse erstreckenden Grundkörper, der sich funktional in einen Spannteil (in der
WO 2017/093280 A1 als Dehnbuchse bezeichnet) zum Aufnehmen und Spannen eines Schaftwerkzeugs und einen Schaftteil (in der
WO 2017/093280 A1 als Grundkörper bezeichnet) zum direkten oder indirekten Ankuppeln des Hydrodehnspannfutters an ein Modul eines modularen Werkzeugsystems oder an eine Maschinenspindel unterteilen lässt.
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Der Spannteil weist um eine zentrische Aufnahmeöffnung herum zwei mit Fluiddruck beaufschlagbare Druckkammern auf, die jeweils über eine elastisch nachgiebige Dehnwand von der Aufnahmeöffnung getrennt und über einen Druckkanal mit einer im Grundkörper angeordneten Druckerzeugungseinrichtung verbunden sind. Bei einer Fluiddruckbeaufschlagung der Druckkammern wölben sich die Dehnwände gegen ein in der zentrischen Aufnahmeöffnung aufgenommenes Schaftwerkzeug, z. B. Bohrer oder Fräser, aus, um das in der zentrischen Aufnahmeöffnung aufgenommene Schaftwerkzeug kraftschlüssig zu spannen.
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Der Schaftteil weist eine sich zum Spannteil hin erstreckende Aufnahmehülse (in der
WO 2017/093280 A1 als Spannteil bezeichnet) auf, die einen sich zum Schaftteil hin erstreckenden verbindungszapfenartigen Längenabschnitt des Spannteils aufnimmt. Die axiale Lage des Spannteils ist durch einen im Schaftteil vorgesehenen Axialanschlag einstellbar festgelegt, der aus einem hülsenförmigen Schraubelement und einem hülsenförmigen elastischen Stützelement gebildet ist, an dem der Spannteil axial abgestützt ist. Die Eintauchtiefe des Spannteils im Schaftteil und damit die axiale Länge des Hydrodehnspannfutters ist also durch die Einschraubtiefe des Schraubelements im Schaftteil bestimmt, so dass bei der Zusammensetzung des Hydrodehnspannfutters auf eine korrekte Lage des Schraubelements im Schaftteil zu achten ist. Die axiale Lage eines im Spannteil gespannten Schaftwerkzeugs wiederum ist durch eine in den Spannteil eingeschraubte Stellschraube einstellbar festgelegt.
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Ausgehend von dem in der
WO 2017/093280 A1 angegebenen Hydrodehnspannfutter liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein aus einem separat hergestellten Spann- und Schaftteil zusammengesetztes Hydrodehnspannfutter bereitzustellen, das eine in radialer und axialer Richtung lagegenaue Befestigung des Spannteils am Schaftteil vorsieht und damit einfacher herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Hydrodehnspannfutter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte oder bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Hydrodehnspannfutter umfasst einen sich entlang einer Dreh- oder Längsmittelachse erstreckenden Grundkörper, der aus einem Schaftteil zum direkten oder indirekten Ankuppeln des Hydrodehnspannfutters an ein Modul eines modularen Werkzeugsystems oder an eine Maschinenspindel und einem dreh- und axialfest an den Schaftteil angefügten Spannteil zum Aufnehmen und Spannen eines Schaftwerkzeugs, z. B. Bohrer oder Fräser, zusammengesetzt ist. Der Schaftteil weist eine sich zum Spannteil hin erstreckende Aufnahmehülse mit einer zentrischen Hülsenöffnung auf, in der ein sich zum Schaftteil hin erstreckender Verbindungszapfen des Spannteils aufgenommen ist. Die radiale Lage des Spannteils am Schaftteil ist daher über den in der Aufnahmehülse aufgenommenen Verbindungszapfen festgelegt. Der Verbindungszapfen kann hierzu mit einem definierten radialen Spiel in der Aufnahmehülse formschlüssig aufgenommen sein.
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Im Unterschied zu den eingangs diskutierten gattungsgemäßen Hydrodehnspannfuttern weist der Spannteil erfindungsgemäß einen vom Verbindungszapfen radial versetzten Anschlag auf, der gegen die Aufnahmehülse axial anschlägt. Der radial versetzte Anschlag gewährleistet eine einfach zu erzielende, eindeutig definierte axiale Festlegung des Spannteils am Schaftteil. Des Weiteren wird durch den vom radialen Versatz des Anschlags vom Verbindungszapfen eine axiale Abstützung des Spannteils am Schaftteil erreicht, die in einem größeren radialen Abstand zur Dreh- oder Längsmittelachse des Hydrodehnspannfutters liegt als bei dem eingangs diskutierten Hydrodehnspannfutter, wodurch eine schwingungsoptimierte, stabile Verbindung zwischen Spannteil und Schaftteil erreicht wird.
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Der spannteilseitige Anschlag und die Aufnahmehülse sind zu diesem Zweck vorzugsweise so ausgelegt, dass sich eine flächige Anlage des Anschlags an der Aufnahmehülse ergibt. Der Anschlag kann beispielsweise eine dem Schaftteil zugewandte ring- oder ringsegmentförmige, also z. B. eine kreisring-, kreisringsegment-, kegelstumpf- oder kegelstumpfsegmentförmige, Anschlagfläche aufweisen, die an einer dem Spannteil zugewandten stirnseitigen Gegenfläche an der Aufnahmehülse passgenau anliegt. Die Anschlagfläche kann im Besonderen eine den Verbindungszapfen einfassende, in Umfangsrichtung durchgängige oder unterbrochene Kreisring- oder Kegelstumpffläche sein. Die Gegenfläche an der Aufnahmehülse kann der Anschlagfläche am Spannteil entsprechend ausgebildet sein.
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Um eine in Drehrichtung und axialer Richtung dauerhaft feste Verbindung zu erhalten, kann der Spannteil mit dem Schaftteil kraft- und/oder stoffschlüssig verbunden, im Besonderen verschraubt und/oder verschweißt, sein.
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Hierzu kann der Verbindungszapfen einen Führungsabschnitt aufweisen, der radial formschlüssig in einen Aufnahmeabschnitt der Hülsenöffnung axial einführbar ist. Zusätzlich kann der Verbindungszapfen einen Außengewindeabschnitt aufweisen, der in einen Innengewindeabschnitt der Aufnahmehülse axial einschraubbar ist. Der Führungsabschnitt hat die Funktion, den in die Aufnahmehülse eingeführten Verbindungszapfen im Sinne einer einfachen Zusammensetzung von Spannteil und Schaftteil axial zu führen. Zu diesem Zweck können der Führungsabschnitt und der Aufnahmeabschnitt zylindrisch, vorzugsweise kreiszylindrisch, oder zum Schaftteil hin (leicht) konisch verjüngt ausgebildet sein. Der Führungsabschnitt ist vorzugsweise mit einer (eng) definierten Spielpassung in dem Aufnahmeabschnitt der Hülsenöffnung aufgenommen. Im Falle konischer Führungsabschnitte sind der Außenkonus und Innenkonus so bemessen und toleriert, dass die erfindungsgemäße gewünschte axiale Anlage der spannteilseitigen Anlagefläche an der schaftteilseitigen Anschlagfläche stets gewährleistet ist. Der oben erwähnte Außengewindeabschnitt ermöglicht zusätzlich oder alternativ zum Führungsabschnitt eine axiale Verspannung zwischen Spannteil und Schaftteil. Des Weiteren kann der Spannteil mit dem Schaftteil im Kontaktbereich des spannteilseitigen Anschlags und der Aufnahmehülse verschweißt sein.
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Im Sinne einer Gewichts- und Unwuchtreduzierung kann die Aufnahmehülse gegenüber einem vom Spannteil abgewandten Längenabschnitt des Schaftteils durchmesserreduziert sein. Beispielsweise kann sich die Aufnahmehülse von dem vom Spannteil abgewandten Längenabschnitt des Schaftteils aus zum Spannteil hin konisch verjüngen. Des Weiteren kann der Spannteil radial bündig an die Aufnahmehülse anschließen.
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Der Spannteil des Hydrodehnspannfutters weist wenigstens eine mit Fluiddruck beaufschlagbare Druckkammer auf, die in an sich bekannter Weise über einen Druckkanal mit einer Druckquelle und über einen Entlüftungskanal mit einer Entlüftungseinrichtung verbunden sein kann. Die Druckquelle und/oder Entlüftungseinrichtung sind/ist vorteilhaft im Schaftteil angeordnet, wodurch sich die radiale Ausdehnung und somit das Gewicht des schwingungsanfälligeren Spannteils gering halten lässt. Des Weiteren lässt sich eine auf eine ungleiche Massenverteilung bedingte Unwucht geringhalten. Diesem Gedanken Rechnung tragend können der Entlüftungskanal und der Druckkanal des Weiteren bezüglich der Dreh- oder Längsmittelachse im Wesentlichen 180° zueinander versetzt liegen.
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Der Druckkanal kann über einen einem axialen Spiel entsprechenden Fügespalt zwischen einer dem Schaftteil zugewandten Stirnfläche des Verbindungszapfens und einer dem Spannteil zugewandten Grundfläche der Hülsenöffnung in der Aufnahmehülse führen, wobei der Druckkanal vorzugsweise im Bereich dieses Fügespalts abgedichtet ist. Diese Abdichtung kann durch ein Paar Ringdichtungen erfolgen, die zwischen der dem Schaftteil zugewandten Stirnfläche des Verbindungszapfens und der dem Spannteil zugewandten Grundfläche der Hülsenöffnung in der Aufnahmehülse angeordnet sein können. Alternativ dazu kann eine der Ringdichtungen zwischen der dem Schaftteil zugewandten Stirnfläche des Verbindungszapfens und der dem Spannteil zugewandten Grundfläche der Hülsenöffnung in der Aufnahmehülse und die andere Ringdichtung zwischen einer Mantelfläche des Verbindungszapfens und einer Innenfläche der Hülsenöffnung in der Aufnahmehülse angeordnet sein. Die Ringdichtungen können in dem oben angegebenen ersten Fall als Ringdichtungen aus Kupfer ausgebildet sein oder aus einem anderen geeigneten Material, z. B. Metall oder Kunststoff, gebildet sein. In dem oben genannten zweiten Fall können die Ringdichtungen als O-Ringe aus Gummi oder einem anderen elastischen Material ausgebildet sein.
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Der Schaftteil und/oder der Spannteil des Hydrodehnspannfutters können monolithisch, insbesondere additiv, gefertigt sein. 3D- Druckverfahren zur additiven Fertigung sind mittlerweile auf dem Gebiet der Werkzeugtechnologie etabliert und erlauben eine einfache Herstellung komplexer Hohlstrukturen wie der wenigstens einen Druckkammer, dem Druckkanal oder dem Belüftungskanal.
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Des Weiteren kann das Hydrodehnspannfutter eine den Schaftteil und den Spannteil axial durchdringende zentrische Öffnung aufweisen, über die beispielsweise ein im Spannteil eingespanntes Schaftwerkzeug mit einem Kühlschmiermittelfluid versorgt werden kann. Hierzu weist der Schaftteil des Hydrodehnspannfutters vorzugsweise einen Hohlschaft auf, an den die durchdringende zentrische Öffnung anschließt. Der Hohlschaft ist vorzugsweise als ein dem Fachmann bekannter Hohlschaftkegel (HSK) ausgebildet, kann aber z. B. auch als ein Steilkegel (SK)- oder Zylinder-Schaft ausgebildet sein.
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Ferner kann im Spannteil des Hydrodehnspannfutters ein Axialanschlag, z. B. eine Stellschraube, für ein im Spannteil aufgenommenes Schaftwerkzeug angeordnet sein. Die oben erwähnte zentrische Öffnung kann durch den Axialanschlag hindurchführen. Der Axialanschlag kann zur Anpassung der Aufnahmetiefe des Schaftwerkzeugs im Spannteil einstellbar sein.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand beigefügter Zeichnungen beschrieben.
- 1 zeigt einen Halbschnitt eines erfindungsgemäßen Hydrodehnspannfutters gemäß einer ersten Ausführungsform längs einer Dreh- oder Längsmittelachse.
- 2 zeigt einen Schnitt des erfindungsgemäßen Hydrodehnspannfutters gemäß der ersten Ausführungsform quer zur Dreh- oder Längsmittelachse an einer in 1 mit B - B angegebenen Stelle.
- 3 zeigt einen Teilschnitt des erfindungsgemäßen Hydrodehnspannfutters gemäß der ersten Ausführungsform längs der Dreh- oder Längsmittelachse in einer in 2 mit E - E angegebenen Ebene.
- 4 zeigt einen Teilschnitt eines erfindungsgemäßen Hydrodehnspannfutters gemäß einer zweiten Ausführungsform längs der Dreh- oder Längsmittelachse in einer in 2 mit E - E angegebenen Ebene.
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1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hydrodehnspannfutters.
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Das erfindungsgemäße Hydrodehnspannfutter umfasst einen sich entlang einer Dreh- oder Längsmittelachse 2 erstreckenden Grundkörper 1. Der Grundkörper 1 ist aus einem Schaftteil 20 und einem an den Schaftteil 20 axial angefügten Spannteil 30 zusammengesetzt.
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Der Schaftteil 20 ist dafür vorgesehen, den Grundkörper 1 an der vom Spannteil 30 abgewandten Seite mit einem (nicht gezeigten) Modul eines modularen Werkzeugsystems oder einer (nicht gezeigten) Maschinenspindel zu verbinden.
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Wie es in 1 gezeigt ist, weist der Schaftteil 20 hierzu auf der vom Spannteil 30 abgewandten Seite einen Hohlschaft 23 auf. In den gezeigten Ausführungsformen ist der Hohlschaft 23 von einem dem Fachmann an sich bekannten HSK-Schaft gebildet.
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Auf der dem Spannteil 30 zugewandten Seite weist der Schaftteil 20 eine sich entlang der Dreh- oder Längsmittelachse 2 zum Spannteil 30 hin erstreckende Aufnahmehülse 21 mit einer zentrischen Hülsenöffnung auf, wie es in 3 gezeigt ist. Die 3 zeigt, dass die Aufnahmehülse 21, d. h. in 3 der obere Längenabschnitt des Schaftteils, zum Spannteil 30 hin leicht konisch verjüngt und im Durchmesser durchwegs kleiner ist als der in 3 untere Längenabschnitt des Schaftteils.
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Die in 3 obenliegende Stirnseite der Aufnahmehülse 21 bildet eine Gegenfläche 22, gegen die eine am Spannteil 30 vorgesehene Anschlagfläche 32 axial bündig anliegt. Die Gegenfläche 22 ist in der ersten Ausführungsform kreisringförmig ausgebildet und liegt in einer Querschnittsebene des Grundkörpers 1.
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Die Hülsenöffnung lässt sich axial in einen inneren Aufnahmeabschnitt, der in der gezeigten ersten Ausführungsform kreiszylindrisch ausgebildet ist, und einen äu-ßeren Innengewindeabschnitt 27 unterteilen.
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Der Spannteil 30 ist dafür vorgesehen, in einer zentrischen Aufnahmeöffnung 35 ein (nicht gezeigtes) Schaftwerkzeug wie etwa einen Bohrer oder Fräser aufzunehmen und hydraulisch zu spannen. Der Spannteil 30 weist auf der dem Schaftteil 20 zugewandten Seite einen sich zum Schaftteil 20 hin erstreckenden Verbindungszapfen 31 auf, der in der Aufnahmehülse 21 passgenau aufgenommen ist. Der Verbindungszapfen 31 weist hierzu der Hülsenöffnung entsprechend einen zylindrischen Führungsabschnitt auf, der im Aufnahmeabschnitt der Hülsenöffnung radial formschlüssig sitzt, sowie einen in den Innengewindeabschnitt 27 eingeschraubten Außengewindeabschnitt 37 auf. Wie die 3 zeigt, ist der Außengewindeabschnitt 37 des Spannteils 30 in den Innengewindeabschnitt 27 der Aufnahmehülse 21 so tief eingeschraubt, dass der Spannteil 30 mit einer dem Schaftteil zugewandten, den Verbindungszapfen 31 einfassenden stirnseitigen Anschlagfläche 32 gegen die oben erwähnte schaftteilseitige Gegenfläche 22 anschlägt. Die in der ersten Ausführungsform kreisringförmig ausgebildete Anschlagfläche 32 bildet einen anspruchsgemäßen Anschlag, der die Einführtiefe des Spannteils 30 im Schaftteil 20 begrenzt und damit die axiale Lage des Spannteils 30 am Schaftteil 20 und die axiale Gesamtlänge des Grundkörpers 1 bzw. Hydrodehnspannfutters festlegt.
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Die 3 zeigt, dass der Spannteil 30 radial bündig an die Aufnahmehülse 21 anschließt und wie die Aufnahmehülse 21 leicht konisch verjüngt ist. Die 3 zeigt des Weiteren, dass der Spannteil 30 mit dem Schaftteil 20 im Kontaktbereich der spannteilseitigen Anschlagfläche 32 und der schaftteilseitigen Gegenfläche 22 zusätzlich durch Verschweißung stoffschlüssig verbunden ist. In dem in 3 gezeigten Fügezustand erstreckt sich der Verbindungszapfen 31 so weit in die Aufnahmehülse 21, dass eine dem Schaftteil 20 zugewandten Stirnfläche 36 des Verbindungszapfens 31 um ein eng ausgelegtes axiales Spiel oder einen eng bemessenen Fügespalt 3 von einer dem Spannteil 30 zugewandten Grundfläche 26 der Hülsenöffnung beabstandet ist. Der eng bemessene Fügespalt 3 stellt die axiale Anlage der den Verbindungszapfen 31 einfassenden Anschlagfläche 32 am Spannteil 30 an der die Hülsenöffnung einfassenden Gegenfläche 22 der Aufnahmehülse 21 des Schaftteils sicher. Die axiale Länge des Verbindungszapfens 31 ist dementsprechend um das axiale Spiel kleiner als die Tiefe der Hülsenöffnung der Aufnahmehülse 21.
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Die 3 zeigt des Weiteren eine zentrische Öffnung 33, die den Spannteil 30 und Schaftteil 20 axial durchdringt. Diese zentrische Öffnung 33 verbindet einen Hohlraum des Hohlschafts 23 mit der zentrischen Aufnahmeöffnung 35 im Spannteil 30 und dient zur Versorgung eines im Spannteil 30 eingespannten Schaftwerkzeugs mit einem Kühlschmiermittelfluid. Zum Einstellen der Aufnahmetiefe des Schaftwerkzeugs weist der Spannteil 30 des Weiteren einen von einer Stellschraube 34 gebildeten Axialanschlag auf. Die zentrische Öffnung 33 führt durch die Stellschraube 34 hindurch.
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Um die zentrische Aufnahmeöffnung 35 herum weist der Spannteil 30 in der gezeigten Ausführungsform zwei mit Fluiddruck beaufschlagbare Druckkammern 40 auf. Die beiden Druckkammern 40 sind über einen exzentrisch liegenden Verbindungskanal 41 miteinander verbunden. In die sich näher am Schaftteil 20 befindende Druckkammer 40 münden jeweils ein Druckkanal 42 und ein Entlüftungskanal 44, wobei diese in Richtung der Dreh- oder Längsmittelachse 2 sowie exzentrisch zur zentrischen Öffnung 33 zu einer Druckquelle 43 bzw. einer Entlüftungseinrichtung 45 verlaufen, die in 2 gezeigt sind. Der Druckkanal 42 und Entlüftungskanal 44 sind in Bezug auf die Dreh- oder Längsmittelachse 2 im Wesentlichen 180° zueinander versetzt.
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Wie in 2 gezeigt ist der im Schaftteil 20 angeordnete Abschnitt des Druckkanals 42 mit einer im Schaftteil 20 angeordneten Druckquelle 43 verbunden, und der im Schaftteil 20 angeordnete Abschnitt des Entlüftungskanals 44 ist mit einer im Schaftteil 20 angeordneten Entlüftungseinrichtung 45 verbunden.
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In der in 3 gezeigten Ausführungsform sind der Druckkanal 42 und der Entlüftungskanal 44 am Übergang zwischen der Stirnfläche 36 und der Grundfläche 26, d. h. im Bereich des Fügespalts 3, mit einem Paar Ringdichtungen 50 abgedichtet.
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In der in 3 gezeigten ersten Ausführungsform sind zwischen der Stirnfläche 36 und der Grundfläche 26 zwei Kupferdichtringe angeordnet, die zwischen der Stirnfläche 36 und der Grundfläche 26 jeweils um die Öffnungen des Druckkanals 42 und Entlüftungskanals 44 herum angeordnet sind und zwischen die beiden Flächen gepresst sind. Der erforderliche Pressdruck wird durch die Verschraubung des Spannteils 30 mit dem Schaftteil 20 erreicht.
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Wie aus den unterschiedlichen Schraffuren in 3 zu sehen ist, wurden der Schaftteil 20 und der Spannteil 30 in der gezeigten Ausführungsform zunächst voneinander getrennt gefertigt und anschließend aneinandergefügt. Der Spannteil 30, der mit den beiden Druckkammern 40, dem Druckkanal 42, dem Entlüftungskanal 44 usw. komplexere Hohlstrukturen aufweist, kann z. B. durch ein 3D-Druck-Verfahren additiv gefertigt sein. Der Schaftteil 20 kann ebenso additiv gefertigt sein, er kann aus wirtschaftlichen Gründen aber auch auf herkömmliche Weise durch spanabhebende Bearbeitung eines metallischen Körpers gefertigt sein, da er mit den hier im Wesentlichen linearen Abschnitten des Druckkanals 42 und Entlüftungskanals 44, der Aufnahmehülse 21, dem Hohlschaft 23, usw. einfacher zu realisierende Hohlstrukturen aufweist. Die 4 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hydrodehnspannfutters, die sich von der ersten Ausführungsform nur in der Art und Weise der Abdichtung des über den Fügespalt 3 führenden Druck- und Entlüftungskanal 44 unterscheidet.
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Bei der in der 4 gezeigten zweiten Ausführungsform sind anstelle der beiden Kupferdichtringe als Ringdichtungen 50 zwei O-Ringe aus Gummi vorgesehen. Hierbei ist einer der beiden O-Ringe zwischen der Stirnfläche 36 und der Grundfläche 26 radial innerhalb der Öffnungen des Druckkanals 42 und Entlüftungskanals 44 und der andere der beiden O-Ringe zwischen der Mantelfläche des Führungsabschnitts des Verbindungszapfens 31 und der Innenfläche des Aufnahmeabschnitts der Aufnahmehülse 21 angeordnet. Des Weiteren ist in der zweiten Ausführungsform der Spannteil 30 nicht mit dem Schaftteil 20 verschraubt. Der Verbindungszapfen 31 ist daher nur aus einem Führungsabschnitt gebildet, während die Hülsenöffnung des Aufnahmeteils nur aus einem Aufnahmeabschnitt gebildet ist. Daher ist zu Gewährleistung einer dreh- und axialfesten Befestigung von Schaftteil 20 und Spannteil 30 ein stoffschlüssiges Verbinden durch z. B. Schweißen, Verlöten oder dergleichen der sich berührenden Gegenfläche 22 und Anschlagfläche 32 erforderlich.
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Innerhalb des Schutzbereichs der Ansprüche sind Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen möglich.
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So kann die dreh- und axialfeste Verbindung von Schaftteil 20 und Spannteil 30 neben einer Verschraubung durch mit dem Schaftteil 20 bzw. Spannteil 30 integral ausgebildete Gewindeabschnitte auch durch axiale Verschraubung mithilfe mehrerer Schrauben oder dergleichen erfolgen.
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Des Weiteren können statt der in den 3 und 4 gezeigten zwei Druckkammern 40 z. B. eine, drei, vier, oder mehr Druckkammern 40 vorgesehen sein.
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Des Weiteren kann die axiale Länge des Verbindungszapfens 31 im Wesentlichen gleich der axialen Tiefe der Hülsenöffnung sein, die Stirnfläche 36 des Verbindungszapfens 31 also mehr oder weniger bündig an der Grundfläche 26 der Hülsenöffnung anliegen. Ein Fügespalt 3 zwischen der Stirnfläche 36 des Verbindungszapfens 31 und der Grundfläche 26 der Hülsenöffnung ist daher nicht zwingend notwendig, solange eine Anlage des spannteilseitigen Anschlags an der Aufnahmehülse 21 des Schaftteils gewährleistet ist.
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Dreh- oder Längsmittelachse
- 3
- Fügespalt
- 20
- Schaftteil
- 21
- Aufnahmehülse
- 22
- Gegenfläche
- 23
- Hohlschaft
- 26
- Grundfläche
- 27
- Innengewindeabschnitt
- 30
- Spannteil
- 31
- Verbindungszapfen
- 32
- Anschlagfläche
- 33
- durchdringende zentrische Öffnung
- 34
- Stellschraube
- 35
- Aufnahmeöffnung
- 36
- Stirnfläche
- 37
- Außengewindeabschnitt
- 40
- Druckkammern
- 41
- Verbindungskanal
- 42
- Druckkanal
- 43
- Druckquelle
- 44
- Entlüftungskanal
- 45
- Entlüftungseinrichtung
- 50
- Ringdichtungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2017/093280 A1 [0002, 0004, 0005]