DE19959633A1 - Bildaufzeichnungs-Element mit einem wärmeempfindlichen hyperverzweigten Polymer und Verwendung desselben - Google Patents
Bildaufzeichnungs-Element mit einem wärmeempfindlichen hyperverzweigten Polymer und Verwendung desselbenInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Bildaufzeichnungs-Element mit einer wärmeempfindlichen Bildaufzeichnungs-Schicht mit einem wärmeempfindlichen, hyperverzweigten Polymeren mit wärmeempfindlichen, aktiven Endgruppen und gegebenenfalls mit einem fotothermalen Konversionsmaterial. Bei Anwendung von Energie, die Wärme erzeugt, beispielsweise durch IR-Bestrahlung, wird das Polymer entweder hydrophober oder hydrophiler gemacht, je nach dem Typ der in dem Polymer vorliegenden wärmeempfindlichen aktiven Endgruppen. Das exponierte Bildaufzeichnungs-Element kann mit einer lithografischen Drucktinte in Kontakt gebracht werden und zum Druck benutzt werden, mit oder ohne nasse Entwicklung nach der Bildaufzeichnung. Dieses Bildaufzeichnungs-Element eignet sich insbesondere für das direkte Aufzeichnen von Bildern, unter Verwendung von IR-Lasern oder Thermo-Druckerköpfen.
Description
Diese Erfindung betrifft ganz allgemein lithografische
Bildaufzeichnungs-Elemente und insbesondere wärmeempfindliche
Bildaufzeichnungs-Elemente, die nach der Bildaufzeichnung mit
oder ohne Naß-Entwicklung verwendet werden können. Die Erfin
dung betrifft ferner ein Verfahren zur digitalen Bildaufzeich
nung in solchen Bildaufzeichnungs-Elementen und ein Druckver
fahren unter Verwendung derselben.
Der lithografische Druckprozeß beruht auf der Nicht-Misch
barkeit von Öl und Wasser, wobei ein öliges Material oder eine
Tinte oder Druckfarbe vorzugsweise von einem Bildbereich zu
rückgehalten wird und das Wasser oder eine wäßrige Lösung vor
zugsweise von den Nicht-Bildbezirken aufgenommen wird. Wird ei
ne in geeigneter Weise hergestellte Oberfläche mit Wasser be
netzt und wird dann Druckfarbe oder Tinte aufgetragen, so hal
ten die Hintergrund-Bezirke oder Nicht-Bildbezirke das Wasser
zurück und stoßen die Druckfarbe oder Tinte ab, während die
Bildbereiche die Druckfarbe oder Tinte aufnehmen und das Wasser
abstoßen. Die Tinte wird dann gegebenenfalls auf die Oberfläche
eines geeigneten Substrates übertragen, das beispielsweise aus
einem Gewebe oder Tuch, Papier oder Metall besteht, wodurch das
Bild reproduziert wird.
Übliche lithografische Druckplatten weisen einen metalli
schen Träger oder einen Polymerträger auf, auf dem sich eine
Bildaufzeichnungs-Schicht befindet, die gegenüber sichtbarem
Licht oder UV-Licht empfindlich ist. Es können sowohl positiv
als auch negativ arbeitende Druckplatten dieser Art hergestellt
werden. Nach der Exponierung und gegebenenfalls einer Erhitzung
nach der Exponierung werden die Bildbereiche oder Nicht-Bildbe
reiche entfernt, unter Anwendung nasser Verfahren.
Thermisch empfindliche Druckplatten sind weniger üblich,
erlangen jedoch eine immer größere Bedeutung. Beispiele derar
tiger Platten werden in der US-A-5 372 915 beschrieben. Sie
weisen eine Bildaufzeichnungs-Schicht auf, mit einer Mischung
aus in Lösung bringbaren Polymeren sowie eine infrarote Strah
lung absorbierende Verbindung. Obgleich diese Platten zur Bild
aufzeichnung mittels eines Lasers verwendet werden können und
zur Aufzeichnung von digitalen Informationen, erfordern sie ei
ne nasse Entwicklung unter Verwendung von alkalischen Entwick
ler-Lösungen nach der Bildaufzeichnung.
Dies bedeutet, daß die übliche Herstellung von lithografi
schen Druckplatten im allgemeinen die Anwendung mehrerer Ver
fahrensstufen erfordert, wie die Exponierung und die nachfol
gende chemische Entwicklung. Eine "direkte Aufzeichnung" elimi
niert die Verwendung eines Lichtbildes und das Verfahren, das
zur Erzeugung eines solchen Bildes angewandt wird. Eine
"direkte Aufzeichnung" unter Verwendung eines Infrarot-Lasers
ist ein thermischer Prozeß und wünschenswerter, da der bildauf
zeichnende Laser lediglich kleine Bereiche zu einem Zeitpunkt
erhitzt. Weiterhin ermöglicht eine Computer-Steuerung die Her
stellung von Bildern eines hohen Auflösungsvermögens bei hohen
Aufzeichnungs-Geschwindigkeiten, so daß die Bilder direkt auf
einer Druckplatte Pixel um Pixel erzeugt werden können. Auch
werden chemische Entwicklungsstufen vermieden. Infolgedessen
besteht ein Bedürfnis nach thermalen, eine "direkte Aufzeich
nung" ermöglichenden lithografischen Druckplatten, die keiner
Entwicklung bedürfen.
Es wurde gefunden, daß eine "direkt aufzeichnende" oder
"direkt beschriftbare" lithografische Druckplatte erzeugt wer
den kann, die eine IR-Strahlung absorbierende Schicht aufweist.
Beispielsweise ist aus der Kanadischen Patentschrift 1 050 805
eine trockene planografische Druckplatte bekannt, die ein
Druckfarben aufnehmendes Substrat aufweist, eine darüber lie
gende Silicon-Gummischicht und eine dazwischen liegende Schicht
aus Laserenergie absorbierenden Teilchen (wie z. B. Ruß-Teil
chen) in einem selbst-oxidierenden Bindemittel (wie z. B. Ni
trocellulose). Die Platte wird durch Anwendung von Naphtha-Lö
sungsmitteln entwickelt, um Überbleibsel der exponierten Bild
bereiche zu entfernen. Ähnliche Platten sind aus der Literatur
stelle Research Disclosure 19201, 1980 bekannt, wobei diese im
Vakuum aufgedampfte Metallschichten aufweisen, um Laserstrahlen
zu absorbieren, um die Entfernung einer Silicon-Gummi-Deck
schicht zu entfernen. Diese Platten werden durch Benetzen mit
Hexan und Abreiben entwickelt. Andere bildaufzeichnende Abla
tions-Prozesse sind beispielsweise aus den US-A-5 385 092,
5 339 737, 5 353 705 und der US-Reissue 35 512 sowie der US-A-5 378 580
bekannt.
Obgleich die beschriebenen Druckplatten, die für die digi
tale Bildaufzeichnung verwendet werden und einen entwicklungs
freien Druck ermöglichen, eine Reihe von Vorteilen gegenüber
den üblicheren fotosensitiven Druckplatten aufweisen, haben sie
doch auch eine Anzahl von Nachteilen bei ihrer Verwendung. Das
Ablations-Verfahren führt zu Abfällen und Überbleibseln und
verdampften Stoffen, die aufgefangen werden müssen. Die Lasere
nergie, die für die Ablation erforderlich ist, kann sehr hoch
sein, und die Komponenten von derartigen Druckplatten können
teuer sein, die Platten können schwierig zu beschichten sein
oder sie können zu einer schlechten Druckqualität führen. Der
artige Platten erfordern im allgemeinen mindestens zwei auf ei
nen Träger aufgetragene Schichten.
Eine Vielzahl von Materialien und Verfahren wurden ange
wandt, um thermale, direkt beschriftbare lithografische Druck
platten herzustellen. Thermale, direkt beschriftbare oder auf
zeichnende Platten, die eine wäßrige Entwicklungsstufe erfor
dern, sind bekannt. Beispielsweise beschreibt die US-A-5 512 418
die Verwendung von kationischen Polymeren mit abste
henden Ammoniumgruppen für eine auf thermischem Wege induzierte
Bildaufzeichnung. Derartige Platten erfordern jedoch nach der
Bildaufzeichnung die Anwendung wäßriger Entwicklungsstufen.
In ähnlicher Weise beschreibt die US-A-4 693 958 ein Ver
fahren zur Herstellung von lithografischen Druckplatten, die
auch eine wäßrige Entwicklung durch Verwendung von Polyaminsäu
ren und Vinylpolymeren mit abstehenden quaternären Ammonium
gruppen erfordern. Aus der US-A-4 405 705 sind ferner nicht-
thermale, durch nasse Entwicklung zu entwickelnde Druckplatten
bekannt. Polymer-Zusammensetzungen mit basischen Polymeren und
organischen Carboxylsäuren werden ultraviolettem Licht expo
niert und mit Wasser entwickelt, unter Erzeugung von negativ
arbeitenden Druckplatten.
Aus der US-A-4 081 572 ist die Herstellung von lithografi
schen Druck-Mastern bekannt, wozu hydrophile Polyaminsäuren
verwendet werden, die selektiv bildweise durch Einwirkung von
Wärme in hydrophobe Polyimide umgewandelt werden. Die Laser-
Exponierung erfolgt jedoch durch eine transparente Maske, d. h.
eine ein Bild aufweisende Maske, weshalb es sich bei dem be
kannten Material um keine "direkt aufzeichnende" oder "direkt
beschriftbare" Druckplatte handelt.
Aus der US-A-4 634 659 sind ferner entwicklungsfreie Plat
ten bekannt geworden, die hergestellt werden durch Veränderung
der Oberflächenspannung von Harz-Zusammensetzungen. Fotooxida
tions-empfindliche Harze, wie z. B. Polystyrol und Polyethylen,
werden dabei der Einwirkung von ultraviolettem Licht ausgesetzt
und, der aufgezeichnete Bildbereich wird hydrophil und stößt
Tinte ab, aufgrund einer erfolgten Oxidation und der Rauhheit
der Oberfläche. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein
thermales Verfahren. Eine Veränderung der Oberflächenspannung
erfolgt ferner im Falle der US-A-4 034 183. Aus dieser Patent
schrift ist ein Verfahren zur Herstellung von thermalen, direkt
beschriftbaren entwicklungsfreien Platten bekannt, wobei Laser
von hoher Energie verwendet werden. Druckplatten, die auf dem
Prinzip einer unterschiedlichen Oberflächenspannung beruhen,
leiden jedoch daran, daß ihre physikalischen Eigenschaften
schlecht sind, und daran, daß ihre Druckdauer beschränkt ist.
Aus den US-A-3 650 743 und 4 115 127 sind Verfahren zur
Herstellung von entwicklungsfreien lithografischen Druckplatten
bekannt, wozu anorganische Materialien verwendet werden. Jedoch
sind in beiden Fällen die Bildaufzeichnungs-Elemente Elemente
mit mehrschichtigen Strukturen, und einige von ihnen verwenden
toxische Materialien, wie z. B. Arsen, und andere erfordern eine
Abscheidung eines Gemisches aus anorganischen Beschichtungs-Ma
terialien im Vakuum. Ferner handelt es sich in beiden Fällen um
keine Platten für eine thermische Bildaufzeichnung.
Eine thermale oder Laser-Massen-Übertragung ist ein weite
res Verfahren zur Herstellung von entwicklungsfreien lithogra
fischen Druckplatten. Die US-A-5 460 918 beschreibt ein Verfah
ren der thermischen Übertragung eines hydrophoben Bildes von
einem Donor-Blatt auf eine mikroporöse, hydrophile, querver
netzte Silikat-Oberfläche eines Empfänger-Blattes. Im Falle ei
nes anderen Beispieles beschreibt die US-A-3 964 389 ein Ver
fahren der Laser-Übertragung eines Bildes von einem Donor auf
einen Empfänger, wobei jedoch eine Hochtemperatur-Nacherhitzung
erforderlich ist. Beide Verfahren erfordern Donor- und Empfän
ger-Blätter und haben praktische Nachteile bezüglich der Beibe
haltung von extrem sauberen Oberflächen während der Übertra
gung.
Aus der US-A-5 569 573 ist ein neues Verfahren zur Her
stellung von thermalen, direkt aufzeichnenden, entwicklungs
freien lithografischen Druckplatten bekannt. Die Beschichtung
besteht aus einem hydrophilen, dreidimensionalen, quervernetz
ten Bindemittel und einem hydrophoben, in Mikrokapseln vorlie
genden Material. Durch Erhitzen werden die Mikrokapseln aufge
brochen und erzeugen ein hydrophiles Bild.
Auf thermischem Wege umschaltbare (switchable) Polymere
sind als Bildaufzeichnungs-Materialien für Druckplatten be
kannt. Mit "umschaltbar" ist gemeint, daß die Polymeren durch
Einwirkung von Wärme entweder hydrophober oder hydrophiler ge
macht werden können. Aus der EP-A-0 652 483 ist ein Verfahren
zur Herstellung von thermalen, direkt beschriftbaren, entwick
lungsfreien Platten bekannt, zu deren Herstellung Polymere ver
wendet werden, die säure- oder wärme-labile, abstehende, hydro
phobe Gruppen aufweisen, die durch Erhitzung hydrophil werden.
Polymere dieses Typs leiden jedoch unter einer kurzen Lebens
dauer und sind schwierig herzustellen.
Bis zum heutigen Tage sind wärme-empfindliche Polymere,
die in Druckplatten verwendet werden, lineare Polymere. Es be
steht ein Bedürfnis nach wärme-empfindlichen Materialien, die
dauerhafter sind und wärme-empfindlich in Bildaufzeichnungs-
und Druck-Operationen.
Im Vergleich zu linearen Polymeren weisen dendritische Po
lymere (Dendrimere) einige besondere Vorteile auf (Frechet und
Mitarbeiter, Science, 1995, 269, 1080). Zunächst ist die In
trinsic-Viskosität von Dendrimeren geringer im Vergleich zu li
nearen Analogen mit gleichem Molekulargewicht. Zweitens wird
der Grad der Reaktion zwischen Lösungsmittel und Polymer ver
mindert, und das Polymer wird viel kompakter. Drittens befinden
sich die funktionellen Gruppen an den Endpunkten der Dendrime
ren, wodurch die funktionelle Gruppe zugänglicher wird und ei
nen viel größeren Oberflächen-Bereich einnimmt.
Da die regulären, verzweigten Dendrimeren lediglich durch
aufwendige, mehrstufige Synthese-Verfahren hergestellt werden,
ist ihre Zugänglichkeit auf eine geringe Gruppe von funktionel
len Monomeren begrenzt, weshalb die industrielle Produktion von
Dendrimeren beschränkt ist.
Im Vergleich zu einem Dendrimeren ist ein hyperverzweigtes
Polymer weniger regulär. In seinen Eigenschaften kann es sich
jedoch mindestens in einigen der wünschenswerten Eigenschaften
den Eigenschaften von Dendrimeren nähern (Frechet und Mitarbei
ter, J. Macromol. Sci. Pure Appl. Chem. 1996, A33, 1399). Wich
tiger ist, daß hyperverzweigte Polymere für industrielle Anwen
dungen geeigneter sind. Hyperverzweigte Polymere, hergestellt
durch Kondensations-Reaktionen, sind bekannt, beispielsweise
aus Kim und Mitarbeiter, J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 4592 und
aus Hawker und Mitarbeiter, ibid, 1991, 113, 4583. Frechet und
Mitarbeiter fanden, daß eine große Anzahl von hyperverzweigten
Polymeren auf Basis von Vinylmonomeren erhalten werden kann,
durch eine Ketten-Polymerisation von verzweigten Vinylmonomeren
(US-A-5 587 441 und 5 587 446). Seit dem wurden verschiedene
hyperverzweigte Vinylpolymere hergestellt durch kationische Po
lymerisation (US-A-5 587 441), durch Atom-Übertragungs-Radikal-
Polymerisation (US-A-5 763 548), durch Gruppen-Übertragungs-
Polymerisation [Muller und Mitarbeiter, Polymer Preprint, 1997,
38(1) 498] und durch stabile Radikal-Polymerisation (Hawker und
Mitarbeiter, J. Am. Chem. Soc. 1991, 113, 4583). Die erhaltenen
hyperverzweigten Vinylpolymeren aus der Ketten-Polymerisation
(living chain polymerization) stellen eine total unterschiedli
che Klasse von Materialien gegenüber den Dendrimeren und ihren
Derivaten dar, und zwar sowohl bezüglich ihrer chemischen Zu
sammensetzung als auch ihres makromolekularen Aufbaus.
Hyperverzweigte Vinylpolymere mit verschiedenen Struktu
ren, wie z. B. Random-Copolymere (Gaynor und Mitarbeiter, Macro
molecules, 1996, 29, 1079), hyperverzweigte Pfropf-Copolymere
und hyperverzweigte Block-Copolymere wurden durch Atom-Über
tragungs-Radikal-Polymerisations-Prozesse hergestellt.
Auf dem grafischen Gebiet wird nach alternativen Methoden
zur Herstellung einer direkt beschreibbaren, negativ oder posi
tiv arbeitenden lithografischen Druckplatte gesucht, die eine
hohe Empfindlichkeit aufweist, eine hohe Bildaufzeichnungs-
Geschwindigkeit, eine lange Lebensdauer und eine lange Druck-
Lebensdauer, und in der ein Bild ohne Ablation aufgezeichnet
werden kann, ohne die dabei auftretenden Probleme, wie oben an
gegeben. Die wärme-empfindlichen Polymeren, die bisher zu die
sem Zweck eingesetzt wurden, genügen nicht voll den Anforderun
gen der Industrie.
Die oben aufgezeichneten Probleme wurden nunmehr durch Be
reitstellung eines Bildaufzeichnungs-Elementes überwunden, das
einen Träger aufweist, auf dem sich eine wärme-empfindliche
Bildaufzeichnungs-Schicht befindet, mit einem wärme-empfindli
chen, hyperverzweigten Polymer.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Bildauf
zeichnung mit den Stufen:
- A) Bereitstellung des Bildaufzeichnungs-Elementes, wie oben beschrieben, und
- B) bildweise Exponierung des Bildaufzeichnungs-Elementes unter Erzeugung von exponierten und nicht-exponierten Bereichen in der Bildaufzeichnungs-Schicht des Bildaufzeichnungs-Elemen tes, wodurch die exponierten Bereiche entweder hydrophober oder hydrophiler gemacht werden als die nicht-exponierten Bereiche durch die Wärme, die durch die bildweise Exponierung erzeugt wird.
Vorzugsweise wird das Verfahren weiter durchgeführt mit
der Stufe des:
- A) Kontaktierens des bildweise exponierten Bildaufzeich nungs-Elementes mit einer lithografischen Druckplatte und der bildweisen Übertragung der Drucktinte von dem Bildaufzeich nungs-Element auf ein Empfangs-Material.
Infolgedessen wird im Falle einer Ausführungsform das
Bildaufzeichnungs-Element exponiert, unter Gewinnung von wärme
exponierten Bereichen, die hydrophiler gemacht werden im Ver
gleich zu den nicht-exponierten Bereichen. Im Falle einer ande
ren Ausführungsform werden die wärmeexponierten Bereiche hy
drophober gemacht als die nicht-exponierten Bereiche. Aufgrund
der Lehre der Erfindung und von Routine-Experimenten ist ein
Fachmann in der Lage zu bestimmen, welche Typen von wärmeemp
findlichen, hyperverzweigten Polymeren und wärme-empfindlichen,
aktiven Endgruppen (unten mit "Fr" definiert) hydrophiler oder
hydrophober durch Wärme-Exponierung gemacht werden können.
Das Bildaufzeichnungs-Element der Erfindung weist eine An
zahl von Vorteilen auf, unter Vermeidung der Probleme bekannter
Druckplatten. Insbesondere werden die Probleme und Nachteile
vermieden, die im Falle der Ablations-Bildaufzeichnung auftre
ten (d. h. die bildweise Entfernung der Oberflächen-Schicht), da
die Bildaufzeichnung erfolgt durch "Umschaltung" ("switching"),
die vorzugsweise irreversibel ist, der exponierten Bereiche der
Druckoberfläche.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden die expo
nierten Bereiche hydrophober gemacht oder für Öl aufnahmefähig
durch die Wärme, die erzeugt wird oder bereitgestellt wird,
während der Exponierung mit einer geeigneten Energiequelle. Die
dabei anfallenden Bildaufzeichnungs-Elemente zeigen eine hohe
Druckfarben- oder Tinten-Aufnahmefähigkeit in exponierten Be
reichen und eine ausgezeichnete Druckfarben/Wasser-Diskrimi
nierung.
Im Falle anderer Ausführungsformen werden die exponierten
Bereiche hydrophiler gemacht oder wasser-empfänglich durch die
erzeugte Wärme oder die Wärme, die während der Exponierung mit
einer geeigneten Energiequelle bereitgestellt wird.
Die Bildaufzeichnungs-Elemente arbeiten gut mit oder ohne
nasse chemische Entwicklung nach der Bildaufzeichnung, um die
nicht-exponierten Bereiche zu entfernen. Vorzugsweise erfolgt
im Rahmen der Praxis dieser Erfindung nach der Bildaufzeichnung
keine nasse chemische Entwicklung (z. B. eine Entwicklung unter
Verwendung eines alkalischen Entwicklers). Die Bildaufzeich
nungs-Elemente sind für eine lange Laufzeit geeignet, da die
exponierten Bereiche in ihrer chemischen Natur nicht nur
"umgeschaltet" werden, sondern in manchen Fällen auch querver
netzt werden. Die Druckelemente, die bei Durchführung des Ver
fahrens der Erfindung erhalten werden, sind im allgemeinen ne
gativ arbeitende Elemente, jedoch können sie auch aus positiv
arbeitenden Elementen bestehen, je nach dem Typ der hyperver
zweigten Polymeren und der wärme-empfindlichen aktiven Endgrup
pen, die verwendet werden.
Diese Vorteile werden erreicht durch Verwendung eines spe
ziellen hydrophilen, wärme-empfindlichen, hyperverzweigten Po
lymeren in der Bildaufzeichnungs-Schicht. Diese Polymeren wei
sen wärme-empfindliche aktive Endgruppen auf, wie sie weiter
unten im größeren Detail beschrieben werden. Die Polymeren sind
bekannt als hyperverzweigte Polymere und enthalten eine mehrfa
che Verzweigung, welche die wärme-empfindlichen Stellen ein
schließt, die für die Bildaufzeichnung benötigt werden. Diese
wärme-empfindlichen Stellen ermöglichen, daß die Bildaufzeich
nungs-Schicht entweder hydrophiler oder hydrophober durch Expo
nierung mit Wärme wird, je nach dem Typ der wärme-empfindlichen
Stellen und der verwendeten Polymeren. Zusätzlich führt der ho
he Grad der Verzweigung zu einer geringeren Viskosität und hö
heren Zugänglichkeit von wärme-empfindlichen funktionellen
Gruppen für die Bildaufzeichnung.
Die Aufzeichnungs-Elemente dieser Erfindung weisen einen
Träger auf und eine oder mehrere Schichten hierauf, die wärme-
empfindlich sind. Der Träger kann aus irgend einem beliebigen
selbsttragenden Material bestehen, wozu gehören Polymerfilme,
Träger aus Glas, Metallen oder steifem Papier oder Laminate aus
beliebigen dieser Materialien (wie z. B. ein mit einem kerami
schen Material laminierter Polyester-Träger). Die Dicke des
Trägers kann verschieden sein. In den meisten Anwendungsfällen
sollte die Dicke ausreichend sein, um der Abnutzung des Druck-
Prozesses widerstehen zu können, und die Dicke sollte dünn ge
nug sein, daß sich der Träger um eine Druckform wickeln läßt.
Im Falle einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Polyester-
Träger verwendet, beispielsweise hergestellt aus Polyethylen
terephthalat oder Polyethylennaphthalat, mit einer Dicke von
100 bis 310 µm. Im Falle einer anderen bevorzugten Ausführungs
form wird ein Metall-Blatt verwendet (z. B. aus Aluminium, Chrom
oder rostfreiem Stahl) mit einer Dicke von 100 bis 600 µm. Der
Träger sollte Dimensions-Veränderungen unter den Gebrauchsbe
dingungen widerstehen können. Aluminium- und Polyester-Träger
eignen sich in besonders bevorzugter Weise für die Herstellung
von lithografischen Druckplatten.
Der Träger kann ferner aus einer zylindrischen Oberfläche
bestehen, mit einer hierauf aufgetragenen wärme-empfindlichen
Bildaufzeichnungs-Polymerzusammensetzung, und kann somit ein
integraler Teil der Druckplatte sein. Die Verwendung von sol
chen Zylindern wird beispielsweise in der US-A-5 713 287 be
schrieben.
Der Träger kann ferner mit einer oder mehreren die Haftung
verbessernden Schichten ("subbing"-Schichten) beschichtet wer
den, um die Adhäsion der endgültigen Zusammenstellung zu ver
bessern. Zu Beispielen von Materialien für die Herstellung von
die Haftung verbessernden Schichten gehören, ohne daß eine Be
schränkung hierauf erfolgt, Gelatine und andere natürlich vor
kommende und synthetische hydrophile Kolloide und Vinylpolymere
(z. B. Copolymere, hergestellt aus Vinylidenchlorid), die aus
dem fotografischen Gebiet für diesen Zweck bekannt sind. Hierzu
gehören beispielsweise Vinylphosphonsäurepolymere, Alkoxysila
ne, Aminopropyltriethoxysilane, Glycidoxypropyltriethoxysilane,
Sol-Gel-Materialien und Epoxy-funktionelle Polymere und kerami
sche Materialien.
Die Rückseite des Trägers kann mit antistatisch wirksamen
Verbindungen beschichtet sein und/oder mit Gleitschichten oder
matten Schichten, um die Handhabung und das "Gefühl" des Bild
aufzeichnungs-Elementes zu verbessern.
Vorzugsweise jedoch weist das Bildaufzeichnungs-Element
lediglich eine Schicht auf, bei der es sich um eine wärme-emp
findliche Bildaufzeichnungs-Schicht handelt, die für die Bild
aufzeichnung erforderlich ist. Die hydrophile Bildaufzeich
nungs-Schicht weist ein oder mehrere wärme-empfindliche Polyme
re (wie unten beschrieben) auf und vorzugsweise zusätzlich ein
fotothermisches Konversionsmaterial (wie unten beschrieben).
Vorzugsweise bildet das Material die äußere Druck-Oberfläche.
Im Falle der wärme-empfindlichen Bildaufzeichnungs-Schicht
der Bildaufzeichnungs-Elemente sind lediglich das wärme-emp
findliche, hyperverzweigte Polymer und gegebenenfalls das foto
thermale Konversationsmaterial erforderlich oder wesentlich für
die Bildaufzeichnung.
Ein jedes der wärme-empfindlichen, hyperverzweigten Poly
meren, die für diese Erfindung geeignet sind, weist ein Moleku
largewicht von mindestens 200, vorzugsweise von mindestens 500
und in besonders bevorzugter Weise von mindestens 8000 auf.
Die obere Grenze des Molekulargewichtes kann extrem hoch sein,
aufgrund der hoch verzweigten Natur der Polymeren. Im allgemei
nen jedoch liegt das Molekulargewicht bei bis zu 10 000 000,
vorzugsweise bei bis zu 1 000 000 und in besonders bevorzugter
Weise bei bis zu 100 000. Die Polymeren bestehen vorzugsweise
aus Vinylhomopolymeren oder -copolymeren, hergestellt aus einem
oder mehreren ethylenisch ungesättigten polymerisierbaren Mono
meren, die unter Anwendung bekannter Polymerisations-Verfahren
und Reaktions-Komponenten umgesetzt werden. Alternativ können
sie bestehen aus Additions-Homopolymeren oder -copolymeren (wie
z. B. Polyethern), hergestellt aus einem oder mehreren heterocy
clischen Monomeren, die miteinander nach bekannten Polymerisa
tions-Verfahren und unter Verwendung bekannter Reaktions-Kompo
nenten umgesetzt werden. Zusätzlich können sie Polymere vom
Kondensations-Typ sein (wie z. B. Polyester, Polyimide, Polyami
de oder Polyurethane), hergestellt nach bekannten Polymerisa
tions-Verfahren und unter Verwendung bekannter Reaktions-Kompo
nenten.
Die wärme-empfindlichen, hyperverzweigten Polymeren, die
für die Praxis dieser Erfindung geeignet sind, weisen minde
stens ein hyperverzweigtes Polymersegment auf [HBP-(Fr)n], mit
multiplen (n steht für 2 oder darüber), wärme-empfindlichen,
aktiven Endgruppen "Fr". Das hyperverzweigte Segment kann aus
jedem geeigneten Typ von Polymersegment (HBP) mit einem hyper
verzweigten Aufbau bestehen. Derartige wärme-empfindliche akti
ve Endgruppen haben die Funktion, daß sie zu einer stärkeren
Hydrophilität oder Hydrophobizität führen, wenn sie während der
Bildaufzeichnung erhitzt werden. Die verschiedenen Mechanismen
für diese Eigenschaften, die bei der Erhitzung erlangt werden,
sind bis heute noch nicht vollständig geklärt.
Zu Beispielen von hyperverzweigten Materialien gehören,
ohne daß eine Beschränkung hierauf erfolgt, hyperverzweigte Ho
mopolymere und hyperverzweigte Random-Copolymere, wie sie bei
spielsweise beschrieben werden in den US-A-5 587 441 und
5 587 446. Ferner geeignet sind hyperverzweigte Block-Copolyme
re und hyperverzweigte Pfropf-Copolymere.
Hybride, hyperverzweigte Block-Copolymere können herge
stellt werden aus einem "Macro-Initiator" mit einem hyperver
zweigten Polymersegment mit mehrfach funktionalisierten End
gruppen initiierenden Stellen und einer Lösung von Monomeren
oder Macromonomeren, die damit copolymerisiert werden.
Hyperverzweigte Pfropf-Hybrid-Copolymere lassen sich bei
spielsweise herstellen durch radikalische Copolymerisation ei
ner Lösung von mindestens einem sich verzweigenden (branching)
Vinylmonomeren und mindestens einem sich nicht verzweigenden
(non-branching) Vinylmacromonomeren.
Eine große Anzahl von bekannten Polymerisations-Verfahren
kann dazu angewandt werden, um im Falle von hyperverzweigten
Polymeren eine hyperverzweigte Architektur zu erzeugen. Im Fal
le von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden die
hyperverzweigten Segmente der hyperverzweigten Polymeren erhal
ten durch eine gesteuerte Polymerisation (living/controlled)
von einem oder mehreren speziellen Monomeren (die hier bezeich
net werden als "Verzweigungs-Monomere"), die copolymerisiert
werden können mit oder ohne zusätzlichen Nicht-Verzweigungs-
Monomeren oder Macromonomeren. Zu geeigneten Polymerisations-
Verfahren gehören, ohne daß eine Beschränkung hierauf erfolgt,
die stabile Radikal-Polymerisation, die Atom-Übertragungs-Radi
kal-Polymerisation (hier bezeichnet als "ATRP"), die anionische
Polymerisation, die kationische Polymerisation, die Koordina
tions-Polymerisation, die Gruppen-Übertragungs-Polymerisation,
die Ring-Öffnungs-Polymerisation und die Kondensations-Polyme
risation. Im Falle einer bevorzugten Ausführungsform werden die
hyperverzweigten Segmente erhalten durch einen Radikal-Polyme
risations-Prozeß, wie z. B. durch eine Polymerisation mit stabi
len Radikalen oder durch eine Atom-Übertragungs-Radikal-Polyme
risation (ATRP).
Im Falle von besonders bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung werden hyperverzweigte Segmente erhalten, die herge
stellt werden nach dem erwähnten ATRP-Prozeß, wie er beispiels
weise beschrieben wird in der US-A-5 763 548. Im Falle eines
solchen Verfahrens wird ein oder werden mehrere durch Radikale
polymerisierbare Monomere in Gegenwart eines Initiators polyme
risiert, der ein über ein Radikal übertragbares Atom oder eine
Gruppe aufweist, in Gegenwart einer-Übergangs-Metallverbindung
und einem Liganden unter Erzeugung eines Copolymeren. Die Über
gangs-Metallverbindung kann ganz allgemein durch die Formel
Mtn+Xn- dargestellt werden. Der Ligand kann aus einer Stick
stoff, Sauerstoff, Phosphor oder Schwefel enthaltenden Verbin
dung bestehen, die in einer s-Bindung koordiniert, oder irgend
einer Kohlenstoff enthaltenden Verbindung, die in einer p-
Bindung zum Übergangsmetall koordiniert, derart, daß direkte
Bindungen (d. h. kovalente Bindungen) zwischen einem Übergangs
metall und einem wachsenden Polymer-Radikal nicht gebildet wer
den. Derartige Verfahren ermöglichen einen hohen Grad der
Steuerung der Polymerisation und ermöglichen die Formation von
verschiedenen Polymeren und Copolymeren mit gleichförmigeren
Eigenschaften.
In den hyperverzweigten Polymeren können spezifische Bei
spiele von hyperverzweigten Segmenten verwendet werden, wozu
beispielsweise gehören, ohne daß eine Beschränkung hierauf er
folgt, Polymere, die sich ableiten von einem oder mehreren
"Verzweigungs-Monomeren", wie z. B. m-Vinylbenzylchlorid, p-
Vinylbenzylchlorid, m,p-Vinylbenzylchlorid, Trichloroethylacry
lat, Trichloroethylmethacrylat, α-Chloroacrylnitril, α-Chloro
acrylat, α-Chloroacrylsäure, α-Bromomaleinsäureanhydrid, α-
Chloromaleinsäureanhydrid, 2-(2-Chloropropionyloxy)ethylacry
lat, 2-(2-Bromopropionyloxy)ethylacrylat, 2-(2-Chloropropionyl
oxy)ethylmethacrylat und 2-(2-Bromopropionyloxy)ethylmethacry
lat.
Die wärme-empfindlichen, hyperverzweigten Polymeren, die
für diese Erfindung geeignet sind, weisen im allgemeinen ein
Molekulargewicht auf, das im Bereich liegt von 200 bis
10 000 000, vorzugsweise bei 500 bis 1 000 000, und in beson
ders bevorzugter Weise bei 1000 bis 100 000, und in weiter be
vorzugter Weise bei mindestens 8000. Auch können Mischungen
von hyperverzweigten Polymeren verwendet werden mit den glei
chen oder unterschiedlichen Molekulargewichten und den gleichen
oder unterschiedlichen wärme-empfindlichen aktiven Endgruppen,
um das Bildaufzeichnungs-Element der Erfindung herzustellen.
Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung wei
sen die wärme-empfindlichen, hyperverzweigten Polymeren, die
für die Praxis dieser Erfindung geeignet sind, wärmeempfind
liche aktive Endgruppen "Fr" auf, die durch beliebige der fol
genden Strukturen I-IV dargestellt werden können. Vorzugsweise
kann die wärme-empfindliche aktive Endgruppe Fr eine Thiosul
fat-Gruppe sein, wie es durch die folgende Strukturformel I
dargestellt wird:
worin bedeuten
X eine divalente verbindende Gruppe,
Y ein Kation, wie z. B. ein Wasserstoffatom, ein quaternä risiertes Ammoniumion oder ein Metallion (z. B. Natrium, Kalium, Magnesium, Lithium, Calcium, Barium und Zink).
X eine divalente verbindende Gruppe,
Y ein Kation, wie z. B. ein Wasserstoffatom, ein quaternä risiertes Ammoniumion oder ein Metallion (z. B. Natrium, Kalium, Magnesium, Lithium, Calcium, Barium und Zink).
Vorzugsweise steht Y für Wasserstoff oder ein Natrium-
oder Kaliumion.
Zu geeigneten verbindenden Gruppen X gehören substituierte
oder unsubstituierte, verzweigte oder lineare Alkylengruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen (z. B. Methylen, Ethylen, n-Propy
len, Isopropylen und Butylen), -COTX'-, worin T steht für eine
Oxygruppe oder -NH-, und X' steht für eine oder mehrere substi
tuierte oder unsubstituierte, verzweigte oder lineare, alipha
tische Gruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen in Form von Alky
lengruppen (wie z. B. Methylen, Ethylen, n-Propylen, n-Butylen,
Isopropylen und n-Hexylen), wobei sich in der Kette ein oder
mehrere Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefel-Atome befinden
können, substituierte oder unsubstituierte Arylgruppen mit 6
bis 14 Kohlenstoffatomen in den Ringen (wie z. B. Phenylen,
Naphthalen, Anthracylen und Xylylen), substituierte oder unsub
stituierte Arylenalkylengruppen (oder Alkylenarylengruppen) mit
7 bis 20 Kohlenstoffatomen (wie z. B. p-Methylenphenylen, Pheny
lenmethylenphenylen, Biphenylen und Phenylenisopropylenpheny
len). Vorzugsweise steht X für -COOX'-, worin X' steht für
Ethylen, n-Propylen oder n-Butylen, oder X steht für eine
Phenylenmethylengruppe. In weiter bevorzugter Weise steht X für
-COOX'-, worin X' steht für Ethylen oder n-Propylen.
Die wärme-empfindliche aktive Endgruppe Fr kann ferner ein
"Organoonium"-Salz auf Basis eines Heteroatomes sein, darge
stellt durch die Strukturformel II:
worin
X eine divalente verbindende Gruppe, wie oben beschrieben, ist,
Z steht für Stickstoff, Schwefel oder Phosphor,
R steht für eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl gruppe,
m steht für 3 oder 4, und
X" steht für ein monovalentes oder divalentes Anion, wie z. B. Chlorid, Bromid, Fluorid, Acetat, Nitrat, Sulfat, Tosylat oder Carbonat.
X eine divalente verbindende Gruppe, wie oben beschrieben, ist,
Z steht für Stickstoff, Schwefel oder Phosphor,
R steht für eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl gruppe,
m steht für 3 oder 4, und
X" steht für ein monovalentes oder divalentes Anion, wie z. B. Chlorid, Bromid, Fluorid, Acetat, Nitrat, Sulfat, Tosylat oder Carbonat.
Weiterhin kann die Gruppe Fr eine Sulfonatgruppe sein, die
durch die Strukturformel III dargestellt wird:
worin
X steht für eine divalente verbindende Gruppe, wie oben definiert, und worin
Q ausgewählt ist aus mehreren Typen von Gruppen.
X steht für eine divalente verbindende Gruppe, wie oben definiert, und worin
Q ausgewählt ist aus mehreren Typen von Gruppen.
In einem Fall kann Q dargestellt werden durch die Struk
turformel IIIa:
worin
R1 und R2 unabhähgig voneinander stehen für Wasserstoff, eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen (wie z. B. Methyl, Ethyl, Isopropyl, n- Hexyl, 2-Ethylhexyl und n-Butyl), eine substituierte oder un substituierte Acylgruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen (wie z. B. Acetyl) oder eine substituierte oder unsubstituierte, car bocyclische oder heterocyclische, aromatische Gruppe (wie z. B. Phenyl, Naphthyl und Anthryl). Alternativ können R1 und R2 ge meinsam die Atome darstellen, die erforderlich sind zur Erzeu gung eines substituierten oder unsubstituierten alicyclischen Ringes mit 5 bis 15 Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefel-Atomen im Ring (wie z. B. Cyclohexyl-, Cyclohexenyl-, Terolonyl- und Flurenyl-Ringen). Derartige Ring-Strukturen wei sen gewöhnlich einen nicht-aromatischen Charakter auf, Vorzugs weise liefern R1 und R2 gemeinsam die Atome, die erforderlich sind, um einen alicyclischen Ring zu erzeugen, der 5 bis 15 Kohlenstoffatome im Ring aufweist, und in besonders bevorzugter Weise bilden sie einen unsubstituierten alicyclischen Ring mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen im Ring. Weiter bevorzugt bilden R1 und R2 einen Ring, der sich ableitet von α-Tetralon, Fluorenon oder Cyclohexanon.
R1 und R2 unabhähgig voneinander stehen für Wasserstoff, eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen (wie z. B. Methyl, Ethyl, Isopropyl, n- Hexyl, 2-Ethylhexyl und n-Butyl), eine substituierte oder un substituierte Acylgruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen (wie z. B. Acetyl) oder eine substituierte oder unsubstituierte, car bocyclische oder heterocyclische, aromatische Gruppe (wie z. B. Phenyl, Naphthyl und Anthryl). Alternativ können R1 und R2 ge meinsam die Atome darstellen, die erforderlich sind zur Erzeu gung eines substituierten oder unsubstituierten alicyclischen Ringes mit 5 bis 15 Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefel-Atomen im Ring (wie z. B. Cyclohexyl-, Cyclohexenyl-, Terolonyl- und Flurenyl-Ringen). Derartige Ring-Strukturen wei sen gewöhnlich einen nicht-aromatischen Charakter auf, Vorzugs weise liefern R1 und R2 gemeinsam die Atome, die erforderlich sind, um einen alicyclischen Ring zu erzeugen, der 5 bis 15 Kohlenstoffatome im Ring aufweist, und in besonders bevorzugter Weise bilden sie einen unsubstituierten alicyclischen Ring mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen im Ring. Weiter bevorzugt bilden R1 und R2 einen Ring, der sich ableitet von α-Tetralon, Fluorenon oder Cyclohexanon.
Weiterhin kann Q eine Alkylgruppe sein, die durch die
Strukturformel IIIb dargestellt wird:
worin
R5 eine Elektronen-abziehende Gruppe ist, und worin
R3 und R4 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff atome oder substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie oben für R1 und R2 angegeben.
R5 eine Elektronen-abziehende Gruppe ist, und worin
R3 und R4 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff atome oder substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie oben für R1 und R2 angegeben.
Eine Elektronen-abziehende Gruppe ist ganz allgemein be
kannt als eine Gruppe mit einem positiven Hammett-Sigmawert,
und vorzugsweise einem Hammett-Signawert von größer als 0,06.
Hammett-Sigmawerte können nach standardisierten Verfahren er
rechnet werden, wie sie beispielsweise beschrieben werden in
Steric Effects in Organic Chemistry (Verlag John Wiley & Sons,
Inc., 1956, Seiten 570-574) und in Progress in Physical Organic
Chemistry (Band 2, Verlang Interscience Publishers, 1964, Sei
ten 333-339). Zu repräsentativen, geeigneten, Elektronenab
ziehenden Gruppen gehören beispielsweise Cyano-, Sulfo-, Car
boxy- und Nitro-Gruppen, Halogenatome (z. B. Fluoro und Chloro),
Trihaloalkylgruppen (z. B. Trichloromethyl), Trialkylammonium-,
Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Sulfinyl- und Pyridinyl-Gruppen sowie
substituierte und unsubstituierte Arylgruppen mit 6 bis 10 Koh
lenstoffatomen im Ring (insbesondere Arylgruppen, die durch ein
oder mehrere Elektronen-abziehende Gruppen substituiert sind).
Vorzugsweise besteht die Elektronen-abziehende Gruppe aus einer
Sulfo-, Carboxy- und Nitro-Gruppen oder substituierten oder un
substituierten Phenylgruppe und in besonders bevorzugter Weise
aus einer Sulfo- oder einer Phenyl-Gruppe.
Weiterhin kann Q dargestellt werden durch die Strukturfor
mel IIIc:
worin
R6 steht für eine divalente aliphatische Gruppe mit 2 bis 11 Kohlenstoff-, Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefel-Atomen. Vorzugsweise steht R6 für eine substituierte oder unsubstitu ierte Alkylengruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, und in wei ter bevorzugter Weise enthält die Alkylengruppe 2 oder 3 Koh lenstoffatome, die unsubstituiert sind,
R7 und R8 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff atome, Thio- oder Oxo-Gruppen, und
p und q stehen unabhängig voneinander für 1 oder 2, so daß die Wertigkeiten der Kohlenstoffatome ausgefüllt sind. In be sonders bevorzugter Weise stehen sowohl R7 als auch R8 für Oxo gruppen.
R6 steht für eine divalente aliphatische Gruppe mit 2 bis 11 Kohlenstoff-, Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefel-Atomen. Vorzugsweise steht R6 für eine substituierte oder unsubstitu ierte Alkylengruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, und in wei ter bevorzugter Weise enthält die Alkylengruppe 2 oder 3 Koh lenstoffatome, die unsubstituiert sind,
R7 und R8 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff atome, Thio- oder Oxo-Gruppen, und
p und q stehen unabhängig voneinander für 1 oder 2, so daß die Wertigkeiten der Kohlenstoffatome ausgefüllt sind. In be sonders bevorzugter Weise stehen sowohl R7 als auch R8 für Oxo gruppen.
Weiterhin kann die wärme-empfindliche aktive Endgruppe Fr
dargestellt werden durch die Strukturformel IV:
worin
X eine divalente Gruppe, wie oben angegeben ist,
R9, R10 und R11 stehen für Wasserstoff oder substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppen oder aromatische Gruppen mit 1 bis 18 Atomen, wie oben beschrieben, oder wobei zwei von die sen drei Gruppen einen carbocyclischen Ring bilden können, und worin
t steht für 0 oder 1.
X eine divalente Gruppe, wie oben angegeben ist,
R9, R10 und R11 stehen für Wasserstoff oder substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppen oder aromatische Gruppen mit 1 bis 18 Atomen, wie oben beschrieben, oder wobei zwei von die sen drei Gruppen einen carbocyclischen Ring bilden können, und worin
t steht für 0 oder 1.
Vorzugsweise bilden zwei der angegebenen Gruppen einen 5-
oder 6-gliedrigen carbocyclischen Ring.
Die wärme-empfindlichen aktiven Endgruppen können die End
gruppen (oder Termini) der hyperverzweigten Polymeren sein,
oder sie können Teil der Verzweigungen sein, die sich aus den
Nicht-Verzweigungs-Monomeren ergeben. Vorzugsweise sind solche
Gruppen Teil von ethylenisch ungesättigten, polymerisierbaren
Monomeren, die polymerisiert werden können nach bekannten le
benden (living) oder gesteuerten Polymerisations-Verfahren, un
ter Erzeugung von hyperverzweigten Vinylhomopolymeren oder
-copolymeren. Alternativ können die Polymeren ferner herge
stellt werden durch eine Modifizierungs-Reaktion von vorgebil
deten hyperverzweigten Polymeren. Die Modifizierung von vorge
bildeten Polymeren umfaßt im allgemeinen zwei Stufen: (1) die
Herstellung eines hyperverzweigten Polymeren oder Copolymeren
mit mehreren aktiven funktionellen Endgruppen mittels bekannter
lebender (living) oder gesteuerter Polymerisations-Methoden und
(2) die Umsetzung von solchen aktiven hyperverzweigten Polyme
ren oder Copolymeren mit einer aktiven Verbindung mit wärme-
empfindlichen aktiven Endgruppen, unter Erzeugung von wärme-
empfindlichen, hyperverzweigten Polymeren. Eine Vielzahl von
bekannten organischen Reaktionen kann dazu verwendet werden, um
die hyperverzweigten Polymeren mit solchen Gruppen herzustel
len. Zu solchen Reaktionen gehören eine Quaternärisierung, Kon
densation, Alkylierung, Veretherung, Veresterung und Substitu
tion. Derartige bekannte Reaktionen werden beispielsweise be
schrieben von March in Advanced Organic Chemistry: Reactions,
Mechanisms, and Structure (Vierte Ausgabe, Verlag John Wiley &
Sons, New York, 1992).
Ein jedes hyperverzweigtes Polymer, das für die Praxis
dieser Erfindung geeignet ist, enthält im allgemeinen 2 bis
100 000 wärme-empfindliche aktive Endgruppen, vorzugsweise 5
bis 10 000 solcher Gruppen, weiter bevorzugt 10 bis 1000 sol
cher Gruppen und am meisten bevorzugt mindestens 80 solcher
Gruppen.
Thiosulfat enthaltende Moleküle (oder Bunte-Salze) lassen
sich ganz allgemein herstellen durch Reaktion zwischen einem
Alkylhalogenid (RHal) und einem Thiosulfat-Salz, wie es bei
spielsweise beschrieben wird von Bunte, H. in Chem. Ber. 1884,
7, 646.
Organoonium-Salze lassen sich beispielsweise herstellen
aus Alkylhalogeniden und tertiären Aminen, Trialkylphosphinen
oder Dialkylsulfiden, wie es beschrieben wird von March, in Ad
vanced Organic Chemistry, Seite 411, Verlag John Wiley & Sons,
New York, 1992, 4. Ausgabe. Verschiedene Gegen-Anionen lassen
sich erhalten durch einen Ionenaustausch der obigen Moleküle.
Hyperverzweigte Polymere mit den angegebenen wärmeemp
findlichen aktiven Endgruppen können entweder hergestellt wer
den aus funktionellen Monomeren oder aus vorgebildeten Polyme
ren.
Im folgenden werden repräsentative synthetische Methoden
für die Herstellung von Polymeren angegeben, die sich im Rahmen
dieser Erfindung verwenden lassen.
Vinylbenzylchlorid (21,5 g, 0,141 Mol) und Azobisiso
butyronitril (im folgenden als "AIBN" bezeichnet) (0,25 g,
1,5 mMol) wurden in 50 ml Toluol gelöst. Die Lösung wurde mit
trockenem Stickstoff ausgespült und dann über Nacht auf 65°C
erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die Lösung
auf 100 ml verdünnt und tropfenweise zu 1000 ml Isopropanol
zugegeben. Das erhaltene weiße pulverige Polymer wurde abfil
triert und im Vakuum über Nacht bei 40°C getrocknet, unter Er
zielung einer Ausbeute von 57%. Eine Gel-Permeations-Chromato
grafische (GPC) Analyse des Polymeren ergab ein Gewichtsmitt
leres Molekulargewicht (Mw) von 58 500 und eine Molekularge
wichts-Verteilung (das Verhältnis von Gewichts-mittlerem Mole
kulargewicht zu dem Zahlen-mittleren Molekulargewicht, Mw/Mn)
von 1,5.
Das obige Polymer (10 g) wurde in 150 ml N,N-Dimethylform
amid (DMF) gelöst. Zu dieser Lösung wurde Natriumthiosulfat
(10,44 g, 0,066 Mol) und 30 ml Wasser zugegeben. Etwas Polymer
fiel aus. Die wolkige Reaktionsmischung wurde 12 h lang auf
95°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die
trübe Reaktionsmischung einer Dialyse-Membran zugeführt [Mole
kulargewichts-Abschnitt (MWCO) von 1000] und gegen Wasser dia
lysiert. Kleine Anteile der anfallenden Polymer-Lösung wurden
gefrier-getrocknet, um eine Elementar-Analyse durchführen zu
können, und der Rest der Polymer-Lösung wurde einem Bildauf
zeichnungs-Test unterworfen. Eine Elementar-Analyse ergab eine
Reaktions-Umwandlung von 99 Mol-%.
Im Handel erhältliches p-Chlormethylstyrol (50 g), CuCl
(0,715 g) und 2,2'-Dipyridyl (1,56 g) sowie Diphenylether
(50 ml) (sämtlich im Handel erhältlich von der Firma Aldrich
Chemical Co.) wurden in einem Reaktionskolben miteinander ver
mischt. Die Mischung wurde mit trockenem Stickstoffgas 15 min
lang ausgespült und dann 19,5 h lang auf 120 bis 130°C erhitzt.
Die erhaltene feste Masse wurde in Tetrahydrofuran (THF) gelöst
und in einer kalten Methanol/Wasser-Mischung (50/50 v/v) ausge
fällt. Das erhaltene Polymer wurde auf einer Glas-Fritte abfil
triert und im Vakuum 18 h lang bei 60°C unter Erzielung einer
88%-igen Ausbeute getrocknet. Eine Analyse des Polymeren nach
der GPC-Methode ergab ein Gewichts-mittleres Molekulargewicht
(Mw) von 26 900 und eine Molekulargewichts-Verteilung von 3,8.
Das erhaltene Polymer (3,0 g) wurde in 50 ml DMF gelöst.
Zu der Lösung wurde dann Natriumthiosulfat zugegeben (3,2 g,
0,02 Mol) sowie 10 ml Wasser. Die wolkige Reaktionsmischung
wurde 8 h lang auf 95°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtem
peratur wurde die trübe Reaktionsmischung einer Dialyse-Membran
zugeführt (MWCO 500) und gegen Wasser dialysiert. Die erhaltene
Lösung wurde dann konzentriert, worauf das Konzentrat einem
Bildaufzeichnungs-Test zugeführt wurde.
Vinylbenzylchlorid (10 g, 0,066 Mol), Methylmethacrylat
(15,35 g, 0,153 Mol) und ATBN (0,72 g, 4 mMol) wurden in 120 ml
Toluol gelöst. Die Lösung wurde mit trockenem Stickstoff ausge
spült und dann über Nacht auf 65°C erhitzt. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Lösung tropfenweise zu 1200 ml
Isopropanol zugegeben. Das weiße pulverige Polymer wurde abfil
triert und im Vakuum über Nacht bei 60°C getrocknet, unter Er
zielung einer Ausbeute von 78%. 1HNMR-Analyse ergab, daß das
Copolymer 44 Mol-% Vinylbenzylchlorid enthielt.
Das erhaltene Polymer (16 g) wurde in 110 ml DMF gelöst.
Zu dieser Lösung wurde Natriumthiosulfat (12 g) und 20 ml Was
ser zugegeben. Einiges Polymer wurde ausgefällt. Die wolkige
Reaktionsmischung wurde 24 h lang auf 99°C erhitzt. Nach dem
Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die trübe Reaktionsmischung
einer Dialyse-Membran zugeführt (MWCO 1000) und gegen Wasser
dialysiert. Eine geringe Menge der erhaltenen Polymer-Lösung
wurde zum Zwecke einer Elementar-Analyse gefrier-getrocknet,
und der Rest der Polymer-Lösung wurde für einen Bildaufzeich
nungs-Test verwendet. Eine Elementar-Analyse ergab, daß sämtli
ches Vinylbenzylchlorid in das Natriumthiosulfat-Salz überführt
wurde.
Im Handel erhältliches p-Chloromethylstyrol (10 g), Me
thylmethacrylat (10 g), CuCl (0,35 g) und 2,2'-Dipyridyl
(0,8 g) wurden miteinander in einem Reaktionskolben vermischt.
Die Mischung wurde mit trockenem Stickstoffgas 15 min lang aus
gespült und dann 3,75 h lang auf 110 bis 120°C erhitzt. Die er
haltene feste Masse wurde in 100 ml THF gelöst und dann in 2 l
einer Mischung aus kaltem Methanol/Wasser (50/50 v/v) ausge
fällt. Das Polymer wurde abfiltriert und im Vakuum 18 h lang
bei 60°C unter Erzielung einer 50%-igen Ausbeute getrocknet.
Eine Analyse des Polymeren nach der GPC-Methode ergab ein Ge
wichtsmittleres Molekulargewicht (Mw) von 44 200 und eine Mo
lekulargewichts-Verteilung von 5,8. Der molare Anteil von Me
thylmethacrylat in dem Copolymeren wurde auf 40% bestimmt,
mittels einer 1HNMR-Analyse.
Das erhaltene Polymer (4,66 g) wurde in 50 ml DMF gelöst.
Zu dieser Lösung wurde Natriumthiosulfat zugegeben (5,8 g,
0,037 Mol) sowie 10 ml Wasser. Die wolkige Reaktionsmischung
wurde 26 h lang auf 90°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raum
temperatur wurde die trübe Reaktionsmischung einer Dialyse-
Membran zugeführt und gegen Wasser dialysiert. Die erhaltene
Lösung wurde dann konzentriert, worauf das Konzentrat einem
Bildaufzeichnungs-Test zugeführt wurde.
Im Handel erhältliches p-Chloromethylstyrol (20 g), t-
Butylacrylat (30 g), CuCl (0,75 g) und 2,2'-Dipyridyl (1,5 g)
wurden miteinander in einem Reaktionskolben vermischt. Die Mi
schung wurde mit trockenem Stickstoffgas 15 min lang ausgespült
und dann 1,5 h lang auf 110 bis 120°C erhitzt. Die erhaltene
feste Masse wurde in THF gelöst und dann in eine kalte Mischung
aus Methanol/Wasser (50/50 v/v) ausgefällt. Das Polymer wurde
durch Abfiltrieren durch eine Glas-Fritte abgetrennt und im Va
kuum 18 h lang bei 60°C getrocknet, unter Erzielung einer 60%-
igen Ausbeute. Eine Analyse des Polymeren nach der GPC-Methode
ergab ein Gewichts-mittleres Molekulargewicht (Mw) von 192 000
und eine Molekulargewichts-Verteilung von 27,5. Der molare An
teil an t-Butylacrylat in dem Copolymeren wurde auf 43% be
stimmt, unter Anwendung einer 1HNMR-Analyse.
Das erhaltene Polymer (2,2 g) wurde in 40 ml DMF gelöst.
Zu dieser Lösung wurde Natriumthiosulfat zugegeben (1,6 g,
0,01 Mol) sowie 8 ml Wasser. Die wolkige Reaktionsmischung wur
de 21 h lang auf 90°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtempe
ratur wurde die trübe Reaktionsmischung einer Dialyse-Membran
zugeführt und 24 h lang gegen Wasser dialysiert. Die erhaltene
Lösung wurde dann konzentriert, worauf das Konzentrat einem
Bildaufzeichnungs-Test zugeführt wurde.
Im Handel erhältliches p-Chloromethylstyrol (5 g), t-
Butylacrylat (5 g), Toluol (10 g), CuCl (0,15 g) und 2,2'-
Dipyridyl (0,3 g) wurden miteinander in einem Reaktionskolben
vermischt. Die Mischung wurde mit trockenem Stickstoffgas
15 min lang ausgespült und dann 2 h lang auf 110 bis 120°C er
hitzt. Die erhaltene Lösung wurde in 10 ml THF gelöst und dann
in eine kalte Mischung aus Methanol/Wasser (50/50 v/v) ausge
fällt. Das Polymer wurde durch Filtration abgetrennt und im Va
kuum 18 h lang bei 60°C getrocknet, unter Erzielung einer 50%-
igen Ausbeute. Eine Analyse des Polymeren nach der GPC-Methode
ergab ein Gewichts-mittleres Molekulargewicht (Mw) von 33 400
und eine Molekulargewichts-Verteilung von 4,2. Der molare An
teil an t-Butylacrylat in dem Copolymeren wurde auf 35% be
stimmt, unter Anwendung einer 1HNMR-Analyse.
Das erhaltene Polymer (2,2 g) wurde in 40 ml DMF gelöst.
Zu dieser Lösung wurde Natriumthiosulfat zugegeben (1,9 g,
0,012 Mol) sowie 8 ml Wasser. Die wolkige Reaktionsmischung
wurde 24 h lang auf 90°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raum
temperatur wurde die trübe Reaktionsmischung einer Dialyse-
Membran zugeführt und gegen Wasser dialysiert. Die erhaltene
Lösung wurde dann konzentriert, worauf das Konzentrat einem
Bildaufzeichnungs-Test zugeführt wurde.
Vinylpolymere lassen sich herstellen durch Copolymerisa
tion von Monomeren, welche die funktionellen Thiosulfat-Gruppen
enthalten mit einem oder mehreren anderen ethylenisch ungesät
tigten, polymerisierbaren Monomeren, um chemische oder funktio
nelle Eigenschaften des Polymeren zu verändern, um das Bildauf
zeichnungs-Verhalten des Elementes zu optimieren oder um zu
sätzliche Möglichkeiten für eine Quervernetzung zu schaffen.
Zu zusätzlichen geeigneten ethylenisch ungesättigten, po
lymerisierbaren Monomeren gehören beispielsweise Acrylate (ein
schließlich Methacrylat), wie z. B. Ethylacrylat, n-Butylacry
lat, Methylmethacrylat und t-Butylmethacrylat, Acrylamide (ein
schließlich Methacrylamide), Acrylnitril (einschließlich Meth
acrylnitril), Vinylether, Styrole, Vinylacetat, Diene (z. B.
Ethylen, Propylen, 1,3-Butadien und Isobutylen), Vinylpyridin
und Vinylpyrrolidon. Acrylamide, Acrylate und Styrole werden
bevorzugt verwendet.
Polyester, Polyamide, Polyimide, Polyurethane und Poly
ether lassen sich aus üblichen Ausgangs-Materialien unter An
wendung üblicher bekannter Verfahren und Bedingungen herstel
len.
Eine Mischung der wärme-empfindlichen Polymeren, wie hier
beschrieben, kann in der Bildaufzeichnungs-Schicht der Bildauf
zeichnungs-Elemente verwendet werden, jedoch wird vorzugsweise
lediglich ein einzelnes Polymer verwendet. Die Polymeren kön
nen, wenn sie in der Bildaufzeichnungs-Schicht verwendet wer
den, quervernetzt sein oder nicht. Im Falle einer Quervernet
zung wird der quervernetzbare Rest vorzugsweise von einer oder
mehreren der zusätzlichen ethylenisch ungesättigten, polymeri
sierbaren Monomeren bereitgestellt, wenn es sich bei den Poly
meren um Vinylpolymere handelt. Die Quervernetzung kann nicht
mit der Wärme-Aktivierung der Thiosulfatgruppe während der
Bildaufzeichnung stören.
Die Bildaufzeichnungs-Schicht der Bildaufzeichnungs-Ele
mente kann ein oder mehrere Homopolymere oder Copolymere ent
halten, mit oder ohne kleine Mengen (weniger als 20 Gew.-%, be
zogen auf das gesamte Trockengewicht der Schicht) von zusätzli
chen Bindemitteln oder polymeren Materialien, welche die Bild
aufzeichnungs-Eigenschaften nicht negativ beeinflussen. Jedoch
enthält die Bildaufzeichnungs-Schicht keine zusätzlichen Mate
rialien, die für die Bildaufzeichnung nicht benötigt werden,
insbesondere solche Materialien, die üblicherweise für eine
Naß-Entwicklung mit alkalischen Entwickler-Lösungen benötigt
werden (wie z. B. Novolak- oder Resol-Harze).
Die Menge an wärme-empfindlichem Polymer oder an wärme-
empfindlichen Polymeren in der Bildaufzeichnungs-Schicht liegt
im allgemeinen bei mindestens 0,1 g/m2 und vorzugsweise bei 0,1
bis 10 g/m2 (auf Trockengewichts-Basis). Dies ermöglicht im
allgemeinen eine mittlere Trockendicke von 0,1 bis 10 µm.
Die Bildaufzeichnungs-Schicht kann ferner ein oder mehrere
übliche oberflächenaktive Mittel zur Verbesserung der Be
schichtbarkeit und anderer Eigenschaften enthalten und/oder
Farbstoffe oder Färbemittel, um das aufgezeichnete Bild sicht
bar zu machen, oder beliebige andere Zusätze, die üblicherweise
auf dem lithografischen Gebiet verwendet werden, solange die
angewandten Konzentrationen gering genug sind, daß sie sich
inert bezüglich der Bildaufzeichnungs- und Druck-Eigenschaften
verhalten.
Die wärme-empfindliche Zusammensetzung der Bildaufzeich
nungs-Schicht enthält vorzugsweise ein oder mehrere fototherma
le Konversions-Materialien, um die entsprechende Energie von
einer geeigneten Energiequelle (z. B. einem Laser) zu absorbie
ren, wobei die Strahlung in Wärme umgewandelt wird. Dies bedeu
tet, daß solche Materialien Photonen in Wärme-Phonone umwan
deln. Vorzugsweise liegt die absorbierte Strahlung im infraro
ten und nahen-infraroten Bereich des elektromagnetischen Spek
trums. Derartige Materialien können bestehen aus Farbstoffen,
Pigmenten, verdampften Pigmenten, Halbleiter-Materialien, Le
gierungen, Metallen, Metalloxiden, Metallsulfiden und Kombina
tionen hiervon oder einer dichroischen Ansammlung von Materia
lien, die Strahlung aufgrund ihres Brechungs-Indexes und ihrer
Dicke absorbieren. Boride, Carbide, Nitride, Carbonitride,
Bronzestrukturierte Oxide und Oxide, die in struktureller Hin
sicht mit der Bronze-Familie in Beziehung stehen, jedoch ohne
die WO2,9-Komponente, sind ebenfalls geeignet. Ein besonders ge
eignetes Pigment ist Kohlenstoff (z. B. Ruß). Die Größe der Pig
ment-Teilchen sollte nicht größer sein als die Dicke der
Schicht. Vorzugsweise liegt die Größe der Teilchen bei der
Hälfte der Dicke der Schichten oder darunter. Geeignete absor
bierende Farbstoffe für Diodenlaser-Strahlen des nahen-infraro
ten Bereiches werden beispielsweise in der US-A-4 973 572 be
schrieben. Besonders geeignete Farbstoffe sind solche mit
"breiten Banden", d. h. jene, die über einen breiten Bereich des
Spektrums absorbieren. Auch können Mischungen von Pigmenten,
Farbstoffen, oder von beiden, verwendet werden. Besonders ge
eignete infrarote Strahlung absorbierende Farbstoffe und Pig
mente sind beispielsweise die folgenden:
p-Toluolsulfonat
Entspricht IR-Farbstoff 1, jedoch mit
C3
F7
CO2-
als Anion.
Entspricht IR-Farbstoff 1, jedoch mit Chlorid
als dem Anion
Das fotothermale Konversions-Material oder die Konver
sions-Materialien liegen im allgemeinen in der Bildaufzeich
nungs-Schicht in einer Menge vor, die ausreicht, um eine opti
sche Dichte von mindestens 0,3, und vorzugsweise mindestens
1,0, bei der Arbeits-Wellenlänge des Bildaufzeichnungs-Lasers
zu erzielen. Die im Einzelfalle zu verwendende Menge für diesen
Zweck ist durch den Fachmann leicht bestimmbar und hängt von
dem speziellen, im Einzelfalle, verwendeten Material ab.
Alternativ kann ein fotothermales Konversions-Material in
einer separaten Schicht untergebracht werden, die sich in Kon
takt mit der wärme-empfindlichen Bildaufzeichnungs-Schicht be
findet. Dies bedeutet, daß während der Bildaufzeichnung die
Wirkung des fotothermalen Konversions-Materials auf die wärme-
empfindliche Bildaufzeichnungs-Schicht übertragen werden kann,
ohne daß die Materialien ursprünglich in der gleichen Schicht
vorliegen.
Die wärme-empfindliche Zusammensetzung kann auf einen Trä
ger unter Anwendung üblicher Vorrichtungen und Verfahren aufge
bracht werden, beispielsweise durch Spin-Beschichtung, Messer-
Beschichtung, Gravure-Beschichtung, Tauch-Beschichtung sowie
Beschichtung mit einem Extrusions-Trichter.
Die Bildaufzeichnungs-Elemente dieser Erfindung können je
de geeignete Form aufweisen, d. h. sie können beispielsweise
vorliegen in Form von Druckplatten, Druckzylindern, Drucktrom
meln und Druckbändern (einschließlich flexibler Druckbänder).
Vorzugsweise bestehen die Bildaufzeichnungs-Elemente aus litho
grafischen Druckplatten.
Die Druckplatten können jede beliebige geeignete Größe und
Form aufweisen (beispielsweise können sie quadratisch oder
rechteckig sein) mit der erforderlichen wärme-empfindlichen
Bildaufzeichnungs-Schicht, die auf einem geeigneten Träger an
geordnet ist. Druckzylinder und Drucktrommeln sind als rotie
rende Druckelemente bekannt, in welchem Falle Träger und wärme-
empfindliche Schicht in zylindrischer Form vorliegen. Hohle Zy
linder oder solche mit massiven Metallkernen können als
Substrate für die Drucktrommeln verwendet werden.
Während der Verwendung können die Bildaufzeichnungs-Ele
mente dieser Erfindung jeder geeigneten Energiequelle exponiert
werden, die Wärme erzeugt oder liefert, wie beispielsweise ei
nem focusierten Laserstrahl oder einem Thermo-Widerstandskopf,
in den Bildaufzeichnungs-Bereichen, in typischer Weise von ei
ner digitalen Information, die dem Bildaufzeichnungs-Gerät zu
geführt wird. Ein Laser, der zur Exponierung des Bildaufzeich
nungs-Elementes dieser Erfindung verwendet wird, ist vorzugs
weise ein Diodenlaser, aufgrund seiner Zuverlässigkeit und auf
grund niedriger Erhaltungskosten des Diodenlaser-Systems, je
doch können auch andere Laser verwendet werden, wie z. B. Gas-
Laser sowie Festkörper-Laser. Die Kombination der Energiequel
le, der Intensität sowie der Exponierungsdauer der Laser-Bild
aufzeichnung sind dem Fachmann bekannt.
Nähere Angaben zu Lasern, die in dem nahen-infraroten Be
reich des Spektrums emittieren, sowie geeignete Bildaufzeich
nungs-Geräte werden in der US-A-5 339 737 beschrieben. Das
Bildaufzeichnungs-Element wird in typischer Weise sensibili
siert, um das Ansprechvermögen auf die emittierende Wellenlänge
des Lasers zu maximieren. Im Falle einer Farbstoff-Sensibili
sierung wird der Farbstoff in typischer Weise derart ausge
wählt, daß sein λmax nahe der Wellenlänge des verwendeten Lasers
liegt.
Die Bildaufzeichnungs-Vorrichtung kann allein betrieben
werden, wobei sie allein als Systemmacher funktioniert, oder
sie kann direkt in eine lithografische Druckpresse eingeführt
werden. Im letzteren Falle beginnt der Druck unmittelbar nach
der Bildaufzeichnung, wodurch die Druckpressen-Einstelldauer
beträchtlich reduziert wird. Die Bildaufzeichnungs-Vorrichtung
kann in Form eines Flachbett-Recorders oder eines Trommel-Re
corders vorliegen, wobei das Bildaufzeichnungs-Element auf der
inneren oder äußeren zylindrischen Oberfläche der Trommel befe
stigt ist.
Im Falle der Trommel-Konfiguration kann die erforderliche
relative Bewegung zwischen der Bildaufzeichnungs-Vorrichtung
(z. B. einem Laserstrahl) und dem Bildaufzeichnungs-Element
durch Rotation der Trommel um ihre Achse erreicht werden (mit
dem hierauf befestigten Blldaufzeichnungs-Element) und Bewegung
der Bildaufzeichnungs-Vorrichtung parallel zur Rotationsachse,
wodurch das Bildaufzeichnungs-Element im Umfang abgetastet
wird, so daß das Bild in axialer Richtung "wächst". Alternativ
kann die Bildaufzeichnungs-Vorrichtung parallel zur Trommelach
se bewegt werden und nach jeder Passage über das Bildaufzeich
nungs-Element im Winkel ansteigen, so daß das Bild umfangsmäßig
"wächst". In beiden Fällen kann nach einem vollständigen Abta
sten ein Bild entsprechend dem originalen Dokument oder ein
Bild (positiv oder negativ) auf die Oberfläche des Bildauf
zeichnungs-Elementes aufgebracht werden.
Im Falle der Flachbett-Konfiguration wird ein Laserstrahl
über jede Achse des Bildaufzeichnungs-Elementes gezogen und
wird nach jeder Passage längs der Achse mit einem Index verse
hen. Es ist offensichtlich, daß die erforderliche relative Be
wegung erzeugt werden kann durch Bewegung des Bildaufzeich
nungs-Elementes anstelle des Laserstrahles.
Obgleich eine Laser-Bildaufzeichnung bevorzugt im Rahmen
der Praxis dieser Erfindung angewandt wird, können doch auch
andere Bildaufzeichnungs-Mittel dazu verwendet werden, um ther
mische Energie in bildweiser Form zuzuführen. Beispielsweise
kann die Bildaufzeichnung erfolgen unter Verwendung eines Ther
mo-Widerstandskopfes (oder Thermo-Druckerkopfes) nach einer Me
thode, die bekannt ist als "thermales Drucken", wie es bei
spielsweise bekannt ist aus der US-A-5 488 025. Derartige ther
male Druckerköpfe sind im Handel erhältlich (beispielsweise in
Form eines Druckerkopfes vom Typ Fujitsu Thermal Head FTP-040
MCS001 und TDK Thermal Head F415 HH7-1089).
Nach der Bildaufzeichnung kann das Bildaufzeichnungs-Ele
ment zum Druck verwendet werden, und zwar entweder mit oder oh
ne übliche Naß-Entwicklung, unter Verwendung üblicher Entwick
ler oder Wasser. Der Druck erfolgt durch Aufbringen einer li
thografischen Tinte oder Druckfarbe auf das Bild auf die Druck
oberfläche mit einer Fountain-Lösung und durch Übertragung der
Tinte oder Druckfarbe auf ein geeignetes Empfangsmaterial (bei
spielsweise ein Gewebe, Papier, Metall, Glas oder ein plasti
sches Material), um den gewünschten Druck des Bildes zu erhal
ten. Gegebenenfalls kann eine intermediäre "Blanket"-Walze dazu
verwendet werden, um Tinte oder Druckfarbe von dem Bildauf
zeichnungs-Element auf das Bild-Empfangsmaterial zu übertragen.
Die Bildaufzeichnungs-Elemente können zwischen den Drucken ge
reinigt werden, falls dies erwünscht ist, unter Verwendung üb
licher Reinigungsmittel.
Die folgenden Beispiele sollen die Praxis der Erfindung
veranschaulichen, ohne sie in irgendeiner Weise zu beschränken.
Im Falle dieser Beispiele wurde ein thermaler IR-Laser-
Platesetter verwendet, um ein Bild auf den Druckplatten aufzu
zeichnen, wobei der Printer oder Drucker ähnlich war demjeni
gen, wie er in der US-A-5 168 288 beschrieben wird. Die Druck
platten wurden exponiert, unter Anwendung von ungefähr 450 mW
pro Kanal, 9 Kanäle pro Schwaden (swath), 945 Zeilen/cm, bei
einem Trommel-Umfang von 53 cm und einem Bild-Spot (1/e2) auf
der Bildebene von 25 µm. Das Testbild umfaßte einen Text, posi
tive und negative Zeilen, Halbton-Punktmuster und ein Halbton-
Bild. Bilder wurden mit Geschwindigkeiten von bis zu 1100 UpM
aufgezeichnet (die Exponierungsgrade entsprecheh nicht notwen
digerweise der optimalen Exponierung der getesteten Druckplat
ten).
Wärme-empfindliche Bildaufzeichnungs-Massen wurden aus den
folgenden Komponenten hergestellt:
Polymere 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 | 0,20 g |
IR-Farbstoff 6 | 0,02 g |
Wasser | 4,00 g |
Methanol | 1,00 g |
Polymer 1: linear
Polymer 2: hyperverzweigt
Polymer 2: hyperverzweigt
Eine jede Masse enthielt 4,21 Gew.-% Feststoffe und wurde
in einer Beschichtungsstärke, trocken gemessen, von 100 mg/ft2
(1,08 g/m2) auf einen 0,10 mm starken, mit einer Gelatine-Haft
schicht versehenen Poly(ethylenterephthalat)-Träger unter An
wendung üblicher Beschichtungs-Methoden aufgetragen. Die erhal
tenen Druckplatten wurden in einem Konvektionsofen 3 min bei
82°C getrocknet, auf der rotierenden Trommel eines üblichen
Platesetters befestigt und mit einem 830 nm Laser-Druckerkopf
digital exponiert, bei einer Dosierung von 550 bis 1350 mJ/cm2.
Die blaugrüne Beschichtung verfärbte sich rasch zu ei
ner typischen, fast weißen Farbe in den exponierten Bereichen.
Eine Probe einer jeden der mit einem Laser exponierten
Platten wurde dann auf dem Blech-Zylinder (plate cylinder) ei
ner im Handel erhältlichen lithografischen Duplikator-Presse,
für eine volle Seite, erhältlich von der Firma A. B. Dick, ein
gespannt, zur Durchführung eines normalen Druckpressen-Ver
suchs, unter Verwendung einer Fountain-Lösung vom Typ Varn Uni
versal Pink und unter Verwendung einer schwarzen Tinte. Die
Fountain-Lösung wirkte gleichzeitig als Entwickler zur Reini
gung und Desensibilisierung der nicht-exponierten Bereiche der
Platten. Jede Platte rollte sich schnell auf und diente zum
Drucken von mindestens 1000 Blättern mit voller Dichte. Die
Druckpressen-Ergebnisse sind in Tabelle I unten zusammenge
stellt.
Diese erhaltenen Ergebnisse vergleichen direkt das Druck
pressen-Verhalten von Vergleichs-Druckplatten mit linearen Po
lymeren (Polymere 1 und 3) in den Blldaufzeichnungs-Schichten
mit den erfindungsgemäßen Druckplatten mit hyperverzweigten Po
lymeren (Polymere 2 und 4) in den Bildaufzeichnungs-Schichten.
Obgleich sich beide Ansätze von Platten zufriedenstellend auf
der Presse verhielten, zeigten die erfindungsgemäßen Druckplat
ten doch eindeutig ein überlegenes Verhalten gegenüber den Ver
gleichs-Druckplatten, und zwar durch eine beträchtlich höhere
Foto-Empfindlichkeit und ein schnelleres Aufrollen (faster
roll-up). Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten im Falle von
Druckplatten, die hyperverzweigte Polymere 5 und 6 enthielten.
Andere Bildaufzeichnungs-Elemente wurden in entsprechender
Weise, wie oben beschrieben, hergestellt, mit der Ausnahme, daß
sie unter Verwendung von im Handel erhältlichen Träger-Materia
lien hergestellt wurden, bekannt als MYRIAD 2, wobei es sich um
einen 0,1 mm starken Polyester-Träger handelt, der mit einem
hydrophilen keramischen Material beschichtet ist (erhältlich
von der Firma Xanté Corporation). Die Bildaufzeichnungs- und
Druck-Ergebnisse sind in Tabelle II unten zusammengestellt.
Die Platten wurden in entsprechender Weise auf einem Pla
tesetter exponiert und entweder unter Verwendung einer Foun
tain-Lösung entwickelt oder durch einfaches Abspülen der nicht-
exponierten Bereiche der Platten, unter Verwendung von Lei
tungswasser. Die verschiedenen Methoden der Entwicklung und die
Testergebnisse unter Verwendung einer Druckpresse vom Typ A. B. Dick
sind in der Tabelle II zusammengestellt. Die Platten der
Erfindung erzeugten in jedem Falle eine höhere Foto-Empfindlich
keit und führten zu einem schnelleren Aufrollen.
Claims (10)
1. Wärme-empfindliches Bildaufzeichnungs-Element mit einem
Träger,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich auf dem Träger eine wärme-empfindliche Bildaufzeichnungs-
Schicht mit einem wärme-empfindlichen hyperverzweigten Polymer
befindet.
2. Bildaufzeichnungs-Element nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
es zusätzlich ein fotothermales Konversionsmaterial enthält.
3. Bildaufzeichnungs-Element nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das fotothermale Konversionsmaterial ein infrarote Strahlung
absorbierendes Material ist.
4. Bildaufzeichnungs-Element nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das hyperverzweigte Polymer ein oder mehrere hyperverzweigte
Polymer-Segmente HPB-(Fr)n enthält, worin Fr steht für eine
wärme-empfindliche aktive Endgruppe und n für eine Zahl von 2
oder darüber.
5. Bildaufzeichnungs-Element nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die wärme-empfindliche aktive Endgruppe Fr besteht aus:
- a) einer Thiosulfatgruppe der Struktuformel I
worin
X steht für eine divalente verbindende Gruppe, und
Y ein Kation ist, - b) einem Organoonium-Salz auf Heteroatom-Basis der
Strukturformel II:
worin
X wie oben definiert ist,
Z steht für Stickstoff, Schwefel oder Phosphor,
R steht für eine Alkylgruppe,
m steht für 3 oder 4, und
X" steht für ein monovalentes oder divalentes Anion, - c) einer Sulfonatqruppe der Strukturformel III:
worin
X wie oben definiert ist, und
Q eine Iminogruppe der Strukturformel lila darstellt:
worin R1 und R2 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff atome, Alkylgruppen, Acylgruppen oder aromatische Gruppen, oder worin R1 und R2 zusammen einen alicyclischen Ring bilden,
eine Alkylgruppe der Strukturformel IIIb:
worin R3 eine Elektronen-abziehende Gruppe darstellt, und R4 und R5 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoffatome oder Alkylgruppen, oder
eine Imidgruppe der Strukturformel IIIc:
worin R6 eine divalente aliphatische Gruppe ist, R7 und R8 unab hängig voneinander stehen für Wasserstoffatome, Thio- oder Oxo- Gruppen, und worin p und q unabhängig voneinander stehen für 1 oder 2, so daß die Valenzen der Kohlenstoffatome entsprechend abgesättigt sind, oder - d) einer Carboxylatgruppe der Strukturformel IV:
worin
X die oben angegebene Definition hat, und R9, R10 und R11 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoffatome, Alkylgrup pen oder aromatische Gruppen, oder worin beliebige zwei von R9, R10 und R11 gemeinsam einen carbocyclischen Ring bilden, und worin
t steht 0 oder 1.
6. Bildaufzeichnungs-Element nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
X steht für -COOX'-, worin X' steht für eine Ethylen-, n-Pro
pylen- oder n-Butylen-Gruppe, oder X steht für eine Phenylenme
thylengruppe, worin Y steht für Wasserstoff oder ein Natrium-
oder Kalium-Ion, Q steht für die iminogruppe der Struktur IIIa,
R1 und R2 bilden einen unsubstituierten alicyclischen Ring mit
5 bis 15 Atomen im Ring, R5 steht für eine Sulfo-, Carboxy-,
Nitro- oder Phenyl-Gruppe, R6 steht für eine Alkylengruppe mit
2 bis 3 Kohlenstoffatomen, und R7 und R8 stehen beide für Oxo
gruppen.
7. Bildaufzeichnungs-Element nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das wärme-empfindliche, hyperverzweigte Polymer 2 bis 100 000
wärme-empfindliche, aktive Endgruppen enthält.
8. Verfahren zur Aufzeichnung eines Bildes mit den Stufen:
- A) Bereitstellung eines Bildaufzeichnungs-Elementes nach einem der vorstehenden Ansprüche, und
- B) bildweise Exponierung des Bildaufzeichnungs-Elementes unter Erzeugung von exponierten und nicht-exponierten Bereichen in der Bildaufzeichnungs-Schicht des Bildaufzeichnungs-Elemen tes, wodurch die exponierten Bereiche entweder hydrophober oder hydrophiler gemacht werden als die nicht-exponierten Bereiche, durch erzeugte Wärme bei der bildweisen Exponierung.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bildweise Exponierung unter Verwendung eines infrarote
Strahlung emittierenden Lasers durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bildweise Exponierung unter Verwendung eines Thermo-
Druckerkopfes durchgeführt wird.
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