DE19958980A1 - Verfahren zur Bestimmung von PCR-Produkten, sowie ein PCR-Detektions-Kit und eine Vorrichtung für ein solches Verfahren - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von PCR-Produkten, sowie ein PCR-Detektions-Kit und eine Vorrichtung für ein solches VerfahrenInfo
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Abstract
Zur Bestimmung von PCR-Produkten, wobei von mindestens einer Zielsequenz amplifizierte PCR-Produkte in einem Durchflußzytometer gemessen werden und in die PCR-Produkte zwei unterschiedliche Markierungen eingebaut werden, von denen die eine ein Partikel oder eine Bindungsstelle für Partikel ist und die andere Markierung ein in einem Durchflußzytometer detektierbarer Farbstoff oder eine Bindungsstelle für einen solchen Farbstoff ist, werden die zwei unterschiedlichen Markierungen während der PCR durch Verwendung unterschiedlich markierter Primer und/oder unterschiedlich markierter Nukleotide in die PCR-Produkte eingebaut.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspru
ches 1. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein im Verfahren einsetzbares
PCR-Detektions-Kit sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
erleichtert.
Der mengenmäßige Nachweis bestimmter DNA- oder RNA-Sequenzen
(Zielsequenzen) in Probenmaterial, in aller Regel lebenden Zellen, kann als z. B.
diagnostischer und/oder therapeutischer Parameter in den unterschiedlichsten
Anwendungen herangezogen werden. Denkbar ist, daß über den Vergleich einer
zu analysierenden Zellprobe mit bekannten Proben oder einem normierten Stan
dard auf den Grad einer infektiösen oder onkologischen Erkrankung geschlossen
wird.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind humangenetische Untersuchungen, bei de
nen aus dem Vorhandensein bestimmter Zielsequenzen in unüblichen Mengen
auf eventuell vorliegende Erbkrankheiten geschlossen wird. Schließlich finden
gattungsgemäße Verfahren auch in der Forensik Anwendung, wenn es z. B. darum
geht, das Erbmaterial verschiedener Menschen zu unterscheiden. Die vorstehende
Aufzählung ist nicht abschließend. Sie dient lediglich dazu, die Zielrichtung gat
tungsgemäßer Verfahren zu verdeutlichen. Es lassen sich durchaus noch weitere
Anwendungsbeispiele, z. B. Qualitätskontrollen von Lebensmitteln, denken.
Gattungsgemäße Verfahren können auch lediglich qualitativ zur Prüfung einge
setzt werden, ob eine bestimmte Zielsequenz in Zellen vorliegt oder nicht
(Ja/Nein-Aussage). Hauptanwendung ist jedoch die quantitative Bestimmung.
Da eine direkte Bestimmung bestimmter Zielsequenzen in z. B. lebenden Zellen
aufgrund der geringen Ausgangsmengen oftmals nicht möglich ist, muß die ge
suchte Sequenz zunächst vermehrt (amplifiziert) werden, damit überhaupt eine
Analyse möglich ist. Die Amplifizierung erfolgt in aller Regel mittels PCR bzw.
RT-PCR, falls eine RNA-Sequenz (Genexpression, RNA-Virus) untersucht wer
den soll. Die amplifizierten Zielsequenzen sollen im folgenden als PCR-Produkte
bezeichnet werden.
Mittels PCR lassen sich aus den Zielsequenzen in ausreichender Menge PCR-
Produkte herstellen, um sie anschließend qantifizieren zu können. Eine "relative"
Quantifizierung der PCR-Produkte kann z. B. über Vergleich mehrerer unter
schiedlicher PCR-Ansätze erfolgen. Denkbar ist aber auch, daß man eine Stan
dardsequenz mit bekannter Menge an Zielsequenz als Referenz zugrundelegt und
die Meßergebnisse (Menge an PCR-Produkten) für absolute Berechnungen der
Menge an Zielsequenz aus derselben Probe zugrundelegt.
Geeignete gattungsgemäße Verfahren zur durchflußzytometrischen Detektion von
PCR-Produkten sind z. B. von Yang et. al. (1995), Cytometry 21: 197-202 oder
Vlieger et. al. (1992) Anal. Biochem. 205: 1-7 beschrieben worden. Bei der einen
beschriebenen Methode (Yang et al.) wird an dem während der PCR gebildeten
PCR-Produkt durch Einbau entsprechend markierter Nukleotide eine erste Mar
kierung vorgenommen. Das fertige PCR-Produkt wird dann thermisch in Einzel
stränge getrennt. An die Einzelstränge werden weitere DNA-Sonden hybridisiert,
die eine zweite von der ersten abweichende Markierung aufweisen. In einem
weiteren Schritt wird dann an die erste Markierung des PCR-Produktes ein Mi
kropartikel gekoppelt und an die zweite Markierung ein fluoreszenzmarkierter
Antikörper. Die gefärbten PCR-Produkte können dann aufgrund ihrer Partikel
bindung im Durchflußzytometer bestimmt werden.
Die andere bekannte Methode (Vlieger et al.) funktioniert relativ ähnlich. Einzi
ger Unterschied besteht darin, daß hier nicht während der PCR markierte Nu
kleotide angeboten werden, sondern daß einer der beiden eingesetzten Amplifi
kationsprimer die erste Markierung trägt.
Die beschriebenen Verfahren erfordern folgende separate Schritte: 1. PCR-
Reaktion zur Einführung der ersten Markierung, 2. Hybridisierung zur Einfüh
rung der zweiten Markierung, 3. Anbindung an die Partikel, 4. Färbung der PCR-
Produkte mit fluoreszenz-markierten Antikörpern und 5. Messung der Partikel im
Durchflußzytometer.
Die Verfahren sind damit relativ arbeits- und zeitaufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend von dem Stand der Technik ein Verfah
ren zu schaffen, das eine schnellere und sicherere Bestimmung von PCR-
Produkten ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1 aufweist.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß beide Markierungen schon während der
PCR durch Verwendung unterschiedlich markierter Primer und/oder Einbau un
terschiedlich markierter Nukleotide in die PCR-Produkte erfolgt.
Vorzugsweise werden Primer eingesetzt, die jeweils mit einer Markierung verse
hen sind. Denkbar ist aber auch, pro Zielsequenz einen Primer einzusetzen, der
die erste Markierung trägt und ein Nukleotid, das die zweite Markierung trägt
bzw. mit unterschiedlichen Nukleotiden zu arbeiten, die jeweils mit den Markie
rungen versehen sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also in besonders einfacher Wei
se an jedem im Zuge der Amplifizierung aus der Zielsequenz gebildeten PCR-
Produkt die beiden unterschiedlichen Markierungen vorgesehen.
Der zusätzliche im "Stand der Technik"-Verfahren erforderliche Hybridisierungs
schrift (bei dem nach Abschluß der PCR eine DNA-Sonde an die DNA hybridi
siert wird, die die zweite Markierung trägt) entfällt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil bei der bevorzugten Verwendung von markier
ten Primern ist, daß über die Primer die Anzahl der Markierungen eindeutig fest
gelegt ist. Verwendet man markierte Nukleotide, die während der PCR in das
gebildete Produkt eingebaut werden, dann kann es dazu kommen, daß z. B. meh
rere Markierungen pro DNA-Strang auftreten, die einer exakten Quantifizierung
entgegenstehen.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie die beiden bevorzugt eingesetzten
markierten Primer (sinngemäß gilt das Folgende auch für markierte Nukleotide)
ausgestaltet sein können.
Eine Möglichkeit ist, daß die an den Primern vorgesehenen Markierungen ledig
lich spezifische Bindungsstellen sind, an die in aller Regel nach Abschluß der
PCR jeweils die im Durchflußzytometer detektierbaren Partikel bzw. Farbstoffe
mit entsprechenden komplementären Gegenstücken gebunden werden können.
Solche Bindungsstellen könnten z. B. folgende Verbindungen sein: Digoxigenin,
Biotin, Dinitrophenol, Cholesterol, Amine, Psoralen etc. Die Kopplung an die
Partikel und/ oder den Farbstoff erfolgt über Antikörper oder Adaptoren wie z. B.
Streptavidin. Denkbar sind auch andere dem Fachmann geläufige spezifisch bin
dende Systeme. Wichtig ist lediglich, daß über die Markierungen eine spezifische
"Fluorochromierung" bzw. Partikelbindung an jeweils einem der beiden Primer
erfolgen kann.
Ein geeigneter Farbstoff zur Fluorochromierung der PCR-Produkte wäre z. B.
Phycoerythrin, der im Rahmen der Erfindung z. B. in Form eines Konjugats mit
Streptavidin eingesetzt werden kann. Dabei erfolgt, im Unterschied zu den "Stand
der Technik"-Verfahren, die Färbung gleichzeitig mit der Partikelanbindung. Als
weitere Farbstoffe kommen u. a. in Betracht: Cy5, Cy3, Cy2, TAMRA, Rhoda
min, HEX, ROX, Texas Red, IRD40, IRD41 und AMCA.
Denkbar ist selbstverständlich auch, daß die Fluorochromierung bereits an dem
für die PCR eingesetzten Primer vorgesehen ist. Man würde so bereits mit der
Amplifizierung Produkte erhalten, die gefärbt sind und könnte auf den sonst
gleichzeitig mit der Partikelbindung durchgeführten Färbeschritt verzichten.
Theoretisch denkbar wäre auch, daß bereits Partikel-gekoppelte Primer eingesetzt
werden. Auf diese Weise könnte man PCR-Produkte direkt an die Partikel ge
bunden herstellen. Der Anbindungsschritt an die Partikel würde entfallen.
Wie oben ausgeführt, soll das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zur
Quantifizierung von PCR-Produkten eingesetzt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß gleichzeitig
(d. h. im selben Ansatz) eine zusätzliche von der zu analysierenden unterschiedli
che Zielsequenz bestimmt wird, deren Ausgangskonzentration in einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung bekannt ist (Einführung eines internen Standards). Es
versteht sich, daß die aus dieser bekannten Zielsequenz amplifizierten PCR-
Produkte wiederum erfindungsgemäß markiert werden, wobei jedoch sicherge
stellt sein muß, daß die Markierungen eine Differenzierung zu den markierten
PCR-Produkten aus der zu analysierenden Zielsequenz ermöglichen.
Im einfachsten Fall kann dies dadurch geschehen, daß für die beiden unter
schiedlichen Sequenzen Primer eingesetzt werden, die jeweils eine Partikelpopu
lation mit unterschiedlicher Größe binden. Auf diese Weise ist eine besonders
einfache Differenzierung durch Partikelgrößenmessungen im Durchflußzytometer
möglich. Denkbar wäre auch, Primer mit unterschiedlichen Farbstoffen zu ver
wenden und dann eine Differenzierung über die Farbsignale vorzunehmen. Bei
Verwendung unterschiedlicher Farbstoffe können jedoch farbstoffbedingte
Überlagerungen auftreten, die ggf. die Meßergebnisse verfälschen.
Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf ein erfindungsgemäßes Verfahren son
dern betrifft auch ein PCR-Detektions-Kit, das in dem Verfahren eingesetzt wer
den kann. Das Kit kann neben den erfindungsgemäß eingesetzten markierten
Primern und/oder Nukleotiden alle für den durchflußzytometrischen Nachweis
von PCR-Produkten notwendigen Komponenten enthalten wie z. B.: Lösungen
und Kunststoffgefäße für die Entfernung nicht eingebauter Nukleotide, Mikropar
tikel zur Anbindung der PCR-Produkte sowie eventuell Färbelösungen.
Außerdem betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung, mit der aus den PCR-
Gefäßen Probeflüssigkeit entnommen wird und alle eventuell notwendigen
Schritte zur Vorbereitung für die Durchflußzytometrie wie PCR-Aufreinigung,
Anbindung der PCR-Produkte an Partikel, ggf. Färbung und Waschen der Parti
kel automatisch durchgeführt werden. Die Vorrichtung kann weiterhin so ausge
legt sein, daß sie die vorbereitete Probe automatisch in ein Durchflußzytometer
zur Messung einspeist. Es kann sich dabei um Pipettiervorrichtungen handeln, die
z. B. über einen speziellen Eingang Flüssigkeit ansaugen, die erforderlichen
Schritte zur Vorbereitung der Messung durchführen und dann über einen ge
trennten Ausgang die vorbereitete Probe wieder abgeben.
Die Vorrichtung kann so ausgelegt sein, daß sie mit einem PCR-Gerät, z. B. ei
nem Cycler kombinierbar ist. Denkbar wäre weiterhin, daß in die Vorrichtung ein
PCR-Gerät integriert ist.
Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Abbildungen und Beispiele
näher erläutert werden.
Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch die erfindungsgemäße Herstellung von PCR-
Produkten, die im Durchflußzytometer detektierbar sind,
Fig. 2 zeigt ebenfalls schematisch eine erfindungsgemäß einsetzba
re Vorrichtung zur Verbindung von Cycler und Durchfluß
zytometer,
Fig. 3 dient zur Illustration des nachfolgend angegebenen Beispie
les 3.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren ausgehend von einer zu analysie
renden Zielsequenz 10 (schematisch als Doppelstrang dargestellt) die mittels
PCR (dargestellt durch Pfeil 11) amplifiziert werden soll. Im Rahmen der PCR
11 werden spezifische Primer 12 und 13 eingesetzt, die jeweils Markierungen 14
und 15 aufweisen. Im gezeigten Fall enthalten die Markierungen 14 und 15 spezi
fische Bindungsstellen 16 und 17 (z. B. Biotin/Streptavidin etc.).
Die PCR 11 unter Verwendung der Primer 12 und 13 führt zu einem PCR-
Produkt 18 mit jeweils einem gebundenen Primer 12 und 13.
In einem weiteren Schritt, schematisch mit 20 bezeichnet, wird die Färbung bzw.
Partikelbindung des PCR-Produktes 18 vorgenommen. Dazu werden Mikroparti
kel 21 und Farbstoff (z. B. ein Phycoerythrin-Streptavidin Konjugat) 22, die je
weils an unterschiedliche Bindungsmoleküle 23 und 24 gekoppelt sind, zugege
ben. Die Bindungsmoleküle 23 und 24 passen dabei exakt jeweils zu den Bin
dungstellen 16 und 17 der Primer 12 und 13. Es kommt daher zu entsprechenden
Anlagerungen von PCR-Produkten an die Mikropartikel und den Farbstoff. Ein
fertiges, entsprechend gefärbtes und partikelgebundenes Produkt ist schematisch
mit 25 dargestellt. Tatsächlich wird natürlich nicht nur ein Produkt (sondern
eine deutlich größere Anzahl von Produkten) an einen Partikel gebunden. Das
Produkt 25 kann in einfacher dem Fachmann geläufiger Weise in einem Durch
flußzytometer analysiert werden.
Hierbei kann die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung 30 hilfreich sein, die eine in un
terschiedliche Positionen verfahrbare (angedeutet durch die Pfeile) Halterung 31
für eine Ansaugkanüle 32 aufweist. Mit der Ansaugkanüle 32 kann aus PCR-
Reaktionsgefäßen 33, die sich in einem Cycler 34 befinden, Probenflüssigkeit 35
entnommen werden. In der Vorrichtung 30 kann dann eine automatische Be
handlung der in der Probenflüssigkeit 35 enthaltenen PCR-Produkte
(Partikelbindung, Färbung, Waschen) etc. erfolgen und nach Behandlung kann die
Probenflüssigkeit über eine separate Ausgangsleitung 36 in die nicht dargestellte
Meßzelle eines Durchflußzytometers 37 transferiert werden.
Durch die Erfindung kann auch in einer weiteren nicht gezeigten Ausführung
eine Einrichtung abgedeckt sein, bei der ein PCR-Gerät, wie z. B. der gezeigte
Cycler 34, in die Vorrichtung 30 integriert ist.
Wie angegeben soll die Erfindung auch noch durch einige Beispiele näher erläu
teil werden:
Um die Anwendbarkeit und die Sensitivität der vorliegenden Methode zu prüfen,
wurde eine 163 Basenpaare lange Sequenz des p21/WAF1-Gens amplifiziert.
Dazu wurde ein Plasmidklon verwendet, der die komplette cDNA enthielt (Clone
ID: 309881). Für eine 25-µl-PCR-Reaktion (in einem Autogene-II-Thermocycler,
Grant Instruments; Cambridge, UK) wurden 1 ng Plasmid, 25 µmol des Oligonu
kleotids Biotin-5'-GTGGACCTGTCACTGTCTTGTAC-3' (Primer 1) und
25 pmol Digoxigenin-5'-CTTCCTCTTGGAGAAGATCAG3-3' (Primer 2) einge
setzt.
Es wurden 2 units Taq-DNA-Polymerase (QIAGEN, Hilden), 100 µmol eines
jeden Nukleotids und Pufferlösungen nach Angaben des Herstellers verwendet.
Die PCR-Bedingungen waren:
Primäre Denaturierung bei 94°C für 4 min., 35 Zyklen bei 60°C für 40 sec., 72°C für 1 min. und 92°C für 40 sec. Das amplifizierte PCR-Produkt wurde mit Hilfe des QIAquick PCR Purification-Kits (QIAGEN, Hilden) von nichteingebauten Primern und Nukleotiden gereinigt und anschließend im Spektralphotometer bei A260 nm quantifiziert. Zur Anbindung an die magnetischen Partikel wurden 10 ng, 1 ng, 100 pg, 80 pg, 60 pg, 40 pg, 20 pg und 10 pg des PCR-Produktes in ei nem Volumen von jeweils 1 µl eingesetzt.
Primäre Denaturierung bei 94°C für 4 min., 35 Zyklen bei 60°C für 40 sec., 72°C für 1 min. und 92°C für 40 sec. Das amplifizierte PCR-Produkt wurde mit Hilfe des QIAquick PCR Purification-Kits (QIAGEN, Hilden) von nichteingebauten Primern und Nukleotiden gereinigt und anschließend im Spektralphotometer bei A260 nm quantifiziert. Zur Anbindung an die magnetischen Partikel wurden 10 ng, 1 ng, 100 pg, 80 pg, 60 pg, 40 pg, 20 pg und 10 pg des PCR-Produktes in ei nem Volumen von jeweils 1 µl eingesetzt.
Von den Anti-Digoxigenin-abgedeckten magnetischen Partikeln (Roche, Mann
heim), die vor dem Test zweimal in 500 µl 3 × Bindungspuffer (15 mM Tris
pH 7,5; 1,5 mM EDTA, 150 mM NaCl) äquilibriert wurden, wurde 1 µl einge
setzt. Nach Zugabe von 1 µl (90 pg) Streptavidin-Phycoerythrin-Färbelösung
(Sigma, St. Louis) wurde für 10 min rotierend bei Raumtemperatur inkubiert.
Anschließend wurden 500 µl Waschpuffer (PBS plus 0,02% Tween 20) hinzu
geben und das Reaktionsgefäß in einen Magnetständer transferiert. Nach dem
Dekantieren des Überstandes wurden die Partikel 1,5 ml TE-Puffer resuspendiert
und im Durchflußzytometer analysiert.
Hierzu wurde das PAS 3 (Partec, Münster) verwendet, wobei ein Argonlaser das
Anregungslicht von 488 nm erzeugte. Die Orangeemission wurde mit Hilfe eines
590-EM-Filters ermittelt.
Es wurden folgende Einstellungen verwendet: SSC 350 V, FSC 250 V und FL-II
685 V. Die Empfindlichkeit des Gerätes wurde unter Verwendung von Phyco
erythrin-markierten Kontrollpartikeln (FluoroSphere; DAKO, Kopenhagen) ein
gestellt. Die Daten wurden als Fluoreszenzhistogramm dargestellt und mit Hilfe
der FlowMax-Software (Partec) analysiert. Dazu wurde in FL-II ein maximaler
Bereich (Range) eingestellt und die darin vorhandenen Signale für die Berech
nung des Mittelwertes herangezogen.
Es wurde gezeigt, daß bis zu 40 pg (0,6 fmol) PCR-Produkt nachweisbar sind
und erst bei 20 pg die Fluoreszenzintensität nicht mehr von der Hintergrundfluo
reszenz der Partikel unterscheidbar ist. Das bedeutet, daß mit dieser Methode
kleinste Mengen PCR-Produkt detektierbar und quantifizierbar sind.
Zur Analyse von PCR-Kinetiken wurden Amplifikationen des p21/WAF1-Gens
durchgeführt. Dazu wurden als Ausgangsmenge 1 ng (2,4 × 10 g Moleküle), 100 pg
(2,4 × 107 Moleküle), 10 pg (2,4 × 106 Moleküle) und 1 pg (2,4 × 105 Moleküle)
des p21/WAF1-cDNA-Plasmids verwendet. Zwischen 10 und 25 Zyklen der
oben beschriebenen PCR-Reaktionen wurden nach jedem Zyklus PCR-Produkte
entnommen und wie beschrieben analysiert.
Es konnte gezeigt werden, daß bei einer Ausgangsmenge von 1 ng Plasmid das
PCR-Produkt bereits nach 12 Zyklen detektierbar war, nach 22 Zyklen ist die
stationäre Phase erreicht. Bei einer Ausgangsmenge von 1 pg Plasmid läßt sich
das Amplifikat nach 20 Zyklen nachweisen.
Die "real-time"-Detektion von PCR mit dem ABI PRISM zeigt einen sehr ähnli
chen Verlauf und eine vergleichbare Empfindlichkeit (Freemann et. al., 1999).
Um strahlungsinduzierte bzw. -supprimierte Genexpression nachzuweisen, wur
den humane Keratinozyten (HaCat-Zellie) mit UVB (0,16 minimale Erythemdo
sis; 280-370 nm) bestrahlt. Aus Zellen, die für 1, 3, 5 und 7 h nach Bestrahlung
kultiviert wurden, sowie aus unbestrahlten Zellen wurde mit Hilfe des RNeasy-
Kits (QIAGEN, Hilden) Gesamt-RNA isoliert. Diese wurde photometrisch quan
tifiziert und hinsichtlich ihrer Qualität im Agarosegel kontrolliert. 2 µg der RNA
wurden für die reverse Transkription, die mit der "Omniscript Reverse
Transcriptase" (QIAGEN, Hilden) und einem Oligo dT18 durchgeführt wurde,
eingesetzt. Von diesen reversen Transkriptions-Ansätzen wurde jeweils 1 µl für
die PCR eingesetzt. Es wurden das β-Actin-Gen (Primer: Biotin-5'-
CTTCTACAATGAGCTGCGTGTG-3' und Digoxigenin-5'-GCTCATTGCCAA
TGGTGATGA-3'), das p21/WAF1-Gen (Primer siehe oben) und das PCNA-Gen
(Primer: Biotin-5'-CTGAGGTACCTGAACTTCTTTAC-3' und Digoxigenin-5'-
AGATCCTTCTTCATCCTCGATC-3') analysiert und wie oben beschrieben, pro
PCR zwei Proben analysiert. Für das β-Actin wurden Amplifikate bei 15 Zyklen,
für PCNA bei 20 Zyklen und für p21/WAF1 bei 25 Zyklen entnommen. Die
Messung der jeweiligen PCR-Produktmenge erfolgte wie beschrieben am Durch
flußzytometer und die Ergebnisse sind in Fig. 3 dargestellt.
Fig. 3 zeigt eine deutliche Abnahme an p21/WAF1-mRNA nach 3 h UV-
Behandlung, wohingegen die PCNA-Expression bereits 1 h nach Bestrahlung
hoch reguliert wurde.
Es konnte gezeigt werden, daß mit der vorgestellten Methode bereits geringe
Veränderungen einer Gen-Expression detektiert werden (Abb. 4).
Claims (10)
1. Verfahren zur Bestimmung von PCR-Produkten, bei dem von mindestens
einer Zielsequenz amplifizierte PCR-Produkte in einem Durchflußzyto
meter gemessen werden, wobei in die PCR-Produkte zwei unterschiedliche
Markierungen eingebaut werden, von denen die eine ein Partikel oder eine
Bindungsstelle für Partikel ist und die andere Markierung ein in einem
Durchflußzytometer detektierbarer Farbstoff oder eine Bindungsstelle für
einen solchen Farbstoff ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei unter
schiedlichen Markierungen während der PCR durch Verwendung unter
schiedlich markierter Primer und/oder unterschiedlich markierter Nukleo
tide in die PCR-Produkte eingebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
unterschiedlichen Markierungen durch Verwendung unterschiedlich mar
kierter Primer in das PCR-Produkt eingebaut werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Markierung des einen Primers eine Fluorochromierung oder eine Bin
dungsstelle für ein fluorochromassoziiertes Molekül ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
fluorochromassoziierten Moleküle zur Bindung an die PCR-Produkte An
tikörper, Streptavidin oder andere spezifisch bindende Moleküle sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere unterschiedliche Ausgangssequenzen gleichzeitig
bestimmt werden, wobei die pro Sequenz eingesetzten Markierungen so
gewählt sind, daß eine getrennte Analyse der jeweils aus den Sequenzen
amplifizierten PCR-Produkte des gleichen Ansatzes im Durchflußzyto
meter möglich ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge
einer der zu analysierenden Ausgangssubstanzen bekannt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die je
weils für unterschiedliche Ausgangssequenzen eingesetzten Markierungen
Bindungsstellen für unterschiedliche Partikelpopulationen bereitstellen.
8. PCR-Detektionskit für das Verfahren gemäß der Ansprüche 1-7, da
durch gekennzeichnet, daß es die entsprechend Anspruch 1 markierten
Primer und/oder Nukleotide enthält.
9. Vorrichtung zur Verwendung in dem Verfahren gemäß der Ansprüche
1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Einrichtung zur
Entnahme von Probeflüssigkeit aus in einem PCR-Gerät befindlichen Re
aktionsgefäßen und Einrichtungen aufweist, mit denen die entnommene
Probenflüssigkeit derart behandelt werden kann, daß die in ihr enthaltenen
PCR-Produkte im Durchflußzytometer detektiert werden können.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das PCR-
Gerät in die Vorrichtung integriert ist.
Priority Applications (3)
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DE19958980A DE19958980A1 (de) | 1999-11-18 | 1999-11-18 | Verfahren zur Bestimmung von PCR-Produkten, sowie ein PCR-Detektions-Kit und eine Vorrichtung für ein solches Verfahren |
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PCT/EP2000/011222 WO2001036672A2 (de) | 1999-11-18 | 2000-11-14 | Verfahren zur bestimmung von pcr-produkten, sowie ein pcr-detektions-kit und eine vorrichtung für ein solches verfahren |
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DE19958980A DE19958980A1 (de) | 1999-11-18 | 1999-11-18 | Verfahren zur Bestimmung von PCR-Produkten, sowie ein PCR-Detektions-Kit und eine Vorrichtung für ein solches Verfahren |
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Family
ID=7931725
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CN102590068B (zh) * | 2012-03-08 | 2015-04-01 | 南开大学 | 基于流式细胞术快速定量检测淡水环境中总病毒的方法 |
Family Cites Families (1)
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IL135852A0 (en) * | 1997-10-28 | 2001-05-20 | Univ California | A method for detecting dna base mismatch |
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1999
- 1999-11-18 DE DE19958980A patent/DE19958980A1/de not_active Withdrawn
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2000
- 2000-11-14 WO PCT/EP2000/011222 patent/WO2001036672A2/de not_active Application Discontinuation
- 2000-11-14 EP EP00977535A patent/EP1230391A2/de not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
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