DE19958875A1 - Verfahren und Anordnung zum Trocknen einer Faserstoffbahn insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Trocknen einer Faserstoffbahn insbesondere Papier-, Karton- oder TissuebahnInfo
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Abstract
Verfahren zum Trocknen einer Faserstoffbahn (1), insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn während deren Herstellung, bei welchen die Faserstoffbahn in einer Trockenpartie über beheizte, rotierende Trockenzylinder geleitet und dabei von einem insbesondere endlosen Band, insbesondere Trockensieb (3) geführt wird, welches die Faserstoffbahn (1) im Umschlingungsbereich gegen die Trockenzylinder (2) drückt, wobei die zur Erzielung einer störungsfreien Bahnabhnahme vom Trockenzylinder (2) die Spannung des Bandes (3) einerseits so groß gewählt wird, daß ein störungsfreier Lauf und eine problemlose Regelung der Bandspannung gewährleistet sind, und andererseits so klein, daß ein vorhandener, maximal ausnutzbarer Bahnzug ausreicht, um eine störungsfreie Abnahme der Faserstoffbahn (1) vom Trockenzylinder (2) zu gewährleisten.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen einer Fa
serstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn während de
ren Herstellung, bei welchem die Faserstoffbahn in einer Trockenpartie
über beheizte, rotierende Trockenzylinder geleitet und dabei von einem
insbesondere endlosen Band, insbesondere Trockensieb geführt wird, wel
ches die Faserstoffbahn im Umschlingungsbereich gegen die Trockenzy
linder drückt. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Anordnung zur
Trocknung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton- oder
Tissuebahn, mit einem rotier- und beheizbaren Trockenzylinder, dessen
Zylindermantel im Betrieb der Anordnung von der Faserstoffbahn teilweise
umschlungen wird, und einem insbesondere endlosen Band, insbesondere
Trockensieb, welches die Faserstoffbahn dabei gegen den Zylindermantel
drückt.
Derartige Verfahren und Anordnungen sind seit längerem bekannt. Die
Trockenpartien können dabei meist aus mehreren Trockengruppen mit
separaten Trockensieben bestehen und verschiedenartig, beispielsweise
ein- oder zweireihig aufgebaut sein.
Insbesondere bei Faserstoffbahnen mit relativ hohem Feuchtegehalt
kommt es, vor allem im Anfangsbereich der Trockenpartie, zur verstärkten
Haftung am jeweiligen Trockenzylinder. Bei der Abnahme der Faserstoff
bahn von diesem Trockenzylinder kommt es infolge dessen zum soge
nannten Rupfen sowie zu erheblichen Dehnungen der Faserstoffbahn. Ne
ben der Verschlechterung der Qualität der Faserstoffbahn kann dies auch
zur Faltenbildung oder sogar zum Abriß führen.
Besonders problematisch ist dieser Vorgang bei dünnen graphischen Pa
pieren sowie bei hohen Bahngeschwindigkeiten.
Eine Ursache für die genannten Schwierigkeiten ist, daß die Bahn an der
Abnahmestelle wegen der wirkenden Haft- und Druckkräfte zunächst mit
dem Trockenzylinder läuft, sich also vom kontaktierenden Trockensieb
abhebt und sich dann in einem kurzen freien Zug wieder an das Trocken
sieb anlegt, um gemeinsam mit diesem weiter zulaufen. Das Abheben der
Bahn vom Trockenzylinder erfolgt erst dann, wenn eine Bahnspannung
vorhanden ist, die ausreicht, um die Haft- und Druckkräfte zu überwin
den und die Bahnführung dann in einem kurzen, aber freien Zug sicher
zustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu über
winden. Insbesondere soll ein möglichst sicheres und effizientes Verfahren
zur Trocknung von Faserstoffbahnen geschaffen werden, welches auch
eine gute Qualität der Faserstoffbahn ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Spannung des Bandes einer
seits so groß gewählt wird, daß ein störungsfreier Lauf und eine problem
lose Regelung der Bandspannung gewährleistet sind, und andererseits so
klein, daß ein vorhandener, maximal ausnutzbarer Bahnzug ausreicht,
um eine störungsfreie Abnahme der Faserstoffbahn vom Trockenzylinder
zu gewährleisten.
Üblicherweise wird die Trockensiebspannung mit zunehmender Ge
schwindigkeit der Faserstoffbahn erhöht. Dies erfolgt deshalb, weil mit
zunehmender Geschwindigkeit bei gleicher Siebspannung ein zunehmend
dickeres Luftpolster zwischen Bahn und Trockenzylinder dynamisch ge
bildet wird. Grundsätzlich ist im bisher üblichen Geschwindigkeitsbereich
mit den bisher üblichen Pressenkonzepten ein Bahnzug vorhanden, der
eine sichere Abnahme der Bahn von den Trockenzylindern ermöglicht. Der
Bahnzug ist hier und im folgenden definiert als Differenz der Umfangsge
schwindigkeit des jeweiligen Trockenzylinders zur Zentralwalze der Pres
senpartie. Deshalb ist es heute geübte Praxis, durch Erhöhen der Span
nung der Trockensiebe ein Anwachsen des Luftpolsters und damit ein
Abfallen der Trockenleistung zu verhindern. Dies wird auch bestätigt
durch die Empfehlung TIP 0404-04 von TAPPI.
Bei weiter steigenden Bahngeschwindigkeiten und/oder neuen Pressen
konzepten entsteht jedoch das Problem, daß nicht mehr ausreichend
Bahnzug verfügbar ist, um eine sichere Bahnabnahme vom Trockenzylin
der zu gewährleisten. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird dieses
Problem vermieden, indem die Spannung des Trockensiebes und damit die
Innigkeit des Kontaktes der Bahn zur Heizfläche auf dem Zylindermantel
gerade so vermindert wird, daß mit dem verfügbaren Bahnzug eine stö
rungsfreie Abnahme möglich ist. Dabei wird erfindungsgemäß darauf ge
achtet, daß die Siebspannung mindestens so groß ist, daß ein störungs
freier Lauf und eine problemlose Regelung des Trockensiebes gewährlei
stet sind. Die Erfindung ermöglicht damit auch bei hohen Bahnlaufge
schwindigkeiten eine sichere Bahnabnahme, ohne die Trockenleistung
unnötig zu schmälern. Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher nicht
nur sicher, sondern auch effektiv.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Spannung des Bandes ge
genüber der TAPPI-Empfehlung TIP 0404-04 verringert. Bei hohen Bahn
geschwindigkeiten wird damit erreicht, daß auch ein. Meiner ausnutzbarer
Bahnzug ausreicht, um eine sichere Bahnabnahme zu gewährleisten.
Bei der Wahl der Spannung des Bandes wird bevorzugt die Permeabilität
der Faserstoffbahn mit berücksichtigt. Je größer die Permeabilität, desto
schneller wird ein Luftpolster zwischen Faserstoffbahn und Trockenzylin
der abgebaut. Dies kann bei der Reduzierung der Bandspannung ausge
nutzt werden, um die Bahnabnahme zu verbessern.
Entsprechend kann bei der Wahl der Bandspannung die Temperatur des
Trockenzylinders mit berücksichtigt werden. Dabei wird die Tatsache aus
genutzt, daß die Faserstoffbahn in bestimmten Temperaturbereichen stär
ker am Trockenzylinder haftet als in anderen Bereichen. In Bereichen ge
ringerer Haftung kann daher die Bandspannung verhältnismäßig größer
gewählt werden. Dadurch wird die Trocknungsleistung verbessert.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet insbesondere bei Bahngeschwin
digkeiten von über 1200 m/ min. vorzugsweise über 1500 m/ min. sowie
bei Faserstoffbahnen mit geringem Flächengewicht und/oder geringer
Zugfestigkeit Anwendung. Bei diesen Bahngeschwindigkeiten und/oder
Faserstoffbahnen begeben sich besondere Probleme hinsichtlich des Haf
tens an dem Trockenzylinder, die durch die Erfindung gelöst werden kön
nen.
Desweiteren bevorzugt ist eine Regelung der Bandspannung und/oder der
Temperatur der Trockenzylinder, und zwar in Abhängigkeit von der Bahn
geschwindigkeit und/ oder in Abhängigkeit vom verfügbaren Bahnzug
und/ oder vom erzielten Trocknungsgrad. Die Temperatur beeinflußt die
Ausbildung des Dampfpolsters zwischen Trockenzylinder und Faserstoff
bahn. Damit kann die Bandspannung optimiert und die Bahnabnahme
weiter verbessert werden.
Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Trocknung einer Faserstoff
bahn ist die Bandspannung einerseits so groß gewählt, daß ein störungs
freier Lauf und eine problemlose Regelung der Bandspannung gewährlei
stet sind, und andererseits so klein, daß ein vorhandener maximal aus
nutzbarer Bahnzug ausreicht, um eine störungsfreie Abnahme der Faser
stoffbahn vom Trockenzylinder zu gewährleisten. Die Spannung des Ban
des ist dabei insbesondere gegenüber der TAPPI-Empfehlung TIP 0404-04
verringert. Damit kann auch bei hohen Bahngeschwindigkeiten eine stö
rungsfreie Bahnabnahme gewährleistet werden.
Bevorzugt sind bei der Anordnung Mittel vorgesehen zur Regelung der
Spannung des Bandes und/oder der Temperatur des Trockenzylinders in
Abhängigkeit von der Bahngeschwindigkeit. Damit kann für jede Bahnge
schwindigkeit eine optimale Bandspannung eingestellt werden.
Ebenso ist es bevorzugt, wenn in der Anordnung Mittel vorgesehen sind
zur Regelung der Bandspannung und/oder der Temperatur des Trocken
zylinders in Abhängigkeit vom verfügbaren Bahnzug. Auch hierdurch
kann die Einstellung der Bandspannung optimiert werden.
Nach noch einer Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel vorgesehen zur
Regelung der Bandspannung und/oder der Temperatur des Trockenzylin
ders in Abhängigkeit vom erzielten Trocknungsgrad. Ist der erzielte
Trocknungsgrad hoch, so kann die Bandspannung entsprechend reduziert
werden, da dann ein entsprechend weniger intensiver Kontakt der Bahn
zur Heizfläche erforderlich ist. Die Bahnabnahme wird dadurch entspre
chend verbessert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer
Darstellung,
Fig. 1 den Anfang einer Trockenpartie,
Fig. 2 ein Diagramm der empfohlenen Siebspannung gemäß TIP 0404-04
von TAPPI,
Fig. 3 ein Diagramm der Abhängigkeit des Preßdrucks von der Sieb
spannung bei verschiedenen Zylinderdurchmessern,
Fig. 4 ein Diagramm der Dicke des Luftpolsters in Abhängigkeit von
der Bahngeschwindigkeit bei verschiedenen Siebspannungen
und
Fig. 5 ein Diagramm der Spaltweite in Abhängigkeit von der Bahnge
schwindigkeit bei verschiedenen Permeabilitäten der Faserstoff
bahn am Anfang und am Ende des Spaltes.
In der Trockenpartie gemäß Fig. 1 wird die Faserstoffbahn 1 abwechselnd
über beheizte Trockenzylinder 2 und besaugte Leitwalzen 6 geführt, wobei
die Trockenzylinder 2 in einer oberen und die Leitwalzen 6 in einer unte
ren Reihe angeordnet sind. Dabei besteht die Trockenpartie aus mehreren
Trockengruppen mit jeweils einem endlos umlaufenden Trockensieb 3,
welches die Faserstoffbahn 1 in der Trockengruppe führt und die Faser
stoffbahn 1 im Umschlingungsbereich gegen den jeweiligen Trockenzylin
der 2 drückt. Durch den guten Kontakt mit den beispielsweise dampfbe
heizten Trockenzylindern 2 kommt es zu einer schnellen Aufheizung der
Faserstoffbahn 1 und somit zur Trocknung der Faserstoffbahn 1 infolge
Verdunstens der Feuchtigkeit.
Die Faserstoffbahn 1 wird hier von einem Transferband 5 in Form eines
Filzes oder Siebes, welches die Faserstoffbahn 1 von einer vorgelagerten
Pressenpartie zur Entwässerung der Faserstoffbahn 1 heranführt, abge
nommen.
Dabei handelt es sich beispielsweise um die Herstellung, das heißt die
Trocknung einer graphischen Papierbahn mit geringer Zugfestigkeit bei
einer Bahngeschwindigkeit von 1500 m/min. Die Faserstoffbahn 1 hat am
Beginn der Trockenpartie beispielsweise einen Trockengehalt von etwa
44% bis 56%.
Unter diesen Bedingungen besteht im allgemeinen die Gefahr einer zu
starken Haftung der Faserstoffbahn 1 am beheizten Trockenzylinder 2,
insbesondere im ersten Drittel der Trockenpartie. Die Folge hiervon ist ein
Rupfen und/oder Ziehen der Faserstoffbahn 1 bei der Abnahme vom
Trockenzylinder 2, was sich negativ auf die Qualität der fertigen Faser
stoffbahn 1 auswirkt oder sogar zur Faltenbildung führen kann.
Die Haftung der Faserstoffbahn 1 am Trockenzylinder 2 ist unter anderem
abhängig von der Spannung des Trockensiebes. Diese Spannung wird mit
steigender Bahnlaufgeschwindigkeit erhöht, um ein Anwachsen des Luft
polsters zwischen Faserstoffbahn 1 und Trockenzylinder 2 zu verhindern.
Die empfohlenen Trockensiebspannungen sind Fig. 2 entnehmbar. Dabei
ist die Trockensiebspannung über der Bahnlaufgeschwindigkeit für Troc
kenzylinder mit verschiedenen Durchmessern aufgetragen. Die Geraden a,
b, c und d entsprechen in dieser Reihenfolge Zylinderdurchmessern von
213 cm, 183 cm, 152 cm, und 122 cm. Mit A ist der Spannungsbereich
gekennzeichnet, für den übliche Papiermaschinen heutzutage ausgebildet
sind. Mit B ist der Spannungsbereich gekennzeichnet, in dem typischer
weise die Trockensiebspannungen liegen.
Fig. 3 ist der Preßdruck entnehmbar, der durch eine bestimmte Siebspan
nung erzielt wird. Mit den Geraden I, II und III sind die Verhältnisse bei
verschiedenen Durchmessern des Trockenzylinders 2 dargestellt, nämlich
mit Gerade I der Verlauf bei einem Durchmesser von 1,5 m, mit Gerade II
der Verlauf bei einem Durchmesser von 1,8 m und mit der Geraden III der
Verlauf bei einem Durchmesser von 2,2 m. Wie man sieht, nimmt der
Preßdruck mit zunehmender Siebspannung zu, bei gleicher Siebspannung
mit zunehmendem Durchmesser des Trockenzylinders 2 dagegen ab.
Fig. 4 zeigt die Abhängigkeit des Luftpolsters zwischen Faserstoffbahn 1
und Trockenzylinder 2 von der Bahnlaufgeschwindigkeit, und zwar für
verschiedene Siebspannungen. Die Kurven IV, V, VI und VII entsprechen
dabei Siebspannungen von 0,5, 1, 2 und 3 N/mm. Wie man sieht, nimmt
die Dicke des Luftpolsters mit zunehmender Bahnlaufgeschwindigkeit zu,
mit zunehmender Siebspannung dagegen ab.
Fig. 5 zeigt schließlich das Verhältnis der Spaltweite in Abhängigkeit von
der Bahnlaufgeschwindigkeit, und zwar einmal am Anfang des Trocken
spaltes und einmal an dessen Ende. Es sind jeweils die Verhältnisse bei
zwei verschiedenen Siebspannungen und bei zwei verschiedenen Perme
abilitätswerten der Faserstoffbahn 1 aufgetragen. Die Kurven VIII bis XV
geben dabei die Verhältnisse unter den nachfolgend aufgeführten Um
ständen wieder:
VIII: Spaltweite am Anfang des Trockenspaltes bei einer Siebspannung von 1000 N/m und einer Permeabilität von 455 Bendtgen,
IX: Spaltweite am Ende des Trockenspaltes und im übrigen den vor hergehenden Voraussetzungen,
X: Spaltweite am Anfang des Trockenspaltes bei einer Siebspannung von 3000 N/m und einer Permeabilität von 455 Bendtgen,
XI: Verhältnisse wie vorstehend, jedoch am Ende des Trockenspaltes,
XII: Verhältnisse am Anfang des Trockenspaltes bei 1000 N/m Sieb spannung und einer Permeabilität von 45,5 Bendtgen,
XIII: Verhältnisse wie vorstehend, jedoch am Ende des Trockenspaltes,
XIV: Verhältnisse am Anfang des Trockenspaltes bei einer Siebspan nung von 3000 N/m und einer Permeabilität von 45,5 Bendtgen,
XV: Verhältnisse wie vorstehend, jedoch am Ende des Trockenspaltes.
VIII: Spaltweite am Anfang des Trockenspaltes bei einer Siebspannung von 1000 N/m und einer Permeabilität von 455 Bendtgen,
IX: Spaltweite am Ende des Trockenspaltes und im übrigen den vor hergehenden Voraussetzungen,
X: Spaltweite am Anfang des Trockenspaltes bei einer Siebspannung von 3000 N/m und einer Permeabilität von 455 Bendtgen,
XI: Verhältnisse wie vorstehend, jedoch am Ende des Trockenspaltes,
XII: Verhältnisse am Anfang des Trockenspaltes bei 1000 N/m Sieb spannung und einer Permeabilität von 45,5 Bendtgen,
XIII: Verhältnisse wie vorstehend, jedoch am Ende des Trockenspaltes,
XIV: Verhältnisse am Anfang des Trockenspaltes bei einer Siebspan nung von 3000 N/m und einer Permeabilität von 45,5 Bendtgen,
XV: Verhältnisse wie vorstehend, jedoch am Ende des Trockenspaltes.
Die Kurven VIII und XII fallen zusammen, da sich am Anfang des Troc
kenspaltes die Permeabilität der Faserstoffbahn 1 noch nicht ausgewirkt
hat. Aus demselben Grunde fallen die Kurven X und XIV zusammen. Auf
grund der größeren Siebspannung ist die Spaltweite bei den beiden letzt
genannten Kurven kleiner als bei den beiden davor genannten Kurven.
Die Kurven IX und XI fallen zusammen, da die Permeabilität so groß ist,
daß die beiden vorliegenden Siebspannungen ausreichen, das Luftpolster
im Spalt vollständig abzubauen. Allerdings wird das Luftpolster bei der
höheren Siebspannung schneller abgebaut als bei der niedrigeren Sieb
spannung, was in der Darstellung von Fig. 5 aber nicht erkennbar ist.
Die beiden die Zustände am Ende des Trockenspaltes kennzeichnenden
Kurven XIII und XV im Falle geringer Permeabilität liegen, wie man sieht,
oberhalb der Kurven IX und XI, die sich bei der höheren Permeabilität am
Spaltende ergeben. Dies bedeutet, daß das Luftpolster weniger bei gerin
ger Permeabilität abgebaut werden kann, die Spaltweite am Ende des
Trockenspaltes also größer ist. Dies kann bei hohen Bahnlaufgeschwin
digkeiten und geringer Siebspannung sogar dazu führen, daß die Faser
stoffbahn 1 über den gesamten Trockenspalt ohne Kontakt zum Trocken
zylinder 2 ist. Dieser Zustand wird durch den Bereich der Kurve XIII ober
halb der Spaltweite 0 wiedergegeben.
Der durch die Spannung des Trockensiebes 3 erzeugte Überdruck im
Luftpolster führt zum Antrieb einer Strömung durch die Bahn 1, weil die
se eine Durchlässigkeit für Luft aufweist. Je höher die Siebspannung und
je permeabler die Bahn 1, desto früher ist das Luftpolster abgebaut und
ein inniger Kontakt zwischen Bahn 1 und Heizfläche geschaffen.
Zusammenfassend ergibt sich aus den Fig. 3 bis 5, daß zu hohen Bahn
laufgeschwindigkeiten hin bei einer Rücknahme der Trockensiebspannung
der Preßdruck der Bahn 1 gegen den Trockenzylinder 2 kleiner wird, die
Länge mit mechanischem Kontakt zwischen Bahn 1 und Trockenzylin
der 2 kleiner wird und außerhalb einer bestimmten Kombination von
Siebspannung, Bahnpermeabilität und Bahnlaufgeschwindigkeit voll
kommen kontaktloser Lauf der Bahn 1 zum Zylinder 2 vorliegt. Mittels
dieser Gegebenheiten und Effekte kann bewirkt werden, daß die Innigkeit
des Kontaktes zwischen Faserstoffbahn 1 und Trockenzylinder 2 soweit
durch die Spannung des Trockensiebes 3 kontrolliert werden kann, daß
eine störungsfreie Abnahme der Faserstoffbahn 1 vom Trockenzylinder 2
auch bei kleinem verfügbaren Bahnzug gewährleistet ist.
1
Faserstoffbahn
2
Trockenzylinder
3
Trockensieb
4
Bahnlaufrichtung
5
Transferband
6
Leitwalze
I-III Preßdruckgerade
IV-VII Luftpolsterkurve
VIII-XV Spaltweitenkurve
A Spannungsbereich
B Spannungsbereich
a-d Spannungsgerade
I-III Preßdruckgerade
IV-VII Luftpolsterkurve
VIII-XV Spaltweitenkurve
A Spannungsbereich
B Spannungsbereich
a-d Spannungsgerade
Claims (13)
1. Verfahren zum Trocknen einer Faserstoffbahn (1), insbesondere Pa
pier-, Karton- oder Tissuebahn während deren Herstellung, bei wel
chem die Faserstoffbahn in einer Trockenpartie über beheizte, rotie
rende Trockenzylinder (2) geleitet und dabei von einem insbesondere
endlosen Band, insbesondere Trockensieb (3) geführt wird, welches
die Faserstoffbahn (1) im Umschlingungsbereich gegen die Trocken
zylinder (2) drückt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung des Bandes (3) einerseits so groß gewählt wird,
daß ein störungsfreier Lauf und eine problemlose Regelung der Bandspannung gewährleistet sind, und andererseits so klein, daß ein vorhandener, maximal ausnutzbarer Bahnzug ausreicht, um ei ne störungsfreie Abnahme der Faserstoffbahn (1) vom Trockenzylin der (2) zu gewährleisten.
daß ein störungsfreier Lauf und eine problemlose Regelung der Bandspannung gewährleistet sind, und andererseits so klein, daß ein vorhandener, maximal ausnutzbarer Bahnzug ausreicht, um ei ne störungsfreie Abnahme der Faserstoffbahn (1) vom Trockenzylin der (2) zu gewährleisten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung des Bandes (3) gegenüber der TAPPI-Empfehlung
TIP 0404-04 verringert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Wahl der Bandspannung die Permeabilität der Faser
stoffbahn (1) berücksichtigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Wahl der Bandspannung die Temperatur des Trocken
zylinders (2) berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahngeschwindigkeit größer ist als 1200 m/min. insbeson
dere größer als 1500 m/min.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandspannung und/oder die Temperatur der Trockenzylin
der (2) in Abhängigkeit von der Bahngeschwindigkeit geregelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandspannung und/oder die Temperatur der Trockenzylin
der (2) in Abhängigkeit vom verfügbaren Bahnzug geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandspannung und/oder die Temperatur der Trockenzylin
der (2) in Abhängigkeit vom erzielten Trocknungsgrad geregelt wird.
9. Anordnung zur Trocknung einer Faserstoffbahn (1), insbesondere
einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, mit einem rotier- und be
heizbaren Trockenzylinder (2), dessen Zylindermantel im Betrieb der
Anordnung von der Faserstoffbahn (1) teilweise umschlungen wird,
und einem insbesondere endlosen Band, insbesondere Trockensieb
(3), welches die Faserstoffbahn (1) dabei gegen den Zylindermantel
drückt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung des Bandes (3) einerseits so groß gewählt ist, daß
ein störungsfreier Lauf und eine problemlose Regelung der Band
spannung gewährleistet sind, und andererseits so klein, daß ein
vorhandenen maximal ausnutzbarer Bahnzug ausreicht, um eine
störungsfreie Abnahme der Faserstoffbahn (1) vom Trockenzylinder
(2) zu gewährleisten.
10. Anordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung des Bandes (3) gegenüber der TAPPI-Empfehlung
TIP 0404-04 verringert ist.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind zur Regelung der Spannung des Bandes
(3) und/oder der Temperatur des Trockenzylinders (2) in Abhängig
keit von der Bahngeschwindigkeit.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind zur Regelung der Bandspannung
und/oder der Temperatur des Trockenzylinders (2) in Abhängigkeit
vom verfügbaren Bahnzug.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind zur Regelung der Bandspannung
und/ oder der Temperatur des Trockenzylinders (2) in Abhängigkeit
vom erzielten Trocknungsgrad.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999158875 DE19958875A1 (de) | 1999-12-07 | 1999-12-07 | Verfahren und Anordnung zum Trocknen einer Faserstoffbahn insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999158875 DE19958875A1 (de) | 1999-12-07 | 1999-12-07 | Verfahren und Anordnung zum Trocknen einer Faserstoffbahn insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19958875A1 true DE19958875A1 (de) | 2001-07-19 |
Family
ID=7931666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999158875 Withdrawn DE19958875A1 (de) | 1999-12-07 | 1999-12-07 | Verfahren und Anordnung zum Trocknen einer Faserstoffbahn insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19958875A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4218595A1 (de) * | 1992-06-05 | 1993-12-09 | Voith Gmbh J M | Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn |
WO1996001341A1 (en) * | 1994-07-04 | 1996-01-18 | ABB Fläkt AB | Device for reducing the effects of the tendency of a paper web to adhere to a drying cylinder in a papermaking machine |
DE19610959A1 (de) * | 1996-03-20 | 1997-10-02 | Voith Sulzer Papiermasch Gmbh | Trockenpartie |
DE19934868A1 (de) * | 1999-07-24 | 2001-01-25 | Voith Paper Patent Gmbh | Beheizter Trockenzylinder |
-
1999
- 1999-12-07 DE DE1999158875 patent/DE19958875A1/de not_active Withdrawn
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