Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung einer Fa
serstoffbahn, insbesondere einer Papierbahn. Die Erfindung geht
aus von einer Maschine mit den im Oberbegriff des Anspruches 1
angegebenen Merkmalen. In einer solchen Maschine wird die aus
einer Fasersuspension herzustellende Bahn (nach der Bahnbildung
in einer Siebpartie) in einer Pressenpartie soweit wie möglich
mechanisch entwässert und dann in einer Trockenpartie mittels
heizbarer Trockenzylinder getrocknet. Eine hierfür geeignete
Trockenpartie ist Gegenstand der nicht vorveröffentlichten Pa
tentanmeldung P 41 42 524.3.
Zu den Anforderungen an eine derartige Papierherstellungs
maschine gehört es, daß sie für extrem hohe Arbeitsgeschwin
digkeiten (Größenordnung 1000 bis 2000 m/min.) geeignet sein
soll. Die Bahn soll trotz der enormen Arbeitsgeschwindigkeit
mit höchstmöglicher Sicherheit, d. h. so daß möglichst wenig Ab
risse erfolgen, durch die Maschine laufen. Mit anderen Worten:
Der "Lauf-Wirkungsgrad" (runability) soll möglichst hoch sein.
In vielen Fällen besteht eine weitere Anforderung darin, die
Papierbahn bis auf einen extrem kleinen Rest-Feuchtigkeits
gehalt von ungefähr 2% zu trocknen. Mit anderen Worten: Die
Trocknung soll wesentlich intensiver sein als in anderen Fäl
len, bei denen es genügt, einen Rest-Feuchtigkeitsgehalt von
etwa 4 bis 8% zu erzielen. Der genannte extrem kleine
Rest-Feuchtigkeitsgehalt von ca. 2% ist bei einigen Papiersor
ten notwendig, z. B. für die Weiterverarbeitung des Papiers in
einer Streichanlage oder in einem Satinier-Kalander. Er erhöht
aber die Gefahr von Papierbahn-Abrissen, weil das Papier durch
das scharfe Austrocknen spröde wird.
Zur Erhöhung des Lauf-Wirkungsgrades sind gemäß der älteren An
meldung zumindest im Anfangsbereich der Trockenpartie möglichst
viele Trockengruppen vorgesehen, worin nur die untere Bahnseite
mit den Trockenzylindern in Kontakt kommt; d. h. in möglichst
vielen Trockengruppen liegen die Trockenzylinder oberhalb der
Umlenksaugwalzen. Nur beispielsweise die zweitletzte Trocken
gruppe weist die umgekehrte Anordnung auf, bei der die Trocken
zylinder unterhalb der Umlenksaugwalzen liegen, so daß hier die
Oberseite der Bahn mit den Trockenzylindern in direkten Kontakt
kommt. Folglich sind im Anfangsbereich der Trockenpartie, bei
spielsweise zwischen den ersten vier Trockengruppen, nur soge
nannte "einfache" Trennstellen zwischen benachbarten Trocken
gruppen vorgesehen. Dies bedeutet mit anderen Worten folgendes:
Das Stützband der jeweils nachfolgenden Trockengruppe berührt
den letzten Trockenzylinder der vorangehenden Trockengruppe an
einer Stelle, wo die Papierbahn nicht mehr vom Stützband der
vorangehenden Trockengruppe überdeckt ist. Eine derartige be
kannte Ausbildung der Trennstelle ist in zweierlei Hinsicht
vorteilhaft: Das Einfädeln der Papierbahn (z. B. beim Anfahren
der Papiermaschine oder nach einem Papierbahn-Abriß) erfolgt
vollkommen selbsttätig, ohne daß - wie bei älteren Anordnun
gen - eine Seilführung erforderlich wäre. Ebenso problemlos
läuft die Papierbahn während des normalen Betriebes der
Trockenpartie von der vorangehenden Trockengruppe zur nachfol
genden Trockengruppe. Falls in einem Ausnahmefall - trotz der
zuvor beschriebenen günstigen Bauweise - ein Papierbahn-Abriß
erfolgt, so läuft das Ausschußpapier von allen Zylindern dieser
Trockengruppen problemlos nach unten in den unterhalb der
Trockenpartie vorgesehenen Kellerraum.
Zur Erhöhung des Laufwirkungsgrades ist es außerdem bekannt,
Maßnahmen zu treffen, um die Bahn an der Ablaufstelle von jedem
einzelnen Trockenzylinder - und auf der geraden Laufstrecke vom
Trockenzylinder zur nachfolgenden Umlenksaugwalze - möglichst
sicher am Stützband festzuhalten. In dieser Hinsicht ist insbe
sondere der Anfangsbereich der Trockenpartie problematisch,
weil hier die Papierbahn noch relativ feucht ist und die Ten
denz hat, am Trockenzylinder-Mantel zu haften und sich deshalb
vorübergehend vom Stützband zu lösen. Mit anderen Worten: Es
bildet sich an dieser Stelle zwischen der Papierbahn und dem
Stützband eine sogenannte Blase. Um die Gefahr von Papierbahn-
Abrissen zu verringern, ist man bestrebt, die genannte Blase so
klein wie möglich zu halten. Es ist bekannt, zu diesem Zweck an
der Ablaufstelle eine Unterdruckzone zu bilden
(US-PS 4,359,828, Fig. 3). Eine andere bekannte Maßnahme be
steht darin, den Abstand zwischen dem Trockenzylinder und der
nachfolgenden Umlenksaugwalze möglichst weitgehend zu verklei
nern (WO 83/00514, Fig. 2, oder US-PS 4,905,379, Fig. 1).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trockenpartie zu
schaffen, die möglichst weitgehend beide der eingangs genannten
Forderungen erfüllt. Mit anderen Worten: Es soll erreicht wer
den, daß - trotz extrem hoher Arbeitsgeschwindigkeit - die Ge
fahr von Papierbahn-Abrissen soweit wie möglich verringert
wird, und daß gleichzeitig die Papierbahn - falls erforderlich
- scharf ausgetrocknet werden kann, so daß ein extrem kleiner
Rest-Feuchtigkeitsgehalt erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Papierbahn einerseits - mit Hilfe des Merkmals e) des Anspruchs
1 - beim Einlauf in die Trockenpartie mit einer gewissen Vor
spannung in Laufrichtung versehen wird, wodurch die genannten
Blasen klein gehalten werden, und daß andererseits im Endbe
reich der Trockenpartie - mit Hilfe der Merkmale f) des An
spruchs 1 - dafür gesorgt wird, daß die Papierbahn die aus
der scharfen Trocknung resultierenden Längsspannungen abbauen
kann.
Ein wesentliches charakteristisches Merkmal der Erfindung be
steht also darin, daß eine positive Geschwindigkeits-Differenz
einstellbar ist zwischen dem Antrieb der Presse und der ersten
Trockengruppe und gleichzeitig eine negative Geschwindigkeits-
Differenz zwischen wenigstens zwei benachbarten Trockengruppen
im Endbereich der Trockenpartie.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal der erfindungsgemäßen
Trockenpartie besteht darin, daß zumindest im Endbereich der
Trockenpartie und zumindest an derjenigen Trennstelle, an wel
cher die genannte negative Geschwindigkeits-Differenz einge
stellt wird, ein offener Papierzug vorhanden ist. Mit anderen
Worten: Zumindest die zuvor genannte Trennstelle wird als offe
ne Trennstelle ausgebildet. Vorzugsweise werden zumindest in
der zweiten Hälfte der erfindungsgemäßen Trockenpartie sämt
liche Trennstellen als offene Trennstellen ausgebildet. Diese
Maßnahme begünstigt nicht nur den Abbau der Längsspannungen;
vielmehr wird zugleich berücksichtigt, daß in den Antriebsele
menten von Zeit zu Zeit geringfügige Drehschwingungen auftreten
können. Hierdurch besteht die Gefahr, daß in der Papierbahn
eine plötzliche und ruckartige Erhöhung der Längsspannung er
zeugt wird, die einen Papierbahn-Abriß verursachen kann. Diese
Abriß-Gefahr wird aber gemäß der Erfindung durch die offenen
Trennstellen vermieden, weil eine ruckartige Erhöhung der
Längsspannung in einer relativ langen freien Laufstrecke der
Papierbahn weniger gefährlich ist als an einer geschlossenen
Trennstelle.
Die Erfindung ist anwendbar in Zusammenhang mit mehreren unter
schiedlichen Trockenpartie-Bauarten. Allen diesen unterschied
lichen Bauarten ist jedoch gemeinsam, daß sie zwischen der
Presse und der Stelle, wo der Endtrockengehalt erreicht ist,
ausschließlich (oder zumindest überwiegend) einreihige Trocken
gruppen aufweisen.
Eine erste bekannte Trockenpartie-Bauart, mit der die Erfindung
anwendbar ist, hat ausschließlich (oder zumindest überwiegend)
Wende-Trennstellen. Diese bekannte Bauart (US-PS 4,934,067)
wird dann bevorzugt, wenn beide Seiten der Bahn mehrmals ab
wechselnd mit den Mantelflächen der Trockenzylinder in Kontakt
kommen sollen. In der bekannten Trockenpartie sind die
Wende-Trennstellen geschlossen ausgebildet; d. h. an jeder Wen
de-Trennstelle laufen beiden Stützbänder ein Stück weit auf
einer gemeinsamen geraden Laufstrecke, zusammen mit der dazwi
schen befindlichen Bahn. Wenn man die vorliegende Erfindung auf
diese bekannte Trockenpartie-Bauart anwendet, dann ist es vor
teilhaft, sämtliche Wende-Trennstellen - oder zumindest den
größten Teil davon - dahingehend abzuändern, daß sie nicht mehr
geschlossen sondern offen sind. Hierdurch erzielt man gleich
zeitig mehrere Vorteile:
- 1. An den Wende-Trennstellen der Trockenpartie besteht nicht
mehr die Gefahr, daß sich die Stützbänder gegenseitig ab
nützen, falls zwischen ihnen eine Geschwindigkeits-Dif
ferenz besteht. Diese Gefahr besteht, wenn die Stützbänder
an den Wende-Trennstellen miteinander in Kontakt kommen,
solange die Maschine vorübergehend ohne Papier läuft.
- 2. Zwischen der ersten und der zweiten Trockengruppe kann eine
positive Geschwindigkeits-Differenz eingestellt werden (ge
nauso wie zwischen der Presse und der ersten Trockengrup
pe). Hierdurch wird es möglich, an dieser Wende-Trennstelle
die Bahn ein zweites Mal vorzuspannen.
- 3. Auch an denjenigen Trennstellen der Trockenpartie, bei de
nen man keine Geschwindigkeits-Differenz einstellt, ist es
vorteilhaft, einen relativ langen freien Bahnzug vorzuse
hen, um der oben beschriebenen Abriß-Gefahr vorzubeugen,
die aus gelegentlichen Drehschwingungen der Antriebselemen
te resultiert.
Eine andere Trockenpartie, mit der die vorliegende Erfindung
anwendbar ist, wurde eingangs beschrieben (siehe ältere Anmel
dung P 41 42 524.3). Bei dieser Trockenpartie-Bauart werden
nunmehr gemäß der Erfindung alle Wende-Trennstellen offen aus
geführt, aus den zuvor erläuterten Gründen. Ob auch die soge
nannten "einfachen" Trennstellen offen ausgeführt werden, hängt
ab von der Papiersorte und/oder dem an der Trennstelle noch in
der Bahn vorhandenen Feuchtigkeitsgehalt, außerdem von der
Größe der einzustellenden Geschwindigkeits-Differenz. In vielen
Fällen ist es durchaus möglich, eine einfache Trennstelle trotz
einer erforderlichen Geschwindigkeits-Differenz geschlossen zu
halten. Man kann sich nämlich vorstellen, daß sich die Bahn
hinter der Ablaufstelle des Stützbandes der vorangehenden
Trockengruppe bis zum Kontakt mit dem Stützband der nachfolgen
den Trockengruppe ein wenig vom Trockenzylinder löst, weil sich
zwischen dem Trockenzylinder und der Bahn eine dünne Dampf
schicht bildet. Es ist somit durchaus möglich, daß die Ge
schwindigkeit des Stützbandes der nachfolgenden Trockengruppe
um einen kleinen Betrag abweicht von der Geschwindigkeit des
letzten Zylinders der vorangehenden Trockengruppe. Falls je
doch, wie oben erläutert, von Zeit zu Zeit mit kleinen ruckar
tigen Geschwindigkeitsänderungen gerechnet werden muß, so kann
die daraus resultierende Abriß-Gefahr dadurch verringert wer
den, daß auch die "einfachen" Trennstellen als offene Trenn
stellen ausgebildet werden.
In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, eine sogenannte
"einfache" Trennstelle zeitweise offen und zeitweise geschlos
sen zu betreiben. Zu diesem Zweck kann eine der Walzen, über
die das Stützband der nachfolgenden Trockengruppe läuft, beweg
lich gelagert sein.
Bei einer weiteren Trockenpartie-Bauart, mit der die Erfindung
anwendbar ist, sind die Trockenzylinder in sämtlichen Trocken
gruppen oberhalb der Umlenksaugwalzen angeordnet, so daß aus
schließlich sogenannte "einfache" Trennstellen vorhanden sind.
Auch hier hängt es vom Einzelfall ab, ob es günstiger ist, die
Trennstellen offen oder geschlossen zu betreiben. In der Regel
wird es jedoch vorteilhaft sein, zumindest im Endbereich der
Trockenpartie, wo also der Rest-Feuchtigkeitsgehalt schon sehr
klein ist, offene Trennstellen vorzusehen. Genauer gesagt: We
nigstens die letzte Trennstelle (oder die zwei oder die drei
letzten Trennstellen) werden als offene Trennstellen ausgebil
det. Dagegen ist es im vorderen Bereich der Trockenpartie in
der Regel vorteilhafter, die einfachen Trennstellen als ge
schlossene Trennstellen auszubilden. Wiederum ist es zweck
mäßig, zumindest bei einem Teil der Trennstellen die Möglich
keit vorzusehen, vom offenen auf den geschlossenen Betrieb oder
umgekehrt zu wechseln. Bei derjenigen Trennstelle, die gemäß
der Erfindung als offene Trennstelle ausgebildet ist, wird im
einzelnen folgendes vorgesehen: Die Papierbahn läuft an dieser
Trennstelle auf einer freien Laufstrecke vom letzten Trocken
zylinder der vorangehenden Trockengruppe zum Stützband der
nachfolgenden Trockengruppe. Die Vorteile dieser Maßnahme sind
gleich oder ähnlich wie im Falle der weiter oben beschriebenen
Trockenpartie-Bauarten: Es kann besser berücksichtigt werden,
daß die Papierbahn während der fortschreitenden Trocknung
schrumpft, indem man die nachfolgende Trockengruppe mit einer
geringfügig kleineren Geschwindigkeit antreibt als die vorange
hende Trockengruppe. Würde man nämlich beide Trockengruppen
dauernd mit der gleichen Geschwindigkeit antreiben, so würde
sich in der Papierbahn aufgrund der genannten Schrumpfung eine
Längsspannung aufbauen, die im Extremfall - zusammen mit ande
ren Stör-Faktoren - einen Abriß der Papierbahn verursacht. Zwar
kann man versuchen, die beiden betreffenden Trockengruppen auch
dann mit einer geringfügigen Differenzgeschwindigkeit anzutrei
ben, wenn die Trennstelle geschlossen ist. Dann besteht
aber die Gefahr, daß an der Stelle, wo die Papierbahn einer
seits den letzten Trockenzylinder der vorangehenden Trocken
gruppe und andererseits das Stützband der nachfolgenden
Trockengruppe berührt, aufgrund der Geschwindigkeitsdifferenz
eine Beschädigung ihrer Oberfläche erleidet. Erschwerend kommt
hinzu, daß in den Trockenpartie-Antrieben, wie schon erwähnt,
manchmal Drehschwingungen auftreten, die an einer geschlossenen
Trennstelle eher einen Papierbahn-Abriß verursachen als an
einer offenen Trennstelle.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Presse und die Trockenpartie
einer Papierherstellungsmaschine, worin alle Trennstellen zwi
schen den Trockengruppen als Wende-Trennstellen ausgebildet
sind.
Die Fig. 2 zeigt einige vergrößerte Details aus Fig. 1.
Die Fig. 3 zeigt eine Presse und die Trockenpartie einer Pa
pierherstellungsmaschine, worin alle Trennstellen zwischen den
Trockengruppen als einfache Trennstellen ausgebildet sind.
Die Fig. 4 und 5 zeigen abgewandelte Trennstellen für die in
Fig. 3 dargestellte Papierherstellungsmaschine.
Die Fig. 6 zeigt eine Presse und die Trockenpartie einer Pa
pierherstellungsmaschine, worin nur die zwei letzten Trennstel
len als Wende-Trennstellen ausgebildet sind.
In Fig. 1 erkennt man zunächst eine Presse P, die zwei mitein
ander einen Preßspalt bildende Preßwalzen 18 und 19 aufweist.
Die herzustellende Papierbahn 9 läuft durch diesen
Preßspalt zusammen mit einem Entwässerungsfilz 17. Diese Presse
P ist die letzte Presse einer Pressenpartie, deren übrige Teile
in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Die Presse P hat einen
nur schematisch dargestellten Antrieb 30.
Die Trockenpartie umfaßt sieben Trockengruppen I bis VII. Jede
Trockengruppe hat ein ihr eigenes Stützband 1 bis 7 sowie eine
Reihe von Trockenzylindern 10 und eine Reihe von Umlenksaugwal
zen 11, ferner die üblichen weiteren Leitwalzen 13 zum Führen,
Spannen und Regulieren der endlosen Stützband-Schlaufe. Darge
stellt sind horizontale Trockenzylinder-Reihen; jedoch können
auch vertikale oder geneigte Zylinder-Reihen vorgesehen werden.
Jede der Trockengruppen I-VII hat einen ihr eigenen Antrieb
31-37.
In den Trockengruppen I, III, V und VII liegen die Trockenzy
linder 10 oberhalb der Umlenksaugwalzen 11, so daß in diesen
Trockengruppen die Unterseite der Papierbahn 9 mit den Trocken
zylindern in Kontakt kommt. In den anderen Trockengruppen II,
IV und VI ist das Umgekehrte vorgesehen: Hier liegen die
Trockenzylinder unterhalb der Umlenksaugwalzen, so daß die
Oberseite der Bahn mit den Trockenzylindern in Kontakt kommt.
Mit anderen Worten: Alle Trennstelle 22-27 zwischen zwei be
nachbarten Trockengruppen sind als Wende-Trennstellen ausgebil
det. An allen diesen Wende-Trennstellen läuft die Papierbahn
auf einer freien Laufstrecke vom Stützband der vorangehenden
Trockengruppe zum Stützband der nachfolgenden Trockengruppe.
Ebenso läuft die Papierbahn 9 von der Preßwalze 18 über eine
freie Laufstrecke zu einer Papierleitwalze 16 und von dieser
über eine weitere freie Laufstrecke zum Stützband 1 der ersten
Trockengruppe I. Mit anderen Worten: Sämtliche Trennstellen
21-27 sind als offene Trennstellen ausgebildet.
Der Motor M jeder der Antriebseinheiten 30-37 ist über ein Lei
tungssystem 38 mit einer Geschwindigkeits-Steuereinrichtung 39
verbunden. Mit deren Hilfe kann in bekannter Weise die Ge
schwindigkeit jeder einzelnen Antriebseinheit gesteuert werden.
Die offenen Trennstellen 21-27 erlauben es, daß zumindest an
einem Teil der Trennstellen zwischen den benachbarten Antriebs
einheiten eine gewisse Geschwindigkeits-Differenz dv einge
stellt wird. Dabei ist wesentlich, daß die Geschwindigkeits-
Differenz an der ersten Trennstelle 21 einen positiven Wert a
hat. Dagegen wird zumindest im Endbereich der Trockenpartie
eine negative Geschwindigkeits-Differenz b eingestellt; siehe
das der Fig. 1 beigefügte Diagramm. Dieses zeigt, daß auch zwi
schen den beiden ersten Trockengruppen I und II (Trennstelle
22) eine positive Geschwindigkeits-Differenz vorgesehen werden
kann. D. h., die zweite Trockengruppe II läuft geringfügig
schneller als die erste Trockengruppe I. Zwei benachbarte
Trockengruppen (z. B. II und III) können, falls erforderlich,
auch mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben werden. In dem
der Fig. 1 beigefügten Diagramm gibt der vertikale Abstand der
Kennlinie K von der Grundlinie G an, um wieviel die Geschwin
digkeit jeder einzelnen Trockengruppe von der Geschwindigkeit
der Presse P abweicht. Man sieht daraus z. B., daß die Geschwin
digkeit der letzten Trockengruppe VII kleiner ist als die Ge
schwindigkeit der Presse P.
Die Fig. 2 zeigt im vergrößertem Maßstab die erste Trennstelle
21 zwischen der Presse P und der ersten Trockengruppe I und die
zweite Trennstelle zwischen den ersten beiden Trockengruppen I
und II. Schematisch angedeutet ist, daß die Papierleitwalze 16
mit einem eigenen Antrieb versehen ist (dieser ist in Fig. 1
weggelassen) und daß die erste Leitwalze 13A der ersten
Trockengruppe I als Saugwalze ausgebildet ist. Die Fig. 2 zeigt
ferner (in übertriebener Darstellung), daß die Papierbahn die
Tendenz hat, an den Ablaufstellen A von den einzelnen
Trockenzylindern 10 am Trockenzylinder-Mantel zu haften und
sich deshalb vorübergehend vom Stützband 1 zu lösen. Damit die
an dieser Stelle entstehende sogenannte Blase B möglichst klein
bleibt, wird der Antrieb 31 für die erste Trockengruppe I auf
eine etwas höhere Geschwindigkeit eingestellt als der Antrieb
30 für die Presse P. Aus dem gleichen Grunde wird die zweite
Trockengruppe II mit einer etwas höheren Geschwindigkeit ange
trieben als die erste Trockengruppe I. Um dies zu ermöglichen,
ist gemäß Fig. 2 die erste Umlenksaugwalze 11b der zweiten
Trockengruppe II in einem Abstand vom Stützband 1 der ersten
Trockengruppe I angeordnet.
Folglich läuft die Papierbahn 9 in einer freien Laufstrecke vom
Stützband 1 zum Stützband 2. Insgesamt hat die Laufstrecke der
Papierbahn vom letzten Trockenzylinder der ersten Trockengruppe
zum ersten Trockenzylinder der zweiten Trockengruppe eine
mäander-artige Form. Hierdurch erzielt man an den Trockenzylin
dern eine relativ große Kontaktzone mit der Papierbahn 9. Es
ist jedoch auch möglich, an den Trennstellen (siehe z. B. 26 und
27 in Fig. 1) eine im wesentlichen geradlinige (tangential an
die Zylinder anliegende) Laufstrecke für die Papierbahn vorzu
sehen. In diesem Fall laufen die Stützbänder an der Trennstelle
nicht über Saugwalzen, sondern über normale Leitwalzen 13. Ge
mäß Fig. 6 (siehe Trennstelle 25) kann auch eine normale Leit
walze 13′′ (an der die Bahn sich vom Stützband 4 trennt) mit
einer Saugwalze 14 kombiniert werden, an der die Bahn auf das
nachfolgende Stützband 5 aufläuft.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind in
sämtlichen Trockengruppen I-V die Trockenzylinder 10 oberhalb
der Umlenksaugwalzen 11 angeordnet. Folglich kommt in der
gesamten Trockenpartie immer nur die Unterseite der Bahn 9 mit
den Trockenzylindern in Kontakt. Die innerhalb der Trockenpar
tie vorhandenen Trennstellen 22′-25′ sind deshalb als sogenann
te "einfache" Trennstellen ausgebildet. Dies bedeutet bei
spielsweise an der Trennstelle 22′ folgendes: Das Stützband 2
der nachfolgenden Trockengruppe II berührt den letzten Trocken
zylinder der ersten Trockengruppe I, wobei es diesen Zylinder
mehr oder weniger umschlingt. Diese Berührung erfolgt an einer
Stelle, wo die Papierbahn nicht mehr vom ersten Stützband 1
überdeckt ist. Es handelt sich hier also um eine "geschlossene
einfache" Trennstelle. Aus den obengenannten Gründen kann statt
dessen auch eine "offene einfache" Trennstelle vorgesehen wer
den, wie in Fig. 3 bei 24′ dargestellt. Hier sind - hinter dem
letzten Trockenzylinder 10a der dritten Trockengruppe III -
eine Leitwalze 13a und die erste Umlenksaugwalze 11a (für das
Stützband 4) der vierten Trockengruppe IV so angeordnet, daß
das Stützband 4 den Trockenzylinder 10a in einem kleinen Ab
stand passiert. Schließlich ist es möglich, durch Verschieben
einer Leitwalze 13′ eine einfache Trennstelle wahlweise offen
oder geschlossen zu betreiben; in Fig. 3 schematisch darge
stellt bei 25′.
Weitere mögliche Ausführungen für offene Trennstellen sind in
den Fig. 4 und 5 dargestellt mit jeweils unterschiedlich großen
Kontaktzonen der Papierbahn 9 an den Trockenzylindern. Die Fig.
4 zeigt noch ein Umlenkelement 40 für die mit dem Stützband an
kommende Luftgrenzschicht.
Gemäß Fig. 6 sind sechs Trockengruppen I-VI vorgesehen. Zwischen
den Trockengruppen I-IV sind einfache Trennstellen 22′-24′ vor
gesehen, die durch Verstellen einer beweglichen Leitwalze 13′
wahlweise offen oder geschlossen betrieben werden können. Nur
die vorletzte Trockengruppe V hat untenliegende Trockenzylinder
10b und obenliegende Umlenksaugwalzen 12a. Somit sind die
Trennstellen 25 und 26 zwischen den Trockengruppen IV, V
und VI als Wende-Trennstellen ausgebildet. Die Trockenpartie
gemäß Fig. 6 hat unterschiedliche Umlenksaugwalzen 11 bzw. 12,
12a. In den ersten beiden Trockengruppen I und II sind Umlenk
saugwalzen 11 mit relativ kleinem Durchmesser und mit innenlie
genden stationären Saugkästen vorgesehen. Eine derartige Um
lenksaugwalze 11a ist auch am Anfang der dritten Trockengruppe
III angeordnet. Danach sind in den Trockengruppen III-VI dage
gen kastenlose Saugwalzen 12 bzw. 12a mit größerem Durchmesser
vorgesehen, bei denen die Luft unmittelbar durch die rotieren
den, hohlen Lagerzapfen abgesaugt wird.
In beiden Fig. 3 und 6 erfolgt das Steuern der Antriebe (z. B.
30-36) in gleicher Weise wie in Fig. 1. Im jeweils beigefügten
Diagramm zeigt die Kennlinie K wiederum, daß zumindest zwischen
der Presse P und ersten Trockengruppe I (vorzugsweise auch zwi
schen den ersten beiden Trockengruppe I und II) eine positive
Geschwindigkeits-Differenz a eingestellt ist, dagegen zwischen
den hinteren Trockengruppen eine negative Geschwindigkeits-Dif
ferenz b.