DE19951548A1 - Elektrische Servolenkvorrichtung - Google Patents
Elektrische ServolenkvorrichtungInfo
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Abstract
Eine elektrische Servolenkvorrichtung umfaßt eine Steuereinheit (13; 35; 40; 45) zum Steuern/Regeln eines Elektromotors (8), um ein elektrisches Lenkhilfsdrehmoment zu einem Lenksystem eines Kraftfahrzeugs zu übertragen. Die Steuer-/Regeleinheit (13; 35; 40; 45) ist mit einem Detektorbereich (24) für einen instabilen Zustand versehen, welcher ein Modifikations-Signal (D¶H¶) erzeugt, wenn er einen instabilen Zustand des Fahrzeugs erfaßt, bei welchem das Lenkrad (2) zu einem übermäßig starken Ausmaß verdreht ist. Ein Soll-Motorstrom-Signal (I¶MS¶), welches derart wirksam ist, daß es ein elektrisches Lenkhilfsdrehmoment entsprechend dem manuellen Lenkdrehmoment bereitstellt, wird durch die Steuer-/Regeleinheit (13; 35; 40; 45) nach Maßgabe des Modifikations-Signals (D¶H¶) modifiziert, welches Modifikations-Signal (D¶H¶) von dem Detektorbereich (24) für einen instabilen Zustand erzeugt wird. Somit wird das Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoment in einer Rückkehrrichtung des Lenkrads (2) derart unterstützt, daß das Lenkrad (2) mit gesteigerter Geschwindigkeit in seine Mittelposition zurückkehren kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen eine elektrische
Servolenkvorrichtung zur Verwendung in Kraftfahrzeugen, welche eine
elektrische Lenkunterstützung durch einen Elektromotor für ein
Fahrzeuglenksystem bereitstellt, um einen manuell von einem
Fahrzeugfahrer aufzubringenden Lenkaufwand zu reduzieren. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine verbesserte elektrische
Servolenkvorrichtung, welche es ermöglicht, daß das Lenkrad mit
vergrößerter Geschwindigkeit in seine Mittelposition zurückkehrt, wenn der
Fahrzeugfahrer das Lenkrad nach starkem Drehen desselben freigibt
(beispielsweise seine Hände von diesem wegnimmt).
Im allgemeinen werden elektrische Servolenkvorrichtungen für
Kraftfahrzeuge derart ausgelegt, daß dann, wenn der Fahrzeugfahrer das
Lenkrad nach einem Drehen desselben zur Veränderung der Fahrtrichtung
des Fahrzeugs freigibt, die Räder einer Kraft ausgesetzt sind
(Selbstausrichtungs-Drehmoment), welche derart wirkt, daß die Räder in die
Gerade-aus-Position zurückgestellt werden, wodurch bewirkt wird, daß das
Lenkrad automatisch in seine Mittelposition zurückgedreht wird.
Allerdings ist es bekannt, daß dann, wenn das Lenkrad während der
Bewegung des Fahrzeugs stärker gedreht wird, das Fahrzeug dazu neigt,
eine weniger scharfe Kurve zu fahren als dies der Fahrzeugfahrer
beabsichtigt (d. h. das Fahrzeug zeigt eine stärkere Untersteuerungsneigung)
und ein automatisches Zurückkehren des Lenkrads in seine Mittelposition
nach dessen Freigabe ist erschwert. Eine derartige Untersteuerungsneigung
tritt aufgrund der Tatsache auf, daß das Selbstausrichtungs-Drehmoment
abnimmt, wenn die Rutschwinkel der Reifen auf einer Straßenoberfläche
größer werden. Insbesondere tritt die Untersteuerungsneigung dann
merklich in Erscheinung, wenn die Straßenoberfläche einen geringen
Reibungskoeffizienten (µ) aufweist (und damit rutschig ist) oder wenn das
Lenkrad unbeabsichtigterweise aufgrund eines von der elektrischen
Servolenkvorrichtung ermöglichten geringen Lenkaufwands übermäßig stark
gedreht wird.
Wenn das Lenkrad auf einer rutschigen Straßenoberfläche in stark gedreht
wird, wird die automatische Rückkehrbewegung des Lenkrads nach dessen
Freigabe durch den Fahrer aufgrund des verringerten selbstausrichtenden
Drehmoments beträchtlich verzögert, was unerwünschterweise zu einer
Störung der Fahrzeugbewegungsbahn führt.
Fig. 11 zeigt einen Graph einer typischen Beziehung zwischen einem
Lenkwinkel δ und einem Drehmoment TH, welches von den Reifen auf das
Lenkrad ausgeübt wird, wenn das Lenkrad von dem Fahrer gedreht wird
(dieses Drehmoment TH wird nachfolgend als "Reifen-zum-Lenkrad-
Drehmoment" bezeichnet). In Fig. 11 wächst das Reifen-zum-Lenkrad-
Drehmoment TH zunächst stärker als der Lenkwinkel δ an, indem der Fahrer
das Lenkrad von seiner Mittelposition aus nach außen (nach links oder nach
rechts) dreht. Nachdem der Lenkwinkel δ einen Stabilitäts-Schwellenwert
δk überschritten hat und in einen Bereich gelangt, welcher einen Zustand
starker Lenkraddrehung wiedergibt, nimmt jedoch das Reifen-zum-Lenkrad-
Drehmoment TH ab, wie durch die Kurve mit durchgezogener Linie gezeigt.
Nachfolgend kehrt dann, wenn der Fahrzeugfahrer das Lenkrad bei einem
Lenkwinkel δy freigibt, das Lenkrad eher schrittweise als unmittelbar in seine
Mittelposition zurück, da die Reifen ein sehr kleines Reifen-zum-Lenkrad-
Drehmoment TH aufbringen, wie durch die Kurve in gestrichelter Linie
gezeigt. Wenn dann einmal der Lenkwinkel δ kleiner wird als der Stabilitäts-
Schwellenwert δk, kehrt das Lenkrad mit normaler Rate zurück.
Der Bereich (oder die Fläche) des Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoments TH,
welcher durch die charakteristische Lenkbewegungs-Kurve und die
charakteristische Rückkehrbewegungs-Kurve des Lenkrads definiert ist, gibt
das Maß der Rückkehrfähigkeit des Lenkrads an; d. h. eine kleinere Fläche
des Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoments TH, welche durch die
charakteristische Lenkbewegungs-Kurve und die charakteristische
Rückkehrbewegung-Kurve des Lenkrads definiert ist, gibt eine größere
Rückkehrfähigkeit des Lenkrads an.
Wenn die Rückkehrfähigkeit des Lenkrads sehr klein wird, nachdem der
Lenkwinkel δ den Stabilitäts-Schwellenwert δk überschreitet, ist eine größere
Zeit erforderlich, bis das Lenkrad in seine Mittelposition zurückkehrt. Somit
weisen herkömmliche elektrische Servolenkvorrichtungen das Problem auf,
daß die Bewegungsbahn des Fahrzeugs sich unerwünscht nach außen
erweitert, was zu einer Störung des Fahrzeugverhaltens führt.
Es ist demzufolge eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektrische
Servolenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welche es selbst
dann, wenn das Lenkrad in sehr starkem Maß derart gedreht wird, daß der
Lenkwinkel einen Stabilitäts-Schwellenwert überschreitet, ermöglicht, daß
das Lenkrad mit größerer Geschwindigkeit in seine Mittelposition
zurückkehrt, und welche dadurch ein stabilisiertes Fahrzeugverhalten
erreicht.
Um die vorstehend genannte Aufgabe zu erfüllen, stellt die vorliegende
Erfindung eine elektrische Servolenkvorrichtung für ein Fahrzeug bereit,
welche umfaßt: einen Lenkdrehmomentsensor zur Erfassung des auf ein
Lenksystem des Fahrzeugs ausgeübten Lenkdrehmoments, einen
Elektromotor zum Übertragen eines elektrischen Lenkhilfsdrehmoments zu
dem Lenksystem, und eine Steuer-/Regeleinheit zum Steuer/Regeln des
Betriebs des Elektromotors. Die Steuer-/Regeleinheit der erfindungsgemäßen
elektrischen Servolenkvorrichtung umfaßt einen Soll-Motorstrom-Setzbereich
zum Erzeugen eines Soll-Motorstrom-Signals zumindest auf Grundlage des
von dem Lenkdrehmomentsensor erfaßten Lenkdrehmoments, einen
Detektorbereich für einen instabilen Zustand zum Erfassen eines instabilen
Zustands des Fahrzeugs, bei welchem das Lenkrad in starkem Maße aus
seiner Mittelposition verdreht wurde, und zum Erzeugen eines
Modifikationssignals zum Modifizieren oder Einstellen des Werts oder der
Höhe des Soll-Motorstrom-Signals in Antwort auf eine Erfassung des
instabilen Zustands des Fahrzeugs, und einen Modifikationsbereich zum
Modifizieren des Soll-Motorstrom-Signals in Rückkehrrichtung eines
Lenkrads nach Maßgabe des Modifikationssignals.
Bei der derart aufgebauten elektrischen Servolenkvorrichtung wird das Soll-
Motorstrom-Signal, welches eine Bereitstellung eines elektrischen
Lenkunterstützungs-Drehmoments entsprechend dem manuellen
Lenkdrehmoment bewirkt, von dem Modifikationsbereich der Steuer-
/Regeleinheit nach Maßgabe des Modifikationssignals modifiziert, welches
Modifikationssignal von dem Detektorbereich für einen instabilen Zustand
erzeugt wird, wobei der Detektorbereich den instabilen Zustand, d. h. eine
sehr starke Drehung des Lenkrads erfaßt. Durch die Modifikation des Soll-
Motorstrom-Signals wird bewirkt, daß die elektrische Lenkdrehmoment-
Unterstützung in Rückkehrrichtung des Lenkrads wirkt, wodurch ermöglicht
wird, daß das Lenkrad mit erhöhter Geschwindigkeit in seine Mittelposition
zurückkehrt.
Bei der vorliegenden Erfindung wird der instabile Zustand des Fahrzeugs
durch Bestimmung einer Differenz der Rutschwinkel zwischen den vorderen
und den hinteren Rädern des Fahrzeugs erfaßt. Die Differenz der
Rutschwinkel kann durch Auswerten einer Gleichung:
βfr = (Y.L/V) - δ
bestimmt werden, wobei βfr die Differenz der Rutschwinkel wiedergibt, V
eine Fahrzeuggeschwindigkeit wiedergibt, δ einen Lenkwinkel wiedergibt,
Y eine Gierrate wiedergibt und L einen Radstand wiedergibt, d. h. einen
Abstand zwischen den Mittellinien der Vorder- und Hinterräder.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die Steuer-/Regeleinheit
ferner einen Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich aufweisen, welcher eine
Drehbewegung nach außen (weg von der Mittelposition) und eine
Rückkehrbewegung des Lenkrads (zur Mittelposition hin) erfaßt. In diesem
Fall modifiziert der Modifikationsbereich das Soll-Motorstrom-Signal in
Rückkehrrichtung des Lenkrads nach Maßgabe des Modifikationssignals,
wenn der Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich die Rückkehrbewegung des
Lenkrads erfaßt.
Die Steuer-/Regeleinheit kann einen Untersteuerungs-Detektorbereich
umfassen, welcher einen Untersteuerungszustand des Fahrzeugs erfaßt. In
diesem Fall modifiziert der Modifikationsbereich der Steuer-/Regeleinheit das
Soll-Motorstrom-Signal in der Rückkehrrichtung des Lenkrads nach Maßgabe
des Modifikationssignals auf Grundlage eines Untersteuerungszustand-
Erfassungssignals, welches von dem den Untersteuerungszustand des
Fahrzeugs erfassenden Untersteuerungs-Detektorbereich erfaßt wurde, und
auf Grundlage eines Rückkehrbewegung-Erfassungssignals von dem
Lenkradbewegungs-Detektorbereich.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die Steuereinheit einen
Reibungs-Modifikationskoeffizient-Generatorbereich umfassen, welcher
einen Reibungs-Modifikationskoeffizienten entsprechend eines
Reibungskoeffizienten einer Straßenoberfläche erzeugt. In diesem Fall
modifiziert der Modifikationsbereich das Soll-Motorstrom-Signal in
Rückkehrrichtung des Lenkrads nach Maßgabe eines zusammengesetzten
Modifikationssignals, welches erzeugt wird, indem das Modifikationssignal
von dem Detektorbereich für einen instabilen Zustand und der Reibungs-
Modifikationskoeffizient von dem Reibungs-Modifikationskoeffizient-
Generatorbereich kombiniert werden. Der Reibungs-
Modifikationskoeffizienten-Generatorbereich erzeugt nämlich bei einer
rutschigen Straßenoberfläche mit geringem Reibungskoeffizienten einen
kleinen Reibungs-Modifikationskoeffizienten, so daß das zusammengesetzte
Modifikationssignal, welches eine Kombination des Modifikationssignals von
dem Detektorbereich für einen instabilen Zustand und des Reibungs-
Modifikationskoeffizienten ist, einen größeren Wert annimmt und dadurch
ermöglicht, daß das Lenkrad mit größerer Geschwindigkeit in die
Mittelposition zurückkehrt. Bei einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung
ist der Reibungs-Modifikationskoeffizient auf Grundlage eines Verhältnisses
der Gierrate und des Lenkwinkels bestimmt.
Bestimmte bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden detaillierter mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben, in welchen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm ist, welches einen allgemeinen Aufbau
einer elektrischen Servolenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 2 ein Funktionsblockdiagramm einer Steuer-/Regeleinheit ist,
welche in der elektrischen Servolenkvorrichtung aus Fig. 1
eingesetzt wird;
Fig. 3 ein Blockdiagramm ist, welches Details eines Detektorbereichs
für einen instabilen Zustand in der Steuer-/Regeleinheit aus
Fig. 2 zeigt;
Fig. 4 ein Blockdiagramm ist, welches eine Modifikation der Steuer-
/Regeleinheit der erfindungsgemäßen elektrischen
Servolenkvorrichtung zeigt;
Fig. 5 ein Blockdiagramm ist, welches eine weitere Modifikation der
Steuer-/Regeleinheit der erfindungsgemäßen elektrischen
Servolenkvorrichtung zeigt;
Fig. 6 ein Blockdiagramm ist, welches eine weitere Modifikation der
Steuer-/Regeleinheit der erfindungsgemäßen elektrischen
Servolenkvorrichtung zeigt;
Fig. 7 ein Graph ist, welcher eine charakteristische Steuer-
/Regelkurve eines Soll-Motorstrom-Signals über einem
Lenkdrehmoment mit Fahrzeuggeschwindigkeiten als
Parameter zeigt;
Fig. 8 ein Graph ist, welcher eine charakteristische Steuer-
/Regelkurve einer Modifikationsgröße über einer Differenz
zwischen den Rutschwinkeln der Vorder- und Hinterräder des
Fahrzeugs zeigt;
Fig. 9 ein Graph ist, welcher eine charakteristische Steuer-
/Regelkurve eines Reibungs-Modifikationskoeffizienten über
einem Verhältnis einer Gierrate zu einem Lenkwinkel zeigt;
Fig. 10 ein Graph ist, welcher die charakteristische Steuer-/Regelkurve
eines Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoments über einem
Lenkwinkel gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt; und
Fig. 11 ein Graph ist, welcher eine typische Beziehung zwischen dem
Lenkwinkel und dem Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoment in einer
herkömmlichen elektrischen Servolenkvorrichtung zeigt.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen, welche als Blockdiagramm
einen allgemeinen Aufbau einer elektrischen Servolenkvorrichtung 1 für ein
Kraftfahrzeug gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung zeigt. Hinsichtlich ihrer Mechanik umfaßt die
elektrische Servolenkvorrichtung 1 ein Lenkrad 2, eine Lenkwelle 3, ein
Kegelrad 4, einen Ritzel-und-Zahnstangen-Lenkgetriebe-Mechanismus 5,
umfassend ein Ritzel 5a und eine Zahnstange 5b, linke und rechte lenkbare
Vorderräder 7, welche mit entgegengesetzten Enden der Zahnstange 5b
über Verbindungsstangen 6 verbunden sind, und einen Elektromotor 8 zum
Erzeugen und Zuführen einer elektrischen Lenkunterstützung zu dem
Fahrzeuglenksystem.
Als elektrische Komponenten umfaßt die elektrische Servolenkvorrichtung
1, einen Gierratesensor 9, einen Lenkwinkelsensor 10, einen
Fahrzeuggeschwindigkeitsensor 11, einen Lenkdrehmomentsensor 12, eine
Steuer-/Regeleinheit 13, einen Motortreiber 14 und einen Motorstrom-
Detektorbereich 15.
Der Gierratesensor 9 erfaßt eine Gierrate des Fahrzeugs und erzeugt ein
Gierratesignal Y, welches ein die erfaßte Gierrate wiedergebendes
elektrisches Signal ist. Der Lenkwinkelsensor 10 erfaßt einen Lenkwinkel der
Vorderräder 7 und erzeugt ein Lenkwinkelsignal δ, welches ein den erfaßten
Lenkwinkel wiedergebendes elektrisches Signal ist; als Alternative kann der
Lenkwinkel δ arithmetisch auf Grundlage eines Betätigungswinkels des
Lenkrads 2 unter Verwendung eines Übersetzungsverhältnisses in einer
Lenkgetriebebox (nicht gezeigt) erzeugt werden. Der
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 11 erfaßt eine Geschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs und erzeugt ein Fahrzeuggeschwindigkeitssignal V, welches
ein die erfaßte Fahrzeuggeschwindigkeit wiedergebendes elektrisches Signal
ist. Der Lenkdrehmomentsensor 12 erfaßt ein auf das Lenkrad 2 ausgeübtes
Lenkdrehmoment und erzeugt ein Lenkdrehmomentsignal T, welches ein das
erfaßte Lenkdrehmoment wiedergebendes elektrisches Signal ist.
Das Gierratesignal Y, das Lenkwinkelsignal δ und das
Lenkdrehmomentsignal T, welche jeweils eigene Beträge und Richtungen
(d. h. Polungen) aufweisen, werden der Steuer-/Regeleinheit 13 für eine
nachfolgend noch zu beschreibende Verarbeitung zugeführt. In der
folgenden Beschreibung wird angenommen, daß die Richtung oder Polung
des Gierratesignals Y, des Lenkwinkelsignals δ und des
Lenkdrehmomentsignals T positiv (plus) sind, wenn die erfaßte Gierrate, der
erfaßte Lenkwinkel und das erfaßte Lenkdrehmoment in Uhrzeigerrichtung
gerichtet sind, und negativ (minus), wenn die erfaßte Gierrate, der erfaßte
Lenkwinkel und das erfaßte Lenkdrehmoment in Gegenuhrzeigerrichtung
orientiert sind.
Wenn der Fahrzeugfahrer das Lenkrad 2 nach links oder nach rechts dreht,
d. h. von der Mittelposition aus nach außen, wird das auf die Lenkwelle 3
ausgeübte manuelle Lenkdrehmoment über den Zahnstangen-Ritzel-
Lenkgetriebemechanismus 5 in eine axiale lineare Bewegung der Zahnstange
5b umgewandelt, welche die Richtung der Vorderräder 7 über die
Verbindungsstangen 6 verändert. Um den manuellen Lenkaufwand des
Fahrers zu unterstützen, wird der Elektromotor 8 nach Maßgabe des
Lenkdrehmomentsignals T und der Fahrzeuggeschwindigkeit V angetrieben
und eine somit durch den Elektromotor 8 erzeugte Ausgangskraft oder ein
Ausgangsdrehmoment wird zweifach über das Kegelrad 4 verstärkt und der
Lenkwelle 3 als elektrisches Lenkhilfsdrehmoment zugeführt, um den
manuellen Lenkaufwand des Fahrers zu reduzieren.
Die Steuer-/Regeleinheit 13 der Lenkvorrichtung, welche einen
Mikroprozessor und einen Speicher umfaßt, erzeugt ein Soll-Motorstrom-
Signal IMS (Fig. 2) auf Grundlage des Lenkdrehmoment-Signals T und des
Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals V, sowie ein Motor-Steuer-/Regel-Signal
V0 entsprechend dem Soll-Motorstrom-Signal IMS. Der Motortreiber 14 treibt
den elektrischen Hilfsmotor mit einer Motorspannung VM auf Grundlage des
Motor-Steuer-/Regel-Signals V0, unter Verwendung der bekannten PWM
(Pulse Width Modulation; Pulsbreitenmodulation)-Steuer-/Regeltechnik. Der
Motorstrom-Erfassungsbereich 15 erfaßt einen aktuellen Motorstrom IM
entsprechend einer Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung des Motors 8 und
erzeugt ein Motorstrom-Signal IMF, welches den erfaßten aktuellen
Motorstrom IM wiedergibt.
Die Steuer-/Regeleinheit 13 erzeugt das Motorstrom-Signal V0 entsprechend
einer Differenz der Werte zwischen dem Soll-Motorstrom-Signal IMS und dem
Motorstrom-Signal IMF und steuert/regelt den Motortreiber 14 derart, daß die
Differenz zwischen dem Soll-Motorstrom-Signal IMS und dem Motorstrom-
Signal IMF schnell null wird. Das Motor-Steuer-/Regel-Signal V0 ist
beispielsweise zusammengesetzt aus EIN/AUS- und PWM-Signalen.
Fig. 2 ist ein Funktions-Blockdiagramm der elektrischen
Servolenkvorrichtung 1 aus Fig. 1. In Fig. 2 umfaßt die Steuereinheit 13
einen Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand, um ein sehr starkes
manuelles Lenken (nachfolgend "instabiler Zustand" genannt) des Fahrers
an dem Lenkrad 2 zu erfassen und um ein Modifikations-Signal DH zum
Modifizieren oder Einstellen des Werts oder der Größe des Soll-Motorstrom-
Signals IMS in Antwort auf die Erfassung eines derartigen instabilen Zustands
zu erzeugen, und einen Modifikationsbereich 26. Die Steuer-/Regeleinheit
13 bestimmt einen Wert des Modifikations-Signals DH, d. h. eine
Modifikationsgröße, auf Grundlage einer Differenz der Rutschwinkel
zwischen den Vorderrädern und den Hinterrädern (Winkeldifferenz-Signal
βfr). Insbesondere erfaßt die Steuer-/Regeleinheit 13 einen derartigen
instabilen Zustand oder ein sehr starkes Drehen an dem Lenkrad 2 auf
Grundlage des Lenkwinkel-Signals δ vom Lenkwinkelsensor 10 und
modifiziert das Soll-Motorstrom-Signal IMS in Rückkehrrichtung des Lenkrads
2 nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH, welches von dem
Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand zugeführt wird.
Der Motortreiber 14 umfaßt eine aus einer Mehrzahl (beispielsweise vier)
von Schaltelementen, wie beispielsweise Leistungs-FETs
(Feldeffekttransistoren) oder IGBTs (isolierte Tor-Bipolar-Transistoren),
bestehende Brückenschaltung und erzeugt die PWM-Motorspannung VM auf
Grundlage des Motor-Steuer-/Regel-Signals V0, so daß der Motor 8 derart
getrieben wird, daß er in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung in Antwort auf
die Motorspannung V0 rotiert.
Der Motorstrom-Detektorbereich 15 wandelt den aktuellen Motorstrom IM
mittels eines in Reihe mit dem Elektromotor 8 geschalteten Widerstands,
einer Hall-Effektvorrichtung oder dergleichen in eine Spannung um und
sendet das Motorstrom-Signal IMF, welches den gegenwärtigen Motorstrom
IM wiedergibt, an die Steuer-/Regeleinheit 13 zur Gegenkopplung zu dem
Soll-Motorstrom-Signal IMS.
Der Soll-Motorstrom-Setzbereich 21 umfaßt einen Speicher, wie
beispielsweise einen ROM, welcher vorgespeicherte Daten beinhaltet, die
für eine charakteristische Steuer-/Regelkurve des Soll-Motorstrom-Signals
IMS über das Lenkdrehmoment mit Fahrzeuggeschwindigkeiten V als
Parameter charakteristisch sind, wie in Fig. 7 gezeigt, wo "VL" einen
niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeits-Wert angibt, "VM" einen mittleren
Fahrzeuggeschwindigkeits-Wert angibt und "VH" einen hohen
Fahrzeuggeschwindigkeits-Wert angibt. Nach Empfang des
Lenkdrehmoment-Signals T vom Lenkdrehmomentsensor 12 und des
Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals V vom Fahrzeuggeschwindigkeitsensor
11, liest der Soll-Motorstrom-Setzbereich 21 einen der vorgespeicherten
Werte des Soll-Motorstrom-Signals IMS entsprechend des Werts des
empfangenen Lenkdrehmoment-Signals T aus und leitet den ausgelesenen
Wert an den Modifikationsbereich 26 als Soll-Motorstrom-Signal IMS.
Wie aus Fig. 7 deutlich wird, wird das Soll-Motorstrom-Signal IMS im
Ausführungsbeispiel derart gesetzt, daß es betragsmäßig abnimmt, wenn
die Fahrzeuggeschwindigkeit V wächst, so daß ein großes elektrisches
Lenkhilfsdrehmoment bei niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeiten gegeben ist
während eine stabile Lenkung bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten erreicht
wird.
Die Steuer-/Regeleinheit 13 umfaßt auch einen Versatz-Berechnungsbereich
22, welcher eine Differenz oder einen Versatz ΔI zwischen den Werten
eines von dem Modifikationsbereich 26 zugeführten modifizierten Soll-
Motorstrom-Signals IMH und des Motorstrom-Signals IMF von dem
Motorstrom-Detektorbereich 15 (d. h., ΔI = IMH-IMF) berechnet und dann
dem Treiber-Steuer-/Regelbereich 23 ein elektrisches Signal zuführt,
welches den derart berechneten Versatz ΔI (= IMH-IMF) wiedergibt. Der
Treiber-Steuer-/Regelbereich 23, welcher einen PID-Regler und einen Motor-
Steuer-/Regel-Signal-Generatorumfaßt, führt PID(Proportional-Integral-und
Differential)-Regel-Schritte anhand des von dem Versatz-
Berechnungsbereich 22 zugeführten Versatz-Signals ΔI aus und erzeugt das
Motor-Steuer-/Regel-Signal V0, welches einer Drehbewegung des Lenkrads
2 durch einen Fahrer im Uhrzeigersinn (nach rechts) oder im
Gegenuhrzeigersinn (nach links) entspricht, auf Grundlage einer
Zusammensetzung der einzelnen Signale, welche den PID-Regel-Schritten
unterzogen wurden. Dann führt der Treiber-Steuer/Regel-Bereich 23 das
somit erzeugte Motor-Steuer-/Regel-Signal V0 dem Motortreiber 14 zu.
Auf Grundlage des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals V vom
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 11, des Lenkwinkel-Signals δ vom
Lenkwinkelsensor 10 und des Gierraten-Signals Y vom Gierratesensor 9
berechnet der Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand die Differenz
bfr der Rutschwinkel zwischen den Vorder- und Hinterrädern des Fahrzeugs,
berechnet auf Grundlage der Rutschwinkel-Differenz βfr, das Modifikations-
Signal DH, welches eine Größe angibt, durch welche das Soll-Motorstrom-
Signal IMS betragsmäßig oder in der Höhe zu verändern oder einzustellen ist,
und führt das so erzeugte Modifikations-Signal DH dem Modifikationsbereich
26 zu.
Insbesondere wird die vorstehend erwähnte Rutschwinkeldifferenz βfr durch
einen Rutschwinkeldifferenz-Schätzbereich 31 des Detektorbereichs 24 für
einen instabilen Zustand berechnet, wie in Fig. 3 gezeigt. Der
Rutschwinkeldifferenz-Schätzbereich 31 berechnet nämlich auf Grundlage
des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals V vom
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 11, des Lenkwinkel-Signals δ vom
Lenkwinkelsensor 10, des Gierrate-Signals Y vom Gierratesensor 9 und der
größenmäßigen Parameter des Fahrzeugs (wie beispielsweise des Radstands
L), welche im Speicher vorgespeichert sind, die Rutschwinkeldifferenz βfr
wie folgt:
βfr = (Y.L/V) - δ (1)
Es ist anzumerken, daß die Rutschwinkeldifferenz βfr eine Winkeldifferenz
zwischen der Richtung der Reifen und der Richtung des Fahrzeugs
wiedergibt, welche auftritt, wenn ein Fahrzeug eine Kurvenfahrt ausführt.
Dies bedeutet, daß dann wenn das Lenkrad 2 vom Fahrzeugfahrer in
Uhrzeigerrichtung gedreht wird, das Fahrzeug relativ zur Richtung der
Vorderräder in Gegenuhrzeigerrichtung orientiert ist, in welchem Fall dann,
wenn die Richtung im Uhrzeigersinn als positive (plus) Richtung bestimmt
ist, der Rutschwinkel (βf) der Vorderräder in negativer (minus) Richtung
wiedergegeben ist. In einem derartigen Fall liegt auch der Rutschwinkel (βr)
der Hinterräder in negativer (minus) Richtung, so daß die Richtung
(Vorzeichen) des Rutschwinkel-Differenz-Signals βfr als negativer (minus)
Wert ausgedrückt wird bis der Absolutwert |βr| des Rutschwinkels der
hinteren Räder (βr) gleich oder größer als der Absolutwert |βf| des
Rutschwinkels (βf) der vorderen Räder wird.
Der Detektorbereich 24 der Steuer-/Regeleinheit 13 für einen instabilen
Zustand umfaßt einen Modifikations-Signal-Generatorbereich 32, dessen
Details in Fig. 3 dargestellt sind. Der Modifikations-Signal-Generatorbereich
32, welcher einen Speicher umfaßt, wie beispielsweise einen ROM, weist
vorgespeichert eine charakteristische Steuer-/Regelkurve der Soll-
Motorstrom-Signal-Modifikationsgröße auf, welche durch das Modifikations-
Signal DH über dem Absolutwert |βfr| der Rutschwinkeldifferenz βfr
angegeben ist, wie in Fig. 8 gezeigt. Nach Empfangen des Rutschwinkel-
Differenz-Signals βfr von dem Rutschwinkeldifferenz-Schätzbereich 31 liest
der Modifikations-Signal-Generatorbereich 32 eine der Modifikationsgrößen
für den instabilen Zustand aus einer Tabelle aus, welche Modifikationsgröße
dem Wert des empfangenen Rutschwinkel-Differenz-Signals βfr entspricht
und erzeugt das Modifikations-Signal DH, welches die ausgelesene
Modifikationsgröße angibt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel aus Fig.
8 ist eine "Tot"- oder Null-Modifikationsgrößen-Zone für einen
Anfangsbereich der Rutschwinkeldifferenz βfr festgelegt, welcher sich bis
zu einem Schwellenwert "X" erstreckt, an welchem die
Rutschwinkeldifferenz βfr in den Stabilitätsbereich fällt.
In Fig. 2 berechnet der Modifikationsbereich 26 eine Differenz IMH zwischen
den Werten des Soll-Motorstrom-Signals IMS aus dem Soll-Motorstrom-
Setzbereich 21 und des Modifikations-Signals DH aus dem Detektorbereich
24 für einen instabilen Zustand (IMH = IMS-DH) und führt die berechnete
Differenz IMH als modifiziertes Soll-Motorstrom-Signal IMH dem
Versatzberechnungsbereich 22 zu.
Wenn die Rutschwinkeldifferenz βfr größer als der Stabilitäts-Schwellenwert
X (βfr < X) ist und einen Zustand sehr starker Drehung des Lenkrads 2
anzeigt, wie durch die durchgezogene Linie in Fig. 8 gezeigt, modifiziert
der Modifikationsbereich 26 das Soll-Motorstrom-Signal IMS in
Rückkehrrichtung des Lenkrads 2 nach Maßgabe des Modifikations-Signals
DH, so daß das Soll-Motorstrom-Signal IMS derart modifiziert wird, daß es
betragsmäßig selbst während einer nach außen gerichteten Drehbewegung
des Lenkrads abfällt; somit kann eine sehr starke Drehbewegung des
Lenkrads 2 wirksam unterdrückt werden. Auch wenn einmal der
Fahrzeugfahrer das Lenkrad 2 während einer nach außen gerichteten
Drehbewegung freigibt, wird das Soll-Motorstrom-Signal IMS auf null gesetzt
(IMS = 0) und der Modifikationsbereich 26 unterstützt das Lenkrad 2 in
seiner Rückkehrrichtung nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH,
wodurch die Rückkehrbewegung des Lenkrads 2 zur Mittelposition hin
beschleunigt wird.
Da die Steuer-/Regeleinheit 13 aus Fig. 2 den Detektorbereich 24 für einen
instabilen Zustand zum Erfassen eines instabilen Zustands oder eines stark
verdrehten Zustands des Lenkrads 2 aufweist, um das Modifikations-Signal
DH zu erzeugen, und den Modifikationsbereich 26 aufweist zum Modifizieren
der Bewegung des Lenkrads 2 in seiner Rückkehrrichtung nach Maßgabe
des Modifikations-Signals DH wie vorstehend beschrieben, kann die
elektrische Servolenkvorrichtung 1 gemäß des bevorzugten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung das Reifen-zum-Lenkrad-
Drehmoment in Rückkehrrichtung des Lenkrads 2 nach Maßgabe des
Modifikations-Signals DH unterstützen und ermöglicht dadurch, daß das
Lenkrad automatisch mit erhöhter Geschwindigkeit zur Mittelposition
zurückkehrt. Als Folge kann die elektrische Servolenkvorrichtung 1 mit der
Steuer-/Regeleinheit 13 eine Störung der Bewegungsbahn des Fahrzeugs
wirksam verhindern, wodurch ein stabilisiertes Fahrzeugverhalten erreicht
wird.
Fig. 4 ist ein Blockdiagramm, welches eine Abwandlung (d. h. ein zweites
Ausführungsbeispiel) der Steuer-/Regeleinheit der erfindungsgemäßen
elektrischen Lenkvorrichtung 1 zeigt. Diese abgewandelte Steuer-
/Regeleinheit 35 umfaßt den Versatzberechnungsbereich 22 und den
Treiber-Steuer-/Regelbereich 23, wie vorstehend mit Bezug auf Fig. 2
beschrieben, welche allerdings in Fig. 4 nicht gezeigt sind und hier zur
Vermeidung einer überflüssigen Wiederholung nicht noch einmal
beschrieben werden.
Die Steuereinheit 35 aus Fig. 4 ist dadurch gekennzeichnet, daß sie auch
einen Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich 38 umfaßt, welcher eine
Auswärtsdrehbewegung oder eine Rückkehrbewegung des Lenkrads 2 auf
Grundlage der Richtung S des Lenkdrehmoment-Signals T erfaßt, welches
vom Lenkdrehmomentsensor 12 (Fig. 2) zugeführt wird, und auf Grundlage
der Richtung Q des Lenkwinkel-Signals δ erfaßt, welches vom
Lenkwinkelsensor 10 (Fig. 2) zugeführt wird. Wenn der Lenkrad-
Bewegungs-Detektorbereich 38 die Rückkehrbewegung des Lenkrads 2 aus
einem instabilen oder sehr stark verdrehten Zustand erfaßt, modifiziert die
Steuer-/Regeleinheit 35 das Soll-Motorstrom-Signal IMS in Rückkehrrichtung
des Lenkrads 2 nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH von dem
Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand.
Der Modifikationsbereich 36 in dieser Steuer-/Regeleinheit 35 umfaßt einen
Subtrahierer 27 und einen Schaltbereich 28. Wenn ein hochwertiges (H)-
Rückkehrbewegungs-Erfassungs-Signal M0 von dem Lenkrad-Bewegungs-
Detektorbereich 38 erfaßt wird, wird der Schaltbereich 28 eingeschaltet
(wie in unterbrochener Linie dargestellt), um das Modifikations-Signal DH aus
dem Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand zum Subtrahierer 27
hindurchzulassen. Wenn andererseits ein niederwertiges (L)-
Rückkehrbewegungs-Erfassungs-Signal M0 von dem Lenkrad-Bewegungs-
Erfassungsbereich 38 empfangen wird, wird der Schaltbereich 28
ausgeschaltet (wie in durchgezogener Linie gezeigt), um das Modifikations-
Signal DH nicht zum Subtrahierer 27 hindurchzulassen. Der Subtrahierer 27
berechnet eine Differenz oder einen Versatz zwischen den Werten des Soll-
Motorstrom-Signals IMS von dem Soll-Motorstrom-Setzbereich 21 und des
Modifikations-Signals DH, welches über den Schaltabschnitt 28 von dem
Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand zugeführt wurde, um
dadurch ein modifiziertes Soll-Motorstrom-Signal IMH auszugeben.
Genauer gesagt bestimmt dann, wenn die Richtungen S und Q des Lenk-
Drehmoment-Signals T und des Lenk-Winkel-Signals δ miteinander
zusammenfallen (S = Q), der Lenkwinkel-Bewegungs-Detektorbereich 38
der Steuer-/Regeleinheit 35, daß das Lenkrad in Antwort auf eine manuelle
Lenkbetätigung durch den Fahrer eine Lenkbewegung von seiner
Mittelposition aus nach außen ausführt und führt dem Schaltbereich 28 ein
niederwertiges Rückkehrbewegungs-Erfassungs-Signal M0 zu. Wenn
andererseits die Richtungen S und Q des Lenkdrehmoment-Signals T und
des Lenkwinkel-Signals δ nicht miteinander zusammenfallen (S ≠ Q),
bestimmt der Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich 38, daß das Lenkrad 2
eine Rückkehrbewegung zur Mittelposition ausführt und führt dem
Schaltbereich 28 ein hochwertiges Rückkehrbewegungs-Erfassungs-Signal
M0 zu.
Wenn einmal der Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand einen
instabilen oder sehr stark verdrehten Zustand des Lenkrads 2 bestimmt, so
daß er das Modifikations-Signal DH ausgibt, und wenn auch der Lenkrad-
Bewegungs-Detektorbereich 38 die Rückkehrbewegung des Lenkrads 2
erfaßt, so daß er ein hochwertiges Rückkehrbewegungs-Erfassungs-Signal
M0 ausgibt, wird der Schaltbereich 28 eingeschaltet und läßt das
Modifikations-Signal DH von dem Detektorbereich 24 für einen instabilen
Zustand zum Subtrahierer 27, so daß der Subtrahierer 27 die
Modifikationsgröße, welche durch das Modifikations-Signal DH
wiedergegeben ist, vom Soll-Motorstrom-Signal IMS abzieht.
Da die Steuer-/Regeleinheit 35 aus Fig. 4 mit dem Lenkrad-Bewegungs-
Detektorbereich 38 zum Erfassen einer Auswärtslenkbewegung oder einer
Rückkehrbewegung des Lenkrads 2 und mit dem Modifikationsbereich 26
zum Modifizieren des Soll-Motorstrom-Signals IMS in Rückkehrrichtung des
Lenkrads 2 nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH vom
Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand versehen ist, kann die
Steuer-/Regeleinheit 35 nach einer Erfassung des stark gedrehten Zustands
des Lenkrads 2 das Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoment in Rückkehrrichtung
des Lenkrads 2 nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH unterstützen,
und erlaubt dadurch, daß das Lenkrad 2 zur Mittelposition mit größerer
Geschwindigkeit zurückkehrt.
Fig. 5 ist ein Blockdiagramm, welches eine weitere Modifikation (drittes
Ausführungsbeispiel) der Steuereinheit der erfindungsgemäßen elektrischen
Lenkvorrichtung 1 zeigt. Diese modifizierte Steuereinheit 40 ist dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Untersteuerungs-Detektorbereich 43 zum
Erfassen eines Untersteuerungszustands des Kraftfahrzeugs auf Grundlage
der Richtung N des Gierrate-Signals Y vom Gierratesensor 9 (Fig. 2) und
der Richtung P des Rutschwinkel-Differenz-Signals βfr erfaßt. Wenn das
Kraftfahrzeug sich in einem Untersteuerungszustand befindet und das
Lenkrad 2 eine Rückkehrbewegung aus dem stark verdrehten oder instabilen
Zustand ausführt, modifiziert die Steuer-/Regeleinheit 40 das Soll-
Motorstrom-Signal IMS in Rückkehrrichtung des Lenkrads 2 nach Maßgabe
des Modifikations-Signals DH von dem Detektorbereich 24 für einen
instabilen Zustand.
Genauer gesagt erzeugt dann, wenn der Untersteuerungs-Detektorbereich
43 den Untersteuerungszustand des Kraftfahrzeugs auf Grundlage der
Richtung N des Gierrate-Signals Y zur Richtung P des Rutschwinkel-
Differenz-Signals βfr von dem Detektorbereich 24 für einen instabilen
Zustand erfaßt, der Untersteuerungs-Detektorbereich 43 ein
Untersteuerungszustand-Erfassungs-Signal U0, welches einem UND-
Operationsbereich 42 des Modifikationsbereichs 41 zugeführt wird. Wenn
die Richtungen P und N des Rutschwinkel-Differenz-Signals βfr und des
Gierrate-Signals Y nicht miteinander übereinstimmen (P ≠ N), erfaßt der
Untersteuerungs-Detektorbereich 43, daß das Fahrzeug sich im
Untersteuerungszustand befindet und erzeugt ein hochwertiges
Untersteuerungszustand-Erfassung-Signal U0.
Der Modifikationsbereich 41 umfaßt einen Subtrahierbereich 57 und einen
Schaltbereich 58 zusätzlich zu dem UND-Operations-Bereich 42. Nach
Empfangen sowohl eines hochwertigen Rückkehrbewegungs-Erfassungs-
Signals M0, welches durch den die Rückkehrbewegung des Lenkrads 2
erfassenden Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich 38 erzeugt wurde, als
auch des hochwertigen Untersteuerungszustands-Erfassungs-Signals U0,
welches durch den den Untersteuerungszustand des Fahrzeugs erfassenden
Untersteuerungs-Detektorbereich 43 erzeugt wurde, gibt der UND-
Operations-Bereich 42 ein hochwertiges UND-Signal A0 an den
Schaltbereich 28 aus. In Antwort auf das hochwertige UND-Signal A0, wird
der Schaltbereich 28 eingeschaltet (wie durch unterbrochene Linie
dargestellt), um das Modifikations-Signal DH von dem Detektorbereich 24
für einen instabilen Zustand zum Substrahierer 27 hindurchzulassen. In der
Folge berechnet der Subtrahierer 27 eine Differenz oder einen Versatz
zwischen den Werten des Soll-Motorstrom-Signals IMS vom Soll-Motorstrom-
Setzbereich 21 und des Modifikations-Signals DH, welches über den
Schaltbereich 28 von dem Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand
zugeführt wird, um dadurch ein modifiziertes Soll-Motorstrom-Signal IMH
auszugeben.
Der UND-Operations-Bereich 42 schaltet nämlich den Schaltbereich 28 auf
Grundlage des hochwertigen Rückkehrbewegungs-Erfassungs-Signals M0
an, welches von dem die Rückkehrbewegung des Lenkrads 2 erfassenden
Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich 38 erzeugt wurde, und auf Grundlage
des hochwertigen Untersteuerungszustand-Erfassungs-Signals U0, welches
von dem den Untersteuerungszustand des Fahrzeugs erfassenden
Untersteuerungs-Detektorbereich 43 erzeugt wurde, so daß der
Schaltbereich 28 das Modifikations-Signal DH von dem Detektorbereich 24
für einen instabilen Zustand zum Subtrahierer 27 hindurchläßt und der
Subtrahierer 27 in Folge die Modifikationsgröße, welche durch das
Modifikations-Signal DH wiedergegeben ist, von dem Soll-Motorstrom-Signal
IMS abzieht.
Da die Steuer-/Regeleinheit 40 aus Fig. 5 mit dem Untersteuerungs-
Detektorbereich 43 zum Erfassen des Untersteuerungszustands des
Kraftfahrzeugs versehen ist und mit dem Modifikationsbereich 41 versehen
ist zum Modifizieren des Soll-Motorstroms IMS in Rückkehrrichtung des
Lenkrads 2 nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH, und zwar auf
Grundlage des Untersteuerungszustand-Erfassungs-Signals U0 vom
Untersteuerungsdetektorbereich 43 und auf Grundlage des
Rückkehrbewegungs-Erfassungs-Signals M0 vom Lenkrad-Bewegungs-
Detektorbereich 38, kann die Steuer-/Regeleinheit 40 - nach einer Erfassung
der Rückkehrbewegung des Lenkrads 2 und des Untersteuerungszustands
des Fahrzeugs - das Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoment in Rückkehrrichtung
des Lenkrads 2 nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH unterstützen
und ermöglicht dadurch, daß das Lenkrad mit vergrößerter Geschwindigkeit
in seine Mittelposition zurückkehrt.
Fig. 6 ist ein Blockdiagramm, welches eine weitere Abwandlung (viertes
Ausführungsbeispiel) der Steuer-/Regeleinheit der erfindungsgemäßen
elektrischen Lenkvorrichtung 1 zeigt. Diese abgewandelte Steuer-
/Regeleinheit 45 ist dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Reibungs-
Modifikationskoeffizient-Generatorbereich 46 umfaßt. Die Steuer-
/Regeleinheit 45 modifiziert den Soll-Motorstrom IMS nach Maßgabe eines
zusammengesetzten Modifikations-Signals DHO, welches erzeugt wird, indem
das vorstehend beschriebene Modifikations-Signal DH von dem
Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand und ein von dem
Erzeugerbereich 46 erzeugter Reibungs-Modifikationskoeffizient Kα
kombiniert werden.
Der Reibungs-Modifikationskoeffizient-Generatorbereich 46, welcher einen
arithmetischen Operator und einen Speicher umfaßt, wie beispielsweise
einen ROM, berechnet ein Verhältnis der Gierrate Y zum Lenkwinkel δ(Y/δ),
unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Gierrate Y relativ zum
Lenkwinkel δ abfällt, wenn der Reibungskoeffizient µ der Straßenoberfläche
kleiner wird. Im Speicher ist eine charakteristische Steuer-/Regelkurve des
Reibungs-Modifikationskoeffizienten Kα über dem Verhältnis der Gierrate Y
zum Lenkwinkel δ(Y/δ) gespeichert, wie in Fig. 9 dargestellt, welche
Kurve empirisch bestimmt wurde. Nach Empfangen der durch den
Gierratesensor 9 (Fig. 2) erfaßten Gierrate Y und des durch den
Lenkwinkelsensor 10 (Fig. 2) erfaßten Lenkwinkels δ, liest der Reibungs-
Modifikationskoeffizient-Generatorbereich 46 einen der Reibungs-
Modifikationskoeffizienten Kα aus, welcher der empfangenen Gierrate Y und
dem empfangenen Lenkwinkel δ entspricht und schickt den ausgelesenen
Reibungs-Modifikationskoeffizient Kα zu einem Multiplizierer 47. Gemäß der
charakteristischen Steuer-/Regelkurve des Reibungs-
Modifikationskoeffizienten Kα über dem Verhältnis der Gierrate Y zum
Lenkwinkel δ(Y/δ) aus Fig. 9 nimmt dann, wenn der Reibungskoeffizient
µ der Straßenoberfläche kleiner wird, das Verhältnis Y/δ derart ab, daß der
Reibungs-Modifikationskoeffizient Kα einen Wert annimmt, der größer als
"1" ist. Andererseits nimmt dann, wenn der Reibungskoeffizient µ der
Straßenoberfläche größer wird, das Verhältnis Y/δ zu, so daß der Reibungs-
Modifikationskoeffizient Kα einen Wert von "1" annimmt.
Der vorstehend erwähnte Multiplizierer 47 führt eine Multiplikation zwischen
dem Modifikations-Signal DH von dem Detektorbereich 24 für einen
instabilen Zustand und dem Reibungs-Modifikationskoeffizienten Kα von
dem Reibungs-Modifikationskoeffizient-Generatorbereich 46 (Kα.DH)
durch, um ein zusammengesetztes Modifikations-Signal DHO zu erzeugen,
welches anstelle des Modifikations-Signals DH dem zugeordneten
Modifikationsbereich 26 (in Fig. 6 nicht gezeigt) zuzuführen ist. Durch das
Durchführen einer derartigen Multiplikation zwischen dem Modifikations-
Signal DH und dem Reibungs-Modifikationskoeffizienten Kα kann das
zusammengesetzte Modifikations-Signal DHO einen großen Wert für eine
Straßenoberfläche mit geringem Reibungskoeffizienten µ annehmen, so daß
das Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoment in Rückkehrrichtung unterstützt wird
und somit das Lenkrad zu seiner Mittelposition mit vergrößerter
Geschwindigkeit zurückgestellt werden kann.
Da die Steuer-/Regeleinheit 45 aus Fig. 6 mit dem Reibungs-
Modifikationskoeffizient-Generatorbereich 46 zum Erzeugen des Reibungs-
Modifikationskoeffizienten Kα entsprechend dem Straßenoberflächen-
Reibungskoeffizienten µ versehen ist und das Soll-Motorstrom-Signal IMS
nach Maßgabe des zusammengesetzten Modifikations-Signals DHO
modifiziert, welches durch Kombination des Modifikations-Signals DH von
dem Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand und des durch den
Generatorbereich 46 erzeugten Reibungs-Modifikationskoeffizienten erzeugt
wird, kann dieses das Reifen-zum-Lenkrad-Drehmomentin Rückkehrrichtung
des Lenkrads unterstützen, indem das zusammengesetzte Modifikations-
Signal DHO für eine rutschige Straßenoberfläche mit geringem
Reibungskoeffizienten µ vergrößert wird, und ermöglicht dadurch, daß das
Lenkrad in seine Mittelposition mit vergrößerter Geschwindigkeit
zurückkehrt.
Es ist anzumerken, daß das "zusammengesetzte Modifikations-Signal" DHO
auch durch Addieren einer gegebenen Größe entsprechend dem
Reibungskoeffizienten µ zum Modifikations-Signal DH erzeugt werden kann,
statt durch Multiplizieren des Modifikations-Signals DH mit dem Reibungs-
Modifikationskoeffizienten Kα wie in Fig. 6 gezeigt. Ferner kann der
Reibungs-Modifikationskoeffizient-Generatorbereich 46 jeweils auch in
jedem der anderen Ausführungsbeispiele der Steuer-/Regeleinheit 26, 36
und 41 vorgesehen seien, welche in Fig. 2, 4 und 5 gezeigt sind, so daß
das zusammengesetzte Modifikations-Signal DHO dem zugeordneten
Modifikationsbereich anstelle des Modifikations-Signals DH zugeführt wird.
Fig. 10 ist ein Graph, welcher eine beispielhafte charakteristische Steuer-
/Regelkurve des Reifen-zum-Lenkrad-Drehmoments TH über dem Lenkwinkel
δ zeigt, wie sie in der vorliegenden Erfindung Verwendung findet. Gemäß
der charakteristischen Steuer-/Regelkurve aus Fig. 10 wird selbst dann,
wenn der Lenkwinkel δ den Schwellenwert δK eines stabilen Zustands
überschreitet und in einen Bereich eindringt, welcher einen Zustand einer
starken Verdrehung des Lenkrads 2 wiedergibt, die Lenkradbewegung in
ihrer Rückkehrrichtung nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH
unterstützt, so daß verhindert wird, daß das Reifen-zum-Lenkrad-
Drehmoment TH stark abfällt, selbst wenn der große Lenkwinkel δx über dem
Schwellenwert δk des stabilen Zustands liegt. Wenn das Lenkrad bei einem
starken Lenkwinkel δx freigegeben wird, kann das Lenkrad 2 durch die
Unterstützung des Modifikations-Signals DH in Rückkehrrichtung schnell in
seine Mittelposition zurückgestellt werden. Eine derartige Unterstützung
kann wirksam eine Störung der Bewegungsspur des Fahrzeugs verhindern,
wodurch ein stabilisiertes Fahrzeugverhalten erreicht wird.
Eine elektrische Servolenkvorrichtung umfaßt eine Steuereinheit 13, 35, 40,
45 zum Steuern/Regeln eines Elektromotors 8, um ein elektrisches
Lenkhilfsdrehmoment zu einem Lenksystem eines Kraftfahrzeugs zu
übertragen. Die Steuer-/Regeleinheit 13, 35, 40, 45 ist mit einem
Detektorbereich 24 für einen instabilen Zustand versehen, welcher ein
Modifikations-Signal DH erzeugt, wenn er einen instabilen Zustand des
Fahrzeugs erfaßt, bei welchem das Lenkrad 2 zu einem übermäßig starken
Ausmaß gedreht ist. Ein Soll-Motorstrom-Signal IMS, welches derart wirksam
ist, daß es ein elektrisches Lenkhilfsdrehmoment entsprechend dem
manuellen Lenkdrehmoment bereitstellt, wird durch die Steuer-/Regeleinheit
13, 35, 40, 45 nach Maßgabe des Modifikations-Signals DH modifiziert,
welches Modifikations-Signal DH von dem Detektorbereich 24 für einen
instabilen Zustand erzeugt wird. Somit wird das Reifen-zum-Lenkrad-
Drehmoment in einer Rückkehrrichtung des Lenkrads 2 derart unterstützt,
daß das Lenkrad 2 mit erhöhter Geschwindigkeit in seine Mittelposition
zurückkehren kann.
Claims (7)
1. Elektrische Servolenkvorrichtung für ein Fahrzeug, umfassend einen
Lenkdrehmomentsensor (12) zum Erfassen eines an ein Lenksystem
des Fahrzeugs angelegten Lenkdrehmoments (T), einen Elektromotor
(8) zum Übertragen eines elektrischen Lenkhilfsdrehmoments zum
Lenksystem, und eine Steuer-/Regeleinheit (13; 35; 40; 45) für eine
Steuerung/Regelung des Elektromotors (8),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer-/Regeleinheit (13; 35; 40; 45) umfaßt:
- 1. einen Soll-Motorstrom-Setzbereich (21) zum Erzeugen eines Soll-Motorstrom-Signals (IMS) zumindest auf Grundlage des durch den Lenkdrehmomentsensor (12) erfaßten Lenkdrehmoments (T);
- 2. einen Detektorbereich (24) für einen instabilen Zustand zum Erfassen eines instabilen Zustands des Fahrzeugs und zum Erzeugen eines Modifikations-Signals (DH) zum Modifizieren des Soll-Motorstrom-Signals (IMS) in Antwort auf eine Erfassung eines instabilen Fahrzeugzustands; und
- 3. einen Modifikationsbereich (26; 36; 41) zum Modifizieren des Soll-Motorstrom-Signals (IMS) in Rückkehrrichtung eines Lenkrads (2) nach Maßgabe des Modifikations-Signals (DH).
2. Elektrische Servolenkvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Detektorbereich (24) für einen instabilen Zustand den
instabilen Zustand des Fahrzeugs durch Bestimmen einer Differenz
der Rutschwinkel (βfr) zwischen den Vorder- und Hinterrädern des
Fahrzeugs erfaßt.
3. Elektrische Servolenkvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenz der Rutschwinkel (βfr) durch Auswerten der
folgenden Gleichung bestimmt wird:
βfr = (Y.L/V) - δ,
wobei βfr die Differenz der Rutschwinkel wiedergibt, V eine Fahrzeuggeschwindigkeit wiedergibt, δ einen Lenkwinkel wiedergibt, Y eine Gierrate wiedergibt und L ein Radstand ist.
βfr = (Y.L/V) - δ,
wobei βfr die Differenz der Rutschwinkel wiedergibt, V eine Fahrzeuggeschwindigkeit wiedergibt, δ einen Lenkwinkel wiedergibt, Y eine Gierrate wiedergibt und L ein Radstand ist.
4. Elektrische Servolenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer-/Regeleinheit (35) ferner einen Lenkrad-Bewegungs-
Detektorbereich (38) zum Erfassen einer Drehbewegung nach außen
und einer Rückkehrbewegung des Lenkrads (2) umfaßt, und wobei
der Modifikationsbereich (36) das Soll-Motorstrom-Signal (IMS) in
Rückkehrrichtung des Lenkrads (2) nach Maßgabe des Modifikations-
Signals (DH) auf Grundlage eines Rückkehrbewegungs-Erfassungs-
Signals (M0) modifiziert, welches durch den die Rückkehrbewegung
des Lenkrads (2) erfassenden Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich
(38) erzeugt wird.
5. Elektrische Servolenkvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer-/Regeleinheit (40) ferner einen Untersteuerungs-
Detektorbereich (43) zum Erfassen eines Untersteuerungszustands
des Fahrzeugs aufweist und daß der Modifikationsbereich (41) das
Soll-Motorstrom-Signal (IMS) nach Maßgabe des Modifikations-Signals
(DH) auf Grundlage eines Untersteuerungszustand-Erfassungs-Signals
(U0), welches von dem den Untersteuerungszustand des Fahrzeugs
erfassenden Untersteuerungs-Detektorbereich (43) erzeugt wird, und
auf Grundlage des von dem Lenkrad-Bewegungs-Detektorbereich (38)
erzeugten Rückkehrbewegungs-Detektor-Signals (M0) modifiziert.
6. Elektrische Servolenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 4 und
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer-/Regeleinheit (13; 35; 40; 45) ferner einen Reibungs-
Modifikationskoeffizienten-Generatorbereich (46) zum Erzeugen eines
Reibungs-Modifikationskoeffizienten (Kα) aufweist, welcher einem
Reibungskoeffizienten (µ) einer Straßenoberfläche entspricht, und daß
der Modifikationsbereich (26; 36; 41) das Soll-Motorstrom-Signal
(IMS) nach Maßgabe eines zusammengesetzten Modifikations-Signals
(DHO) modifiziert, welches durch Kombinieren des Modifikations-
Signals (DH) von dem Detektorbereich (24) für einen instabilen
Zustand und des Reibungs-Modifikationskoeffizienten (Kα) erzeugt
wird.
7. Elektrische Servolenkvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reibungs-Modifikationskoeffizient (Kα) auf Grundlage eines
Verhältnisses einer Gierrate (Y) zu einem Lenkwinkel (δ) bestimmt ist.
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