DE19950823A1 - Quantitatives Verfahren zum Analysieren einer Targetnukleinsäure - Google Patents
Quantitatives Verfahren zum Analysieren einer TargetnukleinsäureInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein hochquantitatives Verfahren zum Nachweisen eines Targetnukleinsäuremoleküls unter Verwendung einer Amplifizierungsreaktion für eine Nukleinsäuresequenz, wobei keine Trennung zwischen gebundenen/freien Molekülen erforderlich ist. Dieses Verfahren umfaßt ein Mischen eines nicht-markierten ersten Primers und eines Fluoreszenz-markierten zweiten Primers in einer eine Probe enthaltenden Lösung in einem Verhältnis, bei welchem der zweite Primer in einer kleineren Menge als der erste Primer vorliegt, ein Durchführen einer geeigneten Anzahl von PCR-Zyklen, ein Erhalten von Meßdaten in Abhängigkeit von dem Verhalten der einzelnen fluoreszierenden Moleküle, welche durch Laserlicht zu einer Mehrzahl von Zeitpunkten in einem dreidimensionalen Mikronachweisfeld fokussiert werden, ein Umwandeln der Meßdaten in statistische Daten entsprechend der Positionsänderung und ein Bestimmen der Anzahl der Targetnukleinsäuremoleküle, die in der Probe enthalten sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Technik zum
Analysieren eines Nukleinsäuremoleküls, welches in einer
Testprobe vorliegt, und insbesondere ein Verfahren zum spe
zifischen Messen von Nukleinsäuremolekülen unter Anwendung
eines Nukleinsäureamplifizierungsverfahrens. Die vorlie
gende Erfindung wird auf ein Nachweisverfahren angewendet,
bei welchem Meßdaten in Bezug auf ein einzelnes Nukleinsäu
remolekül erhalten werden können. Demgemäß ist die vorlie
gende Erfindung wirkungsvoll auf alle solche Fälle anwend
bar, die dem Zweck dienen, eine quantitative Information in
Bezug auf die Anzahl von Targetnukleinsäuremolekülen (bzw.
Zielnukleinsäuremolekülen) zu erhalten.
Die Sequenzierung von Nukleotiden, der Nachweis und die
Messung von Molekulargewichten in Bezug auf Nukleinsäuren
wie z. B. DNA und RNA sind die wichtigsten analytischen Mit
tel in der biochemischen und molekularbiologischen For
schung und sind in letzter Zeit ebenfalls ein wichtiges
Werkzeug bei der Gendiagnose und Gentherapie geworden. Im
allgemeinen werden in dem Fall, wo diese analytischen Mit
tel auf biologische Testproben wie z. B. Blut, Urin, Cere
brospinalflüssigkeit und Speichelflüssigkeit angewendet
werden, die Analysen durchgeführt, nachdem die Nukleinsäu
remoleküle, die in der Testprobe in einer extrem kleinen
Menge vorliegen, zu einer geeigneten Konzentration amplifi
ziert wurden, um die Genauigkeit bei der Analyse zu erhö
hen. Beispielsweise arbeiten bei der PCR (Polymeraseketten
reaktion), welche ein sehr wichtiges Genamplifizierungsver
fahren ist, zwei Typen von Primern in einer Vielzahl von
Amplifizierungszyklen zusammen, um eine Genamplifizierung
zu erreichen. Ein durch geeignete Amplifizierungszyklen
amplifiziertes Gen wird letztlich nachgewiesen, indem die
amplifizierte Probe einer Gelelektrophorese unterzogen
wird, um diese in Fraktionen in Bezug auf die Kettenlänge
(Molekulargewicht) aufzutrennen, und dann das Vorliegen
oder Fehlen einer Fraktion festgestellt wird, welche einer
bestimmten Kettenlänge entspricht.
Das PCR-Produkt, welches durch ein Zusammenarbeiten von
zwei Typen von Primern amplifiziert wurde, bildet immer
eine doppelsträngige DNA (dsDNA). Die Hybridisierungsreak
tion, welche eine Oligonukleotidsonde mit einer spezifi
schen Nukleotidsequenz verwendet, wird benutzt, um eine
Nukleotidsequenz des PCR-Produkts, nämlich der dsDNA, zu
bestimmen. Jedoch weist die Hybridisierungsreaktion unter
Verwendung der Oligonukleotidsonde in der Hinsicht Probleme
auf, daß leicht eine nichtspezifische Hybridisierung statt
findet, da wiederholt ein schnelles Annealing durchgeführt
werden muß und da weiterhin beide DNA-Ketten im Hinblick
auf die Nukleotidsequenz der Sonde ähneln.
Als ein quantitatives Verfahren zur Messung der Gesamt
menge an dsDNA, nachdem diese durch das PCR-Verfahren
amplifiziert wurde, wurden bisher einige Verfahren vorge
schlagen. Beispielsweise ist eines der Verfahren wie folgt:
Die PCR wird in vorher festgelegten Zyklen durchgeführt,
wobei eine ausreichende Menge eines PCR-Primers verwendet
wird, welcher mit einem Markermolekül wie z. B. einem Fluo
reszenzfarbstoff markiert ist. Das PCR-Produkt, welches
durch die vorher festgelegten Zyklen erhalten wurde, wird
einer Elektrophorese unterzogen, um dieses in einen Primer,
der durch die Polymerasereaktion verlängert wurde, und
einen freien Primer, der nicht verlängert wurde, aufzutren
nen (Gebunden/Frei = Trennung). Nach der Gebunden/Frei-Tren
nung wird die Gesamtzahl der fluoreszierenden Moleküle
durch ein Fluorometer auf der Grundlage der Fluoreszenz
intensität, welche von einer Testlösung emittiert wird, in
einem geeigneten Behälter oder αuf einer Platte gezählt.
Ebenfalls bekannt ist ein anderes Verfahren, welches als
den Fluoreszenzmarker einen Interkalator (z. B. Acridin
orange, Thiazolorange, Oxazolgelb usw.) verwendet, welcher
keine Fluoreszenz emittieren kann, bis er sich während des
Amplifizierungsprozesses in die dsDNA einlagert. Bei diesem
Verfahren ist es möglich, die Intensität der Fluoreszenz zu
messen, welche ausschließlich von dem Fluoreszenzfarbstoff
emittiert wird, der an der dsDNA befestigt ist, welche in
einer Testlösung hybridisiert hat, ohne eine Gebunden/Frei-
Trennung zu bewirken.
Bei den oben beschriebenen Verfahren, welche die gesam
te Fluoreszenzmenge messen, die aus der gesamten Testlösung
erhalten wird, werden die Primer in einer ausreichenden
Menge verwendet, so daß während des Nukleinsäureamplifizie
rungsprozesses in vorher festgelegten Zyklen, unabhängig
von der Anfangskonzentration eines Targetnukleinsäuremole
küls, kein Mangel des Primers verursacht wird. Jedoch wer
den bei der Amplifizierungsreaktion in dem PCR-Verfahren im
allgemeinen verschiedene Reaktionskurven erhalten, was
nicht nur von der Anzahl (oder der Menge), sondern eben
falls den Typen der Targetnukleinsäuremoleküle abhängt,
welche in einer Testprobe vorliegen. Es ist daher für ein
herkömmliches analytisches Verfahren, welches die Gesamt
menge der Markermoleküle mißt, die an den amplifizierten
Nukleinsäuren befestigt sind, schwierig, den Reaktionspro
zeß quantitativ zu überwachen. Insbesondere wird bei dem
herkömmlichen PCR-Verfahren ein Signal, das von den freien
markierten Molekülen stammt, eliminiert, und nur ein Signal
von dem markierten Primer, welcher mit der Targetnuklein
säure hybridisiert ist, wird gemessen, indem freie mar
kierte Moleküle durch die Gebunden/Frei-Trennung oder durch
den Einsatz eines Interkalators entfernt werden. Es ist
daher unmöglich, zu überwachen, ob ein bestimmtes freies
Primermolekül hybridisiert ist oder nicht. Demgemäß ist es
bei der herkömmlichen Targetnukleinsäureanalyse unmöglich,
eine quantitative Analyse in der Gegenwart eines freien
Primermoleküls durchzuführen. Da weiterhin die Gesamtmenge
der Fluoreszenz der gesamten Testlösung gemessen wird, muß
die Menge der Testlösung erhöht werden, um die Empfindlich
keit der Messung zu verbessern. Da zusätzlich die Messung
nicht durchgeführt werden kann, bis eine Nukleinsäure hin
reichend amplifiziert ist, ist es fast unmöglich, eine Tar
getnukleinsäure in einem früheren Stadium der Amplifizie
rung nachzuweisen. Genauer gesagt, ist es schwierig, eine
quantitative Analyse zur Bestimmung der Anzahl (oder der
Menge) der Targetnukleinsäuren in dem mittleren Stadium des
PCR-Amplifizierungsprozesses oder gar in dem früheren Sta
dium des Prozesses durchzuführen.
Die vorliegende Erfindung wurde in Anbetracht der oben
erwähnten Umstände, die mit den Nukleinsäurenachweisverfah
ren verbunden sind, gemacht.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ver
fahren zum genauen und quantitativen Nachweisen einer Menge
eines Targetnukleinsäuremoleküls zur Verfügung zu stellen,
indem ein markiertes freies Molekül ebenfalls als ein Ziel
der Messung berücksichtigt wird. Eine weitere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum quantita
tiven Messen einer PCR-Amplifizierungsreaktion zur Verfü
gung zu stellen. Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Verfahren zum quantitativen Nachwei
sen eines Nukleinsäuremoleküls zur Verfügung zu stellen,
selbst wenn die Kopienzahl niedrig ist. Eine weitere Aufga
be der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Nachweisen des Vorliegens oder Fehlens eines Targetnuklein
säuremoleküls zur Verfügung zu stellen, selbst wenn nur
eine kleine Menge der Testprobe verfügbar ist. Noch eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ver
fahren zum Nachweisen des Vorliegens oder Fehlens einer
Targetnukleinsäure in einem frühen Stadium des Amplifizie
rungsprozesses zur Verfügung zu stellen. Noch eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Messen eines Nukleinsäuremoleküls zur Verfügung zu
stellen, das in der Lage ist, einen PCR-Amplifizierungspro
zeß auf molekularer Ebene zu erforschen.
Um die oben genannten Aufgaben zu lösen, stellt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zum quantitativen Ana
lysieren eines Targetnukleinsäuremoleküls zur Verfügung,
welches in einer biologischen Probe vorliegt, wobei das
Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
einen Amplifizierungsschritt zum Amplifizieren der Tar getnukleinsäure, wobei erste und zweite Primermoleküle ver wendet werden, welche Sequenzen aufweisen, die zu zwei ein zelnen entsprechenden Nukleotidsequenzbereichen des Target nukleinsäuremoleküls komplementär sind, wobei wenigstens einer von dem ersten und zweiten Primer mit einem nachweis baren Markermolekül markiert ist und wenigstens die Anzahl der markierten Primermoleküle bekannt ist;
einen Meßschritt zum Erhalten von Meßdaten in Bezug auf das markierte Molekül unter Verwendung wenigstens eines Teils einer Testlösung, die wenigstens einem einzigen Amplifizierungsschritt unterzogen wurde; und
einen Bestimmungsschritt zum Bestimmen der Anzahl oder der Größe der Targetnukleinsäuremoleküle auf der Grundlage der Meßdaten.
einen Amplifizierungsschritt zum Amplifizieren der Tar getnukleinsäure, wobei erste und zweite Primermoleküle ver wendet werden, welche Sequenzen aufweisen, die zu zwei ein zelnen entsprechenden Nukleotidsequenzbereichen des Target nukleinsäuremoleküls komplementär sind, wobei wenigstens einer von dem ersten und zweiten Primer mit einem nachweis baren Markermolekül markiert ist und wenigstens die Anzahl der markierten Primermoleküle bekannt ist;
einen Meßschritt zum Erhalten von Meßdaten in Bezug auf das markierte Molekül unter Verwendung wenigstens eines Teils einer Testlösung, die wenigstens einem einzigen Amplifizierungsschritt unterzogen wurde; und
einen Bestimmungsschritt zum Bestimmen der Anzahl oder der Größe der Targetnukleinsäuremoleküle auf der Grundlage der Meßdaten.
Unter dem dritten Aspekt ist das Mischungsverhältnis
des ersten Primers und des zweiten Primers nicht gleich.
Hierbei wird auf ein asymmetrisches PCR-Verfahren Bezug
genommen, welches von Gyllenaten, U. B. et al. (Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 85, 7652-7656, 1988) offenbart wird. Jedoch
ist das asymmetrische PCR-Verfahren, welches von Gyllena
ten, U. B. et al. offenbart wird, auf die Herstellung einer
einzelsträngigen DNA (ssDNA) als einem PCR-Produkt gerich
tet, um die Bestimmung der Nukleotidsequenz zu vereinfa
chen. Daher wird bei der asymmetrischen PCR, wenn die PCR
unter Verwendung von zwei Typen von PCR-Primern in einem
asymmetrischen Verhältnis durchgeführt wird (das heißt,
diese sind nicht in einer äquimolaren Menge enthalten),
nachdem der Primer, der in geringerer Menge vorlag, voll
ständig während des PCR-Zyklus aufgebraucht wurde, in jedem
folgenden PCR-Zyklus nur ssDNA hergestellt. Die vorliegende
Erfindung ist einzigartig darin, daß das asymmetrische PCR-
Verfahren modifiziert wurde, um nicht die Nukleotidsequenz
zu bestimmen, sondern um quantitativ die Targetnukleinsäure
zu bestimmen. Genauer gesagt, wird bei der vorliegenden
Erfindung eine Nukleinsäureamplifizierungsreaktion durchge
führt, wobei ein Markermolekül an den Primer, welcher in
geringerer Menge vorliegt, gebunden wird und ein Signal
gemessen wird, welches von dem Markermolekül stammt, das an
den Primer, welcher in geringerer Menge vorliegt, gebunden
ist. Daher ist es, selbst wenn die Hybridisierungswahr
scheinlichkeiten des Hauptprimers und des Primers, welcher
in geringerer Menge vorliegt, mit der Targetnukleinsäure
nicht gleich sind, möglich, freie Markermoleküle sicher und
vollständig zu eliminieren, ohne eine Gebunden/Frei-Tren
nung wie beispielsweise durch eine zentrifugale Trennung
oder eine Gelelektrophorese durchzuführen. Als Folge wird
das S/N-Verhältnis extrem hoch. Mittels des hohen S/N-Ver
hältnisses bringt die vorliegende Erfindung eine epochema
chende Wirkung mit sich, indem eine quantitative Analyse
einer Nukleinsäure mit einer hohen Nachweisempfindlichkeit
erreicht wird. Demgemäß macht es das Verfahren der vorlie
genden Erfindung ebenfalls möglich, das Targetnukleinsäure
molekül während oder vor der PCR-Amplifizierung mit einer
hohen Genauigkeit nachzuweisen.
Die begleitenden Zeichnungen, welche in die Beschrei
bung eingearbeitet sind und einen Teil davon darstellen,
stellen derzeit besonders bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung dar und dienen zusammen mit der allgemeinen
Beschreibung, die oben angegeben wurde, und der detaillier
ten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen, welche
folgt, dazu, die Prinzipien der Erfindung zu erklären.
Fig. 1 ist ein schematisches Diagramm einer asymmetri
schen PCR gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ist eine schematische Ansicht, welche ein Bei
spiel einer Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens
der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 3A ist eine teilvergrößerte Ansicht der Vorrich
tung, welche in Fig. 2 gezeigt ist;
Fig. 3B ist eine vergrößerte schematische Ansicht, wel
che ein Mikrofeld aus der Ansicht in Fig. 2 zeigt;
Fig. 4 ist eine typische Kurve, welche die Änderung der
Autokorrelationsfunktion mit der Zeit in einem PCR-Reakti
onsprozeß zeigt;
Fig. 5A und 5B sind Photographien, welche jeweils die
Ergebnisse der Agarosegelelektrophorese eines amplifizier
ten Zielprodukts (500 bp) zeigen, welche nach einer quan
titativen Messung durch FCS durchgeführt wurde;
Fig. 6 ist eine Kurve, welche Fluoreszenzautokorrelati
onsfunktionen in einem Fall zeigt, wo die anfängliche
Matrizenkonzentration vor der PCR in einer Reaktionslösung
(25 µl) von 1,9 × 107 auf 1,9 Moleküle verändert wird, um
die Empfindlichkeit des Verfahrens der vorliegenden Erfin
dung zu untersuchen;
Fig. 7 zeigt eine durchschnittliche Anzahl an fluores
zierenden Molekülen in einem optischen Meßfeld (einem
Mikronachweisfeld) gegenüber der anfänglichen Matrizenkon
zentration, welche in Fig. 6 gezeigt ist;
Fig. 8 ist eine Kurve, welche die Ausbeute (%) eines
500 bp-Produkts gegenüber der anfänglichen Matrizenkonzen
tration zeigt;
Fig. 9 ist eine Kurve, welche die Anzahl der anfängli
chen Matrizen, die in einer gemischten Lösung (25 µl) vor
liegen, gegenüber der Ausbeute (%) von jedem der PCR-Pro
dukte zeigt, die durch eine unterschiedliche Anzahl von
PCR-Zyklen erhalten wurden; und
Fig. 10 ist eine Kurve, welche die PCR-Produkte pro
anfänglichem Matrizen-DNA-Molekül zeigt, die durch unter
schiedliche PCR-Zyklen erhalten wurden, wobei die Kurve
durch ein Teilen der Meßdaten aus Fig. 9 durch die Anzahl
an anfänglichen Matrizen-DNA-Molekülen abgeleitet wurde.
Bei der einmaligen (unique) asymmetrischen PCR, die bei
der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird, ist es wich
tig, daß die Menge des zweiten Primers kleiner gemacht wird
als die des ersten Primers und daß der zweite Primer mit
einem optisch nachweisbaren Markermolekül markiert wird.
Was die Anzahl der ersten und der zweiten Primermoleküle
betrifft, ist es bevorzugt, daß die niedrigsten Werte von
diesen so angesetzt werden, daß wenigstens ein Zyklus des
Amplifizierungszyklus bei Vorliegen einer überschüssigen
Menge der markierten Primermoleküle bewirkt wird, so daß
diese mit den Targetnukleinsäuremolekülen bei einer über
schüssigen Menge der Markermoleküle in wenigstens einem
Schritt des Amplifizierungsreaktionsprozesses hybridisiert
werden. Wie in einem abstrakten Diagramm (Fig. 1) der ein
maligen asymmetrischen PCR gemäß der vorliegenden Erfindung
gezeigt ist, ist weiterhin die Anzahl (oder Menge) der
zweiten Primermoleküle, welche mit Markern markiert sind,
ein kritischer Faktor, um die notwendigen Wiederholungen
des Hybridisierungszyklus bei der einmaligen asymmetrischen
PCR zu bestimmen. Fig. 1 zeigt den Fall, wo fünf zweite
Primermoleküle mit einer überschüssigen Menge des ersten
Primers pro Targetnukleinsäuremoleküle gemischt sind. Der
Amplifizierungsreaktionsschritt wird in diesem Fall vor
zugsweise bei einem gewissen Mischungsverhältnis der ersten
und zweiten Primermoleküle durchgeführt, welches so ausge
wählt wird, daß eine asymmetrische Nukleinsäureamplifizie
rung erreicht wird. Insbesondere ist es weiterhin bevor
zugt, daß einer der Primer mit weniger Molen als der andere
Primer enthalten ist und daß der Primer, von dem weniger
vorhanden ist, mit dem Markermolekül markiert wird. Das
Mischungsverhältnis der zwei Primertypen, welche in der
Testflüssigkeit enthalten sind, fällt vorzugsweise in den
Bereich von 2 : 1 bis 20 : 1, da die Produktionseffizienz bei
der Amplifizierungsreaktion in diesem Bereich hoch wird.
Darüber hinaus fällt das Mischungsverhältnis im Hinblick
auf die Konzentrationen der zwei Primertypen in der Test
flüssigkeit vorzugsweise in einen Bereich von 800 nM : 400
nM bis 800 nM : 40 nM, da die Ausbeute des PCR-Produkts in
diesem Bereich hoch wird.
Bei der Amplifizierungsreaktion, welche die einmalige
asymmetrische PCR der vorliegenden Erfindung anwendet, ist
es bevorzugt, daß, selbst wenn eine Testprobe eine große
Menge der Targetnukleinsäure enthält, wenigstens ein Zyklus
der Amplifizierungsreaktion vollständig durchgeführt werden
kann, ohne einen Mangel des zweiten Primers zu verursachen.
Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist es mög
lich, die Targetnukleinsäure nachzuweisen, selbst wenn die
Targetnukleinsäure in einer kleinen Menge vorliegt. Daher
kann der zweite Primer weiter verringert werden, wenn die
die Testprobe enthaltende Flüssigkeit verringert wird. Die
Anzahl (oder Menge) der zweiten Primermoleküle kann stati
stisch bestimmt werden, so daß einer oder mehrere PCR-
Zyklen vollständig ausgeführt werden, selbst wenn die Tar
getnukleinsäure in der höchsten Menge vorliegt, die natür
lich in einer Testprobe auftreten kann, welche einer PCR
unterzogen wird. Daher müssen in dem Fall, daß die Amplifi
zierungsreaktionen durchgeführt werden, indem die Targetnu
kleinsäuremoleküle in verschiedenen Mengen und der zweite
Primer in einer konstanten Menge verwendet wird, wenn die
kleinere Menge des Targetnukleinsäuremoleküls verwendet
wird, um so mehr Zyklen wiederholt werden, bis diese ein
zufriedenstellendes Amplifizierungsniveau erreichen, d. h.
bis der zweite Primer vollständig aufgebraucht ist. Daher
ist es bevorzugt, daß die Menge des zweiten Primers so
angesetzt wird, daß der zweite Primer in einer angemessenen
Zahl von PCR-Zyklen aufgebraucht wird, selbst wenn nur ein
Targetnukleinsäuremolekül in der Testprobe vorliegt, welche
der Messung unterzogen wird. Wie man in Fig. 1 sieht, haben
die Menge des zweiten Primers und die Menge der Target
nukleinsäure, welche in der Testprobenflüssigkeit enthalten
sind, einen Einfluß auf die Zeit oder die Anzahl der PCR-
Zyklen, welche benötigt werden, bis die asymmetrische PCR-
Amplifizierungsreaktion ein Plateau erreicht oder gesättigt
ist. Bei der vorliegenden Erfindung wird angenommen, daß,
wenn die Menge von entweder dem ersten oder dem zweiten
Primer auf einen relativ und signifikant niedrigeren Wert
gesetzt wird, die Anzahl der Primermoleküle, die auf den
niedrigeren Wert gesetzt wurden, bekannt sein sollte. Wenn
die bekannte Anzahl der Primermoleküle klein ist, können
beide Primer mit demselben Markermolekül markiert werden.
Demgemäß kann in diesem Fall wenigstens einer von dem
ersten und zweiten Primer markiert werden. Andererseits ist
es, da der Hauptprimer nicht direkt zu der Messung der vor
liegenden Erfindung beiträgt, prinzipiell unnötig, die
Anzahl der Hauptprimermoleküle zu kennen.
Nach Abschluß der effektiven PCR-Zyklen wird wenigstens
ein Teil der Testprobenflüssigkeit als ein Aliquot entnom
men und einer geeigneten Messung unterzogen. Alternativ
kann die Messung mit der Testflüssigkeitsmischung durchge
führt werden, die in einem PCR-Reaktionsbehälter oder der
gleichen enthalten ist. Jedes Meßverfahren kann verwendet
werden, solange es die Änderung bei der Größe des markier
ten Moleküls im Verlauf der Amplifizierung messen kann. Als
Beispiele können Gelelektrophorese, Kapillarelektrophorese,
ein Fließzytometer zur Fluoreszenzmessung, ein Abbildungs
zytometer und Fluoreszenzmikroskopie wirkungsvoll einge
setzt werden. Wenn der Meßschritt in einem dreidimensiona
len Mikronachweisfeld durchgeführt wird, kann die freie
Bewegung des markierten Moleküls in der Testprobenflüssig
keit entsprechend den Ergebnissen der PCR-Reaktion genau
bestimmt werden, während es in seinem natürlichen Zustand
gehalten wird. Das Mikronachweisfeld kann gebildet werden,
indem Licht von einer Halogenlampe gebündelt wird oder
indem das Licht durch eine Öffnung (Lochblende (pin hole)
oder Monomode-Faserende) geleitet wird, welche einen extrem
kleinen Durchschnittsradius aufweist. In diesem Fall wird
jedoch vorzugsweise gebündeltes Laserlicht verwendet. Ins
besondere ist es bevorzugt, ein optisches System zu verwen
den, bei welchem eine Objektivlinse mit einer geeigneten
Vergrößerung und einer numerischen Apertur eingesetzt wird,
so daß der Brennpunkt an einer geeigneten Stelle innerhalb
der Testflüssigkeit gebildet wird.
Wenn das Mikronachweisfeld des Meßschrittes durch ein
konfokales optisches System gebildet wird, können Meßdaten,
die eine hohe Tiefenschärfe aufweisen, erhalten werden. Im
Ergebnis können jegliche individuellen Markermoleküle immer
in dem Nachweisfeld fokussiert werden, und die genaue Posi
tion der Markermoleküle und die Fluoreszenzausgabedaten
können zu der Meßeinrichtung geleitet werden.
Wenn das Mikronachweisfeld in einen beugungsbegrenzten
Bereich in der Nähe eines Brennpunkts fällt, können die
einzelnen Markermoleküle mit einem hohen Signal-Rausch
(S/N)-Verhältnis gemessen werden.
Wenn der beugungsbegrenzte Bereich durch eine Lochblen
de gebildet wird, welche einen Durchschnittsdurchmesser von
15 ± 5 µm aufweist, können die Meßdaten effizient von einer
kleinen Anzahl ausgewählter Markermoleküle erhalten werden.
Wenn das Mikronachweisfeld ein nahezu zylindrischer
Bereich mit einem durchschnittlichen Radius von 200 ± 50 nm
und einer durchschnittlichen Länge auf der optischen Achse
von 2000 ± 500 nm ist, ist es möglich, die freie Mikrobewe
gung des Markermoleküls, die in dem Meßnachweisfeld sicht
bar ist, effizient einzufangen.
Bei der vorliegenden Erfindung wird die Mobilität der
Markermoleküle, welche sich in das Mikronachweisfeld hin
ein- und daraus herausbewegen, gemessen, indem eine Zunah
me/Abnahme oder ein Auftreten/Verschwinden der Intensität
der Signalausgabe von jedem Markermolekül verwendet wird,
welches in einem vorher festgelegten Raum vorliegt. Demge
mäß ist der Typ des Markermoleküls, mit dem das zweite Pri
mermolekül markiert werden soll, vorzugsweise in der Lage,
an einer Vielzahl von Meßzeitpunkten ein konstantes Signal
abzugeben. Als das Material, welches als ein Markermolekül
verwendet werden kann, kommt ein lumineszierendes Material,
ein fluoreszierendes Material, ein magnetisches Material,
ein radioaktives Material und dergleichen in Frage. Insbe
sondere wird als ein lumineszierendes Material und als ein
fluoreszierendes Material vorzugsweise ein Farbstoff ausge
wählt, welcher für eine lange Zeit eine Lumineszenz oder
Fluoreszenz emittiert. Wenn ein Markermolekül verwendet
wird, welches einen lumineszierenden Farbstoff oder einen
fluoreszierenden Farbstoff aufweist, kann die Messung auf
molekularer Ebene durchgeführt werden, indem eine Vorrich
tung mit einer optisch einfachen Struktur verwendet wird.
Als bevorzugte fluoreszierende Farbstoffe, die in der Lage
sind, vor und nach der Hybridisierung ein nachweisbares
Signal zu emittieren, können FITC, Rhodamin, DAPI, Cy 3, Cy
3,5, Cy 5, Cy 5,5, Cy 7 und dergleichen genannt werden.
Wenn eine Positionsänderung des Fluoreszenzmoleküls in
dem Meßschritt gemessen wird, kann das Fluoreszenzsignal
durch eine Fluoreszenzmeßeinrichtung wie z. B. einen Photo
multiplier oder eine Photodiode aufgenommen werden. Die
Fluoreszenzmeßeinrichtung, die einen Meßmodus aufweist,
welcher in der Lage ist, ein einzelnes Photon zu messen,
ist zur Messung von einzelnen fluoreszierenden Molekülen
nützlich.
Wenn in dem Meßschritt die Fluktuationsbewegung der
Markermoleküle in einer Flüssigkeit gemessen wird, stellt
die vorliegende Erfindung eine effektivere Ausführungsform
dar, da die Mikrobewegung jedes Markermoleküls genau gemes
sen wird. In dem Fall, wo die Fluktuationsbewegung gemessen
wird, kann ein Rechenvorgang vorzugsweise durchgeführt wer
den, indem die Autokorrelationsfunktion angewendet wird.
Insbesondere wenn ein fluoreszierender Farbstoff als das
Markermolekül verwendet, wird, ist es bevorzugt, daß die
Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie (einfach als "FCS"
bezeichnet) verwendet wird. Die FCS-Meßdaten eines biologi
schen Materials können in Bezug auf einen Bericht, der von
Kinjo et al. stammt, bei welchem FCS in einer Hybridisie
rungsreaktion zwischen einer markierten Nukleinsäuresonde
und einem Targetnukleinsäuremolekül verwendet wird (Kinjo,
M., Rigler, R., Nucleic Acids Research 23, 1795-1799,
1995), rechnerisch verarbeitet werden.
Der gegenwärtige Erfinder hat bei seinen eigenen Unter
suchungen gefunden, daß eine quantitative Messung der PCR
möglich ist, indem die FCS verwendet wird. Bei seinen
Untersuchungen wurde die PCR unter Verwendung von zwei
Typen von Primern in einer gleichen Menge durchgeführt und
indem ein fluoreszierendes Markermolekül mit dUTP, welches
eines der Nukleotidmonomere ist, die bei der PCR-Amplifi
zierung verwendet wurden, konjugiert wurde. Als Folge konn
te das Targetnukleinsäuremolekül nachgewiesen werden,
selbst wenn die PCR nur, mit einer kleinen Anzahl von Zyklen
wiederholt wurde. Jedoch war es bei dem so gefundenen Ver
fahren notwendig, einen Schritt zum Entfernen des fluores
zierenden Moleküls durchzuführen, das nicht in das Amplifi
zierungsprodukt eingebaut wurde, bevor die Fluoreszenzmes
sung durchgeführt wurde. Dann forschte der gegenwärtige
Erfinder weiter und fand ein neues Verfahren, welches in
der Lage ist, das Targetnukleinsäuremolekül durch PCR zu
quantifizieren, ohne das nichtgebundene Markermolekül zu
entfernen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung einer FCS ist schema
tisch in Fig. 2 gezeigt. Die FCS-Vorrichtung umfaßt ein
umgekehrtes Fluoreszenzmikroskop 1, welches ein konfokales
optisches System, einen Photodetektor wie z. B. einen Pho
tomultiplier 2 zum Messen der Fluoreszenz aus einer Test
probe, eine datenverarbeitende Vorrichtung 3 zur Aufnahme
der Meßdaten aus dem Photomultiplier 2 und zur Durchführung
eines Rechenvorgangs durch Anwenden einer Autokorrelations
funktion, wodurch die Meßdaten numerisch oder graphisch
angezeigt werden, und eine Anzeigevorrichtung 4 zum Anzei
gen des Ergebnisses des Rechenvorgangs auf einem Schirm
verwendet.
Eine Testprobenflüssigkeit 11 kann einfach auf einen
Glasträger 13, welcher auf einem Probenhalter 12 angebracht
ist, aufgebracht werden, indem die Flüssigkeit darauf trop
fenweise aufgetragen wird, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Bei
dieser Vorrichtung wird, da die Testprobenflüssigkeit 11 in
einer extrem kleinen Menge verwendet wird, eine Abdeckung
14 auf dem Glasträger 13 angeordnet, um eine Verdunstung
von einer Feuchtigkeitsmenge aus der Flüssigkeit zu verhin
dern. Es ist bevorzugt, daß die Abdeckung 14 aus einem
Material gebildet ist, welches eine minimale Lichtdurchläs
sigkeit aufweist, da dann gleichzeitig eine Luftdichtheit
und Lichtabschirmungseigenschaften erhalten werden können.
Die innere Oberfläche der Abdeckung kann jedoch vorzugs
weise aus einem Material mit einem minimalen Lichtreflekti
onsvermögen gebildet werden, um eine Reflektion eines Anre
gungslichtstrahls zu verhindern. Unmittelbar unter dem
Bereich des Glasträgers 13, auf welchem die Testprobenflüs
sigkeit 11 angeordnet wird, ist eine Objektivlinse 15 auf
eine solche Weise montiert, daß der Brennpunkt innerhalb
der Testprobenflüssigkeit 11 liegt. Man beachte, daß das
Fluoreszenzmikroskop 1, welches hierin verwendet wird, ein
Fluoreszenzmikroskop vom Reflektionstyp sein kann. Bei dem
Fluoreszenzmikroskop vom Reflektionstyp kann die testpro
benhaltige Flüssigkeit 11 direkt tropfenweise auf die unte
re Oberfläche der Objektivlinse 15 aufgetragen werden. In
Fig. 2 wird ein Argon (Ar)-Ionenlaser als die lasererzeu
gende Vorrichtung 16 verwendet, welche als eine Lichtquelle
für das Fluoreszenzmikroskop 1 dient. Jedoch kann die
Lichtquelle in Abhängigkeit von dem Fluoreszenztyp variiert
werden. Insbesondere können ein Krypton-Argon (Kr-Ar)-
Ionenlaser, ein Helium-Neon (He-Ne)-Laser und ein Helium-
Cadmium (He-Cd)-Laser verwendet werden. Zusätzlich können
verschiedene Vorgänge einschließlich des Beladens/Entladens
von dem Glasträger 13 in/aus dem Fluoreszenzmikroskop 1,
die tropfenweise Auftragung der Testprobenflüssigkeit auf
den Glasträger 13 und der Öffnungs-/Schließvorgang der
Abdeckung 14, wenn nötig, automatisch durchgeführt werden.
Fig. 3 ist eine vergrößerte Ansicht, welche den Meßbe
reich des Fluoreszenzmikroskops 1 zeigt. In Fig. 3A wird
ein Mikronachweisfeld 20 gebildet, indem die Positionen des
Glasträgers 13 und einer Objektivlinse 15 mit einer vorher
festgelegten numerischen Apertur (NA = 1,2 in der Figur)
passend angeordnet werden. Wie in Fig. 3B gezeigt ist, bil
det das Mikronachweisfeld 20 faktisch einen nahezu zylin
drischen Bereich, welcher ein gewisses Volumen aufweist,
das sich von einem Brennpunkt des Laserstrahls aus nach
oben und unten erstreckt (ein verengter Mittelbereich). Das
Nachweisfeld 20 ist definiert durch eine Länge Z entlang
der optischen Achse und einen Durchschnittsradius W von
einem Brennpunkt (Referenzpunkt). Wenn das Mikronachweis
feld 20 auf ein minimales Ausmaß verringert wird, um die
Mikrobewegung der fluoreszierenden Moleküle zu überwachen,
ist es möglich, einzelne fluoreszierende Moleküle genau zu
messen, da ein Rauschen, das von einem fluoreszierenden
Molekül (in der Testprobenflüssigkeit 11) stammt, welches
nicht in der Nähe des Brennpunkts vorliegt, wirksam elimi
niert werden kann.
Auf der Grundlage der oben erwähnten verschiedenen Aus
führungsformen ist die vorliegende Erfindung auf die Dia
gnose von genetischen Krankheiten, die Identifizierung von
Eltern/Kind-Beziehungen, kriminaltechnische Untersuchungen,
eine Genbehandlung, die molekularbiologische Forschung, die
Entwicklung von medizinischen Produkten und dergleichen
anwendbar. Es sollte klar sein, daß die oben erwähnte Aus
führungsform verändert und modifiziert werden kann, ohne
den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Bei
spielsweise wird in einer Meßvorrichtung wie sie in den
oben erwähnten Ausführungsformen erklärt wurde, eine Test
probe auf einem Halter angeordnet und auf dieselbe Weise
unter dem Fluoreszenzmikroskop gemessen wie bei der mikro
skopischen Beobachtung. Wenn jedoch eine Vorrichtung, wie
sie in der Europäischen Patentschrift Nr. 640828A1 offen
bart ist, optisch in einer solchen Weise verbessert wird,
daß das Laserlicht, welches durch eine Objektivlinse emit
tiert wird, in der Testprobenflüssigkeit innerhalb eines
Temperaturwechslers fokussiert wird, kann die Amplifizie
rungsreaktion kontinuierlich ausgewertet werden, ohne die
Testprobenflüssigkeit auf einen Glasträger zu überführen.
Eine Vielzahl von Daten kann im Verlauf des PCR-Zyklus,
entweder kontinuierlich oder mit Unterbrechungen, nach
einer vorher festgelegten Zeit nach Abschluß eines vorher
festgelegten Zyklus erhalten werden. Alternativ kann eine
geeignete Anzahl von Meßdaten in jedem unterschiedlichen
Zyklus erhalten werden.
Nun wird die vorliegende Erfindung anhand von Beispie
len veranschaulicht. Diese Beispiele sollen aber nicht so
ausgelegt werden, daß sie die vorliegende Erfindung in
irgendeiner Weise beschränken. Die vorliegende Erfindung
kann in unterschiedlicher Weise modifiziert werden, ausge
hend von dem Kern der vorliegenden Erfindung und innerhalb
des Umfangs, welcher sich aus dem Stand der Technik ergibt,
der zur Zeit, als die vorliegende Erfindung angemeldet
wurde, bekannt war.
Asymmetrische Primerpaare wurden aus zwei Typen von
nichtmarkierten Primern, d. h. dem Primer 1: 5'-GATGAGTTCGT
GTCCGTACAACTGG-3' und dem Primer 2: 5'-GGTTATCGAAATCAGCCAC
AGCGC-3' (hergestellt von Hokkaido System Science) und zwei
Typen von Primern, dem Rho-Primer 1 und dem Rho-Primer 2
(hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.), welche herge
stellt werden, indem die oben erwähnten Primer 1, 2 mit
einem fluoreszierenden Molekül Rhodamin markiert wurden, in
Kombinationen und Konzentrationen, die in Tabelle 1 gezeigt
sind, ausgewählt. Jedes der Primerpaare wurde mit einer
Lambda-Phagen-DNA in voller Länge (48,5 kbp, 3,2 × 107 Da,
1 bp = 660 Da), die als eine Matrize diente, einem Puffer
(25 µl), welcher 10 mM Tris-HCl, 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2
und 0,001% Gelatine enthielt, mit pH 8,3, zusammen mit 2,5
U Polymerase AmplitaqGold™ (hergestellt von PE Applied
Biosystems) und 0,2 mM dNTP gemischt. Die Konzentration der
Matrize wurde zwischen 1 ng/25 µl und 0,1 fg/25 µl vari
iert, was 1,9 × 107 bis 9 × 101 Molekülen/25 µl entspricht.
Die PCR-Reaktion einer Nukleotidsequenz einer 500 bp-
Matrizen-DNA wurde durchgeführt, indem ein programmierbarer
Temperaturregler, Modell PC-700 (hergestellt von Astech)
verwendet wurde. Zuerst wurde für 15 Minuten bei 96°C eine
Vorinkubation als ein Vordenaturierungsschritt durchge
führt. Danach wurde ein PCR-Zyklus, welcher aus einem
Annealingschritt bei 55°C für eine Minute, einem Elongati
onsschritt bei 72°C für zwei Minuten und einem Denaturie
rungsschritt bei 96°C für eine Minute bestand, mit 50
Zyklen durchgeführt.
Nach 50 Zyklen der Amplifizierungsreaktion wurde eine
geeignete Menge (10 µl) einer Testprobenmischungslösung
tropfenweise durch Pipettieren auf ein Deckglas Lab-Tek
(Handelsname, hergestellt von Nalge Nung) aufgetragen. Dann
wurde das Deckglas auf einem Probenhalter einer umgekehrten
FCS-Vorrichtung angebracht, welche ein konfokales optisches
System, ConfoCor (Handelsname, hergestellt von Carl Zeiss)
aufwies. Eine Objektivlinse C-Apocromat (Handelsname, Carl
Zeiss) mit einer numerischen Apertur von 1,2 wurde auf die
Testprobenflüssigkeit auf dem Deckglas fokussiert. Um eine
Verdunstung der Testprobenflüssigkeit während der Messung
(eine Minute) unter Verwendung von Argonlaser-Anregungs
licht zu verhindern, wurde ein weiteres ähnliches Deckglas
angeordnet, um das Tröpfchen der testprobenhaltigen Flüs
sigkeit, die auf das Deckglas aufgetragen wurde, abzudek
ken. Dann wurde die Fluoreszenz bei Raumtemperatur gemes
sen. Nebenbei wurde das Volumen des Nachweisbereichs, wel
ches ein Mikronachweisfeld der FCS-Vorrichtung ist, defi
niert, indem die Diffusionszeit unter Verwendung von Rhoda
min 6G als einer Referenztestprobe gemessen wurde. Als Er
gebnis betrug das Verhältnis S des Durchmessers zu der
Länge des Nachweisbereichs ca. 5,2. Das Volumenelement
betrug gemäß der arithmetischen Berechnung 1 × 10-15 l.
Nach der FCS-Messung wurde die Testprobenmischung einer
Agarosegelelektrophorese unterzogen, wodurch die Fraktionen
identifiziert wurden.
Die Intensitätsverteilung des Laserstrahls an einem
Brennpunkt entsprach einer Gauß-Verteilung. Jedoch wurde
der Fluoreszenzbeobachtungsbereich durch eine nahezu zylin
drische Gestalt ausgedrückt. Der Laserstrahl, welcher in
der Testprobenflüssigkeit fokussiert wurde, bildet ein
extrem kleines (mikro)zylindrisches Feld, in welches sich
die fluoreszierenden Partikel durch Brownsche Bewegung hin
ein- und herausbewegen. Als Folge kann die Fluktuation der
Fluoreszenzintensität, welche durch eine Änderung bei der
Anzahl der fluoreszierenden Partikel in dem mikrozylindri
schen Feld verursacht wird, überwacht werden. Die Fluktua
tion der Fluoreszenzintensität wurde analysiert, indem eine
Autokorrelationsfunktion angewendet wurde, um eine durch
schnittliche Anzahl von Molekülen innerhalb eines Brenn
punktbereichs und eine translationale Diffusionszeit zu
erhalten.
Der Wert der Fluoreszenzautokorrelationsfunktion G(t)
wurde durch ein einfaches Zweikomponentenmodell der folgen
den Gleichung 1 angenähert, worin N die durchschnittliche
Anzahl der fluoreszierenden Moleküle ist, τfree die Trans
lationszeit eines freien Primers ist und (τpoly) die eines
Extensionsprimers ist, welches auf einem Verfahren basiert,
das von Rigler et al. offenbart wurde (siehe Fluorescence
Spectroscopy - New Methods and Applications, Springer, Ber
lin 13-24, In J. R. Lakowicz (Herausgeber), 1992).
In Gleichung 1 ist τfree, poly = Wo2/4Dfree, poly und S
= Wo/Zo, y ist das Verhältnis des Extensionsprimers; Wo ist
ein Durchmesser eines Volumenelements in einem Meßbereich
und 2Zo ist eine Länge des Bereichs. Dfree und Dpoly sind
Translationsdiffusionskoeffizienten des freien Primers bzw.
des Extensionsprimers. Die Diffusionszeit in einem Volumen
element hängt mit einem Diffusionskoeffizienten zusammen.
Die Datenanalyse von der FCS wurde durch ein Computer
programm durchgeführt, welches "FCS ACCESS" genannt wird
(EVOTEC BioSystems Co., Ltd.), welches die nichtlineare
Methode der kleinsten Quadrate anwendet.
In Tabelle 1 wurden beim Einpassen (fitting) τfree
(0,17 ms) und τpoly (1,98 ms) festgelegt, um die Anzahl an
freien Parameter zu verringern. In Tabelle 1 ist a eine
Ausbeute des verlängerten mit Rhodamin markierten Primers,
b ist eine durchschnittliche Anzahl von fluoreszierenden
Molekülen in dem fokussierten Feld, c ist eine Gesamtaus
beute, die berechnet wurde, indem eine anfängliche Konzen
tration eines fluoreszierenden Primers und eine Ausbeute
des verlängerten mit Rhodamin markierten Primers (y) ver
wendet wurden, d ist eine Konzentration des mit Rhodamin
markierten Primers und e zeigt "nicht nachgewiesen" an.
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse eines vorläufigen Expe
riments, welches durchgeführt wurde, um ein optimales Ver
hältnis für einen Primersatz zu bestimmen, welcher in der
asymmetrischen PCR verwendet werden sollte. Sechs Primer
verhältnisse wurden getestet, 3 für Primer 1 : Rho-Primer 2
(800 : 400 nM, 800 : 40 nM und 800 : 4 nM) und 3 für Rho-
Primer 1 : Primer 2 (400 : 800 nN, 40 : 800 nM und 4 : 800
nM) in Gegenwart von 1 ng Matrize. Nach 50 Zyklen der PCR
wurden 10 µl der Reaktionslösung auf das Deckglas gegeben
und dann für 1 Minute durch FCS gemessen. Fig. 4 zeigt
typische Fluoreszenz-Autokorrelationsfunktionen. Die Trans
lationsdiffusionszeit des Rho-Primers 2 (τfree = 0,164 ms)
wurde ausgehend von einer Kontrollprobe definiert, die kei
nem Temperaturzyklus unterzogen wurde (ausgefüllte Kreise
in Fig. 4).
Nach 50 PCR-Zyklen wurden die Autokorrelationsfunkti
onskurve eines freien Rho-Primers (in Fig. 10 als Kreise
aufgetragen) und die Autokorrelationsfunktionskurve eines
asymmetrischen PCR-Produkts erhalten, indem deren Daten in
Gleichung 1 eingesetzt wurden. Dann wurden die Translati
onsdiffusionszeit des freien Rho-Primers (τfree = 0,164 ms)
und die Translationsdiffusionszeit einer amplifizierten
Produkt-DNA (τpoly = 1,98 ms) und deren Ausbeute (y = 0,6)
in Gleichung 1 eingegeben. Eine weitere Kontrollprobe ohne
Enzym, aber unter Anwendung des Temperaturzyklus, wurde
ebenfalls gemessen (Daten sind nicht gezeigt), und das
Ergebnis betrug 0,169 ms. Die Translationsdiffusionszeit
der 500 bp-DNA (PCR-Produkte) wurde durch ein Einpassen
(von) Autokorrelationsdaten in eine Kurve ausgewertet, was
τpoly 1,98 ms ergab (eine Kurve, die in Fig. 4 mit Qua
draten dargestellt ist). Der Wert stimmte gemäß einer theo
retischen Berechnung der Translationsdiffusionskonstante
von stabförmigen Molekülen mit einer DNA in einer Länge von
500 bp überein. Daher wurde das amplifizierte Produkt gut
über die Änderung bei der Autokorrelationsfunktion identi
fiziert. Aufgrund der unterschiedlichen Translationsdiffu
sionszeiten des freien Primers und des amplifizierten Pri
mers war man in der Lage, die Fraktionen der amplifizierten
Produkte zu quantifizieren.
Bei der Analyse wurden die Werte für τpoly, τfree und S
beim Einpassen festgelegt, um die Anzahl an freien Parame
tern zu verringern und das Verhältnis von freien zu verlän
gerten Primern (y) klar zu trennen. Obwohl der freie Primer
und die PCR-Produkte nach dem Temperaturzyklus nicht physi
kalisch getrennt wurden, war es möglich, die Fraktionen der
Produkte durch diese Analyse zu messen (Tabelle 1). In dem
Fall, wo Primer 1 : Rho-Primer 2 800 nM : 40 nM war, war
das Verhältnis zwischen dem restlichen freien Primer und
dem PCR-Produkt (y = 0,6) besser als bei den anderen. Bei
dem Primerverhältnis von 800 : 400 nM war das Gesamtprodukt
von 500 bp besser als bei den anderen Primerverhältnissen.
Jedoch blieben immer noch ungefähr 70% des freien Primers
zurück. Obwohl erwartet wurde, daß bei dem Primerverhältnis
von 800 : 4 nM der gesamte Rho-Primer 2 in das PCR-Produkt
eingebaut würde, konnte nur ungefähr die Hälfte des mar
kierten Primers 2 (Y = 0, 52) eingebaut werden, so daß die
Ausbeute des Produkts nicht besser war als bei dem Verhält
nis von 800 : 40 nM. Daher betrug ein bevorzugtes Primer
konzentrationsverhältnis entweder 800 nM : 400 nM oder 800 nM :
40 nM. Somit kann das Primerkonzentrationsverhältnis
aus dem Bereich zwischen diesen Primerkonzentrationsver
hältnissen ausgewählt werden. Im allgemeinen wird angenom
men, daß ein bevorzugtes Primerverhältnis von 2 : 1 bis 20 : 1
reicht. Anschließend wurde das Markermolekül umgekehrt an
dem Primer 1 befestigt. Wenn die PCR durchgeführt wurde,
indem der Rho-Primer 1 und der Primer 2 in einem Verhältnis
von 400 : 800 nM, 40 : 800 nM und 4 : 800 nM verwendet wur
den, betrug die Ausbeute des PCR-Produkts 0,35 oder weni
ger. Somit ist es bevorzugt, das Markermolekül geeigneter
weise an jeden von dem Primerpaar zu binden, wobei dieses
von dem Typ des Targetnukleinsäuremoleküls und dem Primer
molekül wie auch deren Kettenlänge abhängt, um die PCR-Aus
beute zu erhöhen.
Die Fig. 5A und 5B zeigen die Elektrophoreseergebnisse
(Agarosegel) eines amplifizierten Zielprodukts mit 500 bp,
die nach der quantitativen Bestimmung durch eine FCS-Mes
sung erhalten wurden. Die Lösung einer asymmetrischen PCR
(3 µl) nach 50 Zyklen wurde auf ein 1,4%iges Agarosegel
aufgetragen, um die asymmetrischen PCR-Produkte bei unter
schiedlichen Primerverhältnissen durch eine Agarosegelelek
trophorese zu charakterisieren. Fig. 5A zeigt einen Fall,
wo keine Anfärbung mit Ethidiumbromid durchgeführt wurde.
Fig. 5B zeigt einen Fall, wo eine Anfärbung mit Ethidium
bromid durchgeführt wurde. Bahn 1: ϕX 174-Marker, verdaut
mit Hae III; Bahn 2: das Verhältnis von Primer 1 : Rho-Pri
mer 2 beträgt 800 : 400 nM; Bahn 3: das Verhältnis von Pri
mer 1 : Rho-Primer 2 beträgt 800 : 40 nN; Bahn 4: das Ver
hältnis von Primer 1 : Rho-Primer 2 beträgt 800 : 4 nN;
Bahn 5: das Verhältnis von Rho-Primer 1 : Primer 2 beträgt
400 : 800 nM; Bahn 6: das Verhältnis von Rho-Primer 1
Primer 2 beträgt 40 : 800 nM; Bahn 7: das Verhältnis von
Rho-Primer 1 : Primer 2 beträgt 4 : 800 nN; Bahn 8: Kon
trolle (die PCR wird unter Verwendung von normalen Primern
durchgeführt); und Bahn 9: Kontrolle (unter Verwendung von
Rho-Primer 2), und Kontrolle (die PCR wird unter Verwendung
von Rho-Primer 1 und Rho-Primer 2 durchgeführt). Die Posi
tionen von 500 bp und dem Rho-Primer 2 werden durch Pfeile
angezeigt. Die schwache und breite Bande zwischen 500 bp
und dem Rho-Primer ist der Bromphenolblau-Farbstoff.
In allen Fällen konnte die fluoreszierende Rhodamin
bande mit 500 bp ohne eine Ethidiumanfärbung nachgewiesen
werden. (Fig. 5A). Die PCR-Produkte wurden ebenfalls durch
eine Ethidiumanfärbung nachgewiesen, welche nach der Elek
trophorese durchgeführt wurde (Fig. 5B). Eine ssDNA
(Einzelstrang-DNA) mit 500 bp war in dem Gel nicht klar
sichtbar, da die Fluoreszenzintensität der ssDNA bei diesem
Anfärbungsverfahren geringer ist als die der dsDNA
(doppelsträngigen DNA). In den Fällen, wo das Verhältnis
von Rho-Primer 1 : Primer 2 40 : 800 nM und 4 : 800 nM
betrug, wurden auf dem Gel eine schmierende und eine
nichtspezifische Bande nachgewiesen (Fig. 5A und 5B, Bah
nen 5-7). Umgekehrt war in den Fällen, wo das Verhältnis
von Primer 1 : Rho-Primer 2 800 : 400 nM, 800 : 40 nM und
800 : 4 nM betrug, die 500 bp-Bande klar nachweisbar, und
deren Intensität sank, wenn sich das Primerverhältnis von
1 : 0,05 auf 1 : 0,005 änderte (Fig. 5A und 5B, Bahnen 2-4).
Diese Ergebnisse entsprachen genau den Ergebnissen der FCS-
Bestimmung (Tabelle 1). Das Verhältnis von Primer 1 : Rho-
Primer 2 (800 : 40 nM) wurde bei dieser Arbeit in weiteren
Experimenten verwendet, da die Ausbeute an 500 bp (y = 0,6)
besser war als bei anderen Verhältnissen. Ein auf FCS
basierender FA-PCR-Nachweis hätte die Vorteile einer quan
titativen Genauigkeit und einer einfachen Durchführung. Man
kann ein Targetgen durch eine einminütige FCS-Messung mit nur
10 µl der Reaktionslösung nach einer FA-PCR-Amplifizierung
nachweisen. Es wäre interessant, wenn eine geringe Kopien
zahl der Matrizengene durch FA-PCR amplifiziert und dann
durch FCS nachgewiesen werden könnte.
Fig. 6 zeigt die Ergebnisse, welche erhalten wurden,
indem die anfängliche Matrizenkonzentration einer Reakti
onslösung (25 µl) vor der PCR von 1,9 × 107 auf 1,9 Molekü
le verändert wurde, um die Empfindlichkeit des oben
beschriebenen Verfahrens der vorliegenden Erfindung zu
untersuchen (ein umgekehrtes offenes dreieckiges Symbol
zeigt 1,9 × 107 an, ein ausgefülltes dreieckiges Symbol
zeigt 1,9 × 106 an, ein offenes rundes Symbol zeigt 1,9 ×
105 an, ein ausgefülltes quadratisches Symbol zeigt 1,9 ×
104 an, ein offenes rautenförmiges Symbol zeigt 1,9 × 103
an, ein offenes umgekehrtes dreieckiges Symbol zeigt 1,9 ×
102 an, ein offenes dreieckiges Symbol zeigt 1,9 × 101 an
und ein ausgefülltes rundes Symbol zeigt 1,9 an). Die Auto
korrelationsfunktion G(t) des Rho-Primers 2 verschob sich
zu einer längeren Korrelationszeit hin (zur rechten Seite
in Fig. 6 hin) proportional zu einem Ansteigen bei der
Matrizenzahl nach 50 Temperaturzyklen. Diese Verschiebung
entspricht einer Zunahme des verlängerten Rho-Primers 2.
Die Ausbeute und die Anzahl an FA-PCR-Produkten wurden
durch Gleichung 1 berechnet.
Eine durchschnittliche Anzahl der fluoreszierenden
Moleküle in einem optischen Feld ist in Fig. 7 gezeigt. Es
wurde kein bestimmter Einfluß auf die Anzahl der markierten
DNA-Moleküle beobachtet, so daß bei diesem Experiment eine
spezifische oder nichtspezifische Adhäsion oder Aufteilung
an der Oberfläche des Röhrchens und/oder Glases nicht nach
gewiesen wurde. Fig. 5 ist eine Kurve, welche eine Ausbeute
(%) von 500 bp gegenüber einer Ausgangsmatrizenkonzentra
tion zeigt. Die Ausbeute des Produkts hing von der Aus
gangsanzahl an Matrizenmolekülen von 102 bis 104 Moleküle
pro 25 µl ab, was als der Quantifizierungsbereich verwendet
werden kann. Selbst bei dem anfänglichen Vorliegen von 190
Matrizenmolekülen in 25 µl wurde der Korrelationsabfall der
amplifizierten DNA aufgelöst (separated) und konnte klar
nachgewiesen werden. Ein Sättigungseffekt wurde bei über
105 Matrizenmolekülen nach 50 Zyklen beobachtet. Obwohl
eine Anzahl von Faktoren zu dem Sättigungseffekt beigetra
gen haben könnte, hing er einfach von der Anzahl der Zyklen
ab. Daher wird der Quantifizierungsbereich optimiert, indem
die Anzahl der Temperaturzyklen für eine höhere Konzentra
tion an anfänglichen Matrizenmolekülen verringert wird.
Die gegenwärtigen Erfinder führten Experimente durch,
um die PCR-Reaktionsbedingungen optimaler zu machen. Als
Folge wurde selbst in dem Fall, wo 20 der Matrizen-DNA-
Moleküle in einer Testprobe vorhanden waren, der Nachweis
der Matrizen-DNA-Moleküle erfolgreich durchgeführt. Wenn
andere Bedingungen für die PCR stärker optimiert werden,
wird erwartet, daß es leicht ist, das Nachweisverfahren in
einer solchen Weise zu gestalten, daß 5 Matrizen-DNA-Mole
küle oder weniger nachgewiesen werden können. Solche expe
rimentellen Ergebnisse legen nahe, daß nur ein Molekül der
Matrizen-DNA im Prinzip bei dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung nachgewiesen werden könnte.
Fig. 9 zeigt die anfängliche Matrizenzahl, die in einer
Mischungslösung von 25 µl vorhanden ist, gegenüber der Aus
beute (%) des PCR-Produkts in Bezug auf jeden der verschie
denen PCR-Zyklen. Anhand der Ergebnisse wird gezeigt, daß
eine asymmetrische PCR mit 20 Zyklen ausreicht, um die Tar
get-DNA in dem Fall zu quantifizieren, wo die anfänglichen
Matrizenmoleküle in so großen Zahlen wie 106 oder mehr vor
liegen. In ähnlicher Weise werden 30 Zyklen in dem Bereich
von 104 bis 106, 40 Zyklen in dem Bereich von 102 bis 104
und 50 Zyklen oder mehr in dem Bereich von 103 oder weniger
geeigneterweise bei der Quantifizierung der Target-DNA ver
wendet. Insbesondere wenn die anfänglichen Matrizen in
einer hohen Konzentration vorliegen, kann der zur Quantifi
zierung verfügbare Bereich optimiert werden, indem die
Anzahl der PCR-Zyklen verringert wird. Wenn Daten innerhalb
der eine Quantifizierung sicherstellenden Anzahl von
Zyklen, wie sie oben erwähnt ist, erhalten wurden, ist es
möglich, die anfängliche Anzahl an Matrizen beispielsweise
dadurch zu bestimmen, daß mit der Zahl der Zyklen multipli
ziert wird.
Fig. 10 ist eine Kurve, welche die Ausbeute eines PCR-
Produkts gegenüber der Anzahl der PCR-Zyklen in Bezug auf
die anfängliche Anzahl der Matrizen-DNA zeigt (die Daten
wurden von jenen aus Fig. 9 abgeleitet). Durch die Ergeb
nisse wird gezeigt, daß, wenn die Matrizen mit einer
anfänglichen Anzahl von 2 × 103 vorliegen, die Bestimmung
präzise durchgeführt werden kann. Unter Berücksichtigung
der Daten aus Fig. 9 ist es vorstellbar, daß eine Bestim
mung selbst dann durchgeführt werden kann, wenn die Matri
zen mit einer anfänglichen Anzahl von 2 × 102 vorliegen.
Kürzlich wurden einige Berichte in Bezug auf ein Ver
fahren zum Nachweisen eines Targetgens unter Verwendung von
FCS veröffentlicht. Es wurde gefunden, daß eine auf einer
Nukleinsäuresequenz basierende Amplifizierung (NASBA) mit
FCS kombiniert werden konnte und sich als ein nützliches
Nachweisverfahren für die Diagnose des menschlichen Immun
defizienzvirus (HIV) in Plasma erwiesen hat (siehe Oehlen
schlager, F. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93, 12811-
12816, 1996). Bei dem NASBA-Verfahren, welches eines der
Nukleinsäureamplifizierungsverfahren ist, werden zwei Pri
mer und ein zusätzlicher Fluoreszenz-markierter Primer,
welcher als eine Sonde dient, in Gegenwart von drei Enzy
men, nämlich T7-RNA-Polymerase, reverser Transkriptase und
RNaseH benötigt. Ein einfacheres Verfahren, der sogenannte
Amplifizierte-Sonden-Extensions (APEX)-Nachweis durch FCS,
wurde von derselben Gruppe berichtet. Dieses verwendet aber
immer noch einen zusätzlichen Fluoreszenz-markierten Primer
als eine Sondensequenz neben einem Satz von einem Vorwärts
primer und einem Rückwärtsprimer (Walter, N. G. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93, 12805-12810, 1996). In die
sem Experiment wurde eine Zeitverschiebung der Autokorrela
tionsfunktion nach 26 Zyklen beobachtet.
Von einem auf einer Fluoreszenzauslöschung basierenden
PCR-Quantifizierungsverfahren wie z. B. einer Fluoreszenz
energietransferanalyse wurde vorher berichtet (Heid, C. A.
et al., Genome Res., 6, 986-994, 1996, Livak, K. J., PCR
Method, Appl., 4, 357-362, 1995) und dieses wurde kommer
zialisiert. Dieses Verfahren benutzt zwei Arten von Farb
stoffen in einer einzigen Sondensequenz neben einem Paar
von PCR-Primern wie bei dem NASBA-Verfahren und dem APEX-
Verfahren, welche oben beschrieben wurden. Um eine Oligonu
kleotidsequenz der Sonde zu planen, ist es nicht nur not
wendig, eine Nukleotidsequenz zur Verfügung zu stellen, die
nicht mit der Sequenz des Primers konkurriert, sondern
ebenfalls die Schmelztemperatur T(m) zu berücksichtigen.
Zusätzlich beeinflußt die Position zwischen dem Donor- und
dem Akzeptorfarbstoff die Effizienz der Zunahme der Fluo
reszenzintensität sowie die 5'-Nukleaseaktivität der Poly
merase.
Ein weiteres Fluktuationsspektroskopieverfahren (Fluo
reszenzkreuzkorrelationsspektroskopie) ist als ein Nach
weisverfahren für ein spezifisches Targetgen in einer homo
genen Lösung berichtet worden (Gastro, A. et al., Anal.
Chem., 67, 3915-3920, 1997, Rudolf Rigler et al., J. Bio
technology, 63, 97-109, 1998). Bei dem Kreuzkorrelations
verfahren werden zwei Sonden oder Primer, welche an unter
schiedliche Stellen auf der Targetnukleinsäure binden, mit
zwei Typen von Fluoreszenzfarbstoffen markiert, die eine
unterschiedliche Absorptionswellenlänge aufweisen. Als
Folge ist das optische System einer Meßvorrichtung unver
meidbar groß und kompliziert, um beobachten zu können, daß
Primer, welche mit zwei Typen von Fluoreszenzmarkern mar
kiert sind, mit einem einzigen Nukleinsäuremolekül hybridi
siert sind. Obwohl der Einsatz der zwei Typen von Farbstof
fen ermöglicht, daß eine extrem kleine Menge der Target
nukleinsäuresequenz nachgewiesen wird, benötigt dieses Ver
fahren immer noch zwei Typen von Fluoreszenzsonden
(Primern) und ist daher nachteilig in Bezug auf eine leich
te Handhabung und die Reagenzkosten.
Aus dem Gesichtspunkt der einfachen Durchführung bietet
das auf FCS basierende PCR-Quantifizierungsverfahren einen
großen Vorteil gegenüber den Energietransfer- und Kreuzkor
relationsverfahren. Die Zuverlässigkeit und Empfindlichkeit
der PCR sind stark von dem Typ des Enzyms (Pol I-Typ oder α-
Typ), der Auswahl der Primersequenz und den Reaktionsbe
dingungen abhängig. Wenn diese Bedingungen festgelegt wur
den, kann eine auf FCS basierende FA-PCR unmittelbar auf
den gewöhnlichen PCR-Test angewendet werden, wobei nur eine
leichte Modifizierung des Primerverhältnisses notwendig
ist. Daher werden Bedingungen für eine routinemäßige PCR
leicht zu Bedingungen für eine FA-PCR modifiziert. Darüber
hinaus können andere Amplifizierungsverfahren wie bei
spielsweise eine reverse Transkriptions (RT)-PCR für dieses
Verfahren modifiziert werden, und es sollte möglich sein,
in der Zukunft die mRNA in einzelnen Zellen zu quantifizie
ren.
In der Gelelektrophorese und Säulenchromatographie wird
das PCR-Produkt von dem Primer und den Nebenprodukten abge
trennt. Jedoch wird das Zielprodukt während der Elektropho
rese und der Exträktionsverfahren aus den Gelmaterialien
verdünnt und kann dann mit Nukleasen in Kontakt kommen, was
zu einem Abbau führt. Umgekehrt ist das FCS-Verfahren für
eine Probensammlung nach der Messung gut geeignet; ein
Tropfen der Probe wird auf ein Deckglas gegeben, und die
FCS ist ein nichtinvasives Verfahren, so daß die PCR-Lösung
während der Messung nicht verdünnt oder zerstört wird. Bei
dem oben beschriebenen FA-PCR-Nachweisverfahren, welches
auf der FCS basiert, wird unter den Reaktionsbedingungen
nur der Primer, welcher mit Fluoreszenz markiert ist, benö
tigt, ohne daß ein physikalisches Trennverfahren wie z. B.
ein Gelfiltrationsverfahren angewendet werden muß. Obwohl
die Auflösung der Gelelektrophorese höher ist und diese
einen Unterschied in der Länge von einem einzigen Nukleotid
nachweisen kann, ist die sehr kurze Analysedauer (1 Min. in
dem Beispiel) der FCS-Messung verglichen mit der Gelelek
trophorese (1 h) vorteilhaft bei der Analyse von sehr vie
len Proben (z. B. in der Diagnose und beim Screenen). Dia
gescreente Probe aus der FCS kann unmittelbar einer detail
lierten Analyse wie z. B. einer Gelelektrophorese unterzogen
werden, um die FCS-Ergebnisse zu bestätigen oder um die
Nukleotidsequenz zu analysieren. Darüber hinaus kann die
gesammelte Probe in weiteren Experimenten verwendet werden
(beispielsweise als eine Hybridisierungssonde). Wenn man
die amplifizierte Probe nach der FCS-Messung nicht sammeln
muß, kann sie ohne ein Risiko einer Übertragungskontamina
tion weggeworfen werden, da die FCS ein Meßverfahren ohne
direkten Kontakt ist.
Da die FCS nicht invasiv ist und eine direkte Messung
erlaubt, ist das PCR-Volumen von dem Meßvolumen abhängig,
das für die FCS benötigt wird. Derzeitige Messungen bei der
FCS wurden mit einem Probenvolumen von 10 µl durchgeführt,
obwohl das Probenvolumen theoretisch auf ein Volumenelement
in der Größenordnung von 10-15 l verringert werden kann.
Jedoch kann das PCR-Volumen auf 1 µl verringert werden, und
somit hätte dieses Verfahren aus einem ökonomischen
Gesichtspunkt einen großen Vorteil im Vergleich zu anderen
Verfahren. Darüber hinaus basiert die FCS auf einer Fluo
reszenzmikroskopie, und das Nachweisfeld befindet sich auf
dem Objektiv, so daß dieses Verfahren in der Lage sein
wird, spezifische RNA und DNA aus einer in situ-PCR zu
quantifizieren.
Die gegenwärtigen Erfinder haben ein Zweikomponentenmo
dell zur Analyse der PCR-Lösung verwendet und gute Ergeb
nisse erhalten. Jedoch könnten in anderen Experimenten
viele DNA-Spezies vorhanden sein. In solchen Fällen können
die DNA-Spezies gut durch herkömmliche Gelelektrophorese
aufgetrennt werden. Obwohl die Lücke in der Korrelations
kurve aus der Modellfunktion zu den beobachteten Daten der
FCS einige andere Komponenten nahelegen könnte, die in der
Lösung verteilt sind, scheint das einfache Zweikomponenten
modell in solchen Fällen die Grenze zu sein. Demgemäß soll
te, wenn eine detailliertere quantitative Analyse notwendig
ist, eine Mehrkomponenten-FCS-Analyse (13) entwickelt wer
den, um die Verteilungsfunktion zu erhalten, wobei ein Com
puterprogramm wie z. B. CONTIN (Max Planck Institut für Bio
physikalische Chemie, Göttingen, Deutschland) verwendet
werden kann.
Ohne einen physikalischen Trennungsvorgang zu benutzen,
ist dieses Verfahren nicht invasiv, beinhaltet keinen
direkten Kontakt und verwendet ein kleines Probenvolumen.
Die physikalische Handhabung eines solchen kleinen Proben
volumens kann durchgeführt werden, indem ein Kapillar
röhrchen verwendet wird oder indem eine kleine Probenver
tiefung auf einer Glasoberfläche verwendet wird, welche für
eine Online-Analyse von einem dünnen Deckgläschen oder von
einer Folie abgedeckt wird. Mit diesen Eigenschaften und
Verbesserungen ist es unkompliziert zu verwenden, und das
Verfahren, welches verwendet wird, um die Amplifizierung zu
überwachen, ist einfach (Online-Überwachung) und kann mit
einem automatischen Nachweissystem (Roboter) verwendet wer
den. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung schließen
daher, daß die auf FCS basierende FAPCR-Quantifizierung
Vorteile im Hinblick auf die Empfindlichkeit, quantitative
Genauigkeit und einfache Handhabung aufweist. Da das räum
liche (dreidimensionale) Auflösungsvermögen der Mikrosko
pie, welche verwendet wird, die Auflösung der FCS ist, kann
leicht gemessen werden, indem räumlich ein Teil der Zelle
ausgewählt wird. Beispielsweise kann ein intrazellulärer
molekularer Transport eines Fusionsproteins unter Verwen
dung von GFP (grün fluoreszierendes Protein) gemessen wer
den. Weiterhin wird erwartet, daß das Verfahren der vorlie
genden Erfindung nicht nur für ein schnelles Screenen nütz
lich sein wird, sondern sich ebenfalls für das neue Gebiet
der molekularen Diagnose anbietet.
Wie in diesem Beispiel beschrieben wurde, wird das PCR-
Amplifizierungsverfahren durchgeführt, indem ein Primer mit
einem Markermolekül markiert wird. Weiterhin wird das Ver
halten jedes Markermoleküls statistisch durch die Beobach
tung innerhalb eines Mikronachweisfeldes analysiert. Es ist
daher möglich, die Menge der Targetnukleinsäure, welche in
einer Testprobe vorhanden ist, genau nachzuweisen. Da
zusätzlich das Markermolekül an einen zweiten Primer gebun
den ist, der relativ und signifikant in einer kleinen Menge
vorliegt, wird ein freies Markermolekül sicher und voll
ständig während der PCR-Zyklen aufgebraucht, mit dem Ergeb
nis, daß eine Gebunden/Frei-Trennung der Markermoleküle
nicht nötig ist. Demgemäß ist dieses Verfahren leicht zu
handhaben, auf automatisierte Vorgänge anwendbar und weist
verminderte Kosten für die Reagenzien auf.
Claims (20)
1. Verfahren zum quantitativen Analysieren eines Target
nukleinsäuremoleküls, das in einer biologischen Probe
vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden
Schritte umfaßt:
einen Amplifizierungsschritt zum Amplifizieren der Tar getnukleinsäure, wobei erste und zweite Primermoleküle verwendet werden, welche Sequenzen aufweisen, die zu zwei einzelnen entsprechenden Nukleotidsequenzbereichen des Targetnukleinsäuremoleküls komplementär sind, wobei wenigstens einer von dem ersten und zweiten Primer mit einem nachweisbaren Markermolekül markiert ist und wenigstens die Anzahl der markierten Primermoleküle bekannt ist;
einen Meßschritt zum Erhalten von Meßdaten in Bezug auf das markierte Molekül unter Verwendung wenigstens eines Teils einer Testlösung, die wenigstens einem einzigen Amplifizierungsschritt unterzogen wurde; und
einen Bestimmungsschritt zum Bestimmen der Anzahl oder der Größe der Targetnukleinsäuremoleküle auf der Grund lage der Meßdaten.
einen Amplifizierungsschritt zum Amplifizieren der Tar getnukleinsäure, wobei erste und zweite Primermoleküle verwendet werden, welche Sequenzen aufweisen, die zu zwei einzelnen entsprechenden Nukleotidsequenzbereichen des Targetnukleinsäuremoleküls komplementär sind, wobei wenigstens einer von dem ersten und zweiten Primer mit einem nachweisbaren Markermolekül markiert ist und wenigstens die Anzahl der markierten Primermoleküle bekannt ist;
einen Meßschritt zum Erhalten von Meßdaten in Bezug auf das markierte Molekül unter Verwendung wenigstens eines Teils einer Testlösung, die wenigstens einem einzigen Amplifizierungsschritt unterzogen wurde; und
einen Bestimmungsschritt zum Bestimmen der Anzahl oder der Größe der Targetnukleinsäuremoleküle auf der Grund lage der Meßdaten.
2. Ein Verfahren gemäß Anspruch 1, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß der Amplifizierungsschritt durchge
führt wird, indem erste und zweite Primer verwendet
werden, welche in einem Mischungsverhältnis enthalten
sind, das ausgewählt wurde, um eine asymmetrische
Nukleinsäureamplifizierung zu erreichen.
3. Ein Verfahren gemäß Anspruch 1, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß die Anzahl von einem des ersten und
zweiten Primers niedriger ist als die des anderen Pri
mers und daß der Primer, der in einer geringeren Anzahl
vorliegt, mit einem Markermolekül markiert ist.
4. Ein Verfahren gemäß Anspruch 3, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß das Mischungsverhältnis des ersten
und zweiten Primers in der Testlösung in einem Bereich
von 2 : 1 bis 20 : 1 fällt.
5. Ein Verfahren gemäß Anspruch 3, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß das Mischungskonzentrationsverhältnis
des ersten und zweiten Primers in der Testlösung in
einem Bereich von 800 nM : 400 nM bis 800 nM : 40 nM
fällt.
6. Ein Verfahren gemäß Anspruch 1, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß der Meßschritt die folgenden Schritte
umfaßt:
einen Schritt zum Erhalten einer Vielzahl von Meßdaten innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls in einem Mikronachweisfeld, welcher individuelle Markermoleküle zu identifizieren vermag;
einen Schritt zum Umwandeln der Vielzahl von Meßdaten in statistische Daten, welche eine Positionsänderung mit der Zeit anzeigen; und
einen Schritt zum Bestimmen der Anzahl von Target nukleinsäuremolekülen auf der Grundlage der statisti schen Daten.
einen Schritt zum Erhalten einer Vielzahl von Meßdaten innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls in einem Mikronachweisfeld, welcher individuelle Markermoleküle zu identifizieren vermag;
einen Schritt zum Umwandeln der Vielzahl von Meßdaten in statistische Daten, welche eine Positionsänderung mit der Zeit anzeigen; und
einen Schritt zum Bestimmen der Anzahl von Target nukleinsäuremolekülen auf der Grundlage der statisti schen Daten.
7. Ein Verfahren gemäß Anspruch 6, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß es weiterhin einen Schritt der Durch
führung einer Rechenoperation mit den statistischen
Daten unter Verwendung einer Autokorrelationsfunktion
umfaßt.
8. Ein Verfahren gemäß Anspruch 7, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß in dem Meßschritt eine Fluktuations
bewegung des Markermoleküls in der Testlösung gemessen
wird.
9. Ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-8, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Bestimmungsschritt
auf der Grundlage einer Kurve durchgeführt wird, welche
durch Auftragen der statistischen Daten erhalten wurde
und welche eine dynamische Veränderung des Targetmole
küls zeigt.
10. Ein Verfahren gemäß Anspruch 6, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß der Meßschritt in einem dreidimensio
nalen Mikronachweisfeld durchgeführt wird.
11. Ein Verfahren gemäß Anspruch 10, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Mikronachweisfeld in dem
Meßschritt durch ein konfokales optisches System gebil
det wird.
12. Ein Verfahren gemäß Anspruch 11, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Mikronachweisfeld ein beu
gungsbegrenzter Bereich nahe einem Brennpunkt ist.
13. Ein Verfahren gemäß Anspruch 12, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß der beugungsbegrenzte Bereich
durch eine Lochblende gebildet wird, welche einen
durchschnittlichen Durchmesser von 30 ± 20 µm aufweist.
14. Ein Verfahren gemäß Anspruch 12, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß der beugungsbegrenzte Bereich
durch eine Lochblende gebildet wird, welche einen
durchschnittlichen Durchmesser von 20 ± 10 µm aufweist.
15. Ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9-14, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Mikronachweisfeld
faktisch ein zylindrischer Bereich mit einem durch
schnittlichen Radius von 200 ± 50 nm und einer durch
schnittlichen Länge auf einer optischen Achse von 2000
± 500 nm ist.
16. Ein Verfahren gemäß Anspruch 1, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß das Markermolekül einen fluoreszie
renden Farbstoff umfaßt.
17. Ein Verfahren gemäß Anspruch 16, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß der fluoreszierende Farbstoff
sowohl vor als auch nach der Hybridisierung ein nach
weisbares Signal erzeugt.
18. Ein Verfahren gemäß Anspruch 17, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß der fluoreszierende Farbstoff
aus der Gruppe bestehend aus FITC, DAPI, Rhodamin, Cy
3, Cy 3,5, Cy 5,5 und Cy 7 ausgewählt wird.
19. Ein Verfahren gemäß Anspruch 15 oder 16, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Meßschritt über
einen Meßmodus zur Messung einzelner Photonen durchge
führt wird.
20. Ein Verfahren gemäß Anspruch 1, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß der Amplifizierungsschritt in der
Anzahl von Zyklen durchgeführt wird, welche in Abhän
gigkeit von der Menge des Targetnukleinsäuremoleküls
bestimmt wird.
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