DE19949484C1 - Notrutsche zur Evakuierung von Personen von einer Ausstiegsöffnung in grosser Höhe und einer Standfläche - Google Patents
Notrutsche zur Evakuierung von Personen von einer Ausstiegsöffnung in grosser Höhe und einer StandflächeInfo
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Abstract
Bei einer Notrutsche zur Evakuierung von Personen von einer Ausstiegsöffnung in großer Höhe und einer Standfläche, wobei die Notrutsche im wesentlichen ein aufblasbares Traggerüst sowie mindestens eine Transportbahn aufweist, besteht die Erfindung darin, daß die Transportbahn als ein Förderband ausgebildet ist, das um eine obere Achse am oberen Ende der Notrutsche und um eine untere Achse am unteren Ende der Notrutsche läuft und Antriebsmittel zur Bewegung des Förderbandes mit kontrollierter Umlaufgeschwindigkeit vorgesehen sind. DOLLAR A Diese aufblasbare Notrutsche besitzt eine förderbandähnliche Einrichtung, auf welcher die einzeln zu evakuierenden Personen in gleichmäßigen Abständen zueinander plaziert sind. Die Personen können unabhängig vom Rutschen-Neigungswinkel oder von Nässe mit kontrollierter Geschwindigkeit von der Ausstiegsöffnung bis zum Rutschende transportiert werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Notrutsche ist selbst bei schwierigen Randbedingungen einsetzbar und eine sichere Evakuierung der Passagiere eines Flugzeuges bzw. Hausbewohner ist gewährleistet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Notrutsche zur Evakuierung von Personen von einer
Ausstiegsöffnung in großer Höhe und einer Standfläche, wobei die Notrutsche
im wesentlichen ein aufblasbares Traggerüst sowie eine Transportbahn auf
weist.
Wie aus der einschlägigen Literatur über Notrutschen hervorgeht, beeinflussen
mehrere Parameter die zufriedenstellende und sichere Funktion der Rutschen.
Einer der hauptsächlichen Parameter ist, daß der optimale Neigungswinkel α zur
Bodenfläche eingehalten wird, um die zu evakuierenden Personen nicht zu
schnell, aber auch nicht zu langsam zum Boden gleiten zu lassen. Je nach den
vorhandenen Gegebenheiten der Evakuierung, insbesondere von notgelandeten
Flugzeugen aus, können unterschiedliche Höhen zwischen dem Ausstieg und
dem Boden bzw. der Standfläche auftreten. Dieses Problem ist sehr eklatant bei
einem Flugzeug mit Doppeldeckausführung, wenn ein Fahrwerk nicht funktions
bereit, also eingefahren oder eingeknickt ist. In diesem Fall ergeben sich be
trächtliche Zusatzhöhen vom Oberdeck zum Boden, die den Winkel der Notrut
sche zum Boden wesentlich steiler werden lassen als den als optimal angesehe
nen Winkel von etwa α = 35.
Ein weiteres Problem ist der negativ veränderte Reibungskoeffizient (oder -
Beiwert), wenn die Rutsche naß ist. Sowohl dann als auch bei steileren Rut
schen-Neigungswinkel besteht die Gefahr, daß die zu evakuierenden Personen
mit zu hoher Geschwindigkeit nach unten rutschen, wobei eine beträchtliche
Verletzungsgefahr gegeben ist.
Zur Beherrschung der erwähnten hauptsächlichen Parameter, von welchen die
sichere Funktion der Notrutschen abhängig ist, existieren eine Reihe von Lö
sungsvorschlägen. Beispielhaft soll hier auf einige eingegangen werden.
Aus DE 197 15 597 C2 ist eine Notrutsche bekannt, bei der der optimale
Neigungswinkel durch eine Segmentierung der Rutsche in einzelne Abschnitte
sichergestellt werden, wobei sich durch besondere Ausbildung der Gelenke
zwischen den Segmenten unterschiedliche wirksame Gesamtlängen der Rutsche
erzielen lassen. Dabei dürfte aber das Problem bestehen, daß im Falle der
Landung neben einem Graben oder Abhang die Rutsche trotz aller Vorkehrungen
in einem wesentliche steileren Winkel positioniert wird, als vorgesehen.
In der DE-OS 18 04 219 wird vorgeschlagen, für die Kontrolle der Gleitge
schwindigkeit der zu evakuierenden Personen den Reibungskoeffizienten über
die Länge der Gleitbahn unterschiedlich festzulegen, wobei dieser am Aus
gangsende stark zunehmen soll. Bei solchen und ähnlichen Notrutschen ist aber
der Reibungskoeffizient bei Benetzung der Gleitbahn stark herabgesetzt, so daß
die sichere Funktion (d. h. Normalgeschwindigkeit der zu evakuierenden Perso
nen) zumindest bei Nässe nicht immer gegeben ist.
In DE-OS 21 44 037 ist eine technische Lösung beschrieben, bei der unabhän
gig von auftretenden Reibungskoeffizienten längs der Notrutschbahn (z. B.
infolge Nässe) am Ausgang der Rutsche eine spezielle Bremsbahn etwaige
Übergeschwindigkeiten abbauen. Dabei umfaßt die Bremsbahn ein dreidimensio
nales Gewebeglied, das auch im nassen Zustand aus dem Wasserfilm heraus
ragt und so die Bremswirkung gewährleistet. Auch bei dieser Lösung ist anzu
merken, daß keine Garantie dafür gegeben ist, daß der optimale Neigungswinkel
der Rutsche von ca. 35° eingehalten werden kann; vielmehr besteht die Gefahr,
daß insbesondere bei Nässe die von oben kommenden Personen mit hoher
Geschwindigkeit auf die unten von der Bremsbahn verzögerten Personen rut
schen bzw. aufprallen. Naturgemäß besteht dann hohe Verletzungsgefahr, vor
allem dann, wenn sich beim Ausgang der Rutsche infolge der Abremsung ein
Personenstau gebildet hat.
Aus DE 197 02 414 C1 ist eine aufblasbare Notrutsche mit auf der Rutschflä
che angeordneten Bremsmodulen bekannt, die mit Gas gefüllt sind. Die beim
Rutschvorgang einer Person freiwerdende Energie infolge der Reibung wird hier
nicht in Wärmeenergie, sondern im wesentlichen in Drosselverluste einer
Gasströmung umgewandelt und somit innerhalb der Notrutsche abgebaut. Bei
dieser Lösung ist aber wie schon in den vorher genannten Lösungen kein defi
nierter Transport der zu evakuierenden Personen möglich, da bei unterschiedli
chen Massen der Personen bzw. Nässe auf der Rutschbahn bzw. verschiedenen
Neigungswinkeln der Notrutsche aufgrund unterschiedlicher Ausstiegshöhen
Faktoren für die Evakuierung eine wesentlichen Einfluß haben, die keine kontrol
lierte Geschwindigkeit der Personen erlauben.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die hauptsächlichen Parameter
einer sicheren Evakuierung, nämlich Rutschen-Neigungswinkel und Reibungs
koeffizient, weitgehend zu neutralisieren, um so auch schwierige Einsatzfälle
abdecken zu können. Ein solche Situation ist z. B. dann gegeben, wenn - wie
oben erwähnt - ein Fahrwerk des Flugzeuges bei der Landung eingefahren bleibt;
der Notausstieg sich dann viele Meter höher über Grund befindet als bei Flug
zeug-Normallage, wobei der Rutschen-Neigungswinkel wesentlich steiler werden
kann. Ebenso kann Nässe die Geschwindigkeit gefährlich erhöhen. Die Ret
tungssituation ist im Fall eines Großflugzeugs durch die erforderliche Rutschen
gesamtlänge vom oberen Deck zum Boden zusätzlich erschwert, da dann noch
kritische Gleitgeschwindigkeiten auftreten können.
Die oben definierte Aufgabenstellung wird bei einer gattungsgemäßen Notrut
sche durch die im Patentanspruch 1 genannten Maßnahmen gelöst.
Dabei ist insbesondere vorteilhaft, daß die aufblasbare Notrutsche eine förder
bandähnliche Einrichtung besitzt, auf welcher die einzeln zu evakuierenden
Personen in gleichmäßigen Abständen zueinander plaziert sind und daß sie
unabhängig vom Rutschen-Neigungswinkel oder von Nässe mit kontrollierter
Geschwindigkeit von der Ausstiegsöffnung bis zum Rutschenende transportiert
werden.
Infolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Notrutsche ist diese selbst
bei schwierigen Randbedingungen einsetzbar und eine sichere Evakuierung der
Passagiere eines Flugzeuges bzw. Hausbewohner gewährleistet.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
2 bis 15 angegeben.
Mit der Ausbildung der Notrutsche gemäß der Ansprüche 2 bzw. 3 kann eine
Separierung der zu evakuierenden Personen auf einfache Weise erreicht sowie
eine Festhaltemöglichkeit für die Personen beim Ausstieg aus großen Höhen
vorgesehen werden.
Die Maßnahmen gemäß des Anspruchs 4 ermöglichen, das Förderband in einer
definierten Lage zu halten und zu führen.
Mit der Ausgestaltung gemäß des Anspruches 5 ist in vorteilhafter Weise
ermöglicht, daß die am Förderband angeordneten Distanzelemente nicht den
Umlauf des Förderbandes erschweren. Als zusätzlicher Vorteil ergibt sich, daß
Personen am Ende der Rutsche nicht erst aus sitzender oder liegender Position
aufstehen müssen, sondern in aufrechter Position ankommen und sofort das
Rutschenende freimachen können.
Die Maßnahmen gemäß der Ansprüche 6, 7, 8 und 9 ermöglichen, daß das
Förderband leichtgängig bewegt werden kann und somit zumindest teilweise bei
ausreichendem Gewicht infolge der Schwerkraft die Personen nach unten
befördert werden.
Ein weiteres Antriebsmittel für das Förderband ist im Anspruch 10 angegeben.
Mit der Ausgestaltung gemäß der Ansprüche 11 oder 12 kann die Förderge
schwindigkeit des Förderbandes gesteuert und eine zu schnelle Abwärtsbewe
gung, die eine Gefährdung der Passagiere darstellt, verhindert werden.
Mit der Maßnahme gemäß des Anspruchs 13 kann die Kapazität der zu evakuie
renden Personen wirkungsvoll erhöht werden.
Die in den Ansprüchen 14 und 15 ausgeführten Weiterbildungen ermöglichen,
daß alternativ zur Nutzung als Förderband mit definierter Geschwindigkeit eine
Benutzung der erfindungsgemäßen Notrutsche auch für das Herabrutschen der
zu evakuierenden Personen geeignet ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nach
stehend anhand der Fig. 1 bis 7 näher beschrieben sind. In den Figuren sind
gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Perspektivdarstellung der Notrutsche, welche an einem
Notausstieg im Oberdeck eines Großflugzeugs angebracht ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht bzw. Schnitt der Notrutsche,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Basisgerüst der Notrutsche sowie Quer
schnittsdarstellungen der Notrutsche in Fig. 3A und 3B,
Fig. 4 eine Detaildarstellung der oberen Anlenkung des Förderbands am
Notausstieg,
Fig. 5 eine Seitenansicht und Draufsicht des unteren Endes der Notrut
sche mit Förderbandantrieb,
Fig. 6A, 6B Ausführungsformen von Notrutschen mit zwei Förderbändern in
Querschnittsdarstellungen und
Fig. 7 das Großraumflugzeug in Darstellungen mit normaler und mit
extremer Türhöhe über dem Boden.
Fig. 1 zeigt eine Notrutsche 1, welche an der Schwelle eines Notausstiegs 2a
eines Flugzeugrumpfes 2, vorzugsweise eines mit mehreren Passagierdecks
ausgestatteten Großraumflugzeuges, befestigt ist. Für eine Notevakuierung der
Passagiere aus einem Oberdeck 2b des Mehrdeckflugzeuges 2 müssen sie das
Flugzeug einzeln verlassen, indem sie sich auf ein Förderband 1a setzen, das mit
konstanter Geschwindigkeit v nach unten läuft. Am Förderband 1a sind aufblas
bare Distanzhalter 1b mit konstantem Abstand angeordnet, welche die Separie
rung der Passagiere untereinander sicherstellen, so daß es zu keinem Stau bzw.
Verstopfung in der Notrutsche 1 kommen kann. Damit sind auch Unfälle weit
gehend ausgeschlossen, die bei den üblichen Notrutschen dadurch geschehen,
daß von oben kommende Personen mit darunter befindlichen langsamer rut
schenden kollidieren. Das Förderband 1a bewegt sich um die beiden oben und
unten an der Notrutsche 1 positionierten Achsen a und b, wobei seitliche
Hauptträgerrohre 1c als Auflager dienen und zugleich - wie bei Notrutschen
üblich - die Gesamtbelastung übernehmen. Die Hauptträgerrohre 1c sind
vorzugsweise als aufblasbare Tragschläuche ausgebildet. Im oberen Bereich der
Notrutsche 1 sind seitliche, ebenfalls aufblasbare Rohre 1d angeordnet, welche
zur Sicherung gegen seitliches Herabfallen der Passagiere dienen. Die seitlichen
Rohre 1d können bedarfsweise aber auch bis in den unteren Bereich der Notrut
sche 1 vorgesehen sein. Die Distanzhalter 1b fungieren neben der Separierung
der zu evakuierenden Personen auch dazu, daß sich diese daran festhalten
können, was vor allem bei sehr steilen Neigungswinkeln α der Notrutsche 1 zum
Boden bzw. zur Standfläche 3 wichtig ist. Aufgrund dieser Funktion der Di
stanzhalter 1b kann die erfindungsgemäße Notrutsche 1 auch wesentlich steiler
eingesetzt werden als herkömmliche Notrutschen, welche möglichst unter dem
Winkel α = 35° ausgebracht werden sollen. Somit ergibt sich der zusätzliche
Vorteil, daß die Erfindung deutlich kürzer ausgeführt werden kann, was Ge
wicht, Einbauvolumen und Kosten spart. Zur Gewährleistung der Freigängigkeit
der Distanzhalter 1b während der Bewegung des Förderbands 1a um die Achse
a besitzt eine Trittplatte 1e als Übergang vom Notausstieg 2a zur Notrutsche 1
einen Ausschnitt (siehe auch Fig. 3). Dagegen ist solches im unteren Bereich der
Notrutsche 1 (bei Achse b) nicht erforderlich, da durch ein zum Boden 3 hinwei
sendes Abkröpfelement 1f im unteren Bereich der Hauptträgerrohre 1c die
Freigängigkeit der Distanzhalter 1b zum Boden 3 gewährleistet wird. Zugleich
ergibt sich der Vorteil, daß die Passagiere annähernd in aufrechter Stellung am
Boden 3 ankommen und unverzüglich den Gefahrenbereich verlassen können,
ohne daß sie sich erst aus einer mehr oder weniger liegenden oder sitzenden
Stellung hochbewegen müssen.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht bzw. eine Schnittdarstellung der Notrutsche 1. Es
sind ebenfalls mehrere aufblasbare Querträger 1g ersichtlich, die die Hauptträger
1c miteinander verbinden und damit die Steifigkeit des Basisgerüsts der Notrut
sche 1 gewährleisten und das Traggerüst bilden. Das Förderband 1a gleitet auf
einer Spannbahn 1h, welche an den Hauptträgerrohren 1c und Querträgern 1g
und 1g befestigt ist und um die Querträger 1ga und 1gb mit den Achsen a und
b. Die Spannbahn 1h ist gegebenenfalls mit besonderem Gleitmaterial versehen.
Die beiden Querträger 1ga und 1gb sind beispielhaft mit einem besonderen
Gleitmaterial 1i, beispielsweise Polytetrafluorethylen, beschichtet zur Gewähr
leistung eines leichten Umlaufs des Förderbands 1a. Die Gleitschichten 1i an
den Querträgern 1ga und 1gb können bedarfsweise ersetzt werden durch starre
Träger mit Beschichtung oder umlaufende Rollen. In der Fig. 2 ist die Notrutsche
1 in relativ steilem Winkel α angelegt und es ist gut erkennbar, daß sie wesent
lich kürzer baut als eine strichpunktiert angedeutete herkömmliche Notrutsche 4
mit dem üblichen Neigungswinkel α' ≈ 35°. Durch die größere Steilheit der
Notrutsche 1 ist infolge Schwerkraft gewährleistet, daß das Förderband 1a auch
bei geringer Belastung durch wenige Personen in Gang kommt. Eine solche
Steilheit der Notrutsche 1 kann beispielsweise bei einer Ausstiegshöhe 8b aus
einem Großraumflugzeug 2 auftreten (siehe Fig. 7).
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf das Basisgerüst - bestehend aus Hauptträgerroh
ren 1c und Querträgerrohre 1g - der Notrutsche 1 (ohne Darstellung des Förder
bandes 1a) sowie in Fig. 3A und 3B Querschnitte der Notrutsche 1 in vergrö
ßertem Maßstab. Es ist ersichtlich, daß die Querträger 1g relativ zu den Haupt
trägerrohren 1c unterschiedliche Durchmesser aufweisen können. In den Quer
schnitten ist das Förderband 1a strichpunktiert dargestellt. Eine seitliche Füh
rung des Förderbandes 1a erfolgt durch Führungselemente 1j. Die unter der
Rutsche zurücklaufende Bahn des Förderbands 1a ist mit 1'a bezeichnet.
In Fig. 4 ist in Seitenansicht und Schnitt die obere Anlenkung des Förderbands
1a an das Basisgerät der Notrutsche 1 detaillierter dargestellt. Es ist gezeigt,
daß der im Durchmesser etwas reduzierte Querträger 1'g eine in diesem Fall
starre Halbschale 1'i aufweist, welche als Gleitbahn und gleichzeitig als Halte
rung für das Förderband 1a fungiert. Innen in der Halbschale 1'i bzw. Tasche
des Querträgers 1'g befindet sich eine Druckluftflasche 5a, welche über Rohrlei
tungen 5b in einer ersten Funktion die Distanzkörper 1b aufbläst. Hierzu können
zum Beispiel im Querschnitt halbkreisförmige aufblasbare Verbindungsrohre 1k
auf dem Förderband 1a dienen, welche die Druckluft um das Förderband 1a
herumleiten und in die umlaufend verteilten Distanzkörper 1b einlassen. Dies ist
durch kleine Pfeile in der Zeichnung angedeutet. Setzt sich das Förderband 1a in
Bewegung, wird an einer Schnittstelle 5c die Rohrleitung 5b vom Förderband 1a
getrennt. Dazu sind zusätzlich hier nicht gezeigte selbstschließende Ventile
vorgesehen. Somit ist die autarke Druckluftversorgung der Distanzhalter 1b
gewährleistet. In einer zweiten Funktion beaufschlagt die Druckluftflasche 5a
über weiter Rohrleitungen 5b mit Druckluft betriebene Bremsen 6, welche links
und rechts am Rand des Förderbands 1a angreifen. Dabei kann die Betätigung
der Bremsen 6 ein hier nicht gezeigter geschwindigkeitsabhängiger Sensor
übernehmen. Mit dieser Einrichtung wird erreicht, daß auch bei sehr steilem
Neigungswinkel α und voller Beladung des Förderbandes 1a eine sichere Ge
schwindigkeit v eingehalten wird. Zur Anpassung der Form der Distanzhalter 1b
an den Radius des Gleitbelages 1i bei der Umlenkung des Förderbands 1a ist der
Distanzhalter-Fuß 1l eingeschnürt. Der Distanzhalter 1b kann darüberhinaus
neben der in der Zeichnung wiedergegebenen zylindrischen Form auch jede
andere zweckmäßige Ausgestalung aufweisen.
Fig. 5 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform der Erfindung mit
einem mit einem Antrieb 7 ausgestatteten Förderband 1a. Dabei wird dieses am
unteren Ende der Notrutsche 1 um den dort befindlichen Gleitbelag 1i herumge
zogen. Der Antrieb 7 besteht hier beispielhaft aus einem Druckluftbehälter 7a,
der über eine Turbinen/Getriebe-Einheit 7b auf eine Welle 7c und Zahnräder 7d
wirkt. Diese greifen in Schlitze 1m ein, welche am Rand des Förderbands 1a
angebracht sind. Außer der dargestellten Lösung kommen weitere Antriebsmög
lichkeiten, z. B. angetriebene Walzen, die über Reibung arbeiten oder Einzelan
triebe für den Förderbandantrieb infrage, die aus dem Stand Technik bekannt
sind. Bei der dargestellten Antriebslösung ist die Welle 7c in Lagern 7e gelagert,
welche z. B. auf die Abkröpfelemente 1f des Haupträgerrohrs 1c vulkanisiert
sind. Der besondere Vorteil des angetriebenen Förderbands liegt nun darin, daß
damit auch sehr flache Neigungswinkel α der Notrutsche 1 bewältigt werden
können. Dies wäre z. B. dann der Fall, wenn der Flugzeugrumpf 2 direkt am
Boden 3 oder in einem Graben zu liegen kommt. In einer weiteren Fortbildung
der Erfindung kann der Antrieb mit einer in der Zeichnung nicht gezeigten
Bremse 6 kombiniert werden. Dies würde den Bedarf an Antriebsleistung redu
zieren, da bei steilem Winkel α und Vollbeladung des Förderbands 1a der An
trieb 7 eher eine Bremsfunktion hat und mit einer Bremse 6 leichter ausgeführt
werden kann.
Eine Kombination der in Fig. 4 und Fig. 5 gezeigten Ausführungsformen ist
ebenfalls möglich.
In Fig. 6 sind zwei Versionen einer Notrutsche 1 mit zwei nebeneinander liegen
den Förderbändern 1a dargestellt. Damit kann eine doppelt so große Zahl von
Personen pro Rutsche evakuiert werden. Jedes Förderband 1a wird in seiner
Geschwindigkeit individuell geregelt, wobei auf den Bändern links und rechts
unterschiedliche Belastungen auftreten können. Bei der in Fig. 6A dargestellten
Version ist das Basisgerüst durch einen zusätzlichen mittleren Trägerholm 1'c
verstärkt, während in der unten dargestellten Ausführungsform (Fig. 6B) das
Basisgerüst durch die Holme 1d mehr Stabilität erhält. Jedes Förderband 1a
weist in regelmäßigen Abständen angeordnete Distanzhalter 1b auf.
Eine weitere, nicht gezeigte Ausbildung eines Förderbands 1a wäre z. B. derge
stalt, daß darauf zwei (oder mehrere) Reihen Distanzhalter 1b angebracht sind.
Prinzipiell läßt sich somit die Erfindung mit einer Rolltreppe vergleichen, wo eine
größere Anzahl von Personen mit definierter Geschwindigkeit und ohne Gefahr
des Zusammenstoßes von Punkt A zu Punkt B sicher befördert werden. Für den
Fall eines Versagens der Umlaufbewegung des Förderbands 1a sind vorzugswei
se die Abmessungen Förderbandbreite sowie der Durchmesser der Distanzhalter
1b so zu wählen, daß seitlich neben den Distanzhaltern 1b jeweils genügend
Platz für den Einsatz als Rutsche vorhanden ist. Dementsprechend weist die
Oberfläche des erfindungsgemäßen Förderbands 1a die bei Notrutschen übliche
Gleitbeschichtung auf.
1
Notrutsche
1
a Förderband
1
b Distanzhalter (aufblasbare)
1
c Tragschlauch (Hauptträgerrohr)
1
d seitliches Rohr
1
e Trittplatte mit Ausschnitt
1
f Abkröpfung Hauptträgerrohr (Abkröpfelement)
1
g Querträgerrohr
1
h Spannbahn
1
i Gleitmaterial bzw. Gleitfläche
1
j Führungselement
1
k Verbindungsrohre
1
l Einschnürung am Distanzhalterfuß
1
m Förderbandschlitze
1
'a zurücklaufendes Förderband
1
'g Querträger mit reduziertem Durchmesser
1
'i Halbschale mit Gleitfläche
1
'c mittlerer Trägerholm
2
Flugzeugrumpf
2
a Notausstieg
2
b Oberdeck eines Mehrdeckflugzeuges
3
Boden
4
Neigungslinie einer herkömmlichen Notrutsche
5
a Druckluftflasche
5
b Druckluft-Rohrleitung
5
c Schnittstelle
6
Bandbremsen
7
Förderbandantrieb
7
a Druckluftbehälter
7
b Turbinen/Getriebeeinheit
7
c Verbindungswelle
7
d Zahnräder
7
e Lager
8
Türhöhen über Grund
8
a Ausstieghöhe Normallage
8
b Ausstieghöhe, hecklastig
v Geschwindigkeit des Förderbands
v Geschwindigkeit des Förderbands
1
a
a obere Förderbandachse
b untere Förderbandachse
α Neigungswinkel Notrutsche
a obere Förderbandachse
b untere Förderbandachse
α Neigungswinkel Notrutsche
1
zum Boden
3
α' üblicher Notrutschen-Neigungswinkel = 35°
Claims (15)
1. Notrutsche (1) zur Evakuierung von Personen von einer Ausstiegsöffnung
(2a) in großer Höhe und einer Standfläche (3), wobei die Notrutsche (1) im
wesentlichen ein aufblasbares Traggerüst (1c, 1g) sowie mindestens eine
Transportbahn aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportbahn als
ein Förderband (1a) ausgebildet ist, das um eine obere Achse (a) am oberen
Ende der Notrutsche (1ga) und um eine untere Achse (b) am unteren Ende
der Notrutsche (1gb) läuft und Antriebsmittel (1i; 7) zur Bewegung des För
derbandes (1a) mit kontrollierter Umlaufgeschwindigkeit vorgesehen sind.
2. Notrutsche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Förderband (1a) in vorbestimmten Abständen Distanzhalter (1b) zum
Halten der zu evakuierenden Personen angeordnet sind.
3. Notrutsche nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Distanzhalter (1b) als aufblasbare Elemente ausgebildet sind, die durch
eine autonome Druckluftversorgung (5a, 5b, 5c) über am Förderband (1a)
angeordnete Verbindungsrohre (1k) mit Druckluft versorgt werden.
4. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der oberen und der unteren Achse (a, b) eine Spannbahn (1h) sowie
Führungselemente (1j) zur Lagerung und Führung des Förderbandes (1a) vor
gesehen sind.
5. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Trittplatte (1e) einen zum Durchlaß der Distanzelemente (1b) vorgese
henen Ausschnitt aufweist und das am Traggerüst vorgesehene mindestens
eine Hauptträgerrohr (1c) mit einem zum Boden hinweisenden Abkröpfele
ment (1f) ausgestattet ist.
6. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die obere und die untere Achse (a, b) jeweils durch ein Querträgerrohr (1ga,
1gb) gebildet ist, wobei das Querträgerrohr (1ga, 1gb) starr oder aufblasbar
ausgebildet ist und vorzugsweise Teil des Traggerüstes (1c, 1g) ist.
7. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Querträgerrohre (1ga, 1gb) an der oberen und unteren Achse (a, b)
jeweils mindestens ein Rollelement umfaßt, um die das Förderband (1a) be
wegbar ist.
8. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Querträgerrohr (1ga, 1gb) eine Gleitfläche (1i) aufweist, um die das
Förderband (1a) aufgrund der Schwerkraft bei Belastung durch Personen
bewegbar ist.
9. Notrutsche nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleitfläche (1i) durch eine am Querträgerrohr (1ga, 1gb) angeordnete
starre Halbschale (1'i) aus Material mit besonderen Gleiteigenschaften, bei
spielsweise Polytetrafluorethylen, gebildet ist.
10. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Förderbandantrieb (7), beispielsweise eine druckluftbetriebene Turbi
nen/Getriebe-Einheit (7a, 7b), mittels formschlüssiger und/oder reibschlüssi
ger Übertragungselemente (7c, 7d, 1m) als Antriebsmittel vorgesehen ist.
11. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeit des Förderbandes (1a) durch eine Kombination von
Antriebsmitteln (1i, 7) und Bremseinrichtungen (6) steuerbar ist.
12. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ränder des Förderbands (1a) jeweils von, vorzugsweise pneumatischen,
Bandbremsen (6) beaufschlagt sind, wobei diese je nach der Geschwindig
keit des Bands über eine entsprechenden Regeleinrichtung gesteuert das
Förderband (1a) abbremsen oder freigeben.
13. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei oder mehrere Förderbänder (1a) nebeneinander angeordnet und indivi
duell in ihrer Bewegung steuerbar sind.
14. Notrutsche nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Förderband (1a) eine oder mehrere Reihen von Distanzhaltern (1b)
angeordnet sind, wobei deren Abstand zum seitlichen Trägerrohr (1c, 1d) so
bemessen ist, daß im Falle eines Versagens der Bewegung des Förderbands
(1a) die Funktion als Notrutsche erhalten bleibt.
15. Notrutsche nach einem der vorangegangen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Förderband (1a) eine für Notrutschen übliche Gleitbeschichtung auf
weist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1999149484 DE19949484C1 (de) | 1999-10-14 | 1999-10-14 | Notrutsche zur Evakuierung von Personen von einer Ausstiegsöffnung in grosser Höhe und einer Standfläche |
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DE1999149484 DE19949484C1 (de) | 1999-10-14 | 1999-10-14 | Notrutsche zur Evakuierung von Personen von einer Ausstiegsöffnung in grosser Höhe und einer Standfläche |
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DE (1) | DE19949484C1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1999-10-14 DE DE1999149484 patent/DE19949484C1/de not_active Expired - Fee Related
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