DE19945506A1 - Antimikrobielles wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel - Google Patents

Antimikrobielles wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel

Info

Publication number
DE19945506A1
DE19945506A1 DE1999145506 DE19945506A DE19945506A1 DE 19945506 A1 DE19945506 A1 DE 19945506A1 DE 1999145506 DE1999145506 DE 1999145506 DE 19945506 A DE19945506 A DE 19945506A DE 19945506 A1 DE19945506 A1 DE 19945506A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
phase
composition according
agent
phases
mixtures
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE1999145506
Other languages
English (en)
Inventor
Georg Meine
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE1999145506 priority Critical patent/DE19945506A1/de
Priority to AU77761/00A priority patent/AU7776100A/en
Priority to PCT/EP2000/008957 priority patent/WO2001021753A1/de
Priority to EP00967670A priority patent/EP1214395A1/de
Priority to CO00071616A priority patent/CO5231223A1/es
Priority to ARP000104968 priority patent/AR025743A1/es
Priority to CA 2320541 priority patent/CA2320541A1/en
Publication of DE19945506A1 publication Critical patent/DE19945506A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
    • C11D3/48Medical, disinfecting agents, disinfecting, antibacterial, germicidal or antimicrobial compositions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D17/00Detergent materials or soaps characterised by their shape or physical properties
    • C11D17/0008Detergent materials or soaps characterised by their shape or physical properties aqueous liquid non soap compositions
    • C11D17/0017Multi-phase liquid compositions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Abstract

Ein wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist, sich durch Schütteln temporär in eine Emulsion überführen läßt, enthält mindestens einen antimikrobiellen Wirkstoff, bildet zusammen mit einem Sprühspender ein Erzeugnis und läßt sich zur Reinigung und/oder Desinfektion bzw. Sanitation harter Oberflächen verwenden und durch Aufmischen unmittelbar aus seinen Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion herstellen.

Description

Die Erfindung betrifft antimikrobielle wäßrige mehrphasige flüssige Reinigungsmittel, die sich durch Schütteln temporär emulgieren lassen, deren Verwendung zur Reinigung und/oder Des­ infektion bzw. Sanitation harter Oberflächen, ein das Mittel enthaltendes Erzeugnis und ein Verfahren zu deren Herstellung.
Universell verwendbare Reinigungsmittel für alle harten, naß oder feucht abwischbaren Oberflä­ chen im Haushalt und Gewerbe sind als sogenannte Allzweckreiniger bekannt und stellen überwiegend neutral bis schwach alkalische wäßrige Flüssigprodukte dar, die 1 bis 30 Gew.-% Tenside, 0 bis 5 Gew.-% Builder (z. B. Citrate, Gluconate, Soda, Polycarboxylate) 0 bis 10 Gew.-% Hydrotrope (z. B. Alkohole, Harnstoff), 0 bis 10 Gew.-% wasserlösliche Lösungsmit­ tel (z. B. Alkohole, Glykolether) sowie wahlweise u. a. Hautschutzmittel, Farb- und Duftstoffe ent­ halten. Zur Anwendung im sanitären Bereich als sogenannte Badreiniger sind solche Reini­ gungsmittel dagegen durch Zusatz von Säuren oft sauer eingestellt, um Kalk und Wasserflec­ ken besser entfernen zu können. Die Verwendung erfolgt meist als ca. 1%ige Lösung in Was­ ser, zur lokalen Fleckentfernung auch unverdünnt. Daneben sind gebrauchsfertige Allzweckrei­ niger als sogenannte Sprühreiniger im Handel.
Derartige wäßrige Flüssigreiniger liegen üblicherweise als homogene stabile Lösungen oder Dispersionen vor. Der Einsatz bestimmter, insbesondere hydrophober, Komponenten in solchen Reinigungsmitteln zur Verbesserung der Reinigungsleistung kann jedoch dazu führen, daß die­ se Homogenität verloren geht und inhomogene Mittel erhalten werden, deren Akzeptanz beim Verbraucher als gering einzuschätzen ist. In solchen Fällen bedarf es der alternativen Formulie­ rung von Mitteln, die trotz ihrer Inhomogenität eine definierte und für den Verbraucher akzepta­ ble äußere Erscheinungs- und Anwendungsform aufweisen.
Darüber hinaus wird heute neben der hohen primären Reinigungswirkung eines solchen Reini­ gungsmittels zunehmend auch eine antimikrobielle Wirkung erwartet. Hierzu werden in die Rei­ nigungsmittel antimikrobielle Wirkstoffe, beispielsweise oberflächenaktive quaternäre Verbin­ dungen, eingearbeitet. Der Einsatz antimikrobieller Wirkstoffe schränkt die Flexibilität bei der Formulierung eines Reinigungsmittels meist deutlich ein, da beispielsweise der pH-Wert an die antimikrobiellen Wirkstoffe angepaßt werden muß und je nach antimikrobiellem Wirkstoff In­ kompatibilitäten mit bestimmten weiteren Inhaltsstoffen bestehen, wie die Inkompatibilität von oberflächenaktiven quaternären Verbindungen mit den hoch reinigungswirksamen Aniontensi­ den. Daher wird die antimikrobielle Wirkung in der Regel auf Kosten der Reinigungswirkung realisiert.
Die europäische Patentanmeldung 116 422 beschreibt ein flüssiges Haar- oder Körpershampoo mit zwei wäßrigen Phasen, die durch Schütteln temporär ineinander dispergierbar sind und wo­ bei beide Phasen mit Wasser in beliebigem Verhältnis mischbar sind. Die obere Phase enthält hierbei 8 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, von mindestens einem Tensid und die untere Phase mindestens 6 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammenset­ zung, an gelöstem Natriumhexametaphosphat der Formel I,
in der n für einen Mittelwert von etwa 12 steht. Optional können in der unteren Phase weitere Builder-Salze enthalten sein. Als Tenside können anionische, kationische, amphotere und/oder nichtionische Tenside enthalten sein, wobei bevorzugt mindestens ein anionisches Tensid ent­ halten ist.
Aus den deutschen Offenlegungsschriften 195 01 184, 195 01 187 und 195 01 188 (Henkel KGaA) sind Haarbehandlungsmittel in Form eines 2-Phasen-Systems bekannt, die eine Ölpha­ se und eine Wasserphase aufweisen, wobei die Ölphase auf Silikonöl oder Paraffinöl basiert, und durch mechanische Einwirkung kurzzeitig mischbar sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, lagerstabile Mittel mit hoher Reinigungsleistung und antimikrobieller Wirkung zur Reinigung und/oder Desinfektion bzw. Sanitation harter Ober­ flächen in leicht handhabbarer und für den Verbraucher akzeptabler Form bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungs­ mittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist und sich durch Schütteln temporär in eine Emulsion überführen läßt, und das mindestens einen antimikrobiellen Wirkstoff enthält.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Mittels zur Reinigung und/oder Desinfektion bzw. Sanitation harter Oberflächen.
Die Begriffe Desinfektion, Sanitation, antimikrobielle Wirkung und anitmikrobieller Wirkstoff ha­ ben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre die fachübliche Bedeutung, die beispielsweise von K. H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung: Keimidentifizie­ rung - Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York: Thieme, 1995) wiedergegeben wird. Während Desinfektion im engeren Sinne der medizinischen Praxis die Abtötung von - theore­ tisch allen - Infektionskeimen bedeutet, ist unter Sanitation die möglichst weitgehende Elimie­ rung aller - auch der für den Menschen normalerweise unschädlichen saprophytischen - Keime zu verstehen. Hierbei ist das Ausmaß der Desinfektion bzw. Sanitation von der antimikrobiellen Wirkung des angewendeten Mittels abhängig, die mit abnehmender Gehalt an antimikrobiellem Wirkstoff bzw. zunehmender Verdünnung des Mittels zur Anwendung abnimmt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter temporär zu verstehen, daß 90% der Ent­ mischung der durch Schütteln gebildeten Emulsion in die getrennten Phasen bei Temperaturen von etwa 20°C bis ca. 40°C innerhalb von 2 Minuten bis 10 Stunden erfolgt und die letzten 2% der Entmischung in den Phasenzustand vor dem Schütteln innerhalb von weiteren 15 Minuten bis 50 Stunden erfolgen.
Weiterhin ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung - soweit nicht ausdrücklich anders ausge­ führt - der Einsatz eines Salzes ebenso möglich wie der Einsatz des korrespondierenden Säu­ re/Base-Paares des Salzes, der erst in situ unter Neutralisation das Salz bzw. dessen Lösung ergibt, auch wenn die jeweilige Alternative in der vorliegenden Lehre nicht immer explizit formu­ liert wird. In diesem Sinne stellen beispielsweise Natriumcitrat und die Kombination Citronen­ säure/Natriumhydroxid gleichwertige Alternativen dar.
Kann schließlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine bestimmte Komponente zu ver­ schiedenen Zwecken eingesetzt werden, so wird ihr Einsatz nachfolgend gegebenenfalls be­ wußt wiederholt beschrieben. Dies gilt beispielsweise für Citronensäure, die sowohl als Säure zur pH-Einstellung wie auch als Phasentrennhilfstmittel und Builder eingesetzt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Mittel zeichnen sich neben einer antimikrobiellen Wirkung durch eine hohe Reinigungsleistung, insbesondere an fetthaltigen Anschmutzungen, bei verdünnter wie unverdünnter Anwendung aus. Die Mehrphasigkeit, insbesondere Zweiphasigkeit, ermöglicht hierbei die Realisierung von antimikrobieller Wirkung und zugleich hoher Reinigungsleistung. Ein besonderer Vorteil ist das sich positiv auf die Reinigungsleistung auswirkende niedrige Schaumvermögen der erfindungsgemäßen Mittel ohne Zusatz von Schauminhibitoren wie Sei­ fen. Darüber hinaus zeigen die Mittel ein günstiges Rückstandsverhalten. Die einzelnen Phasen im Mittel sind über lange Zeit stabil, ohne daß sich z. B. Ablagerungen bilden, und die Überfüh­ rung in eine temporäre Emulsion bleibt auch nach häufigem Schütteln reversibel. Weiterhin er­ möglichen die Mittel die stabile Einarbeitung von Komponenten, die in einphasigen wäßrigen Lösungen oder stabilen Emulsionen bzw. Mikroemulsionen nur durch den Einsatz von Lö­ sungsmitteln, Lösungsvermittlern bzw. Emulgatoren stabil eingearbeitet werden können, insbe­ sondere von den nachfolgend beschriebenen Hydrophobkomponenten und von Parfümölen. Zudem ermöglicht die Mehrphasigkeit, insbesondere Zweiphasigkeit, eine Verbesserung chemi­ schen Stabilität des Mittels durch die Trennung von Inhaltsstoffen in separate Phasen.
Antimikrobieller Wirkstoff
Das erfindungsgemäße Mittel enthält für die antimikrobielle Wirkung mindestens einen antimi­ krobiellen Wirkstoff, vorzugsweise ausgewählt aus den Gruppen der Alkohole, Aldehyde, anti­ mikrobiellen Säuren bzw. deren Salze, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderi­ vate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine, Isothiazole und deren Derivate wie Isothiazoline und Isothiazolinone, Phthalimidderivate, Pyridinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guani­ dine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, Iodo- 2-propynyl-butyl-carbamat, Iod, Iodophore und Peroxide, insbesondere ausgewählt aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, 1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Undecy­ lensäure, Zitronensäure, Milchsäure, Benzoeesäure, Salicylsäure, Thymol, 2-Benzyl-4-chlor­ phenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, N-(4- Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff, N,N'-(1, 10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1- octanamin)-dihydrochlorid, N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-diimino-2,4,11,13-tetraazatetrade­ candiimidamid, antimikrobiellen quaternären oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidinen, Amphoteren, besonders bevorzugt mindestens eine antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindung, äußerst bevorzugt mit einer Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe, wie sie beispielsweise K. H. Wallhäußer in Praxis der Sterili­ sation, Desinfektion - Konservierung: Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stutt­ gart; New York: Thieme, 1995) beschreibt.
Besonders bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens eine quaternäre Ammo­ niumverbindung (QAV) mit antimikobieller Wirkung gemäß der allgemeinen Formel (RI)(RII)(RIII)(RIV)N+ X-, in der RI bis RIV gleiche oder verschiedene C1-C22-Alkylreste, C7-C28- Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei oder im Falle einer aromatischen Einbin­ dung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit dem Stickstoffatom den Heterozyklus, z. B. eine Pyridinium- oder Imidazoliniumverbindung, bilden, darstellen und X- Halogenidionen, Sul­ fationen, Hydroxidionen oder ähnliche Anionen sind. Für eine optimale antimikrobielle Wirkung weist vorzugsweise wenigstens einer der Reste eine Kettenlänge von 8 bis 18, insbesondere 12 bis 16, C-Atomen auf.
QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie z. B. Methylchlorid, Ben­ zylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid herstellbar. Die Alkylierung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und zwei Methyl-Gruppen gelingt besonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären Aminen mit zwei langen Resten und einer Methyl- Gruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid unter milden Bedingungen durchgeführt werden. Ami­ ne, die über drei lange Alkyl-Reste oder Hydroxy-substituierte Alkyl-Reste verfügen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt mit Dimethylsulfat quaterniert.
Geeignete QAV sind beispielsweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzyl­ ammoniumchlorid, CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl- C12-alkylammoniumchlorid, CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid (Benzyl-dodecyl-bis- (2-hydroxyethyl)-ammoniumchlorid), Cetrimoniumbromid (N-Hexadecyl-N,N-trimethyl­ ammoniumbromid, CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid (N,N-Dimethyl-N-[2-[2-[p- (1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenoxy]ethoxy]ethyl]-benzylammoniumchlorid, CAS No. 121-54-0), Dialkyldimethylammoniumchloride wie Di-n-decyl-dimethylammoniumchlorid (CAS No. 7173-51-5-5), Didecyldimethylammoniumbromid (CAS No. 2390-68-3), Dioctyl-dimethyl­ ammoniumchloric, 1-Cetylpyridiniumchlorid (CAS No. 123-03-5) und Thiazolinjodid (CAS No. 15764-48-1) sowie deren Mischungen. Besonders bevorzugte QAV sind die Benzalkoniumchlo­ ride mit C8-C18-Alkylresten, insbesondere C12-C14-Aklyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid.
Der Gehalt an mindestens einem antimikrobiellen Wirkstoff, vorzugsweise mindestens einer oberflächenaktiven quaternären Verbindung, insbesondere mindestens einer oberflächenakti­ ven quaternären Ammoniumverbindung, beträgt üblicherweise 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugswei­ se 0,2 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 2 Gew.-%, beispielsweise 1,5 Gew.-%.
Phasen
Im einfachsten Fall besteht ein erfindungsgemäßes Mittel aus einer unteren kontinuierlichen Phase, die aus der gesamten Phase I besteht, und einer oberen kontinuierlichen Phase, die aus der gesamten Phase II besteht. Eine oder mehrere kontinuierliche Phasen eines erfindungsge­ mäßen Mittels können jedoch auch Teile einer anderen Phase in emulgierter Form enthalten, so daß in einem solchen Mittel beispielsweise Phase I zu einem Teil als kontinuierliche Phase I vorliegt, die die untere kontinuierliche Phase des Mittels darstellt, und zu einem anderen Teil als diskontinuierliche Phase I in der oberen kontinuierlichen Phase II emulgiert ist. Für Phase II und weitere kontinuierliche Phasen gilt analoges.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die kontinuierlichen Phasen I und 11 durch eine scharfe Grenzfläche gegeneinander abgegrenzt.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung enthalten eine oder beide der kontinuierli­ chen Phasen I und II Teile, vorzugsweise 0,1 bis 25 Vol.-%, insbesondere 0,2 bis 15 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der jeweiligen kontinuierlichen Phase, der jeweils anderen Phase als Dispergens. Dabei ist dann die kontinuierliche Phase I bzw. II um den Volumenteil verringert, der als Dispergens in der jeweils anderen Phase verteilt ist. Bevorzugt sind hierbei Mittel, in de­ nen Phase I in Mengen von 0,1 bis 25 Vol.-%, bevorzugt 0,2 bis 15 Vol.%, bezogen auf das Volumen der Phase II, in Phase II emulgiert ist.
In einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung liegt neben den kontinuierlichen Phasen I und II ein Teil der beiden Phasen als Emulsion einer der beiden Phasen in der ande­ ren Phase vor, wobei diese Emulsion durch zwei scharfe Grenzflächen, eine obere und eine untere, gegenüber den nicht an der Emulsion beteiligten Teilen der Phasen I und II abgegrenzt ist.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten Phase I und Phase II in einem Volumenverhältnis von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 75 : 25 bis 25 : 75, insbesondere 65 : 35 bis 35 : 65, beson­ ders bevorzugt 60 : 40 bis 40 : 60, äußerst bevorzugt 55 : 45 bis 45 : 55, beispielsweise 50 : 50.
Tenside
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Tensidkomponente ein oder mehrere nichtionische, anionische, amphotere oder kationische Tenside bzw. Tensidgemische aus einer, mehreren oder allen diesen Tensidklassen enthalten. Die Mittel enthalten Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von üblicherweise 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 12 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis 10 Gew.-%, wobei ggf. enthaltene antimikrobielle oberflächenaktive Verbindun­ gen mengenmäßig nicht als Tenside sondern als antimikrobielle Wirkstoffe berücksichtigt wer­ den.
Nichtionische Tenside
Geeignete Niotenside sind beispielsweise C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether, Alkylpolyglykoside sowie stickstoffhaltige Tenside oder auch Sulfobernsteinsäuredi-C1-C12-Alkylester bzw. Mi­ schungen davon, insbesondere der ersten beiden. Die Mittel enthalten nichtionische Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von üblicherweise 0 bis 30 Gew.-%, vorzugswei­ se 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 14 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 12 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis 10 Gew.-%, beispielsweise 8,5 Gew.-%. Vermutlich tragen Niotenside mit ihrem nichtionischen Charakter vorteilhaft dazu bei, daß die einzelnen Phasen im Mittel über lange Zeit stabil sind, ohne daß sich z. B. Ablagerungen bilden, und die Überführung in eine temporäre Emulsion auch nach häufigem Schütteln reversibel bleibt.
C6-C22-Alkylalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether stellen bevorzugte be­ kannte nichtionische Tenside dar. Sie können durch die Formel II, R1O-(CH2CH(CH3)O)p(CH2CH2O)e-H, beschrieben werden, in der R1 für einen linearen oder ver­ zweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18, insbe­ sondere 10 bis 16, Kohlenstoffatomen, p für 0 oder Zahlen von 1 bis 3 und e für Zahlen von 1 bis 20 steht.
Die C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether der Formel 11 kann man durch Anlagerung von Propylen­ oxid und/oder Ethylenoxid an Alkylalkohole, vorzugsweise an Oxoalkohole, die verzweigtketti­ gen durch die Oxosynthese erhältlichen primären Alkohole, oder an Fettalkohole, insbesondere an Fettalkohole, erhalten. Typische Beispiele sind Polyglykolether der Formel II, in der R1 für einen Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, p für 0 bis 2 und e für Zahlen von 2 bis 7 steht. Bevorzugte Vertreter sind beispielsweise C10-C14-Fettalkohol + 1PO + 6EO-ether (p = 1, e = 6), C12-C16-Fettalkohol + 5.5-EO (p = 0, e = 5,5), C12-C18-Fettalkohol + 7EO-ether (p = 0, e = 7) und Isodecanol + 6-EO (R1 = Isomerengemisch von C10-Oxoalkoholresten, p = 0, e = 6) sowie deren Mischungen. In bevorzugten Mischungen ist mindestens ein Vertreter der Formel II mit einem linearen Alkylrest R1 mit mindestens einem Vertreter der Formel II mit einem verzweigten Alkyl­ rest R1 kombiniert, beispielsweise C12-C16-Fettalkohol + 5.5-EO und Isodecanol + 6-EO. Hierbei ist es weiterhin bevorzugt, daß der lineare Alkylrest mehr Kohlenstoffatome als der verzweigte Al­ kylrest umfaßt.
Es können auch endgruppenverschlossene C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether eingesetzt wer­ den, d. h. Verbindungen in denen die freie OH-Gruppe in der Formel II verethert ist. Die end­ gruppenverschlossenen C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether können nach einschlägigen Metho­ den der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Vorzugsweise werden C5-C22- Alkylalkohopolyglykolether in Gegenwart von Basen mit Alkylhalogeniden, insbesondere Butyl- oder Benzylchlorid, umgesetzt. Typische Beispiele sind Mischether der Formel II, in der R1 für einen technischen Fettalkoholrest, vorzugsweise C12/14-Kokosalkylrest, p für 0 und e für 5 bis 10 stehen, die mit einer Butylgruppe verschlossen sind.
Bevorzugte nichtionische Tenside sind weiterhin Alkylpolyglykoside (APG) der Formel III, R2O[G]x, in der R2 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest und x für eine Zahl von 1 bis 10 stehen. APG sind nichtionische Tenside und stellen bekannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden kön­ nen. Die Indexzahl x in der allgemeinen Formel III gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad) an, d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden, und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während x in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte x = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert x für ein bestimmtes Alkylglykosid eine analy­ tisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkylglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad x von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkylglykoside bevorzugt, deren Oligomerisie­ rungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,6 liegt. Als glykosidische Zucker wird vorzugsweise Xylose, insbesondere aber Glucose verwendet.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R2 (Formel III) kann sich von primären Alkoholen mit 8 bis 22, vor­ zugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Capronalkohol, Ca­ prylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Gemische, wie sie bei­ spielsweise im Verlauf der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der ROELENschen Oxosynthese anfallen.
Vorzugsweise leitet sich der Alkyl- bzw. Alkenylrest R2 aber von Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol oder Oleylalkohol ab. Weiterhin sind Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachidylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol sowie deren technische Gemische zu nennen.
Als weitere nichtionische Tenside können stickstoffenthaltende Tenside enthalten sein, z. B. Fettsäurepolyhydroxyamide, beispielsweise Glucamide, und Ethoxylate von Alkylaminen, vicinalen Diolen und/oder Carbonsäureamiden, die Alkylgruppen mit 10 bis 22 C-Atomen, vor­ zugsweise 12 bis 18 C-Atomen, besitzen. Der Ethoxylierungsgrad dieser Verbindungen liegt dabei in der Regel zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10. Bevorzugt sind Etha­ nolamid-Derivate von Alkansäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 16 C-Atomen. Zu den besonders geeigneten Verbindungen gehören die Laurinsäure-, Myristinsäure- und Palmitinsäuremonoethanolamide.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Mittel ein oder mehre­ re nichtionische Tenside, vorzugsweise C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether und/oder Alkylpoly­ glykoside, insbesondere C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether.
Anionische Tenside
Geeignete Aniontenside sind die bevorzugten C6-C22-Alkylsulfate, C6-C22-Alkylethersulfate, d. h. die Sulfatierungsprodukte der Alkoholether der Formel II, und/oder anionaktive Sulfonsäuren bzw. ihre Salze, die Sulfonate, aber auch C6-C22-Carbonsäureamidethersulfate, Sulfobernstein­ säuremono-C1-C12-Alkylester, C6-C22-Alkylpolyglykolethercarboxylate, C6-C22-N-Acyltauride, C6- C22-N-Sarkosinate und C6-C22-Alkylisethionate bzw. deren Mischungen.
Anionaktive Sulfonsäuren im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre sind Sulfonsäuren der For­ mel R-SO3H, die einen teilweise bzw. vollständig geradkettigen und/oder verzweigten und/oder cyclischen sowie teilweise bzw. vollständig gesättigten und/oder ungesättigten und/oder aroma­ tischen C6-32-Kohlenwasserstoffrest R tragen, beispielsweise C6-22-Alkansulfonsäuren, C6-22- α-Olefinsulfonsäuren, sulfonierte C6-C22-Fettsäuren und C1-22-Alkyl-C6-10-arensulfonsäuren wie C1-22-Alkylbenzolsulfonsäuren oder C1-22-Alkylnaphthalinsulfonsäuren, vorzugsweise lineare C8-16-Alkylbenzolsulfonsäuren, insbesondere lineare C10-14-Alkyl-, C10-13-Alkyl- und C12- Alkylbenzolsulfonsäuren.
Die Aniontenside werden in Form ihrer Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalze, insbesondere Na­ trium-, Kalium- und Magnesiumsalze, wie auch Ammonium- und Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkyl­ ammoniumsalze sowie im Falle der anionaktiven Sulfonsäuren auch in Form der Säure, z. B. Dodecylbenzolsulfonsäure, C10-C13-Alkylbenzolsulfonsäure und/oder C10-C14-Alkylbenzolsul­ fonsäure, eingesetzt. Beim Einsatz von Sulfonsäure wird diese üblicherweise in situ mit einer oder mehreren entsprechenden Basen, z. B. Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide, insbe­ sondere Natrium-, Kalium- und Magnesiumhydroxid, sowie Ammoniak oder Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylamin, - je nach einzustellendem pH-Wert des Mittels teilweise oder vollständig - zu den vorgenannten Salzen neutralisiert. Die Mittel enthalten ein oder mehrere anionische Tensi­ de in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis weniger als 30 Gew.-%, vorzugs­ weise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,7 bis 5 Gew.-%, beispielsweise 1 oder 1,2 Gew.-%.
Beim Einsatz der besonders bevorzugten Alkylbenzolsulfonsäuren kann es, insbesondere bei einem hohen Gehalt an Natriumchlorid und/oder bei der pH-Einstellung mit Natriumhydroxid, zu Trübungen im Bereich der Grenzschicht zwischen den Phasen I und II kommen. Diesem Pro­ blem wirkt der Einsatz von Citronensäure bzw. Citrat entgegen. Eine weitere Verbesserung tritt bei der Neutralisation der Alkylbenzolsulfonsäure mit Kaliumhydroxid ein, das sich diesbezüglich besonders positiv auf die Phasentrennung, die Klarheit der Phasen und die Schärfe sowie Trü­ bungsarmut bzw. -freiheit der Phasengrenzschicht auswirkt.
Wegen ihrer schaumdämpfenden und verdickenden Eigenschaften können die erfindungsgemä­ ßen Mittel auch Seifen, d. h. Alkali- oder Ammoniumsalze gesättigter oder ungesättigter C6-C22- Fettsäuren, enthalten. Die Seifen können in einer Menge bis zu 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 2 Gew.-%, eingesetzt werden.
Beim Einsatz kationischer antimikrobieller Wirkstoffe wie oberflächenaktiven quaternären Ver­ bindungen, insbesondere quaternären Ammoniumverbindungen, enthalten die Mittel bevorzugt jedoch gemäß den vorangehenden Mengenangaben möglichst wenig anionische Tenside ein­ schließlich Seifen und sind in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gänzlich frei von anionischen Tensiden einschließlich Seifen, da diese häufig mehr oder weniger unverträglich mit den antimikrobiell wirkenden quaternären Verbindungen sind. Dabei ist es für den Fachmann selbstverständlich, daß er die Verträglichkeit der anionischen Tenside mit den antimikrobiellen Wirkstoffen hinsichtlich der keimreduzierenden Wirkung verifizieren muß.
Amphotere Tenside
Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (R3)(R4)(R5)N+CH2COO-, in der R3 einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Al­ kylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R4 sowie R5 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, insbesondere C10-C22- Alkyl-dimethylcarboxymethylbetain und C11-C17-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymethylbetain. Die Mittel enthalten ein oder mehrere amphotere Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusam­ mensetzung, von 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%.
Kationische Tenside
Geeignete Kationtenside sind beispielsweise die vorstehend beschriebenen oberflächenaktiven quaternären Verbindungen, insbesondere die oberflächenaktiven quaternären Ammoniumver­ bindungen. Sofern oberflächenaktive quaternäre Verbindungen nicht bereits als antimikrobielle Wirkstoffe enthalten sind, enthalten die Mittel ein oder mehrere kationische Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.
Hydrophobkomponenten
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mittel eine oder mehrere Hydrophobkomponenten. Die hydrophoben Komponenten verbessern nicht nur die Reinigungswirkung gegenüber hydrophoben Verunreinigungen wie Fettschmutz, sondern wir­ ken sich zudem positiv auf die Phasentrennung und deren Reversibilität aus. Hier ermöglicht die definiert inhomogene Form der erfindungsgemäß mehrphasigen Mittel eine stabile Einarbeitung - insbesondere auch in größeren Mengen - der Hydrophobkomponenten, die in einphasigen wäßrigen Lösungen oder stabilen Emulsionen bzw. Mikroemulsionen nur durch den Einsatz von Lösungsmitteln, Lösungsvermittlern bzw. Emulgatoren in zumeist sehr begrenzten Mengen sta­ bil eingearbeitet werden können.
Geeignete Hydrophobkomponenten sind beispielsweise Dialkylether mit gleichen oder ver­ schiedenen C4- bis C14-Alkylresten, insbesondere linearer Dioctylether; mit aliphatischen oder aromatischen Alkoholen, z. B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, n-Butanol, tert-Butanol oder Phe­ nol, oder Carbonsäuren, z. B. Essig- oder Kohlensäure, verether- bzw. -esterte monomere oder homo- oder heteropolymere, insbesondere monomere sowie homodi- und trimere, C2-C4- Alkylenglykole, beispielsweise die unter dem Handelsnamen Dowanol® von der Fa. Dow Chemi­ cal sowie die unter den Handelsnamen Arcosolv® und Arconate® von der Fa. Arco Chemical vertriebenen und nachfolgend mit ihrem INCI-Namen gemäß dem International Dictionary of Cosmetic Ingredients von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA) bezeich­ neten Produkte, z. B. Butoxydiglycol (Dowanol® DB), Methoxydiglycol (Dowanol® DM), PPG-2 Methyl Ether (Dowanol® DPM), PPG-2 Methyl Ether Acetate (Dowanol® DPMA), PPG-2 Butyl Ether (Dowanol® DPnB), PPG-2 Propyl Ether (Dowanol® DPnP), Butoxyethanol (Dowanol® EB), Phenoxyethanol (Dowanol® EPh), Methoxyisopropanol (Dowanol® PM), PPG-1 Methyl Ether Acetate (Dowanol® PMA), Butoxyisopropanol (Dowanol® PnB), Propylene Glycol Propyl Ether (Dowanol® PnP), Phenoxyisopropanol (Dowanol® PPh), PPG-3 Methyl Ether (Dowanol® TPM) und PPG-3 Butyl Ether (Dowanol® TPnB) sowie Ethoxyisopropanol (Arcosolv® PE), tert- Butoxyisopropanol (Arcosolv® PTB), PPG-2 tert-Butyl Ether (Arcosolv® DPTB) und Propylencar­ bonat (Arconate® PC), insbesondere PPG-2 Propyl Ether (Dipropylenglykol-n-butylether, Dowa­ nol® DPnP); Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 100 bis 300°C, insbesondere 140 bis 280°C, z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 145 bis 200°C, Isoparaffine mit einem Siedebereich von 200 bis 260°C; etherische Öle, insbesondere Limonen und das aus Kiefernwurzeln und -stubben extrahierte Pine Oil; und auch Mischungen dieser Hydrophobkomponenten, insbesondere Mischungen von zwei oder drei der genannten Hydro­ phobkomponenten.
Bevorzugte Gemische von Hydrophobkomponenten sind Gemische von verschiedenen Dialky­ lethern, von Dialkylethern und veretherten bzw. veresterten mono- oder polymeren C2-C4- Alkylenglykolen, von Dialkylethern und Kohlenwasserstoffen, von Dialkylethern und etherischen Ölen, von Kohlenwasserstoffen und etherischen Ölen, von Dialkylethern und Kohlenwasser­ stoffen und etherischen Ölen und von diesen Gemischen. Besonders bevorzugte Gemische von Hydrophobkomponenten sind Gemische von Dialkylethern und veretherten bzw. veresterten mono- oder polymeren C2-C4-Alkylenglykolen, beispielsweise von Di-n-octylether und Dipropy­ lenglykol-n-butylether (PPG-2 Propyl Ether).
Die Mittel enthalten Hydrophobkomponenten in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1 bis 12 Gew.-%, beson­ ders bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%, äußerst bevorzugt 3 bis 8 Gew.-%, z. B. 5 Gew.-%.
Phasentrennhilfsmittel
Die erfindungsgemäßen Mittel können ein oder mehrere Phasentrennhilfsmittel enthalten. Ge­ eignete Phasentrennhilfsmittel sind beispielsweise die Alkalimetall- und Erdalkalimetallhalogeni­ de, insbesondere -chloride, und -sulfate sowie -nitrate, insbesondere Natrium- und Kaliumchlo­ rid und -sulfat, sowie Ammoniumchlorid und -sulfat bzw. deren Mischungen. Solche Salze un­ terstützen als - die Ionenstärke erhöhende - starke Elektrolyte die Phasentrennung durch den Salzeffekt. Hierbei hat sich Natriumchlorid als besonders wirksam erwiesen. Die Mittel enthalten Phasentrennhilfsmittel in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 15 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis 12 Gew.-%.
Builder
Weiterhin enthält das erfindungsgemäße Mittel vorzugsweise ein oder mehrere Builder, insbe­ sondere zur Verbesserung der Reinigungsleistung. Geeignete Builder sind beispielsweise Alka­ limetallcitrate, -gluconate, -nitrilotriacetate, -carbonate und -bicarbonate, insbesondere Natrium­ citrat, -gluconat, und -nitrilotriacetat sowie Natrium- und Kaliumcarbonat und -bicarbonat, sowie Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide, insbesondere Natrium- und Kaliumhydroxid, Ammo­ niak und Amine, insbesondere Mono- und Triethanolamin, bzw. deren Mischungen. Hierzu zählen auch die Salze der Glutarsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Weinsäure und Benzol­ hexacarbonsäure sowie Aminotrimethylenphosphonsäure, Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure, Ethylendiamin-tetra(methylenphonsäure), Diethylentria­ min-penta(methylenphosphonsäure), 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure, Phosphonate und Phosphate, beispielsweise die Natriumsalze der Methandiphosphonsäure, das als Natrium­ tripolyphosphat geläufige Pentanatriumtriphosphat oder Natriumhexametaphosphat wie etwa eine Mischung kondensierter Orthophosphate der Formel I, in dem für einen Mittelwert von et­ wa 12 steht.
Besonders bevorzugte Builder sind die Citronensäure bzw. die Citrate, insbesondere Natrium­ citrat, und die Aminotrimethylenphosphonsäure sowie deren Mischungen, in denen das Ge­ wichtsverhältnis von Citronensäure bzw. Citrat, bezogen auf Citronensäure, zu Aminotrimethy­ lenphosphonsäure vorzugsweise 1 zu 10 bis 100 zu 1, insbesondere 1 zu 1 bis 40 zu 1, beson­ ders bevorzugt 2 zu 1 bis 20 zu 1, äußerst bevorzugt 5 zu 1 bis 10 zu 1, beispielsweise 8 zu 1, beträgt.
Soll der Builder zudem als pH-stabilisierender Puffer wirken, so werden Alkalimetall- und Erdal­ kalimetallcarbonate und -bicarbonate, vorzugsweise Natriumcarbonat (Soda), bevorzugt, insbe­ sondere zusammen mit Citronensäure bzw. - ggf. in situ aus Citronensäure und Hydroxid er­ zeugtem - Citrat, z. B. Natrium- oder Kaliumcitrat, besonders bevorzugt zusammen mit der zuvor beschriebenen Mischung von Citronensäure bzw. Citrat und Aminotrimethylenphosphonsäure.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei den Citraten - soweit nicht aus­ drücklich anders angegeben - um die Salze der dreifach deprotonierten Citronensäure. Aber auch die Mono- und Dihydrogencitrate sind erfindungsgemäß einsetzbar.
Die Mittel enthalten Builder in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 15 Gew.-%, besonders be­ vorzugt 3 bis 12 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis 10 Gew.-%, beispielsweise 7,3 Gew.-%. Hier­ bei können die genannten Salze auch in Form ihrer korrespondierenden Säuren bzw. Basen eingesetzt werden, die dann je nach einzustellendem pH-Wert teilweise oder vollständig neutra­ lisiert werden. Genauso können die genannten Säuren in Form ihrer Salze, vorzugsweise ihrer Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- sowie Mono-, Di- bzw. Trialkanolammoniumsalze, insbesondere Mono-, Di- bzw. Triethanolammoniumsalze, oder deren Mischungen, insbesonde­ re ihrer Natriumsalze, eingesetzt werden, beispielsweise Citronensäure in Form ihres Monohy­ drats Citronensäure . 1H2O anstelle von Citrat. Die Buildersalze wirken hierbei zusätzlich als Phasentrennhilfsmittel. Die komplexierenden Builder dienen insbesondere auch dazu, bei der Verwendung der Mittel mit hartem Wasser eine klare Anwendungslösung zu gewährleisten.
Ein bevorzugter Builder ist - ggf. in situ aus Citronensäure und Hydroxid erzeugtem - Citrat aus der Gruppe der Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- sowie Mono-, Di- bzw. Trialkano­ lammoniumcitrate, vorzugsweise Mono-, Di- bzw. Triethanolammoniumcitrate, oder deren Mi­ schungen, insbesondere Natriumcitrat und/oder Kaliumcitrat, da Citrate in sich Builder- und Phasentrennhilfsmitteleigenschaften in besonders vorteilhafter Weise vereinen.
Ein vorteilhafter alkalischer Builder ist Kaliumhydroxid, da es sich besonders positiv auf die Phasentrennung, die Klarheit und Farbbrillianz der Phasen sowie die Schärfe und Trübungsar­ mut bzw. -freiheit der Phasengrenzschicht auswirkt.
Parfümöle
Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Mittel weiterhin ein oder mehrere Parfümöle, da sie neben der Duftwirkung die Phasentrennung unterstützen und die Reinigungsleistung - insbe­ sondere in Mengen über 0,9 Gew.-% - deutlich verbessern. Gerade Parfümöle bereiten bei der Einarbeitung, insbesondere größerer Mengen, in einphasige wäßrige Lösungen oder stabile Emulsionen bzw. Mikroemulsionen regelmäßig Probleme und machen den Einsatz von Lö­ sungsmitteln, Lösungsvermittlern bzw. Emulgatoren erforderlich, ohne jedoch größere Par­ fümölgehalte stabilisieren zu können. Hier kommt der große Vorteil der definiert inhomogenen Form der erfindungsgemäß mehrphasigen Mittel zum Tragen, die eine stabile Einarbeitung der Parfümöle, insbesondere auch in größeren Mengen, ermöglicht.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung von Parfümölen in einem flüssigen mehrphasigen Reinigungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obe­ re wäßrige oder nichtwäßrige Phase II aufweist und sich durch Schütteln temporär in eine Emul­ sion überführen läßt, zur Verbesserung der Reinigungsleistung. Bei dem verwendungsgemäßen Mittel handelt es sich vorzugsweise um ein wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist, insbesondere um ein erfindungsgemäßes Mittel.
Den Komponenten der im folgenden beschriebenen geeigneten Parfümöle sind in Klammern gesetzte Zahlen nachgeordnet, z. B. "(5,0)", bei denen es sich um beispielhafte Angaben zur Zusammensetzung des jeweiligen Parfümöls in Gew.-%, bezogen auf das Parfümöl, handelt. So bedeutet "Geraniol (105,0)", daß das Parfümöl Geraniol z. B. in einer Menge von 105,0 Gew.-% enthalten kann.
Ein geeignetes Parfümöl mit einer frisch fruchtigen Duftnote enthält beispielsweise Dynascone 10 (5,0), Cyclovertal (7,5), Hexylacetat (35,0), Allylheptanoat (200,0), Amylbutyrat (5,0), Preny­ lacetate (10,0), Aldehyd C 14 SOG (70,0), Manzanate (15,0), Melusat (30,0), Ortho tert Butylcy­ clohexylacetat (200,0), Zimtaldehyd (5,0), Isobornylacetat (10,0), Dihydrofloriffone TD (2,5), Floramat (100,0), Phenylethylalkohol (30,0), Geraniol (105,0), Cyclohexylsalicylat (150,0) und Citronellol (20,0).
Ein geeignetes Parfümöl mit einer frischen, blumigen Duftnote enthält beispielsweise Berga­ motteöl (250,0), Citronenöl Messina (50,0), Citronellal (2,0), Orangenöl süss (50,0), Lavendelöl (50,0), Terpineol (50,0), Lilial (100,0), Phenylethylalkohol (80,0), Citronellol (100,0), Geraniol (20,0), Benzylacetat (60,0), Isoraldein 70 (50,0), Ylang (30,0), Ambroxan 10% in IPM (1,0), He­ liotropin (47,0) und Habanolide (60,0).
Ein geeignetes Parfümöl mit agrumiger Duftnote enthält beispielsweise Orangenöl (710,0), α- Pinen (130,0), β-Pinen (20,0), γ-Terpinen (95,0) und Litsea Cubeba Öl (55,0).
Der Gehalt an einem oder mehreren Parfümölen beträgt üblicherweise 0,1 bis 15 Gew.-%, vor­ zugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,5 bis 4 Gew.-%, äußerst bevorzugt 2 bis 3 Gew.-%. z. B. 2,5 Gew.-%.
Enzyme
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält das Mittel ein oder mehrere Enzy­ me.
Geeignet sind die in Wasch- und Reinigungsmitteln üblichen Enzyme, beispielsweise Proteasen (z. B. BLAP 260 L®, BLAP S 260 SLD®, BLAP S 260 ALD®, BLAP S 260 LD® und BLAP S 260® der Fa. Biozym oder Durazym®, Savinase® und Alcalase® der Fa. Novo Nordisk), Amylasen (z. B. Termamyl® der Fa. Novo Nordisk), Cellulasen (z. B. KAC 500® der Fa. Kao, Celluzyme® der Fa. Novo Nordisk), Lipasen (z. B. Lipolase 100 L® und Lipolase 100 T® der Fa. Novo Nordisk) und Peroxidasen sowie Reduktasen.
Die nichtionischen Tenside im allgemeinen und die Alkylpolyglycoside im speziellen verbessern die Lagerstabilität der enzymhaltigen Ausführungsform ebenso wie die Citronensäure bzw. ihre Salze und auch die Hydrophobkomponenten, insbesondere die - ggf. veretherten oder vere­ sterten - mono- oder polymeren C2-C4-Alkylenglykole, z. B. die unter den Handelsnamen Dowa­ nol®, Arcosolv® und Arconate® vertriebenen Produkte sowie Polyethylenglykole und deren Deri­ vate. Hierbei wirkt sich die erfindungsgemäße Mehrphasigkeit des Mittels vorteilhaft auf die Sta­ bilität der Enzyme aus, die vermutlich auf die Anreicherung der Enzyme in der an den vorge­ nannten stabilisierenden Komponenten reicheren und - im Sinne der Ionenstärke - weniger ionischen oberen Phase II zurückzuführen ist.
pH-Wert
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel kann über einen weiten Bereich vom stark Sauren über die Neutralität bis ins hoch Alkalische variiert werden, bevorzugt ist jedoch ein Bereich von 1 bis 12, insbesondere 2 bis 11. Hierbei ist die - dem Fachmann entweder bekannte oder aber durch Routineversuche zugängliche - pH-Abhängigkeit der antimikrobiellen Wirkung des/der eingesetzten antimikrobiellen Wirkstoffe(s) zu berücksichtigen. So ist der pH-Wert möglichst optimal für die antimikrobielle Wirkung des/der jeweiligen antimikrobiellen Wirkstoffe(s) und/oder bei Vorgabe eines bestimmten pH-Wertes für einen bestimmten Reinigungszweck der/die anti­ mikrobielle(n) Wirkstoff(e) entsprechend zu wählen. Unter dem pH-Wert der erfindungsgemä­ ßen Mittel ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung der pH-Wert des Mittels in Form der tem­ porären Emulsion zu verstehen.
In einer neutralen Ausführungsform beträgt der pH-Wert über 6 bis unter 8, vorzugsweise 6,5 bis 7,5 und insbesondere etwa 7.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Mittel alkalisch eingestellt mit ei­ nem pH-Wert von 8 bis 12, vorzugsweise 8 bis 11, insbesondere 8 bis 10,5, beispielsweise zwi­ schen 8 und 9, z. B. 8,3, für mäßige Alkalinität oder über 9 bis 10,5, 11 oder sogar 12, z. B. 10, für stärkere Alkalinität. Dies ist insbesondere beim Einsatz antimikrobieller quaternärer Verbin­ dungen bevorzugt, da deren antimikrobielle Wirkung in der Regel mit steigendem pH-Wert zu­ nimmt, während sie im sauren Bereich unterhalb einem pH-Wert von 3 gelegentlich völlig fehlt.
Als pH-Regulatoren eignen sich einerseits Säuren wie die Mineralsäuren, z. B. Salzsäure, insbe­ sondere aber Citronensäure, und andererseits die vorgenannten alkalischen Builder, vorzugs­ weise Natriumhydroxid, insbesondere jedoch aufgrund der bereits genannten Vorzüge Kalium­ hydroxid.
Zur Stabilisierung bzw. Pufferung des pH-Wertes enthält das erfindungsgemäße Mittel in einer besonderen Ausführungsform geringe Mengen an entsprechenden Puffersubstanzen, in der beschriebenen alkalischen Ausführungsform beispielsweise Soda oder Natriumbicarbonat.
In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Mittel sauer eingestellt mit einem pH-Wert von 1 bis 6, vorzugsweise 2 bis 6, insbesondere 3 bis 5,5, besonders bevor­ zugt 3,5 bis 5, beispielsweise 4, 4,4 oder 4,5. Zur Einstellung eines solchen pH-Wertes enthal­ ten die Mittel mindestens eine Säure. Geeignet sind anorganische Säuren, beispielsweise die Mineralsäuren, z. B. Salzsäure, und organische Säuren, beispielsweise gesättigte oder ungesät­ tigte C1-6-Mono-, -Di- sowie -Tricarbonsäuren und -hydroxycarbonsäuren mit einer oder mehre­ ren Hydroxygruppen, z. B. Citronensäure, Maleinsäure, Ameisensäure und Essigsäure, Ami­ doschwefelsäure, C6-22-Fettsäuren und anionaktive Sulfonsäuren, sowie deren Mischungen, z. B. das unter dem Handelsnamen Sokalan® DCS von der Fa. BASF erhältliche Bernsteinsäure- Glutarsäure-Adipinsäure-Gemisch. Besonders bevorzugte Säuren sind die Citronensäure, vor­ zugsweise eingesetzt in Form ihres Monohydrats Citronensäure . 1H2O, und die anionaktiven Sulfonsäuren sowie Kombinationen von Citronensäure mit einer oder mehreren anionaktiven Sulfonsäuren, insbesondere mit Alkylarensulfonsäuren. Die Citronensäure vereint in sich in vorteilhafter Weise Säure-, Builder- und Phasentrennhilfsmitteleigenschaften, während die anio­ naktiven Sulfonsäuren zugleich als Säure und anionisches Tensid wirken. Gegebenenfalls kön­ nen zusätzlich ein oder mehrere Alkalien eingesetzt werden, beispielsweise die Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Ammoniumhydroxide und -carbonate sowie Ammoniak, vorzugsweise Na­ trium- und Kaliumhydroxid, wobei Kaliumhydroxid besonders bevorzugt ist.
Viskosität
Die Viskosität des erfindungsgemäßen Mittels beträgt bei 20°C vorzugsweise 5 bis 1.000 mPa.s, insbesondere 10 bis 500 mPa.s, besonders bevorzugt 10 bis 200 mPa.s, gemes­ sen mit einem Rotationsviskosimeter der Fa. Brookfield vom Typ LVT oder LVDV-II+ mit Small Sample Adapter bei einer Drehzahl von 30 min-1, wobei die als Meßkörper verwendete Spindel nach Brookfield so zu wählen ist, daß das Drehmoment in einem günstigen Bereich liegt und der Meßbereich nicht überschritten wird. In diesem Rahmen wird Spindel 31 bevorzugt und - falls bei Viskositäten oberhalb von etwa 240 mPa.s erforderlich - vorzugsweise auf Spindel 25 zurückgegriffen.
Verdickungsmittel
Zur Einstellung der Viskosität kann das erfindungsgemäße Mittel ein oder mehrere Verdic­ kungsmittel, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, enthalten.
Geeignete Verdickungsmittel sind organische natürliche Verdickungsmittel (Agar-Agar, Carra­ geen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaum­ kernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte Naturstoffe (Carboxy­ methylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen, Kernmehlether), organische vollsynthetische Verdickungsmittel (Polyacryl- und Polymethacryl- Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide) und anor­ ganisch Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kie­ selsäuren).
Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen zählen beispielsweise die hochmolekulare mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI-Bezeichnung gemäß Internatio­ nal Dictionary of Cosmetic Ingredients der The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA): Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacryl­ säuren sind u. a. von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z. B. Carbopol® 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000) oder Carbopol® 934 (Molekulargewicht ca. 3.000.000). Weiterhin fallen darunter fol­ gende Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebilde­ ten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS-Bezeichnung gemäß Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® erhält­ lich sind, z. B. die anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn® 33 (vernetzt), Acusol® 810 und Acusol® 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copo­ lymere von C10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z. B. das hydropho­ bierte Carbopol® ETD 2623 und Carbopol® 1382 (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Cros­ spolymer) sowie Carbopol® AQUA 30 (früher Carbopol® EX 473).
Bevorzugte Verdickungsmittel sind die Polysaccharide und Heteropolysaccharide, insbesondere die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Tragacant, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z. B. propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich zu einem Polysaccha­ ridgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkede­ rivate, z. B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethyl­ cellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl­ methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat.
Ein besonders bevorzugtes Polymer ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid Xanthan Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2 bis 15 × 106 produziert wird und beispielsweise von der Fa. Kelco unter dem Handelsnamen Keltrol® erhältlich ist, z. B. als cremefarbenes Pulver Keltrol® T (Transparent) oder als weißes Granulat Keltrol® RD (Readily Dispersable).
Hilfs- und Zusatzstoffe
Neben den genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derartigen Mitteln üblich sind. Hierzu zählen insbesondere Polymere, Soil-Release-Wirkstoffe, Lösungsmittel (z. B. Ethanol, Isopropanol, Glykolether), Lö­ sungsvermittler, Hydrotrope (z. B. Natriumcumolsulfonat, Octylsulfat, Butylglucosid, Butylglykol), Reinigungsverstärker, Desinfektionsmittel, Antistatika, Konservierungsmittel (z. B. Glutaralde­ hyd), Bleichsysteme und Farbstoffe sowie Trübungsmittel oder auch Hautschutzmittel, wie sie in EP-A-522 556 beschrieben sind. Die Menge an derartigen Zusätzen liegt üblicherweise nicht über 12 Gew.-% im Reinigungsmittel. Die Untergrenze des Einsatzes hängt von der Art des Hilfs- und Zusatzstoffes ab und kann beispielsweise bei Farbstoffen bis zu 0,001 Gew.-% und darunter betragen. Vorzugsweise liegt die Menge an Hilfs- und Zusatzstoffen zwischen 0,01 und 7 Gew.-%, insbesondere 0,1 und 4 Gew.-%.
Ein bevorzugter Hilfs- und Zusatzstoff sind Farbstoffe, da durch ihren Zusatz die Phasen unter­ schiedlich angefärbt werden können, was die visuelle Wahrnehmung der getrennten Phasen wie auch Verfolgung der Emulsionsbildung bzw. -auftrennung erleichtert, und so die Handha­ bung des Mittels noch leichter gestaltet wird.
Die erfindungsgemäßen Mittel können durch Aufmischen unmittelbar aus ihren Rohstoffen, an­ schließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels zur Auftrennung der tem­ porären Emulsion hergestellt werden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist dementspre­ chend ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Mittels durch Aufmischen un­ mittelbar aus seinen Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion.
Die reversible Phasentrennung wird durch das komplexe Zusammenspiel einer Reihe von Kom­ ponenten verursacht und in ihrer Charakteristik bestimmt. Das vorhandene Tensid kann bereits zur erfindungsgemäßen Phasentrennung führen. Gegebenenfalls bewirkt erst der zusätzliche Einsatz von Hydrophobkomponente, Builder und/oder Parfüm die Phasentrennung. Andernfalls ist der Einsatz von Phasentrennhilfsmittel erforderlich.
Das erfindungsgemäße Mittel ist sprühbar und kann daher in einem Sprühspender eingesetzt werden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Erzeugnis, enthaltend ein erfindungsgemäßes Mittel und einen Sprühspender. Bevorzugt ist der Sprühspender ein manu­ ell aktivierter Sprühspender, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Aerosol­ sprühspender, selbst Druck aufbauende Sprühspender, Pumpsprühspender und Triggersprüh­ spender, insbesondere Pumpsprühspender und Triggersprühspender mit einem Behälter aus transparentem Polyethylen oder Polyethylenterephthalat. Sprühspender werden ausführlicher in der WO 96/04940 (Procter & Gamble) und den darin zu Sprühspendern zitierten US-Patenten, auf die in dieser Hinsicht sämtlich Bezug genommen und deren Inhalt hiermit in diese Anmel­ dung aufgenommen wird, beschrieben.
Beispiele
Das erfindungsgemäße Mittel E1 wurde wie zuvor beschrieben hergestellt. In Tabelle 1 sind Zusammensetzung in Gew.-%, pH-Wert und das quantifizierte Volumenverhältnis der oberen Phase II zur unteren Phase I wiedergegeben.
Tabelle 1
Zusammensetzung
E1
C12-C16-Fettalkohol + 5.5EO 2
Isodecanol + 6EO 6,5
PPG-2 Butyl Ether 5,0
C12-C14-Aklyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid 1,5
Aminotrimethylenphosphonsäure 0,5
Citronensäure . H2O 4,0
NaOH 2,6
Natriumcarbonat 0,2
Parfümöl (s. u.) 2,5
Farbstoff Patentblau A[a] < 0,001
Wasser, vollentsalzt ad 100
pH-Wert 9,9
Aussehen Phase II/Phase I klar/klar
Volumenverhältnis II : I 50 : 50
Farbe Phase II/Phase I grün/farblos
[a] Sandolantürkis® E AS 100 (Clariant GmbH, DE)
In dem Mittel E1 war ein Parfümöl mit agrumiger Duftnote enthalten, bestehend aus 700,0 Gew.-% Orangenöl, 130,0 Gew.-% α-Pinen, 20,0 Gew.-% β-Pinen, 95,0 Gew.-% γ- Terpinen und 55,0 Gew.-% Litsea Cubeba Öl.
Ein analoges Mittel E1' enthält im Unterschied zu dem Mittel E1 ein Parfümöl mit einer frisch fruchtigen Note, bestehend aus 5,0 Gew.-% Dynascone 10, 7,5 Gew.-% Cyclovertal, 35,0 Gew.-% Hexylacetat, 200,0 Gew.-% Allylheptanoat, 5,0 Gew.-% Amylbutyrat, 10,0 Gew.-% Prenylacetate, 70,0 Gew.-% Aldehyd C 14 SOG, 15,0 Gew.-% Manzanate, 30,0 Gew.-% Melusat, 200,0 Gew.-% Ortho tert Butylcyclohexylacetat, 5,0 Gew.-% Zimtalde­ hyd, 10,0 Gew.-% Isobornylacetat, 2,5 Gew.-% Dihydrofloriffone TD, 100,0 Gew.-% Floramat, 30,0 Gew.-% Phenylethylalkohol, 105,0 Gew.-% Geraniol, 150,0 Gew.-% Cyclohexylsalicylat und 20,0 Gew.-% Citronellol.
Ein weiteres analoges Mittel E1" enthält im Unterschied zu dem Mittel E1 ein Parfümöl mit einer frischen, blumigen Duftnote, bestehend aus 250,0 Gew.-% Bergamotteöl, 50,0 Gew.-% Citro­ nenöl Messina, 2,0 Gew.-% Citronellal, 50,0 Gew.-% Orangenöl süss, 50,0 Gew.-% Lavendel­ öl, 50,0 Gew.-% Terpineol, 100,0 Gew.-% Lilial, 80,0 Gew.-% Phenylethylalkohol, 100,0 Gew.-% Citronellol, 20,0 Gew.-% Geraniol, 60,0 Gew.-% Benzylacetat, 50,0 Gew.-% Isoraldein 70, 30,0 Gew.-% Ylang, 1,0 Gew.-% Ambroxan 10% in IPM, 47,0 Gew.-% Heliotro­ pin und 60,0 Gew.-% Habanolide.
Sämtliche Mittel zeigten zwei kontinuierliche Phasen, die beim Schütteln temporär eine cremig aussehende Emulsion bildeten. Auch nach mehrfachem Schütteln bildeten sich beim Stehen­ lassen wieder getrennte Phasen aus.
Die Lagerstabilität wurde geprüft, indem das Mittel nach vierwöchiger Lagerung bei Raumtem­ peratur von 20°C, bei erhöhter Temperatur von 40°C bzw. in der Kälte bei einer Temperaturen von 5°C beurteilt wurde. Das Mittel zeigte - unabhängig von der Lagertemperatur - keine visu­ ell wahrnehmbare Veränderung, insbesondere ließ sich das Mittel nach wie vor durch Schütteln reversibel in die temporäre Emulsion überführen.
Die Mittel wurden von Testpersonen als optisch ansprechend und einfach handhabbar beurteilt und erzielten - in unverdünnter wie in verdünnter Form - gute Reinigungsergebnisse, insbe­ sondere bei der Entfernung von fetthaltigen Verschmutzungen in Form des in der Küche durch die Zubereitung fett- bzw. ölhaltiger Speisen verursachten Schmutzes.
Untersuchung der antimikrobiellen Wirksamkeit
Die antimikrobielle Wirksamkeit des Mittels E1 wurde im Hinblick auf die Reduktion der Lebend­ keimzahl im quantitativen Suspensionstest in Anlehnung an die Prüfmethode DIN EN 1276 un­ tersucht.
Die Prüfnorm DIN EN 1276 beschreibt ein Prüfverfahren für sowie die Mindestanforderungen an die bakterizide Wirkung von chemischen Desinfektionsmitteln und antiseptischen Produkten für den Lebensmittelbereich, Industrie, Haushalt und öffentliche Einrichtungen. Danach müssen derartige Produkte unter simulierter Belastung und unter den geforderten Prüfbedingungen (Prüfkonzentration 5%ig; Einwirkzeit 5 Minuten bei 20°C) die Lebendkeimzahl der vier Refe­ renzstämme Staphylococcus aureus (ATCC 6538), Escherichia coli (ATCC 10536), Pseudomo­ nas aeruginosa (ATCC 15442) und Enterococcus hirae (ATCC 10541) um mindesten 5 Zehner­ potenzen vermindern. Als Nachweis einer antimikrobiellen Wirkung sind nicht in jedem Fall und für das gesamte Prüfkeimspektrum Reduktionsfaktoren der Lebendkeimzahl von mindestens 105 erforderlich. Für eine sich auf eine Abtötung von Prüforganismen gründende antimikrobielle Wirkung ist das Signifikanzniveau bei Reduktionsfaktoren von mindestens 102 anzusetzen, wo­ bei keine Wirksamkeitslücken gegen einzelne relevante Prüfkeime erkennbar sein sollten.
Die geprüfte Formulierung wurde unter der für saubere Bedingungen simulierten Belastung (0,03% Rinderalbumin) untersucht. Abweichend von den Vorgaben der DIN EN 1276 wurde eine höhere Keimzahl der Prüfkeimsuspension gewählt um sicherzustellen, daß auch bei An­ wendung eines größeren Verdünnungsschritts in das Neutralisationsmedium (1 : 100 statt 1 : 10) eine Keimzahlreduktion um mindestens 5 Zehnerpotenzen sicher festgestellt werden konnte. Über die Festlegungen der Prüfvorschrift DIN EN 1276 hinaus wurden die Versuchsansätze - soweit relevant - über Verdünnungsreihen ausgewertet, um auch Reduktionsfaktoren der Le­ bendkeimzahl von < 105 numerisch erfassen zu können.
Das Mittel E1 konnte unter den gewählten Versuchsbedingungen die Lebendkeimzahlen der Prüforganismen Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Enterococcus hirae bis unter die von der Prüfmethode vorgesehene Bestimmungsgrenze reduzieren, was Reduktionsfaktoren von < 105 entspricht. Gegen den Gram-negativen Prüfkeim Pseudomonas aeruginosa erzielte das Mittel einen Reduktionsfaktor der Lebendkeimzahl von 4,6 . 103.
Das Mittel E1 zeigte also eine deutliche antimikrobielle Wirkung gegen alle Prüfkeime.

Claims (20)

1. Wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit die­ ser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist und sich durch Schütteln tem­ porär in eine Emulsion überführen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ei­ nen antimikrobiellen Wirkstoff enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine oberflächenaktive quater­ näre Verbindung, vorzugsweise mit einer Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodoni­ um- oder Arsoniumgruppe, insbesondere eine quaternäre Ammoniumverbindung, enthält.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kontinuierli­ chen Phasen I und II durch eine scharfe Grenzfläche gegeneinander abgegrenzt sind.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide der kontinuierlichen Phasen I und II Teile, bevorzugt 0,1 bis 25 Vol.-%, insbesondere 0,2 bis 15 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der jeweiligen kontinuierlichen Phase, der jeweils anderen Phase als Dispergens enthalten.
5. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Phase I in Mengen von 0,1 bis 25 Vol.-%, bevorzugt 0,2 bis 15 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der Phase II, in Phase II emulgiert ist.
6. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß neben den kontinuierlichen Phasen I und II ein Teil der beiden Phasen als Emulsion einer der bei­ den Phasen in der anderen Phase vorliegt, wobei diese Emulsion durch zwei scharfe Grenzflächen, eine obere und eine untere, gegenüber den nicht an der Emulsion beteiligten Teilen der Phasen I und II abgegrenzt ist.
7. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es Pha­ se I und Phase II in einem Volumenverhältnis von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 75 : 25 bis 25 : 15, insbesondere 65 : 35 bis 35 : 65 enthält.
8. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere nichtionische Tenside, vorzugsweise C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether und/oder Alkylpolyglykoside, insbesondere C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether, enthält.
9. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere anionische Tenside enthält.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es frei von anio­ nischen Tensiden ist.
11. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere amphotere Tenside enthält.
12. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätz­ lich Hydrophobkomponenten aus der Gruppe der Dialkylether mit gleichen oder verschie­ denen C4- bis C14-Alkylresten, insbesondere Dioctylether, der veretherten bzw. veresterten mono- oder polymeren C2-C4-Alkylenglykole, der Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebe­ reich von 100 bis 300°C, insbesondere 140 bis 280°C, der etherischen Öle, insbesondere Limonen und Pine Oil, und deren Mischungen, insbesondere Mischungen von zwei oder drei der genannten Hydrophobkomponenten, enthält.
13. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätz­ lich ein oder mehrere Phasentrennhilfsmittel, bevorzugt aus der Gruppe der Alkalimetall- und Erdalkalimetallchloride und -sulfate, insbesondere Natrium- und Kaliumchlorid und -sulfat, sowie Ammoniumchlorid und -sulfat bzw. deren Mischungen, enthält.
14. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätz­ lich ein oder mehrere Builder, bevorzugt aus der Gruppe der Alkalimetallcitrate, -gluconate, -nitrilotriacetate, -carbonate und -bicarbonate sowie Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydro­ xide, Ammoniak und Amine, insbesondere Mono- und Triethanolamin, bzw. deren Mi­ schungen, insbesondere aus der Gruppe der Citronensäure bzw. Citrate und der Aminotri­ methylenphosphonsäure sowie deren Mischungen, enthält.
15. Mittel nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß es Citrat aus der Gruppe der Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- sowie Mono-, Di- bzw. Trialkano­ lammoniumcitrate, vorzugsweise Mono-, Di- bzw. Triethanolammoniumcitrate, oder deren Mischungen, insbesondere Natriumcitrat und/oder Kaliumcitrat, enthält.
16. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere Parfümöle enthält.
17. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere Enzyme enthält.
18. Verfahren zur Herstellung eines Mittels nach einem der vorstehenden Ansprüche durch Aufmischen unmittelbar aus seinen Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und ab­ schließendes Stehen des Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion.
19. Erzeugnis, enthaltend ein Mittel nach einem der vorstehenden Mittelansprüche und einen Sprühspender.
20. Verwendung eines Mittels nach einem der vorstehenden Mittelansprüche zur Reinigung und/oder Desinfektion bzw. Sanitation harter Oberflächen.
DE1999145506 1999-09-23 1999-09-23 Antimikrobielles wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel Ceased DE19945506A1 (de)

Priority Applications (7)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999145506 DE19945506A1 (de) 1999-09-23 1999-09-23 Antimikrobielles wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel
AU77761/00A AU7776100A (en) 1999-09-23 2000-09-14 Anti-microbial, aqueous, multi-phase cleaning agent
PCT/EP2000/008957 WO2001021753A1 (de) 1999-09-23 2000-09-14 Antimikrobielles wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
EP00967670A EP1214395A1 (de) 1999-09-23 2000-09-14 Antimikrobielles wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
CO00071616A CO5231223A1 (es) 1999-09-23 2000-09-21 Agente de limpieza, liquido acuoso multifase, procedimiento para su elaboracion, articulo que lo contiene y su empleo
ARP000104968 AR025743A1 (es) 1999-09-23 2000-09-22 Agente de limpieza liquido acuoso multifase, procedimiento para su elaboracion, articulo que lo contiene y su empleo
CA 2320541 CA2320541A1 (en) 1999-09-23 2000-09-25 Antimicrobial aqueous multiphase cleaner

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999145506 DE19945506A1 (de) 1999-09-23 1999-09-23 Antimikrobielles wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19945506A1 true DE19945506A1 (de) 2001-04-05

Family

ID=7922961

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1999145506 Ceased DE19945506A1 (de) 1999-09-23 1999-09-23 Antimikrobielles wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel

Country Status (7)

Country Link
EP (1) EP1214395A1 (de)
AR (1) AR025743A1 (de)
AU (1) AU7776100A (de)
CA (1) CA2320541A1 (de)
CO (1) CO5231223A1 (de)
DE (1) DE19945506A1 (de)
WO (1) WO2001021753A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002086046A2 (de) * 2001-04-23 2002-10-31 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Mehrphasiges konditioniermittel
DE102005019658A1 (de) * 2005-04-26 2006-11-02 Henkel Kgaa Verbesserte bakterielle Suspensionsleistung
US7448556B2 (en) 2002-08-16 2008-11-11 Henkel Kgaa Dispenser bottle for at least two active fluids

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6787511B2 (en) 2002-08-14 2004-09-07 Unilever Home & Personal Care Usa Division Of Conopco, Inc. Biphasic composition induced by polydextrose
GB2392166A (en) 2002-08-22 2004-02-25 Reckitt Benckiser Inc Composition separable into two phases
CN103354741B (zh) 2010-12-07 2016-01-13 荷兰联合利华有限公司 口腔护理组合物
EP2773315B1 (de) 2011-11-03 2015-07-08 Unilever N.V. Körperpflegezusammensetzung
US10716305B2 (en) 2015-01-23 2020-07-21 Biocidium Biopharmaceuticals Inc. Anti-bacterial compositions
AU2018342100B2 (en) 2017-09-26 2021-08-12 Ecolab Usa Inc. Acidic/anionic antimicrobial and virucidal compositions and uses thereof
WO2019126703A1 (en) 2017-12-22 2019-06-27 Ecolab Usa Inc. Antimicrobial compositions with enhanced efficacy
EP4050088A1 (de) 2021-02-26 2022-08-31 The Procter & Gamble Company Flüssige handspülmittelzusammensetzung
WO2022182690A1 (en) 2021-02-26 2022-09-01 The Procter & Gamble Company Liquid hand dishwashing detergent composition

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4388302A (en) * 1981-04-28 1983-06-14 Neomed Corporation Coacervated iodine
EP0116422A1 (de) * 1983-02-03 1984-08-22 Reckitt And Colman Products Limited Flüssige Reinigungszusammensetzungen
US5378731A (en) * 1991-06-07 1995-01-03 Minnesota Mining And Manufacturing Company Medicated shampoo

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
LU55174A1 (de) * 1967-12-28 1969-08-08 Unilever Nv
GB8421196D0 (en) * 1984-08-21 1984-09-26 Reckitt & Colmann Prod Ltd Cleansing compositions
EP1064349B1 (de) * 1998-03-16 2003-05-14 Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien Wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
US6720300B1 (en) * 1998-10-26 2004-04-13 Reckitt Benckiser N.V. Liquid cleaning agent or detergent composition
DE19922824A1 (de) * 1999-05-19 2000-11-23 Henkel Kgaa Saures wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4388302A (en) * 1981-04-28 1983-06-14 Neomed Corporation Coacervated iodine
EP0116422A1 (de) * 1983-02-03 1984-08-22 Reckitt And Colman Products Limited Flüssige Reinigungszusammensetzungen
US5378731A (en) * 1991-06-07 1995-01-03 Minnesota Mining And Manufacturing Company Medicated shampoo

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002086046A2 (de) * 2001-04-23 2002-10-31 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Mehrphasiges konditioniermittel
WO2002086046A3 (de) * 2001-04-23 2002-12-19 Henkel Kgaa Mehrphasiges konditioniermittel
US7448556B2 (en) 2002-08-16 2008-11-11 Henkel Kgaa Dispenser bottle for at least two active fluids
DE102005019658A1 (de) * 2005-04-26 2006-11-02 Henkel Kgaa Verbesserte bakterielle Suspensionsleistung

Also Published As

Publication number Publication date
CA2320541A1 (en) 2001-03-23
AU7776100A (en) 2001-04-24
AR025743A1 (es) 2002-12-11
EP1214395A1 (de) 2002-06-19
CO5231223A1 (es) 2002-12-27
WO2001021753A1 (de) 2001-03-29

Similar Documents

Publication Publication Date Title
WO2001010996A1 (de) Niotensidbasiertes wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
DE69936516T2 (de) Reinigungsmittelzusammensetzung, die in einer mikroemulsion löslich ist
EP1126019B1 (de) Verwendung eines wässrigen mehrphasigen Reinigungsmittels zur Reinigung harter Oferflächen
DE60108549T2 (de) Reinigungsmittel für harte Oberflächen
DE60313882T2 (de) Gelförmiges waschmittel
DE602004006490T2 (de) Reinigungsmittel für harte oberflächen
DE69816603T2 (de) Reinigungszusammensetzungen für harte oberflächen
WO2011051175A1 (de) Antimikrobielles reinigungsmittel für harte oberflächen
WO2000065007A2 (de) Reinigungsmittel für harte oberflächen
DE19945506A1 (de) Antimikrobielles wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel
WO2001021752A1 (de) Wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
DE19945503A1 (de) Mehrphasiges Reinigungsmittel mit antimikrobieller Wirkung
WO2000071665A1 (de) Saures wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
WO2000065011A1 (de) Reinigungsmittel für harte oberflächen
EP0937133B1 (de) Reinigung von rohrleitungen und behältern in der lebensmittelindustrie
WO2000039270A1 (de) Wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
WO2000065010A1 (de) Reinigungsmittel für harte oberflächen
WO2002044314A1 (de) Mehrphasiges wasch- und reinigungsmittel mit bleiche
WO2001030958A1 (de) Wässriges mehrphasiges reinigungsmittel
DE10131721C1 (de) Schnell lösliches Reinigungsgel
DE19933404A1 (de) Reinigungsmittel für harte Oberflächen
DE10063427A1 (de) Antibakterielles Reinigungsmittel
DE102017223276A1 (de) Reinigungsmittelkonzentrate auf LAS-Basis und deren Wässrige Verdünnungen
WO2000065012A1 (de) Reinigungsmittel für harte oberflächen
WO2000065013A1 (de) Reinigungsmittel fur harte oberflächen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: HENKEL AG & CO. KGAA, 40589 DUESSELDORF, DE

8131 Rejection