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Die
Erfindung betrifft einen Sessel mit Aufstehhilfe, bestehend aus
einem Gestellteil, einem mit dem Gestellteil gekoppelten Sitzteil
mit Rückenlehne und
gegebenenfalls Fußstütze, sowie
einem mit dem Gestellteil gekoppelten Standfuß, wobei zwischen Seitenteilen
des Gestelles zwei Traversen drehbar gelagert sind, deren eine im
hinteren Bereich unterhalb des Sitzteiles und deren andere im vorderen
Bereich unterhalb des Sitzteiles angeordnet ist, die Traversen Stellhebel
aufweisen, die mit einem motorischen Stellantrieb gekoppelt sind,
und an den Traversen Funktionshebel fixiert sind als Zusatz zu Patent
DE 199 02 467 .
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Im
Stand der Technik ist beispielsweise aus der
DE 91 12 558 U1 ein Sessel
mit Aufstehhilfe bekannt.
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Dabei
sind zwei Drehtraversen unterhalb der Sitzfläche am Gestell drehbar gelagert,
insbesondere an den Seitenwangen des Gestells. Als motorischer Stellantrieb
ist dabei ein elektrischer Stellmotor mit ein- und ausfahrbarer
Schubstange vorgesehen, dessen eines Ende an dem Stellhebel der
einen Traverse und dessen anderes Ende an dem Stellhebel der anderen
Traverse angelenkt ist. Hierdurch kann unter Zuhilfenahme besonderer
Maßnahmen
einerseits der Sessel in eine Aufstehhilfsposition überführt werden.
Andererseits kann bei in Sitzposition befindlichem Sessel eine Verstellung
der Rückenlehne,
der Fußstütze oder
auch des Sitzteiles erfolgen. Der motorische Stellantrieb ist in üblicher
Weise mit einer Fernbetätigungseinrichtung
verbunden, so daß der Benutzer
durch entsprechende Schaltung der Fernbetätigungsvorrichtung den Stellantrieb
betätigen kann.
Bei solchen Sesseln besteht ein Problem darin, daß aufgrund
des Stellantriebes erhebliche Kräfte auf
die Traversen einwirken, was zu einer Durchbiegung der Traversen
führen
kann. Dies bedeutet, daß die
Traversen in sehr stabiler Bauweise ausgeführt werden müssen, was
wiederum zu hohen Kosten führt.
Desweiteren besteht ein Problem darin, daß der Sessel aus der Grundposition lediglich
in eine Aufstehhilfsposition überführt werden
kann, andere Funktionen wie so genannte Herz-Kreislauf-Lage oder dergleichen
aber nicht eingestellt werden können.
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Ausgehend
von einem solchen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Sessel gattungsgemäßer Art zu schaffen, der hinsichtlich
des Unterbaus kostengünstig
in Leichtbauweise zur Verfügung
gestellt werden kann und der darüber
hinaus einen erweiterten Anwendungsbereich für den Benutzer ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die Funktionshebel der ersten
Traverse mit dem unterhalb des vorderen Bereichs des Sitzteiles angeordneten
vorderen Ende des Standfußes
und die Funktionshebel der zweiten Traverse mit dem unterhalb des
hinteren Bereichs des Sitzteiles angeordneten hinteren Ende des
Standfußes
unmittelbar oder mittelbar verbunden bzw. an diesem angelenkt sind,
wobei bei Drehung nur der ersten Traverse der Standfuß abgesenkt
oder abgehoben und der vordere Bereich des Sessels analog angehoben
oder abgesenkt wird, bei Drehung nur der zweiten Traverse der Standfuß abgesenkt
oder angehoben und der hintere Bereich des Sessels angehoben oder
abgesenkt wird und bei Drehung beider Traversen der Standfuß abgesenkt
oder angehoben und der Sessel insgesamt in die Aufstehhilfsposition
angehoben und verschwenkt wird oder in die Ausgangslage zurückgeschwenkt
und abgesenkt wird oder der Standfuß in jeder Position auf der
Aufstandsebene aufsteht, so dass bei der Drehung nur der ersten
Traverse der vordere Bereich des Sessels angehoben oder abgesenkt,
bei Drehung nur der zweiten Traverse der hintere Bereich des Sessels
angehoben oder abgesenkt und bei Drehung beider Traversen der Sessel
insgesamt in die Aufstehhilfsposition angehoben und verschwenkt
oder in die Grundstellung abgesenkt und geschwenkt wird.
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Unabhängig davon,
ob der Sessel auch mit einer Vorrichtung zum Verstellen der Rückenlehne und/oder
der Fußstütze versehen
ist, stellt die Erfindung einen Sessel zur Verfügung, der in einer normalen
Sitzposition nutzbar ist oder auch in einer Liegeposition, sofern
eine Verstellung von gegebenenfalls Fußstütze und Rückenlehne vorgesehen ist, darüber hinaus
aber auch eine schräg
geneigte Position ermöglicht,
die beispielsweise zum Fernsehen komfortabel ist sowie eine Liegeposition
mit nach hinten abfallender Neigung, für eine so genannte Herz-Kreislauf-Lage.
Darüber
hinaus ist der Sessel auch in eine Aufstehhilfsposition zu Liegeposition
mit nach hinten abfallender Neigung, für eine so genannte Herz-Kreislauf-Lage. Darüber hinaus
ist der Sessel auch in eine Aufstehhilfsposition zu überführen, in der
das Sitzgestell insgesamt angehoben und nach vorne abfallend geneigt
ist.
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Je
nach Betätigung
des motorischen Stellantriebes kann entweder die eine Traverse gedreht
werden, wobei durch die Drehung der Standfuß abgesenkt wird und der Vorderbereich
des Sessels angehoben wird, oder aber es kann die andere Traverse gedreht
werden, wobei mittels der Drehung nur der Standfuß abgesenkt
und der hintere Bereich des Sessels angehoben wird. Schließlich können auch beide
Traversen gegensinnig gedreht werden, so daß der Sessel insgesamt in die
Aufstehhilfsposition angehoben wird, wobei selbstverständlich gleichzeitig
der Standfuß auf
die Standfläche
abgesenkt wird.
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Die
Verstellung der optional vorgesehenen Fußstütze kann mittels eines separaten
Stellantriebes erfolgen oder auch mittels einer Gelenkkette, die durch
die Drehung der Traverse oder die Bewegung von Sesselteilen zueinander
gesteuert wird. Auch kann der Sessel mit einer separat verstellbaren
Rückenlehne
ausgestattet sein, um auch diesbezüglich unterschiedliche bequeme
Stellungen einstellen zu können.
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Sofern
auf die Möglichkeit
verzichtet wird, den Standfuß in
der Ausgangslage, in der der Sessel auf der Aufstandsebene steht,
anzuheben, um ihn hinter die Sesselverkleidung unsichtbar zu verlagern, oder
um den Sessel z. B. auf Rollen leicht verschieben zu können, ohne
daß der
Standfuß stört, kann der
Standfuß sich
auch ständig
auf der Aufstandsebene abstützen,
so daß bei Betätigung der
Stellantriebe nur ein Anheben des Sessels (vorn, hinten oder insgesamt)
erfolgt, ohne dass der Standfuß verlagert
wird.
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Durch
diese Ausbildung ist erreicht, dass die Betätigungselemente zum Anheben
des vorderen Bereiches des Sessels und ggf. zum Absenken des Standfußes auf
die Aufstandsfläche
in unmittelbarer Nähe
der ersten Traverse angeordnet sind, die im vorderen Bereich des
Sitzteiles unterhalb desselben vorgesehen sind, so dass der Bauraum
für diese
Teile weitestgehend im Bereich der ersten Traverse vorzusehen ist.
Dabei ist zudem vorteilhaft, daß die
entsprechenden Abstützpunkte
sehr weit vorn nahe der Vorderkante des Sitzteiles vorgesehen sind.
Die mit der zweiten Traverse gekoppelten Elemente zum Absenken des
Standfußes
und zum Anheben des hinteren Bereiches des Sessels sind sämtlich im
hinteren Bereich des Sessels angeordnet, so dass wiederum ein relativ
geringer Bauraum benötigt
wird und zudem gewährleistet
ist, dass die Abstützpunkte
relativ sehr weit hinten bezüglich
des Sitzteiles angeordnet sind. Auf diese Weise wird in jeder Position
eine sehr sichere Stützlage
erreicht.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass bei Drehung nur der ersten Traverse der
Standfuß abgesenkt
oder angehoben und der vordere Bereich des Sessels angehoben oder
abgesenkt wird, bei Drehung nur der zweiten Traverse der Standfuß abgesenkt
oder angehoben und der hintere Bereich des Sessels angehoben oder
abgesenkt wird oder dass der Standfuß in jeder Position auf der
Aufstandsebene aufsteht, so dass bei Drehung nur der ersten Traverse
der vordere Bereich des Sessels und bei Drehung nur der zweiten
Traverse der hintere Bereich des Sessels angehoben oder abgesenkt
wird.
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Eine
alternative Lösung
der Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil ausschließlich über die
Funktionshebel mit dem Gestellteil gekoppelt und von den Funktionshebeln
getragen ist, dass die Funktionshebel der ersten Traverse mit dem vorderen
Bereich des Sitzteiles und die Funktionshebel der zweiten Traverse
mit dem hinteren Bereich des Sitzteiles unmittelbar oder mittelbar
verbunden bzw. an diesem angelenkt sind, wobei bei Drehung nur der
ersten Traverse der vordere Bereich des Sitzteiles gegenüber dem
Gestellteil angehoben oder abgesenkt wird, bei Drehung nur der zweiten
Traverse nur der hintere Bereich des Sitzteiles gegenüber dem Gestellteil
angehoben oder abgesenkt wird und bei Drehung beider Traversen das
Sitzteil insgesamt gegenüber
dem Gestellteil angehoben oder abgesenkt wird.
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Auch
kann bevorzugt sein, dass die Länge der
Stellhebel oder der mit diesen verbundenen oder angelenkten Getriebeteile
oder Gelenkstäbe
derart aufeinander abgestimmt ist, dass bei Drehung beider Traversen
aus der Grundstellung in die Hochlage des Sitzteiles dieses zudem
um seine Vorderkante geschwenkt ist und seine Hinterkante gegenüber der Vorderkante
angehoben ist, so dass eine Aufstehhilfsposition des Sitzteiles
eingestellt ist.
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Bevorzugt
ist zudem vorgesehen, daß der motorische
Stellantrieb zwei in einem gemeinsamen Gehäuse installierte Stellmotore
umfaßt,
deren einer auf den Stellhebel der ersten Traverse und deren anderer
auf den Stellhebel der zweiten Traverse einwirkt, und daß das Gehäuse als
steife Verbindung zwischen den beiden Traversen ausgebildet ist,
wobei die Traversen drehbar im Gehäuse gelagert sind.
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Hierdurch
wird erreicht, daß die
Traversen beim Betätigen
des motorischen Stellantriebes nur relativ gering auf Durchbiegung
belastet sind, da durch das Gehäuse
des Stellantriebes eine steife Verbindung zwischen den Traversen
gebildet ist. Hierdurch werden die Traversen definiert auf Abstand
gehalten. Dies ist nicht nur für
eine Leichtbauweise förderlich,
sondern auch die Funktion des Betätigungssystems ist hierdurch
gefördert,
weil exakte Abstandsmaße
eingehalten werden und somit die Funktion der gegebenenfalls angelenkten
Stellglieder oder dergleichen über
lange Zeit sichergestellt ist. Da nahezu sämtliche Kräfte an den Traversen, die durch
das Gehäuse
starr verbunden sind, übertragen werden,
kann das gesamte Beschlagsystem und Gelenkhebelsystem ebenfalls
kostengünstig
in Leichtbauweise gefertigt werden.
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Desweiteren
ist bevorzugt vorgesehen, daß der
Funktionshebel der hinteren Traverse Bestandteil eines Kniehebels
ist, dessen anderes Ende am hinteren Ende des Standfußes angelenkt
oder befestigt ist, wobei der Kniehebel in der Normalposition der Sesselteile
eingeschwenkt und in der Aufstehposition oder in der Position, in
der der Sessel hinten angehoben ist, mindestens annähernd vollständig gestreckt ist.
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Obwohl
im Anspruch nur von einem Kniehebel die Rede ist, ist jeweils die
paarweise Anordnung nahe den beiden Enden der Traverse vorgesehen, ebenso
wie eine entsprechende paarweise Anordnung von Funktionshebeln.
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Desweiteren
ist besonders bevorzugt vorgesehen, daß die Stellmotore linear verstellbare
Stößel aufweisen,
die in Ausfahrbewegungsrichtung auf den jeweiligen Stellhebel der
entsprechenden Traverse einwirken, während beim Einfahren der Stößel die Traversen
durch das auflastende Gewicht vorzugsweise unterstützt durch
Federmittel zurückgedreht werden,
wobei die Federmittel beim Ausfahren des jeweiligen Stößels bzw.
bei der Drehbewegung der Traversen vorgespannt werden.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, daß die Traversen
mit den Stellhebeln derart am Sesselgestell gehalten bzw. gelagert
sind, daß die Traversen
nahe der Unterkante des Gestellteiles angeordnet sind und die Schenkel
in der Grundstellung (bei nicht durch den Stellantrieb gedrehten
Traversen) nach oben in Richtung zum Sitzteil abragen.
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Diese
Anordnung ermöglicht
eine platzsparende Anordnung der mit den Traversen zusammenwirkenden
Funktionsteile (Gelenkhebel oder dergleichen), wobei insbesondere
der Vorteil beibehalten oder erreicht wird, daß die Abstützpunkte sehr weit hinten bzw.
vorn bezogen auf den Sessel liegen.
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Aus
dem gleichen Grunde ist bevorzugt vorgesehen, daß das Gehäuse des Stellantriebes von der
dem Sitzteil zugewandten Seite der Traversen und Stellhebel auf
diese mit die Traversen und Stellhebel aufnehmenden Ausnehmungen
aufgesteckt ist und die Ausnehmungen durch Verschlußteile versperrt
sind, die auf der dem Sitzteil abgewandten Seite auf das Gehäuse aufgebracht
und an diesem fixiert sind.
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Desweiteren
ist bevorzugt vorgesehen, daß der
an der vorderen Traverse fixierte Funktionshebel an einer vom Standfuß im Vorderbereich
im wesentlichen vertikal abragenden Stütze angelenkt ist.
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Zudem
kann bevorzugt vorgesehen sein, daß die Strecklänge von
Stütze
und Funktionshebel kleiner als die Strecklänge des Kniehebels ist.
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Weiterhin
ist bevorzugt, daß der
Funktionshebel der hinteren Traverse über eine Gelenklasche am hinteren
Ende des Sitzteiles unterhalb dessen Sitzfläche angelenkt ist.
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Auch
kann vorteilhaft sein, daß der
Funktionshebel der vorderen Traverse unmittelbar am vorderen Ende
des Sitzteiles unterhalb dessen Sitzfläche angelenkt ist.
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Zudem
ist vorgesehen, daß das
Gehäuse des
Stellantriebes von der dem Sitzteil abgewandten Seite her auf die
Traversen und Stellhebel mit die Traversen umgreifenden und die
Stellhebel aufnehmenden Ausnehmungen aufgesteckt ist und die Ausnehmungen
durch Verschlußteile
versperrt sind, die auf der dem Sitzteil zugewandten Seite auf das
Gehäuse
aufgebracht und an diesem fixiert sind.
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Die
Erfindung stellt einen äußerst stabilen und
dennoch leichtbauenden Sessel zur Verfügung, der in einfacher Weise
vorn und hinten unterschiedlich höheneinstellbar ist.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 einen
erfindungsgemäßen Sessel
in der Ausgangsgrundstellung;
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2 desgleichen
in einer Liegeposition;
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3 desgleichen
in einer Liege-Fernsehposition;
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4 desgleichen
in einer Herz-Kreislauf-Liegeposition;
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5 desgleichen
in der Aufstehhilfsposition.
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6 bis 9 eine
Variante in unterschiedlichen Positionen
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In
der Zeichnung ist ein Sessel mit Aufstehhilfe gezeigt. Der Sessel
besteht aus einem Gestellteil 1 mit Seitenwangen, Korpus
sowie Sitzteil 2, Rückenlehne 3 und
gegebenenfalls ausschwenkbarer Fußstütze 4. Desweiteren
ist ein Standfuß 5 mit
dem Gestellteil gekoppelt. Zwischen Seitenteilen des Gestells 1 sind
zwei Traversen 6, 7 drehbar gelagert, deren eine
(7) im hinteren Bereich unterhalb des Sitzteiles 2 und
deren andere (6) im vorderen Bereich unterhalb des Sitzteiles 2 angeordnet
ist. Die Traversen 6, 7 weisen Stellhebel 8, 9 auf,
die mit einem motorischen Stellantrieb gekoppelt sind. An den Traversen 6, 7 sind
Funktionshebel 10, 11 starr befestigt.
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Die
Funktionshebel 10 der ersten Traverse 6 sind mit
dem unterhalb des vorderen Bereichs des Sitzteiles 2 angeordneten
vorderen Ende des Standfußes 5 mittelbar
gekoppelt. Die Funktionshebel 11 der zweiten Traverse 7 sind
mit dem unterhalb des hinteren Bereichs des Sitzteiles 2 angeordneten
hinteren Ende des Standfußes 5 unmittelbar
oder mittelbar gekoppelt. Bei Drehung nur einer Traverse wird der
Standfuß 5 abgesenkt
und beispielsweise der vordere Bereich des Sessels angehoben, während bei
Drehung der anderen Traverse der Standfuß 5 abgesenkt und
beispielsweise der hintere Bereich des Sessels angehoben wird.
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Bei
Drehung beider Traversen wird der Standfuß 5 abgesenkt und
der Sessel insgesamt in die Aufstehhilfsposition angehoben und verschwenkt.
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Im
Ausführungsbeispiel
wird bei Drehung nur der ersten Traverse 6 der Standfuß 5 abgesenkt
und der vordere Bereich des Sessels angehoben, wie aus 4 ersichtlich
ist. Bei Drehung nur der zweiten Traverse 7 wird ebenfalls
der Standfuß 5 abgesenkt und
nur der hintere Bereich des Sessels angehoben, wie in 3 verdeutlicht
ist. Der motorische Stellantrieb weist zwei in einem gemeinsamen
Gehäuse 12 installierte
Stellmotore auf, deren einer auf den Stellhebel 8 der ersten
Traverse 6 und deren anderer auf den Stellhebel 9 der
zweiten Traverse 7 einwirkt. Das Gehäuse 12 ist als steife
Verbindung zwischen den beiden Traversen 6, 7 ausgebildet,
wobei die Traversen drehbar im Gehäuse 12 gelagert sind.
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Der
Funktionshebel 11 der hinteren Traverse 7 ist
Bestandteil eines Kniehebels, dessen anderes Ende am hinteren Ende
des Standfußes 5 angelenkt ist.
Der Kniehebel ist in der Normalposition der Sesselteile eingeschwenkt,
wie in 1 ersichtlich und in der Aufstehhilfsposition
oder in der Position, in der der Sessel hinten angehoben ist (vergleiche 3 bzw. 5)
mindestens annähernd
vollständig
gestreckt.
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Die
Stellmotoren, die in dem Gehäuse 12 angeordnet
sind, weisen etwa linear verstellbare Stößel auf, die in Ausfahrbewegungsrichtung
auf den jeweiligen Stellhebel 8 bzw. 9 der entsprechenden
Traverse einwirken. Beim Einfahren der Stößel werden die Traversen 6 bzw. 7 durch
das auflastende Gewicht, vorzugsweise unterstützt durch Federn, zurückgedreht,
wobei die gegebenenfalls vorgesehenen Federn beim Ausfahren des
jeweiligen Stößels bzw.
bei der Drehbewegung der Traversen 6 bzw. 7 vorgespannt
werden.
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Die
Traversen 6, 7 mit den Stellhebeln 8, 9 sind
derart am Sesselgestell gehaltert bzw. gelagert, daß die Traversen 6, 7 nahe
der Unterkante des Gestellteils 1 angeordnet sind und die
Stellhebel in der Grundstellung gemäß 1 nach oben
in Richtung zum Sitzteil 2 abragen.
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Das
Gehäuse 12 des
Stellantriebes ist von der dem Sitzteil 2 zugewandten Seite
der Traversen 6, 7 und Stellhebel auf diese mit
Ausnehmungen aufgesteckt, in die die Traversen 6, 7 und
die Stellhebel 8, 9 eingesetzt werden. In der
Montageposition sind die Ausnehmungen durch Verschlußteile 13 (Schiebedeckel
oder dergleichen) versperrt, die auf der dem Sitzteil 2 abgewandten
Seite auf das Gehäuse 12 aufgebracht
und an diesem fixiert sind. Der an der vorderen Traverse 6 fixierte
Funktionshebel 8 ist an einer vom Standfuß 5 im
Vorderbereich im wesentlichen vertikal abragenden Stütze 14 angelenkt.
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Der
Strecklänge
von Stütze 14 und
Funktionshebel 10 ist kleiner als die Strecklänge des
Kniehebels 11, 15. In der Zeichnungsfigur 1 ist
die Grundstellung des Sessels gezeigt. Durch zusätzliche Stellglieder und Elemente
ist es möglich,
beispielsweise den Sessel in eine Position gemäß 2 zu überführen, bei
der die Fußstütze ausgeschwenkt
und die Rückenlehne
flach geneigt wird. In einer solchen Stellung oder auch in der Grundstellung
kann durch Drehung der hinteren Traverse 7 der Standfuß 5 abgesenkt
und der Sessel hinten angehoben werden, so daß eine Position gemäß 3 erreicht
wird, die beispielsweise eine komfortable Liege-Fernsehposition
definiert.
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Alternativ
kann durch Drehung der vorderen Traverse 6 der Sessel gegenüber dem
Grundgestell 5 vorn angehoben werden, so daß eine Herzkreislauf-Liegeposition
gemäß 4 erreicht
ist.
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Sofern
beide Traversen 6, 7 gedreht werden, kann der
Sessel insgesamt unter Absenkung des Standfußes 5 in die Aufstehhilfsposition überführt werden,
die in 5 gezeigt ist.
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Gemäß der Erfindung
liegen die Abstützpunkte
für die
Stützglieder
sehr weit vorn und hinten am Standfuß, wobei die entsprechenden
Stellglieder nur einen geringen Raumbedarf einnehmen, so daß eine unkomplizierte
Funktion und Montage gewährleistet
ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
ist der Sessel vorn und hinten unterschiedlich in der Höhe einstellbar
und auch in eine Aufstehhilfsposition überführbar.
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In 6 bis 9 ist
eine Variante eines Sessels gezeigt. Hierbei besteht der Sessel
aus einem Gestellteil 1',
welches beispielsweise lediglich ein Unterteil eines Sessels bilden
kann oder welches, wie im Ausführungsbeispiel
zusätzlich
die Seitenwangen des Sessels umfaßt. In dem Gestellteil oder auch
oberhalb des Gestellteiles ist ein Sitzteil 2' angeordnet,
welches nicht unmittelbar mit dem Gestellteil 1' verbunden ist.
Am Sitzteil 2' kann
eine Rückenlehne 3' starr befestigt
sein oder aber die Rückenlehne 3' kann gegenüber dem
Sitzteil 2' durch
geeignete zusätzliche
Maßnahmen
manuell oder auch automatisch verstellbar sein. Desweiteren ist
eine Fußstütze 4' optional vorgesehen,
die entweder am Gestellteil 1' oder vorzugsweise am Sitzteil 2' in geeigneter
Weise über
entsprechende Getriebeglieder gesteuert gehalten ist, so daß ein wahlweises
Ausschwenken oder Einschwenken der Fußstütze 4' möglich ist. Das Gestellteil 1' steht mittels
Füßen oder
Rollen auf einer Aufstandsebene, die in der Zeichnung unten anzunehmen
ist. Zwischen Seitenteilen oder Seitenwangen des Gestells 1' sind wiederum
zwei Traversen 6', 7' drehbar gelagert,
deren eine im hinteren Bereich unterhalb des Sitzteiles 2' und deren andere
im vorderen Bereich unterhalb des Sitzteiles 2' angeordnet ist.
Die Traversen 6', 7' weisen Stellhebel 8', 9' auf, die mit
einem motorischen Stellantrieb gekoppelt sind. Desweiteren sind
an den Traversen 6', 7' Funktionshebel 10', 11' jeweils paarweise
starr fixiert. Die Stellhebel 8', 9' sind vorzugsweise mittig der Traversen 6', 7' angeordnet,
während
die Funktionshebel 10', 11' nahe der beiden
Enden der Traversen 6', 7' angeordnet
sind.
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Die
Funktionshebel 10' der
ersten Traverse 6' sind
an einem unterhalb des Sitzteiles 2' im vorderen Bereich angeordneten
Beschlagsteil 16 angelenkt (die Teile sind immer paarweise
vorgesehen, worauf im weiteren Text nicht näher eingegangen wird) während die
Funktionshebel 11' der
zweiten Traverse 7' mit
unterhalb des hinteren Endbereichs des Sitzteiles 2' angeordneten
Beschlagteilen 17 über
eine Gelenklasche 18 angekoppelt sind. Durch unterschiedliche
Dimensionierung der Länge
der Funktionshebel 10', 11' sowie auch
der Länge
der Gelenklasche 18 kann die Höhenverstellung und auch die
Winkelverstellung herstellerseitig wunschgemäß dimensioniert werden.
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In
der Position gemäß 6 befinden
sich alle Elemente in der Grundstellung. Sofern in dieser Position
die vordere Traverse 6' durch
Betätigung des entsprechenden
Stellgliedes gedreht wird (in der Zeichnung im Uhrzeigersinn) so
wird hierdurch das Sitzteil 2 vorn angehoben, so daß sich insgesamt eine
stärker
nach hinten abfallende Neigung des Sitzteiles 2' samt Rückenlehne 3' ergibt.
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Wird
aus der Stellung gemäß 6 die
hintere Traverse 7' mittels
des entsprechenden Stellgliedes gedreht (entgegen dem Uhrzeigersinn
in der Zeichnung) so ergibt sich die Position gemäß 8, bei
der das hintere Ende des Sitzteiles 2' angehoben ist, so daß sich eine
Lage des Sitzteiles 2' ergibt,
die etwa parallel zur Aufstandsfläche oder auch leicht nach vorn
gebeugt verläuft.
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Sofern
ausgehend von der Position gemäß 6 beide
Traversen 6' und 7' durch Betätigung der Stellglieder
entsprechend gedreht werden, ergibt sich die Position gemäß 9.
Der Sessel ist somit in unterschiedliche Lagen einfach zu positionieren.
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Auch
bei dieser Ausführungsform
ist das Gehäuse 12', welches die
beiden motorischen Stellantriebe beinhaltet, als steife Verbindung
zwischen den beiden Traversen 6', 7' ausgebildet, wobei die Traversen
in den entsprechenden Ausnehmungen des Gehäuses 12' drehbar gelagert sind. Die Ausbildungen
und Wirkungsweise der Stellmotoren, die in dem Gehäuse 12' angeordnet
sind, entspricht der Beschreibung des anderen Ausbildungsbeispiels.
Lediglich die Montage des Gehäuses
ist in anderer Weise vorgenommen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 bis 9 ist
das Gehäuse 12 des
Stellantriebes von der dem Sitzteil 2' abgewandten Seite der Traversen 6', 7' auf dies mit
Ausnehmungen aufgesteckt, in denen die Traversen gelagert sind und
in die die Stellhebel 8', 9' eingesetzt
sind. In der Montagesollposition sind die Ausnehmungen durch entsprechende
Verschlußteile 13' versperrt,
die auf der dem Sitzteil 2' zugewandten
Seite auf das Gehäuse 12' aufgebracht
und an diesem fixiert sind.
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Die
Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle
neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.