DE19942904A1 - Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Eine Brennkraftmaschine weist wenigstens einen Zylinder (6) auf, in dem ein Kolben (16) hin und her beweglich ist, der über eine Übertragungsmechanik (18, 32; 18, 56) mit einer vom Kolben drehantreibbaren Welle (26; 50, 52) verbunden ist. Der Zylinder (6) weist einen oberhalb des Kolbens ausgebildeten Arbeitsraum (32) und einen zwischen dem Kolben und einer Trennwand (10) des Zylinders ausgebildeten Frischladungsraum (34) auf. Vom Frischladungsraum (34) in den unteren Bereich des Arbeitsraums (32) führt ein Strömungspfad (36), der freigegeben wird, wenn sich der Kolben im Bereich seines unteren Totpunktes befindet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Hubkolbenbrennkraftmaschinen ist es üblich, im Zylinderkopf oberhalb des Kolbens
Einlaß- und Auslaßventile anzuordnen, über die der Arbeitsraum mit Frischladung be
schickt wird und die verbrannte Ladung aus dem Arbeitsraum abgeführt wird. Die für die
im allgemeinen als Tellerventile ausgebildeten Einlaß- und Auslaßventile zur Verfügung
stehenden Querschnitte sind, weil die Ventile nebeneinander im Zylinderkopf angeordnet
werden müssen, auch dann begrenzt, wenn der Zylinderkopf gewölbt ausgebildet ist. Die
Ein- und Außenquerschnitte bestimmen die mögliche Ladung je Arbeitshub und damit das
maximal mögliche Drehmoment der Brennkraftmaschine und haben wegen entstehender
Strömungsverluste auch entscheidenden Einfluß auf die maximale Leistung.
Insbesondere für nach dem Zweitaktprinzip arbeitende Hubkolbenbrennkraftmaschinen ist
bekannt, in der Zylinderwand Schlitze vorzusehen, die normalerweise durch das Kolben
hemd abgeschlossen sind und nach einem bestimmten Kolbenhub freigegeben werden,
so daß die Zufuhr der Frischladung und die Abfuhr verbrannter Ladung durch solche
Schlitze hindurch erfolgen kann. Durch die begrenzte Spülung des Arbeitsraums sinkt die
maximale Frischladung. Außerdem besteht ein Problem dahingehend, daß die verbrannte
Ladung nicht einwandfrei von der Frischladung getrennt werden kann und/oder ein Teil
der Frischladung mit der bereits verbrannten Ladung entweicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hubkolbenbrennkraftmaschine zu schaf
fen, die bei einfachem Aufbau eine hohe Füllung ermöglicht und gute thermodynamische
Voraussetzungen für eine optimale Ladungsverbrennung bietet.
Der grundsätzliche Aufbau einer Brennkraftmaschine zur Lösung der genannten Aufgabe
ist im Hauptanspruch gekennzeichnet.
Dadurch, daß unterhalb des Kolbens ein Frischladungsraum vorgesehen ist, wird wäh
rend eines Aufwärtshubs des Kolbens Frischladung angesaugt und während eines Ab
wärtshubs komprimiert, so daß die Frischladng dann rasch und mit hoher Energie in den
Arbeitsraum einströmt, aus dem die verbrannte Ladung verdrängt wird. Dadurch, daß
Einlaßventileinrichtung und Auslaßventileinrichtung an völlig getrennten Stellen des Zylin
ders angeordnet werden können, stehen große Strömungsquerschnitte zur Verfügung.
Die im Bereich des unteren Totpunktes des Kolbens in den Arbeitsraum einströmende
Frischladung kann ebenso wie die im Frischladungsraum befindliche Frischladung zur
Kühlung des Kolbens verwendet werden, wodurch an dessen Materialien und Konstrukti
on verminderte Anforderungen gestellt sind. Des weiteren ist eine effektive Trennung des
Frischladungsraumes von Schmiermittel im Kurbeltrieb gewährleistet, was für die Abgas
qualität vorteilhaft ist und Ölabstreifringe am Kolben überflüssig macht.
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und
weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer Brenn
kraftmaschine und
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Brenn
kraftmaschine.
Gemäß Fig. 1 weist ein ein- oder mehrteilig ausgebildetes, insgesamt mit 2 bezeichnetes
Motorgehäuse ein Kurbelgehäuse 4, einen Zylinder 6 und einen Zylinderkopf 8 auf.
Es ist nur ein Zylinder 6 dargestellt; es versteht sich, daß mehrere Zylinder hintereinander
angeordnet sein können.
Der Zylinder 6 ist durch eine Trennwand 10 in einen oberen Bereich 12 und einen unteren
Bereich 14 geteilt. Im oberen Bereich des Zylinders 6 arbeitet ein im wesentlichen hemd
los ausgebildeter Kolben 16, der starr mit einer Kolbenstange 18 verbunden ist, die unter
zumindest weitgehender Abdichtung durch eine Öffnung 19 der Trennwand 10 hindurch
geführt ist. An ihrem unteren Ende ist die Kolbenstange 18 starr mit einem in dem unteren
Bereich 14 des Zylinders 6 unter Führung durch die Zylinderwand hin- und herbewegli
chen Führungsbauteil 20 verbunden, das in Art eines herkömmlichen Kolbens über ein
Pleuel 22 mit einer Kurbel 24, einer Kurbelwelle 26 verbunden ist. Es versteht sich, daß
das Führungsbauteil 20 den Querschnitt des Zylinders 6 nicht ausfüllen muß, sondern als
Kreuz- oder Schmalschlitten ausgebildet sein kann.
Die im wesentlichen hemdlose und leichte Ausbildung des Kolbens 16 ist dadurch mög
lich, daß der Kolben 16 infolge seiner starren Verbindung mit der linear geführten Kolben
stange 18 nicht verkippen kann.
Im Zylinderkopf 8 ist wenigstens ein an sich bekanntes Auslaßventil 28 angeordnet, das in
irgendeiner herkömmlichen Weise, beispielsweise mittels einer Nockenwelle, elektrisch,
elektromagnetisch usw. betätigt ist und eine Verbindung zwischen einem Auslaßkanal 30
und einem oberhalb des Kolbens 16 im oberen Bereich 12 des Zylinders ausgebildeten
Arbeitsraum 32 freigibt. Das Auslaßventil kann mit sehr großem Durchmesser ausgebildet
sein. Es können ein oder mehrere Auslßventile vorgesehen sein.
Zwischen dem Kolben 16 und der Trennwand 10 ist ein Frischladungsraum 34 gebildet.
Im unteren Bereich des Frischladungsraums 34, d. h. dem Bereich, der von dem Kolben
16 überfahren wird, wenn dieser seinen unteren Totpunkt erreicht, ist die Innenwand des
Zylinders 6 mit nutartigen Ausnehmungen 36 ausgebildet, die in Umfangsrichtung des
Zylinders voneinander beabstandet sind.
Durch wenigstens eine, durch die Zylinderwand hindurchführende Einlaßöffnung 38 hin
durch ist der Frischladungsraum 38 mit einem Einlaßkanal 40 verbunden, wobei die Ver
bindung zwischen Einlaßkanal 40 und Frischladungsraum 34 mittels eines beispielsweise
elektrisch betätigten Steuerventils 42 verschließbar ist.
Die Einlaßöffnung 38 kann so weit unten angeordnet sein, daß sie nicht vom Kolben 16
überfahren wird, selbst wenn dieser sich in seinem unteren Totpunkt befindet.
Im folgenden wird die Funktion des beschriebenen Motors im Zweitaktbetrieb erläutert:
Es sei angenommen, der Kolben 16 befinde sich kurz vor dem unteren Totpunkt und
überfährt die Ausnehmungen 36. Das Auslaßventil 28 wird geöffnet und die oberhalb des
Kolbens 16 befindliche verbrannte Ladung strömt in den Auslaßkanal 30, wobei diese
Strömung durch die Frischladungsströmung unterstützt wird, die vom Frischladungsraum
34 in den Arbeitsraum 32 strömt, sobald der Kolben 16 die Ausnehmungen 36 überfährt.
Diese Frischladungsströmung strömt vollständig innerhalb des Zylinders aus dem
Frischladungsraum 34 durch die Ausnehmung 36 hindurch in den Arbeitsraum 32. Es
versteht sich, daß die Ausnehmungen 36 derart gestaltet sein können, daß die Frischla
dungsströmung einen geordneten Wirbel bildet, der den Arbeitsraum von unten nach
oben füllt und die verbrannte Ladung austreibt. Ein Teil der Frischladungsströmung kann
so gerichtet sein, daß sie sich längs der Oberfläche des Kolbens 16 bewegt und diesen
kühlt. Die Frischladungseinströmung kann durch entsprechende Gestaltung der Ausneh
mungen 36 auch derart gerichtet sein, daß sie sich etwa zum Zentrum des Arbeitsraums
32 hin bewegt, so daß im Bereich der Innenseite des Zylinders verbrannte Ladung ver
bleibt, die eine thermische Isolation zwischen der Frischladung und der Zylinderwand dar
stellt, was für eine vollständige Verbrennung der Frischladung vorteilhaft ist.
Wenn der Kolben 16 nach Erreichen seines unteren Totpunktes umkehrt und sich wieder
aufwärts bewegt, wird das Steuerventil 42 geöffnet, so daß unterhalb des Kolbens in
Frischladungsraum 34 aus dem Einlaßkanal 40 frische Luft eingesaugt wird.
Das Auslaßventil 28 wird während der Aufwärtsbewegung des Kolbens dann geschlos
sen, wenn die verbrannte Ladung im wesentlichen vollständig ausgeschoben ist, so daß
keine Frischladung in den Auslaßkanal 30 gelangt. Das Steuerventil 42 wird geschlossen,
wenn die Einströmung in den Frischladungsraum 34 im Bereich des oder nach dem obe
ren Totpunkt des Kolbens aufhört. Die im Arbeitsraum 32 befindliche Frischladung zündet
entweder selbst (Dieselmotor) oder wird von einer nicht dargestellten Zündkerze gezün
det, so daß sich der Kolben 16 bei geschlossenem Auslaßventil 28 abwärts bewegt und
dabei die im Frischladungsraum 34 befindliche Frischladung verdichtet. Wenn der Kolben
wiederum in den Bereich der Ausnehmungen 36 gelangt, setzt eine rasche Frischla
dungseinströmung in den Arbeitsraum 32 ein und der Zyklus beginnt erneut.
Die Gemischbildung kann entweder durch direkte Einspritzung von Kraftstoff in den Ar
beitsraum 32 erfolgen oder dadurch, daß der Frischluft bereits im Einlaßkanal 40 Kraft
stoff beigemengt wird. Es versteht sich, daß der Motor auch mit Gas betrieben werden
kann.
Durch die zur Verfügung stehenden großen Einströmquerschnitte, die energiereiche Ein
strömung und den günstigen Ladungswechsel lassen sich im Vollastbetrieb außerordent
liche große Ladungsmengen je Arbeitstakt vollständig verbrennen, so daß bei geringem
Schadstoffgehalt der Abgase hohe Drehmomente erzielbar sind, deren Effizienz durch
das Zweitaktverfahren zusätzlich erhöht wird. Der Aufbau des Motors ist durch das Fehlen
von Nockenwellen-gesteuerten Einlaßventilen vereinfacht.
Die Steuerung der Ladungsmenge, d. h. der Leistung der Brennkraftmaschine kann mittels
des Steuerventils 42 erfolgen, indem dessen Öffnungszeit in geeigneter Weise verkürzt
wird.
Es versteht sich, daß die Brennkraftmaschine beispielsweise bei geringer Leistungsanfor
derung auch derart betrieben werden kann, daß ein Arbeitstakt nur bei jedem zweiten
Kolbenhub erfolgt. Das Steuerventil 42 bleibt dann entsprechend lang geöffnet, so daß
während eines Verdichtungshubs im Frischladungsraum Frischladung durch das offene
Steuerventil 42 in den Einlaßkanal 40 ausgeschoben und beim Ansaughub wieder einge
saugt wird. Das oder die Auslaßventile 28 werden derart betätigt, daß sie während eines
Hubs, bei dem nur verbrannte Ladung ausgeschoben wird, offenbleiben, bis der Kolben
seinen oberen Totpunkt erreicht hat.
Ein aufgeladener Betrieb der Brennkraftmaschine ist dadurch möglich, daß im Einlaßkanal
40 stromoberhalb des Steuerventils 42 eine Ladeeinrichtung, beispielsweise ein Abgas
turbolader oder ein anderer Lader, vorgesehen ist, so daß durch den Einlaßkanal 40 be
reits vorverdichtete Frischladung bzw. Frischluft in den Frischladungsraum 34 gelangt.
Fig. 2 zeigt eine gegenüber Fig. 1 abgeänderte Ausführungsform einer Brennkraftmaschi
ne, wobei für funktionsgleiche Bauteile die gleichen Bezugszeichen verwendet sind.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 hat einen gegenüber Fig. 1 abgeänderten Kurbeltrieb.
Bei dem gemäß Fig. 2 eingesetzten Doppelkurbeltrieb sind zwei gegenläufig mit gleicher
Drehzahl drehende Kurbelscheiben 50, 52 vorgesehen, die über je ein Pleuel 54 und 56
mit dem Führungsbauteil 20 verbunden sind. Solche Doppelkurbeltriebe sind an sich be
kannt. Ihr Vorteil liegt darin, daß auf das Führungsbauteil 20 weitgehend keine Seiten
kräfte wirken, so daß ein reibungsärmerer Betrieb möglich ist. Des weiteren ist ein weit
gehender Massenausgleich gegeben, was zu Schwingungsvorteilen führt, und sind die
bewegten Massen vermindert, was höhere Drehzahlen und/oder größere Zylindervolumi
na zuläßt.
Es versteht sich, daß auch andere Systeme zum Antrieb einer Welle möglich sind, wie
Kreuzkopftriebe, Kurbelschlaufentriebe usw.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und
der der Fig. 1 liegt darin, daß im Bereich des unteren Totpunktes des Kolben 16 um den
Zylinder herum ein Ringraum 58 ausgebildet ist, der über das Steuerventil 42 mit dem
Einlaßkanal 40 und über in Umfangsrichtung voneinander beabstandete Löcher 60 mit
dem Zylinderinneren verbunden ist. Wie dargestellt, können längs des Umfangs des Zy
linders 6 mehrere Lochreihen 60, 61 ausgebildet sein, wobei beispielsweise eine obere
Lochreihe 60 sich, wie dargestellt, oberhalb des Kolbens 16 befindet, wenn sich dieser in
seinem unteren Totpunkt befindet, und eine untere Lochreihe 61 vom Kolben 16 nicht
mehr überfahren wird. Sobald der Kolben sich aus seinem unteren Totpunktbereich her
ausbewegt hat, ist der Ringraum 58 vom Arbeitsraum 32 getrennt und über die Löcher 60,
61 nur mit dem Frischladungsraum 34 verbunden.
Gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig. 1 liegt eine Eigenart der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 darin, daß der Ringraum 58 ein zusätzliches Volumen darstellt, in das die
Frischladung während der Abwärtsbewegung des Kolben 16 gedrängt wird und daß die
Löcher 60 beispielsweise derart ausgebildet sind, daß, wenn sich der Kolben in den Be
reich seines unteren Totpunktes bewegt, nur ein Teil der Löcher für ein Einströmen der
Frischladung aus dem Ringraum 58 in den Arbeitsraum 32 freigegeben ist. Insgesamt
wird ein weicheres Einströmen erzielt. Zumindest ein Teil der Löcher 60 kann derart aus
gebildet sein, daß ein Teil der Eintrömung längs der Oberfläche des Kolbens (Pfeile I)
erfolgt, wohingegen ein anderer Teil der Löcher die Einströmung in Richtung der Pfeile II
richtet.
Zur Laststeuerung kann wiederum das Steuerventil 42 dienen und/oder ein Lochring 62
vorgesehen sein, der den Zylinder umschließt und mit den Löchern 60 entsprechenden
Löchern ausgebildet ist. Der Lochring 62 ist mittels einer nichtdargestellten Einrichtung
verdrehbar, so daß er die in der Zylinderwand ausgebildeten Löcher 60, 61 mehr oder
weniger verdeckt und dadurch ein Einströmen von Frischladung in den Frischladungs
raum 34 bzw. den Arbeitsraum 32 verhindert.
Der Lochring 62 kann auch durch zwei getrennte und unabhängig voneinander betätigba
re Lochringe ersetzt sein, von denen einer den Durchlaß durch die oberen Löcher 60
steuert und der andere den Durchlaß durch die unteren Löcher 61 steuert.
Das Steuerventil 42 kann bei Vorhandensein des oder der Lochringe 62 entfallen.
Es versteht sich, daß die beschriebenen Ausführungsformen in vielfältiger Weise mitein
ander kombiniert und/oder abgeändert werden können.
Beispielsweise können die Ausnehmungen 36 der Fig. 1 oder die Löcher 60 der Fig. 2
längs des Umfangs des Zylinders in unterschiedlicher Höhe angeordnet sein, so daß die
Frischladungseinströmung sukzessive einsetzt und einen gezielten Wirbel bildet.
Es können mehrere Steuerventile 42 vorgesehen sein. In einer vereinfachten Ausfüh
rungsform kann das oder können die Steuerventile durch passiv gesteuerte Flatter- bzw.
Klappenventil(e) ersetzt sein.
Die Löcher 60, 61 oder die Ausnehmungen 36 können unterschiedlich groß, hoch, lang,
schräg usw. ausgebildet und positioniert sein, so daß den jeweiligen Verhältnissen ent
sprechende optimale Ladungswechsel- und Brennbedingungen geschaffen sind. Die Lö
cher und Ausnehmungen müssen nicht in den gesamten Umfang des Zylinders herum
angeordnet sein.
Die beschriebenen Ausführungsformen haben den Vorteil, daß die Einströmung unmittel
bar durch die Stellung des Kolbens bestimmt wird und kein mechanisch betätigtes, un
mittelbar an den Arbeitsraum grenzendes Einlaßventil erforderlich ist. Alternativ kann im
Kolben selbst ein oder können im Kolben mehrere Ventile angeordnet sein, wie sie bei
spielsweise in der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung 199 25 445.1-13 beschrie
ben sind, oder es können im Weg von der Frischladungskammer zum Arbeitsraum ein
oder mehrere mechanisch bewegte Ventile angeordnet sein.
Insgesamt wird mit der Erfindung eine Brennkraftmaschine mit außerordentlich hohem
Drehmoment und außerordentlich hoher spezifischer Leistung geschaffen, die alle Vor
aussetzungen für einen geringen Verbrauch und eine günstige Abgaszusammensetzung
schafft und die auch bei Teillastbetrieb mit geringen Drosselverlusten, d. h. geringem An
stieg des spezifischen Verbrauchs arbeitet. Des weiteren ermöglichen die schwingungs
technischen Ventile, die mit der Erfindung erzielt werden, eine langhubige Auslegung der
Maschine, wodurch eine besondere Rufladung in den Hintergrund tritt.
Claims (10)
1. Brennkraftmaschine, enthaltend
wenigstens einen Zylinder (6), in dem ein Kolben (16) hin und her beweglich ist, der über
eine Übertragungsmechanik (18, 32; 18, 56) mit einer vom Kolben drehantreibbaren Welle
(26; 50, 52) verbunden ist, wobei oberhalb des Kolbens im Zylinder ein Arbeitsraum (32)
gebildet ist, dem über eine Einlaßventileinrichtung (36; 60, 61) Frischladung zuführbar ist,
und aus dem verbrannte Ladung durch eine Auslaßventileinrichtung (28) hindurch entwei
chen kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Kolben (16) an seiner vom Arbeitsraum (32) abgewandten Seite starr ange
brachte, an diesem freien Ende mit der Übertragungsmechanik verbundene Kolbenstange
(18) durch eine Öffnung (19) einer den Zylinder senkrecht zur Bewegungsrichtung des
Kolbens trennenden Trennwand (10) unter Abdichtung linear hindurchgeführt ist, so daß
zwischen dem Kolben und der Trennwand ein Frischladungsraum (34) gebildet ist, der
über eine steuerbare Frischlufteinlaßeinrichtung (38, 40, 42; 60, 61, 58, 42, 40) mit der
Umgebung verbunden ist, und daß die Einlaßventileinrichtung einen Strömungspfad (36;
61, 58, 60) vom Frischladungsraum in den unteren Bereich des Arbeitsraums freigibt,
wenn sich der Kolben im Bereich seines unteren Totpunktes befindet.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(16) im wesentlichen hemdlos ausgebildet ist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strömungspfad der Einlaßventileinrichtung durch in der Innenwand des Zylinders (6) aus
gebildete Ausnehmungen (36) gebildet ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Frischladungsraum (34) mit einem den Zylinder (6) umgebenden Ringraum (58) über in
Umfangsrichtung des Zylinders voneinander beabstandete, durch die Zylinderwand hin
durchführende Löcher (60, 61) verbunden ist, die derart angeordnet sind, daß sie eine
Einströmung der Frischladung aus dem Ringraum in den Arbeitsraum im Bereich des un
teren Totpunktes des Kolbens freigeben.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
strömlöcher (60, 61) mehrere unterschiedlich hoch angeordnete Lochreihen enthalten,
wobei eine untere Reihe von Löchern (61) vom Kolben (16), in dessen unterer Totpunkt
stellung nicht überfahren wird.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein
den Zylinder (6) umgebender, verdrehbarer Lochring (62) vorgesehen ist, mit dem die
durch die Zylinderwand führenden Löcher (60, 61) mehr oder weniger verschließbar sind.
7. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der in den Arbeitsraum (32) führende Strömungspfad (36; 60) derart ausgebildet ist,
daß zumindest der Teil in dem Arbeitsraum einströmenden Frischladung längs der an
dem Arbeitsraum angrenzenden Oberfläche des Kolbens (16) strömt.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstange (18) mit einem im Zylinder (6) geführten Führungsbauteil (20) ver
Bunden ist, das mit dem Kurbeltrieb der Kurbelwelle verbunden ist.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbel
trieb als Doppelkurbeltrieb (50, 52, 54, 56) ausgebildet ist.
10. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaßventileinrichtung durch wenigstens ein im Zylinderkopf (8) angeordnetes
Tellerventil (28) gebildet ist.
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- 1999-09-08 DE DE1999142904 patent/DE19942904B4/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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