DE19632408A1 - Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine, die aus mindestens einem Verbrennungszylinder besteht, in dem sich zwei Kolben über zwei miteinander verbundenen Kurbelwellen gegeneinander bewegen, so daß sich zwischen beiden Kolben die Brennkammer bildet und der Gaswechsel mit einer gleichströmigen Spülung durch von beiden Kolben gesteuerte Ein- und Auslaß­ schlitze in der Zylinderwand erfolgt, wobei diese Maschine mit einem Druck­ öl-Umlaufschmiersystem versehen ist, das an eine Ölwanne angeschlossen ist.

Diese Brennkraftmaschine wurde früher erfolgreich verwendet, ist aber wegen verschiedener Mängel in letzter Zeit in Vergessenheit geraten. Ein Grund dafür ist, daß diese Maschine einen extern angetriebenen Ladeluftverdichter benötigt, der normalerweise einen schlechten Wirkungsgrad hat und zudem teuer und platz­ raubend ist. Diese Maschinen können jedoch mit Kurbelkammer-Ladeluftpumpen versehen werden.

Ein Nachteil der Kurbelkammer-Ladeluftpumpen ist ihr schlechter Wirkungsgrad wegen der relativ großen Toträume in den Kurbelkammern. Ein Zweitaktmotor mit Kurbelkammer-Schmierung und mit Kolben-Steuerung des Gaswechsels durch die Zylinderwandschlitze hindurch benötigt einen relativ langen Kolben, so daß die Kurbelkammern einen noch größeren Totraum aufweisen werden.

Ein weiteres Problem der Zweitakt-Motoren ist der Gaswechsel, der in extrem kurzer Zeit stattfinden muß, wobei der Wirkungsgrad um so höher wird, je schneller die Ein- und Auslässe, und zwar nach einem unsymmetrischen Steuer­ diagramm, gesteuert werden.

Der Wirkungsgrad einer Dieselbrennkraftmaschinen ist besonders abhängig von einer vollständigen Verbrennung des Brennstoffs in der Verbrennungskammer. Je vollständiger die Verbrennung ist, desto besser sind die auch die Abgasemissionen. Bei diesem Motoren verbrennt der eingespritzte Brennstoff, noch bevor er sich vollständig mit der frischen Ladung molekular vermischt hat, wodurch sich Rußpartikel bilden.

Die Anwendung einer Hubkolbenmaschine ist vor allem von ihrem Wirkungsgrad bei einem angemessenen Fertigungsaufwand abhängig, wobei mit der erhöhtem Wirkungsgrad auch die Abgasemissionen, insbesondere die Rußpartikel, verringert werden.

Da der Wirkungsgrad einer Brennkraftmaschine hängt von mehreren Faktoren ab, so daß er sich nur dann wesentlich verbessern läßt, wenn mehrere neue Maßnahmen und einige bereits bekannte Problemlösungen zweckmäßig miteinander kombiniert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wirkungsgrad einer Zweitakt- Diesel-Brennkraftmaschine mit Kurbelkammer-Ladeluftpumpen, bei gleichzeitig reduziertem Fertigungsaufwand, durch mehrere unterschiedliche Lösungen zu verbessern.

Diese einzige Aufgabe wird durch die Verbesserung verschiedener Bereiche des Motors mittels mehrerer neuer, unterschiedlicher Maßnahmen gelöst. Der Wir­ kungsgrad der Zweitakt-Dieselbrennkraftmaschinen wird gesteigert durch:

• a. eine Steigerung des Wirkungsgrads der Kurbelkammer-Ladeluftpumpen durch Reduzierung der Toträume der Kurbelkammer sowie der Toträume des Ladeluft­ trakts;
• b. eine Verlängerung der Dauer des Arbeitstakts durch Versetzung der Zylinder­ achse;
• c. eine Verbesserung des Gaswechsels durch größere Zeitquerschnitte, die aus einer Steuerung der Zylinderwandschlitze mittels Walzschiebern, die mit der doppelten Geschwindigkeit der Kurbelwelle rotieren, resultieren;
• d. eine Verbesserung der Verbrennung, dadurch, daß der Brennstoff in verdampftem Zustand zur Verbrennung mit der Frischladung vermischt wird.

Diese Maßnahmen sind in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche gegeben.

Die Erfindung in ihren Einzelheiten wird nachfolgend anhand von sieben Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 den Längsschnitt durch die Zylinder, quer zu beiden Kurbelwellen einer Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine mit Turbolader;

Fig. 2 den Axial-Schnitt eines erfindungsgemäßen Kolbens;

Fig. 3 den Längsschnitt durch die Zylinder, parallel zu beiden Kurbelwellen, einer mehrzylindrigen Gegenkolben-Maschine;

Fig. 4 den Axial-Schnitt der ersten Variante einer erfindungsgemäßen Brennkammer;

Fig. 5 den Radialschnitt durch die Brennkammer von Fig. 4;

Fig. 6 den Axial-Schnitt der zweiten Variante einer erfindungsgemäßen Brennkammer;

Fig. 7 den Radialschnitt durch die Brennkammer von Fig. 6.

In Fig. 1 ist eine Zweitakt-Gegenkolben-Brennkraftmaschine gezeigt. Maschine besteht aus einem zweiteiligen Zylinderblock 71, 71a, in dem sich zwei Kolben 5 und 5a gegeneinander bewegen. Bei dieser Maschine ist eine Gleichstromspülung vorgesehen, wobei die Einlaß-Schlitze 61 in der Zylinderwand jeweils durch den einen Kolben 5 und die Auslaß-Schlitze 62 durch den Kolben 5a gesteuert werden. Dabei sind außerdem je zwei Walzschieber 11 und 12 für die Steuerung der Wand­ schlitze 61 und 62 nach einem unsymmetrischen Steuerdiagramm vorgesehen.

Diese Maschine ist mit Kurbelkammer-Ladeluft-Pumpen und einem Turbolader 9 versehen und besteht im wesentlichem aus einem Zylinderblock aus zwei Teilen 71 und 71a mit mehreren Verbrennungszylindern 72, je zwei Kurbelkammer-Deckeln 4, je einem Kolben 5 und 5a in jedem Zylinder 72, zwei einteiligen Kurbelwellen 6 mit Pleuelstangen 7, zwei Ölabscheiders 28, einem Turbolader 9, einem Lade­ luftkühler 10, je zwei rotierenden Einlaß- bzw. Auslaß-Walzschieber 11 bzw. 12, einer Ölwanne 13, an der ein Drucköl-Umlaufschmiersystem angeschlossen ist, und anderem.

Zwischen beiden Zylinderblockteilen 71 und 71a und den beiden Kurbelkam­ mer-Deckel 4 sind beide Kurbelkammern 14 ausgebildet, die jeweils mit Einweg- Einlaß- und Auslaßventilen 15 bzw. 16 versehen ist. Im oberen Bereich jeder Kurbelkammer 14 sind zwei Einlaß-Ventile 15 angeordnet, die aus Blattfedern 17 ausgebildet sind, so daß während des Aufwärtshub des Kolbens die Blattfedern 17 zwischen den Wangen der Kurbelwelle 6 flattern. Durch diese Anordnung und Gestaltung der Einlaßventile 15 wird der Totraum der Kurbelkammer-Pumpen ver­ ringert. Alle Kurbelkammern 14 sind über die Einlaßventile 15 mit einem gemein­ samen Einlaß-Sammelraum 20 verbunden. Außerdem ist dieser Sammelraum durch jeweils einen Kanal 21 mit jeder Kurbelkammer 14, unterhalb des Kolbens 5 bzw. 5a bei dessen OT-Stellung verbunden. Beim Aufwärtshub der Kolben 5 und 5a wird frische Luft aus dem Sammelraum 20 angesaugt und beschleunigt, so daß, wenn beide Kolben 5 bzw. 5a OT erreichen und den Kanal 21 öffnen, die Kurbelkammern 14 mit frischer Luft nachgeladen werden.

Im untersten Bereich jeder Kurbelkammer sind zwei Auslaß-Ventile 16 angeordnet, die ebenfalls aus Blattfedern 18 bestehen. Die Blattfedern 18 sind durch kleine Wellen 19 schwenkbar angeordnet, so daß entweder die Blattfedern 18 durch Umschwenken gespannt, die Auslaß-Ventile 16 eingeschaltet und dadurch die Lade­ luftpumpen in Betrieb gesetzt werden, oder die Blattfedern 18 entspannt, die Auslaß-Ventile 16 geöffnet und die Ladeluftpumpen außer Betrieb gesetzt werden. Durch die Auslaß-Ventile 16 werden die verdichtete Ladeluft und das ausgelau­ fene Schmieröl aus den Kurbelkammern 14 ausgestoßen.

In jeder Kurbelkammer 14 ist eine einteilige Kurbelwelle 6 durch Gleitlager gelagert. Die Zylinderachse ist um ca. 1/3 des Kurbelradius seitlich zu den Achsen beider Kurbelwellen 6 versetzt, so daß der Kurbelwellen-Winkel beim Arbeitstakt verlängert und der Unterschied zwischen den Spitzenwerten der Normalkräfte beider Kolben 5 und 5a an der Zylinderwand beim Arbeits- und Verdichtungstakt verringert wird.

Am Kurbelzapfen jeder Kurbelwelle 6 ist die Pleuelstange 7 ebenfalls durch ein Gleitlager gelagert. Die untere Hälfte dieses Lagers ist von einem Metallband 27 umfaßt, dessen Enden an der Unterseite der Pleuelstange 7 verschraubt sind. Dadurch wird der Totraum der Kurbelkammer-Pumpen weiter verringert. Die Pleuel­ stange 7 ist durch zwei Schrauben am Kolbenbolzen 22 verschraubt, der im Kolben 5 bzw. 5a gelagert ist. Im Zylinder zwischen beiden Kolben 5 und 5a ist die Brennkammer ausgebildet. Jeweils ein erfindungsgemäßer Kolben 5 bzw. 5a ist in Fig. 2 gezeigt. Zwei Varianten einer erfindungsgemäßen Brennkammer 8 sind in Fig. 4 bis 7 gezeigt.

Die Auslaßseiten aller Kurbelkammern 14 jeder Kolbenreihe münden in einen gemeinsamen Ladeluftkanal 50, der seinerseits über die Ladeluftleitung 51 mit dem gemeinsamen Einlaßkanal 65 aller Verbrennungszylinder verbunden ist. In beiden Ladeluftleitungen 51 ist je ein Ölabscheider 28 angeordnet, der mit Wasser gekühlt und im Wassermantel des Zylinderblocks 71, 71a angeordnet ist.

Jeder Ölabscheider 28 besteht aus zwei tiefgezogenen Blechteilen 52 und 53, die miteinander und an zwei Rahmen 54 verlötet sind. Diese Rahmen 54 sind durch elastische Dichtungen gegen den Wassermantel abgedichtet. Das eine Blechteil 52 hat ein U-förmiges Profil und in dem anderen Blechteil 53 sind mehrere, zick-zack-förmig verlaufende Kanäle 55 tiefgezogen.

Die Ladeluft strömt durch das Innere des U-förmigen Blechteils 52 und durch die zick-zack-förmig verlaufenden Kanäle 55 des anderen Blechteils 53, wobei das Innere dieser Kanäle mit Wasser gefüllt ist. Bei der Strömung der Ladeluft durch die tiefgezogenen Kanäle 55 wird die Ladeluft gekühlt, das enthaltene Schmieröl kondensiert und durch die Einwirkung der Trägheits- und Schwerkräfte von der Ladeluft abgeschieden. An der Unterseite der tiefgezogenen Kanäle 55 ist jeweils ein Gitter 56 vorgesehen, so daß die Ladeluftströmung oberhalb der Gitter 56 entlangströmt und das abgeschiedene Schmieröl durch die Gitter auf den Boden der Kanäle 55 läuft. Das Schmieröl im Boden der Kanäle 55, von der Ladeluftströmung getrennt, läuft zu der untersten Stelle der gemeinsamen Ladeluft-Kanal 50 zurück.

Diese Brennkraftmaschine ist mit einem üblichen Drucköl-Umlaufschmiersystem versehen, das an eine Ölwanne 13 angeschlossen ist.

Die untersten Stelle beider gemeinsamen Ladeluft-Leitungen 50 sind über eine kleine Ölkammer 57 mit der Ölwanne 13 verbunden. In dieser Ölkammer 57 ist ein schwimmendes Ventil 59 angeordnet, so daß, wenn genügend Öl in dieser Ölkammer 57 vorhanden ist und das Ventil 59 schwimmt, die Öffnung am Boden der Ölkammer 57 offen ist und das Öl in die Ölwanne 13 zurückläuft. Wenn das Öl aus der Ölkammer 57 ausgelaufen ist und das Ventil 59 nach unten fällt, wird die Öff­ nung der Ölkammer 57 verschlossen, so daß die Ladeluft nicht aus dem Ladeluft-Kanal 50 ausströmen kann.

Der Gaswechsel in den Verbrennungs-Zylindern erfolgt durch Ein- und Auslaß-Schlit­ ze 61 bzw. 62 in der Zylinderwand, die von den Kolben 5 bzw. 5a gesteuert werden. Diese Schlitze 61 bzw. 62 werden zusätzlich durch je zwei Einlaß- und Auslaß-Walzschieber 11 bzw. 12 nach einem unsymmetrischen Steuerdiagramm ge­ steuert. Alle vier Walzschieber 11 und 12 werden von der Kurbelwelle 6 ange­ trieben und rotieren mit der doppelten Geschwindigkeit der Kurbelwellen 6, wodurch der Zeit-Querschnitt der Durchlaß-Schlitze 61 und 62 für den Gaswechsel vergrößert wird.

An der Auslaßseite der Verbrennungszylinder ist ein abgasgetriebener Turbo­ lader 9 angeschlossen. Vom Turbolader 9 verdichtete Ladeluft wird durch einen Ladeluft-Kühler 10 zur Einlaßseite der Verbrennungszylinder geführt. Die Lade­ luft-Leitungen von beiden Kurbelkammern 14 laufen zusammen in die Ladeluft-Lei­ tung 51 und münden gemeinsam mit der Ladeluftleitung 64 von dem Turbolader 9 in einen für alle Zylinder gemeinsamen Einlaßkanal 65, der unmittelbar vor dem Einlaß-Walzschieber 11 angeordnet ist. Zwischen den Mündungen beider Ladeluft­ leitungen 51 und 64 ist eine Sperrklappe 66 schwenkbar gelagert, die entweder die eine oder die andere Ladeluft-Leitung schließt oder sich zwischen den Mündungen beider Ladeluftleitungen befindet, wodurch diese offen bleiben.

Die vorstehend beschriebene Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine arbeitet auf folgende Weise: Beim Anlassen sind die Blattfedern 18 der Auslaß-Ventile 16 jeder Kurbelkammer 14 gespannt, wodurch die Kurbelkammer-Ladeluftpumpen einge­ schaltet sind. Dabei ist die Ladeluftleitung 51 der Kurbelkammer durch die Sperrklappe 66 zunächst geschlossen. Nach wenigen Kurbelwellenumdrehungen, wenn ein bestimmter Druck in der Ladeluftleitung 51 der Kurbelkammer aufgebaut ist, werden die Sperrklappe 66 umgekippt und die Ladeluftleitung 51 geöffnet und gleichzeitig die Ladeluftleitung 64 des Turboladers geschlossen. Dabei strömt die vorverdichtete Ladeluft aus der Kurbelkammer 14 durch den Einlaß-Walzschie­ ber 11 und durch die Einlaß-Schlitze 61 in den Verbrennungszylinder ein.

Nach Anlassen, bei Leerlauf und bei niedriger Teillast der Maschine sind die Blattfedern 18 der Auslaß-Ventile 16 der Kurbelkammer 14 gespannt und die Kurbelkammer-Ladeluftpumpen eingeschaltet. Dabei werden die Verbrennungs­ zylinder mit vorverdichteter Ladeluft sowohl von den Kurbelkammer-Pumpen als auch vom Turbolader 9 versorgt. Die Sperrklappe 66 befindet sich zwischen den Mündungen beider Ladeluftleitungen 51 bzw. 64.

Bei höherer Teillast und bei Vollast, wenn der Turbolader 9 ausreichend Lade­ luft liefert, werden die Blattfedern 18 der Auslaß-Ventile 16 der Kurbelkammer 14 umgekippt und entspannt und die Auslaßöffnungen der Kurbelkammer 14 geöff­ net, wodurch die Kurbelkammer-Ladeluftpumpen außer Betrieb gesetzt werden. Anschließend werden die Verbrennungs-Zylinder nur noch vom Turbolader 9 mit vorverdichteter Ladeluft versorgt.

In Fig. 2 ist der Axialschnitt eines erfindungsgemäßen Kolbens 5a gezeigt, dessen Draufsicht in Fig. 5 und 7 zu sehen ist. Der Kolben 5 ist ähnlich wie der Kolben 5a, nur sein Zylinderkopf ist das Gegenstück zum Kolben 5a. Kolben 5a besteht aus einem zylindrischen Grundteil 30, einem Kolbenkopf 31 und einer Lagerschale 32 für den Kolbenbolzen 22, die miteinander so verschraubt sind, daß Hohlräume im Kolbeninneren abgedichtet sind. Das zylindrische Grundteil 30 ist auf beiden Seiten offen, hat einen mittleren Boden, in dem die halbe Bohrung für den Kolbenbolzen ausgebildet ist, und weist im Inneren mindestens eine axial verlaufende Wand auf. Im unteren Bereich des Grundteils sind die Ölab­ streifringe angeordnet. In dem Grundteil 31 sind zur Kühlung mehrere Bohrungen 34 an dem zylindrischen Umfang vorgesehen. Die Lagerschale 32 für den Kolben­ bolzen 22 ist mit Hohlräumen ausgebildet, die durch die Verschraubung am Grund­ teil 30 gegen die Kurbelkammer abgedichtet sind. An dem Kolbenkopf sind die Dichtringe angeordnet und in seinem Inneren sind zur Kühlung des Kolbens mit Schmieröl auch mehrere Bohrungen vorgesehen: eine zentrale Axialbohrung 35 und mehrere Radialbohrungen 36, die mit den entsprechenden Bohrungen 33 und 34 des Grundteils 30 verbunden sind. Die Hohlräume im Kolbeninneren sind durch die Drosselbohrungen 37 mit der Kurbelkammer 14 verbunden, so daß bei Temperaturun­ terschieden durch diese ein Druckausgleich stattfindet.

Der Kolbenkopf ist aus temperaturbeständigem Material und als Kegelstumpf ausgebildet. An seinem Boden sind spiralförmige Kanäle vorgesehen, die in ähnliche, spiralförmige Kanäle am Kopf des Kolbens 5 greifen, so daß gegen Ende des Verdichtungstakts von der gequetschten Frischladung ein rotierender Wirbel in der Brennkammer 8 erzeugt wird.

In Fig. 4 ist der Achsialschnitt und in Fig. 5 der Radialschnitt einer ersten Variante einer erfindungsgemäßen Brennkammer 8 gezeigt. Im Zylinderblock 71 ist ein Ring eingepreßt, in welchem ein tiefer, schmaler Radialkanal 41 ausgebildet ist. Dieser Ring ist aus temperaturbeständigem, bei der Verbrennung katalytisch wirkendem und/oder Schadstoff absorbierendem Material. Die Wände des Radial­ kanals 41 sind elektrisch erhitzbar. Der Brennstoff wird durch die Einspritz­ düse 50 in einem konzentrierten Strahl tangential am Boden des Radialkanals 41 eingespritzt, wobei der Brennstoff bei nur begrenztem Kontakt mit der Frisch­ ladung sich hoch erhitzt und verdampft, so daß überwiegend nur die Brennstoff­ dämpfe in der Frischladung verbrennen. Dies ermöglicht eine erhebliche Reduzie­ rung der Rußbildung bei der Verbrennung in einem Dieselmotor.

In Fig. 6 und 7 sind der Axial- und Radialschnitt der zweiten Variante einer erfindungsgemäßen Brennkammer gegeben. Diese Brennkammer unterschiedet sich von der oben beschriebenen nur dadurch, daß ein Abschnitt 45 eines Radialkanals 46 hinter der Einspritzdüse 50 geschlossen bzw. rohrartig ausgebildet ist. Dadurch wird der Kontakt des eingespritzten Brennstoffs mit der Frischladung während seiner Erhitzung und Verdampfung verringert.

In Fig. 3 ist eine größere Gegenkolben-Brennkraftmaschine gezeigt, die aus zwei oder mehreren mehrzylindrigen Gegenkolben-Brennkraftmaschinen der oben be­ schriebenen Art zusammengebaut ist, wobei die einzelnen Maschinen achsenparal­ lel nebeneinander oder sternförmig angeordnet sind. Die je zwei Kurbelwellen 6 jeder einzelnen Maschine sind durch je ein Kegelradgetriebe über eine Antriebs­ welle 75 miteinander verbunden, wobei jedes Kegelradgetriebe aus je zwei Kegel­ rädern 73 und 74 besteht und die Antriebswelle 75 parallel zu den Zylinder­ achsen angeordnet ist.

An der Antriebswelle 75 jeder einzelnen Maschine ist ein Zahnrad 76 durch eine Freilaufkupplung 77 gelagert. Die Zahnräder 76 aller Antriebswellen 75 sind im Inneren eines Zentral-Zahnrads 78 mit Innenverzahnung angeordnet und mit ihm verzahnt. Das Zentral-Zahnrad 78 ist an der Haupt-Antriebswelle 79 befestigt. Die Zahnräder 76 aller Antriebswellen 75 sind gegeneinander axial versetzt, so daß die Verwendung eines kleineren Zentral-Zahnrads 78 ermöglicht ist.

Durch die Verbindung der einzelnen Gegenkolben-Brennkraftmaschinen 70 mitein­ ander in einer größeren Maschine über jeweils eine Freilaufkupplung 77 kann jede einzelne Maschine allein oder auch alle Maschine zusammen betrieben werden, wodurch jede einzelne Maschine während des Betriebes beliebig ein- und ausschaltbar ist. Weiterhin ermöglicht diese Anordnung, eine große Maschine mit einem relativ kleinen Front-Profil und mit einer sehr günstigen Einbau­ konfiguration zu gestalten. Dabei kann eine solche Maschine besonders vorteil­ haft für den Antrieb von Fahr- und Flugzeugen verwendet werden.

Claims (18)

1. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine, die aus mindestens einem Verbren­ nungszylinder, in dem sich zwei Kolben über zwei miteinander verbundenen Kur­ belwellen gegeneinander bewegen, besteht, so daß sich zwischen beiden Kolben eine Brennkammer bildet und beide Kolben die Ein- und Auslaßschlitze in der Zylinderwand für einen längströmigen Gaswechsel im Zylinder steuern, wobei diese Maschine mit einem Drucköl-Umlaufschmiersystem, das an eine Ölwanne angeschlossen ist, versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kurbelkam­ mern durch jeweils ventilgesteuerte Ein- und Auslässe als Ladeluftpumpen aus­ gebildet sind, wobei jeweils mindestens ein Auslaß für Schmieröl an der unter­ sten Stelle der Kurbelkammern angeordnet ist, und daß die Ladeluft von der Kurbelkammer durch einen Ölabscheider geführt wird, so daß durch Ölkondensation und die Einwirkung der Trägheits- und Schwerkräfte das in der Ladeluft enthal­ tene Schmieröl abgeschieden und in die Ölwanne zurückgeführt wird.

2. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß im Inneren beider Kolben (5, 5a) zur Reduzierung des Totraums beider Kurbelkammern (14) abgedichtete Hohlräume (38) zur Steigerung des Wir­ kungsgrads der Ladeluftpumpen ausgebildet sind.

3. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Kolbeninneren Ein- und Auslaufbohrungen für Schmieröl, die von den Hohlräumen im Kolbeninneren abgetrennt sind, zur Kühlung des Kolbens vorgesehen sind.

4. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (38) des Kolbens (5 bzw. 5a) durch kleine Drosselbohrungen (37) oder Bohrungen mit Rückschlagventilen mit der Kurbelkammer (14) verbunden sind.

5. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben aus drei fest miteinander verbun­ denen Teilen besteht, und zwar aus einem zylindrischen Grundteil (30) mit einem mittleren Boden, in dem die halbe Bohrung für den Kolbenbolzen (22) angeordnet ist, einem Kolbenkopf (31) mit den Dichtringen und einer Lagerschale (32) für den Kolbenbolzen (22) besteht, wobei die Pleuelstange (7) am Kolbenbolzen (22) verschraubt ist.

6. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der untersten Stelle der Kurbelkammer (14) und der Ölwanne (13) eine Ventilvorrichtung (57, 59) vorgesehen ist, die einen Rücklauf des Schmieröls aus der Kurbelkammer (14) in die Ölwanne (13) ermöglicht und zugleich das Austreten der Ladeluft in die Ölwanne (13) verhin­ dert, um die Ölwanne (13) vom Druck der Ladeluft zu entlasten.

7. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Ladeluftleitung (51 und 64) von den Kurbelkammer-Pumpen (14) und von einem Turbolader (9) über je ein Rückschlag-Ven­ til bzw. über eine gemeinsame, schwenkbare Sperrklappe (66) am Einlaß (65) des Verbrennungszylinders angeschlossen sind, so daß Ladeluft aus beiden Lade­ luftleitungen (51, 64) gleichzeitig in den Einlaß (65) einströmen kann, jedoch ein Rückströmen der Ladeluft in die jeweilige Ladeluftleitung (51, 64) verhin­ dert wird.

8. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff als ein konzentrierter Strahl am Boden eines engen, hocherhitzten Kanals (41 bzw. 42) in der Brennkammer (8) so eingespritzt wird, daß er bei geringstmöglichem Kontakt mit der Frischladung erhitzt und in verdampftem Zustand zur Verbrennung mit einer axial rotieren­ den Frischladung vermischt wird.

9. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennraum ein tiefer, schmaler und hoch erhitzter Radialkanal vorgesehen ist und daß der Brennstoff durch einen kon­ zentrierten Strahl tangential am Boden dieses Kanals bei weitestmöglichem Luftausschluß eingespritzt wird.

10. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt (45) des Radialkanals (42) im Brennraum (8), unmittelbar hinter der Einspritzdüse, geschlossen bzw. rohrartig ausgebildet ist, so daß der eingespritzte Brennstoff bei kleinstmöglichem Kontakt mit der Frischladung zur Verdampfung erhitzt wird.

11. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenkopf (31) als Kegelstumpf aus­ gebildet ist und daß am Boden dieses Kolbens (5 bzw. 5a) ineinandergreifende, spiralförmige Kanäle vorgesehen sind, so daß gegen Ende des Verdichtungstakts gequetschte Luft einen rotierenden Drall in der Brennkammer erzeugt.

12. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der Wände der Brennkammer (8), die zylindrische Wand (43) oder beide Kolbenköpfe (31) als thermodämmende, bei der Verbrennung katalytisch und/oder absorbierend wirkende Materialien ausge­ bildet sind.

13. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß vom Kolben (5 bzw. 5a) gesteuerte Schlitze (61 bzw. 62) in der Zylinderwand durch mindestens einen Walzschieber (11 oder 12), der mit der doppelten Geschwindigkeit der Kurbelwelle (6) rotiert, zusätzlich gesteuert sind.

14. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest am Auslaßwalzschieber (12) wenigstens eine Axialbohrung zur Ölkühlung vorgesehen ist.

15. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und Auslaß-Schlitze von je zwei Walzschiebern (11 und 12) gesteuert sind.

16. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölabscheider (28) mit einer Flüssigkeits­ kühlung, die mit der Flüssigkeitskühlung der Verbrennungszylinder (1) verbunden ist, versehen ist.

17. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderachse gegen die Achsen beider Kurbelwellen (6) seitlich wesentlich versetzt ist, so daß der Kurbelwellen-Win­ kel beim Arbeitstakt vergrößert wird, wobei der Arbeitstakt der Kolben (5, 5a) verlängert und der Unterschied zwischen den Spitzenwerten der Normalkräfte des Kolbens (5, 5a) an der Wand des Zylinders (71, 71a) beim Arbeits- bzw. Kompressionstakt verringert wird.

18. Gegenkolben-Zweitakt-Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Kurbelwellen durch zwei Kegelrad­ getriebe und eine axial angeordnete Antriebswelle miteinander verbunden sind und daß die Antriebswellen mehrerer einzelner Maschinen durch je ein Zahnrad über eine Freilaufkupplung mit einem Zentral-Zahnrad einer Haupt-An­ triebswelle verzahnt sind, so daß mehrere einzelnen Maschinen in einer größeren Maschine zusammengeschlossen sind.