DE19809300C2 - Viertakt-Verbrennungsmotor - Google Patents
Viertakt-VerbrennungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Viertakt-Verbrennungsmotor gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, der geeignet ist zur Ver
wendung in einer kompakten Leistungsarbeitsmaschine, z. B. einer tragbaren Schneidevor
richtung, einem Rasenmäher, einer Kettensäge oder dergleichen.
Ein Zweitakt-Verbrennungsmotor ist kleiner und leichter und erzeugt eine höhere Lei
stung im Vergleich zu einem Viertakt-Verbrennungsmotor. Daher wird ein kompakter luftge
kühlter, Zweitakt-Dieselmotor (nachstehend Zweitakt-Motor genannt) allgemein eingesetzt
als Antriebsquelle für eine kompakte Leistungsarbeitsmaschine, z. B. ein tragbares Schneidge
rät, wie in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. SHO 53-46733 und der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. SHO 54-3084 offenbart ist. Ein Zweitakt-Motor verbraucht jedoch
vergleichsweise mehr Kraftstoff und ist beim Lauf instabil, da er allgemein ein Spülsystem
durch Gasfluß einsetzt und ferner einen Nachteil darin hat, daß einige Probleme aus den Be
standteilen seines Abgases entstehen.
Aus der DE 85 31 242 U1 ist ein Viertakt-Verbrennungsmotor bekannt, der für je
den Zylinder ein von einer Nockenwelle gesteuertes Auslaßventil aufweist. Hierbei tritt
Ladung zwecks Vorverdichtung in das Kurbelgehäuse, welches mit dem Brennraum in
gesteuerter Leitungsverbindung steht. Die Leitungsverbindung besteht aus mehreren un
mittelbar in den Brennraum mündenden Überströmkanälen, deren Mündungschlitze nur in
der unteren Totpunktstellung des Kolbens von dessen Steuerkante freigegeben sind, wobei
in den Überströmkanälen Rückschlagventile vorgesehen sind. Hat der Kolben den Bereich
der unteren Totpunktstellung erreicht, so werden die Mündungsschlitze der Überströmka
näle freigegeben und es kann die vom Kolben im Kurbelgehäuse vorverdichtete Frischla
dung in den Verbrennungsraum ausströmen. Hierbei wird das Eindringen von Verbren
nungsgasen in die Überströmkanäle durch die Rückschlagventile verhindert. Bei einem
derartigen Viertakt-Verbrennungsmotor wird somit ein Gasfluss aus der Verbrennungs
kammer in die Kurbelkammer durch ein Rückschlagventil vermieden, das geschlossen ist,
wenn der Druck in der Verbrennungskammer groß gegenüber dem in der Kurbelkammer
ist. Hierbei wird jedoch das Rückschlagventil relativ stark belastet und besitzt demzufolge
nur eine geringe Lebensdauer.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, einen Viertakt-Verbrennungsmotor
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, der einer erhöhte Dauerhaftigkeit
aufweist.
Zur Lösung der Aufgabe ist der erfindungsgemäße Viertakt-Verbrennungsmotor in der
in dem Hauptanspruch angegebenen Weise gekennzeichnet.
Dadurch, dass sich das Abgasventil beim Abwärtswandern des Kolbens vor dem
zweiten Anschluss öffnet, wird der Druck in der Verbrennungskammer beim Abwärts
wandern des Kolbens verringert. Infolgedessen wird ein Gasrückfluss aus der Verbren
nungskammer in die Kurbelkammer vermieden. Ein besonderen Belastungen ausgesetztes
Rückschlagventil ist somit nicht mehr erforderlich, so dass die Dauerhaftigkeit des Vier
takt-Verbrennungsmotors insgesamt vergrößert wird.
In dem Motor gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Luft/Kraftstoffgemisch,
welches das Kurbelgehäuse füllt, durch die Verbindungsleitung von dem zweiten Anschluß in
die Arbeitskammer (Einlaßhub) zugeführt. Sodann wird das in die Arbeitskammer geströmte
Luft/Kraftstoffgemisch komprimiert durch einen sich hebenden Kolben (Kompressionshub)
und wird gerade oder kurz vor Erreichen des oberen Totpunkts gezündet, und nachfolgend
folgt ein Expansionshub und ein Auslaßhub, wenn das Abgasventil geöffnet ist.
Während des Auslaßhubs wird ein Verbrennungsgas in der Arbeitskammer physika
lisch ausgestoßen durch den sich hebenden bzw. steigenden Kolben. Da in diesem Motor das
Verbrennungsgas zwangsweise durch den Kolben ausgestoßen wird, im Gegensatz zu der
Spülung durch Gasfluß, die gewöhnlich vorliegt in einem herkömmlichen Zweitakt-
Verbrennungsmotor, kann die Variation des übrigen Gases vermindert werden. Dies erzeugt
ferner eine günstige Bedingung zum Sichern eines stabilen Laufs des Motors und ermöglicht
eine leichtere Steuerung der Emissionen.
Nach Vollendung des Auslaßhubs wird eine negativer Druck in der Arbeitskammer
durch den nach abwärts wandernden Kolben erzeugt, während das Abgasventil geschlossen
ist. Wenn der Kolben die Nähe seines unteren Totpunkts erreicht, wird der zweite Anschluß
geöffnet, wodurch ein Gemisch in der Kurbelkammer von dem zweiten Anschluß durch die
Verbindungsleitung in die Arbeitskammer strömt, wie oben beschrieben. Während einer Serie
dieser Hübe, dreht sich die Kurbelwelle zweimal (vollständig).
In dem Motor der Erfindung strömt das Schmieröl zusammen mit dem
Luft/Kraftstoffgemisch von der Einlaßsystem-Komponente durch den ersten Anschluß in das
Kurbelgehäuse und schmiert die Innenseite des Motors. Daher braucht dieser Motor keine
Ölwanne, die gewöhnlich installiert ist in einem Viertakt-Verbrennungsmotor. Die Weglas
sung der Ölwanne ermöglicht eine wesentliche Verminderung der Höhe des Motors auf die
selbe Höhe wie die eines herkömmlichen Zweitakt-Motors. Da der Zylinderkopf weder einen
Einlaßanschluß noch ein Einlaßventil sondern nur ein Abgassystem hat, besteht ein hoher
Freiheitsgrad für die Auswahl eines Ortes des Abgasanschlusses und des Ortes der Abgassy
stem-Komponente. Daher sind bei der Auslegung des Motors weniger Beschränkungen gege
ben, wenn dieser Motor als Leistungsquelle für eine kompakte Leistungsmaschine eingesetzt
wird.
Da der Aufbau mit zwei Anschlüssen in dem Zylinderblock ähnlich ist zu dem eines
herkömmlichen Zweitakt-Motors mit einem Spülanschluß und einem Abgasanschluß, ergibt
sich der ökonomische Vorteil, daß der erfindungsgemäße Motor leicht in der selben Produkti
onslinie hergestellt werden kann wie ein Zweitakt-Motor.
Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines Motors gemäß einer ersten Ausführungsform, aufge
nommen in einer Normalrichtung zur Kurbelwellen-Achse;
Fig. 2 eine Längsschnittansicht des Motors gemäß der ersten Ausführungsform, genommen
in einer Richtung längs der Kurbelwelle;
Fig. 3 eine diagrammartige Ansicht des Motors gemäß der ersten Ausführungsform;
Fig. 4A und 4B den Betrieb des Motors gemäß der ersten Ausführungsform, und sie zeigen
den Motor in einer frühen Phase bzw. Stufe eines Expansionshubs bzw. den Motor in einer
mittleren Stufe desselben Hubs;
Fig. 4C und 4D den Betrieb des Motors der ersten Ausführungsform, und sie zeigen den Mo
tor gerade vor einem Auslaßhub bzw. den Motor gerade nach dem Beginn des Auslaßhubs;
Fig. 4E und 4F den Betrieb des Motors gemäß der ersten Ausführungsform, und sie zeigen
den Motor, dessen Kolben an seinem unteren Totpunkt während seines Auslaßhubs positio
niert ist bzw. den Motor, dessen Kolben aufwärts während des Auslaßhubs wandert;
Fig. 4G und 4H den Betrieb des Motors gemäß der ersten Ausführungsform, und sie zeigen
den Motor in einer letzten Stufe eines Auslaßhubs bzw. den Motor gerade vor Beendigung des
Auslaßhubs;
Fig. 4I und 4J den Betrieb des Motors gemäß der ersten Ausführungsform, und sie zeigen den
Motor gerade nach der Vollendung eines Auslaßhubs bzw. den Motor in einem Einlaßhub,
währenddessen der Kolben nach Beendigung des Auslaßhubs nach unten zum unteren Tot
punkt wandert und eine Mischung in die Arbeitskammer strömt;
Fig. 4K und 4L den Betrieb des Motors gemäß der ersten Ausführungsform, und sie zeigen
den Motor in einem Kompressionshub gerade nach der Beendigung eines Einlaßhubs bzw.
den Motor in einer letzten Stufe des Kompressionshubs;
Fig. 5 ein Diagramm, welches jeden Hub in einer Arbeitskammer und einer Kurbelkammer
während der Schritte des Betriebs des Motors, die in Fig. 4A bis 4L gezeigt sind, erläutert;
und
Fig. 6 ein konzeptionelles Strukturdiagramm eines Motors, der gegenüber der ersten Ausfüh
rungsform modifiziert und in Fig. 3 dargestellt ist.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, luftge
kühlten Einzylinder-Motors. Fig. 1 ist eine Längsschnittansicht senkrecht zur Kurbelwellen-
Achse eines Motors gemäß der ersten Ausführungsform. Fig. 2 ist eine Längsschnittansicht
längs der Kurbelwelle des Motors, der derjenigen in Fig. 1 entspricht. Fig. 3 ist ein schemati
sches Diagramm eines Motors, in dem ein Kolben an seinem unteren Totpunkt positioniert ist.
Fig. 1 zeigt einen Motor mit einem Hubraum von 20 cm3 bis 30 cm3, welcher relativ
klein ist. Der Motor ist als Leistungsquelle zur Verwendung in einem tragbaren Schneidgerät
gedacht. Der Motor 1 hat einen Zylinderblock 3 mit Kühlrippen 2, und eine Arbeitskammer
oder Verbrennungskammer 7, die zwischen einem Zylinderkopf 6 und einem Kolben 5 gebil
det ist, der gleitbar in eine Bohrung 4 des Zylinderblocks 3 eingesetzt ist. Der Zylinder 6 hat
eine Zündkerze 9, die so angeordnet ist, daß sie mit der Verbrennungskammer 7 in Verbin
dung steht, und eine Abgasleitung 11, die einen Abgasanschluß 10 hat, der in Richtung der
Verbrennungskammer 7 zeigt. Der Abgasanschluß 10 wird durch ein Abgasventil 12 geöffnet
und geschlossen. Ein Schalldämpfer-Auspufftopf 13 als Abgassystem-Komponente ist mit
einer Abgasleitung 11 an deren anderem Ende verbunden, um das Abgas in die Atmosphäre
durch den Abgasanschluß 10, Abgasleitung 11 und den Auspufftopf 13 zu entlassen.
Ein Kurbelgehäuse 15 ist an dem Boden des Zylinderblocks 3 befestigt, um eine ge
schlossene Kurbelkammer 14 zu bilden. Eine Kurbelwelle 16, die in der Kurbelkammer 14
angeordnet ist, ist mit dem Kolben 5 durch einen Verbindungsstab 17 und einen Kolbenzapfen
18 verbunden. Als Ventilmechanismus in diesem Motor 1 wird ein Kniehebel-Mechanismus
eingesetzt, um das Abgasventil 12 anzutreiben. Dies bedeutet, daß der Motor 1 einen Schub
stab 19 hat, der sich aufwärts und abwärts an einer Seite des Zylinderblocks 3 (vergleiche Fig.
2) erstreckt, und das untere Ende des Schubstabs 19 wird über ein Getriebe 20 mit einer Noc
kenfläche eines Nockens 21 in Kontakt gebracht, der durch die Kurbelwelle 16 gedreht wird.
Das obere Ende des Schubstabs 19 ist in Eingriff mit dem Abgasventil 12 durch einen Knie
hebel 22.
Ein erster Anschluß 23 und ein zweiter Anschluß 24 sind an dem Zylinderblock 3 ge
bildet. Sie sind in Richtung der Bohrung 4 ausgebildet und werden durch den Kolben 5 geöff
net und geschlossen. Einlaßsystem-Komponenten sind an einem Abschnitt der Umfangswand
der Bohrung des Zylinderblocks 3 in der Nähe des ersten Anschluß 23 installiert. Die Einlaß
system-Komponenten weisen eine Einlaßleitung 26, die mit dem ersten Anschluß 23 verbunden
ist, einen Luftfilter 27 eines Luftreinigers 25, einen Membran-Vergaser 28 und ein Drossel
ventil auf, die von einem stromauf liegenden oder oberen Ende zu einer stromab liegenden
oder unteren Ende der Einlaßleitung 26 hin angeordnet sind.
Eine Übertragungswelle 36 ist mit der Ausgangsseite der Kurbelwelle 16 (linke Seite
in Fig. 2) über eine Zentrifugalkupplung 25 verbunden. Ein Kraftstofftank 29, in dem Benzin,
gemischt mit einigem Schmieröl enthalten ist, ist unterhalb des Motors 1 neben dem Kurbel
gehäuse 15 angeordnet. Das Benzin und das Schmieröl in diesem Kraftstofftank 29 werden
durch ein Rohr 30 zu dem Vergaser 28 zugeführt, durch den Vergaser 28 fein verteilt und so
dann in die Einlaßleitung 26 abgegeben. Der zweite Anschluß 24 steht mit der Kurbelkammer
14 durch eine Verbindungsleitung 31 in Verbindung (vergleiche Fig. 3).
Unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4A werden die Öffnungspositionen des ersten und
zweiten Anschlusses 23, 24 und eine Länge eines Einfassungsabschnitts 5a des Kolbens 5
beschrieben. Zunächst ist der erste Anschluß 23, der mit dem Vergaser 28 verbunden ist, an
der höchstmöglichen Position angeordnet, so daß der erste Anschluß 23 durch den Kolben
auch dann geschlossen wird, wenn der Kolben 5 seinen unteren Totpunkt erreicht, wie in Fig.
3 gezeigt ist. Auf der anderen Seite ist der zweite Anschluß 24, der mit der Kurbelkammer 14
verbunden ist, an einer Stelle angeordnet, wo der zweite Anschluß 24 vollständig geöffnet
wird, wenn der Kolben 5 fast den unteren Totpunkt erreicht. Die Länge des Einfassungsab
schnitts 5a des Kolbens 5 ist so ausgelegt, daß der zweite Anschluß 24 geschlossen gehalten
werden kann, auch wenn der Kolben 5 den oberen Totpunkt erreicht, wie in Fig. 4A gezeigt
ist, so daß der erste Anschluß 23 vollständig geöffnet ist, wenn der Kolben 5 den oberen Tot
punkt erreicht (vergleiche Fig. 4A).
Obwohl der mechanische Aufbau des Motors 1 ähnlich zu dem eines herkömmlichen
Zweitakt-Motors hinsichtlich der Tatsache ist, daß der erste und zweite Anschluß 23, 24 in
dem Zylinderblock 3 durch den Kolben 5 geöffnet und geschlossen werden, ist dieser Motor 1
ein Viertakt-Motor, wie man aus der nachstehenden Beschreibung hinsichtlich Fig. 4A-4L
erkennt. Um eine Verwechslung mit einem Zweitakt-Motor zu vermeiden, werden der zweite
Anschluß 24, der zu der Verbrennungskammer 7 gerichtet ist, und der erste Anschluß 23, der
zu der Kurbelkammer 14 gerichtet ist, nachstehend als Einlaßanschluß bzw. Ansauganschluß
bezeichnet.
Die Fig. 4A bis 4L zeigen den Betrieb des Motors 1. Die Schritte in einem vollstän
digen Betriebszyklus in dem Motors 1 erfolgen in der Reihenfolge der Fig. 4A bis 4L und
wiederholen sich beginnend mit Fig. 4A. Während eines Betriebszyklus dreht sich die Kur
belwelle 16 zweimal (Drehungen von 720°). Unter Bezugnahme auf die Fig. 4A bis 4L wird
jeder Zustand in dem Betriebszyklus des Motors 1 nachstehend beschrieben.
Fig. 4A zeigt einen Explosionshub des Motors 1, in dem der Kolben 5 im wesentlichen
an dem oberen Totpunkt positioniert ist. Obwohl in Fig. 4A die Zündkerze 9 bei der Zündung
gezeigt ist, wird die Kerze 9 tatsächlich gerade vor Erreichen des oberen Totpunkts des Kol
bens 5 gezündet. Wenn der Motor 1 sich in diesem Zutand befindet, strömt ein
Luft/Kraftstoffgemisch M von der Seite des Vergasers 28 durch den Ansauganschluß 23 in die
Kurbelkammer 14.
Die Fig. 4B und Fig. 4C zeigen eine Expansionshub des Motors 1. Während dieses
Expansionshubs, bis der Anschluß 23 durch den Kolben 5, der nach unten wandert, geschlos
sen wird, strömt das Luft/Kraftstoffgemisch 5 durch den Ansauganschluß 23 in die Kurbel
kammer 14.
Die Fig. 4D bis 4H zeigen einen Auslaßhub des Motors 1. Dieser Auslaßhub, wie aus
Fig. 4D zu verstehen, beginnt, bevor der Kolben 5 den unteren Totpunkt erreicht (vorgerückte
Öffnung des Auslaßventils). Das Auslaßventil 12 ist so eingestellt, daß es während der Zeit
dauer öffnet, in welcher der Einlaßanschluß 24 geschlossen wird.
Fig. 4E zeigt den Zeitpunkt, wenn der Kolben 5 im wesentlichen den unteren Totpunkt
erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist der Einlaßanschluß 24 vollständig geöffnet. Wenn es jedoch
bevorzugt ist, einen Gasfluß wischen der Verbrennungskammer 7 und der Kurbelkammer 14
zu verhindern, wird die Druckdifferenz zwischen der Verbrennungskammer 7 und der Kur
belkammer 14 im wesentlichen gleich Null gemacht, wenn der Einlaßanschluß sich zu öffnen
beginnt. Diese Einstellung kann durch Einstellen der Zeit, um das Abgasventil 12 zu öffnen,
erreicht werden.
Fig. 4I zeigt ein Verfahren zum Erzeugen eines negativen Drucks in der Verbren
nungskammer 7. In diesem Verfahren erzeugt der abwärts gehende Kolben einen negativen
Druck in der Verbrennungskammer 7, da das Abgasventil 12 geschlossen ist. In der Kurbel
kammer 14 wird das Luft/Kraftstoffgemisch M, das bereits in die Kurbelkammer 14 geströmt
ist, durch den Kolben 5 komprimiert. Aufgrund dieses Mechanismus macht der abwärts ge
hende Kolben 5 den Druck in der Verbrennungskammer 7 relativ klein. Auf der anderen Seite
macht er den Druck in der Kurbelkammer relativ hoch. Wenn der abwärts gehende Kolben 5
die Nähe des unteren Totpunkts erreicht, beginnt der Einlaßanschluß 24 sich zu öffnen und
folgt einem Einlaßhub, währenddessen das Luft/Kraftstoffgemisch in der Kurbelkammer 14 in
die Verbrennungskammer 7 durch diesen Einlaßanschluß 24 strömt. Mit anderen Worten
strömt während dieses Einlaßhubs das Luft/Kraftstoffgemisch, das in der Kurbelkammer 14
mit Druck beaufschlagt ist, in die Verbrennungskammer 7, als ob es in der Verbrennungs
kammer 7 absorbiert wird, deren Druck auf einen negativen Druck vermindert wurde (verglei
che Fig. 4J).
Die Fig. 4K und 4L zeigen eine Kompression des Motors 1. Dieses Verfahren wird
durch den ansteigenden Kolben 5 eingeleitet, während die Verbrennungskammer 7 mit dem
Luft/Kraftstoffgemisch geladen wird. Der ansteigende Kolben 5 erzeugt einen negativen
Druck in der Kurbelkammer 14. Wenn der Kolben 5 die Nähe des oberen Totpunkts erreicht,
öffnet sich der Ansauganschluß 23, und sodann beginnt das Luft/Kraftstoffgemisch in die
Kurbelkammer 14 zu strömen (vergleiche Fig. 4L). Fig. 5 zeigt tabellarisch die Sequenz der
Schritte in dem Betriebsmodus des Motors 1, auf den in den Fig. 4A bis 4L bezug genom
men wird.
Da in dem Motor 1 Schmieröl zusammen mit dem Luft/Kraftstoffgemisch M durch die
Einlaßleitung in die Kurbelkammer 14 zugeführt wird, wird das Innere des Motors 1 durch
das Schmieröl geschmiert. Daher ist eine Ölwanne, die normalerweise in einem Viertakt-
Motor vorgesehen ist, überflüssig. Dies eliminiert Beschränkungen bezüglich der Ausle
gungshöhe des Motors 1. Es kann auch die Höhe des Motors 1 reduzieren. Es ermöglicht auch
einen erhöhten Freiheitsgrad in der Motorauslegung.
Da in dem Motor 1 der Zylinderkopf 6 keinen Einlaßanschluß und kein Einlaßventil
sondern nur einen Auslaßanschluß 10 und ein Auslaßventil 12 hat, kann die Auslegungsposi
tion des Abgassystems, das heißt des Auspufftopfes 13 ausgewählt werden, ohne auf die
Auslegung des Einlaßsystems Rücksicht nehmen zu müssen. Daher ergibt sich ein weiterer
Freiheitsgrad bei der Auslegung einer tragbaren Leistungsarbeitsmaschine.
Da der Motor 1 ermöglicht, daß solche Einlaßsystem-Komponenten, wie ein Vergaser
oder dergleichen, auf der Seite des Zylinderblocks 6 wie in einem herkömmlichen Zweitakt-
Motor angeordnet werden, wird eine gut ausgeglichene Gesamtauslegung einer kompakten
tragbaren Leistungsarbeitsmaschine erreicht.
Da der Motor 1 kein Einlaßventil als Teil eines Ventilsystems hat, ist er einfacher und
leichter als ein gewöhnlicher Viertakt-Motor. Da der Motor 1 ein zwangsweises Ablaßsystem
in der Form eines Kolbens 5 hat, erlaubt er eine vollständigere Entleerung als der gewöhnliche
Zweitakt-Motor. Vom Standpunkt des stabilen Laufs und der Kraftstoffökonomie ist er daher
vorteilhaft.
Der Motor 1 ist beschrieben worden als bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Der Ansauganschluß 23 kann beispielsweise so angeordnet werden, daß der An
sauganschluß 23 halb offen ist, wenn der Kolben 5 sich in der Nähe des unteren Totpunkts
befindet, wie in Fig. 6 erläutert. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, daß Verbrennungsgas
in der Verbrennungskammer 7 von dem Ansauganschluß zu der Seite des Vergasers 28 zu
rückströmt. Um dieses Problem zu eliminieren, kann ein Zungenventil 32 als ein Prüfventil in
der Einlaßleitung 26 installiert werden. Das Zungenventil 32 ist durch eine gepunktete Linie
in Fig. 1 und als durchgezogene Linie in Fig. 6 gezeigt. Das Schmieröl kann zu der Kur
belkammer 14 durch eine separate Leitung durch Einsatz eines getrennten Spülungssystems
zugeführt werden.
Claims (4)
1. Viertakt-Verbrennungsmotor, aufweisend:
einen Zylinderblock (3) mit einer darin gebildeten Bohrung (4) und einen Boden;
einen Kolben (5), der gleitfähig in der Bohrung (4) des Zylinderblocks (3) eingesetzt ist und einen unteren Totpunkt hat;
einen Zylinderkopf (6), der über den Zylinderblock (3) angeordnet ist;
eine Verbrennungskammer (7), zwischen dem Zylinderkopf (6) und dem Kolben (5) gebildet ist;
eine Zündkerze (9), die auf dem Zylinderkopf (6) befestigt ist;
eine Abgassystem-Komponente (13);
einen Abgasanschluss (10), der in den Zylinderblock (3) gebildet ist und mit der Ab gassystem-Komponente (13) in Verbindung steht;
ein Abgasventil (12) zum Öffnen und Schließen des Abgasanschlusses (10);
ein Kurbelgehäuse (15), das mit dem Zylinderblock (3) an dessen Boden verbunden ist, um eine geschlossene Kurbelkammer (14) zu bilden;
eine Einlasssystem-Komponente (28);
einen in dem Zylinderblock (3) vorgesehenen ersten Anschluss (23), der mit der Ver brennungskammer (7) und mit der Einlasssystem-Komponente (28) zum Zuführen von Schmieröl zusammen mit Kraftstoff in Verbindung steht;
einen in dem Zylinderblock (3) vorgesehenen zweiten Anschluss (24), der die Kurbelkammer (14) mit der Verbrennungskammer (7) verbindet und geöffnet ist, wenn der Kolben (5) einen Punkt in der Nähe des unteren Totpunkts erreicht, wobei der zweiten An schluss (24) durch den Kolben (5) geöffnet und geschlossen wird; und
eine Verbindungsleitung (31), die den zweiten Anschluss (24) mit der Kurbelkammer (14) verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass
das Abgasventil (12) so eingestellt ist, dass es sich öffnet bevor der Kolben (5) den zweiten Anschluss (24) öffnet, wenn er abwärts wandert.
einen Zylinderblock (3) mit einer darin gebildeten Bohrung (4) und einen Boden;
einen Kolben (5), der gleitfähig in der Bohrung (4) des Zylinderblocks (3) eingesetzt ist und einen unteren Totpunkt hat;
einen Zylinderkopf (6), der über den Zylinderblock (3) angeordnet ist;
eine Verbrennungskammer (7), zwischen dem Zylinderkopf (6) und dem Kolben (5) gebildet ist;
eine Zündkerze (9), die auf dem Zylinderkopf (6) befestigt ist;
eine Abgassystem-Komponente (13);
einen Abgasanschluss (10), der in den Zylinderblock (3) gebildet ist und mit der Ab gassystem-Komponente (13) in Verbindung steht;
ein Abgasventil (12) zum Öffnen und Schließen des Abgasanschlusses (10);
ein Kurbelgehäuse (15), das mit dem Zylinderblock (3) an dessen Boden verbunden ist, um eine geschlossene Kurbelkammer (14) zu bilden;
eine Einlasssystem-Komponente (28);
einen in dem Zylinderblock (3) vorgesehenen ersten Anschluss (23), der mit der Ver brennungskammer (7) und mit der Einlasssystem-Komponente (28) zum Zuführen von Schmieröl zusammen mit Kraftstoff in Verbindung steht;
einen in dem Zylinderblock (3) vorgesehenen zweiten Anschluss (24), der die Kurbelkammer (14) mit der Verbrennungskammer (7) verbindet und geöffnet ist, wenn der Kolben (5) einen Punkt in der Nähe des unteren Totpunkts erreicht, wobei der zweiten An schluss (24) durch den Kolben (5) geöffnet und geschlossen wird; und
eine Verbindungsleitung (31), die den zweiten Anschluss (24) mit der Kurbelkammer (14) verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass
das Abgasventil (12) so eingestellt ist, dass es sich öffnet bevor der Kolben (5) den zweiten Anschluss (24) öffnet, wenn er abwärts wandert.
2. Viertakt-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste
Anschluss (23) in einer Position angeordnet ist, bei der der erste Anschluss (23) geschlossen
gehalten wird, wenn der Kolben (5) den unteren Totpunkt erreicht.
3. Viertakt-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Zylinderblock (3) eine Seitenwand hat, und die Einlasssystem-Komponente (28) auf der
Seitenwand des Zylinderblocks (3) installiert ist.
4. Viertakt-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass er ein luftgekühlter Motor ist.
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