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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte Zweitakt-Brennkraftmaschine
mit vergrössertem
Wirkungsgrad und niedrigerem Abgasausstoss. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf wechselweise Zweitakt-Brennkraftmaschinen
ohne Begrenzung von Leistung, Zylinder-Hubraum und Typ des verwendeten Brennstoffs,
ob vom Typ mit Verbrennung oder Einspritzung, ob durch Funken- (wie
beim Otto-Zyklus) oder Kompressionszündung (wie beim Diesel-Zyklus)
oder ob durch natürliche
Ansaugung oder durch Aufladung gespeist.
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Bei
allen Brennkraftmaschinen muss das Laden von Verbrennungsgas, das
heisst des Luft-Brennstoff-Gemischs, am Ende eines jeden thermodynamischen
Zyklus erneuert werden. Daher muss das verbrannte Gas ausgestossen
und eine neue Ladung von Verbrennungsgas in den Zylinder der Brennkraftmaschine
eingegeben werden.
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Der
Ausstoss (oder Auspuff) von verbrannten Gasen und das Ansaugen von
neuem Gas erfolgt nach dem Ausdehnungshub und vor dem Kompressionshub
des Zylinders.
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Bei
Viertakt-Brennkraftmaschinen wird die Erneuerung der Ladung von
Luft-Gas-Gemisch erhalten, indem zwei zusätz liche Kolbenhübe zwischen dem
Ausdehnungshub und dem Kompressionshub erfolgen, der erste zum Ausstossen
der verbrannten Gase, der zweite zum Ansaugen von neuem Brennstoff.
Diese beiden zusätzlichen
Hübe reduzieren
die Leistung der Brennkraftmaschine, weil die Pumpwirkung des Kolbens
während
dieser beiden Hübe
keine Leistung erzeugt und stattdessen Leistung von der Brennkraftmaschine
abzieht.
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Um
diesen Nachteil zu überwinden,
wurden Zweitakt-Brennkraftmaschinen
entwickelt. Eine Zweitakt-Brennkraftmaschine erzeugt mehr Motorleistung als
eine Viertakt-Brennkraftmaschine
mit demselben Zylinder-Hubraum, weil sie die Häufigkeit der durch den Kolben
ausgeführten
Arbeitshübe
verdoppelt.
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Es
ist ausgesprochen wichtig, die Luftströme, das Luft-Brennstoff-Gemisch
und die verbrannten Gase im Inneren der Brennkraftmaschine unter allen
Betriebsbedingungen zu optimieren, und es ist wesentlich, ein wirkungsvolles
Schmiersystem zu haben.
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Zahlreiche
Nachteile haben daher die Zweitakt-Brennkraftmaschinen an einer
grösseren
Verbreitung gehindert. Die Hauptnachteile sind folgende:
- 1) Verlust von unverbranntem Gemisch durch
den Auspuff;
- 2) unvollständige
Ansaugung und Spülung;
- 3) Verschmutzung der Zündkerze
durch mit dem Benzin gemischtes Öl;
- 4) Verstopfung und Verschmutzung des Auspuffrohres durch zusammen
mit dem Benzin verbranntes Öl;
- 5) Umweltverschmutzung durch zusammen mit dem Benzin verbranntes Öl;
- 6) Unzuverlässigkeit
der Kurbelelemente;
- 7) ungleichmässiger
Verschleiss des Zylinders, des Kolbens und der Dichtungsringe.
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Die
Zweitakt-Brennkraftmaschine nach der vorliegenden Erfindung ist
vom Typ mit Einrichtungsspülung,
das heisst einer mit Überström- oder
Einlasskanälen,
die an der Basis des Zylinders angeordnet sind, sowie Auspufföffnungen
am oberen Ende des Zylinders, dicht an dem Zylinderkopf oder an dem
Zylinderkopf selbst. Dies erzeugt einen Spülfluss von der Basis nach oben
des Zylinders, ohne jeden Rückfluss.
Diese Art von Spülung
ist Einrichtungsspülung
genannt.
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Bei
einer vorgezogenen Ausführung
der Zweitakt-Brennkraftmaschine nach der vorliegenden Erfindung
werden die verbrannten Gase durch ein in dem Zylinderkopf angeordnetes
gesteuertes Ventil ausgestossen. Der Auspuffzyklus kann asymmetrisch
sein, weil er durch einen Befehl ausgelöst wird, der das Abgasventil öffnet, und
der nicht einfach von der Wirkung des Kolbens abhängt. Er
ist daher viel leistungsfähiger
als der Auspuffzyklus von herkömmlichen
Zweitakt-Brennkraftmaschinen.
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Die
nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Zweitakt-Brennkraftmaschine
hat ebenfalls eine Ansaug- und Vor kammer, die von dem Kurbelmechanismus
getrennt ist, wodurch es dem Kurbelmechanismus erlaubt ist, auf
die gleiche Weise wie eine Viertakt-Brennkraftmaschine geschmiert
zu werden, und zwar unter Wiedergewinnung des Schmieröls und somit
ohne Austreten von Schmieröl
durch den Auspuff des Motors.
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Die
nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Brennkraftmaschine
kann vorteilhafterweise nicht nur bei Fahrzeugen verschiedener Arten
verwendet werden, wie Kraftfahrzeuge, Zwei- oder Dreirad-Fahrzeuge,
Mopeds, Motorräder
und Roller, sondern auch bei Werkzeugen und Geräten, wie Motorsägen, Rasenmähern usw.
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Weiter
kann die vorliegende Erfindung vorteilhafterweise im Bereich der
Bootsmotoren verwendet werden, zum Beispiel solche wie Aussenbordmotoren.
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Die
wichtigsten Vorteile von herkömmlichen Zweitakt-Brennkraftmaschinen
sind, dass sie leichter herzustellen sind, ein geringeres Gewicht
und ein hohe spezifische Leistung haben.
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Die
wichtigsten Nachteile sind ein hoher Brennstoffverbrauch, die Tatsache,
dass sie eine beachtliche Menge von Abgasen in Form von vorwiegend
Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoff erzeugen und die begrenzte Lebensdauer
der Verbindung zwischen Zylindern, Kolben und anderen beweglichen
Teilen.
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Diese
Nachteile, insbesondere die durch die Auspuffgase hervorgerufene
Verschmutzung, sind so schwerwiegend, dass die heutige und die zukünftige Gesetzgebung
in Bezug auf Umweltverschmutzung die Verwendung von herkömmlichen
Zweitakt-Brennkraftmaschinen praktisch nicht mehr vorsieht. Versuche,
diese Probleme zu lösen,
sehen die Verwendung von Abgaskatalysatoren oder das Zuführen der Brennstoffmischung
in die Verbrennungskammer durch direkte Einspritzung vor.
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Diese
Lösungen
waren jedoch nicht in der Lage, die Nachteile zufriedenstellend
zu überwinden.
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Tatsächlich sind
Abgaskatalysatoren bei der Entsorgung von Abgasen nur zum Teil leistungsfähig, und
mit Abgaskatalysatoren versehene Zweitakt-Brennkraftmaschinen können nicht
den Anforderungen der strengen Gesetze gegen Umweltverschmutzung
entsprechen. Ausserdem hat ein Abgaskatalysator in einer Zweitakt-Brennkraftmaschine
nur eine begrenzte Lebensdauer im Hinblick auf die grosse Menge
an Öl,
die von der Brennkraftmaschine ausgestossen wird, und als Ergebnis
muss der Katalysator verhältnismässig häufig ausgetauscht
werden. Dies führt
zu dem zusätzlichen
Problem der Entsorgung der verbrauchten Katalysatoren.
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Was
die direkte Einspritzung in die Verbrennungskammer betrifft, so
ist diese unwirtschaftlich, da sie einen hohen Einspritzdruck erfordert
und der Einspritzzyklus in einem wirklich kurzen Zeitraum ausgeführt werden
muss, was es schwierig macht, die Menge der der Brennkraftmaschine
zugeführten Mischung
zu kontrollieren, insbesondere bei kleinen Brennkraftmaschinen mit
Teilladungen. Weiter erfolgt der Spülzyklus in Brennkraftmaschinen
mit direkter Einspritzung durch Luft und Öl, wobei Öl zum Schmieren notwendig ist,
und das Problem der durch die Verbrennung des Öls hervorgerufenen Umweltverschmutzung
bleibt daher bestehen. Ausserdem ist das Spülen der Verbrennungskammer
mit reichlich Luft unvorteilhaft in Bezug auf die Leistungsfähigkeit, da
die erforderliche Pumpenleistung im wesentlichen vergeudet ist.
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Bei
der Zweitakt-Brennkraftmaschine nach der vorliegenden Erfindung
wird die Verbrennungskammer wirksam gespült, und zwar ohne unnötigen Verlust
an Luft an den Auspuff. Ein noch anderer Nachteil bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen,
die mit einem direkten Einspritzsystem des oben erwähnten Typs
ausgestattet sind, ist der, dass, auch wenn sie beim Starten geringe
Abgase erzeugen, sie nicht in der Lage sind, den gleichen niedrigen
Abgaspegel beizubehalten, nachdem sie für eine bestimmte Zeit gelaufen
sind, und zwar wegen dem ungleichen Verschleiss an der Kontaktfläche zwischen
Zylinder und Kolben. Diese Kontaktfläche ist bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen
hauptsächlich
wegen der Öffnungen in
der Zylinderwand und insbesondere wegen der Grösse der Ausstossöffnung oder
-öffnungen
einem ungleichen Verschleiss ausgesetzt, und wegen der Tatsache,
dass die Schmierung bei den heutigen Zweitakt-Brennkraftmaschinen
minimiert werden muss, wobei unter Berücksichtigung der Schwierigkeiten
in der Entsorgung von Schmieröl
so wenig Öl wie
möglich
verwendet wird.
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Es
muss darauf hingewiesen werden, dass die Schmierung bei Brennkraftmaschinen
sehr wichtig ist, da sie die mechanische Leistung verbessert, wobei
sie den erforderlichen Kraftaufwand reduziert, um den passiven Widerstand
der sich bewegenden Teile zu überwinden,
während
deren mechanische Eigenschaften erhalten bleiben, und sie den Verschleiss
an den sich im Kontakt miteinander befindlichen Motorteilen verhindert
oder reduziert. Bei einer Viertakt-Brennkraftmaschine wird Öl aus dem
Kurbelgehäuse
an die verschiedenen zu schmierenden Teile gepumpt, und das überschüssige Öl läuft in das Kurbelgehäuse zurück. Das
Kurbelgehäuse
der Viertakt-Brennkraftmaschine kann daher mit einer reichlichen
Menge an schwerem Öl
gefüllt
werden.
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Wie
oben erwähnt,
haben die heutigen Zweitakt-Brennkraftmaschinen kein Schmiersystem,
das mit solch einer reichlichen Menge an Öl gefüllt werden kann, weil das Schmieröl mit dem
Brennstoff gemischt und verbrannt wird oder andernfalls in der Verbrennungskammer
verloren geht.
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Das
verbrannte Schmieröl
wird durch den Auspuff nach aussen geleitet und trägt dazu
bei, die Menge an Abgasen zu erhöhen
und eine starke Umweltverschmutzung zu bewirken.
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Um
die durch das Öl
erzeugten Abgase zu verringern, haben die heutigen Zweitakt-Brennkraftmaschinen
einen sparsamen Verbrauch an Schmiermitteln, jedoch reduziert diese
Notwendigkeit auch bedeutsam die Zuverlässigkeit der Kurbelelemente.
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Die
vorliegende Erfindung versucht daher, durch eine verbesserte Zweitakt-Brennkraftmaschine die
oben erwähnten
Nachteile zu vermeiden.
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Nach
einem Aspekt derselben, sieht die vorliegende Erfindung eine Zweitakt-Brennkraftmaschine
vor, wie sie in Anspruch 1 festgelegt ist.
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Die
anhängenden
Ansprüche
beziehen sich auf vorgezogene, vorteilhafte Ausführungen der Erfindung.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben, welche vorgezogene Ausführungen rein als ein Beispiel zeigen,
und in welchen
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1 einen
Querschnitt der Zweitakt-Brennkraftmaschine zeigt, der nach der
vorliegenden Erfindung hergestellt ist;
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2 zeigt
teilweise im Schnitt den Führungskolben
der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine;
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3 ist
eine Ansicht von oben des Führungskolbens
der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine;
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4 zeigt
einen Querschnitt des Kolbens der in 1 gezeigten
Brennkraftmaschine;
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5 ist
eine Ansicht von unten des Führungskolbens
der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine;
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6 zeigt
eine andere Ausführung
der Brennkraftmaschine, die nach der vorliegenden Erfindung hergestellt
ist;
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7 und 8 zeigen
im Querschnitt und in einer Ansicht von unten eine andere Ausführung des
Kolbens der in den 1 und 6 gezeigten
Brennkraftmaschine;
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9 zeigt
Details vom unteren Teil der in den anderen Abbildungen dargestellten
Brennkraftmaschine, mit einigen Teilen entfernt, um andere besser
zu verdeutlichen.
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Unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen ist die Zweitakt-Brennkraftmaschine
in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet. Die Brennkraftmaschine 1 enthält ein Gehäuse 2,
das unten durch eine Wanne 3 verschlossen ist, dazu bestimmt,
das Schmieröl 4 aufzunehmen.
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Das
Kurbelgehäuse 2 enthält eine
Kurbelwelle 5, die sich um Zapfen 6 dreht. Die
Kurbelwelle 5 hat einen Kurbelzapfen 7, an welchen
eine Pleuelstange 8 auf bekannte Weise angeschlossen ist.
Das obere Ende der Pleuelstange 8 ist an einen Kolbenbolzen 9 angeschlossen,
an welchen ebenfalls ein Führungskolben 10 angelenkt
ist.
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Der
Führungskolben 10 bewegt
sich auf und ab in einer zylindrischen Buchse 11 und hat
eingearbeitete Rillen 12, um den freien Durchlass von Luft und
Schmiermittel in den Bereich oberhalb desselben zu erlauben. Am
oberen Ende 13 des Führungskolbens 10 ist
eine Stange 14 vorgesehen, welche an dem Führungskolben
selbst befestigt oder integrierender Teil desselben ist.
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Das
Innere der Stange 14 enthält einen hohlen Abschnitt 14a,
nicht nur wegen des leichteren Gewichtes, sondern auch um zu erlauben,
dass das Öl den
Kolben 20 erreicht.
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Dies
trägt dazu
bei, den Kolben 20 zu kühlen; insbesondere
hilft es, den oberen Teil des Kolbens 20 zu kühlen.
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Oberhalb
der Buchse 11 ist ein Zylinder 15 mit einer Achse 15a vorhanden,
der von dem Kurbelgehäuse 2 und
von dem Bereich der Kurbelwelle 5 durch ein Diaphragma
oder eine Trennwand 16 vollkommen getrennt ist, wodurch
zwei Abschnitte geschaffen werden: ein oberer heisser Abschnitt
und ein unterer kalter Abschnitt. Das Diaphragma oder die Trennwand 16 hat
ebenfalls eine Bohrung 17 zum Durchführen der Stange 14.
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Die
Bohrung 17 ist von einem Kragen 18 umgeben, welcher,
falls notwendig, mit Dichtungen (nicht gezeigt) versehen werden
kann, eingesetzt zwischen diesem und der Stange 14. Zwischen
den Seiten der Bohrung 17 und der Stange 14 ist
ein nur sehr kleiner Spalt vorhanden. Auch wenn der Kragen 18 nicht
mit Dichtungen versehen ist, wird trotzdem eine gute Dichtung während der
wechselweisen Bewegung der Stange 14 in der Bohrung 17 und
dem Kragen 18 erhalten. Der Kragen 18 enthält ein oberes Ende 18a,
das zu der Bohrung 17 hin abgeschrägt ist.
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Das
abgeschrägte
Ende 18a ist dazu bestimmt, das Schmieröl zu sammeln, das bis über die Bohrung 17 hinaus
gedrungen ist, und den Rückfluss desselben
in das Kurbelgehäuse 2 zu
erleichtern.
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Ein
Zylinderkopf 19 verschliesst den Zylinder 15 oben,
in welchem ein im wesentlichen scheibenförmiger Kolben 20 läuft. Der
Kolben 20 ist an die Stange 14 angeschlossen und
hat einen oberen Dichtungsring 21a und einen unteren Dichtungsring 21b,
um ein Durchsickern zwischen Kolben und Zylinder zu verhindern.
Es sind keine Ölabstreifringe vorhanden.
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Der
Kolben 20 teilt den Zylinder 15 in einen oberen
Abschnitt 22, in welchem sich die Verbrennungskammer befindet,
und einen unteren Abschnitt 23, wo eine Ansaug- und Vorkammer
ist, zum Beispiel ein Gehäuse/Pumpen-System.
Die beiden Abschnitte stehen durch eine Anzahl von Überströmkanälen 24 miteinander
in Verbindung, auch einfach als Kanäle 24 bezeichnet,
die in die Seitenwand 25 an der Basis des Zylinders 15 eingearbeitet
sind.
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Der
Zylinderkopf 19 enthält
eine Zündkerze 26 und
wenigstens ein Auspuffrohr 27, versehen mit einem Absperrventil 28,
welches durch herkömmliche
Mittel ausgelöst
werden kann, beispielsweise durch eine Welle mit Nocke 29.
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Wenn
sich der Kolben 20 seinem unteren Totpunkt nähert, erhöht sich
der Druck in dem unteren Abschnitt 23 des Zylinders 15,
bis er höher
ist als der Druck in dem Kurbelge häuse 2. Als Ergebnis
wird alles Öl,
das eventuell durch den Spalt zwischen der Stange 14 und
dem Kragen 18 in den unteren Abschnitt 23 eingetreten
ist, in das Kurbelgehäuse 2 zurück gesaugt.
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Der
Kolben 20 hat keinen Mantel und erfordert daher viel weniger
Schmierung, um ihn im Inneren des Zylinders 15 auf und
ab zu bewegen.
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Um
den Schmierbedarf noch weiter zu reduzieren, kann zwischen dem Kolben 20 und
dem Zylinder 15 ein verhältnismässig grosses Spiel vorhanden sein,
da ja die Abdichtung durch die Dichtungsringe 21a und 21b gewährleistet
ist, welche die einzigen Teile im Kontakt mit der Zylinderwand sind.
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Bei
der Zweitakt-Brennkraftmaschine nach der vorliegenden Erfindung
ist der Kolbenmantel nicht notwendig, weil der Kolben 20 nicht
mehr die seitlichen Schübe
durch den Kurbelmechanismus aushalten muss und somit nicht mehr
als Führung
für die
Pleuelstange 8 und die Kurbelwelle 5 zu dienen braucht,
da die Schubwirkung von dem Führungskolben 10 aufgenommen
wird. Da letzterer im Bereich des Kurbelgehäuses 2 angeordnet
ist, wird er reichlich mit Öl
versehen, entweder durch Tauchschmierung oder durch Druckschmierung
mit Hilfe einer Pumpe (nicht gezeigt).
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Das
Fehlen der seitlichen Schübe
durch den Kolben 20 hat auch einen anderen wichtigen Vorteil, das
heisst, dass der Zylinder 15 nicht oval verformt wird,
was bedeutet, dass auch über
eine viel längere Zeit
eine feste, abdichtende Verbindung zwischen Zylinder 15 und
Kolben 20 beibehalten wird.
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Dies
ist ein sehr wichtiger Vorteil, der sich in einer Reduzierung der
Abgase durch den Motor auch nach langen Betriebszeiten auswirkt,
da praktisch kein Verschleiss durch den Kontakt zwischen Zylinder 15 und
Kolben 20 entsteht, was bedeutet, dass die verbrannten
Gase nicht in den unteren Abschnitt 23 des Zylinders 15 eindringen
können.
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Der
Kolben 20 gelangt niemals in direkten Kontakt mit dem Zylinder 15,
auch nicht bei hohen Temperaturen, da die Toleranz zwischen den
beiden Teilen viel grösser
ist als bei herkömmlichen
Zweitakt-Brennkraftmaschinen.
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Das
Risiko des Festfressens des Kolbens 20 ist daher nicht
nur aus den oben erwähnten
Gründen beseitigt,
sondern auch deshalb, dass der Kolben 20 keinen Mantel
hat und seine Führungsaufgabe
stattdessen durch den Führungskolben 10 ausgeführt wird.
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Um
die Kühlung
des oberen Teils des Kolbens 20 noch weiter zu verbessern,
und zwar zusätzlich
zu der durch die Stange 14 vorgesehene Kühlwirkung,
und zum Erzeugen der nötigen
Turbulenzen zum Erleichtern des Mischens in dem unteren Abschnitt 23,
enthält
die Unterseite des Kolbens 20 eine Anzahl von radialen
Flügeln 20c, über welche
während
einem jeden Motorzyklus frische Luft geblasen wird, und welche Hitze
von der Krone des Kolbens 20 an den unteren Abschnitt 23 leiten,
um die an der Krone des Kolbens 20 erreichten hohen Temperaturen
zu reduzieren.
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Der
untere Abschnitt 23 steht über ein Ansaugrohr 30,
das mit Lamellenventilen 31 versehen ist, direkt mit einem
Vergaser 32 bekannten Typs in Verbindung, dazu bestimmt,
die gewünschte
Mischung von Luft und Brennstoff zuzuführen. Der Vergaser 32 ist
mit einem Filter 33 versehen, der über ein Anschlussrohr 34 mit
dem Kurbelgehäuse 2 in Verbindung
steht. Der Öldampf
in dem Kurbelgehäuse 2 wird
in den Zylinder 15 abgesaugt und trägt ausreichend zur Schmierung
des Kolbens bei. Somit ist der obere Teil der Brennkraftmaschine,
auch bekannt als "Trockenbereich", in der gleichen
Weise geschmiert wie bei einer Viertakt-Brennkraftmaschine.
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Der
Kolben 20 kann somit durch den aus dem Kurbelgehäuse 2 abgesaugten Öldampf geschmiert
werden und/oder durch einen Ölfilm,
der von der Stange 14 während
ihrer wechselweisen Bewegung durch das Kurbelgehäuse 2 übertragen
wird.
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Durch
Veränderung
von nur einigen einfachen Merkmalen der Brennkraftmaschine, das
heisst des Öldampfflusses
und des Spaltes zwischen der Bohrung 17 und der Stange 14,
kann die Schmierung des oberen Teils der Brennkraftmaschine den
verschiedenen Anforderungen angepasst werden. Ausserdem, wie oben
erwähnt,
kann die Toleranz in der Verbindung zwischen dem Kolben 20 und
dem Zylinder 15 sehr gross sein, weshalb der Ölbedarf
viel geringer ist als der bei anderen Typen von Kolben, und zwar
mit dem bedeutenden Vorteil des geringeren Abgasausstosses.
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Es
sollte ebenfalls bemerkt werden, dass, da das Ventil 28 ein
Abgasventil ist, das stets mit verhältnismässig hohen Drücken arbeitet
und daher das Schmieröl
an dem Ventilschaft nicht dazu neigt, durch die Ventilführung zu
dringen. Nachstehend erfolgt eine Beschreibung des Zweitakt-Betriebes
der Brennkraftmaschine nach der vorliegenden Erfindung.
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Das
Luft-Brennstoff-Gemisch wird von dem Vergaser 32 abgesaugt
und geht durch das Ventil 31 in den unteren Abschnitt 23.
Wenn sich der Kolben 20 in Richtung seines unteren Totpunktes
bewegt, führt
er das Luft-Brennstoff-Gemisch aus dem unteren Abschnitt 23 in
den oberen Abschnitt 22 durch die Kanäle 24. Gleichzeitig
wird das Abgasventil 28 durch die Nocke 29 geöffnet. Die
Zufuhr von frischem Luft-Brennstoff-Gemisch
verdrängt
die während
des vorangegangenen Verbrennungszyklus verbrannten Gase und leitet
sie zu dem Auspuffrohr 27, jedoch ohne sich mit diesen
zu vermischen. Wenn sich das Luft-Brennstoff-Gemisch dicht an dem
Abgasventil 28 befindet, schliesst sich letzteres und verhindert, dass
Brennstoff durch den Auspuff austritt.
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Ein
für die
vorliegende Brennkraftmaschine typisches Taktdiagramm zeigt einen
symmetrischen Überströmzyklus
um den unteren Totpunkt. Das Überströmen ist
auf jeden Fall sehr wirkungsvoll, weil der untere Abschnitt 23,
der als Pumpe dient, einen kleinen Totraum hat und fast vollkommen
von dem Kolben 20 bestrichen wird.
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Da
der untere Abschnitt eine sehr hohe Vorverdichtung erreichen kann,
können
die Überströmkanäle 24 zahlenmässig erhöht werden,
und sie können
sehr schmal und verhältnismässig unterbemessen
sein, wie in 9 gezeigt ist. Auch ist es leichter,
die Zahl der Überströmkanäle zu erhöhen, da
keine Auspufföffnung
in der Wand des Zylinders 15 notwendig ist.
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Die
spezielle Form der Überströmkanäle 24 begünstigt die
Turbulenz in der Verbrennungskammer. Bei einer anderen Ausführung (nicht
gezeigt) können
die Überströmkanäle 24 aus
einer Anzahl von kleinen Bohrungen bestehen, die gleichmässig in einer
Reihe rund um die Wand des Zylinders 15 verteilt sind.
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Aufgrund
der kleinen Abmessungen der Überströmkanäle und des
Fehlens der Auspufföffnung
entsteht praktisch kein Verschleiss an der Kontaktfläche zwischen
dem Zylinder 15 und dem Kolben 20 und an den Dichtungsringen 21a und 21b.
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Diese
Konfiguration verbessert beachtlich den Betrieb der Brennkraftmaschine,
verglichen mit dem Gehäuse/Pumpe-System einer herkömmlichen Zweitakt-Brennkraftmaschine,
die einen grossen Totraum durch das Vorhandensein der Kurbelwelle
hat. Sie hat ebenfalls den Vorteil der Beschleu nigung der Gasströmungen,
was bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen sehr nützlich ist, bei denen die verschiedenen
Zyklen in einer sehr begrenzten Zeitspanne ausgeführt werden
müssen.
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Die Überströmkanäle 24 können in
einem gleichbleibenden Winkel im Verhältnis zu der Zylinderwand 25 angeordnet
sein, und es sind genug Kanäle
vorhanden, um die Grösse
eines jeden einzelnen Kanals reduzieren zu können. Der Überströmkanal 24 auf der
Seite des Ansaugrohres 30 kann mit letzterem verbunden
sein.
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Um
die Turbulenz zu verbessern und dem von den Überströmkanälen 24 kommenden Luft-Brennstoff-Gemisch
eine Drehbewegung zu verleihen, können die Überströmkanäle im Verhältnis zu der Achse 15a des
Zylinders 15 in einer schrägen Richtung (nicht gezeigt)
ausgerichtet sein.
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Der
Auspuffzyklus ist asymmetrisch, weil er durch das Öffnen des
Abgasventils 28 bestimmt wird, dessen Betrieb unabhängig von
der Position des Kolbens 20 ist.
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Da
er asymmetrisch ist, ist der Auspuffzyklus viel wirkungsvoller als
jener einer herkömmlichen Zweitakt-Brennkraftmaschine.
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Tatsächlich kann
das Schliessen des Abgasventils 28 ausreichend vorgezogen
werden, um das Austreten des durch die Überströmkanäle 24 zugeführten Luft-Brennstoff-Gemischs
zu verhindern.
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Um
noch weiter die Leistung des Spül-
und Auspuffzyklus zu verbessern, kann das Abgasventil 28 auf
solche Weise betätigt
werden, dass es zu einem mehr oder weniger grossen Grad geöffnet wird, um
Brennkraftmaschinen mit unterschiedlichen Betriebseigenschaften
zu erhalten, so wie ein Drehmoment bei niedrigen Umdrehungen pro
Minute oder eine grössere
Höchstleistung.
Das Abgasventil 28 kann ebenfalls auf solche Weise betätigt werden, dass
es mit unterschiedlichem Takt geöffnet
oder geschlossen wird, das heisst das Abgasventil 28 öffnet oder
schliesst sich zu verschiedenen Zeiten im Verhältnis zu der Position des Kolbens 20 und
der betreffenden Kurbelwelle 5. Dies wird erreicht durch
eine Vorrichtung zur Veränderung
des Taktes der Nocke 29. Bei niedrigen Umdrehungen pro
Minute und hohen Ladungen kann der Auspufftakt um einige Grade vorgezogen
werden, um das Ausstossen von verbrannten Gasen zu erleichtern,
oder vorzeitig geschlossen werden, um das Austreten von frischen Gasen
zu verhindern.
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Die 2 und 3 zeigen
den Führungskolben 10 der
in 1 gezeigten Brennkraftmaschine, bei welchem die
Stange 14 mit dem Führungskolben
selbst fest verbunden ist. Es sind keine Rillen vorhanden, weil
der Führungskolben 10 zusätzliche
Funktionen ausübt,
wie nachstehend erklärt wird.
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Die 4 und 5 zeigen
den Kolben 20 der in 1 gezeigten
Brennkraftmaschine. Der Kolben hat keinen Mantel und weist Kühlflügel 20c auf.
Die 7 und 8 zeigen eine andere Ausführung des
in den 4 und 5 gezeigten Kolbens.
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Bei
dieser Ausführung
enthält
der Kolben 20 ein oder mehrere Einrichtungsventile, bestehend
aus Bohrungen 51, die durch entsprechende Tellerventile verschlossen
sind. Jedes Tellerventil hat einen Schaft 53, der sich
in einem in die Krone 55 des Kolbens 50 eingearbeiteten
Sitz 54 auf und ab bewegt, und es kann mit einer Rückholfeder 56 versehen sein.
Die Bohrungen 51 und die entsprechenden Ventile 52 machen
es möglich,
die Notwendigkeit der Überströmkanäle 24 vollkommen
zu vermeiden.
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Mit
dem mit Ventilen 52 ausgestatteten Kolben 50 hat
der Überströmzyklus
keinen festen Takt. Das Überströmen erfolgt
nur, wenn der Druck in dem unteren Abschnitt 23 des Zylinders 15 den
Druck in dem oberen Abschnitt 22 des Zylinders 15 um
einen bestimmten Wert über überschreitet.
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Der Überströmzyklus
wird somit automatisch durch die Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine
reguliert. Daraus folgt, dass der Überströmzyklus auch asymmetrisch im
Verhältnis
zu dem unteren Totpunkt sein kann. Der Überströmzyklus ist somit Funktion
des Druckes in dem oberen Abschnitt 22, des Druckes in
dem unteren Abschnitt 23, der Kraft der Rückholfedern 56 der
Tellerventile 52 und des Druckverlustes durch die Bohrungen 51.
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6 zeigt
eine Ausführung
der Brennkraftmaschine, wo der untere Abschnitt als wechselweiser
Kompressor wirkt. Der Führungskolben 10 hat keine
Rillen 12 eingearbeitet und arbeitet somit wie ein gewöhnlicher
Kolben, der sich in der wie ein Zylinder ausgearbeiteten Buchse 11 bewegt,
wobei er durch ein erstes Rohr 40 Luft ansaugt und durch
ein zweites Rohr 41 Luft zu dem Auspuffrohr 27 der Brennkraftmaschine
herausdrückt.
Das erste Rohr 40 ist mit einem Filter 42 versehen.
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Während des
Betriebes der in 6 gezeigten Brennkraftmaschine
wird die durch den Führungskolben 10 komprimierte
Luft durch das Rohr 41 zu dem Auspuffrohr 27 gedrückt, wobei
die Oxidation der Verbrennungssubstanzen begünstigt wird. Dies erlaubt eine
beachtliche Reduzierung des Abgasausstosses, ohne einen Katalysator
verwenden zu müssen.
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Bei
einer anderen Ausführung
der Brennkraftmaschine, die nicht gezeigt ist, wird die durch den
Führungskolben 10 komprimierte
Luft auf solche Weise an die Ansaugung des Zylinders 15 geleitet, dass
der Motor aufgeladen wird.
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Bei
einer noch anderen Ausführung
der Brennkraftmaschine, hier nicht gezeigt, wirkt der untere Abschnitt
als Druckluftpumpe zum Einspritzen des Brennstoffs direkt in die
Verbrennungskammer.
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Wie
oben beschrieben, können
der Führungskolben 10 und
die entsprechende Buchse 11 daher die unterschiedlichen Funktionen
des Kompressors, Aufladers und der pneumatischen Einspritzpumpe
ausführen,
ohne das Hinzufügen
einer Zahl von anderen Teilen zu erfordern, was die Auslegung der
Brennkraftmaschine weitestgehend vereinfacht.
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Die
Erfindung hat wichtige Vorteile.
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Die
Tatsache, dass der Kolben keinen Mantel hat, der als Führung für den Kurbelmechanismus wirkt,
erlaubt es diesem, mit einer grösseren
Toleranz in dem Zylinder befestigt zu werden, wobei der Kontakt
zwischen dem Kolben und dem Zylinder vermieden wird und das Risiko
des Festfressens beseitigt ist.
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Der
Kolben bewegt sich im Inneren des Zylinders nur in einer geraden,
axialen Richtung, was grösstenteils
die Reibung reduziert und wodurch die Notwendig der Schmierung folglich
viel geringer ist.
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Ein
anderer Vorteil ist, dass, verglichen mit einer gleichwertigen Viertakt-Brennkraftmaschine, weniger
Teile vorhanden sind. Tatsächlich
muss eine Viertakt-Brennkraftmaschine, welche die gleiche Leistung
wie die Brennkraftmaschine nach der Erfindung liefert, doppelt so
viele Zylinder und Kolben sowie entsprechende Kurbelmechanismen
haben. Ausserdem erfordert die hier offengelegte Zweitakt-Brennkraftmaschine
nur ein Abgasventil für
jeden Zylinder, während
eine Viertakt-Brennkraftmaschine auch ein Ansaugventil erfordert.
-
Wie
oben beschrieben, kann der untere Abschnitt der Zweitakt-Brennkraftmaschine
nach der vorliegenden Erfindung als Kompressor, als Auflader und
als pneumatische Einspritzpumpe dienen, praktisch ohne weitere Teile
hinzuzufügen,
was die Auslegung des Motors stark vereinfacht. Noch ein anderer
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Tatsache, dass das Schmieröl wie bei
einer Viertakt-Brennkraftmaschine aufgefangen und wiederverwendet
wird, was die Zuverlässigkeit
der Brennkraftmaschine erhöht
und die Verschmutzung durch verbranntes Öl reduziert.
-
- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Kurbelgehäuse
- 3
- Ölpumpe
- 4
- Schmieröl
- 5
- Kurbelwelle
- 6
- Zapfen
der Welle 5
- 7
- Kurbelzapfen
- 8
- Pleuelstange
- 9
- Kolbenbolzen
- 10
- Führungskolben
- 11
- Buchse
- 12
- Rillen
- 13
- Oberer
Teil des Führungskolbens
- 14
- Stange
- 14a
- Hohler
Abschnitt der Stange 14
- 15
- Zylinder
- 15a
- Zylinderachse
- 16
- Diaphragma
oder Trennwand
- 17
- Bohrung
zum Durchführen
der Stange 14
- 18
- Kragen
- 19
- Zylinderkopf
- 20
- Kolben
- 20c
- Flügel
- 21a,
21b
- Dichtungsringe
- 22
- Oberer
Abschnitt des Zylinders 15
- 23
- Unterer
Abschnitt des Zylinders 15
- 24
- Überströmkanäle
- 25
- Wand
des Zylinders 15
- 26
- Zündkerze
- 27
- Auspuffrohr
- 28
- Abgasventil
- 29
- Nocke
- 30
- Ansaugrohr
- 31
- Lamellenventil
- 32
- Vergaser
- 33
- Luftfilter
- 34
- Anschlussrohr
- 40
- Erstes
Rohr
- 41
- Zweites
Rohr
- 42
- Filter
- 43,
44
- Einrichtungsventil
- 50
- Kolben
- 51
- Bohrungen
im Kolben
- 52
- Tellerventil
- 53
- Schaft
- 54
- Sitz
für Schaft 53
- 55
- Krone
des Kolbens 50
- 56
- Rückholfeder
des Ventils 52