DE19941849C2

DE19941849C2 - Diebstahlschutzsystem für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE19941849C2
Application number: DE1999141849
Authority: DE
Inventors: Michael Stippler
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Continental Automotive GmbH
Priority date: 1999-09-02
Filing date: 1999-09-02
Publication date: 2002-06-20
Anticipated expiration: 2019-09-03
Also published as: FR2798104B1; DE19941849A1; FR2798104A1

Abstract

Ein Diebstahlschutzsystem für ein Kraftfahrzeug, das bei Annäherung eines Datenträgers an das Fahrzeug die Türen selbsttätig entriegelt und eine Inbetriebnahme des Fahrzeugs zuläßt, weist einen Schalter (22) auf, in Abhängigkeit von dessen Stellung die Türen bei Entfernen des Datenträgers oder bei außerhalb des Fahrzeugs befindlichem Datenträger vom Fahrzeug selbsttätig verriegelt werden oder entriegelt bleiben.

Description

Die Erfindung betrifft ein Diebstahlschutzsystem für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Moderne Diebstahlschutzsysteme erlauben in außerordentlich komfortabler Weise den Zugang und die Inbetriebsetzung des Fahrzeugs, ohne daß ein Schlüssel oder sonstiger Datenträger in die Hand genommen werden muß. Beim Annähern an ein Fahr zeug werden Codedaten aus einem von einem Fahrzeugbenutzer mitgeführten Datenträger ausgelesen und im Fahrzeug mit dort gespeicherten Codedaten verglichen. Bei positivem Vergleich werden die Türschlösser entriegelt, so daß die Türen durch bloßes Ziehen am Türgriff geöffnet werden können. Anschlie ßend erfolgt gegebenenfalls ein nochmaliges Auslesen der Codedaten aus dem Datenträger und ein Vergleich dieser Daten mit im Fahrzeug gespeicherten Daten. Ist auch dieser Ver gleich positiv, so wird eine Wegfahrsperreinrichtung, bei spielsweise das Zündgerät eines Motors, freigegeben, so daß das Fahrzeug durch bloßes Drehen eines Zünd-/Anlasser schalters in Betrieb gesetzt werden kann. Nach Abstellen des Fahrzeugs und Entfernen des Datenträgers aus dem Fahrzeugin nenraum wird die Wegfahrsperreinrichtung wiederum aktiviert.

Aus Sicherheitsgründen werden die Türen nicht selbsttätig verriegelt, damit im Fahrzeug verbliebene Funktionen oder Ge genstände nicht unbeabsichtigt eingeschlossen werden. Eine Türverriegelung erfordert vielmehr eine gewollte Aktion, bei spielsweise das Betätigen eines Türgriffs oder eines außen am Fahrzeug vorgesehenen sonstigen Schalters. Dieser Bewegungs ablauf für das Verriegeln stellt gegenüber dem Verriegeln mittels einer Fernbedienung eine Komforteinbuße dar, da der Benutzer nach Verlassen des Fahrzeugs außen an der Tür stehen bleiben muß, um den Türgriff oder Schalter zu betätigen und gegebenenfalls die Rückmeldung abzuwarten.

In der DE 296 23 461 U1, von der im Oberbegriff des neuen An spruchs 1 ausgegangen wird, ist ein System zum freihändigen Entriegeln und/oder Öffnen von Öffnungsvorrichtungen eines Kraftfahrzeugs beschrieben, bei dem der von einem Fahrzeugbe nutzer mitführbare Datenträger durch einen Transponder gebil det ist, der sich in unmittelbarer Nähe einer fahrzeugfesten Sende-/Empfangsantenne befinden muss, um mit der Steuerein richtung in Dialog zu treten. Das Entriegeln und/oder Öffnen einer Öffnungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs, beispielsweise einer Türe oder einer Heckklappe, erfolgt, wenn der Transpon der auf ein Anfragesignal mit einem vorbestimmten codierten Antwortsignal antwortet. Ein automatisches Verriegeln der Öff nungsvorrichtung, beispielsweise einer Fahrzeugtüre, wenn sich der Datenträger außerhalb seiner Sende-/Empfangsreichweite zu einer fahrzeugfesten Antenne befindet, ist nicht vorgesehen. Vielmehr muss zum Schließen einer Fahrzeugtüre beispielsweise der Benutzer auf den Türgriff drücken. Wenn der durch die Hand des Benutzers auf den Türgriff ausgeübte Druck durch dafür vorgesehene Mittel erfasst wird, löst die Steuereinrichtung eine Verriegelung der Tür aus, sobald die Türe wieder ge schlossen wird.

Aus der DE 44 09 167 C1 ist eine schlüssellose Zugangskon trolleinrichtung für ein Fahrzeug bekannt, wobei bei Betätigen eines Türgriffs ein Frage/Antwort-Dialog zwischen einem Fahr zeugsteuergerät und einem tragbaren Datenträger in Gang ge setzt wird, um die Zugangsberechtigung eines Benutzers zu ü berprüfen. Der Dialog wird abgebrochen, wenn der Abstand zwi schen dem Datenträger und dem Kraftfahrzeug, der von einer Ab standserfassungseinrichtung gemessen wird, einen vorbe stimmten Wert überschreitet.

Aus der US 4,673,914 ist eine weitere Ausführungsform eines schlüssellosen Zugangskontrollsystems für ein Fahrzeug bekannt, bei dem außen am Fahrzeug ein Bedienfeld 3 angeordnet ist, das beispielsweise Tasten enthält, die in vorbestimmter Weise betätigt werden müssen. Zum Verriegeln der Türen nach einer Fahrt ist es erforderlich, diese Tasten ebenfalls in vorbestimmter Weise zu betätigen, damit ein Sperrcode erkannt wird, auf den hin die Türen verriegelt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Diebstahlschutzsystem derart weiterzubilden, daß in komforta bler Weise eine Türverriegelung beim Verlassen des Fahrzeugs möglich ist.

Diese Aufgabe wird mit einem Diebstahlschutzsystem gemäß dem Hauptanspruch gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Diebstahl schutzsystems sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeich nungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläu tert.

Es stellen dar:

Fig. 1 eine schematische Aufsicht auf ein mit einem Dieb stahlschutzsystem ausgerüstetes Fahrzeug,

Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Datenträger und

Fig. 3 eine schematische Schnittansicht mit einem Schalter.

Gemäß Fig. 1 weist ein in Aufsicht mit abgenommenem Dach und gestrichelt angedeuteter Windschutzscheibe dargestelltes Fahrzeug ein elektronisches Steuergerät 2 mit einem Mikropro zessor und zugehörigen Speichern, eine beispielsweise durch das Zündsteuergerät eines Ottomotors gebildete Wegfahrsper reinrichtung 4, eine im Fahrzeuginnenraum angeordnete Sende- /Empfangsantenne 6 und eine im Fahrzeugaußenraum angeordnete Sende-/Empfangsantenne 8 auf. Die Antennen 6 und 8 sind über nicht dargestellte Sende-/Empfangseinrichtungen mit dem Steu ergerät 2 verbunden. An der Schalttafel 10 des Fahrzeugs be findet sich ein Zünd-/Anlaßschalter 12. Weiter ist eine Zen tralverriegelungseinrichtung 14 vorgesehen, die mit den Türschlössern und gegebenenfalls Klappenschlössern verbunden ist. Das fahrerseitige Türschloß ist mit 15 bezeichnet.

Die Verbindungen zwischen den einzelnen geschilderten Bau gruppen, die über Datenleitungen bzw. Signalleitungen erfol gen und die Stromversorgung sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.

Fig. 2 zeigt einen beispielsweise in Form einer Chipkarte ausgebildeten Datenträger 16, der einen Mikroprozessorchip 18 mit Mikroprozessor und zugehörigen Speichern sowie eine Sen de-/Empfangseinrichtung enthält, die an eine Sende- /Empfangsantenne 20 angeschlossen ist. Bevorzugt enthält der Datenträger Weine eigene Energieversorgung; er kann jedoch auch derart ausgebildet sein, daß er die nötige Energie von den Antennen 6 bzw. 8 erhält.

Aufbau und Funktion der beschriebenen Komponenten sowie deren Zusammenwirken zu einem Diebstahlschutzsystem, das, wie ein gangs erläutert, einen schlüsselfreien Zugang und eine schlüsselfreie Inbetriebsetzung des Fahrzeugs ermöglicht, sind an sich bekannt und werden daher nicht erläutert.

Erfindungsgemäß ist an der Innenseite der Fahrertüre im hin teren, oberen Bereich des Türkörpers 21 ein insgesamt mit 22 bezeichneten Schalter vorgesehen, der mit dem Steuergerät 2 verbunden ist.

Einzelheiten des Schalters sind in Fig. 3 dargestellt. Im hinteren oberen Bereich des Türkörpers 21 an dessen Brüstung 22 unterhalb der Fensterscheibe 24 ist eine Aussparung vorge sehen, in der ein Schieber 26 verschiebbar geführt ist. Der Schieber weist beidseitig eines Betätigungsvorsprungs licht durchlässige Flächen 28 und 30 auf, die unterschiedlich ge färbt und/oder mit unterschiedlichen Symbolen belegt sind und von denen in einer oberen und in einer unteren Stellung des Schiebers jeweils eine von einer Lichtquelle 32 durchleuchtet wird. Der Schieber 26 arbeitet mit Kontakten 34 zusammen, die je nach Stellung des Schiebers geschlossen oder offen sind und die Stellung des Schiebers zum Steuergerät 2 übertragen.

Die Funktion des Schalters 22 in dessen Zusammenwirken mit dem Steuergerät 2 ist beispielsweise folgende:
Wenn sich der Schieber 26 in seiner oberen Stellung befindet, wird im Steuergerät 2 ein Programm aktiviert, bei welchem beim Entfernen des Datenträgers 16 aus dem Sende- /Empfangsbereich der Antenne 6 oder der Antenne 8 die Zen tralverriegelungseinrichtung 14 die Türschlösser 15 nicht verriegelt. Das Fahrzeug bleibt unverriegelt und muß über be sondere Maßnahmen, beispielsweise die gezielte Betätigung des Türgriffs oder eines zusätzlichen, außen an der Tür befindli chen Knopfes oder aber durch zusätzliche Betätigung eines Be dienteils auf dem Datenträger 16, aktiv verriegelt werden. Wenn sich der Schieber 26 dagegen in seiner unteren Stellung befindet, erfolgt mittels der von dem Steuergerät 2 angesteu erten Zentralverriegelung 14 selbsttätig eine Verriegelung der Türschlösser und/oder von Klappen. Die Stellung des Schiebers wird dem das Fahrzeug verlassenden Fahrer über die hinterleuchteten Flächen 28 bzw. 30 deutlich signalisiert, wobei die eine Fläche signalisiert "Fahrzeug wird nicht ver riegelt" und die andere Fläche signalisiert "Fahrzeug wird selbsttätig verriegelt".

Es versteht sich, daß der Schalter 22 an verschiedenen Stel len im Fahrzeug, beispielsweise auch an der Schalttafel ange bracht sein kann. Es versteht sich weiter, daß der Schalter 22 mittels eines zusätzlichen Elektromagneten derart ausge bildet werden kann, daß er nach einer Inbetriebnahme des Fahrzeugs immer die Position einnimmt, in der kein selbsttä tiges Verriegeln des Fahrzeugs erfolgt.

Weiter ist der Schalter 22 vorteilhafterweise derart ausge bildet, daß die Lichtquelle 32 nach dem Schließen der Fahrzeugtüren eine vorbestimmte Zeitdauer lang weiterleuchtet, so daß der Fahrer sich vergewissern kann, ob sich der Schieber 26 in der beabsichtigten Position befindet. Weiter kann bei spielsweise durch Blinken der Lichtquelle 32 angezeigt wer den, daß das Fahrzeug verriegelt oder entriegelt ist usw.

Die beschriebene Anordnung kann hardware- und softwaremäßig auf vielfältige Weise abgeändert werden:
Damit das Fahrzeug für die "keyless entry"-Funktion nicht ständig ein Anfragesignal senden muß, bei dessen Empfang durch den Datenträger bei genügend weiter Annäherung des Da tenträgers an das Fahrzeug die Datenkommunikation zwischen Datenträger und Fahrzeug zustande kommt, kann am Fahrzeug ein Annäherungssensor oder Taster vorgesehen sein, auf dessen Ak tivierung hin das Aussenden erfolgt. Auch dabei muß der Fah rer den Datenträger nicht in die Hand nehmen oder sonstwie anders manipulieren, um das Fahrzeug in Betrieb zu setzen.

Die Antennen 6 und 8 können derart angeordnet sein, daß si cher erkannt wird, ob sich der Datenträger im Außenraum des Fahrzeugs befindet, so daß das Fahrzeug bei entsprechender Stellung des Schalters 22 verriegelt wird, sobald sich der Datenträger außerhalb des Fahrzeugs befindet.

Claims

1. Diebstahlschutzsystem für ein Fahrzeug, enthaltend
eine Mikroprozessor-gesteuerte Steuereinrichtung (2) mit ei ner Sende-/Empfangseinrichtung,
eine Wegfahrsperreinrichtung (4) zum Sperren des Betriebs we nigstens einer betriebsnotwendigen Funktion des Kraftfahr zeugs,
einen Mikroprozessor-gesteuerten, von einer Fahrzeugbedien person mitführbaren Datenträger (16) mit einer Sende- /Empfangseinrichtung, und
eine Türverriegelungseinrichtung (14),
wobei ein Vergleich von auf dem Datenträger gespeicherten Co dedaten mit in der Steuereinrichtung gespeicherten Codedaten erfolgt, ohne daß eine Manipulation des Datenträgers erfor derlich ist, und bei positivem Vergleich die Türen entriegelt werden und die Wegfahrsperreinrichtung zur Freigabe des Be triebs des Fahrzeugs deaktiviert wird, und wobei nach einem Abschalten des Motors des Fahrzeugs und sich vom Fahrzeug entfernenden oder außerhalb des Fahrzeugs befindlichen Daten träger die Wegfahrsperreinrichtung aktiviert wird, und weiter enthaltend einen mit der Steuereinrichtung (4) verbun denen Schalter (22) zum Verriegeln der Türen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (2) mit dem Schalter (22) derart zusam menwirkt, dass in einem Schaltzustand des Schalters die Tür verriegelungseinrichtung (14) bei Entfernen des Datenträgers (16) vom Fahrzeug oder bei außerhalb des Fahrzeugs befindli chem Datenträger die Türen selbsttätig verriegelt und im an deren Schaltzustand des Schalters ein manuelles Verriegeln der Türen erforderlich ist.

2. Diebstahlschutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Schalter (22) an der Innenseite der Fahr zeugtüre in dem hinteren, oberen Bereich des Türkörpers (21) angeordnet ist.

3. Diebstahlschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (22) seine Stellung anzeigt.

4. Diebstahlschutzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Anzeige nach dem Verriegeln des Fahrzeugs über eine vorbestimmte Zeitdauer andauert.