DE19940370C2 - Verfahren für die Nitrocarburierung metallischer Werkstücke - Google Patents

Verfahren für die Nitrocarburierung metallischer Werkstücke

Info

Publication number
DE19940370C2
DE19940370C2 DE19940370A DE19940370A DE19940370C2 DE 19940370 C2 DE19940370 C2 DE 19940370C2 DE 19940370 A DE19940370 A DE 19940370A DE 19940370 A DE19940370 A DE 19940370A DE 19940370 C2 DE19940370 C2 DE 19940370C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
carbon
carbon dioxide
treatment
temperature
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19940370A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19940370A1 (de
Inventor
Hans-Peter Schmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Air Liquide Deutschland GmbH
Original Assignee
Messer Griesheim GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority to DE19940370A priority Critical patent/DE19940370C2/de
Application filed by Messer Griesheim GmbH filed Critical Messer Griesheim GmbH
Priority to PL00353217A priority patent/PL195105B1/pl
Priority to PCT/EP2000/007576 priority patent/WO2001014611A1/de
Priority to EP00962293A priority patent/EP1230415B1/de
Priority to CZ20020645A priority patent/CZ298996B6/cs
Priority to AT00962293T priority patent/ATE257865T1/de
Priority to ES00962293T priority patent/ES2214316T3/es
Priority to DE50005043T priority patent/DE50005043D1/de
Publication of DE19940370A1 publication Critical patent/DE19940370A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19940370C2 publication Critical patent/DE19940370C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C8/00Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
    • C23C8/06Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
    • C23C8/28Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases more than one element being applied in one step
    • C23C8/30Carbo-nitriding

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid-Phase Diffusion Into Metallic Material Surfaces (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
  • Preventing Corrosion Or Incrustation Of Metals (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nitrocarburieren metallischer Werkstücke, indem die Werkstücke in einer Stickstoff, Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltenden Behandlungsatmosphäre bei einer Behandlungstemperatur in einem Behandlungsraum behandelt werden, wobei zur Erzeugung der Behandlungsatmosphäre Kohlendioxid als Kohlenstoffspender eingesetzt wird.
Zum Nitrocarburieren von metallischen Werkstücken kommen verschiedene Gasgemische zum Einsatz. Stickstoffspender ist dabei grundsätzlich Ammoniak (NH3), während als Kohlenstoffspender verschiedene Gasgemische wie beispielsweise Luft-Kohlenwasserstoff-Gemische (Endogas und Exogas) sowie Kohlendioxid zum Einsatz kommen. Im Nitrierofen reagieren diese Gase mit vorhandenem Wasserstoff, wobei sich je nach thermischen und chemischen Bedingungen eine stationäre Kohlenstoff-, Stickstoff und Sauerstoffaktivität einstellt.
Der bei der Ammoniakspaltung entstehende atomare Stickstoff reagiert bei Kontakt mit Metalloberflächen (im folgenden als (N)ad bezeichnet) besonders leicht mit dem Metall unter Bildung von Nitriden. In Verbindung mit Eisen können sich unterschiedliche Nitrid-Phasen bilden. Bei Stählen werden im Hinblick auf eine hohe Härte und Verschleißfestigkeit beispielsweise Nitrid-Phasen in Form von sogenanntem ε-Nitrid (Fe2-3N) und γ'-Nitrid (Fe4N) oder Gemische dieser Nitride bevorzugt. Die bei der Nitridbildung von Fe-haltigen Metallen ablaufenden Reaktionen lassen sich schematisch anhand folgender chemischer Gleichungen beschreiben:
NH3 = (N)ad + 1,5H2 (1)
(N)ad + 4Fe = Fe4N (γ'-Nitrid) (2a)
(N)ad + 2-3Fe = Fe2-3N (ε-Nitrid) (2b)
Der im Nitrid gelöste Kohlenstoff wirkt sich auf Morphologie, Kompaktheit, Porensaum und Haftung der Verbindungsschicht und deren Korrosions- und Verschleißbeständigkeit aus. Darüberhinaus hat es sich gezeigt, daß Art und Umfang der Nitridbildung durch die Kohlenstoffaktivität in der Nitrieratmosphäre wesentlich beeinflußt wird. Die Kohlenstoffaktivität wiederum hängt von dem eingesetzten Kohlenstoffspender ab. Sie fällt in der Reihenfolge Propan, Endogas, Exogas und Kohlendioxid ab. Da die Zusammensetzung der Gasphase im Nitrierofen somit wesentlichen Einfluß auf das Ergebnis der Nitrocarburierung hat, ist es günstig, wenn diese in möglichst weiten Bereichen einstellbar ist.
Bei den bekannten Gasgemischen liegen die Kohlendioxidgehalte üblicherweise zwischen 4 und 10 Vol.-%. Das Kohlendioxid wird direkt in den Ofenraum des Nitrierofens dosiert und reagiert dort teilweise mit Wasserstoff nach folgender Reaktionsgleichung:
CO2 + H2 = CO + H2O (3)
Üblicherweise wird der Nitrierofen permanent mit Frischgas durchströmt, so daß sich in der Gasphase kein chemisches Gleichgewicht einstellt. Es ergibt sich dadurch eine stationäre Kohlenstoffaktivität (ac,B), die im wesentlichen von konkreten Gegebenheiten im Nitrierofen, wie etwa der Oberfläche der zu behandelnden Werkstücke, der Nitriertemperatur, der Gaszusammensetzung und dem Gasvolumenstrom abhängt und die von außen kaum zu regeln ist. Es pendelt sich somit eine den vorherrschenden Gegebenheiten angepaßte Kohlenstoffaktivität (ac,B) ein, die nach der Boudouard-Reaktion definiert werden kann:
2CO = C + CO2 (4)
(ac,B) = KB . P2 COPCO2 (5)
KB bezeichnet dabei die Konstante des Boudouard-Gleichgewichts. Beim Einspeisen von Kohlendioxid direkt in den Nitrierofen stellt sich eine Kohlenstoffaktivität von maximal 1 ein, was einer Aktivität von reinem Graphit entspricht. Unter diesen Bedingungen kann die Bildung von ε-Nitrid (Fe2-3N) aber nur durch eine hohe Nitrierkennzahl (KN) von größer 1 realisiert werden.
Im Hinblick hierauf ist auf die DE-C1 197 19 225 zu verweisen, aus der ein Verfahren für die Regelung der Nitrierkennzahl einer Nitrier- bzw. Nitrocarburieratmosphäre in einer Ofenanlage bei Einsatz von NH3 als Stickstoffquelle bekannt ist. Das bekannte Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der NH3-Gasdurchsatz konstant gehalten wird, und lediglich der Arbeitspunkt des Vorspalters, in dem das NH3-Spaltgas erzeugt wird, geregelt wird. Eine hohe Nitrierkennzahl erfordert einen hohen Ammoniakgehalt im Nitrierofen, was wiederum einen hohen Rest-Ammoniakgehalt im Ofenabgas zur Folge hat, das ungenutzt den Ofen verläßt.
Dieser Effekt stellt sich auch bei dem in der DE-A1 42 29 803 vorgeschlagenen Verfahren ein, wonach die Nitrierkennzahl für die Kontrolle einer Nitrier- bzw. Nitrocarburieratmosphäre eingesetzt wird, wobei die Nitrierkennzahl durch Messung des O2-Gehalts der Atmosphäre unter Einsatz einer O2-Sonde ermittelt wird.
In der DE-A1 195 14 932 wird zur Erzeugung einer Carbonitrier-Atmosphäre vorgeschlagen, dem Ofen Kohlenwasserstoffe und eine oxidierende Komponente, wie Luft oder CO2, und Ammoniak direkt zuzuführen. Um einen geregelten, möglichst hohen CO-Gehalt in der Carbonitrier-Atmosphäre zu erreichen, wird der CO-Gehalt gemessen und bei Erreichen einer vorgegebenen Untergrenze eine CO-bildende Substanz, wie Methanol, in den Ofenraum eingespeist. Bei diesem Verfahren werden die CO-bildenden Komponenten wie Methanol oder CO2 somit direkt in den Behandlungsraum eingespeist. Beim Aufkohlen oder Carbonitrieren ist dies aufgrund der dabei herrschenden hohen Temperaturen effektiv, jedoch nicht bei den üblichen, relativ niedrigen Nitriertemperaturen von max. 580°C. Bei diesen niedrigeren Temperaturen spaltet Methanol nicht stöchiometrisch, sondern es bilden sich unerwünschte Spaltprodukte wie CH4 und andere höhere Kohlenwasserstoffe, CO2, Aldehyde, Ketone usw. die teilweise giftig und bei Kondensation ätzend sind. Zudem hängt die Spaltung des Methanols stark von den Gegebenheiten des Heizraumes und von der Chargenoberfläche ab, so dass die Reproduzierbarkeit der gewünschten Ofengaszusammensetzung nicht gegeben ist. Dies hat weiterhin zur Folge, dass sich durch unkontrollierte Spaltreaktionen Ruß auf dem Chargenmaterial und der Heizraumoberfläche abscheidet oder unerwünschte Carbide gebildet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren zum Nitrocarburieren metallischer Werkstücke unter Einsatz von Kohlendioxid als Kohlenstoffspender so zu modifizieren, daß Art und Umfang der Nitridbildung in weitem Rahmen einstellbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Kohlendioxid-haltiger Gasstrom in einen dem Behandlungsraum vorgeschalteten Reaktor eingeleitet und darin durch Reaktion mit einem Wasserstoffspender bei einer Reaktionstemperatur oberhalb der Behandlungstemperatur zu einem Kohlungsgas modifiziert wird, das eine im Vergleich zum Kohlendioxid-haltigen Gasstrom höhere Kohlenstoffaktivität bei der Behandlungstemperatur aufweist.
Der Kohlendioxid-haltige Gasstrom wird erfindungsgemäß einem Reaktor zugeführt, darin in Richtung einer höheren Kohlenstoffaktivität modifiziert und anschließend als Kohlungsgas in den Behandlungsraum eingeleitet. Die Modifizierung beruht auf einer thermischen Behandlung des Kohlendioxid-haltigen Gasstromes im Reaktor und auf einer chemischen Reaktion mit einem Wasserstoffspender. Durch die Reaktion von Kohlendioxid (CO2) mit Wasserstoff bildet sich analog zu der oben angegebenen Reaktionsgleichung (3) Kohlenmonoxid (CO). Dadurch ergibt sich im Kohlungsgas eine gegenüber dem Kohlendioxid-haltigen Gasstrom erhöhte Kohlenstoffaktivität bei gleicher Temperatur, wie etwa der Behandlungstemperatur.
Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, daß die Reaktionstemperatur im Reaktor oberhalb der Behandlungstemperatur im Behandlungsraum liegt. Denn aufgrund der Temperaturabhängigkeit der Reaktionsgleichung (4) verschiebt sich das Boudouard- Gleichgewicht bei höheren Temperaturen zu Gunsten von CO.
Der Kohlendioxid-haltige Gasstrom kann dem Reaktor kontinuierlich oder chargenweise zugeführt bzw. entnommen werden. Bei chargenweiser Entnahme oder bei einer im Vergleich zum Gesamtvolumen des Reaktors vernachlässigbaren kontinuierlichen Entnahme kann sich ein chemisches Gleichgewicht der im Reaktor ablaufenden Reaktion einstellen. Durch definierte Vorgabe der Ausgangskonzentrationen der an der Reaktion beteiligten Reaktionspartner und der Reaktionstemperatur lassen sich daher auch die Gaskonzentrationen im Kohlungsgas definiert einstellen. Dies wird noch dadurch begünstigt, daß sich aufgrund der erhöhten Reaktionskinetik bei der Reaktionstemperatur das chemische Gleichgewicht schneller einstellt als bei der tieferen Behandlungstemperatur. Die im Reaktor ablaufende Modifizierung kann katalytisch unterstützt ablaufen. Als Katalysator sind beispielsweise Nickel oder Edelmetall-Legierungen geeignet.
Durch die Modifizierung erhält das Kohlungsgas eine höhere Kohlenstoffaktivität als sie der Kohlendioxid-haltige Gasstrom hat. Dies fördert die Bildung gewünschter Nitrid-Phasen, wie etwa ε-Nitrid oder γ'-Nitrid bei Stählen. Darüberhinaus läßt sich durch die definierte Modifizierung die Kohlenstoffaktivität, und damit Art und Umfang der Nitridbildung in weitem Rahmen gezielt einstellen.
Hinzukommt, daß bei einer höheren Kohlenstoffaktivität die Nitrierkennzahl gesenkt, damit der Ammoniakbedarf im Behandlungsraum verringert, und somit durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise Ammoniak eingespart werden kann.
Bei einer ersten bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Wasserstoffspender ein Kohlenwasserstoff-haltiges Fluid eingesetzt. Bei dem Fluid kann es sich um eine Flüssigkeit oder ein Gas handeln. Das Fluid ist im Reaktor enthalten oder wird diesem kontinuierlich oder chargenweise zugeführt. Die im Reaktor ablaufende Reaktion von Kohlenwasserstoff (CH4) und Kohlendioxid läßt sich in allgemeiner Form anhand folgender Reaktionsgleichung beschreiben:
xCO2 + CH4 = 2CO + 2H2 + (x - 1)CO2 (6)
Die im Gleichgewicht sich einstellende Kohlenmonoxid-Konzentration kann sowohl über die Reaktionstemperatur als auch über das Mischungsverhältnis von Kohlendioxid und Kohlenwasserstoff beeinflußt werden. Übliche Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von 800°C bis 1050°C. Das so erzeugte Gasgemisch weist einen höheren CO-Gehalt und damit eine gegenüber dem Kohlendioxid-haltigen Gasstrom erhöhte Kohlenstoffaktivität (bei gleicher Temperatur) auf. Zur Herstellung des Kohlungsgases kann der Rest- Kohlendioxidgehalt erhöht werden, um die Gefahr einer Rußbildung beim Abkühlen des Gases zu verringern. Weiterhin besteht die Möglichkeit das CO2/CH4-Gemisch mit Stickstoff oder anderen Inertgasen zu verdünnen, wodurch die Verweilzeit des Gasgemisches im Reaktor und gegebenenfalls auch Temperaturschwankungen in einem Katalysatorbett verringert werden können. Diese Maßnahmen gestatten es, Gasgemische herzustellen, die eine gleichbleibende Zusammensetzung aufweisen und somit für eine reproduzierbare Einstellung der Kohlenstoffaktivität sorgen.
Technisches Propan oder technisches Methan haben sich als besonders geeignete Wasserstoffspender erwiesen. Diese Kohlenwasserstoffe sind als Hauptbestandteile von Erdgas relativ preiswert, im Hinblick auf Giftigkeit und Explosionsgefahr verhältnismäßig einfach zu handhaben und sie können dem Reaktor auf einfache Art und Weise in gasförmiger Form zugeführt werden. Aus den gleichen Gründen ist auch Erdas vorteilhaft einsetzbar. Wie aus der Reaktionsgleichung (6) am Beispiel des Methans ersichtlich, entsteht bei einer vollständigen Umsetzung von Methan (CH4) bzw. von Propan (C3H8) mit Kohlendioxid kein Wasser, so daß das resultierende Kohlungsgas trocken ist und beim Abkühlen keine Kondensationsprobleme entstehen.
Bei einer alternativen und gleichermaßen bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Wasserstoffspender Ammoniak eingesetzt. Bei den bekannten Nitrocarburier-Verfahren wird Ammoniak in einem Spalter bei ca. 1000°C zu Wasserstoff und Stickstoff (75 Vol.-% H2 und 25 Vol.-% N2) dissoziiert. Der dabei entstehende Wasserstoff kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Modifizierung des Kohlendioxid-haltigen Gases zur Erzeugung eines geeigneten Kohlungsgases verwendet werden. Die entsprechende chemische Reaktion läßt sich anhand der weiter oben bereits angegebenen Reaktionsgleichung (3) beschreiben. Es besteht somit die Möglichkeit, das zu modifizierende Kohlendioxid in das zu spaltende Ammoniak zu mischen und dieses Gasgemisch im Reaktor zur Reaktion zu bringen. Es zeigt sich, daß sich im Gleichgewicht bei der Umsetzung von Ammoniak-Spaltgas und CO2 im Temperaturbereich von 900°C bis 1000°C ein annähernd konstanter Kohlenmonoxid-Gehalt einstellt und der Umsetzungsgrad bei ungefähr 90% liegt. Dies erleichtert die reproduzierbare und konstante Einstellung des Kohlenmonoxid- Gehaltes im Kohlungsgas und damit der Kohlenstoffaktivität im Behandlungsraum. Dabei ist zu beachten, daß sich aufgrund des hohen Umsetzungsgrades eine besonders hohe Kohlenstoffaktivität im Behandlungsraum einstellen kann. Die Kohlenstoffaktivität kann durch Zugabe von Kohlendioxid in den Behandlungsraum gesenkt werden. Rußbildung läßt sich so vermeiden.
Besonders einfach gestaltet sich eine Verfahrensweise, bei der als Reaktor ein Spaltgerät für Ammoniak eingesetzt wird. Das zu modifizierende Kohlendioxid-haltige Gas wird dabei mit dem zu spaltenden Ammoniak gemischt und dieses Gasgemisch wird im Spaltgerät zur Reaktion gebracht. Da die Spaltgeräte für Ammoniak heute so ausgelegt sind, daß sie das Ammoniak vollständig zersetzen, besteht somit keine Gefahr der Ausfällung von Ammoniumcarbonat durch die Reaktion von Rest- Ammoniak mit CO2 und Wasser.
Bei dieser Verfahrensweise kann es vorteilhaft sein, dem Kohlungsgas vor Einleitung in den Behandlungsraum Feuchtigkeit zu entziehen. Wie aus Reaktionsgleichung (3) ersichtlich entsteht bei der Reaktion von einem Teil Kohlendioxid mit Wasserstoff bei vollständiger Umsetzung 1 Teil Kohlenmonoxid und 1 Teil Wasser. Das so gewonnene Kohlungsgas weist daher eine relativ hohe Feuchtigkeit auf. Die Trocknung des Kohlungsgases ist technisch einfach zu realisieren. Sie kann beispielsweise durch Behandlung des Kohlungsgases in einem Kondensator oder durch Zumischen von trockenem Gas erfolgen.
Die folgenden Ausführungen betreffen vorteilhafte Verfahrensmodifikationen, die bei beiden oben näher beschriebenen Verfahrensvarianten Anwendung finden können.
Vorteilhafterweise ist eine Regelung für die Kohlenstoffaktivität im Behandlungsraum vorgesehen, bei der als Stellgröße die Zufuhrrate eines den Wasserstoffspender enthaltenden Teilstromes dient. Dieser Teilstrom kann getrennt vom Kohlendioxid­ haltigen Gasstrom oder mit diesem gemeinsam dem Reaktor zugeführt werden. Hierbei kann die Zufuhrrate für das Kohlendioxid-haltige Gas konstant gehalten werden. Durch die Regelung der Kohlenstoffaktivität im Behandlungsraum wird die Reproduzierbarkeit und die Betriebssicherheit des Verfahrens verbessert.
Dabei hat es sich als günstig erwiesen, für die Regelung für die Kohlenstoffaktivität eine Messung der Sauerstoffaktivität und/oder der Kohlenmonoxidkonzentration im Behandlungsraum vorzusehen. Für die Messung der Sauerstoffaktivität kann eine handelsübliche Sauerstoffmeß-Sonde eingesetzt werden. Der Kohlenmonoxid-Gehalt im Behandlungsraum kann mit einem Gasmeßgerät bestimmt werden. Aus der so ermittelten Konzentration an Kohlenmonoxid und der gemessenen Sauerstoffaktivität kann die Kohlenstoffaktivität berechnet werden.
Weiterhin besteht die Möglichkeit dem CO2-haltigen Gasstrom, dem Kohlungsgas und/oder dem den Wasserstoffspender enthaltenden Teilstrom ein Verdünnungsgas beizumischen. Durch die Verdünnung mit Stickstoff oder anderen Inertgasen kann die Verweilzeit der jeweiligen Gasgemische im Reaktor und gegebenenfalls auch Temperaturschwankungen in einem Katalysatorbett verringert werden. Diese Maßnahmen gestatten es, Gasgemische herzustellen, die eine gleichbleibende Zusammensetzung aufweisen, was eine reproduzierbare Einstellung der Kohlenstoffaktivität erleichtert.
Das Kohlungsgas wird vorteilhafterweise vor Einleitung in den Behandlungsraum auf eine Temperatur im Bereich der Behandlungstemperatur abgekühlt. Die Temperierung des Kohlungsgases erleichtert die Einhaltung einer homogenen Temperaturverteilung im Behandlungsraum und die Kohlenstoffaktivität im Kohlungsgas wird dadurch erhöht. Insbesondere feuchte Kohlungsgase neigen beim Abkühlen jedoch zur Kondensation. Alternativ hat es sich auch als günstig erwiesen, daß das Kohlungsgas bei Einleitung in den Behandlungsraum eine Temperatur im Bereich der Reaktionstemperatur aufweist. Die vom Kohlungsgas in den Behandlungsraum eingebrachte Wärme kann dabei als Prozeßwärme zum Nitrocarburieren genutzt werden. Bei feuchtem Kohlungsgas wird darüberhinaus ein Auskondensieren durch die Vermischung mit trocknem Gas im Behandlungsraum vermieden, so daß der apparative und verfahrenstechnische Aufwand zum Trockenen des Kohlungsgases entfallen kann.
Besonders bewährt haben sich Verfahrensweisen, bei denen die Behandlungstemperatur im Bereich zwischen 500°C und 700°C und die Reaktionstemperatur im Bereich zwischen 800 und 1150°C eingestellt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und einer Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen im einzelnen:
Fig. 1 ein Verfahrensschema zum Nitrocarburieren eines Edelstahls unter Verwendung von Kohlendioxid und Erdgas, und
Fig. 2 ein Verfahrensschema zum Nitrocarburieren eines Edelstahls unter Verwendung von Kohlendioxid und Ammoniak.
In Fig. 1 ist eine Verfahrensvariante zum Nitrocarburieren eines Nitrierstahls unter Verwendung von Kohlendioxid und Erdgas (am Beispiel Methan) schematisch dargestellt. Die Verfahrensvariante umfaßt eine Regelung der Kohlenstoffaktivität in der Nitrocarburieratmosphäre (im folgenden als Nitrieratmosphäre oder Ofenatmosphäre bezeichnet) des Nitrierofens.
Als Kohlenstoffträger wird Kohlendioxid 1 eingesetzt und mit Erdgas (Methan) 2 und gegebenenfalls Stickstoff 3 innig gemischt. Das Gasgemisch strömt dann in einem Röhrenofen 4 über einen auf einen Nickel-Katalysator, der auf einer Temperatur von etwa 1000°C gehalten wird. Im Röhrenofen 4 reagieren die beiden Komponenten Methan 2 und Kohlendioxid 1 unter Bildung eines Kohlungsgases 5 miteinander. Das heiße Kohlungsgas 5 strömt anschließend direkt in den Nitrocarburierofen 6, so daß der Wärmeinhalt des Gasgemisches für den Gesamtprozeß genutzt wird.
Das auf diese Art und Weise im Röhrenofen 4 extern hergestellte Kohlungsgas 5 wird im Nitrocarburierofen 6 mit weiteren Gasen 7, wie Ammoniak, Stickstoff 3, Kohlendioxid, Ammoniakspaltgas oder auch Kohlenwasserstoffen vermischt.
Mit Hilfe einer Festkörperelektrolyt-Zelle (λ-Sonde) 8 wird die stationäre Sauerstoffaktivität in der Ofenatmosphäre gemessen und dieser Meßwert einer Auswerte- und Regeleinheit 9 übermittelt (Verbindungslinie 15). Im Schema von Fig. 1 sind Steuer-, Meß- und Datenleitungen anhand punktierter Verbindungslinien dargestellt. Der Kohlenmonoxidanteil der Ofenatmosphäre wird mit einem handelsüblichen temperierten Gasmeßgerät 10 bestimmt, und auch dieser Meßwert wird der Auswerte- und Regeleinheit 9 zugeführt. Auf Basis der Kohlenmonoxidkonzentration und der gemessenen Sauerstoffaktivität berechnet die Auswerte- und Regeleinheit 9 die Kohlenstoffaktivität in der Ofenatmosphäre. Zur Regelung auf einen voreingestellten Sollwert der Kohlenstoffaktivität, dient die Zufuhrrate von Methan 2 als Stellgröße, wie dies durch Verbindungspfeil 11 zwischen 2 und 9 symbolisiert wird. Um Rußbildung im Nitrocarburierofen 6 zu vermeiden, wird für die Methan-Zudosierung eine Obergrenze von 10 Vol.-% (bezogen auf den gesamten Gasstrom im Nitrocarburierofen 6) vorgegeben. Mittels der Auswerte- und Regeleinheit 9 wird darüberhinaus die Zufuhr von Stickstoff 3 und Kohlendioxid 1 zum Röhrenofen 4 sowie die Zufuhr von Stickstoff 3 und anderer Gase 7 zum Nitrocarburierofen 6 geregelt, wie dies durch die punktierten Verbindungslinien 12 und 13 symbolisiert ist. Das Abgas aus dem Nitrocarburierofen 6 ist mit der Bezugsziffer 14 gekennzeichnet.
Aufgrund der hohen Temperatur im Röhrenofen 4 werden die eingesetzten Mengen an Kohlendioxid 1 und Methan 2 verhältnismäßig schnell ins chemische Gleichgewicht gebracht. Die stöchiometrische Umsetzung zwischen Methan 2 und Kohlendioxid 1 sowie die Temperaturabhängigkeit der Boudouard-Reaktion ist bekannt, so daß die Kohlenmonoxidmenge in dem so hergestellten Kohlungsgas 5 über die Gleichgewichtskonstante der Reaktion definiert und berechenbar ist. Die berechneten Werte werden in die vorzunehmende Massenbilanzrechnung integriert. Somit kann der Kohlenmonoxidgehalt in der Nitrieratmosphäre über die eingesetzten Mengen an Kohlendioxid 1 und Methan 2 geregelt werden. Aufgrund der bekannten Mengen an Kohlenmonoxid und Kohlendioxid und der eingestellten Nitriertemperatur ist die wirksame Kohlenstoffaktivität bestimmbar und über den gesamten Nitrocarburierprozeß regelbar.
In der Praxis wird häufig bei 570°C nitrocarburiert. In der folgenden Tabelle 1 sind exemplarisch für verschiedene Gehalte an CO und CO2 in der Nitrieratmosphäre die sich bei 570°C einstellenden Kohlenstoffaktivitäten ac,B aufgeführt.
Tabelle 1
Je nach der vorgegebenen Kohlenstoffaktivität ac,B werden die entsprechenden Gasgemische erfindungsgemäß durch Umsetzung von Kohlendioxid 1 und Methan 2 im externen Röhrenofen 4 bei einer Temperatur von 1000°C hergestellt und dann dem Nitrocarburierofen 6 zugeführt.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines konkreten Mischungsbeispiels näher erläutert
1CO2 + 0,25CH4 = 0,50CO + 0,50H2 + 0,75CO2
(75% CO2, 25% CH4) = (28,5% CO, 28,5% H2, 43% CO2)
Bei einer Reaktionstemperatur von ca. 1000°C ist der Umsatz zwischen dem Kohlendioxid 1 und dem Methan 2 annähernd vollständig, so daß es möglich ist, verschiedene Kohlenmonoxid- und Kohlendioxidgehalte über das Mischungsverhältnis dieser Ausgangskomponenten einzustellen. Es ist somit lediglich die genaue Mischung der beiden Ausgangskomponenten erforderlich, um das gewünschte CO/CO2-Gemisch zu erhalten. Die angestrebte Kohlenstoffaktivität im Nitrocarburierofen 6 kann so auf einfache Weise eingestellt und geregelt werden. Da bei der Reaktion von Methan 2 und Kohlendioxid 1 und anderen möglichen Querreaktionen kein Wasser entstehen kann, ist das fertige Kohlungsgas 5 trocken, so daß es beim Abkühlen auch keinerlei Wasserkondensationsprobleme ergeben. Das Mischen der beiden Ausgangskomponenten (1, 2) kann mit einem Gasmischgerät oder auch mit Hilfe von Gasmengenmesser oder anderen Durchflußmeßgeräten erfolgen und ist somit technisch einfach zu realisieren.
In Fig. 2 ist eine andere Verfahrensvariante zum Nitrocarburieren eines Edelstahls unter Verwendung von Kohlendioxid und Ammoniak schematisch dargestellt. Auch die Verfahrensvariante umfaßt eine Regelung der Kohlenstoffaktivität in der Nitrieratmosphäre des Nitrierofens.
Als Kohlenstoffträger wird Kohlendioxid 21 eingesetzt. Ein Kohlendioxid-Teilstrom 37 wird in den Nitrocarburierofen 27 direkt eingeleitet. Ein anderer Teilstrom 38 wird mit Ammoniak 22 und gegebenenfalls Stickstoff 23 innig gemischt und einem Ammoniak- Spalter 24 zugeführt. Das Gasgemisch strömt dabei über einen auf ca. 1100°C beheizten Füllkörper, wodurch die beiden Ausgangskomponenten Ammoniak 22 und Kohlendioxid 21 unter Bildung eines Kohlungsgases 25 miteinander reagieren. Das Kohlungsgas 25 wird anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt und - da es einen hohen Taupunkt besitzt - über einen gekühlten Wasserkondensator 26 geleitet und getrocknet. Das so "extern" hergestellte, trockene Kohlungsgas 25 wird einem Nitrocarburierofen 27 zugeführt und darin mit anderen Gasen 28, wie Ammoniak, Stickstoff 23, Kohlendioxid, Ammoniakspaltgas oder auch Kohlenwasserstoffen homogen gemischt.
Mit Hilfe einer Festkörperelektrolyt-Zelle 29 wird die Sauerstoffkonzentration in der Ofenatmosphäre gemessen und der Meßwert einer Auswerte- und Regeleinheit 30 übermittelt (Verbindungslinie 36). Auch im Schema von Fig. 2 sind Steuer-, Meß- und Datenleitungen anhand punktierter Verbindungslinien dargestellt. Der Kohlenmonoxidanteil der Ofenatmosphäre wird mit einem handelsüblichen temperierten Gasmeßgerät 31 bestimmt, und auch dieser Meßwert wird der Auswerte- und Regeleinheit 30 zugeführt. Auf Basis der Meßwerte für die Kohlenmonoxidkonzentration und die Sauerstoffaktivität berechnet die Auswerte- und Regeleinheit 30 die Kohlenstoffaktivität in der Ofenatmosphäre. Zur Regelung auf einen voreingestellten Sollwert der Kohlenstoffaktivität dient die Zufuhrrate des Kohlendioxid-Teilstromes 37 in den Nitrocarburierofen 27 als Stellgröße, wie dies durch Verbindungspfeil 32 zwischen 21 und 30 symbolisiert wird. Die Regelung ist so eingestellt, daß die gesamte Menge an Ammoniak immer größer ist, als die Kohlendioxidmenge. Mittels der Auswerte- und Regeleinheit 30 wird darüberhinaus die Zufuhr von Stickstoff 23 und Kohlendioxid 21 zum Ammoniak-Spalter 24 sowie die Zufuhr von Stickstoff 23, Ammoniak und anderer Gase 28 zum Nitrocarburierofen 27 geregelt, wie dies durch die punktierten Verbindungslinien 33 und 34 angedeutet ist. Das Abgas aus dem Nitrocarburierofen 27 ist mit der Bezugsziffer 35 gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß werden die eingesetzten Mengen an Kohlendioxid 21 und Ammoniak 22 im Ammoniak-Spalter 24, also außerhalb des Nitrocarburierofens 27, bei hoher Temperatur ins chemische Gleichgewicht gebracht. Aufgrund der hohen Temperatur stellt sich das chemische Gleichgewicht der dabei ablaufenden chemischen Reaktionen verhältnismäßig rasch ein, so daß das Reaktionsgasgemisch (hier auch als Kohlungsgas 25 bezeichnet) definierte Gehalte an Kohlenmonoxid, Wasserstoff und Stickstoff aufweist. Die stöchiometrische Umsetzung zwischen Ammoniak 22 und Kohlendioxid 21 und die Temperaturabhängigkeit dieser Reaktion ist quantitativ berechenbar und bekannt. Die entsprechenden Werte werden bei der vorzunehmenden Massenbilanz verwendet. Anhand der genau zudosierten Mengen an Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Ammoniakspaltgas, Ammoniak und unter Berücksichtigung der Nitrocarburiertemperatur ist die stationäre Kohlenstoffaktivität im Nitrocarburierofen bestimmbar und reproduzierbar einzustellen.

Claims (13)

1. Verfahren zum Nitrocarburieren metallischer Werkstücke, indem die Werkstücke in einer Stickstoff, Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltenden Behandlungsatmosphäre bei einer Behandlungstemperatur in einem Behandlungsraum behandelt werden, wobei zur Erzeugung der Behandlungsatmosphäre Kohlendioxid als Kohlenstoffspender eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kohlendioxid-haltiger Gasstrom (1; 21) in einen dem Behandlungsraum (6; 27) vorgeschalteten Reaktor (4; 24) eingeleitet und darin durch Reaktion mit einem Wasserstoffspender (2; 22) bei einer Reaktionstemperatur oberhalb der Behandlungstemperatur zu einem Kohlungsgas (5; 25) modifiziert wird, das eine im Vergleich zum Kohlendioxid-haltigen Gasstrom (1; 21) höhere Kohlenstoffaktivität bei der Behandlungstemperatur aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wasserstoffspender ein Kohlenwasserstoff-haltiges Fluid (2) eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Wasserstoffspender Erdas, Propan oder Methan (2) eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wasserstoffspender Ammoniak (22) eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktor ein Spaltgerät (24) für Ammoniak eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kohlungsgas (5; 25) vor Einleitung in den Behandlungsraum (6; 27) Feuchtigkeit entzogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelung (9; 30) für die Kohlenstoffaktivität im Behandlungsraum (6; 27) vorgesehen ist, bei der als Stellgröße die Zufuhrrate eines den Wasserstoffspender (2; 22) enthaltenden Teilstromes dient.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung (9; 30) für die Kohlenstoffaktivität eine Messung der Sauerstoffaktivität (8; 29) und/oder der Kohlenmonoxidkonzentration im Behandlungsraum (6; 27) umfaßt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kohlendioxid-haltigen Gasstrom (1; 21), dem Kohlungsgas (5; 25) und/oder dem Teilstrom für den Wasserstoffspender (2; 22) ein Verdünnungsgas (3; 23) beigemischt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlungsgas (25) vor Einleitung in den Behandlungsraum (27) auf eine Temperatur im Bereich der Behandlungstemperatur abgekühlt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlungsgas (5) bei Einleitung in den Behandlungsraum (6) eine Temperatur im Bereich der Reaktionstemperatur aufweist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungstemperatur im Bereich zwischen 500°C und 700°C liegt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur im Bereich zwischen 800 und 1150°C liegt.
DE19940370A 1999-08-25 1999-08-25 Verfahren für die Nitrocarburierung metallischer Werkstücke Expired - Fee Related DE19940370C2 (de)

Priority Applications (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19940370A DE19940370C2 (de) 1999-08-25 1999-08-25 Verfahren für die Nitrocarburierung metallischer Werkstücke
PCT/EP2000/007576 WO2001014611A1 (de) 1999-08-25 2000-08-04 Verfahren für die nitrocarburierung metallischer werkstücke
EP00962293A EP1230415B1 (de) 1999-08-25 2000-08-04 Verfahren für die nitrocarburierung metallischer werkstücke
CZ20020645A CZ298996B6 (cs) 1999-08-25 2000-08-04 Zpusob nitridacního cementování kovových obrobku
PL00353217A PL195105B1 (pl) 1999-08-25 2000-08-04 Sposób węgloazotowania metalowych obrabianych przedmiotów
AT00962293T ATE257865T1 (de) 1999-08-25 2000-08-04 Verfahren für die nitrocarburierung metallischer werkstücke
ES00962293T ES2214316T3 (es) 1999-08-25 2000-08-04 Procedimiento para la nitro-carburacion de piezas metalicas.
DE50005043T DE50005043D1 (de) 1999-08-25 2000-08-04 Verfahren für die nitrocarburierung metallischer werkstücke

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19940370A DE19940370C2 (de) 1999-08-25 1999-08-25 Verfahren für die Nitrocarburierung metallischer Werkstücke

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19940370A1 DE19940370A1 (de) 2001-03-01
DE19940370C2 true DE19940370C2 (de) 2001-07-12

Family

ID=7919599

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19940370A Expired - Fee Related DE19940370C2 (de) 1999-08-25 1999-08-25 Verfahren für die Nitrocarburierung metallischer Werkstücke
DE50005043T Expired - Lifetime DE50005043D1 (de) 1999-08-25 2000-08-04 Verfahren für die nitrocarburierung metallischer werkstücke

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE50005043T Expired - Lifetime DE50005043D1 (de) 1999-08-25 2000-08-04 Verfahren für die nitrocarburierung metallischer werkstücke

Country Status (7)

Country Link
EP (1) EP1230415B1 (de)
AT (1) ATE257865T1 (de)
CZ (1) CZ298996B6 (de)
DE (2) DE19940370C2 (de)
ES (1) ES2214316T3 (de)
PL (1) PL195105B1 (de)
WO (1) WO2001014611A1 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6801111B2 (en) 2002-08-21 2004-10-05 Square D Company Latch for an electrical device
US7621201B2 (en) * 2008-03-05 2009-11-24 Gm Global Technology Operations, Inc. Hot forming tools for aluminum and magnesium sheets

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4229803A1 (de) * 1992-09-11 1994-03-17 Iva Industrieoefen Verfahren A Kontrolle und Steuerung von Nitrier- bzw. Nitrocarburieratmosphären
DE19514932A1 (de) * 1995-04-22 1996-10-24 Ipsen Ind Int Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Regelung des CO-Gehaltes einer Ofenatmosphäre zum Aufkohlen und Carbonitrieren metallischer Werkstücke
DE19719225C1 (de) * 1997-05-07 1998-08-06 Volker Dipl Ing Leverkus Verfahren zur Regelung einer Nitrier- bzw. Nitrocarburier-Atmosphäre sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0024106B1 (de) * 1979-07-09 1986-01-02 Ford Motor Company Limited Verfahren zur Wärmebehandlung von Werkstücken aus Eisen
JPH01129957A (ja) * 1987-11-13 1989-05-23 Toyota Motor Corp マルエージング鋼の表面処理方法
DE3937699A1 (de) * 1989-11-13 1991-05-16 Thaelmann Schwermaschbau Veb Verfahren zum herstellen von (epsilon)-karbonitridschichten definierter zusammensetzung
DE19652125C1 (de) * 1996-12-14 1998-04-30 Volker Dipl Ing Leverkus Verfahren zur Regelung einer Nitrier- bzw. Nitrocarburier-Atmosphäre sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4229803A1 (de) * 1992-09-11 1994-03-17 Iva Industrieoefen Verfahren A Kontrolle und Steuerung von Nitrier- bzw. Nitrocarburieratmosphären
DE19514932A1 (de) * 1995-04-22 1996-10-24 Ipsen Ind Int Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Regelung des CO-Gehaltes einer Ofenatmosphäre zum Aufkohlen und Carbonitrieren metallischer Werkstücke
DE19719225C1 (de) * 1997-05-07 1998-08-06 Volker Dipl Ing Leverkus Verfahren zur Regelung einer Nitrier- bzw. Nitrocarburier-Atmosphäre sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Also Published As

Publication number Publication date
EP1230415A1 (de) 2002-08-14
ATE257865T1 (de) 2004-01-15
CZ298996B6 (cs) 2008-04-02
EP1230415B1 (de) 2004-01-14
DE19940370A1 (de) 2001-03-01
DE50005043D1 (de) 2004-02-19
PL195105B1 (pl) 2007-08-31
WO2001014611A1 (de) 2001-03-01
PL353217A1 (en) 2003-11-03
ES2214316T3 (es) 2004-09-16
CZ2002645A3 (cs) 2003-02-12

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1953888A1 (de) Verfahren zur Decarbonisierung von geschmolzenem Stahl
DE2657644A1 (de) Gasmischung zum einfuehren in einen eisenmetallbehandlungsofen
DE2135763B2 (de) Verfahren zur Behandlung von Eisen- und Stahlgegenständen zur Bildung einer Nitridschicht
DE2934930A1 (de) Verfahren zur waermebehandlung von gegenstaenden aus eisen
DE19940370C2 (de) Verfahren für die Nitrocarburierung metallischer Werkstücke
DE4400391A1 (de) Verfahren zur Vermeidung von Randoxidation beim Aufkohlen von Stählen
AT394393B (de) Vorrichtung und verfahren insbesondere zum erhoehen des kohlenstoffgehaltes von direkt reduziertem eisen
AT394394B (de) Vorrichtung und verfahren insbesondere zum erhoehen des kohlenstoffgehaltes von direkt reduziertem eisen
DE2803239C2 (de) Verfahren zur Herstellung von nichtrostendem Stahl mit extrem niedrigem Kohlenstoffgehalt
DE2558156A1 (de) Verfahren zur erhitzung von stahlpulverpresslingen
EP1122330B1 (de) Verfahren und Verwendung einer Vorrichtung zum Nitrocarburieren von Eisenwerkstoffen
DE3631389C2 (de)
DE3149212A1 (de) Verfahren zur eintellung von ofen-atmosphaeren
DE2652382B2 (de) Verfahren zur Karbonitrierung von Stahl und Roheisenerzeugnissen
DE2539722A1 (de) Verfahren zur thermischen behandlung von stahl in reduzierender und nicht entkohlender atmosphaere
DE2419997C2 (de) Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung härtbarer bzw. verschleißfester Oberflächenschichten von Stahlteilen in einem Glühofen
WO2001055471A1 (de) Verfahren zum karbonitrieren von kohlenstoffreichen und hochlegierten stählen
DE1145147B (de) Verfahren zur selektiven Entfernung von Stickstoffdioxyd und/oder molekularem Sauerstoff aus stickstoffmonoxydhaltigen Gasgemischen
EP1673483A1 (de) Verfahren zur wä rmebehandlungen von eisenwerkstoffen
DE2249050A1 (de) Rasierklinge und verfahren zu ihrer herstellung
DE3937699A1 (de) Verfahren zum herstellen von (epsilon)-karbonitridschichten definierter zusammensetzung
DE69610404T3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke unter Schutzgas
DE4211395B4 (de) Verfahren zum Nitrocarburieren oder Carbonitrieren von Werkstücken und Ofen hierzu
DE2030986A1 (de) Verfahren zum Aufrechterhalten einer Nitnerungsatmosphare
DE2951519A1 (de) Verfahren zur nitrierung bzw. nitrierhaertung einer stahloberflaeche

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: AIR LIQUIDE DEUTSCHLAND GMBH, 47805 KREFELD, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee