DE19937154A1 - Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung bei einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung bei einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Vorgeschlagen wird eine saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung bei einem Kraftfahrzeug mit Mitteln zur Erfassung des Saugrohrdruckes und weiteren Betriebskenngrößen wie Drehzahl und Motortemperatur, wobei die Meßwerte des Saugrohrdruckes einer Filterung unterzogen werden und die Filterzeitkonstante von Betriebskenngrößen abhängig ist. Die Höhenerkennung dient insbesondere zum Ab- und Wiedereinschalten von On-board-Diagnose-Funktionen.
Description
Die Kenntnis der momentanen atmosphärischen Höhe beim Be
trieb eines Kraftfahrzeuges ist wichtig insbesondere im Hin
blick auf die korrekte Kraftstoffzumessung, weil diese die
genaue Kenntnis der angesaugten Luftmasse voraussetzt. Auf
grund der unterschiedlichen Luftdichte bei unterschiedlichem
Höhenstandort des Fahrzeugs kann sich die genaue Erfassung
der angesaugten Luftmasse als schwierig gestalten. Deshalb
wurden bereits verschiedentlich Vorschläge unterbreitet, die
den Einfluß der Höhe auf das Signal der angesaugten Luftmen
ge oder Luftmasse pro Ansaughub, im allgemeinen als Lastsig
nal bezeichnet, korrigieren. Beispielhaft sei hier auf die
DE 44 34 265 A1 verwiesen, die eine "Einrichtung zur Laster
fassung mit Höhenadaption" behandelt. Beschrieben ist dort
eine Einrichtung zur Lasterfassung mit Höhenadaption, bei
der die Last ausgehend von einem höhenabhängigen Hauptlast
signal und einem höhenunabhängigen Nebenlastsignal ermittelt
wird. Bei bestimmten Fahrzuständen läßt sich durch Vergleich
des Hauptlastsignals und des Nebenlastsignals eine aktuelle
geodätische Höhe abschätzen. Durch einen spezifischen Be
rechnungsansatz wird nachfolgende ein Adaptionsfaktor zur
Minimierung des Höhenfehlers gebildet.
Die US-PS 5,226,393 behandelt ein Höhenerkennungssystem für
eine Brennkraftmaschine zur höhenabhängigen Steuerung der
Kraftstoffzufuhr, der angesaugten Luftmenge sowie des Zünd
zeitpunktes.
Mit Blick auf die von US-Behörden verlangte On-board-
Diagnose (OBD) wird die Bestimmung der Höhe der momentanen
Kraftfahrzeugposition insoweit erforderlich, als die On
board-Diagnose oberhalb einer bestimmten Höhe abgeschaltet
werden kann. Das Signal bezüglich der Höhe läßt sich dabei
grundsätzlich mit einem Absolutdrucksensor erfassen, dessen
Ausgangssignal ggf. noch temperaturabhängig zu korrigieren
ist. Derartige Absolutdrucksensoren erhöhen jedoch zwangs
läufig die Kosten eines Kraftfahrzeugs, so daß die Bestre
bungen dahin gehen, den Absolutdruck und damit die atmosphä
rische Höhe über ohnehin vorhandene Meßgrößen im Kraftfahr
zeug zu erfassen.
Als Folge davon ist es Aufgabe der Erfindung, mit einfachen
und doch zuverlässigen Mitteln ausgehend von einem Saugrohr
drucksensor einen Wert für die atmosphärische Höhe zu be
stimmen u. a. mit dem Ziel, ein Abschaltsignal für die On
board-Diagnose oberhalb einer bestimmten Höhe bereitstellen
zu können, um dort kritisch zu diagnostizierende Zustände
als Fehlerkennung auszuschließen.
Mit dem erfindungsgemäßen System erfolgt eine kombinierte
Messung/Simulation der atmosphärischen Höhe ausgehend von
einem Signal des Saugrohrdruckfühlers und letztlich wird ein
zuverlässiges Abschalt- und Wiedereinschaltsignal für die
On-board-Diagnose bereitgestellt.
Weitere Vorteile in der Erfindung ergeben sich in Verbindung
mit den Unteransprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels.
Eine erfindungsgemäße saugrohrdruckgeführte geodätische Hö
henerkennung bei einem Kraftfahrzeug ist in einem Ausfüh
rungsbeispiel dargestellt und wird im folgenden näher be
schrieben und erläutert. Es zeigen Fig. 1a und 1b typische
Messungen bzw. Simulationen von Druckwerten, die die atmo
sphärische Höhe angeben und Fig. 2 ein dazugehörendes grob
schematisches Blockdiagramm.
Die Fig. 1a und 1b zeigen über der Zeit aufgetragen ein
"Höhenprofil", das bei einer angenommenen Fahrt eines Fahr
zeugs über der Zeit und bei verschiedenen Betriebsbedingun
gen durchlaufen wird. Die X-Achse bildet in Fig. 1 die
Zeit, die Y-Achse atmosphärische Druckwerte, wobei ein obe
rer Wert von 1013 mbar den Druckwert für Normal-Null (NN)
angibt, ein im unteren Drittel liegender Wert von 740 mbar
einen Wert, der bereits eine relativ große Höhe widerspie
gelt und schließlich mit B-nobd einen Signalwert noch unter
halb von 740 mbar. Dieser Wert B-nobd markiert den Höhen
wert, der für die Abschaltung bzw. das Wiedereinschalten der
On-board-Diagnose-Funktionen wichtig ist. Zwischen den Wer
ten 740 mbar und B-nobd befindet sich ein sogenanntes Druck-
Toleranzband PTOL.
Der aus Fig. 1 ersichtlichen Druckwerte werden mit einem
Saugrohrdrucksensor erfaßt, streckenweise simuliert und im
Rahmen einer aus Fig. 2 ersichtlichen Bestimmungsmethode
als tiefpaßgefilterter Wert puf bereitgestellt. Die untere
Zeile von Fig. 1 zeigt Betriebsbedingungen während dieses
angenommenen Fahrzyklusses.
Zum besseren Verständnis des aus Fig. 1 ersichtlichen
Druckverlaufes puf wird auf Fig. 2 verwiesen. Dort ist mit
10 ein Ansaugdrucksensor bezeichnet, 11 symbolisiert einen
Block zur Bereitstellung verschiedener Ersatzwerte je nach
Betriebszustand bzw. Betriebsbedingung der Brennkraftmaschi
ne bzw. des Fahrzeugs. Diese Betriebsbedingungen werden in
einem Block 12 ermittelt und bereitgestellt. 13 markiert ein
Tiefpaßfilter, dem als Eingangswerte sowohl das rückgerech
nete Ausgangssignal des Ansaugdrucksensors 10 als auch ein
zelne Ersatzwerte aus Block 11 über einen symbolisch darge
stellten Schalter 14 zuführbar sind. Die erwähnte Rückrech
nung beinhaltet die Korrelation des aktuellen Saugrohrdruc
kes zum Umgebungsdruck, wobei insbesondere die strömungsbe
dingten Druckverluste berücksichtigt sind. Die Filterzeit
konstante des Filters 13 ist ebenfalls steuerbar und hängt
von den Betriebsbedingungen ab, die in Block 12 ermittelt
werden. Zur Bereitstellung der betriebsbedingungsabhängigen
Filterzeitkonstanten dient ein Schalter 15, der für unter
schiedliche Betriebsbedingungen aus einem Block 16 unter
schiedliche Werte, z. B. abhängig von Initialisierung, Voll-
Last, Teillast oder unterem Lastbereich abgeben kann.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Filterzeitkonstante wenigs
tens von Betriebskenngrößen Last, bzw. Lastbereich und ei
nem betriebspunktabhängigen Gütekriterium für den Berech
nungsansatz, insbesondere die Motortemperatur, abhängig ist.
Das Ausgangssignal des Filters 13 ist mit puf bezeichnet
(Druck, Umgebung, gefiltert). Es folgt ein Schwellwertschal
ter 18, dem das Ausgangssignal des Filters 13 als erste Ein
gangsgröße x zugeführt wird, während am Eingang für den
Schwellwert selbst ein Signal y von einem Grenzwertblock 19
bereitgestellt ist. Unterschreitet der Signalwert puf am
Eingang x des Schwellwertschalters 18 den Schwellwert y,
dann wird im konkreten Einzelfall ein positives Signal abge
geben, das nach Ablauf einer Wartezeit im Wartezeitblock 20
letztlich das Signal B_nobd zum Abschalten der OBD-Funktion
liefert.
Beim Fahrzyklus beginnt zum Zeitpunkt T0 (Fig. 1a) eine In
itialisierungsphase des Steuergeräts des Kraftfahrzeuges,
z. B. über eine Zündschalterbetätigung. Beim dann noch ruhen
den Motor wird der Druckwert vom Ansaugdrucksensor 10 einge
lesen und gespeichert. Der Block 12 für die Betriebsbedin
gungen von Fig. 2 erkennt diese Initialisierungsphase und
sorgt über eine entsprechende Betätigung der Schalter 14 und
15 dafür, daß der Signalwert des Sensors 10 unmittelbar auf
das Filter 13 durchgeschaltet wird mit einer für die Initia
lisierungsphase hinreichenden und sehr kleinen Filterzeit
konstante, so daß letztlich das Ausgangssignal puf des Fil
ters 13 dem aktuellen Meßwert während der Initialisierungs
phase weitestgehend entspricht.
Wird zum Zeitpunkt t1 die Brennkraftmaschine gestartet, be
ginnt nach dem Beispiel von Fig. 1a ein Teillastbetrieb
(TL), wobei zuerst eine Bergauffahrt und schließlich eine
Bergabfahrt vorgenommen wird. Dies äußert sich in einem an
fänglichen Druckabfall mit sich anschließendem Druckanstieg
bis zum Zeitpunkt t2, der ein gewisses Ende der Teillastpha
se angeben soll. Während dieser Teillastphase TL werden
fortlaufend Signalwerte vom Ansaugdrucksensor 13 erfaßt und
mit einer bestimmten, für diesen Betrieb vorgesehen Filter
zeitkonstante im Filter 13 von Fig. 2 verarbeitet. Zwischen
den Zeitpunkten t2 und t3 liege Schiebebetrieb mit geschlos
sener oder fast geschlossener Drosselklappe vor. In diesem
Fall ergibt sich aufgrund der starken Saugwirkung der Brenn
kraftmaschine ein sehr geringer absoluter Druck im Saugrohr
mit der dabei gegebenen Gefahr, daß das Berechnungsergebnis
für die Höhe bei den dann gegebenen Meßwerten des Drucksen
sors gefälscht werden könnte. Aus diesem Grund wird im
Schiebebetrieb ein Druckanstieg und damit ein Absinken der
atmosphärischen Höhe signalisiert, weil ein längerer Schie
bebetrieb nur über eine Bergabfahrt realisierbar ist. Das
Filter 13 von Fig. 2 wird demnach mit einem Ersatzwert be
schickt bei einer dann empirisch festgelegten Filterzeitkon
stante, die in Block 16 vorgegeben ist.
Der Schiebebetrieb ende zum Zeitpunkt t3 und es schließt
sich eine relativ kurze Fahrzeit bis zum Zeitpunkt t4 auf
ebener Strecke an. Nach dem. Zeitpunkt T4 wird der Voll-Last-
Fall angenommen, wobei Voll-Last häufig gleichbedeutend ist
mit einer Bergaufwärtsfahrt, so daß der atmosphärische Druck
wieder sinkt. Diesem Betriebszustand wird mit nur schwach
gefiltertem Drucksignal Rechnung getragen.
Der Verlauf zwischen t5 und t6 symbolisiere einen leichten
Höhengewinn, der mit unterer Last und demnach starker Filte
rung repräsentiert wird.
Oberhalb von t6 sei wieder Teillastbetrieb angenommen im
Rahmen einer weiteren Bergaufwärtsfahrt (mit einem kleinen
Abwärtsanteil), so daß zu einem Zeitpunkt t7 ein Grenzdruck
PGrenz von z. B. 740 mbar erreicht wird.
Zur Absicherung, daß die vorliegende Funktion in konkreten
Situationen nicht zu früh Diagnosefunktionen deaktiviert,
wurde ein Toleranzband für den Druckwert (PTOL) eingeführt,
dessen Bedeutung im nachfolgenden Signalverlauf in Fig. 1b
deutlich wird. Verringert sich der Druckwert puf nach einem
vorübergehenden Anstieg erneut, dann erreicht er zum Zeit
punkt t8 eine Grenze, die durch PGrenz minus PTOL gekenn
zeichnet ist. Dabei soll dieses Toleranzband PTOL abhängig
gewählt werden von Sensortoleranzen, Motorstreuungen und/
oder abgeschätzten maximalen Wetterschwankungen, die sich
z. B. über die Ansauglufttemperaturen bemerkbar machen. Wird
das Ausgangssignal des Schwellwertschalters 18 von Fig. 2
zum Zeitpunkt t8 erstmals unterschritten, dann wird der Si
gnalblock Wartezeit für die Einschaltverzögerung (20)
getriggert. Der weitere Signalverlauf nach dem Zeitpunkt t8
ist nun derart angenommen, daß ein relativ rasches Variieren
des dann geltenden Druckwertes puf um diesen Schwellwert
PGrenz minus PTOL erkennbar wird, mit der Folge, daß eine
erforderliche Verweildauer für das Signal unterhalb dieser
Grenze nicht gleich erreicht wird, da die Wartezeit mit je
dem neuen Unterschreiten der Grenze erneut startet, jedoch
beendet wird, wenn innerhalb der Wartezeit der Druck wieder
über diese Schwelle angestiegen sein sollte.
Zum Zeitpunkt t9 beginne eine längere Phase im Druckabfall,
so daß zum Zeitpunkt t10 die Wartezeit zum sicheren Erkennen
dieser Höhe abgelaufen ist, mit der Folge, daß sich das Si
gnal B-nobd ergibt, das eine Ausschaltmöglichkeit für Dia
gnosevorgänge signalisiert. Zum Zeitpunkt t11 werde der
Druckwert PGrenz minus PTOL wieder überschritten. Da in die
sem Fall keine Wartezeit vorgesehen ist, endet gleichzeitig
auch das Signal B-nobd. Damit werden auch die Diagnosefunk
tionen beim Überschreiten des Druckwertes sofort wieder ak
tiviert.
Wesentlich bei der vorstehend beschriebenen saugrohrgeführ
ten geodätischen Höhenerkennung ist es, daß Meßwerte des
Saugrohrdrucks einer Filterung unterzogen werden und die
Filterzeitkonstante von Betriebskenngrößen abhängig ist.
Ferner werden je nach Betriebsbedingungen Ersatzwerte an
stelle des Meßsignals vom Saugrohrdrucksensor bereitge
stellt. Streckenweise, insbesondere bei längeren Schiebebe
triebsphasen, wird ein damit einhergehender Anstieg im
Drucksignal simuliert, weil die größte Abweichung zwischen
Druck im Ansaugrohr und dem Umgebungsdruck im Schiebebe
triebsfall besteht. Als besonders zweckmäßig sei auch die
Einführung eines Drucktoleranzbandes PTOL erwähnt, das sich
an einen unteren Grenzdruck PGrenz anschließt. Dabei läßt
sich dieses Drucktoleranzband von verschiedenen Betriebs
kenngrößen abhängig gestalten.
Claims (8)
1. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung bei ei
nem Kraftfahrzeug mit Mitteln zur Erfassung des Saugrohr
druckes und weiterer Betriebskenngrößen wie Drehzahl und Mo
tortemperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte des
Saugrohrdruckes permanent und betriebspunktabhängig auf Um
gebungsdruck rückgerechnet werden und nachfolgend einer Fil
terung unterzogen werden, wobei die Filterzeitkonstante von
Betriebskenngrößen abhängig ist.
2. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterzeitkonstan
te wenigstens von Betriebskenngrößen Last(bereich) und einem
betriebspunktabhängigen Gütekriterium für den Berechnungsan
satz, insbesondere die Motortemperatur, abhängig ist.
3. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenerkennung der
Abschaltung von OBDII-Funktionen dient.
4. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung nach An
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschaltung von
OBDII-Funktionen einen Druck- oder Höhentoleranzwert berück
sichtigt.
5. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung nach An
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschaltung von
OBDII-Funktionen eine Wartezeit berücksichtigt.
6. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung nach we
nigstens einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein während der Initialisierungs- und/oder Abstellpha
se (Motordrehzahl etwa Null) ermittelter Saugrohrdruck un
mittelbar der Höhenzuordnung dient.
7. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung nach we
nigstens einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schiebebetrieb wenigstens ein Ersatzwert für den
Saugrohrdruck berücksichtigt wird und die Berechnung in
Richtung einer geringeren Höhe ausgelegt ist.
8. Saugrohrdruckgeführte geodätische Höhenerkennung nach An
spruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drucktoleranzwert
für die Abschaltung von OBDII-Funktionen abhängig ist von
wenigsten einer der Größen Drucksensortoleranz, Streuungs
wert von Brennkraftmaschine oder Fahrzeug, Wetterschwankung.
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