DE102011005906B4

DE102011005906B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen einer Umgebungsdruckänderung in der Umgebung eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102011005906B4
Application number: DE102011005906.7A
Authority: DE
Inventors: Lutz Reuschenbach; Soenke Mannal
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2011-03-22
Filing date: 2011-03-22
Publication date: 2023-07-06
Anticipated expiration: 2031-03-23
Also published as: DE102011005906A1

Abstract

Verfahren zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung um ein Kraftfahrzeug mit einem Antriebsmotor, insbesondere mit einem Verbrennungsmotor (2), mit mindestens zwei Drucksensoren, umfassend die folgenden Schritte:- Detektieren von ersten Druckangaben (p1vor, p2vor) durch einen ersten und einen zweiten Drucksensor (12, 11) zu einem ersten Zeitpunkt;- Detektieren von zweiten Druckangaben (p1nach, p2nach) durch den ersten und den zweiten Drucksensor (12, 11) zu einem zweiten Zeitpunkt;- Ermitteln einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p1vor, P1nach) des ersten Drucksensors (12) und einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p2vor, p2nach) des zweiten Drucksensors (11); und Feststellen (S5, S6) der Umgebungsdruckänderung des Kraftfahrzeugs abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen, wobei eine Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs erkannt wird, wenn eine Umgebungsdruckänderung festgestellt wird.

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft Möglichkeiten, eine Umgebungsdruckänderung eines Kraftfahrzeugs zu detektieren, die erfolgt, während sich das Kraftfahrzeug in einem abgestellten Zustand befindet, z.B. um eine Standortverlagerung eines Kraftfahrzeugs festzustellen. Insbesondere betrifft die Erfindung Möglichkeiten, eine erfolgte Standortverlagerung von dem Vorhandensein von fehlerhaften Sensoren zu unterscheiden.
Stand der Technik
Während des Fahrens eines Kraftfahrzeugs können die Motorelektronik und andere Einrichtungen ein Fahren des Kraftfahrzeugs detektieren und somit feststellen, dass eine Standortverlagerung des Fahrzeugs stattfindet. Ist der Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs abgeschaltet und beispielsweise der Zündschlüssel entfernt, so befinden sich das Kraftfahrzeug und dessen Motorelektronik bzw. sonstige Überwachungseinheiten in der Regel in einem Schlafmodus, bei dem eine Überwachung des Kraftfahrzeugs bezüglich einer Standortverlagerung nicht durchgeführt werden kann.
In herkömmlichen Kraftfahrzeugen sind Drucksensoren, z.B. für den Betrieb eines Verbrennungsmotors, verarbeitet. Für die ordnungsgemäße Funktion des Kraftfahrzeugs ist eine Überprüfung einer ordnungsgemäßen Funktion der Sensoren notwendig. Diese kann z.B. bei einem Starten des Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden. Häufig werden Fehler von Sensoren detektiert, wenn diese eine sprunghafte Änderung des betreffenden Sensorsignals ausgeben, insbesondere wenn die Sensoren zur Messung von sich relativ langsam ändernden physikalischen Größen dienen.
In einem Luftzuführungssystem eines Verbrennungsmotors sind in der Regel mehrere Drucksensoren zum Detektieren des absoluten Drucks vorgesehen. So detektiert beispielsweise der Umgebungsdrucksensor den Umgebungsdruck, der dem Luftdruck der angesaugten Frischluft entspricht, und ein Saugrohrdrucksensor den Druck in einem Saugrohr, d. h. in einem Abschnitt stromabwärts der Drosselklappe des Verbrennungsmotors. Mithilfe der gemessenen Drücke kann der Verbrennungsmotor im Betrieb in geeigneter Weise zum Bereitstellen eines gewünschten Sollmoments angesteuert werden.
Zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Funktion der Drucksensoren wird eine Plausibilitätsüberprüfung vorgenommen, die die Drucksensoren hinsichtlich einer sprunghaften Änderung des bereitgestellten Sensorsignals überwacht.
Jedoch kann sich bei einer Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs, während sich das Kraftfahrzeug in einem abgeschalteten Zustand befindet, der zuletzt erfasste Druck deutlich von dem nach dem Starten des Verbrennungsmotors zuerst erfassten Druck unterscheiden, so dass unter Umständen in fehlerhafter Weise auf eine Fehlfunktion des Drucksensors geschlossen werden könnte.
Aus der Druckschrift DE 199 37 154 A1 ist eine Höhenerkennung für ein Kraftfahrzeug bekannt, wobei die Messwerte des Saugrohrdrucks auf den Umgebungsdruck rückgerechnet und einer Filterung unterzogen werden. Aus der DE 10 2008 005 958 B4 , der DE 10 2009 003 285 A1 und der DE 102 46 320 A1 sind jeweils Verfahren zur Diagnose von Drucksensoren durch einen Vergleich von Messwerten verschiedener Drucksensoren bekannt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Plausibilisierung der von Drucksensoren gelieferten Sensorsignale durchzuführen, mit denen eine Unterscheidung möglich ist, ob eine Umgebungsdruckänderung_um das Kraftfahrzeug während eines abgeschalteten Zustands aufgetreten ist, wodurch auf eine Standortverlagerung während des Stillstands des Fahrzeugs geschlossen werden kann.
Offenbarung der Erfindung
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung um ein eines Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 sowie durch die Vorrichtung zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung, das Motorsystem und das Computerprogrammprodukt gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung um ein Kraftfahrzeug mit einem Antriebsmotor, insbesondere mit einem Verbrennungsmotor, mit mindestens zwei Drucksensoren vorgesehen. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

- Detektieren von ersten Druckangaben durch einen ersten und einen zweiten Drucksensor zu einem ersten Zeitpunkt;
- Detektieren von zweiten Druckangaben durch den ersten und den zweiten Drucksensor zu einem zweiten Zeitpunkt;
- Ermitteln einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe des ersten Drucksensors und einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe des zweiten Drucksensors ; und
- Feststellen der Umgebungsdruckänderung um das Kraftfahrzeug abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen.

Eine Idee des obigen Verfahrens besteht darin, eine Umgebungsdruckänderung um ein Kraftfahrzeug dadurch festzustellen, dass die Druckdifferenzen zwischen zu einem ersten Zeitpunkt erfassten ersten Drücken bzw. ersten Druckangaben und zu einem zweiten Zeitpunkt erfassten zweiten Drücken bzw. zweiten Druckangaben von mindestens zwei Drucksensoren ausgewertet werden und abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen auf eine durch eine Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs bedingte Umgebungsdruckänderung oder eine Fehlfunktion mindestens eines der Drucksensoren geschlossen wird. Die Grundlage für die Diagnose der Drucksensoren besteht darin, dass davon ausgegangen wird, dass die durch die Drucksensoren gemessenen Drücke von dem Umgebungsdruck abhängen oder diesem entsprechen und dass sich der Umgebungsdruck des Kraftfahrzeugs nicht sprunghaft verändert, d. h. dass das Sensorsignal auf eine sprunghafte Änderung geprüft wird, um eine Fehlfunktion oder eine Standortverlagerung festzustellen.
Wenn sich der Umgebungsdruck zwischen zwei Fahrten des Kraftfahrzeugs um einen gewissen Betrag ändert, so muss unterschieden werden, ob dies durch eine Fehlfunktion des Drucksensors oder durch eine Umgebungsdruckänderung um das Kraftfahrzeug verursacht wurde. Eine Umgebungsdruckänderung wird erkannt, wenn beide bzw. alle Drucksensoren eine signifikante und vergleichbare Druckänderung erfahren. Mithilfe des obigen Verfahrens kann diese Unterscheidung nun deutlich schneller als bisher durchgeführt werden, so dass die uneingeschränkte Verfügbarkeit aller Fahrzeugfunktionen nach dem Start des Verbrennungsmotors schneller erreicht werden kann.
Weiterhin können der erste Zeitpunkt einem Abschaltzeitpunkt des Antriebsmotors oder einem Zeitpunkt während des Nachlaufs des Antriebsmotors und/oder der zweite Zeitpunkt einem Zeitpunkt vor dem Starten, insbesondere unmittelbar vor dem Starten, oder beim Starten oder unmittelbar nach dem Starten des Antriebsmotors entsprechen.
Es kann vorgesehen sein, dass festgestellt wird, dass keine Umgebungsdruckänderung erfolgt ist, wenn keine der Druckdifferenzen betragsmäßig einen ersten vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann eine Umgebungsdruckänderung festgestellt werden, wenn die Differenz der Beträge der Druckdifferenzen betragsmäßig einen zweiten vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet.
Weiterhin kann ein Fehler in mindestens einem der Drucksensoren festgestellt werden oder eine Funktion des ersten und/oder des zweiten Drucksensors überprüft werden, wenn die Differenz der Beträge der Druckdifferenzen betragsmäßig den zweiten vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
Der Antriebsmotor kann einen Verbrennungsmotor umfassen. Der erste Drucksensor kann einen Umgebungsdrucksensor zum Detektieren von Umgebungsdruckangaben und der zweite Drucksensor einen Saugrohrdrucksensor zum Detektieren von Saugrohrdruckangaben umfassen, wobei die Umgebungsdruckänderung festgestellt wird, wenn die Differenz aus dem Betrag der Druckdifferenz der Umgebungsdruckangaben und dem Betrag der Druckdifferenz der Saugrohrdruckangaben einen zweiten vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet.
Insbesondere kann eine Funktion des ersten und/oder des zweiten Drucksensors überprüft werden, wenn festgestellt wird, dass keine Umgebungsdruckänderung erfolgt ist.
Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Vorrichtung zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung eines Kraftfahrzeugs mit einem Antriebsmotor, insbesondere eines Verbrennungsmotors mit mindestens zwei Drucksensoren vorgesehen, wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, um

- erste Druckangaben durch einen ersten und einen zweiten Drucksensor zu einem ersten Zeitpunkt zu detektieren;
- zweite Druckangaben durch den ersten und den zweiten Drucksensor zu einem zweiten Zeitpunkt zu detektieren;
- Druckdifferenzen zwischen den ersten und den zweiten Druckangaben des ersten und des zweiten Drucksensors zu ermitteln; und
- die Umgebungsdruckänderung um das Kraftfahrzeug abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen festzustellen.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Motorsystem für ein Kraftfahrzeug vorgesehen. Das Motorsystem umfasst:

- einen Verbrennungsmotor;
- einen ersten Drucksensor zum Detektieren einer ersten Druckangabe zu einem ersten Zeitpunkt und einer zweiten Druckangabe zu einem zweiten Zeitpunkt;
- einen zweiten von dem ersten Drucksensor verschiedenen Drucksensor zum Detektieren einer ersten Druckangabe zu einem ersten Zeitpunkt und einer zweiten Druckangabe zu einem zweiten Zeitpunkt; und
- eine Steuereinheit zum Ermitteln einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe des ersten Drucksensors und einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe des zweiten Drucksensors und zum Feststellen der Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Computerprogrammprodukt vorgesehen, das einen Programmcode enthält, der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt wird, das obige Verfahren durchführt.
Figurenliste
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

1 eine schematische Darstellung eines Motorsystems mit einem Verbrennungsmotor zum Antrieb eines Kraftfahrzeugs; und
2 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Feststellen einer Standortverlagerung eines Kraftfahrzeugs.

Beschreibung von Ausführungsformen
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorsystems 1 zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs. Das Motorsystem 1 umfasst einen Verbrennungsmotor 2 mit (nicht dargestellten) Zylindern, denen Frischluft über ein Luftzuführungssystem 3 zugeführt wird. Abgas wird von dem Verbrennungsmotor 2 über ein Abgasabführungssystem 4 abgeführt.
Das Motorsystem 1 wird durch eine Steuereinheit 5 abhängig von einem vorgegebenen Sollmoment M_Soll betrieben. Dazu sind in dem Luftzuführungssystem 3 eine Drosselklappe 6 und ein Einspritzventil 7 zum Einspritzen von Kraftstoff vorgesehen, deren Funktion von der Steuereinheit 5 gemäß Betriebszuständen des Motorsystems 1 angesteuert wird. Das Einspritzventil 7 ist in einem Saugrohrabschnitt 8 des Luftzuführungssystems 3 zwischen der Drosselklappe 6 und dem Verbrennungsmotor 2 angeordnet, um Kraftstoff in den Saugrohrabschnitt 8 einzuspritzen. Die einzuspritzende Kraftstoffmenge wird von der Steuereinheit 5 vorgegeben. Durch Einstellen der Drosselklappe 6 wird die dem Verbrennungsmotor 2 zugeführte Luftmenge eingestellt.
Betriebszustände des Motorsystems 1 werden durch Sensoren erfasst. So ist beispielsweise ein Massenstromsensor 10 eingangsseitig des Luftzuführungssystems 3 angeordnet, um die in den Verbrennungsmotor 2 strömende Luftmenge zu detektieren. Weiterhin ist ein Saugrohrdrucksensor 11 in dem Saugrohrabschnitt 8 vorgesehen, um einen absoluten Saugrohrdruck zu detektieren. Weiterhin ist ein Umgebungsdrucksensor 12 vorgesehen, um den Umgebungsdruck der durch das Luftzuführungssystem 3 angesaugten Frischluft zu detektieren.
Beim Starten des Motorsystems 1, um das Kraftfahrzeug, in dem das Motorsystem 1 eingesetzt ist, in Betrieb zu nehmen, wird eine kurze Überprüfung der Sensoren und Aktuatoren des Motorsystems 1 durchgeführt. Zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit des Saugrohrdrucksensors 11 und des Umgebungsdrucksensors 12 muss die Möglichkeit einer Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs während des abgeschalteten Zustands berücksichtigt werden.
Wird während eines Parkzustands des Kraftfahrzeugs dieses örtlich versetzt, so kann ein Umgebungsdruckunterschied zu dem Umgebungsdruck während des letzten Abschaltens des Motorsystems 1 auftreten. Eine solche Differenz des Umgebungsdrucks kann bei der Funktionsüberprüfung der Drucksensoren 11, 12 zu einem Feststellen eines Funktionsfehlers führen, obwohl tatsächlich kein Fehler der Funktion der Drucksensoren vorliegt, sondern lediglich eine Änderung des Umgebungsdrucks aufgrund einer Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs.
Um einen Fehlerfall eines der Drucksensoren von dem Fall einer Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs unterscheiden zu können, ist nun ein Verfahren vorgesehen, das anhand des Flussdiagramms der 2 erläutert wird.
Wird in einem Schritt S1 festgestellt, dass das Kraftfahrzeug angehalten und das Motorsystem 1 abgeschaltet wird (Alternative: Ja), so werden in einem Schritt S2 eine Umgebungsdruckangabe p_1vor, die von dem Umgebungsdrucksensor 12 bereitgestellt wird, beispielsweise als elektrisches Signal, und eine Saugrohrdruckangabe p_2vor, die von dem Saugrohrdrucksensor 11 bereitgestellt wird, beispielsweise als elektrisches Signal, in einem geeigneten Speicher, z. B. in der Steuereinheit 5, gespeichert. Solange sich das Fahrzeug im Betrieb befindet (Alternative: Nein) wird zu Schritt S1 zurückgesprungen.
In einem nachfolgenden Schritt S3 wird überprüft, ob das Motorsystem 1 wieder in Betrieb genommen wird. Ist dies der Fall (Alternative: Ja), so wird das Verfahren mit Schritt S4 fortgesetzt. Ist dies nicht der Fall (Alternative: Nein), so wird die Abfrage des Schritts S3 wiederholt.
In Schritt S4 werden nun vor dem unmittelbaren Start des Verbrennungsmotors 2 erneut eine Umgebungsdruckangabe p_1nach und eine Saugrohrdruckangabe p_2nach erfasst und als zweite Umgebungsdruckangabe bzw. als zweite Saugrohrdruckangabe gespeichert.
In einem nachfolgenden Schritt S5 wird nun überprüft, ob die Druckdifferenz zwischen dem während des Nachlaufs beim Abschalten des Motorsystems 1 gemessenen Umgebungsdruck p_1vor (erste Umgebungsdruckangabe) und dem vor dem Start des Motorsystems 1 gemessenen Umgebungsdruck p_1nach (zweite Umgebungsdruckangabe) und die Druckdifferenz zwischen dem im Nachlauf gemessenen Saugrohrdruck p_2vor (erste Saugrohrdruckangabe) und dem vor dem Starten des Motorsystems 1 gemessenen Saugrohrdruck p_2nach (zweite Saugrohrdruckangabe) einen vorgegebenen ersten Schwellenwert S₁ überschreitet.
Die Überschreitung des vorgegebenen Schwellenwerts wird betragsmäßig überprüft, so dass auch negative Druckänderungen, deren Betrag über den ersten vorgegebenen Schwellenwert hinausgeht, als den ersten Schwellenwert überschreitend detektiert werden können. Überschreitet in Schritt S5 keine der Druckdifferenzen betragsmäßig den ersten Schwellenwert T1 (Alternative: Nein) $((| (p_{1vor} - p_{1nach}) | < T1) & (| (p_{2vor} - p_{2nach}) | < T 1)) = Wahr,$
so liegt keine signifikante Umgebungsdruckänderung und somit keine Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs vor. Dies wird in Schritt S7 in entsprechender Weise signalisiert.
Überschreitet in Schritt S5 mindestens eine der Druckdifferenzen den ersten Schwellenwert T1 (Alternative: Ja), so wird in einer nachfolgenden Überprüfung des Schritts S6 festgestellt, ob eine Differenz zwischen dem Betrag der Druckdifferenz der Umgebungsdruckangaben p_1vor, p_1nach und dem Betrag der Druckdifferenz der Saugrohrdruckangaben p_2vor, p_2nach kleiner ist als ein zweiter vorgegebener Schwellenwert T2. Ist dies der Fall (Alternative: Ja) $(| (p_{1vor} - p_{1nach}) | - | (p_{2vor} - p_{2nach}) | < T2) = Wahr,$
so wird auf eine Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs während des abgeschalteten Zustands geschlossen und in Schritt S8 entsprechend signalisiert. In diesem Fall werden die Druckangaben des Umgebungsdrucksensors 12 bzw. des Saugrohrdrucksensors 11 als in Ordnung angenommen.
Wird in Schritt S6 festgestellt, dass mindestens eine der beiden detektierten Druckdifferenzen betragsmäßig den ersten vorgegebenen Schwellenwert T1 überschreitet (Alternative: Ja) und dass die in Schritt S6 ermittelte Differenz der betragsmäßigen Druckdifferenzen zwischen den Umgebungsdrücken und den Saugrohrdrücken den zweiten vorgegebenen Schwellenwert T2 überschreitet (Alternative: Nein), so kann gemäß Schritt S9 auf einen Fehler geschlossen werden. Es ist dann zweckmäßig, eine Funktionsüberprüfung des Umgebungsdrucksensors 12 und des Saugrohrdrucksensors 11 gemäß herkömmlicher Plausibilisierungsverfahren vorzunehmen.

Claims

Verfahren zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung um ein Kraftfahrzeug mit einem Antriebsmotor, insbesondere mit einem Verbrennungsmotor (2), mit mindestens zwei Drucksensoren, umfassend die folgenden Schritte: - Detektieren von ersten Druckangaben (p_1vor, p_2vor) durch einen ersten und einen zweiten Drucksensor (12, 11) zu einem ersten Zeitpunkt; - Detektieren von zweiten Druckangaben (p_1nach, p_2nach) durch den ersten und den zweiten Drucksensor (12, 11) zu einem zweiten Zeitpunkt; - Ermitteln einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p_1vor, P_1nach) des ersten Drucksensors (12) und einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p_2vor, p_2nach) des zweiten Drucksensors (11); und Feststellen (S5, S6) der Umgebungsdruckänderung des Kraftfahrzeugs abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen, wobei eine Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs erkannt wird, wenn eine Umgebungsdruckänderung festgestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei der erste Zeitpunkt einem Abschaltzeitpunkt des Antriebsmotors (2) oder einem Zeitpunkt während des Nachlaufs des Antriebsmotors (2) und/oder der zweite Zeitpunkt einem Zeitpunkt vor dem Starten, insbesondere unmittelbar vor dem Starten oder beim Starten oder unmittelbar nach dem Starten des Antriebsmotors (2) entsprechen.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei festgestellt wird, dass keine Umgebungsdruckänderung erfolgt ist, wenn keine der Druckdifferenzen betragsmäßig einen ersten vorgegebenen Schwellenwert (T1) überschreitet.
Verfahren nach Anspruch 3, wobei eine Umgebungsdruckänderung festgestellt wird, wenn die Differenz der Beträge der Druckdifferenzen betragsmäßig einen zweiten vorgegebenen Schwellenwert (T2) unterschreitet.
Verfahren nach Anspruch 4, wobei ein Fehler in mindestens einem der Drucksensoren festgestellt wird oder eine Funktion des ersten und/oder des zweiten Drucksensors (12, 11) überprüft wird, wenn die Differenz der Beträge der Druckdifferenzen betragsmäßig den zweiten vorgegebenen Schwellenwert (T2) überschreitet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Antriebsmotor einen Verbrennungsmotor umfasst, wobei der erste Drucksensor einen Umgebungsdrucksensor (12) zum Detektieren von Umgebungsdruckangaben und der zweite Drucksensor einen Saugrohrdrucksensor (11) zum Detektieren von Saugrohrdruckangaben umfasst, wobei die Umgebungsdruckänderung festgestellt wird, wenn die Differenz aus dem Betrag der Druckdifferenz der Umgebungsdruckangaben und dem Betrag der Druckdifferenz der Saugrohrdruckangaben einen zweiten vorgegebenen Schwellenwert (T2) unterschreitet.
Vorrichtung zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung eines Kraftfahrzeugs mit einem Antriebsmotor, insbesondere eines Verbrennungsmotors, mit mindestens zwei Drucksensoren, wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, um - erste Druckangaben (p_1vor, p_2vor) durch einen ersten und einen zweiten Drucksensor (12, 11) zu einem ersten Zeitpunkt zu detektieren; - zweite Druckangaben (p_1nach, p_2nach) durch den ersten und den zweiten Drucksensor (12, 11) zu einem zweiten Zeitpunkt zu detektieren; - eine Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p_1vor, P_1nach) des ersten Drucksensors (12) und eine Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p_2vor, p_2nach) des zweiten Drucksensors (11) zu ermitteln; und die Umgebungsdruckänderung des Kraftfahrzeugs abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen festzustellen, wobei eine Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs erkannt wird, wenn eine Umgebungsdruckänderung festgestellt wird.
Motorsystem für ein Kraftfahrzeug, umfassend: - einen Antriebsmotor (2); - einen ersten Drucksensor (12) zum Detektieren einer ersten Druckangabe (p_1vor) zu einem ersten Zeitpunkt und einer zweiten Druckangabe (p_1nach) zu einem zweiten Zeitpunkt; - einen zweiten von dem ersten Drucksensor (12) verschiedenen Drucksensor (11) zum Detektieren einer ersten Druckangabe (p_2vor) zu einem ersten Zeitpunkt und einer zweiten Druckangabe (p_2nach) zu einem zweiten Zeitpunkt; eine Steuereinheit (5) zum Ermitteln einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p_1vor, P_1nach) des ersten Drucksensors (12) und einer Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Druckangabe (p_2vor, p_2nach) des zweiten Drucksensors (11) und zum Feststellen einer Umgebungsdruckänderung des Kraftfahrzeugs abhängig von den ermittelten Druckdifferenzen, und zum Erkennen einer Standortverlagerung des Kraftfahrzeugs, wenn eine Umgebungsdruckänderung festgestellt wird.
Computerprogrammprodukt, das einen Programmcode enthält, der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt wird, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 durchführt.