DE19934249A1 - Insassenschutzvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Insassenschutzvorrichtung, insbesondere für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Das aufblasbare Kissen einer Insassenschutzvorrichtung besteht zumindest teilweise aus einer Folie (12), die beim Aufblasen unter Vergrößerung ihrer Fläche eine vorbestimmte Form annimmt. Vorteilhafterweise besteht die Folie aus sogenanntem Memorymaterial, das sich aus einem zusammengezogenen Zustand im nicht druckbeaufschlagten Zustand zu einer vorbestimmten Form bei Beaufschlagung mit Druck aufweitet. Mit der Erfindung ist es möglich, Sollreißlinien oder Klappen an Innenraumteilen des Fahrzeugs zu vermeiden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung, insbe
sondere für ein Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Insassenschutzvorrichtungen gemäß dem Obergriff des Hauptan
spruchs gehören zur Standardausrüstung moderner Kraftfahrzeu
ge. Das aufblasbare Kissen ist beispielsweise in einem Prall
topf des Lenkrades, in der Amaturentafel vor dem Beifahrer,
in einer Sitzlehne usw. untergebracht. Beim Aufblasen des
Luftkissen reißt ein Oberflächenbereich des Pralltopfes, die
Armaturentafel, der Armlehne usw. durch den Druck des Kissens
auf und gibt das Kissen für dessen Aufblasen frei. Das Kissen
besteht im allgemeinen aus einem nicht dehnbaren Gewebe und
ist so konfektioniert, daß es im aufgeblasenen Zustand eine
vorbestimmte Form annimmt. Ein Nachteil herkömmlicher Insas
senschutzvorrichtungen besteht darin, daß das an den Innen
raum grenzende Bauteil, in dem oder unter dem das zusammenge
faltete Kissen aufgenommen ist, einen reißbaren Oberflächen
bereich aufweisen muß. Diese vorbekannten Konstruktionen
schränken nicht nur den konstruktiven Freiraum ein; bei dem
Aufreißen oder Aufklappen des vorbestimmten Oberflächenberei
ches können harte Ränder entstehen, die eine gewisse Verlet
zungsgefahr mit sich bringen.
Aus der DE-OS 23 06 881 ist eine Windschutzscheibe bekannt,
die von einem Transparentluftsack überdeckt wird, der perma
nent unter leichtem Luftüberdruck steht und dadurch einen ge
wissen Aufprallschutz bietet. Eine Eigenart dieser vorbekann
ten Windschutzscheibe liegt darin, daß optisch einwandfreie
Qualität nur schwer erzielbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Insassen
schutzvorrichtung zu schaffen, die bei einfachem Aufbau ei
nen hohen Schutz bietet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs ge
löst.
Bei der erfindungsgemäßen Insassenschutzvorrichtung besteht
das im Falle eines Unfalles aufblasbare Kissen zumindest
teilweise aus einer Folie, die sich beim Aufblasen zunächst
elastisch aufweitet, bis sie eine vorbestimmte Form annimmt.
Die Ausbildung der Folie, deren oberflächliches Aussehen bei
spielsweise an das eines hochwertigen Innenverkleidungsteils
angepaßt sein kann oder die völlig transparent sein kann, so
daß sie praktisch kaum sichtbar ist, hat den Vorteil, daß sie
in ihrem nicht aufgeblasenen Grundzustand nicht innerhalb
oder unterhalb eines Innenraumteils aufgenommen sein muß. Die
Folie kann vielmehr unmittelbar an den Innenraum angrenzen,
wodurch es nicht notwendig ist, das Innenraumteil mit Klap
pen, Sollbruchstellen usw. auszubilden. Auch ist kein Zusam
menfalten bzw. Zusammenlegen des Luftsacks notwendig, was die
Handhabung vereinfacht.
Die Unteransprüche 2 bis 6 sind auf vorteilhafte Ausführungs
formen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Insassen
schutzvorrichtung gerichtet.
Die erfindungsgemäße Insassenschutzvorrichtung ist nicht nur
zur Verwendung von Kraftfahrzeugen, sondern in Fahrzeugen al
ler Art, einschließlich Luftfahrzeugen geeignet, wo es darum
geht, Insassen vor Verletzungen bei hohen auf das Fahrzeug
einwirkenden Verzögerungen zu schützen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeich
nungen beispielsweise und an weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine in einem Kraftfahrzeug vorgesehene Insassen
schutzvorrichtung,
Fig. 2 die Insassenschutzvorrichtung der Fig. 1 in nicht
betätigtem Zustand, und
Fig. 3 die Insassenschutzvorrichtung der Fig. 1 in betä
tigtem Zustand.
Gemäß Fig. 1 ist vor dem Beifahrersitz 2 eines Kraftfahrzeugs
in die Schalttafel 4 eine Airbagvorrichtung 6 integriert. Die
Airbagvorrichtung 6 ist an ein Steuergerät 8 angeschlossen,
dessen Eingängen beispielsweise von einem Aufprallsensor er
zeugte Signale zugeführt werden, die den Betrieb der Airbag
vorrichtung 6 steuern.
Aufbau und Funktion der einzelnen Elemente einer Airbagvor
richtung sind an sich bekannt, so daß sie hier nicht be
schrieben werden.
Fig. 2 zeigt zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Ausbildung
des aufblasbaren Sacks bzw. Kissens die Airbagvorrichtung 6
der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
In der Oberfläche der Schalttafel 4 ist eine flache Ausneh
mung 10 ausgebildet, in der eine Folie 12 aufgenommen ist.
Die Folie ist längs ihres Randes mit der Schalttafel verbun
den, beispielsweise verschweißt und ist in ihrer Oberfläche
an die der Schalttafel 4 angepaßt. An der Rückseite der
Schalttafel 4 befindet sich ein Gasgenerator 14, der über ei
nen Kanal 16 mit der Ausnehmung 10 verbunden und über Leitun
gen 18 an das Steuergerät 8 angeschlossen ist.
Wenn der Gasgenerator 14 vom Steuergerät 8 aus aktiviert
wird, wird der Raum zwischen der Folie 12 und der Schalttafel
4 aufgeblasen, wodurch sich die Folie unter dem Druck des Ga
ses bis zu einer vorbestimmten Gestalt, die in Fig. 3 darge
stellt ist, aufweitet und ein Kissen bildet, das einen wei
chen Aufprall eines Fahrzeuginsassen ermöglicht.
Es versteht sich, daß die Folie 12 insgesamt durchlöchert
sein kann oder längs ihres Randes nur teilweise an der
Schalttafel 4 befestigt ist, so daß dort Gas entweichen kann,
damit einerseits in dem Inneren des insgesamt durch die
Schalttafel 4 und die Folie 12 gebildeten Kissens 20 kein un
zulässig hoher Gasdruck entsteht und das Kissen 20 nach dem
Aufblasen rasch in sich zusammenfällt, damit keine Sichtbe
hinderung gegeben ist.
Die Folie 12 besteht vorteilhafterweise aus einem Material,
das beim Aufblasen eine vorbestimmte, in Fig. 3 unsymmetri
sche Gestalt annimmt und nach dem Aufblasen in seine ur
sprüngliche Form zurückkehrt. Die Verformung in die vorbe
stimmte Gestalt kann beispielsweise dadurch gewährleistet
werden, daß die Folie unterschiedlich stark bzw. dick ist, so
daß ihre Gestalt im aufgeblasenen Zustand und unmittelbar
durch ihre infolge der unterschiedlichen Stärke, unterschied
lichen elastischen Eigenschaften gegeben ist.
Die vorbestimmte Verformung der Folie 12 kann auch dadurch
geschehen, daß die Folie bei ihrer Herstellung ausgehend von
einem Ausgangszustand langsam mit Luftdruck beaufschlagt wird
und dabei in unterschiedlicher Weise erwärmt wird, so daß sie
sich zu der vorbestimmten Gestalt aufweitet. Hören die Beauf
schlagung mit Luftdruck und der Erwärmung auf, so nimmt die
Folie ihre ursprüngliche Gestalt wieder an, in der sie flach
an der Oberfläche der Schalttafel anliegt. Eine solche Folie
kann als "Memory"-Folie bezeichnet werden, da ihre vorbe
stimmte Gestalt in ihr gespeichert ist.
Als Folien werden vorteilhafterweise Elastomerfolien verwen
det, d. h. Materialien aus synthetischen oder natürlichen Po
lymeren mit elastischem, vorzugsweise gummielastischem Ver
halten und guter reversibler Dehnbarkeit. Beispielsweise kann
Folie aus einem thermoplastischen Polyurethan oder darauf ba
sierendem Material verwendet werden.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen können in un
terschiedlichster Weise abgeändert werden. Beispielsweise
kann die Folie insgesamt einen Luftsack bilden, dessen Rand
unmittelbar mit dem Kanal 16 verbunden ist und der im nicht
aufgeblasenen Zustand dicht an der Oberfläche der Schalttafel
4 anliegt.
Die Erfindung kann in der Prallplatte des Lenkrads, in einer
Armlehne der Tür, einer Türpfostenverkleidung, einer Türraum
verkleidung, einer Seitenlehne des Sitzes, einer Kopfstütze
einer Türbrüstung, einem Kniepolster für auf den Vordersitzen
oder Hintersitzen Sitzende usw. angeordnet sein. Bei geeigne
ten optischen Eigenschaften der Folie kann die Folie auch un
mittelbar ein Fenster überdeckend angeordnet sein. Wegen ih
rer hohen Reißfestigkeit kann die als Luftsack dienende Folie
auch Bestandteil eines Sicherheitsgurtes sein usw. Die vorbe
stimmte Gestalt, die die Folie im aufgeblasenen Zustand an
nimmt, liegt vorteilhafterweise noch in dem elastischen Ver
formbereich.
Claims (6)
1. Insassenschutzvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahr
zeug, enthaltend ein aufblasbares Kissen (20), das bei einer
überschwelligen Fahrzeugverzögerung aufgeblasen wird, um ei
nen Fahrzeuginsassen vor Verletzungen zu schützen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kissen (20) zumindest
teilweise aus einer Folie (12) besteht, die beim Aufblasen
unter Vergrößerung ihrer Fläche eine vorbestimmte Form an
nimmt.
2. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Folie (12) eine ungleich
förmige Dicke aufweist, durch die Form bestimmt wird, die die
Folie beim Aufblasen annimmt.
3. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Folie (12) aus einem Mate
rial besteht, das unter Wärme und mechanischer Beanspruchung
aus einer Ausgangsform in vorbestimmter Weise formbar ist,
bei fehlender mechanischer Beanspruchung seine Ausgangsform
wieder annimmt und bei erneuter mechanischer Beanspruchung
sich in der vorbestimmten Weise verformt.
4. Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (12)
in ihrer Ausgangsform unmittelbar an den Innenraum eines
Fahrzeugs grenzt.
5. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Folie in ihrer Ausgangsform
in unmittelbarer Anlage an der Oberfläche eines Fahrzeugteils
(4) ist.
6. Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere des
Kissens (20) durch die Folie (12) und ein Fahrzeugteil (4)
begrenzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999134249 DE19934249A1 (de) | 1999-07-21 | 1999-07-21 | Insassenschutzvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999134249 DE19934249A1 (de) | 1999-07-21 | 1999-07-21 | Insassenschutzvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19934249A1 true DE19934249A1 (de) | 2001-02-01 |
Family
ID=7915576
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999134249 Withdrawn DE19934249A1 (de) | 1999-07-21 | 1999-07-21 | Insassenschutzvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
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