DE19929418A1 - Verstellvorrichtung zur ergonomischen Einstellung eines Fahrzeugsitzes mit mehreren verstellbaren Sitzkomponenten - Google Patents

Abstract

Bei einer Verstellvorrichtung zur ergonomischen Einstellung eines Fahrzeugsitzes mit mehreren verstellbaren Sitzkomponenten und/oder zur ergonomischen Einstellung von sitzpositionsabhängigen verstellbaren Fahrzeugkomponenten mit einer Steuereinheit zur automatischen Einstellung zumindest einer Auswahl der verstellbaren Komponenten abhängig von Fahrzeuginsassendaten weist die Steuereinheit einen Speicher auf, in den ohne Zuhilfenahme von fahrzeuginternen Sensoren Fahrzeuginsassendaten eingespeichert werden können, die eine automatische Einstellung aller verstellbaren Sitz- und/oder Fahrzeugkomponenten ermöglichen. DOLLAR A Beispielsweise ist eine Einleseeinheit vorgesehen, über die die notwendigen Fahrzeuginsassendaten von einem Datenträger in den Speicher der Steuereinheit eingelesen werden können, wobei vorzugsweise der Datenträger die notwendigen Fahrzeuginsassendaten von einem Scannersystem erhält, durch das der jeweilige Fahrzeuginsasse dreidimensional abgetastet werden kann.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verstellvorrichtung zur ergonomischen Einstellung eines Fahrzeugsitzes mit mehreren verstellbaren Sitzkompo­ nenten und/oder zur ergonomischen Einstellung von sitzpositionsabhängigen verstellbaren Fahrzeugkomponenten nach dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1.

Eine derartige Verstellvorrichtung ist beispielsweise aus der DE 196 51 670 C1 bekannt. Diese Verstellvorrichtung ermöglicht jedoch lediglich die auto­ matische Einstellung der Kopfstütze und der Sitzhöhe. Alle anderen Sitz­ komponenten und Einstellmöglichkeiten, wie z. B. die Längsverschiebung des Fahrzeugsitzes oder der Neigungswinkel der Rückenlehne müssen ma­ nuell eingestellt werden. Bei diesem bekannten Verfahren werden als Fahr­ zeuginssassendaten die Sitzgröße und die Kontur der Halswirbelsäule be­ rührungslos im Fahrzeug abgetastet. Dieses System reduziert den Einstell­ aufwand trotz eines hohen Sensoraufwandes nur minimal.

Aus der DE 196 44 376 A1 ist eine Verstellvorrichtung bekannt, bei der eine Steuereinheit in Abhängigkeit vom Auflagedruck an den verschiedenen Sitz­ komponenten mittels mehrerer Drucksensoren eine automatische Einstellung des Fahrzeugsitzes ausführt. Auch bei dieser Verstellvorrichtung ist zum ei­ nen der Sensoraufwand hoch und zum anderen eine Einstellung der Kopf­ stütze nicht möglich.

Weiterhin sind allgemein mechanische und elektrische Sitzverstellvorrichtun­ gen mit einer Vielzahl von zu betätigenden Hebeln oder Schaltern für die Sitzkomponenten und Einstellmöglichkeiten, wie Längs- und Höhenverstel­ lung der Sitzkissen, Neigung der Rückenlehne und/oder des Gesamtsitzes, Position der Lordosenstütze, Höhe und Neigung der Kopfstützen, Breite der Sitzwangen, Länge der Beinauflage usw., bekannt. Zur Reduzierung des Einstellaufwandes sind bei elektrischen Sitzverstellvorrichtungen sog. Me­ mory-Schalter bekannt, wodurch mit der Betätigung nur eines Schalter meist eine von zwei vorprogrammierten Sitzeinstellungen, die jedoch zuvor mittels der Vielzahl der Schalter manuell eingestellt werden müssen, auswählbar sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung eine Verstellvorrichtung eingangs genannter Art derart zu verbessern, daß zum einen eine hochgenaue ergonomische Einstellung von verstellbaren Komponenten erfolgt und zum anderen der Einstellaufwand auf ein Minimum reduziert wird.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind die Gegenstände der ab­ hängigen Ansprüche.

Erfindungsgemäß weist eine Verstellvorrichtung zur ergonomischen Einstel­ lung eines Fahrzeugsitzes mit mehreren verstellbaren Sitzkomponenten und/oder zur ergonomischen Einstellung von sitzpositionsabhängigen ver­ stellbaren Fahrzeugkomponenten (wie z. B. Innen- und/oder Außenspiegel oder Lenkradverstellvorrichtung) mit einer Steuereinheit zur automatischen Einstellung zumindest einer Auswahl der verstellbaren Komponenten ab­ hängig von Fahrzeuginsassendaten die Steuereinheit einen Speicher auf, in den ohne Zuhilfenahme von fahrzeuginternen Sensoren Fahrzeuginsassen­ daten eingespeichert werden können, die zur automatischen Einstellung aller verstellbaren Komponenten notwendig sind. Je nach Bedarf können abhän­ gig von diesen Fahrzeuginsassendaten eine Auswahl oder alle verstellbaren Komponenten automatisch eingestellt werden. Die automatische Einstellung kann beispielsweise durch Betätigung eines einzigen hierfür vorgesehenen Bedienelements oder ohne Betätigung eines Bedienelements bei automatischer Identifikation, z. B. über einen individuellen Funkschlüssel, ausgelöst werden. Vorzugsweise können die Daten mehrerer Fahrzeugin­ sassen eingegeben und über ein einziges Bedienelement, z. B. einen Ta­ ster, einen Druck-/Drehknopf oder über einen individuellen Funkschlüssel, ausgewählt werden.

In der Verstellvorrichtung bzw. in der Steuereinheit sind Algorithmen oder empirisch ermittelte Kennfelddaten vorgesehen, durch die aus den Fahr­ zeuginsassendaten die ergonomisch optimalen Einstellungen der Komponenten errechnet werden. Über die Steuereinheit wird anschließend abhängig von den Rechenergebnissen die zur Einstellung der jeweiligen Komponenten notwendigen Aktuatoren angesteuert.

In einer ersten Alternative ist im Fahrzeug vorzugsweise eine manuell zu bedienende Eingabeeinheit vorgesehen, über die eine Bedienperson die Fahrzeuginsassendaten, wie Körpergröße, Kniehöhe, Hüftgelenkshöhe, Schulterhöhe und Halswirbellänge, in den Speicher der Steuereinheit eingeben kann. Beispielsweise kann die Eingabeeinheit eine ohnehin im Fahrzeug vorhandene Tastatur eines Bordcomputers sein.

In einer zweiten Alternative ist vorzugsweise im Fahrzeug eine Einleseeinheit vorgesehen, über die die notwendigen Fahrzeuginsassendaten von einem Datenträger in den Speicher der Steuereinheit eingelesen werden können. Der Datenträger kann beispielsweise ein individueller Fahrzeugschlüssel im weitesten Sinne sein (z. B. auch eine Identifikationskarte oder ein Codesender), durch den ein drahtloses Einlesen per Funk möglich ist. Bei vorgesehener Benutzung eines fahrerindividuellen Schlüssels wird automatisch immer der richtige Fahrzeuginsassendatensatz aktiviert.

Vorzugsweise erhält zur Optimierung der Genauigkeit der Datenträger die notwendigen Fahrzeuginsassendaten von einem Scannersystem, durch das der jeweilige Fahrzeuginsasse dreidimensional abgetastet wurde. Derartige Scannersysteme sind beispielsweise in der Modebrache bereits in Benut­ zung.

Durch diese Erfindung wird nicht nur der Aufwand zur Sitzverstellung und/oder zur Verstellung sitzpositionsabhängiger Fahrzeugkomponenten reduziert, sondern auch durch den möglichen Wegfall von einer Vielzahl von bisher benötigten Bedienelementen Freiraum für andere Komponenten oder für Design geschaffen.

Claims (4)

1. Verstellvorrichtung zur ergonomischen Einstellung eines Fahrzeugsit­ zes mit mehreren verstellbaren Sitzkomponenten und/oder zur ergo­ nomischen Einstellung von sitzpositionsabhängigen verstellbaren Fahr­ zeugkomponenten mit einer Steuereinheit zur automatischen Einstel­ lung zumindest einer Auswahl der verstellbaren Sitz- und/oder Fahr­ zeugkomponenten abhängig von Fahrzeuginsassendaten, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Steuereinheit einen Speicher aufweist, in den Fahrzeuginsassendaten eingespeichert werden können, die eine auto­ matische Einstellung aller verstellbaren Sitz- und/oder Fahrzeugkom­ ponenten ermöglichen.

2. Verstellvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine manuell zu bedienende Eingabeeinheit vorgesehen ist, über die eine Bedienperson die Fahrzeuginsassendaten in den Speicher der Steuereinheit eingeben kann.

3. Verstellvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einleseeinheit vorgesehen ist, über die die notwendigen Fahr­ zeuginsassendaten von einem Datenträger in den Speicher der Steu­ ereinheit eingelesen werden können.

4. Verstellvorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger die notwendigen Fahrzeuginsassendaten von ei­ nem Scannersystem erhält, durch das der jeweilige Fahrzeuginsasse dreidimensional abgetastet werden kann.